Gewalt ist keine Lösung - oder doch? von habit (Taito) ================================================================================ Kapitel 18: Hilfe? ------------------ ~Sie allerdings schob mich sachte in die Küche und deutete mir an, mich auf den Küchenhocker zu setzen. ~ „Bitte Mum! Sag mir jetzt endlich was mit Matt los ist! Geht es ihm gut?“ Ungeduldig zappelte ich hin und her. Meine Mutter kniete sich wieder zu mir runter und legte ihre Hand auf meine Schulter. „So wie es aussieht ist alles mit Matt in Ordnung“ Ich atmete erleichtert auf. „Aber er wird auch weiterhin bei seinem Vater bleiben“ Sie machte eine kurze Pause und ich schnappte erstmal hörbar nach Luft. Wieder überkam mich diese bohrende Angst, dass Matt vielleicht gerade jetzt wieder Schläge über sich ergehen lassen musste und sich nicht wehren konnte. „Aber Warum? Sein Vater tut ihm weh und er lässt sich das alles gefallen? Warum tut er nichts dagegen? Er könnte doch einfach von zu Hause abhaun! Er könnte doch zu uns. Zu mir“ Schwer schluckte ich und sah meine Mutter mit traurigen Augen an. „Tai. Das ist alles nicht so einfach. Du kannst deinen Freund nicht einfach so von zu Hause wegholen. Sein Vater hat so etwas wie ein Recht auf ihn und ohne irgendwelche Beweise, dass es Matt bei ihm schlecht geht, kann man nichts machen“ Ich verstand nichts. Ich verstand überhaupt nichts mehr! „Aber das kann doch nicht sein! Matt hat sicher überall blaue Flecken! Die müssen doch dem Rektor aufgefallen sein. So etwas kann man nicht übersehen“ Den letzten Satz sagte ich mit solchen Sarkasmus, dass er mir schon fast wieder peinlich war. Kurzerhand sprang ich auf und wollte schon in mein Zimmer stürmen, doch meine Mutter hielt mich am Arm zurück. „Tai. Jetzt hör mir zu“ Das hörte sich allerdings in meinen Ohren überhaupt nicht gut an. Jetzt hatte ich es wirklich geschafft und meine Mum war wütend. „Setz dich wieder hin und dann lass mich erklären“, erwiderte sie dann jedoch augenblicklich sanfter und ich musste zugeben, dass ich wohl bald den Überblick verlieren würde. „Bitte setz dich“, flüsterte sie nun schon fast und ich ließ mich ein weiteres mal lautlos auf den Stuhl nieder. „Weißt du, ich habe heute schon sehr früh mit deinem Direktor telefoniert. Ich erzählte ihm alles, was du mir erzählt hast und er war sicherlich der gleichen Meinung wie du, wie wir alle, dass man etwas unternehmen und Matt helfen muss. Nur es geht nicht immer alles so einfach. Er kann ja schließlich nicht einfach so an ihrer Haustür läuten und lautstark verkünden, dass Matt von seinem Vater geschlagen wird und er deshalb von zu Hause wegkommt. Das würde nichts bringen. Außerdem könnte es sein, dass es dadurch wieder zu einem Streit kommt und Matt vielleicht wieder darunter zu leiden hat“ Langsam verstand ich überhaupt nichts mehr. Diese Geschichte wurde mir hier erzählt, als ob ich noch keine fünf Jahre alt wäre. Und sie ergab für mich auch keinen Sinn. „Aber er war doch bei ihnen zu Hause. Er muss doch alles gesehen haben“ Ich sah meine Mutter verwirrt an. „Nein, er hat nichts gesehen. Er hat sogar gesagt, dass alles einen guten Eindruck auf ihn gemacht hat. Matt war zwar zurückhaltend, aber nicht unbedingt ängstlich oder etwas ähnliches. Herrgott, Tai! Wir können doch nicht zu ihnen gehen und es seinem Vater vorwerfen, dass er seinen Sohn schlägt!“ Sie stand auf und lief aufgeregt im Zimmer hin und her. Ich blickte ungläubig auf meine Finger. „Aber was, wieso..?“ „Wir haben uns ausgedacht, dass der Rektor ihn wegen seiner schlechten Noten aufsuchen wird“ „WAS?“ Ich war wieder von meinem Platz aufgesprungen und hatte die Hände zu Fäusten geballt. „Was interessieren mich seine schlechten Noten, wenn er von seinem Vater misshandelt wird!“ Das konnte doch wirklich nicht sein. Waren denn hier alle übergeschnappt? „Verstehst du nicht? Das war das einzige, was wir tun konnten! So konnte man sich einen Überblick verschaffen und Matt konnte jederzeit etwas sagen, dass es ihm hier schlecht geht, dass er weg will. Dein Rektor hat ein Gespräch mit seinem Vater geführt und dieser hat einen recht freundlichen Eindruck gemacht. Er konnte auch sonst nichts feststellen und er hat auch keine blauen Flecken bei Matt gesehen“ „Schon klar! Der wird nicht unbedingt mit einem T-Shirt dagesessen sein!“ Angespannt biss ich auf meine Lippe, drehte mich um und machte mich auf den Weg in mein Zimmer. Kein Wunder, dass Matt jetzt immer noch zu Hause sitzt. Hier hat doch keiner eine Ahnung von dem, was er durchmachen muss. Ich atmete kurz durch. Eigentlich hatte ich da auch nicht viele weitere Einblicke, aber ich glaube, dieser eine hat mir vollkommen gereicht. Etwas laut schlug ich die Zimmertür hinter mir zu und warf mich auf mein Bett. Irgendwie muss ich ihm doch helfen können! Nur wie konnte ich etwas unternehmen ohne das Matt Hilfe wollte? Tut mir Leid, dass dieses Kapi so kurz geworden ist. ^^´´ Das nächste wird länger. Gravi Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)