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Tal der Götter

Ragnarök
von

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Prolog

Der Wind streichelte sanft Jisas Wangen und der Geruch des Meeres stieg ihr unter die Nase. Das schwarze Haar wehte im Wind und die grünen Augen reflektierten die letzten Strahlen der Sonne.

Gedanken versunken stand Jisa da, wie lange wurde sie nun schon als Abschaum der Gesellschaft behandelt? Traurig schmiegte sie sich an die Schulter ihres Liebsten.

"Ihr seid still, meine Dame!", hörte sie seine wohlklingende Männerstimme neben sich sagen und schreckte aus ihren Tagträumen auf.

"Das währt ihr wohl auch, bei diesen wundervollen Sonnenuntergang, mein Prinz." - "Wohl war...", sagte Almio nun und schloß die Arme um Jisas Hüfte. Flüchtig küsste Jisa ihm auf die Wange und ging, da sie wusste das bald die Verlobte Almios hier seien würde und es nicht sehr gesund für sie wäre, wenn sie mitten beim Lieben käme. Bewundernd schaute Almio Jisa nach, denn sie ging unnatürlich leise und mit einer Eleganz mit der niemand mithalten könnte.
 

"Ich bin wieder zu Hause, Madame!"-"Wurde ja auch Zeit! Der Abwasch muss gemacht werden und zwar ordentlich, außerdem solltest du deinem Meister", so musste Jisa ihren Adobtivvater nennen, ihre Adobtivmutter sollte sie Madame nennen, "auf dem Feld helfen!"- "Jawohl Madame!", Jisa verbeugte sich mit der von ihr gewohnten Anmut und machte sich an den Abwasch, bei dem einige Teller zu Bruch gingen, da sie bei den Gedankenn woanders war. Als Jisa dann fertig wurde und die Tracht Prügel, wegen der zerbrochenen Teller, bekommen hatte, ging sie auf das Feld um ihren Meister zu helfen.

Das mit der Höflichen Anrede war nicht immer so gewesen, bis Jisa 20 wurde haben ihr "Meister" und ihre "Madame" sie sogar wie ihre eigene Tochter behandelt, sie war verheiratet und hatte ein Kind, doch dann hatte Jisa plötzlich aufgehört zu altern und sah 3 Jahre später genauso aus wie mit 20. Ihr ehemaliger Ehemann hielt sie für eine Hexe hat sie beschimpft und rausgeschmissen, das aber auch nur, da er sie nicht erstechen konnte, da sie es immer bemerkt hatte, wenn er von hinten auf sie zuging. So musste sie zurück zu ihren Adobtiveltern, die sie auch gleich wieder loswerden wollten, dies ist nur nicht geschehen, weil Almio, der Prinz, für sie gesprochen hatte und ihren Eltern befohlen hatte sie bis zu ihren 25. Geburtstag bei ihnen zu behalten, damit sie dann raus gehen könne um ihr eigenes Leben zu führen, sie müsse dann nur das Herzogtum verlassen haben. Jetzt fast fünf Jahre später war Jisa, immer noch nicht verändert, die heimliche Geliebte des Prinzen geworden, jener war schon verlobt, mit einer gewissen Lorea, die er auch mochte, wie sie wusste. Doch war bald Jisas 25. Geburtstag und sie würde dann fortgehen müssen und irgendwie überleben.
 

"Da bist du ja endlich, Bedienstete!", rief ihr Meister und winkte sie zu sich, danach murmelte er noch etwas wie "Hexe", doch das war sie schon gewohnt. Ihr Meister, so wusste sie, würde ihr jetzt die ganze Arbeit, die er machen müsste aufbrummen und sie den Rest des Tages Anschreien.

"Nun mach schon!!!!!", wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, "Wir haben nicht ewig Zeit!!!"- "Es tut mir leid MEISTER!", schrie sie fast zurück und griff den Spaten, ihr Meister hingegen schien nichts bemerkt zu haben. Sie stach in die Erde ein, grub sie um und das, als ob nichts leichter wäre, fünf Stunden lang, bis sie endlich rein durfte um zu schlafen. Vor dem Schlafengehen jedoch sprach sie noch ein Gebet zum Gott über allen anderen, Choristo. "Choristo, hast du mich so wenig gern, dass du mich mit diesen Leben bestrafst? Ich meine... warum kann ich nicht friedlicher leben? Warum verändere ich mich nicht? Warum darf ich nicht kämpfen? Warum LEBE ich überhaupt?" - "Warum bringst du dich nicht um?" ,Jisa gerät in eine Schockphase, denn es war eine weiche Stimme, die zu ihr sprach und nicht ihre eigene, kurz schaute sie sich im Raum und als sie jedoch niemanden fand fragte sie: "Wer... bist du?" - "Choristo, wen hast du denn erwartet?"

Als keine Antwort auf Choristos Frage folgte fuhr er in der selben ruhigen, weichen Stimme fort: "Ich meine... du betest zu mir und ich antworte, oder? Das wolltest du doch, mein Kind." - "Mein Herr, Ihr könnt mir bestimmt sagen was ich bin, oder? Es ist eine Qual für mich nicht zu altern und... ", sie zögerte eine Weile, dann fuhr sie fort, "ich würde es gerne wissen." Die Stimme des Gottes hörte sich bedauernd an, als er Jisa antwortete: "Deine Zeit, Jisa, kommt erst in der Zukunft. Du musst deine Bestimmung selbst herausfinden. Gib nicht auf." Als der Gott die letzten Worte sagte hätte jeder der seine Stimme gehört hätte sagen können, dass er wahrscheinlich dabei lächelte. "Geh nur, mein Kind, erkunde die Welt und lerne Leute kennen, die dich nicht nur wegen deines hübschen Körpers lieben." Die letzten Worte des Gottes klangen noch in ihren Ohren und erst nach einer Weile bemerkte sie die schreckliche Wahrheit darin: Almio liebte sie nicht wirklich. Tränen rannen über ihre Wangen und sich selbst bemitleidend packte sie ihre Sachen zusammen. Hier hielt sie Nichts mehr. Sie wollte so schnell wie möglich los, raus aus diesem Nest, in die Freiheit.

1. Kapitel: Einsamkeit

Leise und mit der bei ihr gewohnten Anmut schlich sie sich in das Zimmer ihrer Eltern. Schritt für Schritt näherte sie sich dem dort hängendem Schwert. Es war nicht schwer für sie sich das Schwert zu holen und wieder aus dem Zimmer zu gehen, auch das Tür schließen war kein Problem für sie. Sie ging aus dem Haus und zog den Mantel, den sie sich zuvor angezogen hatte fester um. Dann ging sie leichten Schrittes zum Stall und klaute sich den Beste Hengst ihres "Meisters". Er hieß Feuerwind und war Fuchsfarben. Seine Mähne schien in der Sonne wie Feuer und er war das schnellste Pferd, das ihr Vater hatte, daher kam wahrscheinlich auch der Name. Als sie auf das Pferd stieg konnte sie ihr "Glück" unbemerkt geblieben zu sein kaum fassen und ritt, sie ist noch nie geritten und staunte, wie doof Adelige seien müssen um dafür so lange lernen zu müssen, im Galopp in Richtung Wald. Als sie den Waldrand erreicht hatte hörte sie plötzlich eine schneidende Stimme aus dem Schatten des Waldes: "Du verlässt uns schon? Ich dachte du würdest bis zu deinem 25. Geburtstag bleiben." Komischer Weise fühlte sich Jisa kein bisschen bedroht, als sie die Stimme Almios erkannte. "Du hältst dich wohl für besonders klug, was? Ich glaube es ist meine Sache, wann ich gehe, oder?" - "Aber... liebst du mich nicht mehr?", fragte Almio daraufhin, wobei sein Gesicht klagender aussah als seine Stimme es war. Die Antwort Jisa war kurz, kalt und Verabscheuung sprach deutlich aus ihr: "Nein." Nun war es das erste mal an Almio Staunen zu zeigen. Wobei man sagen konnte, dass er wütend war: "Wie kannst du es wagen!?", Hass hörte man nun deutlich aus seiner Stimme, "Ich... habe dich geliebt! Aber du, Hexe, hast nur mit meinen Gefühlen gespielt!" Nun sah man aus Jisas Gesicht wahre Verachtung, ihre Augen blitzten kalt und ihre Stimme war so ruhig, dass es schon fast unheimlich war: "Erstens hast du mit meinen Gefühlen gespielt und zweitens solltest du jetzt besser zur Seite treten!" Sie gab ihrem Pferd die Sporen und rammte an Almio vorbei, tief in den Wald hinein. Almio jedoch fand man am nächsten Morgen an der Stelle ihrer Begegnung und er schwor blutige Rache für die Schmach, die man ihm angetan hatte. Nach einiger Zeit, so sagte er sich, würde sie weltweit gesucht werden und nirgends ein Zuhause finden. "Sollen die Schatten des Waldes sie doch fressen", waren die Worte Almios gewesen als sie ihn umritt.
 

Die Dunkelheit des Waldes erdrückte Jisa förmlich. Der lange Ritt ließ sie zunehmend schwächer werden und einen Rastplatz musste sie erst noch finden. Sie wusste in ihrem alten Städtchen würde sie nie mehr willkommen sein und fragte sich nun, wohin sie gehen solle.

Plötzlich hörte sie ein Rascheln hinter sich, sie drehte sich um und sah ein Geschöpf, dass sie nun auch wieder nicht sah. Es war so, als wollte sie in einem Schatten ein Gesicht erkennen und doch wusste das dort eins war. Immer mehr dieser Geschöpfe reihten sich um sie auf und sie wusste, dass es zwecklos war gegen sie zu kämpfen. Trotzdem zog sie ihr Schwert und merkte, dass sie es mit einer ungewöhnlichen Wendigkeit machte. Dann schrie sie kurz auf und stürzte sich ins Getümmel. Bald merkte sie jedoch wie sinnlos dieser Kampf war. Diese Schatten wichen zwar vor ihr zurück, wenn sie auf sie einschlug, schienen jedoch keine Wunden zu spüren, vielleicht auch keine zu bekommen. Die Schläge die diese Viehcher auf sie richteten spürte sie sehr wohl und sie waren nicht gerade schwach. Kurz dachte sie daran aufzugeben, dann jedoch erinnerte sie sich daran, dass Choristo zu ihr gesagt hatte, sie solle nicht aufgeben und kämpfte verbissen weiter. Immer mehr Schatten tauchten auf und ihr Wunden fingen an sich zu vermehren. Dann wurde ihr schwarz vor den Augen und sie merkte noch wie die Schatten sich ihr näherten.
 

Leise hörte Jisa Stimmen, dann wurden sie lauter und die Worte wurden klarer. Sie konnte Bruchstücke von gesprächen mitbekommen wie: "Aber wenn ich es euch doch sage" und: "Glaubt mir ich sehe es, wir sollten sie in Ruhe lassen, wenn nicht sollten wir ihr sogar helfen." Nun mischte sich noch eine dritte Stimme ein, diese war kalt und man hörte deutliche Verachtung in ihr: "Willst du das Almio uns bestraft? Er meinte wir sollen sie töten." Die einzige Stimme die sie Verteidigte meinte jedoch nur: "Lieber lasse ich mich auf Krieg mit Almio ein, als auf einen mit den Göttern." - "Götter, pah!",nach diesen Worten verließen die anderen Stimmen den Jisa-Verteidiger und die beiden waren alleine. Obwohl Jisa ihre Augen noch nicht geöffnet hatte und auch garnicht vorhatte dies zu tun schien ihr fremder Verteidiger ihr Wachsein bemerkt zu haben er sagte ihr, dass sie sich jetzt bewegen könne und dass sie alleine seien. Langsam öffnete Jisa ihre Augen und sie sah in ein so vollkommenes Gesicht wie sie es noch nie zuvor gesehen hatte. Erst nach näherem betrachen bemerkte sie die leicht spitz zulaufenden Ohren und das sein Blick ein wenig kalt aussah. Leise stöhnte sie: "Ein Dunkelelb..." Worauf sie eigentlich keine Antwort erwartet hatte, aber sie war auch nicht böse als sie kam, da die weiche Stimme des Elben ihre Sinne benebelte: "Ja das bin ich wohl", meinte er, "aber auch Ihr seid anders, wie ich hören und sehen konnte. Ich meine, es kommt nicht oft vor, dass eine Frau, die noch nie zuvor ein Schwert in der Hand hielt fünf erfahrene Elben umgebringt. Darf ich Euren Namen erfahren?" - "Ich dachte den wisst Ihr schon?" - "Ich kenne nur Euren Vornamen, Lady Jisa,", meinte der Elb daraufhin galant, "ich meinte Euren anderen Namen, ihr Menschen habt doch immer noch einen Nachnamen?."

Jisa schwieg eine Weile, als ob sie an etwas schmerzhaftes erinnert wurde meinte sie daraufhin: "Ja das haben wir, normalerweise. Ich bin Waise, meine Liebe wurde ausgenutzt, aber davon versteht ihr Dunkelelben sowieso nichts, und hinzu kommt das ich jetzt auch noch einsam bin... Meinen Namen weiß ich nicht." Eine Weile schwiegen die beiden und Jisa bekam die Gelegengeit sich den Elben genau anzuschauen. Er hatte Pechschwarzes Haar und seine Haut hatte einen dunklen Teint. Das Gesicht des Dunklen war hart, weise und doch wunderschön und sie fand, dass er das perfekte Beispiel dafür war, warum man Elben als perfekte Menschen bezeichnete, nur mit der Ausnahme, dass er dukel war. Genau, er war dunkel und sie musste sich in acht nehmen. Er sollte sie ja eigentlich töten.

"Warum erzählt Ihr mir das? Und woher wollt Ihr wissen, dass wir keine Liebe empfinden können?", fragte der Elb sie nun, "Nur weil wir anders denken als die Hochelben, heißt das noch lange nocht, dass wir keine Liebe empfinden können." Ein verlegenes Schweigen trat ein, dann meinte Jisa: "Man sagt sich das so unter den Menschen und...wegen der anderen Frage: Vielleicht,", sie schwieg kurz, "Vielleicht war ich traurig,. Musste meinen eigenen Verdruss loswerden, ich bin jetzt... Ja, aber, Ihr habt Recht:Warum erzähle ich dir, ich meine Ihnen, das eigentlich?" Wieder trat für eine Weile schweigen ein, als ob der Dunkelelb überlegt hatte, ob er ihr die Wahrheit erzählen sollte, doch anscheint entschied er sich für sie, denn für eine kluge Ausrede konnte man seine Antwort nicht halten. "Wir Elben haben so unsere Methoden", er lächelte sie an und sie hatte das Gefühl ihm alles, selbst ihre tiefsten Geheimnisse, erzählen zu müssen, "Im Moment zum Beispiel vertraut Ihr mir Voll und ganz,", er ließ seinen Zauber wieder Fallen und sie spürte wieder das Gefühl von Unbehagen, "aber ich will nicht, dass Ihr mein Sklave werdet, daher solltet Ihr aufhören Euch so leicht verführen zu lassen." Er klatschte in seine Hände und es erschien ihr als ob sie aus einen süßen Traum gerissen wurden war. Das ganze Misstrauen gegenüber dem Elben war wiederda. "Was wollt ihr Elben von mir?", als keine Antwort folgte setzte sie erneut an, "Was die anderen von mir wollen weiß ich. Aber was wollt Ihr von mir? Ihr wollt mich beschützen, obwohl Ihr Euch dabei gegen Euren ganzen Clan lehnen müsst. Warum macht Ihr das?"

"Das würde ich selber gern wissen... Vielleicht bin ich es ja nicht der Euch verführt sondern Ihr verführt mich?", er schwieg, "Ich habe das Gefühl, dass ich Euch helfen muss oder besser gesagt hatte ich einen Traum. Man sagte mir ich solle Euch helfen und man trifft ja nicht oft in Träumen auf Götter...?", nach einer kurzen Pause fuhr er fort, "Seid ihr von den Göttern geschickt? Seid ihr eine von ihnen? Das sind Fragen, die ich mir stelle." Sie schaute in seine Augen und wartete darauf das er vortfuhr, da sie ahnte, dass er noch nicht fertig war. "Seid Ihr eine von ihnen und wisst selbst nicht davon? ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich Euch beschützen muss. Und das werde ich machen. Heute nacht werde Ich zu Euch kommen. Ihr müsst bis dahin versuchen zu schlafen. Dann wecke ich Euch und wir werden von hier verschwinden." Sie nickte zur Antwort. Was sollte sie auch anderes tun? Ihr blieb ja nichts anderes übrig. Sie sah zu wie der Elb galant von ihrem Lager wegging, der Dunkelelb verbesserte sie sich selbst und dann noch: "Wenigstens bin ich nicht mehr allein. Doch wisst Ihr Choristo, etwas hat mich zum Nachdenken gebracht: Wurde ich von Euch geschickt? Von den Göttern? Und noch etwas: Warum spreche ich mit Euch? Warum kann ich das?" Mit den letzten Worten fiel sie in einen tiefen Schlaf.
 

"Aufwachen", die wohltuende Stimme des Dunkelelben ertönte ihr im Ohr. "Ja, ja....", sie musste sich bemühen klar und deutlich zu sprechen und dann öfnete sie ihre Augen. Kurz darauf fing der Dunkelelb an zu sprechen: "Hör jetzt gut zu: Erschrick nicht, nur weil du mich nicht siehst. Ich habe einen Tarnzauber auf mich gelegt. Den werde ich auch auf dich legen. Dann werden wir uns aus dem Dorf hier schleichen. Auf einer Lichtung hier in der Nähe stehen Pferde." Erst jetzt sah Jisa eine leichte andeutung von einen Körper, wie die Schatten als sie im Wald gekämpft hatte. Nachdem sie sich aufgerichtet hatte hob sie der Elb auf seinen Arm und sie war dankbar dafür, da sie kaum stehen konnte. Schon jetzt fragte sie sich wie sie den langen Ritt überstehen sollte.

Jisa zuckte kurz zusammen als sie bemerkte wie ihr Körper konturlos wurde und sie fragte sich wie der Dunkelelb so gehen konnte. Er trug sie leise aus ihrer Hütte, in Richtung Lichtungsende. Von einem Dorf war nicht viel zu sehen, nur ein paar Hütten, die eher aussahen wie Zelte. Jetzt erst verstand sie warum die Elben Angst vor Almio hatten und warum sie für ihn arbeiteten. Sie mochten noch so stark seien, gegen eine Übermacht würden sie nicht ankommen. Der Rand der Lichtung war erreicht und die beiden gingen weiter, plötzlich bemerkte Jisa eine Präsenz in der Luft. Sie hörte das Atmen von Lebewesen, von Elben. Ihr Begleiter schien nichts zu bemerken, doch sie hörte es genau, die Klingen, die leise aus ihren Scheiden gezogen wurden. Pfeile, die in Bögen gespannt wurden. "Sie sind da", sagte sie leise, damit die Dunkelelben um sie herum nichts bemerken, "Ich höre sie überall. Sie sehen uns, sie zielen auf uns. Wir müssen uns beeilen!" Der Dukelelb schien die Feinde zwar nicht zu hören, ging aber trotzdem schneller und es schien so als ob er seinen Zauber verstärkte, denn so hatte Jisa eben noch ihre Hand sehen können, doch jetzt sah sie, zu ihrem eigenen erstaunen Nichts.

"Sie scheinen verwirrt zu seien. Sie sehen uns nicht mehr", sagte Jisa zum Elben. Dieser antwortete daraufhin, dass er diesen Zauber nicht mehr lange aufrechterhalten kann und dass er immer mehr seiner Kraft verliere.

Sie liefen durch den Wald, sie rannten. Jisa saß immer noch auf den Rücken des Elben und sie schien förmlich zu merken, wie er schwächer wurde. Langsam verließen ihm die Kräfte. "Lasst mich selbst gehen, Ihr bricht sonst noch zusammen", meinte sie zu ihm. Er jedoch antwortete kühl auf ihre Aufmerksamkeit: "Du denkst nicht mit, was? Naja, bist halt doch nur ein junges Ding. Ein Mensch. Ob nun Gottgeschickt oder nicht, ihr denkt nie mit", die Stimme des Elben wurde schmaler, "Du siehst mich doch nicht! Du weißt", er stockte, "Du.." - "Verschont Euch. Ich weiß jetzt, was Ihr meint und Ihr habt Recht...", antwortete sie, obwohl sie immer noch nicht das Problem sah, da sie ihn doch hören konnte. Die Schritte des Elben wurden weniger Fest und sie bemerkte, dass er anfing zu torkeln. "Sind... sie noch nah?", fragte er sie Kraftlos woraufhin sie ihm antwortete, dass sie außer Sichtweite seien und dass er den Zauber lösen könne. Kurz nachdem sie ihre Worte gesagt hatte, sah sie ihre Hände wieder. Ihr Körper schien wieder da zu sein. "Jetzt lässt du mich runter.", meinte sie leise zu ihm. Er senkte in die Knie und ließ sie von seinem Rücken, dann rannte er los. Jisa folgte ihm, wenn auch noch nicht ganz bei kräften, wie sie merkte.

"Da sind sie!", die schneidene Stimme eines Dunklen erhallte im Wald, Woraufhin Jisa beinahe stehen geblieben wäre, da sie dachte die beiden hätten sowieso keine Chance -Sie waren angeschlagen, konnten kaum noch rennen, die Elben hinter ihnen jedoch waren fast ganz erholt und hatten ihre Kräfte noch beisammen. "Komm schon dahinten stehen die Pferde. Die haben sie anscheint noch nicht entdeckt! Kurz darauf folgt ein freies Gelände, dort haben sie dann keine Chance mehr, da sind wir schneller." Die Worte schienen sie zu Beflügeln. Sie gab noch einmal ihr Bestes, sie sagte sich, dass die diess der letzte Schritt in die Freiheit wären. Mit letzter Kraft schwing sie sich auf den Sattel ihres Pferdes und ritt. In diesem Moment war es ihr egal gewesen, ob der Dunkelelb nun noch bei ihr war oder nicht. Sie war froh zu leben. Erst nach einer Weile fiel ihr auf, dass er sie nicht begleitete. Er war jedenfalls nicht bei ihr, soviel stand fest. Sie hielt ihr Pferd an und schaute zurück. Der Wald schien nur noch eine schlechte Erinnerung zu sein. Nichts war mehr zu sehen. Keine Elben, keine Geräusche von Lebewesen, die sie angreifen wollte, aber auch kein Elb, der sie faszinieren konnte. Der ihr Herz zum schlagen bringen konnte. Nichts war da. Eine Träne lief über ihre Wange -Der Elb, war nicht mehr da. Tot? Er war für sie gestorben. Die leichten tränen wandelten sich in Weinen um, erst in ein kleines kaum hörbares Weinen, dass dann immer lauter und heftiger wurde. Sie war allein, einsam. Hatte Almio nicht gesagt, dass er dafür sorgen würde, dass sie nirgends ein Zuhause finden soll?

In der Nähe von ihrem Standpunkt fand sie eine Stelle, wo man Windgeschützt lagern konnte. Große Steine formten eine kleine Höhle, darin zog sie sich zurück, obwohl sie wohl kaum schlafen konnte. Sie weinte die ganze Nacht, zwar nicht durch, aber es kam immer mal wieder ein Tränenausbruch.

Das alles ist ein böser Traum, dachte sie sich, das alles ist nie passiert. Aber sie wusste das dem nicht so war. Nachdem sie dann merkte, dass sie nicht schlafen können würde, bemerkte sie, edass sie Hunger hatte. Sie ging zum Pferd und durchsuchte die Satteltaschen. Er hatte auch an alles gedacht: Da war eine Karte drin, Ein Kompass und das wichtigste -Essen. Leise weinte sie. Warum eigentlich? Sie kannte ihn doch kaum. Weinte sie aus Prinzip? Nein, da war mehr gewesen, das wusste sie. Sie hat etwas für ihn gefühlt. Keine Liebe. Etwas anderes. Bewunderung? Ja, wohl eher.

Jetzt wurde sie jedoch müde, Sie ging wieder in ihre Höhle, dann fiel sie in einen langen unruhigen Schlaf.

Als sie aufwachte blieb sie nicht mehr lange. Sie machte sich auf den Weg zur nächsten Stadt. Was,Dank dem Kompass und der Karte, nicht schwer war.Als sie in der Stadt ankam war es schon wieder Abend und sie sah sich nach einer Möglichkeit zum Schlafen um. Für eine Gaststädte hatte sie zuwenig Geld, ohne Zweifel, da sie gar kein Geld besaß. Die Stadt schien außerdem keine Gaststätte zu haben. Häuser mit dunklen, ungeflegten Fassaden säumten die Straßen. Der Weg war uneben und bei einigen Stellen fehlte sogar der Straßenpflaster. Bei einigen Häusern waren im Dach Löcher, sodass man nciht unbedingt vor Regen sicher war.

Jisa ging von Tür zu Tür und erkundigte sich nach einen Schlafplatz. Doch jedesmal wurde sie unfreundlich zurückgewiesen. Als sie bemwerkte, dass sie in dieser Stadt keinen Schlafplatz finden würde legte sie sich abseits der Straße und fiel in einen leichten und uruhigen Schlummer.
 

Die Stimmen um sie herum kaum wahrnehmend wachte Jisa auf. Erst jetzt entsinnte sie sich ihrer Reise. Um sie herum standen Männer, alle in Blau gehüllt. Sie trugen das Wappenzeichen von Almio und schauten alle ziemlich grimmeig drein. Dann sah sie jemanden, der leicht anders gekleidet war, sie erkannte einen der Dorfbewohner, von denen, dei sie gestern um Obhut gebenten hatten. "Das ist sie! Sie hat mich gestern um ein Dach übern Kopf gebeten.", er sah die Soldaten an und fuhr dann fort, "Das ist die, die Almio tot sehen will ich bin mir sicher!" Einer der Soldaten, anscheint der Anführer der Gruppe, ging auf Jisa zu: "Wir werden kurzen Prozess mit ihr machen und bringen sie dann zu Almio!" Er dreht sich zu seinen Kameraden um: "Die Fackel, bitte. Wir werden sie als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrennen", er gab ein brutales Lachen von sich und meinte: "Sowas wollte ich schon immer mal erleben.

Hier endete ihre Reise also... verbrannt auf dem Scheiterhaufen.
 

Die Menge versammelte sich auf den großen Platz im Zentrum des Dorfes. Sie sahen alle düster aus. Einige sahen Jisa mit Mitleid an, die meißten jedoch schauten mit Abscheu zu ihr. Die Striemen der Fesseln taten Jisa weh und ihr Bewusstsein schien zu schwinden. Wenigsten würde sie die Qualen, die mit ihrer Verbrennung zusammenhängen nicht mehr spüren.

"Du willst doch nicht schon aufgeben, du entäuschst mich, Jisa", die Stimme Choristos hallte in Jisas Gedanken wider, "Nach all der Mühe, die ich mir bei deiner Erschaffung gegeben habe, mein Kind, willst du mich schon bei so simplen Gegnern enttäuschen?" Jisas Antwort war Schweigen. Was sollte sie auch tun? Nur ein Wunder könnte ihr jetzt noch helfen. Außerdem hatte es ja auch keinen Sinn mehr zu leben. Sie war ja sowieso nur einsam. Und Einsamkeit war das was sie am meißten hasste. "Hasst du dei Einsamkeit mehr als den Tot?", Choristos Stimme schien zweifelnd, "Oder, was in deinem Fall der Fall wäre: Das ewige Leiden?" Jisa horchte auf: "Das ewige Leiden?"

"Du würdest nicht wirklich sterben. Deine Seele würde weiterleben, und das einzige woran sie noch denken können wird, wird der Schmerz des Verbrennens sein. Du würdest leiden, unendlich leiden, dich an alles erinnern können, jedoch immer nur diesen Schmerz fühlen. Willst du das, Jisa?"

"Nein...", ihr war nicht bewusst das sie das laut sagte, "Ich will das nicht. NIEMALS!!!" Ihre Fesseln lösten sich und schwebten um sie herum: "Ich will nicht als Hexe verbrannt werden!" Ihr Worte klangen verzweifelt, aber auch wütend: "Ich bin nicht einmal eine Hexe! Ich habe mich nie mit dem Teufel abgegeben! Nie!", sie spieh die Worte förmlich aus. Die Leute die man als Hexen brandmarkte, waren warscheinlich nie welche gewesen! Dieser Gedanke breitete sich wie ein Lauffäuer in ihren Gedaken aus. Es haben unzählige Unschuldige sterben müssen, weil es eineige leute amüsant finden Leute zu töten, zu quälen. Ihre Hände füllten sich mit Flammen: Doch diese Leute sollen jetzt das Leiden müssen was viele Unschuldige zuvor haben leiden müssen! Menschen sind schlecht, dumm! Sie würde dieses Volk niemals akzeptieren. Ihr wurde mit einem Mal klar, dass Dukelelben mehr Ehre haben als dieses Pakt, dessen Glauben sich auf Vorurteile aufbaut. Blind vor Hass ließ sie Menschen vor ihren Augen verbrennen. Bis eine wohltuende Stimme hinter ihr erklang: "Findest du nicht, dass das Genug ist?" Sie drehte sich um und sah in ein Gesicht voller Vollkommenheit, wohlbekannt, dunkle Augen, die sie ernst anschauten, wohlbekannt... .

"Du lebst!", ihre Stimme war nicht mehr als ein leiser Hauch. "Irgentjemand muss doch darauf aufpassen, dass du nicht außer Kontrolle gerätst", der Dunkelelb lächelte sie an und sie wand sich von ihm ab. Voller Schrecken bemerkte sie den Schaden, den sie angerichtet hatte. Kohlehäufchen deuteten Stellen an, wo Menschen gestanden hatten. Häuser brannten und eine Menschenmenge drängete sich verzweifelt in eine Ecke. Geschockt wnate sie sich an den Dunkelelben, wollte schluchzent auf ihn zurennen, stolperte jedoch über die Fesseln, die am Boden lagen. Sie hockte am Boden und wiederholte immer wieder die vier Worte: "Das wollte ich nicht." Leise schluchzend. Sie bemerkte, wie der Dunkelelb seine Arme schützend um sie legte und tröstend auf sie einsprach. Erts jetzt merkte sie, dass sie nicht wirklich allein war. Sie wusste, dass sie in diesem Dunkelelben jemanden gefunden hatte, dem sie vertrauen konnte und dass beruhigte sie ungemein. Langsam stand sie auf und schaute ihm direkt ins hüpsche Gesicht. Dann fragte sie ihn, wie er heiße. Er lächelte zur Antwort, und als ob er überlegen würde, ob er es ihr sagen sollte, schwieg er dann. "Ich meine... ", fügte Jisa schnell zu ihrer Frage hinzu und vergaß ihn dabei vollkommen zu Sießen, "Du musst mir nicht die Wahrheit sagen. Es ist nur so, dass ich gerne einen Namen für dich hätte, damit ich dich irgentwie Ansprechen kann."

"Rhannon, mein Name ist Rhannon und das ist sogar die Wahrheit", er lächelte sie an drehte dann den Rücken in Richtung Ortsausgang, "Können wir?"

Vergangen

Wie lange waren sie gelaufen? Jisa wusste es nicht. Aber fünf oder sechs Stunden waren es bestimmt. Jisas Schritte wurden langsamer und Müdigkeit schien sich immer mehr ihrer zu bemächtigen. Selbst die Gegend brachte keine Abwechslung: Felder, die düster im Schatten der Nacht lagen, waren da, soweit das Auge reichte. Nicht einmal Bäume sorgten für Abwechslung und Rhannon schien unermüdlich und hielt das Tempo nun schon seit nunmehr drei Stunden. Erschöpft fragte Jisa sich, wohin er sie wohl brachte, denn ein Ziel schien er zu haben. "Rhannon... ?", fing sie an. "Ja?", fragte er sie, als sie nicht weitersprach. "Wohin bringst du mich?", eigentlich hatte sie ihn fragen wollen, ob sie nicht mal rasten könnten, doch es schien ihr unsinnig (ein bisschen war es ihr auch peinlich) und da sie schließlich doch eine Frage stellen musste, war dies die Beste, die ihr einfiel.

"Zum Tal der Götter.", seine Antwort war knapp, als ob sie ausreichen würde, doch sie schien Jisa aufzuwecken: "Und was willst du da?" Seine Antwort überraschte sie: "Ihnen sagen, dass sie aufhören sollen mich zu manipulieren."

Eine Weile schwieg Jisa, dann meinte sie: "Inwiefern manipulieren sie dich?" Er schwieg, als ob die Antwort ihm schwer fiel, dann meinte er: "Sie wollen, dass ich dich beschütze", er lachte kurz auf, "Als ob ich das wollte! Du hast meinen engsten Freund getötet und nun verlangen die Götter auch noch, dass ich dich beschütze! Ist das nicht die Ironie des Schicksals?", er unterbrach kurz und fuhr dann in einem düsteren Ton fort, "Als du meinen Freund getötet hast, habe ich mir geschworen dich zu töten!" Dann hielt er an: "Hier werden wir rasten!", sein Ton war gebieterisch und jegliche Sanftheit war aus ihm verschwunden. Er baute geschickt das Lager auf, kochte das Essen, setzte sich dann hin und forderte sie auf, sich zu ihm zu setzten, was sie auch tat, da sie nicht sein Missfallen erregen wolte. Die Antwort, die er ihr gegeben hatte schockierte sie mehr als sie sich eingestehen wollte: Dem einzigen Lebewesen, dem sie vertraute, konnte sie nur vertrauen, da es von Göttern gesteuert wurde. Er bot ihr Essen an doch sie lehnte ab, daraufhin nahm er das Stück selber und biss hinein: "Du musst was Essen, weißt du? Sonst wirst du noch sterben bevor ich dich umbringen kann." Er schien total verändert. Heute Nacht, nahm Jisa sich vor, würde sie von hier verschwinden und dann wäre sie zwar wieder alleine, aber das war immerhin besser, als bei jemanden zu sein, der sie hasste. Sie wartete ab bis er einschlief, nahm sich leise etwas von dem Proviant und ging leise in Richtung Norden.

Sie kam nur langsam vorwärts, da sie immer noch müde war und ihre Schritte wurden immer langsamer. Die Umgebung um sie herum nahm sie kaum noch wahr und sie fiel - starke Hände fingen sie auf: Das war das letzte was sie fühlte.
 

Jemand spritzte ihr Wasser ins Gesicht und als sie die Augen öffnete, schaute sie in Augen, die aus dem reinsten Blau, was sie je gesehen hatte, zu bestehen schienen und die ungeheure Weisheit ausstrahlten. Blondes Haar rahmte das zeitlose Gesicht ihres Gegenübers ein und eine blaue Strähne durchzog es. "Wer bist du?", fragte sie zögernd und sie bekam eine knappe Antwort, die einen Wirbelsturm der Gefühle in ihr auslöste: Er sagte, er sei ihr Bruder! "Mein Bruder?" Er lächelte: "Sagen wir, so etwas ähnliches. Aber wenn du mich entschuldigen würdest: Ich muss wieder gehen! Und übrigens: Lass dir gefälligst helfen und hau nicht andauernd vor deinem Glück ab!", fügte er noch hinzu, und was immer er damit meinte, sagen konnte er es ihr nicht mehr, da er sich urplötzlich in Luft auflöste. Noch etwas erschrocken und benommen durch die schnelle und merkwürdige Begegnung mit ihren fragwürdigen Bruder stand sie auf, dann ging sie in den Wald hinein, der die kleine Lichtung mit dem klarem, kleinen Teich umringte. Wieder ging sie eine lange Zeit und als sie einmal kurz rasten wollte, bemerkte sie das ihre Provianttaschen aufgefüllt wurden waren und obwohl sie eigentlich skeptisch hätte sein müssen aß sie die Beeren und Früchte mit Genuß, wobei sie bemerkte, dass diese ungewöhnlich Satt machten. "Schnell! Hau von hier ab!", die Stimme Rhannons ließ sie aufschrecken, er torkelte auf die Lichtung, wo sie rastete, Blut Floß aus einer Pfeilwunde in seinem rechten Arm. Ein Pfeil schien seine linke Wange geschliffen zu haben, jedenfalls floss Blut aus einer Wunde in ihr. Gegen seinen Befehl rannte sie auf ihn zu und fing ihn dann noch rechtzeitig auf, als er fiel, dann bemerkte sie die Elben um sie herum, es waren Lichtelben, wie sie bemerkte und eine gar nicht so kleine Anzahl. Wütend fragte sie: "Warum habt ihr das gemacht?" Sie erwartete keine Antwort bekam jedoch eine. "Für Dunkelelben ist der Eintrit in diesen Wald verboten, ebenso für Menschen", die Elbin, die Antwortete war wunderschön: sie hatte honigbraunes Haar, welches sanft gelockt auf ihre Schultern fiel. Ihr Gesicht war ernst und Jisa wusste, dass bei einem Dukelelben jetzt ein sarkastisches Lächel zu erkennen gewesen wäre.

"Ich bin jedoch kein Mensch!", antwortete sie und es war als ob etwas von ihr Kontrolle nahm, nichts Fremdes, etwas, was schon immer da gewesen war, was aus ihrem Innersten zu kommen schien, wenn sie in Gefahr war.

"Ach, nein?", das glockenhelle Lachen der Elbin machte sie aus irgenteinen Grund sauer, "Dafür siehst du aber ziemlich menschlich aus!" Diese herrablassende Behandlung machte Jisa wütend: "So willst du, ein Elb, an meiner Antwort zweifeln?", ihre Stimme klang hart, kalt wie Eis, "Ein mickriger Elb wagt es an meinem Wort zu zweifeln? Das ich nicht lache!", sie spuckte der Elbin vor die Füße und das Gras verdorrte dort, wo ihr Speichel es berührte. Die Elbin bemerkte dies und wich kaum merklich zurück. "Nun gut", besann sie sich eines besseren, "Ihr dürft gehen, fragwürdiges Geschöpf, der Dunkelelf jedoch..." Sie schaffte es nicht weiterzureden, da Jisas Stimme sie unterbrach: "Und er wird mit mir kommen!", ihre Stimme erduldete keinen Widerspruch und in ihren Händen loderte Feuer auf, "Wenn du und deine Truppe von Elben jetzt nicht sofort gehen..." Anstatt zu antworten griffen die Elben sie auf einen Stummen Befehl an, doch sie machte kurzen Prozess mit ihnen. Lautlos zerfielen sie zu Staub.
 

Noch immer konnte Jisa nicht fassen was sie getan hatte. Leise schluchtzend umschlang sie Rhannons leblosen Körper. Rhannon war fast tot und sie hatte einige, der wohl schönsten Wesen der Welt getötet. Tränen stahlen sich auf ihre Wangen: Rhannon würde sterben. Ihr, wie sie in diesem Moment feststellte, um alles geliebter Beschützer würde sterben. Er sollte nicht sterben, doch sie wusste, dass sie machtlos war. "Bist du das wirklich?", es war Choristo der zu ihr sprach, "Bist du wirklich machtlos?" Dann verschwand er wieder. Ihre eigene Dummheit brachte sie zum Lachen: "Stimmt", lachte sie, "Wenn ich töten kann, wieso dann nicht auch heilen?" Langsam zog sie den Pfeil aus dem Arm von Rhannon. Dann legte sie ihre Hand auf die Wunde in ihm. "Heile!", befahl sie. Nichts tat sich.

Wasser trat ihr in die Augen. "Heile", sie schrie das Wort verzweifelt, immmer und immer wieder: "Heile, heile, heile!" Nie tat sich was.

Warum? Sie hatte die Kraft Leben zu nehmen. Rhannon hatte immer gesagt, sie wäre vielleicht eine Göttin, sie schluchzte. Ja, die Göttin des Todes war sie wohl... "Heile!" Sie setzte ihre ganze Kraft in diesen Letzten verzweifelten Schrei. "Bitte..."

Es war als würde die Erde beben, ihr ganzer Körper war erschüttet, sanft floss Kraft aus ihrem Körper in den von Rhannon über: "Lebe..." Langsam schloss sich die Wunde des Dunklen und sein Gesicht wurde wieder farbiger. "Ich habe es geschafft", erleichtert seufzte sie. Ich habe es geschafft.

Daraufhin ging sie zu ihrem Proviant und holte das Wasser, was ihr fragwürdiger Bruder ihr mitgegeben hatte, herraus. Sie zwang Rhannon das Wasser zu schlucken, indem sie seine Nase zuhielt. Dann öffnete er seine Augen und schaute sie aus ungläubigen Augen an: "Wer bist du?", fragte er sie. "Jisa", sie sagte das überrascht, er wusste doch, wer sie war! Er lächelte eines seiner bezaubernsten Lächeln: "Das weiß ich doch!", seine hand berührte sanft ihre Wange, "Ich meine: Was bist du?"

"Weiß' nich'", sie antwortete ungewöhnlich fröhlich, "Aber auf alle Fälle werden wir erst einmal zum Tal der Götter reisen!" Er lächelte sie an: "Das brauchen wir nicht mehr. Ich würde dich auch so beschützen, ihr Zauber hat sich nachdem du gestern abgehauen bist aufgelöst und ich merkte, dass ich dich trotzdem noch beschützen will." Er richtete auf und nahm sie dann in seine Arme, "Wir können irgentwohin gehen, wo wir sicher sind. Wir müssen nicht diese gefährlich Reise auf uns nehmen. Sie schwieg eine Weile, schließlich schaute sie ihn ernst an. "Doch, ich denke schon.", sie stockte, "Wir müssen dorthin, es ist wichtig. Ich habe wieder getötet. Es gibt Zeiten, da bin ich nicht ich selbst und ich glaub", sie schluchtzte, woraufhin Rhannon sie dichter an sich zog, "ich glaube, ich hätte alles Leben der Welt vernichtet, wenn du gestorben wärst. (Nein, das stammt nicht von Angel Sanctuary, ich hatte es schon immer vor.) Jetzt konnte ich dich noch retten, aber was ist beim nächsten mal? Was ist...", sie weinte, "Was ist, wenn du wirklich stirbst? Wenn ich mich dann nicht mehr unter Kontrolle kriege? Hunderte werden sterben müssen. Nur wegen mir."

"Aber warum müssen wir dann zum Tal der Götter?"

"Choristo spricht zu mir. Er erzählt mir so manches. Spricht mir gut zu. Ich hätte dich nicht heilen können wenn er mir nicht erzählt hätte, dass ich nicht machtlos bin... Ich glaube, dass die Götter der Schlüssel zu meiner Existenz sind. Es mag sich dumm anhören."

"Das ist nicht dumm. Wenn du so denkst, dann werden wir dorthin gehen. Ich werde dir überall hin folgen.", er sagte die Worte sanft und kein bisschen vorwurfsvoll, dann beugte er seinen Kopf über den ihren, schrak dann aber zurück: "Denk bloß nicht ich wollte dich küssen, oder so. Ich habe nur, ich habe mir nur deine Haare angeschaut", er lachte verlegen, bis Jisa ihre Lippen implusiv auf seine presste, danach sprang sie auf und drehte sich lachend im Kreis, dabei sang sie immer wieder die drei Worte "Ich bin verliebt!" Und ließ somit sein Herz unbewusst höher schlagen.
 

Almio fluchte laut: "Ihr habt sie schon wieder entkommen lassen?", er drehte sich zu seinem angeheuerten Assasinen um, "Glaubt Ihr nicht, dass es an der Zeit wäre sie mir zu überreichen?" - "Nun, sie verfügt über magische Kräfte müsst ihr wissen und..."

"Magische Kräfte hin, magische Kräfte her! Sie ist gefährlich, hat mindestens 50 Menschen auf ihrem Gewissen. Anscheint macht es ihr Spaß zu töten." Eine Frage beschäftigte Almio jedoch schon seit längeren: Was ist, wenn ihre brutalität wegen ihm kommt? Wie kam es, dass diese früher so sanfte Frau jetzt Menschen tötete? Lag es daran, dass er sie Hexe genannt hatte? Eigentlich schmerzte es ihm zuzugeben, sei es nur sich selbst, dass er Jisa auf merkwürdige Weise vermisste. "Nein, ich will sie lebendig hier vor mich haben und jetzt versuche sie zu finden und bring sie mir dann." Nach diesen Worten verließ Almio den Ratsraum und ging in sein Schlafzimmer, dort legte er sich auf sein Bett. Das letzte mal, als er Jisa gesehen hatte war sie anders gewesen. Sie hatte ihn mit eiskalten Augen angeschat, er schauderte. Ja, er hatte Angst vor ihr gehabt. Ihre sonst so warmen, Augen hatten vor Hass nur so gefunkelt und die wärme die sonst ausgestrahlt hatte war gänzlich verschwunden. Woher hatte sie gewusst, dass er sie nicht wirklich geliebt hatte? Dass seine Lust nach ihrem Körper ihn dazu angetrieben hatte ihr vorzuheucheln, dass er sie liebte?

Doch die schlimmste Frage, die ihn Quälte war, dass er nicht wusste ob seine Liebe wirklich unecht gewesen war. Er vermisste sie.

Er setzte sich an seinen Schreibtisch und fing an in seinen Akten zu graben. Er mochte die Arbeit am Schreibtisch sehr, da er sich hier nicht sonderlich anstrengen musste und sie lenkte vor der bevorstehenden Hochzeit mit Karlanita ab, diese machte ihm zu schaffen. Ein bischen herumflirten war eine Sache, jedoch einen ewigen Bund einzugehen war was anderes. Vor ungefähr zehn Jahren hatte er Karlanita kennengelernt. Sie war nicht besonders hüpsch, aber sehr freundlich gewesen. Sie hat seinen jungen Sorgen zugehört, sechszehn war er dahmals gewesen, ihm auf seine Fragen geantwortet und erst jetzt, kurz vor der Ehe merkte er, dass sie sich ihn geangelt hatte. Er musste lachen. Ja, geangelt, alle Frauen angeln sich ihre Männer, niemlas umgekehrt. Das muss wohl an den Gesetzen der Natur liegen, schließlich sind sie es, die die Kinder zur Welt bringen. Kinder: Das würde dann auch noch kommen. Er stöhnte innerlich auf. Wie um alles in der Welt sollte er es schaffen ein guter Vater für seine Kinder zu werden? Es klopfte an seiner Tür: "Es ist soweit Majetät, es wird Zeit für Euch Euch fertig zu machen." Er stöhnte auf, sagte dann jedoch: "Ich werde sofort zum Baden fertig seien!"
 

Er staunte nicht schlecht als Karlanita ihn durch den Schleier anschaute und fragte sich ob er bis zu diesem Moment blind gewesen war. Mit leichtem Schritt ging sie auf ihnm zu, erst als sie näher heran gekommen war merkte er, dass dem nicht so war, da er jetzt das Doppelkinn seiner Zukünftigen sehen konnte. Die Hochzeit an sich schien an ihm vorbeizulaufen, er nahm nichts richtig in sich auf. Verdammt, das war einer seiner einzigartigsten Tage im Leben! Er wünschte sich, dass dies alles bald sein Ende nahm, doch die Hände der Frau, die er liebte, führten ihn immer wieder auf die Tanzfläche und immer wieder musste er mit irgentwelchen Hofdamen tanzen. Es schien gar nicht enden zu wollen, bis die Stimme seiner Frau neben ihm, kraftvoll ertöhnte: "Sehr geehrte Gäste, dieser Tag ist für viele von euch hoffentlich schön gewesen. Und für viele wird er wohlmöglich schon bald enden. Unser Tag jedoch hat gerade erst angefangen und wir bitten Sie uns nun zu entschuldigen!" Gelächter ertönte im Saal und verständnisvolles Gemurmel verbreitete sich. Seine frau stieß Almio in die Seite und leise wisperte sie: "Los, sie verlangen nun von dir eine nette kleine rede! Entäusche sie nicht." Das war das gewesen, wovor er sich am meisten gefürchtet hatte: Die Rede, die er wohl oder übel halten musste. Er räusperte sich: "Nun, ich fürchte meine geschätzte Gemahlin hat schon das nötigste gesagt!", leises kichern breitete sich im Saal aus, "Da wir uns nun zurückziehen werden, möchte ich mich herzlich bei ihnen allen bedanken. Es war ein sehr schönes Fest, nichtzuletzt wegen Ihnen. Ich bedanke mich für ihr Kommen und hoffe, dass viele von Ihnen noch bis morgen bleiben werden.", elegant verbeugte er sich, dann nahm er den Arm seines Weibes und die beiden schritten aus der Halle heraus.
 

Wie lange waren sie jetzt schon gelaufen, zu Fuß, da ihre Pferde im Kampf davongelaufen sind? Jisa wusste es nicht. Sie wusste nur, dass sie dringend ein Bad gebrauchen konnte und dass Rhannon dieses auch sehr nötig hatten. Die beiden sind inzwischen in Richtung Norden aus dem Wald der Lichtelben heraus und streifen durch Felder. Weizen, immer nur Weizen. Eigentlich hing ihr dieses "Essen", besser gesagt diese Rohkost, schon zum Hals heraus. Zu jeder Mahlzeit hatten sie Mehl gemahlen und dieses mit Wasser verdünnt. Es war immerhin etwas zu Essen und den Bauern, dem diese Felder gehörten, würden sie schon nicht Arm machen.

Seit Tagen hatten Jisa und Rhannon schon nicht mehr geredet. Sie sind immer nur Stumm durch die Felder gewandert, haben ihr Essen zubereiten, trotdem warn beide glücklich, dass der andere da war. Als Nacht wurde schlugen sie wieder ihr "Lager" auf, welches aus einem Feuer und zwei Decken bestand, machten ihr Essen, wonach beide dieses nur mit Missmut aßen. Dann legten sie sich schlafen.
 

Sie befand sich in einem Tempel, soweit sie es erkennen konnte, hoch erstreckten sich Säulen bis zu einr golden verzierten Decke. Der Stein der Wände war weiß und Blumen wuchsen in Silberen Blumentöpfen. Jisa war von der Schönheit dieses Ortes wie geblendet. "Gefällt es dir?", die Stimme kam von einer jungen Frau, die an einem Teich saß und eine Panflöte in der Hand hielt.

Jisa, der Worte nicht fähig, nickte nur Stumm. "Dies, Jisa, ist deine Heimat", der Gesichtsausdruck der frau verzerrte sich zu einem fiesen Grinsen und sie fügte hinzu, "gewesen."

Die Frau lachte laut auf, sodass Jisa die knochen zu gefrieren. Jisa antwortete ruhig: "Dies ist nicht meine Heimat. Ich weiß ja nicht einmal wo dieser Ort liegt. Lüge mich also nicht an, alte Frau."

Das "alte Frau" schien die Dame zu ärgern und gehässig antwortete dies: "Und Ob dies deine Heimat war, Jisa! Ich lüge nicht und wenn du willst kann ich dir die Genauen Ereignisse in jener Nacht zeigen." Sie lachte schrill und in den schönen Ort schien Leben zu kommen: Viele junge Leute tümmelten sich auf der Straße, doch Jisa schien nur eine Frau, die ihr erschreckend ähnlich war zu sehen, eilig mit einem Bündel in der Hand ging sie auf ein großes Tor zu, dann sagte sie etwas in einer Sprache, die Jisa nicht verstand, und alle Leute auf dem platz schienen sich zu ihr umzudrehen, sie verbeugten sich demütig und eine Stimme in Jisas Kopf sagte Jisa schlicht: "Deine Mutter." Dann sagte Jisas Mutter etwas zu der Menge, und Tränen traten ihr in die Augen.Die Menge schrie entsetzt auf und Panik schien zu Herrschen. Jisas Mutter sagte noch etwas und aus der Menge trat ein Mann, mit Augen, die klar waren, wie sie es selten gesehen hatten. Entschlossen sagte dieser etwas und die Frau, die jisas Mutter sein soll, übergab ihm weinend, schaute zu ihm auf sagte noch einmal kurz etwas, was wie ein Befehl klang drehte sich um und ging dann auf ein Tor zu, welches sie öffnete. Der junge Mann ging durch das Tor und verschwand.

Dunkel legte sich über den Ort und wahre Schreckensgestalten erschienen auf dem Platz. Die Menschen bedienten sich der Magie, um sich zu verteidigen, diese schien jedoch unwirksam gegenüber der dunklen Kreaturen. Einer nach dem anderen fiel und wie der Messias stand mitten im Schlachtfeld jene Frau, die Jisa auch schon diesen Traum zeigte.

"Das ist eine Lüge", weinend schrie Jisa, "Das war weder meine Mutter noch mein Volk!"

"du kannst es nicht war haben, oder?", die Frau schien ruhig, doch aus ihren Augen sprach der unausgesprochene Hass, "Jetzt lebst nur noch DU! Du bist mein einziges Hindernis! Wenn du nicht mehr bist, ist der Weg zur ultimativen Kraft mein.

Hikari!" "Sie lügt doch nur? Lügt sie? Lügt.. sie? Jemand soll es mir sagen!", Jisa schrie diese Worte ins Leere, niemand war da, der ihr ntworten konnte.
 

Weinend wachte Jisa auf. Rhannon lag neben ihr, er schlief fest, doch das störte Jisa im Moment nicht, sie brauchte jemanden bei dem sie sich ausheulen konnte, also weckte sie ihn auf. Als erstes schien Rhannon nicht erfreut zu sein, doch als er Jisas tränenüberströmtes Gesicht sah, schluckte er seine Wut herunter nahm sie in die Arme und fragte sie was geschehen sei.

Fest kuschelte Jisa sich an Rhannon und erzählte ihm stockend von ihrem Traum. Rhannon hörte geduldig zu meinte dann: "Das hatte sicher nichts zu bedeuten..."

"Einmal", sagte sie daraufhin, "Als ich weggelaufen bin, bin ich zu einer Quelle gekommen. Dort war ein Junger Mann mit Augen, die so klar waren wie das Wasser der Quelle. Er sah genau so aus wie der", sie stockte, "junge mann aus meinem Traum. ich habe Angst Rhannon, große Angst. Alles ist so merkwürdig in letzter Zeit."

Sie schwiegen eine Zeit lang. Dann unterbrach Rhannon die Stille: "Du hast viel erlebt in letzter Zeit. Es kann doch sein, dass du einfach nur übermüdet bist, du solltest jetzt weiter schlafen." Sie sah in die konturen seines Körpers, versuchte dann sein Gesicht zu sehen, was ihr jedoch nicht gelang. Machte er sich lustig über sie? Meinte er es ernst?

"Du hast recht, Rhannon."

Sie legete sich hin und drehte sich auf die andere Seite. "Er glaubt mir nicht", dachte sie kurz und schlief dann ein.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  -Saika-
2007-04-18T20:44:23+00:00 18.04.2007 22:44
nein die Arme... Das ist ein bitteres Schiksal. Gut geschrieben^^ Ich lese bestimmt gleich weiter^^
Saika
Von:  Animegirl87
2005-08-20T01:06:26+00:00 20.08.2005 03:06
Also die FF ist sehr süß und schön, doch auch sehr traurig!!! Ich frage mich ob du weiter schreiben wirst?? Wenn ja würde ich mich freuen wenn du mir bescheid sagen würdest!!

*knuddel*
dein Animegirl87^^


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