Fall, fly and come with me von _Jacky_ ("ich fang dich auf") ================================================================================ Kapitel 1: Wie konnte das passieren ----------------------------------- Wie konnte das passieren?! Das Waisenhaus habe ich zum ersten Mal mit fünf Jahren zu sehen bekommen. Keiner hätte gedacht, dass ich einmal so plötzlich ganz allein auf der Welt sein würde, ohne Vorwarnung, ohne Eltern und keine Verwandten die mich hätten bei sich aufnehmen können. Auf einmal wurde alles anders. Ich kann mich kaum noch an meinen Dad erinnern! Und wie roch meine Mom? Wie sind sie eigentlich gestorben und wie hiessen sie überhaupt?.. Nichts, ich weiss nichts mehr über meine Eltern. Es ist zum Heulen, ich war noch viel zu klein... das ist unfair!! Und jetzt, neun Jahre später, kann ich diese Fragen immer noch nicht beantworten. Ich kam also damals als Waise in dieses Waisenhaus in St. Petersburg. Wo ich mit großer Wahrscheinlichkeit für den Rest meiner Kindheit bleiben würde. Denn wer möchte schon ein fremdes Kind aufnehmen, dass nicht sein Eigenes ist. Die Zeiten waren schwer, Krankheiten breiteten sich aus, die Leute hatten kein Geld und noch weniger zu essen. Ich stand vor einem riesigen Eisentor. Um mich herum waren lauter fremde Menschen, die mich noch nicht einmal anschauten. Ständig wurde ich nur von einer Hand in die andere übergeben, bis ich hier ankam. Ich hatte grosse Angst was jetzt auf mich zukam. Auf einmal fand ich mich in einen grossen Raum mit mindestens zwanzig Betten eng aneinander, die sich in zwei Reihen gegenüber standen, wieder. Ich wusste gar nicht was ich hier machte. Wo waren meine Eltern? Wieso liessen sie mich ganz alleine mit fremden Menschen in einen fremden Haus? Wieso waren sie nicht bei mir?! Niemand sagte mir damals weshalb ich hier war. Keiner interessierte sich dafür ob ich schrie, weinte oder ganz allein irgendwo sass und mich immer weiter zurückzog. Eine Frau, die sehr streng war und dies durch ihren scharfen Blick durch ihre kleine Brille und dem zurückgebundenen Haar auch so aussah, nahm mich an dem großen Eingangstor in Empfang, trug meinen Koffer, in dem nicht sehr viel war und somit auch leicht wie eine Feder, und stellte ihn neben ein schäbiges Bett, dass wohl seit an meins sein sollte, mit einem lauten Stöhnen ab. >>Mein Name ist Genossin Jastref. Ich bin die stellvertretende Leiterin dieses Waisenhauses. Du wirst ab heute hier wohnen und dich anpassen müssen. Sei froh, dass deine Eltern etwas Geld gespart haben, sonst würdest du jetzt auf der Strasse sitzen<<, sprach sie mit ihrer hohen und quietschenden Stimme. Sie gab mir nicht gerade das Gefühl, dass ich hier erwünscht sei. Ich war ihr egal... >>Du bist jetzt eine Waise<<, sagte sie noch bevor sie den Schlafraum verliess. >>Warten sie, was ist...<< Die Tür schlug zu. >>...eine Waise?<< Ich hatte ja keine Ahnung, trotzdem überkam es mich und ich brach in Tränen aus und warf mich aufs Bett. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)