Zwei Seiten eines Menschen von Liliyes ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Zwei Seiten eines Menschen Kapitel 4 # 2 Nächte vorher # Rudolphus wanderte wie jede Nacht durch die Gänge des Schlosses das er sein zu Hause nannte, Kurz dachte er daran wann er das letzte Mal hier entlang gewandert war und ein mehr als trauriger Gesichtsausdruck legte sich auf seine Züge. Ja das letzte Mal war er vor einigen Monaten hier entlang gegangen und das mit dem Geist seines Sohnes. Seine Muskeln zogen sich zusammen und er stoppte kurz um den Schmerz, der plötzlich aufwallte, zu unterdrücken. Ja... mit seinem kleinen Sohn, den er vor Jahren verloren hatte. Eine einsame Träne suchte sich ihren Weg über erschlaffte Gesichtszüge, die schon länger nicht mehr gelächelt hatten. Ein leises Wimmern ließ ihn zusammen zucken und sich wieder sammeln. Er führte sich vor Augen warum er seine Gemächer verlassen hatte und ging weiter, diesem bekannten Gefühl nach, dass ihn durch Gänge und Korridore lotste um ihn schließlich zum entlegendsten Teil des Schlosses zu führen. Wieder ein leichtes Wimmern. Diesmal lauter, und die Stimme war ihm einfach zu bekannt als dass er sich nicht hektisch umgesehen hätte. Bei einer dunklen Ecke blieb sein Blick haften und erkannte noch im zaghaften Licht zwei kleine zierliche Füße. Rudolphus Magen zog sich leicht zusammen, er war wohl wieder da. Langsam ging er auf die Ecke zu und kniete sich davor, streckte die Hand aus, zog sie aber wieder zurück, als das Wimmern sich unterbrach und verweinte Augen ihn aus der Dunkelheit ansahen. „Papa!“ kam es leise, bevor sich ein kleiner ca. drei jähriger Junge an ihn kuschelte. „Papa wo warst du?“ schniefte dieser herzzerreißend und sah mit seinen silbernen Augen nach oben. Ein leicht trauriges Lächeln ging über die Züge des Älteren bevor er den Kleinen hoch nahm und die alten unbewohnten Zimmer und Gänge verließ. „Papa“ seufzte der Kleine und kuschelte sich näher an den Älteren. „da hat sich mein Kleiner wohl wieder verlaufen hm?“ das kleine Köpfchen nickte leicht bevor es wieder auf sah. „Bist du böse mit mir?“ kam es lieb gefragt, was Rudolphus stocken ließ und wieder die Trauer in seine Augen jagte. Er drückte den Kleinen fester an sich küsste ihn auf den Haarschopf und wisperte. „Nie mein Goldstück .. nie!“ während sich wieder Tränen aus seinen Augen lösten und in das weiche Haar des Jungen fielen. „Papa gehen wir zu dir ins Bett?“ kam es kleinlaut. „Will nicht alleine schlafen, sonst kommt wieder das Monster und holt mich“, Rudolphus nickte und setzte sich wieder in Bewegung, er brauchte etwas, bis er seine Räumlichkeiten erreicht hatte und war keinesfalls verwundert seinen Ehemann hier aufzufinden. Der Kleine quietschte kurz lachend auf bevor er sich aus den Armen seines Vaters befreite und zu dem anderen lief. „Daddy!“ nuschelte er in den Robenstoff und wurde durchs Haar gekrault. „Na mein kleiner Panther, warst du wieder auf Erkundungstour?“ fragte er sanft und sah in das traurig schmerzende Gesicht seines Partners. „Weiß nicht ... aber Papa hat mich gefunden!“ sagte er stolz und sah auf. „Und Papa und du müssen weiter suchen“, lächelte der Kleine süß was beide stutzen ließ. „Wie meinst du denn das mein kleines Goldstück?“ fragte Rudolphus und setzte sich zu ihnen. „Na dass ihr mich weiter suchen müsst, ich will nicht mehr alleine sein ich hab Angst da wo ich bin, es ist nicht schön da und keiner mag mich ... keiner hat mit mir gespielt oder mich in den Arm genommen ... sie sind böse, so wie das Monster das mich immer holt,“ weinte der kleine herzzerreißend und klammerte sich an seine Eltern die nun verstört versuchten den kleinen Jungen zu trösten. „Aber ..!“ begann Rudolphus wurde aber von einem Schluchzen unterbrochen. „Bitte ... bitte ... ich will doch wieder nach Hause!“ kam es leise und erstickt bevor der kleine Körper erschöpft in die Arme der beiden sank und einschlief. Rudolphus drückte den Kleinen an sich schluchzte selber leicht den Namen des Kleinen und sah Hilfe suchend zu seinem Partner der ebenfalls die Arme um seine kleine Familie legte und die beiden zusammen auf das große Bett legte das genau hinter ihnen stand. Er schloss die Arme fester um die beiden driftete nach einigen Stunden in einen leichten Schlaf wobei Rudolphus ihm folgte, nicht ohne den Kleinen in ihrer Mitte noch näher zu ziehen. Als der Morgen anbrach, war der Kleine wieder verschwunden so dass Rudolphus Partner, seine Arme fester um den nun Aufwachenden legte. Dieser bemerkte sofort den fehlenden kleinen Körper, kauerte sich an seinen Partner zusammen und weinte wie fast jeden Abend still vor sich hin. # Hogsmeade # Blaise hatte Wort gehalten ebenso wie Draco, denn sein neuer selbsternannter großer Bruder hatte Harry durch mindestens 12 Bekleidungsgeschäfte geführt und ihn weder von seiner Hand noch aus seiner Nähe gelassen, während die beiden Malfoys ihnen folgten, und ab und zu Kommentare oder Hilfe bei Farbe und Aussehen gaben. Momentan saßen die vier leise redend in einem der kleinen Cafes die neben dem Hogsmeade Bahnhof lagen. Oder besser gesagt Blaise, Draco und Lucien unterhielten sich leise während Harry geschafft sein Eis aß und hoffte, nie wieder aufstehen und ein Geschäft betreten zu müssen, vor allem wenn es sich um eines mit Kleidung handelte. Er vertiefte sich geradezu in sein Eis, so das er auch nicht mitbekam wie seine “Freunde“ auf den Tisch zu kamen, doch Blaise der neben ihm saß sah genau in diese Richtung und gab mit einem eindeutigen Blick den andern beiden Bescheid. „Was habt ihr Schlangen mit Harry gemacht?“ kam es wütend von Ron, während Harry sich an seinem Eis verschluckte und Blaise ihm auf den Rücken klopfte damit er wieder Luft bekam. „Was sollten wir gemacht haben?“ fragte Draco arrogant wie immer und nippte weiter an seinem Getränk, ohne den Rothaarigen auch nur eines Blickes zu würdigen. Dieser schnaubte nur abfällig. „Ihr wisst genau was ich meine! Wo habt ihr Ihn gelassen??? Bestimmt eingesperrt im Kerker oder sonst wo!“ rief er und zog so auch die Aufmerksamkeit anderer auf die kleine Gruppe. Harry der sich derweil beruhigt hatte ging bei Blaise leicht in Deckung und lauschte dem Gespräch gespannt. „Wir haben gar nichts mit Ihm getan!“ kam es gelangweilt von Lucien, der den letzten Schluck seines Cafes zu sich nahm und danach dem Rotschopf erst seine Aufmerksamkeit zuwandte, auch wenn er dies nicht gerade gerne tat. „Oder möchtest du etwas anderes behaupten, dann würde ich aber zu gerne Beweise dafür vor mir sehen,“ ein echtes überhebliches Malfoygrinsen legte sich auf seine Züge, während er sich entspannt im Stuhl zurück lehnte und wartete. Ron begann zu kochen und sein Gesicht lief leicht rot an. „Ihr vermaledeiten Missgeburten von Schlangen!“ fing er an zu schreien. „Ihr habt Harry bestimmt irgendwo zu eurer kranken Belustigung eingesperrt, besonders ihr drei. Zwei gehirnamputierte blonde Lackaffen die all zu gerne mit ihrem Namen und Stammbaum protzen und eine kleine Schwuchtel die alles aufreißt was nicht bei drei auf den ..!“ der Satz wurde durch ein knallendes Geräusch unterbrochen und einem Ron Weasley der zur Seite auf einen der Tische krachte. Beide Malfoys hoben je eine Augenbraue als sie sich umdrehten, während Blaise leicht bewundert auf sah. Harry hatte sich schwer atmend auf seine linke Hand gestützt die rechte immer noch erhoben und die grünen Augen wütend funkelnd. „Ronald Weasley, du mickriges Überbleibsel deiner Familie, wie kannst du es wagen Leute so zu beschuldigen und anzugreifen, wenn du sie oder die Situation noch nicht einmal kennst,“ fauchte er fast und setzte sich wieder an seinen Platz. Blaise zog ihn, noch bevor er richtig saß, in seine Arme und knuddelte ihn erst einmal durch. „Unser Held und Rächer!“ lachte er in das lange schwarze Haar, während Harry leicht scharmesrot wurde. Während Ron von seinen Freunden aufgeholfen wurde, dessen linke Wange genau so rot leuchtete wie seine Haare, sich jedoch schon leicht bläulich verfärbte. „Wer zum Teufel“, keifte er und sah auf den Jungen, den er eben noch nicht gesehen hatte, und auch nicht vom sehen kannte. „Was hast du denn für einen Schaden du Kümmerling und wer bist du überhaupt?“ auf Luciens Gesicht schlich sich ein Grinsen das schnell zu Draco und Blaise wanderte der den Kleinen immer noch in seinen Armen hatte. „Also wirklich Weasley ist das dein Ernst?“ fragte Lucien und bestellte sich noch einen Cafe, bei der nun antanzenden Bedingung. Ron kochte, was Dracos belustigtes Grinsen nicht gerade minderte. Blaise derweil redete beruhigend auf Harry ein, der zwar immer noch leicht wütend war, nun aber mehr Angst hatte dass man ihn hier nun erkannte und dies einen Besuch bei Dumbledore zu Folge hatte. „Hey Kleiner, aber es hätte auch positive Aspekte! Du müsstest den Zauber nicht mehr dauernd auf dich legen, hast ein Geheimnis weniger, du wischst dem Alten eins aus genau so deinen... na ja Freunden, keiner von uns würde dich alleine zum Alten gehen lassen und das Beste ist, ich kann dich dann ohne Probleme kuscheln und knuddeln,“ witzelte er und erntete ein leichtes Lächeln und ein sehr unsicheres Nicken, was auch Lucien sah, der leicht grinste und den Rothaarigen zusammen mit Draco auf Abstand hielt. „NATÜRLICH IST DAS MEIN ERNST!“ schrie dieser und erntete drei einstimmige Lacher. „Also wirklich ... so schnell vergisst oder übersieht man langjährige Freunde? Ihr Gryffindors seid aber auch so etwas von Oberflächlich! Godric Gryffindor würde sich ermorden wenn er das sehen würde!!“ sagte Lucien und trank wieder an seinem Cafe. Der Rothaarige blähte wütend seine Nasenflügel auf, man sah genau dass er nicht verstand was der Blonde meinte doch bei Granger schien der Groschen gefallen zu sein. Diese sah nämlich geschockt neben Blaise und ließ regelrecht ihr Gehirn auf Formel 1 tour rasen. Dieser stand mit dem Kleinen auf der sich leicht sträubte und stellte sich hinter Lucien. „Dürfte ich ihnen wehrte Gryffindors, den neu vor kurzen gewählten Slytherin und meinen persönlich adoptierten kleinen Bruder vorstellen ... Harry James Potter!“ sagte er feierlich und ließ den Namen geradezu in der Luft schweben wo ihn auch Einzeller wie Weasley lesen konnten. Dessen Rädchen bewegten sich nur langsam, kamen aber dennoch zu einem Ergebnis. „Soll das ein Witz sein?“ kam es hämisch. „Dieser weibische kleine Junge soll ´der Junge der Lebt sein``, das ich nicht lache ..,“ witzelte er und lachte tatsächlich los, verschluckte sich aber als der besagte kleine Junge vor ihn trat und ihn aus grünen Augen nun doch wieder ziemlich wütend anfunkelte, und da machte es Harry gar nichts, dass er einen ganzen Kopf kleiner war. Mit einer fließenden Handbewegung strich er sich durch die seidigen Haare. „Ach ... ich bin also ein weibischer kleiner Junge! Gut dass ich älter als du bin ... ach ja ... eben so gut zu wissen das Ich nicht immer zu Mama laufe wenn etwas ist, oder dauernd meine kleine Schwester verhätschelt und oh ja nicht wie ein schreiendes Mädchen vor Spinnen davon laufe oder vor z.B. jeglicher Gefahr in der unmittelbaren Nähe!“ knurrte er und sah wütend auf seinen ehemaligen besten Freund vor sich. Harry pfiff kurz und nur wenige Minuten später landete eine schuhuende weiße Schneeeule auf seiner Schulter und knabberte liebevoll an Harrys Ohr. „Hedwig!“ keuchte Ron und sah wieder zu dem kleineren Grünäugigen der leicht das Gefieder seiner Eule streichelte und ein träumerisches schuhun erntete. „Harry!“ krächzte er nun, der angesprochene Nickte leicht und ging wieder um den Tisch herum um sich zu setzten, leider sah er aber nicht Dracos rechtes Bein, stolperte und landete auf Luciens Schoss, der nur fragend eine Augenbraue hob, den Jungen richtig herum setzte und genießend die entsetzten Blicke vor sich studierte. „Wasss...!“ brachte Hermine endlich heraus und sah von einem zum anderen und zum Schluss auf einen leicht rötlichen Harry der sich leicht sträubte, jedoch geschlagen nach einigen Minuten aufgab. Blaise setzte sich grinsend neben Lucien auf die Tischplatte und strich dem Kleinen durch die Haare. „Was um der Gründer Willen habt ihr mit meinem Harry gemacht“, mischte sich nun auch Cho Chang ein und war fast dem Heulen nahe ... so konnte sie sich mit dem Jungen ja gar nicht mehr sehen lassen, geschweige denn mit ihm als Freund angeben. Draco der am nächsten an der Gryffindore saß verzog das Gesicht. „Ich betone nochmals Wir haben GAR NICHTS mit Ihm gemacht, nur erkannt, dass der Harry Potter den ihr kennt, nicht der wahre Harry Potter ist ... Es heißt nicht umsonst in Slytherin wird man noch wahre Freunde finden. Slytherin ist eine Gemeinschaft und eine solche Gemeinschaft hat Harry gebraucht und dankte es uns mit einem ersten Vertrauens beweis eines gelösten Geheimnis um ihn!“ Stumm standen die Gryffindors vor den vieren, ziemlich wütend aber ohne Worte die sie erwidern konnten. Rons Kopf rauchte schon richtig, doch Hermine schien sich erstmal geschlagen zu geben, auch wenn den vieren diese Glitzern in ihren Augen nicht gefiel, sie schnappte sich den Rothaarigen und die anderen und schleifte sie Richtung Hogwarts davon. „ 1: 0 für uns!“ witzelte Blaise wieder und baumelte mit den Beinen, während er nach seinem und Harrys Eisbecher angelte, den einen weitergab den anderen selber aß. Leicht verdattert und weggetreten aß dieser sein Eis auf Luciens Schoss weiter. Was war den das gerade eben gewesen fragte er sich und beobachtete wie sein Eis sich langsam im Nichts seines Magens verlor. „Fertig?“ riss ihn eine Stimme aus seinen Gedanken während Blaise ihm den leeren Becher aus der Hand nahm und Lucien ihn wieder, mit Leichtigkeit auf die Füße stellte. „Äh ja!“ sagte er und folgte den dreien immer noch leicht nachdenklich. „So und nun?“ durchbrach Draco sein Grübeln... „Du wolltest mit mir doch noch wo hin!“ flötete Blaise und strich Harry kurz durch die Harre. „Tja und ihr beiden könnt ja mal sehen was ihr macht!“ flötete er weiter und zog Draco, nachdem er Harry nochmals geknuddelt hatte und einen Kuss auf die Stirn gegeben hatte, mit sich. Leicht überrascht sahen beide Blaise und Draco hinterher, bevor sich Lucien an den Kleinen wandte. „Hattest du noch etwas Spezielles vor?“ Der schwarzhaarige verneinte. „Willst du schon zurück ins Schloss?“ Wieder eine Verneinung. „Gut dann gehen wir kurz einen meiner alten Freunde besuchen okay?“ Ein nicken. „Du kannst auch ruhig reden!“ Harry sah ihn leicht entgeistert an. „Weißt du wohin Blaise Draco schleppt?“ Auf Luciens Gesicht breitete sich ein leichtes Lächeln aus. „Glaub mir Das möchtest du bestimmt nicht wissen, nun komm!“ Harry nickte leicht fragend und ging mit dem Blonden Richtung Stadtgrenze. „Gut, von hier aus kann man ohne Probleme apparieren!“ sagte er mehr zu sich selber und bevor Harry auch nur ein Wort erwidern konnte, hatte sich der Arm des Blonden um seine Hüfte geschlungen und sie waren verschwunden. Harry kniff die Augen zusammen, er hasste sie Zaubererart zu reisen, leicht grünlich um die Nasenspitze spürte er wieder festen Boden unter den Füßen. „Du scheinst nicht gerade Reisefest zu sein“, schmunzelte Lucien und ließ den Kleinen langsam los, der ihn mit Blicken erdolchte. „Du kannst gerne hier warten ... es wird nicht lange dauern und drinnen würdest du dich bestimmt nur langweilen oder verlaufen“ sagte Lucien etwas lauter während er schon auf das große Herrenhaus zuging. „Na toll!“ brummte der zurückgelassene und ließ erstmal seinen Blick durch die Umgebung schweifen. Er stand am Rande eines riesigen Gartens oder doch eher Park? Grün und voller Leben blühend erstreckte sich dieser um ihn herum geschützt durch das riesige Herrenhaus vor ihm und einem Wald dahinter. Hier herum zu stehen würde ihm nicht viel bringen so ging er einen der mit großen Steinen angelegten Wege entlang und betrachtete mit wachsendem Interesse, alles um sich herum. Besonders die vielen so unterschiedlichen Blumen hatten es ihm angetan, die Beete und Sträucher die man überall sah und roch. Er ging einige Meter weiter und blieb wie angewurzelt vor einem riesigen Lilien Beet stehen. Seine Augen leuchteten leicht auf als er auf das Beet zuging und einen kleinen Weg in dessen inneres fand. Umgeben von den weißen Blüten, setzte er sich auf den Boden und genoss den leicht süßlichen Geruch und die Wärme der Sonne. Hier würde er gerne warten egal wie lange der Blonde brauchen würde. Er schloss selig die Augen und ließ sich von dem Moment einfach nur davon treiben. Harry bemerkte gar nicht die Gestalt die sich ihm vom Herrenhaus her näherte. Lucien betrat das riesige Anwesen und ging zielsicher in Richtung Wohnraum, wo sich seine beiden langjährigen Freunde meist aufhielten. Er öffnete die schwarze schwere Eichentür und trat grinsend herein. Zwei Augenpaare sahen ihm überrascht entgegen, von denen sich eines leicht erhellte. „Lu“, hörte man es leicht freudig und der Blonde nickte wohlwollend, bevor er den scheinbar älteren in den Arm nahm und ihn leicht an sich drückte. „Wie geht es dir Rudolphus?“ fragte er leise und nickte dem anderen im Raum nochmals freundlich zu. „Oh ... ganz .... gut!“ stockte der Angesprochene leicht und wandte sich wieder zum Fenster. „War er wieder hier“? kam es leise und leicht traurig von dem Blonden und sein Gegenüber nickte. „Ja leider ... vor zwei Nächten und am Morgen war er wieder verschwunden. Rudolphus bricht es das Herz und mir auch, schon weil der Kleine so real ist also würde er Leben, nicht gealtert sein, einfach in der Zeit stecken geblieben.. doch so real wie du und ich!“ er seufzte und sah Lucien fragend an. „Und? Wie läuft dein so durcheinander geworfenes Leben?“ Lucien verzog das Gesicht leicht. „Ich muss Severus deshalb noch irgendwie Leiden lassen“, knurrte er kurz. „Aber es hat auch seine gewissen Vorteile. Nicht nur das ich dem Alten auf den Geist gehen kann, nein ich finde auch zahlreiche interessante Dinge heraus!“ „Und die wären?“ Lucien wollte gerade wieder sprechen als Rudolphus ihn unterbrach. „Lu?“ der Blonde sah fragend zur Seite. „Warum hast du deinen Besuch nicht mit herein genommen?“ „Weil ich mir denke dass er sich hier nicht so wohl fühlen würde ... sagen wir mal er ist auf Schwarzmagier und besonders auf die Familie Lestrange nicht so gut zu sprechen ..“ „Hm“, kam es von dem am Fenster stehenden bevor er zur Tür ging und nach draußen verschwand. Harry genoss die Umgebung weiter mit geschlossenen Augen, schreckte aber leicht auf als man ihn so plötzlich und unerwartet ansprach. „Es ist schön hier nicht?“ Harry nickte leicht paralysiert wandte sich aber nicht um. „Meine Urgroßmutter hat diese Beete vor langer Zeit gepflanzt. Sie war die einzige in der Familie die sich selbst um diesen Garten kümmerte“ „Sie muss diese Blumen ja sehr geliebt haben, wenn sie heute immer noch so wachsen!“ antwortete er auf das gesagte und sah im Augenwinkel wie sich ein grünhaariger Mann neben ihn setzte. „Ja .. sie hat sie abgöttisch geliebt!“ er zeigte mit seiner Hand nach vorne an dem Anfang des Beets wo eine große Skulptur in der Form einer Frau stand. „Dort wurde sie niedergelassen bei ihren geliebten Blumen, dort fand sie ihre Ruhe genau so wie ...“, er ließ die Hand wieder sinken und sah traurig nach vorne. Neben dem Abbild der Frau stand noch eine kleinere Skulptur, ein kleiner Junge umgeben von Vögeln. Nein von jungen Phönixen, er lächelte und streichelte einen von ihnen durchs Gefieder, ein friedliches Bild. „Und die andere Skulptur?“ fragte Harry leicht neugierig, doch scheinbar wusste er die Antwort schon. „Mein Sohn“, kam es schwach über Rudolphus Lippen. „Doch er ruht dort nicht, nicht einmal ein Haar von ihm ist dort begraben“, kam es erstickt. „Das .. tut mir Leid!“ wisperte Harry und drehte sich leicht zu dem Fremden um, der ihn ebenso in diesem Moment ansah und stockte. „Ihr Sohn wäre hier bestimmt glücklich aufgewachsen, bei diesem riesigen Anwesen ... Ja ... er hätte bestimmt eine schöne Kindheit gehabt“, sprach Harry leise weiter. „Es ist bestimmt schlimm jemanden so zu verlieren, ich habe meine Eltern nie kennen gelernt na ja ... was soll es, mein Leben wäre bestimmt nicht anders verlaufen,“ Rudolphus riss leicht die Augen auf als er in klare aber traurige grüne Seen sah. Er lauschte den Worten und sah den plötzlichen Schmerz der durch diese Spiegel der Seele huschte, die Minderwertigkeit die diesem Jungen ganz plötzlich ins Gesicht geschrieben schien. Dieser Junge neben ihm strahlte etwas aus was er schon lange nicht mehr gesehen und gespürt hatte. Sehnsucht nach Schutz, einer Zukunft und dauerte sie auch nur 1 Minute, der Junge würde sie genießen und danach wie immer weiter Leben mit dem Gedanken wenigstens einmal elterliche Liebe oder überhaupt Liebe gekannt zu haben. Harry schüttelte leicht den Kopf, verbannte die schwarzen Gedanken und sah lächelnd zu dem Fremden auf ein Lächeln das er schon länger keinem mehr geschenkt hatte, eines, dass seinem gegenüber das Herz stehen lassen ließ, bevor er die Hand ausstreckte und über Harrys Wange strich. Ein gewispertes Wort verließ seine Lippen. „Timothy!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)