Teuflisches Spiel von Schattenhaar (Was wäre, wenn der Teufel nach Hogwarts käme?) ================================================================================ Kapitel 14: WANDERTAG TEIL 1 ---------------------------- Kapitel 14 Im Frühtau zu Berge ... oder WANDERTAG TEIL 1 "Und wann geht es los?", fragte Daeva und stand abreisebereit neben ihrem Bett. "Es ist fünf Uhr morgens ...", murmelte eine Zimmergenossin in die Bettdecke, "leg dich nochmal hin ..." Um sieben Uhr war der große Saal mit allen Schülern und Lehrern gefüllt. Einige hatten ihre Muggelkleidung bereits angezogen, andere wollten dies erst nach dem Frühstück machen und der Rest, der nicht mitkam, freute sich auf einen freien Tag. Dumbledore hatte die Abreise um neun Uhr angesetzt. Um halb neun sollten sich alle Teilnehmer noch einmal in der großen Halle versammeln, um die Gruppen bilden zu können. Denjenigen, die unter Reisfieber litten, sah man es deutlich beim Frühstück an. Ohne Appetit und mit bleichen Gesichtern saßen sie am Tisch und starrten auf ihr Essen. Etwa zwanzig Minuten nach Beginn der ersten Mahlzeit des Tages zogen sich einige auch schon wieder zurück, um sich fertig zu machen. Snape nahm den letzten Schluck aus seiner Kaffeetasse, stand auf und blickte zu Khair hinüber. Diese schob gerade die Brötchenkrümel auf ihrem Teller hin und her, als könne sie sich nicht entscheiden, von welcher Position aus diese im nachhinein von den Hauselfen in den Mülleimer befördert werden sollten. Snape trat hinter ihren Stuhl und räusperte sich, so dass Khair seiner Anwesenheit bewußt wurde. Als sie sich umdrehte, meinte er nur kurz: "Miss ed Din?" Sie legte schnell das Messer weg und erhob sich: "Oh ... ja klar ..." Zusammen verließen sie den Raum, welches jedoch nicht unbeobachtet blieb ... "Zwischen denen läuft doch was ...", murmelte George. "Das kann ich mir nicht vorstellen", kam es von Hermine. "Genau, Snape ist zu solchen Gefühlen gar nicht fähig", stimmte Ron dem Mädchen zu. Fred nickte: "Außerdem hat Miss ed Din sicher Augen im Kopf ..." "Wenn ihr dieser Meinung seid", grinste George, "dann könnten wir ja darum wetten ..." "Um was?", fragte Ron. "Ich wette ...", sagte sein Bruder, "dass es bis zu den Sommerferien offiziell sein wird, dass Snape und ed Din ein Liebespaar sind." "Und ich sage ...", meinte Fred, "dass die beiden nichts weiter als Kollegen sind ..." "Um was wetten wir?", fragte Ron. "Zwei Sickel als Einsatz?", schlug George zu. "Hey, Leute", unterbrach Hermine, "das ist Glücksspiel ... das dürfen wir nicht ..." "Und?", kam es gleichzeitig von den Weasley-Brüdern. "Wer protokolliert und verwaltet?", beteiligte sich Harry nun auch an dem Gespräch. "Heeeeeerm???", Ron schaute seine Freundin mit großen Augen an. Hermine versuchte einen strafenden Blick, doch schließlich seufzte sie und holte ein Pergament und eine Feder hervor. "Ich steige mit ein", meinte Lee Jordan, der mitgehört hatte, und legte seine Sickel auf den Tisch, "und zwar mit einer neuen Behauptung: ed Din ist noch vor den Sommerferien von unserem Zaubertranklehrer schwanger." Alle Wettbeteiligten starrten Lee an. "Nicht einmal ich würde soweit denken", schluckte George. "Du wirfst dein Geld zum Fenster raus", sagte Ron. Lee schob sein Geld noch weiter zu Hermine rüber: "Ich bleib dabei ... schreibt es mit auf." Um kurz vor halb neun standen Dumbledore und McGonagall in der leeren Halle, doch wahrscheinlich warteten bereits die ersten Schüler vor der geschlossenen Eingangstür auf Einlaß. Der Zauberer trug seine übliche Robe, die Hexe hatte Muggelkleidung an. Ihre Haare waren wie immer nach oben zusammengesteckt. Die weiße Bluse war streng zusammengeknöpft und die Kragenenden wurden von einer Brosche gehalten. Der braune Rock, der den unteren Teil ihrer Bluse verdeckte, ging bis zu den Knöcheln und ließ einen Blick auf die hellbraunen Stiefeletten zu. "Zeit, die Tafel zu holen", meinte Dumbledore und schwang seinen Zauberstab. Die große Tafel erschien und teilte sich in mehrere Stücke, die sich in der ganzen Halle einen Platz suchten, damit die Schüler nicht alle auf einem Haufen standen. "Albus ...", kam es leise von McGonagall. "Ja?", fragte dieser. "Warum erscheint mir diese Gruppe auf einmal so klein?", sie zeigte mit ihrem Finger auf ein nahestehendes Tafelteil. Beide gingen darauf zu, um die Gruppierung besser sehen zu können. "Was zum ...", murmelte der ältere Zauberer. "Das ist keine unserer Gruppen ...", sagte die Hexe. "Das ist genau die Aufteilung, wie sie nicht hätte sein sollen ... aber wie ...?" Bevor die zwei weitere Vermutungen anstellen konnten, erschien ein Schriftbild am unteren Ende der Tafel: Lieber Albus, ... hallo Minerva, meine Liebe, ich hoffe es geht Dir gut und Du freust Dich auf den Ausflug. Ich fand eure Entscheidung leider etwas unspektakulär, also habe ich mir die Freiheit genommen, sie etwas anders zu gestalten ... es muss ja auch eine kleine Herausforderung da sein ... Eurem lieben Muggelkundelehrer habe ich übrigens noch ein paar Siebtklässlerinnen zugeteilt ... er muss für diese großartige Idee ja belohnt werden ... Ich wünsche allen viel Spaß auf dem Ausflug ... keine Angst, Albus, ich werde keinerlei Schwierigkeiten machen und mich während des Wandertages völlig raushalten ... großes Ehrenwort!!! So, und nun laßt die Schüler endlich rein ... die stehen sich da draußen schon die Beine in den Bauch. Luzifer Dann verschwand die Schrift wieder. "Wir haben keine Zeit mehr, die Gruppierungen neu zu gestalten ...", murmelte McGonagall. "Dann müssen wir den Wandertag absagen", seufzte Dumbledore. "Das können wir nicht machen, Albus." "Wenn ER seine Finger im Spiel hat, dann kann ich alles tun." "Er hat versprochen, dass er sich nicht einmischen will." "Und wenn wir diese Tatsache außer Acht ließen, Minerva, dann wäre noch der Punkt, dass ...", der Zauberer zeigte auf die Tafel, "sich diese Gruppe mit Sicherheit gegenseitig umbringen wird." "Sagtest du nicht mal was von ... ähm ... wie hast du es noch ausgedrückt: bei der gemeinsamen Konfrontation mit etwas Neuem das Verständnis untereinander stärker wird?" "Aber NICHT bei dieser Gruppe ..." "Albus, versuchen wir es ... und wenn es schief geht ... naja ... Fudge kann dir sowieso nichts mehr anhaben ..." Dumbledore blitzte sie an: "Sobald ER ein Lebenszeichen von sich gibt, nimmst du auf einmal mehr und mehr seine Charaktereigenschaften an ... das macht mir Sorgen ..." McGonagall lächelte zaghaft: "Er erinnert mich eben daran, dass man so alt ist, wie man sich fühlt." Der Zauberer seufzte und resignierte: "Also gut ... wir werden ja sehen ... wenn wir Glück haben, dann gehen sie schon gleich hier aufeinander los ... würdest du bitte die Tür öffnen?" Die Hexe nickte und schwang ihren Zauberstab, um den Schülern Einlass zu gewähren. Nun hatten alle Kinder ihre Muggelkleidung an. Im Schlepptau trugen sie die Rucksäcke, die vor einigen Tagen an alle Teilnehmer ausgeteilt wurden. Das Gryffindor Trio schaute sich suchend um. Die drei hatten sich für einen gewissen Partnerlook entschieden. Sie trugen blaue Jeans und Turnschuhe, sowie die Pullover, die Mrs. Weasley für sie gestrickt hatte. Darüber hatten sie eine dicke (regenabweisende) Jacke in verschiedenen Farben. Harrys war grün, Rons rot und Hermines Jacke besaß einen blauen Farbton. "Wo stehen unsere Namen?", fragte Ron. Hermine hüpfte etwas auf und ab, um über die Köpfe der anderen sehen zu können: "Ich glaube ... da hinten." Sie machten sich auf den Weg durch die Schülermenge. Sam starrte mit offenem Mund auf die Tafel vor ihr. "Was ist denn?", wollte Daeva wissen und zupfte an ihrem hellgrünen Stirnband herum, dass die spitzen Ohransätze verdeckte. Die Ravenclaw zeigte mit dem Finger auf die Gruppierung: "Die beiden sollen zusammen ..." "Und?" "Das gibt Mord und Totschlag, wenn er irgendein Kommentar abgibt ... das weißt du doch ..." "Dann darf er kein Kommentar abgeben." "Sag ihm das." "Ok ...", die Elbin wandte sich zum gehen. "NEIN, Daeva", hielt Sam sie zurück, "das war ein Scherz ... nicht ernst nehmen ..." "SAM, DAEVA", kam auf einmal eine Stimme aus der Menge, "stehen unsere Namen da auch drauf?" Die Ravenclaw drehte sich um: "Ja!" Dann erschien das Gryffindor Trio. "Hey, tolles Outfit", sagte Hermine und bewunderte die hellbraune Corthose und die gleichfarbige Wildlederjacke mit Schaffell als Innenfutter (ala xXx), die Sam trug. "WAS IST DAS", rief Ron und seine Augen waren starr auf die Tafel gerichtet, "WER hat diese Gruppierung vorgenommen???" "Ich dachte, der Direktor wüßte, dass ...", murmelte Harry. "WIE BITTE?", empörte sich eine Jungenstimme hinter ihnen, "ich soll mit diesen Versagern in eine Gruppe???" Ron wandte den Kopf in Richtung der Stimme: "Was können wir dafür, dass du als einziger Slytherin an diesem Wandertag teilnehmen willst, Malfoy!" "Wie ihr an der Tafel seht", mischte sich ein wohlbekanntes Mädchen ein, "ist Draco nicht der einzige Slytherin, der mitkommt ..." "Hi Cherry", begrüßte Daeva die Austauschschülerin, "meinst du nicht, dass es etwas kalt für dich sein könnte, um in einem Rock rumzulaufen?" "Ihwo ...", winkte sie ab und schaute an sich runter. Lange dunkelgraue Stiefel mit etwas Absatz gingen ihr bis über die Knie und der graue Rock, der mit silbernen Fäden durchzogen war, reichte zum Anfang der Stiefel. Das grüne Oberteil, welches im Licht glitzerte, hatte Ärmel bis zu den Ellenbogen, der Rest der Arme wurde durch silberweiße Armstulpen aus Wolle verdeckt. Um den Hals trug sie einen dicken Schal, der aus einem Tierfell gefertigt worden war. "WOW", kam es von Ron, "du siehst fabelhaft aus ... wunderschön ... einfach grandios ... wirklich ..." Ein Stoß in seine Rippen von Hermines Ellenbogen unterbrach seine Lobeshymnen. "Ich weiß ...", grinste Cherry, "und was sagt ihr zu meiner Kreation?", und präsentierte Draco Malfoy. Nun wurden Hermines Augen etwas größer. Der Junge aus Slytherin hatte auf sein Haargel verzichtet und somit hingen seine blonden Haare locker in die Stirn und etwas über die Ohren. Cherry hatte ihn, bis auf die Schuhe, vollkommen in schwarz gekleidet. Schwarze Jeans, schwarzer Pullover, schwarzer langer Ledermantel ... er sah gut aus ... verdammt gut ... Das Gryffindor Mädchen räusperte sich, als sie Harrys und Rons Blicke auf sich spürte, die sie seltsam musterten: "Deine Kleiderwahl ist wirklich ... gut ... Malfoy sieht aus wie ein ... Muggel ..." "Sag das noch einmal, Schlammblut", zischte Draco, "und du wünscht dir niemals nach Hogwarts gekommen zu sein." "Nenn sie noch einmal so und du musst dir dein Essen durch den Strohhalm saugen", drohte Ron. "Duuu, Sam", flüsterte Daeva ihrer Freundin zu, "was ist ein Schlammblut?" Die Ravenclaw schaute düster drein: "Ein ganz schlimmes Wort ..." "Willst du dich prügeln, Weasley?", meinte Draco mit einem fiesen Grinsen, "mit dem Zauberstab kannst du ja wohl jetzt schlecht auf mich losgehen ..." Harry legte seinem Freund eine Hand auf die Schulter: "Vergiß es, Ron, sonst dürfen wir vielleicht nicht mit ... das klären wir später ..." Nun betraten auch vereinzelt die Lehrer die große Halle und schauten sich nach ihren Schützlingen um, die sie betreuen sollten. Einige von ihnen hatten wohl mehr Schwierigkeiten im Gegensatz zu den Schülern muggelhaft auszusehen. Die Aufmachung Sibyll Trewlanys kam einer Zigeunerin gleich, Flitwick sah aus, als würde er aus dem letzten Jahrhundert stammen und Jackie Chun trug ein Hawaiihemd und Shorts, sowie Sandalen und eine Sonnenbrille. Das Gryffindor und das RSH (Ravenclaw, Slytherin, Hufflepuff) Trio sowie Draco beobachteten, wie Dumbledore auf einen Mann zuging, um mit ihm zu sprechen. Er kam ihnen irgendwie bekannt vor ... er sah aus wie ein Rocker ... oder Mitglied einer Heavy Metal Band. Neben einem schwarzem Hemd mit Kragen, war er vollkommen in schwarzem Leder gekleidet. Es fing bei den klobigen Schuhen an, ging über die wohl schon mehrfach getragene Hose bis hin zu einer Motorradjacke, die ihm bis zur Hüfte reichte und an der mehrere Reißverschlüsse und silberne Schnallen zu erkennen waren. Die schwarzen längeren Haare waren zu einem kurzen Zopf zusammengebunden worden. Harry schluckte, als er als erstes an der markanten Nase erkannte, um wen es sich da handelte: "Das ist Professor Snape ..." "Das ist unmöglich ...", murmelte Hermine fassungslos. Ron schüttelte den Kopf: "Wer hat ihn denn so zugerichtet?" "Das war ich!", erklang es auf einmal und alle drehten sich zu der Stimme hin. Khair stand neben der Tafel und grinste auf die Schülerschaft nieder. Sie hatte ihre Haare zwar offen gelassen, so dass sie am unteren Ende in alle Himmelsrichtungen abstanden, aber auch sie trug eine Lederjacke für Motorradfahrer, sowie einen schwarzen Rollkragenpulli und eine abgetragene schwarze Jeans und schon älter aussehende Turnschuhe. Die seltsamste Veränderung war jedoch ... "Was haben sie da auf der Nase?", fragte Sam. "Eine Brille", antwortete die Juniorlehrerin und schob die Sehhilfe mit schwarzem, eckigen Gestell etwas höher auf den Nasenrücken, "müsstet ihr eigentlich kennen ... Direktor Dumbledore und einige andere haben auch so etwas." "Aber sie hatten doch sonst nie eine auf", kam es von Cherry. "Kommt vielleicht davon, dass ich die ganze Zeit über meine Sehstärke mit einem Zauber erhalten habe", erklärte Khair. "Und da sie während des Wandertages keinerlei Zauberei gebrauchen dürfen, müssen sie nun eine Brille tragen", schlussfolgerte Hermine. Khair nickte und meinte dann, als sie in die Runde blickte: "Ist das die ganze Gruppe?" "Es fehlt noch ... ähm ... die Lehrkraft ... und ... ähm ... noch jemand ...", meinte Sam zaghaft. "Ich hab gar nicht auf die Tafel geschaut ... wer begleitet uns denn noch?", fragte die Juniorlehrerin und wollte auf die Gruppierung schauen, als ein "Ich soll mit der Nebelkrähe reisen????" ertönte. "Das darf nicht wahr sein ...", knirschte Khair und wandte sich Kalidor zu ... sie stockte ... musterte ihn von oben bis unten ... und biß sich dann auf die Lippe. "Tja, Nebelkrähe ... in diesem Outfit bin ich selbst für dich unwiderstehlich, oder?", grinste der Juniorlehrer. Die Frau räusperte sich und ihre Mundwinkel zuckten verdächtigt: "Bist ... du Mitglied in einem Tennisclub ... oder willst du Golf spielen?" Die Schüler merkten, dass sie um ihre Beherrschung rang, um nicht laut loszulachen. Es wäre aber auch nur zu verständlich gewesen. Kalidor hatte ein weißes Polohemd an und darüber einen grau-gestrickten Pullunder mit roter Umrandung. Er trug braune Knickerbocker und lange wollende Strümpfe, die den Anfang der Hose einschlossen. Weiße Slipper an den Füßen und auf dem Kopf eine typische Golfermütze. "Was hast du, Brillenschlange?", fragte Kalidor mißtrauisch. "Nichts ... noch nicht mal einen Schläger, den du für mich halten könntest ...", presste sie heraus. Bevor noch ein weiterer Gesprächsaustausch stattfinden konnte, trat Snape zu der Gruppe. Er sah noch missmutiger aus als sonst: "Direktor Dumbledore hat mich gerade über diese Gruppenzusammenstellung unterrichtet. Eine Absage des Ausfluges aufgrund dieser Situation kommt jedoch nicht für ihn in Betracht und es scheint, dass sie für den heutigen Tag einmal miteinander auskommen müssen ... so sehr ich das auch bedauere. Da Zaubereiutensilien aller Art bereits verboten wurden, untersage ich zudem noch Schlägereien egal welchen Sachverhalts. Ein Ausflug zu den Muggels mit pubertierenden Schülern wie ihnen ist schon riskant genug, also benehmen sie sich!" "Das gleiche gilt aber auch für dich, Severus", und auf einmal stand Lupin vor dem Lehrer. Neben ihm warf ihm ein großer schwarzer Hund einen giftigen Blick zu, "aber ich dachte, wir sollten mit Sybill reisen ..." "Kurzfristige Änderung", knirschte Snape heraus, "Albus hat mich gerade darüber unterrichtet ..." "Professor!", warf Draco ein, "wollen sie damit sagen, dass Mr. Lupin uns begleiten wird? Er ist doch ein ..." Der Junge verstummte, als er das böse Glitzern in Snapes Augen sah. "Wie Severus schon sagte", meinte Lupin, "heute müssen wir uns alle einmal zusammenreißen und miteinander auskommen" ... der Hund knurrte den Werwolf an. "Dürfte ich einmal um ihre Aufmerksamkeit bitten", rief Dumbledore in den Raum und jeder verstummte, so dass der Zauberer fortfahren konnte: "Wie ich es nun so mitbekommen habe, haben sich alle Gruppenteilnehmer gefunden. Ich werde nun die Namen der Leiter aufrufen und sie kommen dann bitte mit der gesamten Gruppe vor, damit ich den Portschlüssel und die Unterlagen über ihre Reise aushändigen kann." Dann fing der Direktor damit an, die einzelnen Namen der Lehrer aufzuzählen, die auch sofort mit den dazugehörigen Schülern vortraten. Die Gruppen mit einer größeren Teilnehmerzahl bekamen auch größere Portschlüssel, wie z. B. eine alte Siloplane (teilweise zusammengefaltet) oder ein Schnittmuster, damit sich auch alle daran festhalten konnten. "Severus ...", meinte Dumbledore, "ihr seid dran." Der Lehrer, die anderen 9 Teilnehmer sowie Lupin und der große schwarze Hund folgten dem Aufruf. Dumbledore gab Snape ein paar Papiere: "Hier sind einmal die Anweisungen, was mit dem Portschlüssel passiert, dann ein paar Vorschläge für Sehenswürdigkeiten, die ihr besichtigen könnt, dann ein paar Notizblöcke und Stifte ... die Funktion der Stifte erklärt euch sicher gern Miss Granger ... ein Stadtplan und etwas Muggelgeld für den Notfall ... der hoffentlich nicht eintritt ... ach ja ... nach dem Wandertag werden die Schüler in der Gruppe einen Vortrag ausarbeiten, was sie alles erlebt haben." Snape nahm die Unterlagen entgegen und gab sie ohne Worte an Khair weiter. Er wollte sich gerade wieder an Dumbledore wenden, als er sich noch einmal umentschied und den Stadtplan aus den Papieren, die die Juniorlehrerin hielt, entfernte und diesen Kalidor in die Hände drückte. "Wohin geht's denn?", fragte Daeva. Kalidor schaute auf den Plan und meinte dann: "London." "Das ist euer Portschlüssel", sagte Dumbledore und zeigte auf eine leere Coladose, die auf einem Tisch stand, "er wird in zwei Minuten aktiviert. Ich wünsche eine gute Reise." Die anderen reihten sich bereits um den Tisch auf, als der alte Zauberer Snape noch kurz zurückhielt und meinte: "Kommt bitte vollzählig und in einem Stück wieder, ja?" Der Zaubertranklehrer nickte kurz griesgrämig, wandte sich ab und ging ebenfalls zum zugewiesenen Portschlüssel. Da Sirius in der Hundegestalt den Schlüssel nicht berühren konnte, nahm Lupin ihn an die Leine, um eine Verbindung zwischen ihnen herzustellen. "Für diejenigen, die noch nicht mit einem Portschlüssel gereist sind", meinte der Werwolf, "ihr müsst einfach gleichzeitig die Dose berühren und das war's ..." Alle nickten verstehend und als Snape das Zeichen gab, fasste jeder die Dose - wenn auch nur mit einem Finger - an und im nächsten Augenblick war die Gruppe aus der großen Halle verschwunden. "Wenn das nur gutgeht", murmelte Dumbledore und schaute auf den leeren Platz. Daeva blinzelte verwirrt: "Wie jetzt? Was jetzt? Sind wir schon da?" Lupin grinste der Elbin zu und nickte. Sie waren in einer kleinen unbelebten Gasse gelandet, die am einen Ende mit einer Wand versehen war und am anderen Ende auf eine normale Straße mit Bürgersteig hinaus führte. "Miss ed Din, würden Sie uns bitte mitteilen, was mit dem Portschlüssel geschehen soll?", kam es von Snape. Khair kramte in den Unterlagen und fand ein Pergament: "Ähm ... für unsere Rückreise ... äh ... ist der Portschlüssel um 18.00 Uhr wieder aktiv. Bis zu diesem Zeitpunkt sollen wir ihn ... in eine verzauberte Nische der Wand stellen ..." "Und wo ist diese Nische?", fragte der Zaubertranklehrer gereizt. "Ähm ... steht da nicht ..." Kalidor ging auf sie zu und riss ihr das Pergament aus der Hand: "Das gibt es doch nicht, zeig mal her ..." Doch auch er fand die genaue Beschreibung nicht. Also machten sich alle Teilnehmer der Reise erst einmal auf die Suche nach einer Ritze in der Wand, die verzaubert war. "Hier ist nichts verzaubert ...", meckerte Cherry. "Hat das Ministerium sicher vergessen ...", murmelte Draco und schielte zu Ron rüber, "und ich kann mir schon denken, welcher Mitarbeiter das war ..." "Ein Wort über meinen Vater, Malfoy, dann ...", zischte der rothaarige Junge. "Was dann, Weasley???", kam es von Draco zurück. "Mr. Weasley? Mr. Malfoy? Was geht da vor?", unterbrach Snape das angehende Streitgespräch. "Professor Snape", meinte Kalidor, "die verzauberte Nische ist nicht auffindbar ... was tun wir jetzt?" "Was schlagen sie vor, Mr. Baka?", wollte der Lehrer von ihm wissen. "Nun ja, ich bin der Meinung, dass wir den Portschlüssel mitnehmen, damit wir sicher sein können, dass er nicht abhanden kommt ..." "Was halten sie davon, Miss ed Din?", wandte Snape sich nun an Khair, die zusammen mit Sam und Daeva ein paar Steine an der Wand abklopfte. Khair drehte sich zu ihm um: "Ähm ... an sich ... äh ... muss ich zugeben ... keine schlechte Idee, aber ... äh ... nach dem Gesetzbuch für magisch verzauberte Gegenstände ... äh ... unter dem Punkt Portschlüssel nach § 3 Abs. 1 ist das längere Mitführen eines Portschlüssels nicht erlaubt ... aber das ist ja jetzt ein Sonderfall ... also ..." "Ich glaube das reicht, Miss ed Din", unterbrach Snape sie, "doch das Wesentliche haben sie uns mitgeteilt ... der Portschlüssel bleibt hier." Mit diesen Worten ging der Zaubertranklehrer ans Ende der Gasse und stellte die Dose in eine kleine Nische. "Angeberin", flüsterte Kalidor. Khair streckte ihm im Gegenzug die Zunge raus. "Merkt euch lieber alle, wo der Schlüssel steht", sagte Lupin und empfing dadurch einen giftigen Blick von Snape. "Mr. Baka", kam es von dem Lehrer, "wo genau in London befinden wir uns?" Kalidor begann die Karte auseinander zu falten und verließ damit die Gasse, um das Namensschild der Straße zu finden. "Euston Road ...", murmelte er und versuchte die Straße auf der Karte zu finden. "Hier bin ich schon mal gewesen", piepste Daeva. "Das ist der Bahnhof", meinte Sam. "Bitte?", kam es von dem Juniorlehrer. "Kings Cross", sagte Hermine und zeigte auf den schräg gegenüberliegenden Bahnhof, "von dort aus fährt der Schulzug nach Hogwarts." "Das weiß ich auch", blaffte er zurück, "ich hab ihn nur nicht ... gesehen ..." "Damit haben wir dieses Rätsel schon einmal gelöst", meinte Snape, "welche Besichtigungsziele werden uns vorgeschlagen?" Wieder blätterte Khair in den Unterlagen: "Äh ... da haben wir einmal Westminster Abbey, den Londoner Zoo, das britische Museum, den Hyde Park, den Buckingham Palace, Madam Tussaud's, die Tower Bridge, Scotland Yard ... ähm ... machen die da wirklich Besichtigungstouren?" Snape ging nicht auf diese Frage ein, sondern wandte sich wieder an Kalidor: "Welche dieser Dinge liegen in der Nähe?" Der Juniorlehrer stöberte auf der Karte: "der Zoo, Madam Tussaud's und das britische Museum." Snape blickte Lupin an und hob eine Augenbraue. Lupin zuckte mit den Schultern. "Kennt jemand diese Sehenswürdigkeiten?", fragte der Werwolf dann die Schüler. Sam und Hermine hoben beide sofort die Hand und auch Khair und Harry nickten leicht. "Würden sie uns dann bitte an ihrem Wissen teilhaben lassen?", wollte Snape ungeduldig wissen. "Der Londoner Zoo beherbergt Tierarten aus aller Welt", fing Sam an, "um den Zoo ist der Regent's Park und Madam Tussaud's ist am Rand dieses Parks, genauso wie ein Planetarium." "Madam Tussaud's ist ein Wachsfigurenkabinett", fuhr Hermine fort, "und das britische Museum hat neben unzähligen Artefakten, Bildern, Statuen und so weiter, eine der größten Bibliotheken auf dieser Welt mit über 7 Millionen Büchern." Snape blickte wieder stumm zu Lupin und dann auf den Hund, der gleich darauf anfing den Zaubertranklehrer anzuknurren. Der Werwolf fing an zu grinsen: "Ich weiß, was du denkst, Severus, aber wir werden ihn nicht im Zoo abgeben ..." "Wir werden mit dem Wachsfigurenkabinett anfangen. In welche Richtung, Mr. Baka?", fragte Snape den Juniorlehrer trocken. Kalidor schaute auf die Karte: "Nach links ... einfach geradeaus." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)