Endlos blauer Himmel von abgemeldet (Kleiner Vogel, lass mich nicht allein...) ================================================================================ Kapitel 1: Mein Abschied ------------------------ Vogelgezwitscher und grellen Sonnenstrahlen, die durch das kleine Fenster fielen, weckten mich. Ich hatte schlecht geträumt und wälzte mich zu dir herum. Doch statt deines engelsgleichen Gesichtes, das im Schlaf lächelte, sah ich Blut. Das Laken unter mir war getränkt davon und färbte alles in ein dunkles Rot. Meine Pupillen wurden kleine Punkte, als ich deinen Kopf zu mir umwandte, in der Hoffnung, doch noch ein friedliches Lächeln auf deinen Lippen finden zu können, in der Hoffnung, dass die Angst, die drohend in mir aufstieg, nicht begründet war. "Tito!" Ich schrie deinen Namen, doch deine grauen, leeren Augen sahen wie durch mich hindurch und der dünne Faden Blut an deiner Unterlippe war schon lange getrocknet. Mein kleiner Vogel... Du hattest mich verlassen! Neben dir lag ein Stück tückisch glänzendes Stück Glas, befleckt mit deinem reinen Blut. "Tito!" Obwohl ich wusste, dass deine Ohren meine Stimme nicht hören konnten, schrie ihn ich wieder, deinen Namen, so oft bis Tränen aus mir heraus brachen. Wieso hattest du mich freiwillig verlassen? Hatte das Leben ohne Augenlicht dich so zerbrochen, dass du fliehen musstest? Der graue Himmel, den du immer gehasst hattest, war in dein Inneres geschlichen und hatte dir die Hoffnung auf den blauen Himmel und die Vögeln genommen, die du hattest finden wollen. Meine Hände umfassten deinen leblosen Körper, drückten ihn an sich und wollten nicht verstehen, dass du die Umarmung nicht erwidertest. Mit dir im Arm sank ich zurück aufs Bett und weinte, bis meine brennenden Augen die Fähigkeit dazu verloren hatten. Noch immer fiel das Sonnenlicht in diesen Traum, ließen ihn trotz allem dunkel und leer wirken. So wie mein Leben ohne dich nun war. Ein Leben, das keinen Sinn ergab. Meine freie Hand umschloss die Glasscherbe neben dir und ein Lächeln zeichnete sich auf meinem Gesicht ab, während ich meinen Namen in meinen von Narben übersäten Unterarm schnitt. Stork. Der Name, den du mir gegeben hattest, und den jeder kenne sollte, auch wenn ich irgendwann nicht mehr war. Tränen rannen übermein Gesicht und ich begann zu zittern. Ich würde mein Versprechen halten und dir den blauen Himmel zeigen. An einem besseren Ort als diesem... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)