Blühender Spargel von Holofaye (Geschichte einer heißblütigen Nacht/Morgengrauen/Vormittag etc. im Frühling irgendwo in Mexico abseits vom Winde verweht) ================================================================================ "KANN MIR MAL EINER VERRATEN WAS IHR DA TREIBT?!" "Treiben ist das richtige Wort vermute ich.", kommentierte Baal hinter dem im höchsten Maße erzürnten Fürsten der Finsternis. Derzeit hatte sich Baal für ein kitschiges Etuikleid entschieden und war damit beschäftigt breitbeinig in einem Taschenbuch zu lesen, welches den seltenen Titel trug "100 und eine mehr Ideen - was ich aus meinen besten toten Freunden basteln kann - in Pink". "Nein, was für ein putzige Lampe!" Balthazar versuchte mit seinem Körper den von Beelzebub abzuschirmen falls der Fürst der Finsternis es nicht mehr halten konnte (die Wut, nicht das Wasser) und auf sie beide losgehen wollte, ohne sie anzuhören. Denn Balthazar hatte eine gute Ausrede. "Mylord, so ein Zufall!" "Ja, was für ein Zufall!", nuschelte Beelzebub von unten. "Stellt Euch nur vor, da fliegt dieses Bett auf uns drauf und begräbt uns in dieser leicht falsch zu deutenden Position!", trug Balthazar nun geradezu übertrieben euphorisch vor. "Ja, sehr leicht falsch zu deuten ist das!", stimmte Beelzi mit ein. "Und erst dieser schnuckelige Bettvorleger in pink!", jauchzte der wenig hilfreiche Baal von hinten. (also aus dem hinteren Teil des Raumes, nicht von hinten, hinten.) "BEI ALLEM WAS MIR UNHEILIG IST, WIESO HAST DU DANN DEINE HAND ZWISCHEN BEELZEBUBS BEINEN??!!" Balthazar erstickte beinahe am Kloß in seinem Hals, doch Beelzebub war um eine helfende Antwort nicht verlegen und erklärte freudig grinsend um auf die Absurdität dieser Situation aufmerksam zu machen: "Er wollte sich doch nur FESTHALTEN, Mylord!" Die Augen des Königs der Dunkelheit entbrannten in einem alles vernichtenden Feuer. In seiner Hand erschien eine rote Energiekugel, die mit einem kleinem Stirnband des alten Pajans um die Kugelstirn klar stellte, dass sie bereit war alles Leben auszulöschen. Für alle die diesen Hinweis nicht deuten konnten, hielt sie auch ein kleines Schild auf dem stand: Bin böse und mache alles putt. Binky legte fasziniert den Raben auf den Boden und näherte sich interessiert der Kugel. Balthazar half Beelzebub auf und stellte sich neben ihn. Wenn sie schon zum Untergang verdammt... gepriesen waren, wollten sie diesen gemeinsam bestreiten. "Beelzebub, es gibt vieles was du über mich nicht weißt, ich wünschte wir hätten mehr Zeit gehabt uns noch besser kennen zu lernen. Aber es beruhigt mich mit die zusammen ausgelöscht zu werden." Wer umfasste Beelzebubs Hand und da es inzwischen egal war, was sie vor Luzifer taten und was nicht, hob er Beelzebubs Kinn, küsste in sanft und zärtlich und biss ihm ein Stück Fleisch aus der Lippe. Beelzebub wischte sich die Unterlippe sauber und holte einen von Balthazars Zähnen aus seinem eigenen Mund. "Balthazar, wenn ich nicht mit dir sein kann, will ich nicht sein. Es tut mir gut zu wissen, dass ich meine letzten Weg mit dir antreten darf. Mir machte das Dämonenleben erst Spaß, als ich dich das erste Mal sah." Baal lief inzwischen total ausgeklinkt von der Wirklichkeit wiehernd durch das Zimmer, weil er soeben einen absolut exquisiten Einfall zur Verwertung der spezifisch primären Geschlechtsmerkmale gelesen hatte und zwar als Nutzung von pinken Zahnputzbechern. Luzifer hob zum alles entscheidenden Wurf an, hob das eine Bein bis zur Schulter hoch und schleuderte die Kugel mit aller Kraft, diese klatschte Balthazar in den Schritt, der mit einem gequälten Laut die Fötusstellung einnahm. Luzifer sah perplex zu seiner Wunderwaffe. "Aber sie sollte auch doch alle umbringen!" Er bemerkte eine große Honigmelone die von Balthazar wegrollte. Irritiert drehte er sich um. "BINKY BLUE!!", schrie er zu dem kleinen geilen Hörnchen, welches soeben seine Energiekugel entweihte. "Quiek?" (Was?) "Quie, quie, quie, quie, quie, quie!" (Hechel, hechel, hechel, hechel, hechel, hechel!) "Ach egal, ich hab noch ne zweite." Er beschwor eine zweite herauf, die noch fieser drein schaute als die erste und wollte sie nun endgültig auf die zwei werfen, die sich nun wieder nebeneinander aufgestellt hatten. In dem Moment ertönte ein rhythmisches Pochen vom Boden her. "Was ist denn das jetzt?", fragte der Schrecken der Sünder entnervt. Beelzebub ging auf die Knie und hob es auf. "Ein Pong-Ping Ball. Seltsam, so wie der aussieht, könnte man meinen...", er sah auf zu dem sichtlich erröteten Balthazar. "Mein Teufel, Balthazar, du hast keine drei Bälle sondern nur zwei?!!" Baal gesellte sich, aufgrund dieser interessanten Entwicklung zu den anderen. "Sieht aus wie eine recht gute Fälschung, das bedeutet dann wohl, er ist ein Mensch." "Ich hab meine Kräfte von einem sterbenden Dämon gekriegt, aber eigentlich bin ich kein echter Höllenfürst, sondern ein Mensch.", presste Balthazar hervor. Beelzebub schoss wie ein Pfeil vor Luzifer hoch. "Paragraph 44, Artikel 2 im Höllengesetzbuch: "Jedem höher stehenden Dämon ist es gestattet sich einen Menschen als Lustknaben zu halten und über diesen frei zu verfügen. Artikel 3: Niemand darf ihm das streitig machen, noch sich an dem Objekt vergreifen. Das ist ne legitime Sache!" Luzifer seufzte. "Ich weiß! Ich hab's geschrieben. Geht! Verschwindet, macht Urlaub, vögelt euch die schwarze Seele aus dem Leib und kommt vorerst nicht zurück." Die beiden Männer fielen sich in die Arme und küssten sich wild, während Luzifer zu seiner viel geliebten Lenariane entschwand, dicht gefolgt von Binky und dem Raben. "Es stört dich auch nicht?", fragte Balthazar unsicher. "Zur Hölle, NEIN! Hauptsache du gehörst mir und ich gehör dir." Mit einem glitzerndem "Plopp" verschwanden sie, zurück blieben nur eine deflorierte rote Kugel und ein Höllenfürst der schmollend sein Taschentuch in die Ecke schleuderte. Luzifer schloss mit einem dämonischen triumphierenden Lächeln auf den Lippen die breite Flügeltür seines Nymphengemaches. Endlich! Lenariane und er, allein! Außerdem was Lenariane momentan wehrlos, was ihm den bisher ausgebliebenen, entscheidenden Vorteil brachte. Nun würde sie sein werden, und niemand war da, der ihn aufhalten konnte! "Har har!" "Quiek!" Luzifer drehte sich mit finsterer Miene zu dem Eichhörnchen, das ihm mit dem Schnabel des Raben beharrlich und mahnend in die Wade pikte. "Dich hatte ich ja ganz vergessen, Hörnchen." "Quieken, quie!" Luzifer rümpfte die Nase, irgendwie war ihm komisch, dass er sich von einem Eichhörnchen sagen lassen musste, dass er die Finger von Lenariane lassen sollte. Er schaute zu dem Raben, mit dem Binky, wild vor sich hin und her fuchtelnd, Luzifer seine Situation erklärte. "Du scheinst ihn ja sehr lieb zu haben, nicht?", unterbrach ihn Luzifer. "Quie?" "Na diesen Rabe da." Binky strich sanft über das struppige Gefieder, dass mittlerweile schon etwas in Mitleidenschaft geraten war. "Er ist dein einziger Freund, stimmt's?" Binky nickte und drückte ihn liebevoll an sich. "Schade nur, dass er tot ist. Wäre er noch am Leben, ich bin sicher, ihr wäret ein unschlagbares Duo..." "Quiek. Quiek... qieken?" "...ihn wieder lebendig machen? Seltsam, genau diesen Gedanken hatte ich auch gerade." Luzifer legte Binky geschäftsmäßig den rechten Arm um die Schulter und führte ihn kaum merklich in Richtung Tür, während er ihm seinen Vorschlag unterbreitete. "Also, ich kenn da einen Weg, wie man der alten Krähe da wieder etwas Leben einhauchen könnte. Allerdings erwarte ich dafür eine kleine Gegenleistung. "Quieken quie?" "Richtig, du hast nichts von dem gesehen, geschweige denn gehört, was hier in den nächsten Stunden passieren wird. Kommen wir ins Geschäft?" Binky war ja seinerseits ein treuer und aufrichtiger Kamerad Laures' gewesen und dessen Frau in den Fängen des Teufels zu lassen widerstrebte ihm schon ein wenig. Andererseits hatte Laures in letzter Zeit nur noch Augen für diesen blöden Lazar, der ihn immer quälte. Und Lenariane selber hatte schon mehr als einmal versucht ihn zu braten. "Quiek!" "Abgemacht!" Luzifer und Binky schlugen ein. Gleichzeitig schob Luzifer das Eichhörnchen samt Raben aus dem Gemach. "Es geht so wie bei Schneeflittchen!", rief der Herrscher über die Nacht noch durch die große Tür, welche er nun erneut sorgfältig verriegelte. Binky bettete den Raben sanft neben sich und betrachtete ihn einen Augenblick. Dann spitzte er die Lippen und beugte sich über ihn. Lazar kam langsam wieder zu sich und blickte sich um, während er sich die Beule an seinem Hinterkopf rieb. Luzifer hatte sie zwar in eine erotisch-anregende Umgebung gebeamt, allerdings schien er sich um ihre Landung keine großen Gedanken gemacht zu haben. Sein Blick richtete sich schließlich auf Laures, der dabei war den mit rotem Samt an Wand und Decke ausgepolsterten Raum zu inspizieren. "Wo sind wir denn jetzt schon wieder?" Lazar war mit einem Satz hinter Laures und drückte sich an ihn. "Ist doch vollkommen egal! Hauptsache wir sind allein und niemand stört uns!" Laures wurde plötzlich ziemlich heiß, als Lazar sich an seinem Nacken zu schaffen machte. "Ich... ich dachte er ginge dir dabei um die Existenz der Menschheit.", brachte er schwer atmend hervor. "Wie? Ach so, ja ja, das auch, natürlich..." "Der Raum hat überhaupt keine Fenster und Türen..." "Aber das Bett ist unglaublich weich.", meinte Lazar und zerrte Laures, weiterhin seinen Nacken und Schultern bearbeitend, in dessen Richtung, legte ihn schließlich darauf nieder und warf sich über ihn. In der Zwischenzeit hatte Baal sich wieder gefangen und schlenderte in den Dämonengemeinschaftssaal. Er hatte nicht vergessen, wo Luzifer Laures und Lazar hingeschickt hatte. Er pflanzte sich vor den Gemeinschaftsbildapparat und aktivierte den privaten Haus... Höllensender und sein ganz eigenes "Erwachsenenprogramm". Loki, ein weiterer Dämon, der zur Zeit nichts besseres zu tun hatte als mit seinen Zimmerpflanzen zu streiten, hatte die letzte Diskussion gegen seinen Efeu mit Abstand verloren und gesellte sich nun schmollend zu Baal, weil der Efeu ihm verboten hatte sein Zimmer in nächster Zeit zu betreten. "Hm? Ist heute etwa jemand neues in der "Roten-Kiste?", fragte Loki, als er die beiden ihm unbekannten Gestalten erblickte, die es sich auf dem riesigen Bett das mit roter Seide bezogen war, bequem zu machen schienen. Der eine von beiden sah mit der Situation nicht ganz so glücklich aus. Loki sprang begeistert auf. "Ich geh schnell den anderen Bescheid sagen!" Baal lehnte sich zufrieden zurück. Das versprach doch noch ein lustiger Abend zu werden. Oder Tag, beziehungsweise Monat oder Jahr, je nach dem, denn aus der Roten-Kiste kamen die "Darsteller" erst wieder heraus, wenn das Publikum genug von ihnen hatte. Und da es haufenweise Dämonen gab, und diese auch noch ziemlich unsterblich waren, konnte das sehr, sehr lange dauern. Lenariane blinzelte der blauen Seide entgegen, die den Himmel des Himmelbettes in dem sie sich befand darstellen sollte. Ein ekelhafter Gestank geriet ihr in die Nase, etwas das roch wie... Zigarettenqualm! Sie drehte ruckartig den hübschen Kopf nach rechts und sah Luzifer, der es sich unter der Decke neben ihr gemütlich gemacht hatte und genüsslich an seiner Zigarette, mit fragwürdigen Kräutern verfeinert, zog. Sein Kopf ruhte auf seinen hinter dem Kopf verschränkten Armen und er rauchte indem er den Glimmstengel auf der einen Seite zwischen seinen Lippen ließ und den Rauch einfach durch die andere Seite entweichen ließ. Unter normalen Umständen hätte Lenariane diese verdorbene Art zu Rauchen als höchst erotisch empfunden, wenn sie nicht gerade folgendes bemerkt hätte: "Ich bin ja nackt!" Sie schnellte in die Höhe, aber nicht ohne dabei die Bettdecke festzuhalten und ihren Oberkörper damit zu bedecken. Somit riss sie gleichzeitig Luzifer die Decke von den Hüften um sofort die nächste unerfreuliche Entdeckung zu machen: "Du bist ja auch nackt! Was, zum Henker, ist hier passiert?" Luzifer grinste sie zwischen Zigarette und Rauch hindurch an. "Um deine Kräfte brauchst du dir auf jeden Fall keine Gedanken mehr zu machen.", meinte er nur. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)