Gewalt ist keine Lösung - oder doch? von habit (Taito) ================================================================================ Kapitel 4: ... -------------- Gewalt ist keine Lösung - oder doch? IV "Was? Was ist denn mit deinem rechten Arm passiert?", stotterte ich und starrte wie hypnotisiert auf den mit unzähligen blauen Flecken und Blutergüssen bedeckten Arm. Für Matt schien die Zeit still zu stehen. Er sah mich nur erschrocken und wütend an. Wenn Blicke wirklich töten könnten, dann wäre ich jetzt sicher schon öfters als einmal gestorben. "Das geht dich 'nen Dreck! Scher dich um deine eigenen Angelegenheiten!", rief er so laut, dass uns bestimmt alle Leute in der Umgebung gehört hatten. Matt 's Arm verkrampfte sich um die Zigarette und zerquetschte sie regelrecht. "Aber, dass muss doch bestimmt ganz schön weh tun. Du solltest dich verarzten lassen!", sagte ich und schenkte Matt einen besorgten Blick. "Sag mal, hast du mich nicht richtig verstanden?! Ich hab gesagt, dass dich das überhaupt nichts angeht!", antwortete mir mein Klassenkamerad und stand abrupt auf. Ich tat es ihm gleich. "Hast du mit jemanden Ärger gehabt?", fragte ich wiederum vorsichtig. Das war aber anscheinend zu viel des Guten und so hatte ich die Schmerzgrenze, die Matt zuließ schon sichtlich überschritten. Matt schritt stocksauer auf mich zu und packte mich am Kragen. "Warum verstehst du das denn nicht?! Lass mich endlich in Ruhe und überhaupt. Warum sollte ich mich vor dir rechtfertigen müssen?!", schrie er und würgte ich schon fast. "Ich wollte dir ja nur helfen, du Dickkopf!", schrie ich zurück, packte Matt 's Hände, die sich noch immer in meinem T-Shirt einkrallten mit meinen eigenen und versuchte den Griff etwas zu lockern. Abrupt wurde ich mit voller Wucht gegen die Wand geschleudert und dagegen gedrückt. "Ich brauche von niemanden Hilfe und ob du es mir glaubst oder nicht von dir schon gar nicht. Ich bin alleine viel besser dran!", sagte Matt und seine Stimme hatte schon beinahe die Lautstärke, als ob er durch ein Megafon rufen würde. "Mir soll es recht sein! Ist ja schließlich nicht mein Arm und überhaupt warum sollte ich dir auch helfen, schließlich bist du ja der Typ, der die kleineren, die sich nicht wehren können, zusammenschlägt!", erwiderte ich und entriss mich nun endgültig seines festen Griffes. Dieser wich einige Schritte von mir zurück und hielt sich seinen rechten Arm. Sein Blick wich meinem aus. "Ja, so ist es. Jeder hat Angst vor dir! Da brauchst du dich nicht wundern, wenn du niemanden hast, der dir ein Freund ist! Ich jedenfalls dachte bis jetzt, dass ich mich getäuscht hatte und du auch nur ein ganz normaler Junge bist, aber da hab ich mich wohl getäuscht! So. Ich gehe jetzt! Mir reicht 's für heute!", rief ich noch lautstark, packte meine zuvor abgestellte Einkaufstasche und riss die Tür mit einem Ruck auf. Matt blieb zurück. Es war mir jetzt so ziemlich egal, was er mit seinem Arm machte. "Da will man jemandem helfen und dann so was!", murmelte ich noch laut schimpfend vor mich hin und gab dem kleinen Stein, der auf der Treppe lag und mir wirklich sehr gelegen kam, einen kräftigen Tritt. Matt währenddessen schlug mit der Faust auf die Wand ein. "Verdammt..." Stur stampfe ich nach Hause. Ich hätte am liebsten laut geschrieen, um ein bisschen Dampf abzulassen. Doch auf halber Strecke blieb ich stehen. Plötzlich wurde ich furchtbar wütend auf mich selbst. Zweifel beschlichen mich, ob ich mich auch richtig verhalten hatte. Matt tat mir Leid. Was konnte da nur passiert sein? Hätte ich nicht lieber bei ihm bleiben sollen? Ich mein, sein Arm sieht ja wirklich schlimm aus, aber sterben wird er daran bestimmt nicht. Und dann hat er mich ja auch noch lauthals beschimpft, dass ich ihn in Ruhe lassen soll. Er muss ja schließlich auf sich allein aufpassen können. Ich setzte mich wieder in Bewegung. "Nein, dass kann ich nicht machen", flüsterte ich, drehte mich um und rannte so schnell wie möglich wieder zu dem alten Gebäude zurück. Eure Gojo ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)