Love before Time von Joanie ================================================================================ Kapitel 4: Schlaflose Nacht und schmerzvoller Tag ------------------------------------------------- Dieses mal brachte Alex mich mit dem Wagen nach Hause. So richtig wohl war mir dabei nicht zumute. Während wir an einer Ampel standen und warteten, fragte er trocken und ohne mich anzuschauen, ob ich einen Freund hätte. Oder gar eine Freundin. Ich erschrak ganz schön. "Wie kommst du denn jetzt darauf" entgegnete ich ihn und schaute ihn an. Sein Blick ist weiterhin auf die Fahrbahn vor ihm gerichtet. Also es war definitiv nicht der Weg nach Hause, dachte ich bei mir. Was er jetzt wohl vorhat? "also keine oder keinen." Kam von ihm nur trocken zurück, ohne auch nur auf meine Frage einzugehen. Den Rest der Fahrt sagte er nichts mehr. Er starrte nur auf die Straße. Mehr nicht. Vor einen großen Haus hielt er. Es kam mir bekannt vor. Ich war schon mal hier gewesen und es war definitiv nicht mein zu Hause. "Was soll ich hier?" fauchte ich ihn an. "ich will nach Hause." Mein Blick wurde sehr böse. Wie konnte er es nur wagen. Aber anstatt mir zu antworten drehte er sich zu mir ihn zog mich zu ihm. Seine Lippen berührten meine und ich musste mir eingestehen, dass es sehr angenehm war. Deswegen erwiderte ich die Berührungen. Anfänglich war es etwas zaghaft, aber dann wurde es leidenschaftlicher. Seine Lippen waren angenehm weich und sehr sanft. Ich zuckte etwas zusammen, als ich merkte, dass seine hand unter mein Shirt fuhr. Doch ich wehrte mich nicht. Vielleicht wollte ich es einfach auch, dass er mich berührte. In dem Moment hatte ich das Gefühl, dass es eine Ewigkeit war, wo mich seine Lippen berührt hatten. Nach der Berührung schaute er mir in die Augen. Sein Blick war sehr anziehend. "Darf ich dich dann wenigstens am Wochenende entführen?" fragte er mit einer sehr liebevollen Stimme. Ich schaute ihn fragend an. "Wie Entführen? Was hast du denn Vor?" Er hielt meine Hand fest und meinte nur leise. "Das ist eine Überraschung." Ich konnte seinen wunderbaren blauen Augen einfach nicht widerstehen und sagte zu. Musste nur sehen, wie ich es meinen Eltern klar mache. Mutter hatte sicher nichts dagegen. Aber mein Vater. Davor hatte ich etwas Angst. Nachdem ich zugesagt hatte, fuhr er wieder los und hielt diesmal tatsächlich vor unserem Haus. Bevor ich aussteigen konnte, zog er mich nochmals an sich heran und küsste mich. Anschließen hauchte er mir ins Ohr. "wir sehen uns dann. Ich hol dich am Samstag Mittag ab." Dann verabschiedeten wir uns. Ich winkte ihn noch hinterher und ging dann ins Haus. Irgendwie war es schon ein sehr merkwürdiges Gefühl in der Bauchregion. Was er wohl vorhatte? Dachte ich bei mir. Mit diesen mulmigen Gefühl betrat ich die Wohnung. Meine Mutter lag schon im Bett, weshalb ich leise in mein Zimmer schlich. Fast die ganze Nacht quälte mich das Gefühl, ob die Aktion im Auto ernst gemeint war oder er mich bloß veralbern wollte. Am Wochenende wolle er mit mir wegfahren. Aber wohin? Immer wieder wälzte ich mich im Bett. Kam einfach nicht zur Ruhe. Ich schlief mal 10 Minuten und dann war ich wieder wach. Wie sollte dann der Tag werden, fragte ich mich, als ich am Morgen von meiner Mutter zum Frühstück gerufen wurde. Meine Mutter merkte sofort, dass was nicht stimmte und schaute mich mit ihrem gewohnt strengen Blick an. Ich konnte meine Müdigkeit und Nervosität nicht verheimlichen. Nicht vor meiner Mutter. Dafür kannte sie mich doch zu gut. Sie setzte sich mit zweit Tassen Kaffee neben mir und reichte mir ein. "Was ist los?" fragte sie mich sehr liebevoll. So ist sie nur, wenn Vater nicht da ist. Ich schaute sie an und nippte an meiner Tasse. "Hab heute Nacht fast gar nicht geschlafen." Entgegnete ich ihr müde. Natürlich wollte sie gleich den Grund dafür wissen. Ich erzählte ihr einen Teil der Geschichte. Den Kuss ließ ich dezent weg. Auch wenn sie es sofort merkte, dass etwas fehlte, fragte sie nicht weiter nach. Wollte halt nur wissen, wer Alex ist. Ich erklärte es kurz und sie hatte nichts gegen die Wochenendfahrt. Bin ich wenigstens unterwegs und hocke nicht zu hause rum. Es war Dienstag gewesen und ich war musste wie immer zur Schule. Auch wenn ich völlig unausgeschlafen war, ging ich hin. Mutter bestand drauf. Langsam trottete ich hin. Meine Gedanken waren wieder mal überall da wo sie eigentlich nicht sein sollten. Ich bemerkte nicht, dass mir eine Gruppe merkwürdiger Typen entgegen kamen. Es waren einige von meiner Schule. Ein richtiger Schlägertrupp. Und prompt stieß ich mit den Anführer dieser Gang zusammen. Er hatte mich sowieso auf dem Kicker, weil ich mich mit den aus den Cheerleading Club so gut verstand. Michael, der Chef der Gang, schaute mich mit einen bitterbösen Blick an. "Wen haben wir denn da? Unsere kleine Schwuchtel!" er schnappte meinen Arm und zerrte mich hinter ihn her. Ich versuchte mit sehr viel Mühe mich zu befreien. Leider wurde das nichts und ich wurde gegen eine Wand geschleudert. So schnell konnte ich gar nicht schalten, wie ich eine kräftige Tracht Prügel weg hatte. Es tat höllisch weh. Sie ließen mich einfach an der Wand sitzen und gingen lachen weg. Überall war ich wieder mit blauen Flecken übersäht. Ich meine, nicht, dass ich es nicht gewohnt war, aber es ist trotzdem sehr unangenehm und schmerzhaft. Egal von wem es kommt. Als ich merkte, dass die Gang war, versuchte ich aufzustehen. Immer wieder spürte ich den Schmerz durch den gesamten Körper zucken. Die Lehrerin würde ihn wohl wieder zur Schulschwester schicken. Die kannte ihn ja jetzt schon zu genüge. War ja nicht das erste mal gewesen. Diesmal ging ich gleich zu der Schwester. Ich wollte nicht die Klassenlehrerin begegnen und ihre Standpauken anhören. Die hatte ich jetzt schon satt. Immer bekam ich die Schuld, wenn ich wieder total zerschunden in die Schule kam. Schwester Rosi sah mich wieder mit einen sehr besorgten Blick an. Sie bat mich, auf das Bett zu legen und begann die Wunden zu versorgen. "Dieses mal haste aber ganz schön was abbekommen. Das ist doch langsam nicht mehr normal. Wer war es diesmal? Unsere tolle Schulgang wieder?" Ich schaute sie an und nickte nur. Kein Wort kam mir über die Kehle. Eher ein heftiger Hustenanfall. Ich krümmte mich zusammen vor Schmerzen. Der Husten verursachte, dass ich immer wieder Blut ausspuckte. Rosi schaute mich sehr ernst an und drückt mich auf das Bett damit ich liege. Nach kurzer Zeit beruhigte sich der Husten wieder, aber die Schmerzen waren immer noch da. "ich kann dich leider nicht zum Unterricht schicken. Ich werde deiner Klassenlehrerin bescheid geben. Du jedenfalls bleibst erst mal hier." Wieder nickte ich nur. Wenn sie wüsste, wie recht es mir eigentlich war. Damit musste ich mir nicht das dumme Gelaber von der Ollen anhören. Nach kurzer Zeit merkte ich, wie mich Müdigkeit übermannte. Ich schlief auf dem Bett ein. Wenigstens etwas. Da merkte ich wenigstens, wie mir alles weh tat. Ich musste mehrere Stunden geschlafen haben. Jedenfalls als ich aufwachte saß meine Mutter neben mir. Sie hielt meine Hand fest und schaute mich besorgt an. Es dauerte einen Moment, bevor ich richtig geschnallt hatte, was vor sich ging. Das Licht der Deckenlampe blendete mich dermaßen, dass ich kurz die Augen wieder zusammenkniff. Es tat sehr weh. Mein Kopf fühlte sich sehr schwer an und nur langsam gewöhnten sich meine Augen an das künstliche Licht. Hinter meiner Mutter stand Rosi. Sie hatte mitbekommen, dass ich wachgeworden war. Mutter erhob sich ohne einen Ton zu sagen, ließ meine Hand los und ging zur Seite. Das hasste ich teilweise an ihr, wenn sie völlig teilnahmslos war. In ihren Augen konnte ich wieder das erkennen, was ich immer so gehasst hatte. Angst. Scheinbar war Vater wieder zu Hause. Das hieß. Heute Abend gab es wieder den totalen Familienkrach, was ja wie immer enden würde. Nur beiläufig bemerkte ich, dass Rosi mir eine Spritze verpasste. Mein Blick ruhte immer noch auf meiner Mutter. Als Rosi mit der Untersuchung fertig war, verließ sie das Krankenzimmer. Sie meinte nur kurz, dass sie gleich wieder kommen würde. Damit war sie weg. Meine Mutter stand immer noch regungslos gegen die Wand gelehnt. Kein Ton gab sie von sich. Es machte mir schon richtig gehend Angst. Doch lange drüber nachgrübeln ging nicht. Die Tür sprang auf und Lissy kommt reingestürmt. Sie hatte durch den Besuch der Schwester bei der Klassenlehrerin erfahren, dass ich im Krankenzimmer war. Stürmisch umarmte sie mich und grüßte beiläufig meine Mutter. "Mensch was machst du denn für Sachen. Du sollst doch nicht prügeln. Wie oft soll ich es dir eigentlich noch sagen?" Ihre Augen schauten mich vorwurfsvoll an. Ich musste einfach wegschauen. Na toll, jetzt von ihr auch noch ne Standpauke. "Es war ja nicht mit Absicht" flüsterte ich zu meiner Verteidigung. Aber mehr bekam ich nicht mit. Mir wurde wieder schwarz vor Augen. Lissys Umarmung war leider zu schwungvoll gewesen. Damit taten die Wunden wieder extrem weh. Ich wurde wieder ohnmächtig. Wenn ich so zurückdenke, so muss diese Ohnmacht schon sehr lange angedauert haben. Jedenfalls war ich nicht mehr im Krankenzimmer der Schule als ich wach wurde. Ich kam im Krankenhaus zu mir. War an verschiedene Geräte angeschlossen und auch hier blendete mich das sehr grelle künstliche Deckenlicht. Dieses mal war ich alleine. Weder meine Mutter noch jemand anderes war in diesem Zimmer. Die Stille war sehr angenehm. Ich musste drei Tage im Krankenhaus verbringen. Immer wieder fingen die Wunden an, sehr heftig zu bluten. Mutter besuchte mich nicht einmal. Lissy und die anderen dafür öfters. Sie holten mich am Freitag auch ab. Mir ging es schon wieder ganz gut. Der Arzt meinte, ich solle die nächsten Tage etwas ruhiger verbringen. Ansonsten könne er es vertreten, mich gehen zu lassen. Zusammen mit den anderen verließ ich das Gebäude und war nicht schlecht überrascht, als ich einen Wagen vor dem Haus stehen sah. Der Wagen kam einfach zu bekannt vor. Es war nicht schwer zu erraten, wen der gehörte. Lissy schaute erst mich an und meinte dann "Alex wollte dich mit abholen. Damit du nicht laufen musst. Los hops ins Auto." Sie schob mich zu den Auto hin. Alex stand davor und grinste nur etwas. "Na kleiner." Er wuschelte mit seine Hand durch meine Haare. "Ich bin nicht klein" fauchte ich zurück und schob seine Hand weg. "Tschuldige kleiner. Los steig ein oder willste laufen?" Er konnte es einfach nicht lassen. Immer wieder zog er mich damit auf. Ohne was zu erwidern stieg ich ein. Lissy meinte schnell zu Alex, dass sie noch was vor habe und verschwand mit den anderen. Toll, jetzt war ich wieder alleine mit dem Typen. Eigentlich war ich ja auch ganz froh. Wenn er wollte, konnte er sehr nett sein. Richtig gehend liebevoll. Während der Fahrt sagte er nichts. Ich war mir nicht sicher, ob er über was nachdachte oder wollte, dass ich was sage. Bis vor der Haustür schwiegen wir uns nur an. Dann nahm er meine Hand und schaute mich an. "soll ich dich morgen Mittag nu abholen?" fragte er mit einer sehr liebevollen Stimme. Stimmt, er wollte mit mir irgendwo hinfahren. "Gerne. Mein Vater muss morgen wohl wieder arbeiten, da dürfte es keine Probleme geben." Ich sah auch den Wagen nicht vorm Haus stehen. Das hieß immer, dass er nicht da war. Ich seufzte kurz vor Erleichterung auf und schnallte mich ab. Alex gab ich einen kurzen Kuss auf die Wange. "Danke für das Heimbringen." Dann stieg ich aus und verschwand mit meinen Sachen im Haus. Nachdem die Tür hinter mir in das Schloss fiel, fiel mein Blick auf meine Mutter. Sie saß wieder völlig mit den Gedanken woanders auf dem Sofa und starrte auf den Fernseher. Sie bemerkte mich überhaupt nicht. Ich lief in mein Zimmer und stellte die Tasche ab. Anschließend ging ich zum Fenster. Alex stand noch vorm Haus. Lächelnd winkte ich ihn noch mal zu. Ich sah seine Hand und dann fuhr er weg. Er hatte solange gewartet, bis ich in meinem Zimmer war. Ob er es wohl ernst meinte? Ich blieb noch eine ganze weile am Fenster stehen. Auf den folgenden Tag freute ich mich schon sehr. Weg für ein Wochenende von dieser Familie. Dann riss ich mich los und begann meine Sachen für das Wochenende zu packen. Vater kam erst spät in der Nacht heim. Er war nicht zu überhören. Hatte wieder getrunken und deshalb ziemlich randaliert, als er das Haus betrat. Es war aber sehr schnell wieder still. Er hat sich wohl wieder auf das Bett geschmissen und war sofort eingeschlafen. Als ich am Nächsten Morgen aufstand, da schlief er noch. Gegen 10 Uhr stand er auch auf und beeilte sich. Er war nach noch nicht mal einer halben Stunde aus dem Haus verschwunden. Zum Glück. Damit konnte mich Alex in Ruhe abholen. Mutter dagegen schlief noch. Sollte sie schlafen. Dann hatte sie wenigsten für kurze Zeit mal ihre Ruhe. Leise machte ich mir mein Essen für den Tag fertig als es klingelte. Ich rannte auf meinen Socken zur Tür und öffnete hektisch. Alex schaute mich mit einen leichten Grinsen an. Kurz schaute ich mich um und flüsterte ihn zu "komm rein. Sei aber leise. Mutter schläft." Hinter ihm schloss ich die Tür. Er setzte sich zu mir in die Küche. Ich machte auch für Mutter Essen fertig, stellte alles mit einen kleinen Brief auf das Tablett und brachte es in das Schlafzimmer. Leise stellte ich es auf ihren Nachtisch ab. Wenn sie aufwacht, sollte sie was zum essen haben. Gegen 13 Uhr verließ ich dann mit sehr guter Laune das Haus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)