I don't want to miss a thing... von LeS (Seishirou und Subaru) ================================================================================ Alles, was ich tue... --------------------- Autor: LeS Fandom: X/1999 Charaktere: Seishirou, Subaru Rating: NC-17 Warnings: death, gewalt, lemon A/N: Überarbeitete Fassung Beta: ninnive (Livejournal) Subarus Atem ging ruhig, sein Puls war nur leicht beschleunigt und auch die aufgekommene Gänsehaut hatte sich wieder verzogen. Er hatte lange überlegt, ob er Seishirou gewähren lassen sollte. Er hatte sich nun für ein klares „Ja“ entschieden. Zunächst einmal war er erschöpft, und sich gegen Seishirou zu wehren, kam so gar nicht in Frage. Es hätte ohnehin nichts gebracht. Wahrscheinlich nicht einmal, wenn Subaru hellwach gewesen wäre. Seishirou war nicht nur riesig, sondern auch schwer. Ihn von dem Bett herunterzustoßen würde also eine gewisse Kraft brauchen – eine, die Subaru nicht vorzuweisen hatte. Ganz nebenbei gab es da noch einen weiteren Grund, warum er ihn nicht von sich stieß, den er aber in Gedanken als unwichtig abstempelte. Nur schlecht fühlte es sich nicht an, von Seishirou berührt zu werden. Im Gegenteil. Seishirou war erstaunt, wie ruhig Subaru sich verhielt. Natürlich musste er müde sein, aber dass er nicht einmal Widerworte gab, war doch etwas, das nicht sehr oft vorkam. Eigentlich hatte Seishirou es noch nie erlebt, zumindest nicht, seit er Hokuto getötet hatte. So gut es ging ignorierte er, dass Subaru sich ihm sogar hin und wieder entgegenlehnte. Er hätte sonst kaum sein Staunen verbergen können. Sieh in dein Herz Du wirst erkennen, es gibt nichts, vor dem man sich verstecken muss Nach einiger Zeit fühlte sich die Stille bedrückend an. Inzwischen hatte Seishirou es zwar geschafft, Subaru dazu zu bringen, Töne von sich zu geben, doch waren es keine Worte. Schnell aufeinanderfolgende Atemzüge, Keuchen und unterdrücktes Stöhnen. Gesprochen hatte er aber schon seit Minuten nicht mehr. Subaru machte keine Anstalten, irgend etwas zu tun, außer vielleicht ab und an den Hals zu strecken, den Rücken durchzudrücken und sich mit den Händen in das weiche Kissen zu krallen. Seishirou war sich nicht sicher, ob das zu seinem Vorteil war, also brach er die Stille, mit einer bewusst unnötigen Frage. „So still heute? Möchtest du denn gar nicht, dass ich aufhöre?“ Nimm mich, wie ich bin Nimm mein Leben, ich würde alles geben Subaru antwortete nicht, folgte aber nun mit dem Auge welches nicht unter einem Verband steckte, Seishirous Bewegungen. Nur, weil er eine Frage gestellt hatte, hatte Seishirou noch lange nicht mit seinen Aktivitäten aufgehört. Das wäre zugegebenermaßen auch eine unentschuldbare Zeitverschwendung gewesen. Seishirou konnte es nicht leiden, wenn Zeit verschwendet wurde. Das war etwas, dessen sich Subaru gewiss war. Eine sehr rare Sache, wenn es um Seishirou ging, und wie dieser wirklich war. Daher gab alles, bei dem sich Subaru in Sachen Seishirou sicher sein konnte, ihm ein Gefühl von Zufriedenheit. Ich würde mich opfern „Ich habe mich wohl lange geirrt“, murmelte Subaru, die Augen wieder fest geschlossen, während sich Seishirou an seiner Halsbeuge zu schaffen machte. Als Subaru seine Worte wiederholte, hob Seishirou jäh den Kopf und starrte ihn verdrossen an. „Bis eben war es so wundervoll ruhig, und jetzt machst du alles zunichte.“ Er legte ihm einen seiner langen schlanken Finger auf die Lippen, fuhr die Konturen nach und genoss, wie regelmäßig Subarus Atem seine Kuppen strich. „Ganz trocken. Du bist dehydriert, hm...?“, nuschelte Seishirou, den Kopf an Subarus Stirn gelehnt. Subaru leckte sich über die Lippen, um sie zu befeuchten, berührte dabei Seishirous Finger kurz und schlug darauf sein Augenlid halb auf. Er nahm die Hand Seishirous und küsste die Innenfläche. „Ich-...“, begann er stockend. „Ich habe dich immer... vielleicht...“ „Was?“, fragte Seishirou. Seine Stimme klang heiser, er krächzte schon beinah. Sieh in dein Herz Du wirst erkennen, es gibt nichts, vor dem man sich verstecken muss „Ich“, lachte Subaru unter Tränen, „auch wenn du meine Schwester getötet hast... und mir immer wieder zeigst, wie unwürdig ich bin; ich habe dich nie gehasst. Nicht wirklich.“ Er verfluchte innerlich die Medikamente dafür, dass sie ihn so gefährlich und unpassend offen werden ließen. Die Tränen, die seine Wangen hinabrannen, schmeckten nicht salzig, wie Seishirou bemerkte, als er sie fortküsste. Er fand, sie schmeckten nach Honig. Süß, rein und sterblich. „Sag jetzt bitte nichts“, flehte Subaru. Er schluckte und schnappte nach Luft. Die Furcht zu hyperventilieren hatte ihn gepackt. Seishirou schüttelte lächelnd seinen Kopf. „Ganz wie du wünschst.“ Subaru starrte ihn verwirrt an, noch immer schwer atmend. Ein Teil von ihm sagte sich, dass er sich irren musste, doch ein anderer sagte ihm, dass das Lächeln Seishirous bitter war. Sieh in meine Augen Es interessierte Subaru brennend, was Seishirou bedrückte. Falls er sich denn nicht in seiner Empathie irrte, ihm seine Spiegelneurone etwas Falsches vorspiegelten und Seishirou nur wieder seine Schauspielkünste unter Beweis stellte. Aber vielleicht gab es ja doch etwas, das auch den Sakurzukamori trauern lassen konnte, ihn unsicher werden ließ? Subaru biss sich auf seine Unterlippe, zog ein Stück der Lippenhaut ab und kaute nervös darauf herum. Er war irritiert, und er konnte diese Verwirrung nicht durch eine Frage verschwinden lassen. Denn, selbst wenn er sich getraut hätte, nachzufragen, so konnte man wohl davon ausgehen, dass keine Antwort kommen würde. Keine zufriedenstellende Antwort; sicher nicht von ihm. Subaru zuckte verschreckt zusammen, als Seishirou ihm das Blut von den Lippen leckte. Es brannte, aber es brannte nicht so sehr, wie die Frage, die ihm auf dem Herzen lag. Ich kann mir nicht helfen Es gibt nichts, was ich mehr will Subaru schlang die Arme um den Oberkörper Seishirous und tastete sich die Rippen entlang, weiter nach innen zur Wirbelsäule vor. Dort spürte er eine längliche Verkrustung, die sich wohl dank einer noch gar nicht so alten Verletzung gebildet hatte. „Das hier... das brennt sicher auch. Oder?“ Seishirou grummelte etwas Unverständliches und bewegte sich langsam und beständig weiter. Subarus Atem ging flach im Rhythmus dieser Bewegungen, und schaukelte sich mit ihnen nach oben, in schnellere, höhere Gefilde. Subaru hoffte, er würde sich nicht zu sehr nach einer quietschenden Maus anhören. „Ist das bei einem deiner... Aufträge passiert?“ Seishirou antwortete nicht. Sag mir nicht, es hätte keinen Wert es zu versuchen Du kannst mir nicht erzählen, dass es nicht wert wäre dafür zu sterben Es war ihm unangenehm, schätzte Subaru. Perfekte Killer, wie Seishirou, wurden nicht verletzt. Ja, sie wurden nicht einmal berührt, wenn sie es nicht ausdrücklich wünschten. Aber selbst zugefügt hatte er sich die Wunde wohl kaum... Nachfragen konnte Subaru nicht. Mitnichten weil er sich immer noch nicht richtig traute, sondern weil Seishirou ihn so innig küsste, dass er keine Chance hatte, sich genug von ihm zu lösen, um sprechen zu können. Subaru lächelte in den Kuss und ließ seine Hände wieder weiter hinaufwandern, um in das weiche schwarze Haar zu fassen. Seishirou machte diesen einen, besonderen Fehler. Er konnte alle durchschauen, alle seine Opfer. Doch war er sich zu sicher, dass er selbst nicht zu durchschauen wäre. Sieh in dein Herz Du wirst erkennen, es gibt nichts, vor dem man sich verstecken muss Subaru murrte leise. Den Medikamenten sei Dank schmerzte es nicht. Nein, ganz im Gegenteil, dank ihnen spürte er überhaupt nichts. Er fragte sich nicht, ob Seishirou dies wusste. So langsam, wie dieser sich bewegte, und alles nur unnötig in die Länge zog, war es wohl pure Absicht. Subaru rollte genervt die Augen nach oben und richtete seinen Blick auf Lampenschirm. Er war genauso weiß wie alles andere im Krankenhaus, nur dreckiger. Es sah so aus, als hätte man ihn extra mit Flüssigkeiten bespritzt, dann mit einem Lappen lasch abgewischt und wieder hingehangen. Seishirou hob seinen Kopf an und blinzelte. „Ist die Decke so interessant? Wie unhöflich, wo ich mir hier solche Mühe gebe!“ Er stockte einen Moment, und sprach dann leiser weiter: „Sieh mich an.“ Sieh in meine Augen Du wirst sehen, was du mir bedeutest Vielleicht war es besser, dass er nichts spüren konnte. Die Schmerzen beim ersten und auch zweiten Mal waren ihm fast unerträglich erschienen. Noch dazu der Gedanke, dem Mörder seiner Schwester „Zugang“ gewährt zu haben, der selbst dann nicht zu brennen nachließ, wenn die eigentliche Aktion längst beendet war. Und dieses merkwürdig erregende und irritierende Gefühl, ihm in die Augen zu sehen, und sich dabei einzubilden zu sehen, dass man doch nicht wertlos war. Du weißt, dass es wahr ist Alles was ich mache, ich mache es für dich Subaru seufzte leise. Wenn es nicht so sehr gegen seinen Charakter gesprochen hätte, gegen seine von der Großmutter eingebläute Höflichkeit, so hätte er Seishirou gerne gesagt, dass dieser sich verdammt noch mal beeilen sollte. Die Medikamente machten ihn schlapp, der beißende Geruch von Desinfektionsmittel verursachte ihm Kopfschmerzen; und dann war da noch dieser berühmt-berüchtigte Serienkiller, der anscheinend nicht vorhatte, in den nächsten paar Sekunden oder Minuten sein Werk zu vollenden. Doch das hatte Subaru nun davon, dass er ihm jahrelang hinterhergejagt war, ihn noch einmal sehen wollte, um seines Wunsches willen. Statt dessen Erfüllung hatte er nun eine eigenartige sexuelle Beziehung. Innerlich verfluchte Subaru sich für seine Unfähigkeit, Seishirou zu vergessen. Äußerlich versuchte er, Seishirou dazu zu bewegen, sich zu beeilen. Viel brachte es nicht. Er wollte nicht angesehen werden, nicht berührt, und er wollte erst recht nicht zulassen, dass sich nur noch mehr Erinnerungen an Seishirou bildeten. Wie jedes schlimme und jedes gute Ereignis, jedes noch so belanglose, wollte er ihn nicht vergessen. Sieh in dein Herz Du wirst erkennen, es gibt nichts vor dem man sich verstecken muss Es waren nicht Seishirous Kirschblüten, nicht die Pentagramme auf Subarus Händen, nicht der Mord an seiner Schwester. Nichts von alledem machte Seishirou aus. Auch hatte er nicht die Macht, jemanden zurückzuhalten. Niemanden; außer vielleicht sich selbst. Möglicherweise, dachte Subaru, waren die Kirschblüten nur ein Zeichen für Seishirous Lügen sich selbst gegenüber, und für die Eigenart der Menschen, sich an ihren zu laben, um sich in Sicherheit zu wiegen, auch wenn um sie herum alles in Scherben liegt. Sag mir nicht, es hätte keinen Wert es zu versuchen Du kannst mir nicht erzählen, dass es nicht wert wäre dafür zu sterben Subaru erinnerte sich an die Worte des kleinen Geistermädchens: „Menschen, die etwas Böses tun, sind vielleicht alle traurig, nicht wahr?“, und stimmte ihr still zu, dass es nicht nur vielleicht so war. Ja, ich würde für dich kämpfen, ich würde für dich lügen Ich würde für dich auf einem schmalen Seil balancieren Ja, ich würde für dich sterben Du weißt, dass es wahr ist „Es... tut mir Leid.“ Subaru spürte, wie der Herzschlag Seishirous einen Moment aussetzte, nur um dann beschleunigt wieder einzusetzen. Da Seishirou seinen Kopf in Subarus Schultern vergraben hatte, konnte dieser nicht sehen, welcher Gesichtsausdruck im Verborgenen bleiben sollte. Seishirou räusperte sich, und fragte in seiner, wenn auch heiseren Stimme: „Was? Dass ich hier die ganze Arbeit machen muss, während du faul herumliegst?“ Subaru lächelte. „Auch das.“ Sag mir nicht, es hätte keinen Wert es zu versuchen Du kannst mir nicht erzählen, dass es nicht wert wäre dafür zu sterben „Auch das tut mir Leid, dass ich jetzt nichts empfinden kann, dass ich müde bin und denke, dass mir das hier zuviel ist, dass ich lieber schlafen würde. Ich weiß, dass dir wichtig ist, dass ich etwas fühle – und wenn es auch Schmerzen sind. Ich weiß auch, dass ich dir... wehgetan habe.“ Subaru dachte nur kurz daran, wie lächerlich das Wort „wehgetan“ in Bezug auf die Situation wirkte. „Weil du dachtest, ich würde es bemerken. Diese Wette. Du hast sie mit mir abgeschlossen, weil du gehofft hast, ich wäre es. Du hast gehofft, ich könnte erkennen, was du bist und brauchst, was du dir wünschst, wie du fühlst. Du warst, und wahrscheinlich bist du es noch immer, wütend auf mich, nicht wahr? Du warst und bist enttäuscht von mir... habe ich dir den letzten Glauben an die Menschheit genommen?“ Dass Seishirou weiterhin schwieg, störte Subaru nicht, er musste auch nicht antworten. Auch wenn eine ehrlich Antwort erleichternd gewesen wäre, allein schon, dass er ihm zuhörte war Subaru genug Anlass zur Freude. Dass er ihn nicht mit einem seiner trockenen Witze unterbrochen hatte. Such in deinem Herzen, such in deiner Seele Und wenn du mich dort gefunden hast Dann wirst du nicht länger suchen müssen „Soll ich jetzt Mitleid mit dir haben?“ Seishirou zog sich zurück, verweilte mit dem Kopf aber weiter auf Subarus Brust. Es hatte ohnehin keinen Spaß gemacht, mit ihm zu schlafen, so lustlos wie er unter ihm gelegen war, und es über sich hatte ergehen lassen – wie stets auch alles andere. Du kannst mir nicht erzählen, dass es nicht wert wäre dafür zu sterben „Ständig entschuldigst du dich. Selbst wenn du keine Schuld trägst. Irgendwann wird es langweilig.“ „Aber in diesem Fall ist es doch zu Recht, oder? Wenn jemand leidet-...“ Wenigstens zu etwas waren die Schmerzmittel gut. So spürte Subaru nun kaum, wie Seishirou die Nägel in seine Oberarme stieß. „Ich leide nicht. Meine Opfer tun es, wenn auch nicht lange, weil...“ „Das stimmt nicht, und das weißt du.“ Subaru sah zur Uhr. Bald würde er seine Medikamente für die Nacht bekommen... es verwunderte ihn, wie egal es ihm war, dass sie zusammen gesehen werden konnten, noch mehr aber, dass er die Uhr nur verschwommen sah. Du kannst mir nicht erzählen, dass es nicht wert wäre dafür zu sterben Anstatt die Tränen einfach fortzuwischen, ließ er sie über seine brennend trockenen Wangen hinunterlaufen. Sonst war es ihm immer wichtig gewesen, dass Seishirou sie nicht zu sehen bekam. Zumindest wenn er nicht so sehr unter Schock stand, dass er nicht mal mehr seine Umwelt wahrnehmen konnte und sich sein gesamter Körper taub anfühlte. Er hatte Jahre nicht mehr für irgendjemanden geweint. Nur wegen Seishirou, und nun auch für ihn. Anderer Menschen wegen und vor allem für konnte er nicht mehr weinen. Sie waren ja auch nicht so wichtig. „Die Schwester wird bald kommen“, stellte Seishirou trocken fest. Er hob den Kopf und strich mit der Wange über Subarus. „Ich gehe dann besser mal.“ Es war kein Grinsen zu sehen. Eher ein bitterer Gesichtsausdruck, von dem Subaru nicht ausmachen konnte, was genau er zu bedeuten hatte. Etwas von „Ich will flüchten, ich muss hier weg“, konnte Subaru aber ohne weiteres in dem Blick erkennen. Subaru spürte Seishirous kühle Lippen auf seiner Wange, die hinabglitten und sich auf seine legten. Seishirou verweilte kurz in dem Kuss, erhob sich dann und ließ Subaru allein. Nur ein paar Kirschblüten ließ er zurück. Keine Liebe ist wie deine Liebe Und kein Anderer könnte mir mehr Liebe geben Die Stunden vergingen, ohne dass etwas Aufregendes geschah. Subaru dankte allen Göttern der Welt dafür. Das, was heute geschehen war, war aufregend genug gewesen für ein gesamtes Jahrzehnt. Vielleicht auch ein ganzes Jahrhundert. Da es so schön ruhig war, konnte Subaru auch problemlos noch einmal in Gedanken das ganze Gespräch durchgehen. Mehrmals dachte er darüber nach, doch er kam immer zum gleichen Schluss: Dass er so sentimental gewesen war, musste an den Tabletten gelegen haben. Nie, nie hätte er sich sonst so offenbart. Was Seishirous Reaktionen betraf... die konnte man nicht auf Tabletteneinfluss schieben. Außer dieser war im Geheimen drogenabhängig, aber das schloss Subaru eigentlich aus. So psychopathisch Seishirou auch war, dumm war er ganz sicher nicht. Ein guter Schauspieler war er zwar auch, doch konnte man wirklich so gelassen schauspielern? Wenn man eine Maske aufsetzte, spannte sich der Körper nicht wenigstens etwas, ging der Atem dann nicht anders? Subaru wusste es nicht. Was das Schauspielern betraf, hatte er keinerlei Ahnung. Möglicherweise war das auch besser so. Zu wissen, wann Seishirou log, würde unter Umständen schmerzhafter sein, als schlichte Unwissenheit. Sieh in dein Herz Du wirst erkennen, es gibt nichts vor dem man sich verstecken muss Selbst als es Mitternacht wurde, Geisterstunde, dachte Subaru immer noch über das Gespräch nach. So unwillig er dem Gedanken gegenüber auch war, in seinem Inneren wuchs immer mehr die Gewissheit heran, dass er womöglich nicht falsch gelegen hatte. Dass er, hätte er schon damals gewusst, was Seishirou ihm bedeutete, wenn er selbstbewusster gewesen wäre, wenn er geschrieen hätte, wenn er sich nicht hätte von seinen Gefühlen hätte abbringen lassen, wenn er mehr Vertrauen in die Weisheit seiner Schwester gehabt hätte; dass dann, wenn auch nur vielleicht, Hokuto noch am Leben wäre. Und dass sie alle zusammen leben würden. Mehr oder minder glücklich, sah man ab von der Prophezeiung mit den Erd- und Himmelsdrachen. So, wie es war, war nicht Seishirou ein Sünder, sondern Subaru. Ein unverzeihlicher Sünder. Nimm mein Leben, ich würde alles geben Ich würde mich opfern Subaru rieb sich über seine vom Weinen geschwollenen Augen – beziehungsweise das eine Auge, das nicht unter einem Verband lag, und noch vollständig funktionsfähig war. Ob es einen Weg gab, all seine Sünden auszulöschen? Ob es noch ein Zurück gab? Eines, das nicht in seinem eigenen Tod lag? Seufzend wandte Subaru sich um. Er strich über die Blüte, die direkt neben seinem Gesicht auf dem Kissen lag. „Es muss einen Weg geben.“ Es ist alles Nirgendwo solange du nicht da bist Für immer und ewig Dass noch jemand anderes schmunzelnd seine Gedanken verfolgt hatte, wusste Subaru nicht. Er glitt sanft in den Schlaf, in der Faust fest umschlossen das Blütenblatt. Ja, ich würde für dich sterben Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)