Liebe?Keine Ahnung von Halbelfe ================================================================================ Prolog: -------- Liebe? Keine Ahnung! Viele Menschen glauben, dass es Liebe auf den ersten Blick gibt. Meiner Meinung nach, ist das völliger Schwachsinn. Zumindest habe ich das geglaubt, bis sich mein Leben durch eine einzige Person doch irgendwie schlagartig geändert hat. Nerviger Einkauf ---------------- Nerviger Einkauf ,,Mhm.... vielleicht sollte ich auch den Grünen nehmen......", sagte meine Freundin Pia.,,Du musst dich schon irgendwann mal entscheiden....", ich seufzte. Ich war gerade dabei mit meiner Freundin einen neuen Schulrucksack zu kaufen, aber wie immer konnte sie sich einfach nicht entscheiden. So schwer ist ja wirklich nicht einen Rucksack auszusuchen. ..oder? ,,Eigentlich ist es doch egal, welche Farbe er hat, Hauptsache er hält richtig was aus." ,,Mensch Vany! Du verstehst das einfach nicht! Der Rucksack ist...wie soll ich dir das sagen...hmm.. der erste Eindruck." Zufrieden mit sich selbst suchte Pia weiter. Ich verzog derweil das Gesicht. Ich hab immer noch meinen alten Rucksack aus dem Jahr davor und der ist eigentlich immer noch sehr schön. ,, Du solltest dir auch mal einen kaufen,Vany, der Alte ist ja wohl mega hässlich...." Meine Meinung gilt natürlich nicht für andere. Ich schlenderte ihr also die ganze Zeit hinterher. Ich seufzte wieder.,, Den?" Sie hielt mir einen rosa Rucksack vor das Gesicht.,, Wenn du rosa magst, warum nicht?!",, Nee, zu auffällig..."Und die Suche ging weiter. Ich seufzte.,, Was ist mit dem?" Ich wollte gerade meinen Mund aufmachen, da fiel sie mir auch schon ins Wort.,, Neeeee, überhaupt nicht mein Geschmack!" Und ich seufzte wieder.,, Sag mal, hast du was mit dem Hals, oder was ist los, Vany?!" Nein, Vanessa Lahm hat kein Problem mit dem Hals, sondern deine Unentschlossenheit ist das große Problem. ,, Ich möchte jetzt endlich weiter, Pia!",, Ja, ja, nur noch ein bisschen." Dann rannte sie auch schon davon. Ich natürlich, keine Chance hier so schnell wieder abzuhauen, schlurfte ihr hinterher.,, Jaah!! Ich denke, ich hab ihn!" Danke! Sie hielt mir einen schwarzen Rucksack vor die Nase. Bitte? Einfach NUR schwarz und DAFÜR waren wir jetzt fast eine Stunde in diesem Geschäft? Ich schaute sie ungläubig an.,, Einfach schwarz?",, Ja! Das ist doch perfekt. Es wird zu jedem Outfit passen und dazu kommt, dass man die Flecken, wenn überhaupt welche raufkommen sollten, nicht so sehr sieht!" Sie strahlte förmlich.,, Können wir jetzt ENDLICH bezahlen?!",, Ja, ich bezahl ja schon. Moment....uuhh...",, Was ist denn jetzt schon wieder." Diese Person kann mich echt so was von entnerven....,, Der ist etwas teuer.",, Bitte? Das ist einfach nur ein SCHWARZER einfacher Rucksack, so teuer kann der nun wirklich nicht sein!!",, Aber mir fehlen 10 Euro." Enttäuscht sah sie zu Boden. Nur nicht weich werden Vanessa, wenn sie ihn nicht bezahlen kann ,dann hat sie Pech! Du hast ihr schon so oft etwas geliehen....... Jetzt weinte sie schon fast. Oh nein, komm jetzt nicht mit der Tour Pia!.........Ach na schön... ,, Hey! Ich kann dir doch was leihen.",, Wirklich?",, Aber ja, nun komm schon.",, Oh danke, danke!!!" Freudig fiel sie mir um den Hals. Ich gab ihr das Geld und sie ging bezahlen.,, Das bekommst du natürlich wieder Vany, wenn ich wieder Taschengeld bekomme!!! Das wäre dann nächsten Monat..Klasse.... Schnell ging ich schon mal vor die Tür und holte ein paar mal tief Luft. ,, Hey, warum bist du denn schon rausgegangen?",, Ich fand es einfach zu warm da drin. Hast du das etwa nicht bemerkt?" Sie schaute nachdenklich...,, Ja, du hast Recht." Ich lächelte gezwungen und zusammen gingen wir die Straße hinunter. Jetzt hab ich gar nicht mehr genug Geld um mir die CD zu kaufen! So ein Mist! ,, Weißt du Vany, du bist echt ein sehr guter Mensch! Ich meine, nicht jeder hätte mir das Geld geliehen." Weil alle wissen, wie schnell du dein eigenes Geld für Unsinn ausgibst. ,, Also wie gesagt, du bekommst es wieder.",, Ja, ich weiß, Pia. Das brauchst du nicht ständig zu wiederholen." Und schon wieder strahlt sie so komisch.....Ich glaube, ich bin viel zu gestresst. Ich sollte mich mal wieder etwas hinlegen, schöne Musik anmachen, versuchen einzuschlafen oder ein schönes Buch lesen. Ja, das wäre jetzt schön, anstatt in der Kälte mit Pia einzukaufen. ,, Hörst du mir überhaupt zu, Vany?" Wieso sollte ich deinem Gelaber zuhören? ,, Ähm...-" Ich wollt mir gerade eine gute Entschuldigung überlegen, als sich das Thema auch schon auflöste.,, OOOOOHHHH! Schau! Mein Freund kommt uns entgegen." Wer bitte? ,, Jo-Jo!!" Pia winkte heftig in eine Richtung. Jo-Jo?? Wer heißt denn bitte Jo-Jo? Und auf uns zu kam ein Junge mit süßen kurzen braungelockten Haaren und blauen Augen. Den hab ich ja noch nie gesehen.....Er ist also dieser "Jo-Jo". Pia fiel ihm um den Hals und küsste ihn recht...wie soll ich sagen...feurig. Also bitte! Ich STEHE hier!! Sie murmelte etwas in sein Ohr und kicherte wie verrückt. Hat sie ihm grad eine heiße Nacht versprochen? ,, Oh, Baby, darauf freu ich mich schon!" Aha! Bestätigung! Raue Stimme..raucht er etwa? Sie kicherte wieder. Dann drehte sie sich wieder um und sah mich an.,, Das hier ist meine beste Freundin, Vany!" Beste Freundin? Seit wann? Ich kenn dich erst seit dem Anfang des Schuljahres. Freundlich hielt ich ihm meine Hand hin.,, Hallo, Ich bin Vanessa Lahm. Freut mich dich kennen zu lernen...Jo-Jo", den letzten Teil sagte ich ziemlich unsicher. "Jo-Jo" lachte. Was fällt dem Kerl ein über mich zu lachen?? Er nahm meine Hand. ,, Hallo, mein NAME ist Julian." Was ruft denn Pia Jo-Jo!ARGH! Was soll ich denn da denken............. Julian ist ein schöner Name. So hatte ich mal meinen Goldfisch genannt. Wurde aber nach drei Tagen von meiner Katze gefressen. Tja. ,, Was machst du eigentlich hier, Baby?", fragte er offensichtlich Pia. Sie lachte freudig und hakte sich bei mir unter.,, Tja, ich hab mir grad einen neuen Rucksack gekauft. Mit Vanys Hilfe!" Wie ist sie eigentlich auf diesen Vany- Scheiß gekommen? Er lächelte. Ui, da haben sich aber zwei gefunden..............Vielleicht nennt man sie ja das freudige Paar. Pia kicherte, ließ mich los und ging noch mal auf Julian los. So hatte ich es gefunden. Zuerst dachte ich...okay, lass sie mal machen. Aber nach fast 5 Minuten fühlt man sich irgendwie vergessen und vernachlässigt. Soll ich jetzt einfach gehen? Die beiden würden es doch eh nicht bemerken. Als ich dann auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Café sah, ging ich natürlich sofort in die Richtung. Ich setzte mich gemütlich auf einen Stuhl und zog meinen Schal und Mantel aus. Warm! Warm! Ich liebe dieses Café. Doch schnell verflog sich meine Freude.,, Hey, warum bist du denn einfach weg gelaufen?" Oh nein, wie hatten sie mich denn gefunden? ,, Ach mir war kalt.... und ich wollte euch nicht stören." Lächeln, Vanessa. Immer schön weiter lächeln. Beide setzten sich an meinen Tisch. Julian schnipste mit dem Finger.,, Hey! Kann man hier auch mal was bestellen?!" Oh Gott! Wie peinlich. Das Lächeln verschwand langsam von meinem Gesicht und ich rutschte immer tiefer in meinen Sitz. Ein Junge kam an unseren Tisch. Er kann nicht älter sein als wir.. na ja... zumindest, was mich und Pia betrifft. ,, Hey Kleiner! Ich hätte gerne drei Bier, für mich und die beiden Süßen da!" Wie bitte? Die Süßen!!?? Ein BIER!!?? ,, Ähm...", ich räusperte mich, als der Kellner langsam und unsicher die Bestellung aufschrieb, ,,Ich hätte gerne nur einen heißen Kakao!" Er sah auf und lächelte mich an. Irgendwie nieeedlich. Ich lächelte zurück als er die neue Bestellung aufschrieb.,, Ach, was soll denn das, Vay!" Bitte? Wie konntest du nur aus Vanessa Vay machen,"Jo-Jo"?!! ,,Genau, Vany. Sei doch nicht so prüde...!" Der Kellner sah nun sichtlich entnervt aus.,, Soll ich die Bestellung ändern?" Er sah mich an.,, Nein! Ich möchte wirklich nur einen heißen Kakao! Es ist ziemlich kalt draußen und ich möchte mich nur aufwärmen." Er nickte und verschwand schnell.,, Mit einem Bier kannst du dich auch aufwärmen, Baby!" Hä? Seit wann bin ich denn bitte dein Baby!! ,, Nein....wie gesagt, ich bleibe bei meinem Kakao.",, Lass sie in ruhe Jo-Jo. Wenn sie nicht will. So ist sie halt." Komisch grinsend strich sie kurz über seine Hand. Sie sah überlegend zwischen den beiden hin und her. Könnt ihr nicht einfach gehen? ,, Du wirst dich heute Abend sicher nicht langweilen." Pia kicherte schon wieder. Gleich wird mir schlecht... ,, Bei dir doch nie." Wisst ihr denn nicht: das ist ein recht volles Café, mit vielen Menschen, die diese private Unterhaltung sehr schnell mithören können? Ich sah mich im Café um und versuchte die weiteren Worte des "privaten" Gespräches zu überhören. Wann kommt den dieser Kellner? Da gesichtet! Der Kellner kam mit dem Bier und dem Kakao zurück.,, Bitte schön!",, Nächste Mal etwas schneller bitte, ja?", meckerte Julian rum. Der Junge sah ihn nur böse an und verteilte weiter.,, Danke", sagte ich. W ie kann man nur so unfreundlich sein. Er schenkte mir wieder ein Lächeln und verschwand. Jamm, der Kakao ist richtig lecker. Ich glaub, hier komm ich öfter her.... aber ohne das freudige Paar. Nach etlichen Minuten, so kam es mir auf jeden Fall vor, hatten die beiden endlich hier Bier ausgetrunken und ich meinen Kakao. Nur noch bezahlen und dann kann ich weiter und dieses coole Buch kaufen. Jo-Jo schnipste schon wieder. Wieder kam der Junge und schaute schon genervt. Pia sagte:,, Wir möchten gerne Zahlen." Der Junge holte ein Portmornee.,, Hey, Jo-Jo, kannst du für mich bezahlen? Ich hab mein ganzes Geld für den Rucksack ausgegeben...." Mit Hundeaugen sah sie ihn an und ich holte derweil mein Portmornee heraus. ,, Tut mir leid, Baby, aber ich hab gar kein Geld mit." Gleichzeitig sahen mich beide an. Oh nein. Ihr denkt doch wohl nicht im Ernst,dass ich hier euer Bier bezahle! Das könnt ihr sofort vergessen. ,, Könnest du uns das Geld vielleicht borgen, Vany?",, Ich hab auch nicht mehr so viel Geld, Pia.",, Doch hast du, du wolltest dir doch noch ein Buch kaufen und sei mal ehrlich, das kannst du dir später immer noch kaufen. Biiiiitteeeeee!!!" Ich will hier nur so schnell wie möglich weg. ,, Na schön." Ich sah den Kellner an.,, Wie viel?",, 10,13 Euro." Bitte, so teuer war ganz sicher nicht mein Kakao....das Bier...na ja....Och neee. Ich gab ihm das Geld und ging schnell, Mantel und Schal anziehend, hinaus. ,, Hi Papa", sagte ich, als ich in die Stube kam, ,, Hallo Vanessa! Warum bist du schon so früh zurück? Hat es keinen Spaß gemacht?" Er schaute kurz von seinen Unterlagen auf.,, Ach, es war etwas kalt....",, Kein Wunder! Ist doch Winter", Kopf schüttelnd wendete er den Kopf wieder auf den Schreibtisch. Ich seufzte und verließ das Zimmer und schlich müde zu meinem Zimmer. ,, Drrriiiiiing!" Telefon? Wer könnte es denn sein? Ich geh einfach nicht ran. Als ich kurz davor war mein Zimmer zu betreten, hörte ich meine Mutter an den Apparat gehen. Ich schloss die Tür, schmiss meinen Mantel und Schal über meinen Schreibtischstuhl und warf mich erschöpft auf mein Bett.,, VANESSA!!!" Was will denn meine Mutter jetzte! Es ist schon dumm genug, dass ich mir die CD und das Buch nicht kaufen konnte...Kann es noch schlimmer werden? ,, Vanessa!!!", meine Mutter trat in mein Zimmer, ,, Sag mal, hörst du schlecht?" Ich zuckte mit den Schultern:,, Wahrscheinlich." Meine Mutter schüttelte den Kopf und sah sich in meinem Zimmer um.,, Was ist? Warum hast du mich denn nun gerufen?" Nach was sucht sie denn? Nach einem geheimen Tagebuch? Sie sah mich wieder an und lächelte.,, Ich wollte dir nur sagen, dass Morgen deine Tante Rebecca kommt mit ihrem Sohn." Und? ,, Ist das nicht wunderbar, endlich sehen wir sie wieder! Ich versteh immer noch nicht, warum sie ein Jahr nach Australien gegangen ist." Meine Mutter schüttelte wieder ihren Kopf. Vielleicht weil deine Schwester mal etwas von der Welt sehen will? ,, Und wann Morgen?", fragte ich, ,, Und warum muss die Göre mitkommen?",, Ach Vanessa! Sei doch nicht immer so." Sei doch nicht immer so....tse- ,, Früher hast du dich immer gefreut wenn Rebecca kam...",, Da hatte sie ja auch noch nicht dieses Balk!" Letztes Jahr hat es eine kleine Statue von mir zerstört, die ich von einem guten Freund bekommen hab. ,, Was soll ich nur mit dir machen..." Gar nichts! ,, Na ja. Das wollte ich dir nur sagen. Ich dachte, du würdest dich darüber freuen.....", sagte meine Mutter etwas kleinlaut. Ich setzte mich aufrecht hin und sagte:,, Eigentlich freue ich mich wirklich darüber, Mama. Ich hatte heute nur einen schlechten Tag, das ist alles." Ich lächelte überzeugend.,, Mit deiner besten Freundin? Was ist denn passiert?" NICHTS! ,, Gar nichts, Mama. Und sie ist NICHT meine beste Freundin... ja?",, Ach ja, das war doch dieses süße Mädchen das umgezogen ist, oder?" Ja, und stich noch weiter in der Wunde herum. ,, Ja, das war sie......", ich sah sie an, ,, Sonst noch was?" Meine Mutter kam wieder aus ihren Gedanken.,, Äh, nein...schon gut. Ich geh dann mal wieder und vergiss nicht, um halb 7 essen wir, ja?" Ich nickte nur und sah zu, wie sie wieder verschwand. Jetzt ein paar Stunden einfach nur Ruhe. Ich seufzte, schloss gerade die Augen, als ich laute Musik und Gekicher vom Nebenzimmer hörte. Mark dieses kleine kriechende.... Etwas! Wütend stampfte ich hinaus zum Zimmer von meinem 12 Jahre alten Bruder. Ich klopfte hart gegen die Tür und schon erlosch das Gekicher und die Musik wurde leiser gedreht. Ein kleiner braunhaariger Kopf lugte heraus.,, Ja?",, Was soll denn bitte diese laute Musik?! Ich hatte einen schlechten Tag und ich möchte nur EINMAL meine Ruhe haben! Ist das denn zu viel verlangt?? Du kannst Morgen rumkichern und laute Musik hören, aber nicht JETZT!!" Ich sah wütend auf meinen leicht verängstigten Bruder hinab.,, Ist ja schon gut Vanessy. Tut mir Leid, ich wusste nicht, dass es dich so stört." Oh, wie konnte ich ihn nur so anmeckern!? Er ist doch so klein und unschuldig. ,, Ist schon gut. Mir tut es Leid, dass ich so geschimpft hab. Aber das, was ich gesagt hab gilt trotzdem....." Er nickte eifrig und lächelte mich an. ,, Okay Vanessy!" Dann verschwand er auch schon wieder im Zimmer. Vanessy, er ist der einzige, der es darf mich irgendwie anders zu nennen als Vanessa. Ich lächelte leicht und legte mich wieder auf mein Bett, schloss die Augen und döste vor mich hin.,, Vanessy!!! Komm essen!!", schrie jemand durch meine Tür hindurch. Ich erschrak und schaute auf meine Uhr. 19.35. So spät schon.... Bin ich etwa eingeschlafen? Ich gähnte und ging dann in die Küche wo schon alle warteten. Ich setzte mich neben meinen Vater und alle fingen an zu essen und zu erzählen. Ich hörte nur halbherzig zu. Ferien sind ja so was von langweilig, wenn man niemanden hat mit dem man sich treffen könnte. Morgen hab ja schon mal keine Zeit...was mach ich dann übermorgen? Und den Tag darauf?? Oh je... ,, Vanessa!",, Mhm?" Ich schaute von meinem Teller auf.,, Ich glaube, heute bist du kaum ansprechbar..." Denk was du willst. ,, Machst du Morgen mit mir das Essen?" Warum das denn auf einmal? Ist etwas passiert? ,, Äh.. ja, warum denn nicht." Meine Mutter lächelte mich an.,, Wir können ja mehrere Gerichte machen, so mit mehreren Gängen! Ach das wird einfach herrlich." Ich schaute meinen Vater skeptisch an, der aber grinste nur. Keine Unterstützung in diesem Haus. Nach dem Essen setzten wir uns zusammen in die Stube, zumindest ich und meine Mutter und besprachen das Essen. Familie? Nein, danke -------------------- Familie? Nein, danke ,,Nein, nein, Vanessa!" Alles, was ich anfasse ist falsch! Warum hat sie mich dann überhaupt gefragt! ,, Du könntest dir schon Mühe geben! Du tust ja gerade so, als wenn du noch nie gekocht hast." Meine Mutter und ich standen zusammen in der Küche und bereiteten das Essen vor. Es sollte als Vorspeise Suppe geben, dann Lasagne, was meine Idee war, und dann noch Eis. Ehrlich gesagt, passt das gar nicht zueinander, aber ich bestand auf Lasagne! Wenn schon Verwandte kommen und ich dabei sein muss, dann muss es auch etwas zu Essen geben, was ich gern mag. Was mach ich denn falsch? Ich zerkleiner doch nur das Hackfleisch. ,, Du kannst doch nicht einfach so lieblos drauflos stochern." Und warum nicht? Mit schüttelnden Kopf holte sie die Form für die Lasagne.,, Ich weiß nicht warum du dich so da reinsteigerst. Es ist doch nur ein Essen." Ich schaute meine Mutter an.,, Wir haben die beiden schon so lange nicht mehr gesehen, da will ich etwas besonderes machen, das ist doch verständlich." Für dich vielleicht. ,,Es dauert nicht mehr lange und dann sind sie endlich da! Sie wird sicherlich soo viel zu erzählen haben! Hach!" Nun mach mal halblang, sie kommen, zum Glück, erst in 2 Stunden. Und so verging die Zeit, für meinen Geschmack, viel zu schnell. Als alles gedeckt war und meine Mutter mich in mein Zimmer schickte, damit ich mir etwas schönes anziehe, klingelte es auch schon an der Tür. Ich hörte, wie mein kleiner Bruder aus seinem Zimmer gerannt kam, um die beiden mit meinen Eltern zu begrüßen. Schätzend stand ich vor dem Spiegel. Könnte ich so gehen. Ich seh aus wie sonst. Nicht besonders. Ich hatte einfach eine Jeans und einen neuen Rollkragenpulli angezogen. Ganz normal. ,, Hoffentlich hofft Mama nicht, dass ich irgendein Kleid oder so anziehe", flüsterte ich vor mich hin. Noch schnell warf ich einen kurzen Blick in den Spiegel und machte mich auf den Weg zur Küche. Als ich in den Raum trat, setzte ich ein super Lächeln auf. Eigentlich freu ich mich.....Eigentlich freu ich mich...Eigentlich freu ich mich. Immer dran denken! ,, Hallo!", sagte ich fröhlich in den Raum. Dann wurde es schnell ruhig. Schluck. Meine Tante kreischte kurz auf und drückte mich fest an sich. LUFT! ,, Zuerst hätte ich dich gar nicht erkannt!! Mensch! Du bist aber eine hübsche Junge Dame geworden. Hübsch? Mit dieser üppigen Figur und diesen normalen braunen Haaren? Pia war hübsch! Oh nein, ich werde mich nicht mit Pia vergleichen, das nehm ich sofort wieder zurück. ,, George, hab ich dir nicht gesagt, dass sie hübsch ist, sogar mehr als früher!" Ich seh schon deine Schleimspur...Moment!! Wer ist dieser Typ der da steht! Das ist nicht mein Onkel! Ich schaute den Mann erstaunt an.,, Ja da hast du Rebecca!", lachte der angesprochene. Er hat einen Accent, also kommt der nicht von hier. ,, Ähm..." Mehr brachte ich nicht heraus. Warum starren mich denn alle so an. Ah! Das ist diese Göre, Lars. Pff.... ,, Vanessa! Darf ich dir meinen Freund George vorstellen? Ich hab ihn in Australien kennen gelernt." Er kam auf mich zu und schüttelte meine Hand.,, Es ist schön dich kennen zu lernen." Er lächelte. Noch etwas erstaunt brachte ich ein,, Gleichfalls" heraus.,, Jetzt seht doch nicht so rum! Setzt euch, setzt euch." Meine Mutter scheuchte uns zum Tisch.,, Vanessa hilf mir doch das Essen aufzutragen." Seufzend stand ich wieder auf und half meiner Mutter. Das Essen verlief eigentlich recht gut. Meine Eltern unterhielten sich gemeinsam und die beiden Kleinen auch. Ich achtete nicht wirklich auf ihre Gespräche, sondern aß schweigend vor mich hin. Sollte ich vielleicht heute wieder einkaufen? Vielleicht könnt ich Papa dazu überreden mir etwas Geld zu leihen, wenn ich ihm das von gestern er- Was? Ich schaute auf und sah meine Tante leicht kichern. Ich hatte ganz sicher gerade meinen Namen gehört. ,, Ich finde, sie ist noch zu jung dafür", sagte meine Mutter bestimmend. ,, Ach Luisa, du kannst sie doch nicht wie in einem Käfig gefangen halten." Hallo? Ich sitze hier! Über was redet ihr denn schon wieder......Doch nicht etwa- ,, Sag mal Vanessa.." Meine Tante sah mich fröhlich an, während meine Eltern recht ernst schauten.,, Wie läuft es denn so mit den Jungs?" Sie lachte leicht. Ich merkte wir mir das Blut in den Kopf schoss. Ich wusste es und jetzt werd ich auch noch rot. Verdammt. Ich fühlte regelrecht, wie die Blicke meiner Eltern mich durchbohrten. ,, Ach...." Bloß nicht die Maske fallen lassen! ,, Ich denke, ich bin noch zu jung. So etwas ist eine wichtige Entscheidung. Man kann sich nicht einfach in den Nächstbesten verlieben. Nein! So etwas braucht Zeit", sagte ich sachlich. Meine Eltern atmeten leicht aus und das Gesicht von meiner Tante fiel leicht.,, Aber da gab es doch sicher schon mal jemanden der dich zu einer Feier in der Schule eingeladen hat, oder?" Nein, wer sollte mich denn auch fragen. ,, Sie ist erst 16, Rebecca! Sie braucht noch nicht an Jungs zu denken!" Meine Mutter sah nun etwas verärgert aus. Zu jung? Viele Mädchen aus meiner Klasse hatten schon unzählige Freunde. Etwas flau im Magen saß ich schweigend am Tisch, als sich das Gespräch wieder Australien widmete. Noch kein Einziger hat mich jäh gefragt..... Müde wachte ich auf und sah kurz auf meine Uhr. Zu früh! Es waren 3 Tage vergangen seit Rebecca da gewesen war. In den Tagen hatte ich echt nichts getan.... Einfach wieder einschlafen..... Müde kuschelte ich mich weiter in mein Bett ein. Ich war gerade am einschlafen, als es an der Tür klopfte. Lasst mich in RUHE!! Strahlend trat meine Mutter ins Zimmer ging zu meinem Fenster und riss die Vorhänge auf.,, So ein schöner Morgen!" Ich warf mir die Decke über den Kopf. Wenn ich weiter die Augen schließe, verschwindet sie vielleicht wieder. ,, Komm schon Vanessa! Es ist herrlich." Warum zieh ich nicht einfach aus? Meine Mutter versucht mir die Bettdecke wegzuziehen. Aber mit aller Gewalt hielt ich sie fest.,, Du bist so ein Morgenmuffel, genau wie dein Vater!" Der kann aber so lange schlafen wie er will....manchmal wenigstens. Seufzend ging meine Mutter wieder hinaus. Jetzt kann ich das mit dem Schlafen vergessen. Ich döste noch einige Zeit herum, als es wieder an der Tür klopfte. ,, Was?!!!", rief ich genervt. Ich zog die Decke von meinem Gesicht.,, Morgen Prinzessin!" Meine Vater kam etwas träge herein. ,, Hat sie dich auch nicht schlafen gelassen?", ich lächelte ihn an. Dieser schüttelte den kopf:,, Nein, aber ich muss ja auch aufstehen, hab noch viel zu erledigen.",, Und warum bist du nun gekommen.",, Ja, ich wollte nur sagen, dass deine Mutter, Mark und ich jetzt wegfahren. Möchtest du mit?" Ein Familienausflug? Nein danke. ,, Wohin denn?",, Zu deiner Oma Hilde!" Weihnachten ist doch schon vorbei, warum noch einmal besuchen. ,, Ich bleib lieber hier....." Er lächelte und küsste mich auf die Stirn. ,, Dann mach dir einen schönen Tag, ja?" Und er verschwand. Och wie sehr ich Papa liebe. Er ist nicht so wie Mama, die hätte mir keine Wahl gelassen. Nach ein paar Stunden, die noch im Bett verbracht hatte, ging ich ins Bad um mich ordentlich zu waschen. Seufzend durchwühlte ich alle meine Taschen, Schubladen usw... Irgendwo hab ich sicherlich noch Geld. Und da fand ich auch schon etwas. 10 Euro, nicht schlecht. So ging ich dick eingepackt in die Stadt. Unentschlossen stand ich in der Einkaufsmeile. Wo könnte ich denn hingehen.... ,, Hallo Vanessa!" Wer ruft mich denn da. ,, Hier bin ich!" Sarah aus meiner Klasse kam mit Nina, Florian und Kai zu mir.,, Oh, hallo!" Endlich mal jemand mit dem man sich richtig unterhalten kann. ,, Wie geht's dir so?", fragten sie mich.,, Gut und euch? Wie war euer Weihnachten!",, Ich war in der Schweiz! Mein Großvater lebt dort und wir haben ihn nach langen mal wieder besucht, war ziemlich klasse. Coole Pissten sag ich dir, da musst du auch mal hin.",, Das werd ich mir merken" Ich lachte, es tat ja so gut Freunde zu haben. Kai war immer nur an Pissten interessiert. ,, Bei mir war alles ganz okay....Nichts besonderes." Eine bedrückte Stille trat kurz ein. Arme Nina, dass sich ihre Eltern kurz vor Weihnachten trennen.... ,, Bei mir war es schön! Wir haben alle Verwandten besucht und joa...sonst... eigentlich wie jedes Weihnachten. Und bei euch?" Ich schielte zu Florian und Sarah, die händchenhaltend da standen. Die beiden waren seit ca. einem halben Jahr zusammen und schienen wirklich glücklich zu sein.,, Es war wirklich toll. An Heiligabend kam er noch zu uns, und ist dann bis zum Morgen geblieben. Er hat etwas bei uns gefeiert und ich war bei seiner Familie." Verliebt lächelte Sarah Florian an. Wie schön das sein muss..... ,, Hey, hey! Macht mal halblang hier, wir sind hier nicht um zu knutschen!" Das war typisch für Kai. Nina stellte sich neben mich. Die anderen drei waren gerade damit beschäftigt darüber zu diskutieren, wann Florian Sarah küssen darf und wann nicht.,, Wie war dein Einkaufstag mit Pia? Hast mich gar nicht angerufen." Oh, das hatte ich total vergessen! ,, Es war so schlimm, dass ich gar nicht darüber sprechen wollte...ein paar Tage Ruhe hab ich gebraucht." Nina lächelte leicht:,, Was ist denn passiert?" Das könnte lange dauern... Und so erzählte ich Nina von meinem stressigen Tag mit Pia und Jo-Jo. Am Ende lachte sie:,, Wie konntest du dich denn auch darauf einlassen mit ihr Einkaufen zu gehen?" Ich seufzte.,, Weiß ich selbst nicht genau.",, Du bist so ein guter Mensch, Vany!" Schon fing sie wieder an zu lachen. Sehr witzig. Trotzdem konnte ich mir ein Lächeln nicht verkneifen.,, Hey! Was gibt es denn bei euch zu lachen?", mischte sich Kai in unsere Konversation ein.,, Ach nichts, Kai. Das würdest du nicht verstehn." Nina sah mich lachend an.,, Tse.. Was ich verstehe und nicht, das weiß ich ja wohl eher.",, Ist doch egal...." Mir war nicht gerade danach ihn jetzt auch noch die Geschichte zu erzählen.,, Was wolltest du denn eigentlich machen, Vanessa?", Florian sah mich fragend an. Gute Frage, nächste Frage. ,, Weiß nich... Hatte keine wirkliche Vorstellung.", Ich hab eine Idee! Lasst uns doch alle zusammen ins Kino gehen. Da läuft doch jetzt 30 über Nacht.",, Dir fällt immer was ein", sagte Florian und küsste Sarah auf die Wange.,, Ich weiß!" Alle fingen an zu lachen. Kino, mit Freunden... Das könnte ich jetzt wirklich gebrauchen. ,, Ja, das ist echt eine gute Idee." Zusammen machten wir uns auf den Weg ins Kino. ,, Ich könnt mich immer wieder schlapp lachen!", lachte Sarah und wir stimmten mit ein. Der Film war echt witzig gewesen und mit Freunden macht so was noch viel mehr Spaß.,, Und jetzt?", fragte ich. Alle überlegten.,, Wir könnten doch einfach in der Meile rumlaufen und vielleicht finden wir ja was... oder besser gesagt die Mädchen finden was." Kai lachte, Florian versuchte sein Lächeln zu unterdrücken, währenddessen Sarah und Nina ihm "unfreundliche" Blicke zuwarfen. Kai ist so ein...Junge! Ich sah mir die Szene an und fing leicht an zu kichern. ,, Lasst uns doch einfach gehen." Mit diesen Worten zog ich Sarah und Nina hinter mir her und die Jungs folgten uns. Im Großen und Ganzen war der Tag richtig toll gewesen, alle hatten etwas gefunden und ich hatte mir endlich das Buch kaufen können. Um 18.00 Uhr verabschiedete ich mich von meinen Freunden und ging nach Hause. Auf meinem Weg kam ich an dem Café vorbei, in dem ich vor drei Tagen so einen guten Kakao getrunken hatte. Geld hab ich noch..warum denn nicht?! So entschloss ich noch kurz einen Kakao zu trinken, bevor ich mich wieder dem Heimweg widmete. Drinnen war es wie immer sehr gemütlich und so voll war es dieses Mal auch nicht. Ich setzte mich an einen kleinen Tisch in der Ecke und während ich wartete, studierte ich noch einmal die Karte. Schon bald kam jemand zu meinem Tisch.,, Was darf es sein?", fragte diese Person höflich. Ich blickte auf. Das ist doch der Typ vom letzten Mal.. Oh wie peinlich!!! ,, Ähm..." Was ist denn das für ne Antwort Vanessa! Was soll der denn von dir denken, dass du genau so dumm bist wie Pia und "Jo-Jo"? Er sah mich einfach weiter an. Jetzt sag doch was...Oh nein! Wag es ja nicht!! Wird jetzt nicht rot! Mensch Vanessa, bist du überhaupt noch Herr deiner Sinne? Scheu sah ich kurz auf den Tisch.,, Bist du stumm oder was?!" Bitte? Was fällt dem ein so mit mir zu sprechen. ,, Nein, bin ich nicht ,okay!!?" Ich sah ihn scharf an.,, Dann kannst du mir ja sicherlich sagen, was du haben möchtest", sagte er desinteressiert. Stört es ihn denn gar nicht, dass ich mittlerweile 99 verschiedene Arten seines Todes durchgegangen bin? Mhmpf.... ,, Ich hätte einfach nur einen Kakao, wenn es nicht zu viel verlangt ist!", ich sah ihn etwas wütend an, während er die Bestellung aufschrieb.,, Kommt sofort." Und schon war er Richtung Nachbartisch verschwunden. Kann der sich denn gar nicht erinnern? Was soll denn das Vanessa, ist doch besser, wenn er es vergessen hat............. Wahrscheinlich. Ich sah mich in den Café um. Ein paar Tische weiter sah ich ein junges Paar sitzen, sie lachten zusammen und hatten offensichtlich viel Spaß. Ich seufzte und schaute neidisch hinüber. Kurz darauf holte ich das Buch, was ich mir gekauft hatte, aus meiner Tasche. Das Vermächtnis der Tempelritter... Hoffentlich ist es auch so spannend, wie es beschrieben wird. Langsam fing ich an zu lesen und merkte gar nicht wie die Zeit dahin strich, bis plötzlich jemand leicht gehetzt zu mir kam.,, Tut mir echt Leid! Ich hab dich vollkommen vergessen!" Meiner Kellner-Bekannschaft stellte mir den heißen Kakao auf den Tisch. Vergessen? Wie kann der mich einfach so vergessen. Ich denke nicht, dass ich jemals wieder hierher kommen werde. So unhöflich. ,, Ach ist doch nicht so schlimm", ich lächelte ihn leicht an, erlächelte kaum zurück und verschwand auch schon wieder. Und ich hab noch versucht höflich zu sein. Ich trank meinen Kakao zuende und während ich WIEDER wartete, las ich ein bisschen weiter. Nach einer langen Zeit stand ich. Mich schon wieder vergessen ,was?! Nicht mit mir Freundchen, so was macht man nicht mit Vanessa Lahm. Einmal kann man ja noch tolerieren, aber jetzt ist es echt zu weit. Ich nahm mein Geld heraus und legte es einfach auf den Tisch, dann verschwand ich auch schon mit dem Buch unter meinem Arm nach Hause. Kann es noch schlimmer kommen? ------------------------------ Kann es noch schlimmer kommen? Ich blinzelte. Wieso scheint denn schon wieder die Sonne rein? Ich hab doch die Gardinen zugezogen. Das weiß ich noch ganz genau. Und was hat mich schon wieder geweckt Doch diese Frage erledigte sofort.,, Vanessa! Jetzt steh doch endlich auf, ich hab dich vor einer halben Stunde geweckt." Red du nur. Meine Mutter ist doch einfach... Ich weiß nicht einmal ein Wort dafür. Es klopfte an meiner Tür, hart.,, Ja, ja!!! Ich steh schon auf!", rief ich wütend zurück. Ein Blick auf meine Uhr zeigte mir, dass es gerade halb 10 war. Ich murmelte üble Beschimpfungen vor mich hin und warf mir die Decke wieder über den Kopf. Bitte nur noch ein paar Minuten. Ich gähnte, als es an der Haustür klingelte. Stille, dann wieder das Klingeln. Warum geht denn niemand an die Tür!!! Fluchend versuchte ich mich aus der Schlinge meiner Bettdecke zu befreien und fiel dann auch noch prompt auf den Boden. Kann der Tag noch schlechter werden?? Weiter fluchend wankte ich bis zu Haustür, was ein recht weiter Weg für einen Morgenmuffel war. Vor dem Flurspiegel blieb ich kurz stehen. Meine Haare ragten überall hin. Oh Gott. Ich seh aus wie Pumuckel, der in die Steckdose gefasst hat, bloß mit braunen Haaren.... Währenddessen klingelte es schon fast ununterbrochen. Ich bin doch nicht taub! Nur müde. Kann man nicht einmal morgens seine Ruhe haben! Wer auch immer hinter dieser Tür steht, der wird sein blaues Wunder erleben!! Wütend riss ich die Tür auf und war wie erstarrt. Nein, nein, nein, nein!! Das kann mir doch nicht alles passieren! Meine, wie ich sie zu pflegen nenne, Kellner-Bekannschaft stand vor der Tür und grinste mich leicht an. Was gibst denn da zu grinsen!? Doch dann wurde mir schlagartig bewusst, wie meine Haare aussahen und dass ich einen rosa mit zwei süßen kleinen Teddys bestickten Schlafanzug an hatte. Ich wurde feuerrot. Wie peinlich kann man sich denn überhaupt machen? Er räusperte sich kurz und sagte:,, Bist du Vanessa Lahm?" Ich stand einfach nur da, total rot im Gesicht, mein Mund stand leicht offen, geschweige denn meine Haare, die in allen Richtungen standen.,, Weißt du? Manchmal, da hab ich das Gefühl, du seiest wirklich stumm oder so", sagte er sichtlich amüsiert. So langsam begann ich wieder aufzutauen.,, Äh...." Schon wieder so eine intelligente Antwort. Ich denke ,du solltest deinen Wortschatz noch auf "öh" erweitern. Er sah mich weiter an und lächelte leicht. Immer noch rot wie eine Tomate fing ich an zu realisieren, dass dieser Typ echt vor meiner Tür stand. ,, Was...Wie...hä?" Jetzt hast du es ihm aber gegeben Vanessa. Wirklich super.... Er hielt mir meine Tasche hin, die ich gestern mit zum Einkaufen genommen hatte. Ich starrte die Tasche an. Wie kommt der denn an meine Tasche.....Oh ich glaubs ja nicht! Der hat mir die Tasche geklaut!! Ich schnappte ihm die Tasche weg.,, Du kannst froh sein, dass ich nicht die Polizei rufe!" Er sah mich leicht irritiert an.,, Wieso solltest du denn die Polizei rufen, nur weil ich an deiner Haustür steh?!" Hat der vielleicht Nerven!,, Nein! Wegen DIEBSTAHL!!" Plötzlich fing er herzlich an zu lachen. Ich stand einfach nur verblüfft da.,, Was gibt es denn da zu lachen ,bitte???!!!",, Du glaubst doch nicht im ernst, ich würde dir DEINE Tasche klauen!?" So, wie er es betont, könnte man glauben, er würde nicht mal im Traum daran denken gerade MEINE Tasche klauen zu wollen. Als wär sie etwas Widerliches. Ich wurde wieder rot.,, Du hast sie doch, oder etwa nicht!? Also musst du sie mir gestohlen haben!" Er hörte auf zu lachen und sah mich ernst an.,, Hör zu Kleine,- So klein bin ich nun auch nicht. Ich bin nicht sonderlich groß, aber klein!? - ich weiß zwar nicht, wie du darauf kommst, dass ich deine Tasche geklaut habe, aber ich bin hier, weil du die gestern im Café vergessen hast." Uh.. Vergessen? Ich kann mich gar nicht mehr erin- DOCH! Natürlich, wie konnte ich nur so dumm sein...Aber das kann ich jetzt nicht einfach so gestehen... ,, Sag doch was du willst....." Das war jetzt auch sehr schlagfertig. Er schaute auf seine Uhr.,, Ich hab schon viel zu viel Zeit vertrödelt", er sah mich noch einmal an, ,, Ach übrigens: Süßer Schlafanzug!" Nun wurde mein Gesicht wieder total rot. Bevor ich etwas erwidern konnte ging er schon schnell die Straße entlang. SÜßER SCHLAFANZUG?????????? Das ist doch nicht zu fassen. Ich schloss die Tür und glitt an ihr herunter. Wieso muss so etwas immer mir passieren! Kann ich nicht einmal wirklich Glück in meinem Leben haben? Eine kleine Träne der Frustration rann meine Wange herunter. 3 Stunden später saß ich immer noch mürrisch auf meinem Bett im Schlafanzug und starrte die Wand böse an. Am Besten ich geh gar nicht mehr raus, sondern schließ mich einfach hier ein....... Ich seufzte. Nach ein paar Minuten wurde mir dann doch langweilig und langsam war ich auch gar nicht mehr so wütend. Ich muss mich einfach ablenken....und was soll ich tun? Ich sah mich in meinem Zimmer um und mein Blick blieb beim Bücherregal hängen. Ein Buch lesen? Ich stand auf und sah mir meine Bücher an. Kenn ich alle schon. Mensch Vanessa, du kannst doch nicht ewig hier rumschmollen. Und damit beschloss ich in die Bücherei zu gehen, da würde ich sicherlich niemanden treffen, der mich kennt. Wenige Minuten später stand ich vor der Bibliothek, ich sah auf das riesige Gebäude. Innen verschwand ich gleich zwischen den Regalen. Ein oder zwei Bücher ausleihen.... Ich fand so viele Bücher, dass ich sie schon bald alle nicht mehr tragen konnte. Mit schweren Büchern bepackt stolperte ich durch die Reihen. Schwer, schwer, schwer, schwer!!! Doch plötzlich blieb ich schlagartig stehen. Das gibt es doch wohl nicht!! Ein paar Meter vor mir saß doch tatsächlich der Typ mit einem Mädchen. Einem hübschen Mädchen. Einem ehrlich gesagt unbeschreiblich wunderschönem Mädchen! Ich stand einfach nur da. Doch dann schüttelte ich meinem Kopf und ging weiter. Beim Vorbeigehen konnte ich, natürlich gaaanz zufällig, ein paar Fetzen des Gespräches aufschnappen.,, Aber du hast mir doch versprochen zu kommen!" Das Mädchen sah nicht nur super aus, sie hatte auch noch eine tolle Stimme.,, Ich weiß, aber..." Ein Seufzer.,, Du musst es akzeptieren, für uns!" Oh Gott! Mir wird gleich schlecht. Ich brauchte nicht lange darüber nachzudenken, bis ich mich nur ein, zwei Tische weg setzte. Es ist ja nicht verboten hier noch ein bisschen länger als erwartet aufzuhalten....oder? Ich schielte leicht herüber und nahm ein Buch von meinem Stapel. Das wird sicher noch interessant. Ich spitzte meine Ohren und lauschte unauffällig dem Gespräch.,, Ich weiß, dass du viel Arbeiten musst, aber...." Hör ich da etwa ein schniefen?! Wenn ich du wäre, Miss Barbie, dann würde ich den Kerl in den Wind schießen, der hat es doch nicht verdient. ,, Versprechen sind da um gebrochen zu werden, Süße!" Also bitte! Unsensibler Kerl. Denkst du wirklich sie fällt darauf rein. Was für ein lahmer Spruch. Das Mädchen kicherte leicht.,, Ja, vielleicht hast du Recht", verschnieft sah das Mädchen den Jungen an und nahm seine Hand in ihre. Jetzt darfst du doch nicht aufgeben! Oh je, das kann ich mir gar nicht mit anhören. Wie kann man nur so naiv sein. Er muss viel Arbeiten. Ha! Wahrscheinlich trifft er sich mit anderen Mädchen..... So ein Playboy! ,, Natürlich hab ich Recht. Das hab ich doch immer!" Beide lachten.,, Es hätte mir sehr viel bedeutet, wenn du heute gekommen wärst.",, Ich komme nächstes Mal, okay?" Das Mädchen nickte:,, Ich muss jetzt leider wieder los. Nur Übung macht den Meister." Der Junge lehnte sich zu ihr und sie küssten sich. Bäh!! Auch noch in der Öffentlichkeit. Wie kann sie sich nur einwickeln lassen? Das Mädchen stand langsam auf und der Junge folgte diesem Beispiel. Sie küsste ihn noch kurz auf die Wange und verschwand dann. Ich wandte meinen Blick wieder auf mein Buch. Ich seufzte. So was gehört sich einfach nicht, Vanessa. Wütend und schuldig fühlend grummelte ich vor mich hin.,, Hast du die Show genossen?" OH MEIN GOTT!!!! Langsam sah ich von meinem Buch auf und sah meine "Kellner-Bekanntschaft" an. Okay, jetzt nicht nervös werden, alles wird gut. Er will dich nur verunsichern. Mit einem Finger spielte ich mit meinen Haaren und schaute unschuldig.,, Wie bitte?",, Ach komm schon", er setzte sich mir gegenüber, ,,Denkst du etwa, ich hab dich nicht gesehen?" BOAH! Er kann mich doch nicht einfach so beschuldigen...Aber du hast gelauscht Sagte eine kleine Stimme in meinem Kopf. Das ist doch egal. ,, Es ist ja wohl nicht verboten, in der Bibliothek zu sitzen und zu lesen." Er nahm mir das Buch aus der Hand und sagte:,, Komisch. Du saßt da nun eine recht lange Zeit, hast aber nicht einmal die erste Seite geschafft.",, Ich bin ein langsamer Leser", antwortete ich prompt. Er lächelte mich schief an:,, Und ich bin der Kaiser von China!" Argh! Dieser Typ regt mich so was von auf. ,, Ist mir doch egal, ob du mir glaubst oder nicht. Ich brauch mich sicher nicht zu rechtfertigen. Und erst gar nicht vor dir du...du..." Er lächelte einfach weiter und blätterte im Buch.,, Das Buch hab ich auch schon gelesen. Wirklich interessant." Das warf mich völlig aus der Bahn.,, Hä?" Tolle Antwort. Er sah mich an. Ich sah ihn an. Was will der denn jetzt. Etwas verunsichert sah ich auf das Buch in seinen Händen.,, Wie heißt du eigentlich noch mal?" Bitte was? Ha! Ihm werd ich ganz sicher nicht sagen, wie ich heiße. Sag mal, wo wohnt der denn. ,, Mein Name hat dich gar nicht zu interessieren!",, Ich liebe aufmüpfige Mädchen", er lächelte nur noch breiter. Huh!? Mein Gesicht wurde nun Feuer rot. Flirtet der etwa mit mir? Scheu sah ich auf die Tischplatte.,, Mein Name ist Bastian." Er nahm meine Hand, die nicht gerade einen großen Knoten in meine Haare drehte, führte sie langsam zu seinem Mund, lächelte wieder und küsste sanft meine Hand. ,, Darf ich nun auch den Namen, dieser reizenden Lady wissen?" Kann man noch röter werden als ich schon bin? Das ist doch schon unmenschlich!! Oh was tu ich hier nur!? Warum werd ich denn rot? Weil du ihn attraktiv findest, darum. NEIN! Auf gar keinen Fall, außerdem hat er doch eine Freundin! Meine Augen weiteten sich leicht. Er hat eine Freundin! So ein.. Playboy, wie kann er das dem Mädchen nur antun. Ha, tut mir Leid, Kleiner, aber da mach ich nicht mit. Schnell riss ich meine Hand weg und legte meine andere, die einen großen Knoten in meinem Haar hinterlassen hat, darüber. ,, Was fällt dir ein!" Er blinzelte ein paar mal und sah mich verständnislos an.,, Du hast eine Freundin und dennoch...machst du mich so plump an!!" Zuerst sah es so aus, als hätte er mich gar nicht verstanden. Doch dann fing er plötzlich an laut zu lachen. Was fällt ihm ein!! ,, Ich soll dich angemacht haben? Ich bitte dich. Ich würde dich niemals anmachen, glaub mir." Das saß tief, ich sah ihn einfach wütend an. ,, Und außerdem, woher weißt du eigentlich, dass ich eine Freundin hab, ich dachte, du hättest nicht gelauscht." ,, Ich hab es gesehen!!", schrie ich ihn fast an.,, Kein Grund hier so rumzuschreien. Du musst einfach nur zu geben, dass du gelauscht hast", er stockte kurz und fügte noch hinzu, ,, Ich weiß, dass ich unwiderstehlich bin, aber trotzdem Kleine, meine Privatsphäre geht doch nichts an." Ich stand einfach nur stocksteif da. Unglaublich........... Ich war jetzt schon am überkochen.,, Was fällt dir ein, so etwas von mir zu behaupten!! Unwiderstehlich!? Ha! Da ist ja ein Gorilla besser als du! Ich weiß wirklich nicht, was Miss Barbie so toll an dir findet, aber ich würde niemals etwas mit einem....Playboy anfangen!", mit all meiner Kraft riss ich meine Bücher vom Tisch. ,,Und außerdem!" Ich sah ihn an.,, Deine Show von wegen, du musst Arbeiten usw. habe ich dir von Anfang an nicht abgenommen!!!!", schrie ich mit leibes Kraft und rannte davon. Erst als ich ein paar Straßen weiter war, wurde mein Gang langsamer. Ich atmete ein paar Mal tief ein und aus und schloss die Augen. Beruhig dich wieder! In 2 Tagen fängt die Schule wieder an, da hast du keine Zeit dich über ihn aufzuregen. Er schon wieder --------------- Er schon wieder! Die 2 Tagen verliefen ruhig und ohne besondere Vorkommnisse. Es war der erste Schultag und ich saß am Küchentisch mit meinen Eltern. Warum bin ich nicht mehr 12 und kann länger schlafen so wie Mark. Ich seufzte und kaute an meinem Toast herum. Meine Mutter summte fröhlich herum und kippte sich gerade noch etwas Kaffee in die Tasse. Mein Vater hingegen, war genauso ein Morgenmuffel wie ich. Total verschlafen rührte er seinen Kaffee und sah aus, als würde er gleich einschlafen. Ich sehe bestimmt genauso aus wie er. Bloß meine Haare sind mal wieder zum Leben erwacht... ,, Mensch. Könnt ihr nicht einmal etwas fröhlicher an den Tag gehen? Es ist ja kaum auszuhalten mit euch beiden." Mit dir auch nicht, wenn du nervtötend fröhlich bist. Mein Vater gab nur ein unverständliches Grunzen von sich und ich seufzte abermals. ,, Also wirklich. Ihr beide seid euch einfach zu ähnlich." Ich sah auf die Uhr und erschrak. Ach du meine Güte! ,, Ich muss sofort los!", ich rannte zum Flur, zog mir schnell meine Jacke und Schuhe an, schnappte meine Tasche und schrie zurück:,, Bis heute Nachmittag!!" Und schon war ich weg. Beeilung, Beeilung, Beeilung!! Mit schnellen Schritten kam ich gerade noch rechtzeitig zur Bushaltestelle. Leicht aus der Puste setzte ich mich auf ein Lehre Bank, zog die Beine gegen den Sitz vor mir, legte meine Tasche auf den sitz neben mir und schaute aus dem Fenster. Es lag immer noch Schnee, der aber schon an einigen Stellen anfing zu schmelzen. Es brauchte nicht lange bis mir auch schon die Augen zu fielen und ich fest schlief. Warum wackelt es denn so.... Schlagartig riss ich die Augen auf und schaute aus dem Fenster. Ich dachte schon, ich hätte meine Bushaltestelle verschlafen. Ich seufzte und entspannte mich wieder. Langsam ließ ich meinen Blick durch den Bus schweifen und plötzlich landete mein Blick auf den Platz neben mir. Ich traute meine Augen nicht. Das kann doch alles nicht wahr sein!! Wieso immer ich!! ,, Hallo du!" Total starr saß ich da und starrte ihn an. Nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein!!! ,, Mir ist dein Name wieder eingefallen. Dachte mir echt nicht, dass ich den vergessen konnte. Lahm ist ein sehr außergewöhnlicher Name." Ich sah ihn einfach weiter an. Er hatte etwas längere schwarze Haare die ihm über die Stirn vielen und große grüne Augen. Schmelz! Ich bitte dich! Der und süß!? Wer redet denn von süß? SEXY! Das ist das Wort. Tse.. ,, Schön für dich...", grummelte ich und sah wieder aus dem Fenster, da ich wieder leicht rot geworden bin. Ich sollte diese Selbstgespräche lassen. Sie sind die ersten Anzeichen von Verrücktheit. ,, Oh immer noch auf Zickentour was?!" Er legte seinen Arm um mich. Wenn Blicke töten könnten, dann lege er jetzt schon unter der Erde. Arm weg!!! ,, Nimm deinen Arm da weg!",, Ach, komm schon. Ich verzeihe dir wegen der Sache in der Bibliothek. Ich meine, es ist mir schon oft passiert, dass Mädchen bei meinem Aussehen nicht widerstehen konnten." Er drückte mich nur noch mehr an sich. WAS??!!! Wütend riss ich seinen Arm weg.,, Fass mich ja nicht mehr an", zischte ich leise, ,,und für mich bist du nichts weiter als ein kleiner widerlicher Playboy, der so ein großes Ego hat, dass er gleich platzt!" Er schaute leicht erstaunt.,, Oho! Die Katze hat Krallen." Genervt drehte ich die Augen. Ich kann es mir echt nicht leisten noch genervter in die Schule zu kommen. Ein und aus atmen, Vanessa! Ich wandte meinen Blick einfach wieder der Landschaft zu. Ich fühlte, wie er sich, für meinen Geschmack, zu nah an mich "kuschelte". Ich schielte kurz böse zu ihm rüber und er grinste nur dumm. Demonstrativ holte ich meinen Walkman heraus, setzte mir die Kopfhörer auf und schaltete die Musik an und das sehr laut. In der Spiegelung vom Fenster sah ich, dass er mich beobachtete. Argh! Was soll denn das. Ich rutschte nur noch tiefer in meinen Sitz und ignorierte ihn. Schweigend saßen wir die ganze Fahrt da. Zum Glück war ich nicht wieder eingeschlafen, denn schon nach kurzer Zeit war der Bus schon an der Schule angekommen. Langsam rutschte ich wieder in eine aufrechte Position und packte den Walkman wieder weg. Toll, mein Bein ist taub geworden!! Ein paar Mal piekste ich mein Bein und seufzte. Klasse... Ich merkte wie der Typ seine Tasche nahm und aufstand. Juhu! Auch ich nahm meine Tasche und humpelte, wegen meines Beines, zur Tür. Einatmend stand vor dem Bus. Überall wo man hin sah, waren fröhliche Mensch mit fröhlichen Geschichten, die sie ihren Freunden erzählen und wahrscheinlich noch fröhlichen Klamotten! Wie kann man nur so fröhlich sein. Betrübt, dass der Tag schon total beschissen angefangen hat, ging ich langsam auf das Schulgebäude los. ,, VANY!!!! Hallo!! Hier bin ich!" Einfach weiter gehen und nicht beachten! Schnellen Schrittes ging ich die Treppen zur Eingangstür hoch.,, Mensch! Warte doch mal." Und schon war mein Weg von Pia von Tangel versperrt. Ich sah sie überrascht an. Nun gibt es kein Zurück mehr. ,, Ich hab dich gar nicht gesehen! Tut mir Leid....." Siiicherlich. ,, Na ja, ich verzeih dir", sie kicherte, ,,Ich wusste ja auch gar nicht, dass du einen Freund hast?! Komm erzähl, seit wann? Wie habt ihr euch kennen gelernt? Ich muss alles wissen!" Ist sie nun total gestört? ,, Bitte was? Ich hab keinen Freund!",, Lüg mich doch nicht an. Schon wie er dich die ganz Zeit anstarrt, das ist so offensichtlich." Wer starrt mich an? Wo? Ich drehte mich um.,, Wo denn?",, Na da!" Und schon viel mein Blick auf ihn. Das kann doch alles nicht wahr sein. Ich seufzte. Er stand noch an der Bushaltestelle mit ein paar anderen Jungs, sah zu mir hin, zwinkerte und winkte mir doch tatsächlich zu. Der hat vielleicht nerven!! ,, Siehst du! Hab ich doch gesagt." Wütend warf ich ihm noch einen Blick zu und ging so schnell ich konnte in das Gebäude. Argh! Einen Freund? Und dann noch der?? Was denkt die denn, wer ich bin. Der ist überhaupt nicht mein Typ! Ich schnaubte verächtlich und kam endlich am Klassenzimmer an.,, Hallo Vanessa!", Nina kam auf mich zu.,, Hallo", murmelte ich ihr zu. ,, Dein Tag ist wohl nicht so gut, was?",, Das kannst du laut sagen....",, Ach komm schon, wir haben jetzt Kunst! Dein Lieblingsfach!" Ich lächelte leicht und folgte ihr in den Raum. Dort begrüßte ich auch noch ein paar andere und setzte mich neben Kai.,, Hey! Wie geht's, wie stehts?" Ich rollte nur die Augen und sah aus dem Fenster. Er seufzte und drehte sich zum Nachbartisch um. Die Stunde verging ziemlich schnell und langsam kam auch etwas meine gute Laune zurück.,, Hey Vanessa, gehen wir zusammen zu Geschichte?" Was ist das denn für ne Frage? ,, Natürlich Kai. Du brauchst doch gar nicht erst fragen. Wir gehen doch immer zusammen mit Nina, Sarah und Florian." Er lachte:,, Ich wollte lieber fragen, denn mit der Stimmung, die du hattest." Ich nickte:,, Jetzt geht es mir auf jeden Fall besser." Zusammen mit den anderen ging ich also los. Nichts sonderbares passierte, worüber ich sehr froh war, denn Pia hatte immer noch diese Wahnvorstellung ich hätte einen Freund. Doch vor der letzten Stunde musste mein Tag ja wieder den Bach runter gehen. Ich saß gerade in der großen Pause mit meinen Freunden auf ein paar Bänke im Hof als ein kleiner Junge, aus der 5. Klasse zu uns gelaufen kam.,, Entschuldigung." Wir sahen ihn an.,, ich soll hier etwas abgeben, für Vanessa Lahm." Für mich? Oh Gott. Hoffentlich nichts vom Direktor oder von einem Lehrer. Denk nach, denk nach! Was könntest du getan haben?? Während ich mir den Kopf zerbrach, sagte Sarah:,, Das ist Vanessa!", und zeigte auf mich. Aus meinen Gedanken gerissen, sah ich auf den Zettel, den der Junge mir in die Hand gedrückt hatte. Nachdenklich sah ich den Zettel nur von Außen an. Oh je. Der Junge stand immer noch vor uns.,, Ist sonst noch was, Kleiner?", sagte Kai. Der Kleine streckte seine Hand aus und sagte:,, Ich warte auf meine 5 Euro!" Hä? Verdutzt sahen wir ihn an.,, Er hat gesagt, wenn ich den Zettel überbringe, dann bekomme ich von Vanessa 5 Euro." Jetzt bin ich mir sicher, dass es kein Lehrer sein kann! Aber wer...- Dann dämmerte es mir. Schnell klappte ich den Zettel auf und las: Hey Kleine! Was soll das immer mit Kleine. Ich wollte dir nur noch mal sagen, das ich dein Verhalten nicht gerechtfertigt finde. Was will der denn jetzt? Ich möchte eine Entschuldigung von dir. Ich schnaubte wieder. Also treff mich gleich nach deiner letzten Stunde am Parkplatz und wenn du dich brav verhältst, Also das geht nun wirklich zu weit! dann fahr ich dich auch nach Hause. Also wir sehn uns. Bastian Wütend zerknüllte ich den Zettel und sah den Jungen an.,, Sag mir wo ich ihn finden kann und dann bekommst du das Geld, aber von ihm!" Der Junger sah mich kurz an, nickte aber und ging los.,, Ich komm gleich wieder", sagte ich zu meinen verwirrten Freunden und folgte ihm. Wir gingen einmal um den ganzen Hof und dann sah ich ihn mit seinen Freunden unter einem Baum stehen.,, Da ist er", sagte der blonde Junge, während ich kurz innehielt. Soll ich das wirklich machen?! Er ist nicht allein und er ist in der Oberstufe, wie sieht das denn aus, wenn eine kleine 10. Klässlerin zu ihm hingeht. Oh je, was tu ich nur, was tu ich nur. Doch ich hatte nicht viel Zeit darüber nachzudenken, denn irgendwie hatten mich meine Füße auch schon zu ihm hingebracht. Und da stand ich nun vor diesen Jungs, alle starrten mich an. Nicht rot werden!! Du willst ihm nur die Meinung sagen. Du kannst ihn einfach fragen, ob er mal alleine mit dir weiter weg geht, damit wir das besprechen können. Immer noch starrten sie mich an. Kann denn niemand was sagen? Oh bitte. Wieso bekomme ich denn kein Wort raus. Komm schon Vanessa, es ist ganz einfach: H(wie Heinrich) a(wie alt) l(wie loser...oh je, so fühl ich mich auch gerade) l(wie wieder doppelter loser) und ein o(wie oh mein Gott, was tu ich hier nur). ,, Sie hat gesagt, ich bekomm das Geld von dir!" Du bist meine Rettung Kleiner! Schnell kam ich aus meinen Gedanken und sagte:,, Ja, was fällt dir eigentlich ein!!" Mehr hast du nicht drauf? Du bist hoffnungslos. Ich weiß! ,, Und wer seid ihr, wenn man fragen darf", sagte einer der Jungs und die anderen lachten. BOAH! Was fällt dem ein über mich zu lachen, du... du Playboy! Wegen dir bin ich doch hier. ,, Das geht dich nichts an, ich will nur mein Geld!" Ich starrte ihn an. Ein bisssschen respektlos, Kleiner. ,, Sie gehört zu mir." Hab ich ihn da richtig gehört? Wie zu ihm??! Drück dich klarer aus, Mann. ,, Wie bitte?", fragte ich. Er lachte und zog mich und den kleinen 5. Klässler mit sich, weg von seinen Freunden. ,, Ich regel das hier!", rief er seinen Freunden zu. Als wir außer Hörweite waren hielt er an. ,, Also du hast meine Nachricht bekommen. Hätte nicht gedacht, dass du es so eilig hast mich wieder zu sehen!" Hallo???? Ich und.. ?! So etwas gibt es doch nicht. ,, Nur damit das klar gestellt ist, ich bin nicht wegen der Nachricht hier -Doch, das bin ich- äh ..doch, doch ich bin wegen der Nachricht hier, aber aus anderen Gründen als du denkst." Ich schob den kleinen Jungen vor mich.,, Wie kannst du nur einen kleinen Jungen bestechen! Und auch noch sagen, dass ICH ihn dafür Geld gebe! Ich glaub, es tickt bei dir nicht mehr richtig da oben!" Und damit tippte ich gegen seine Stirn und schaute ihn wütend an.,, Ach, komm schon, der Kleine hat das von sich aus getan, ich hab ihn zu nichts gezwungen.",, Aber du hättest es auch selber tun können. Ha! Oder bist du etwa zu schüchtern?" Ich merkte gar nicht, dass meine Stimme deutlich lauter geworden ist.,, Jetzt schrei hier doch nicht rum!! Du verstörst noch den Jungen." Ich und ihn verstören? Das glaubt er doch wohl selber nicht. Ich verstärkte meinen Griff auf seinen Schultern und sagte:,, Ja sicherlich. Du machst ihm Angst!",, Ich? Warum sollte ich ihm Angst machen?!" Ja, warum eigentlich!? Ist doch wohl egal. Er tut es, und das ist es, was zählt. Der Junge sah etwas verwirrt und eingeschüchtert zwischen uns her.,, Ähm.." ,, Was?!", sagten Bastian und ich gleichzeitig. Der junge zuckte kurz zusammen:,, Kann ich jetzt gehen? Ich besteh auch nicht mehr auf das Geld." ,, Quatsch! Du bekommst dein Geld, und zwar von ihm! Er hat es dir versprochen!" Ich hielt ihn immer noch fest.,, Ey, Lahm! Jetzt spricht er mich auch noch mit meinem Nachnamen an?! Du führst dich hier auf wie ein verrücktes Huhn!" Nun wurde er auch langsam sauer.,, Ach bitte! Du gibst ihn jetzt das Geld", ich schob den kleinen blonden Jungen zu Bastian, dieser sah ihn nur böse an. ,, Los!" Der Junge sah verängstigt zu mir und langsam traten ihm Tränen in die Augen. Doch das merkte ich gar nicht.,, Hörst du nicht, was ich gesagt hab?! Hey, du.. wie auch immer du mit Nachnamen heißt! Ich sagte: Gib ihm die 5 Euro." ,, Ich will sie gar nicht haben!!", der Junge entriss sich meinem Griff und rannte mit Tränen in den Augen davon.,, Echt, was sollte das denn?! Ich hab dir doch gesagt, dass er das Geld gar nicht haben will!" Bastian drehte sich damit um und ging wieder zu seinen Freunden. Ich stand einfach nur da. Ich hatte doch versucht jemanden zu helfen. Ich sah zu Bastian, als er gerade seinen Kopf zu seinen Freunden schüttelte und die anderen lachten. Ich fühle mich wie ein Häufchen Elend. Ich wollte nur das die Gerechtigkeit siegt. Ich hörte nur schwach, dass es klingelte und langsam schlenderte ich in Gedanken zur nächsten und letzten Stunde. Ich passte gar nicht auf, sondern hing in meinen Gedanken. Wahrscheinlich sehen die Kleinen mich jetzt als eine Art Hexe. Ich seufzte zum tausendsten Mal. Ich hab doch nichts schlimmes getan, aber warum fühle ich mich dann so? Vielleicht, weil ich dem kleinen Jungen Angst gemacht hatte? Oder weil ich mich wieder mit Bastian gestritten hatte. Obwohl... Es kann mir doch egal sein, ob wir uns streiten, ich kenne ihn doch gar nicht. Na gut, beim ersten Eindruck in dem Café, da war er mir ganz sympathisch, na ja, der erste Eindruck kann auch trügen. Ich, ein Kind und klein? ------------------------ Ich,ein Kind und klein? Nach der Stunde verabschiedete ich mich von meinen Freunden, die mir skeptische und besorgte Blicke zuwarfen und schlenderte langsam den Flur entlang. Moment mal. Ich kramte den Zettel heraus. Soll ich dennoch hingehen? Du könntest dich entschuldigen...Dazu gibt es gar keinen Anlass. Ich setzte mich auf die Stufen die zur Haupttür führten. Mhm... Vielleicht ist er auch gar nicht da, wenn ich dort ankomme, aber andererseits, vielleicht wartet er ja auch. Langsam stand ich auf und ging zum Parkplatz. Aber, wenn er nicht da ist, dann fühle ich mich wahrscheinlich noch schlimmer, als ich es schon tue. Nämlich wie ein Volltrottel. Ich sah mich auf dem Parkplatz um, nicht mehr viele Schüler waren da, aber ich konnte ihn nirgends entdecken. Toll gemacht Vanessa. Ich fühl mich total verarscht. Ich hätte nicht kommen sollen. ,, Da bist du ja endlich!" Ich zuckte heftig zusammen. Ach du meine Güte. Neben mir stand er und sah mich an.,, Hat ganz schön lange gedauert, wär schon fast weggefahren. Komm", er führte mich zu seinem Auto. Als wir bei seinem Auto ankamen, fielen mir fast die Augen aus dem Kopf. Nicht nur weil Miss Barbie drin saß, was schon mal ein Schock war und dann dieses Auto. Er hatte einen Jaguar Roadster. Ich glaub es ja nicht! Wow!! Ich staunte immer noch.,, Können wir endlich losfahren? Ich warte schon eine Ewigkeit." Zum ersten Mal, schenkte ich Miss Barbie Beachtung.,, Tut mir Leid. Jetzt können wir ja los. Komm!" Er zog mich am Arm und führte mich um das Auto herum, dann öffnete er mir die Tür, damit ich einsteigen konnte. Ich mochte gar nicht wirklich einsteigen, es war doch so ein schönes Auto. Ich setzte mich langsam nach hinten und kicherte leise. Was für ein Traum! Er setzte sich auf den Fahrerplatz und wollte den Motor einschalten, als Miss Barbie noch was loswerden musste.,, Du willst doch nicht ernsthaft mit offenem Dach in dieser Kälte fahren?!" Er antwortete nicht, sondern schloss das Dach einfach.,, Und wer ist die?" Die? Wie freundlich. ,, Ich mein, seit wann nehmen wir Kinder mit." Hey! Ich bin 16 und könnte meinen Führerschein machen. ,, Ich bin kein Kind", sagte ich bissig.,, Können wir das Thema jetzt lassen, Vanessa?!" Er sah mich durch seinen Rückspiegel an. Ich nickte nur und sah aus dem Fenster. Meine erste Fahrt in einem Jaguar und dann auch noch so....Ganz klar, ich bin verflucht. Bastian fuhr nun langsam vom Parkplatz auf die Straße.,, Und? Wer ist sie nun??" Keine Ahnung warum ich sie in der Bibliothek verteidigt hab. So eine Zicke. Er seufzte und sagte:,, Eine Freundin." Miss Barbie sah ihn scharf an. ,, Achso.. eine Freundin, na dann....." Sie holte einen kleinen Spiegel aus der Tasche.,, Ich hatte heute meine Autoschlüssel verloren und sie hat sie wieder gefunden! Und deshalb hab ich ihr versprochen, dass ich sie heute nach Hause fahre. Es liegt sowieso auf meinem Weg." Mann, der kann vielleicht Lügen. Ohne mit der Wimper zu zucken.....Du lauscht schon wieder. Wie soll ich denn hier auch weghören. Sie sagte nichts mehr, sondern drehte sich zu mir um und sah mich von oben bis unten an. Ich rutschte nervös etwas auf dem Sitz hin und her. Guck weg! ,, In welche Klasse gehst denn du?" Soll ich ihr antworten? Ich merkte, wie Bastian einen kurzen Blick wieder in den Spiegel warf. Ich lächelte sie zuckersüß an und sagte:,, In die 10 a und du?" Sie hob eine Augenbraue und sagte:,, Ich geh in keine Klasse mehr, sondern in den 13 Jahrgang. Falls du es nicht weißt... dort gibt es keine Klassen mehr." Natürlich weiß ich das. Die Frage war auch anders gemeint. Ich lächelte so, als wenn es mir peinlich wäre.,, Aber natürlich, wie dumm von mir", und lachte etwas. Sie drehte sich langsam um und murmelte:,, Kinder.. tse..." Ich starrte ihren Rücken böse an. Dumme Barbie du. Sie drehte sich wieder um und ich lächelte wieder. Irgendwann bekomme ich noch eine Krampf. ,, Und wie ist dein Name?" Vanessa und deiner? Dachte ich in einer sehr hohen quietschigen und fröhlichen Stimme. Doch geantwortet habe ich anders. Ich sagte ganz freundlich und streckte dabei meine Hand aus:,, Vanessa Lahm, freut mich dich kennen zu lernen! Wie ist dein Name?" Sie nahm meine Hand nicht, sondern sah sie nur skeptisch an und sagte:,, Mein Name ist Lisa Bonhoeffer." Langsam nahm ich meine Hand zurück. ,, Und ich bin Bastian Scholl! Freut mich auch euch kennen zu lernen!", sagte er und lachte, wobei ich gestehen muss, dass ich fast lauthals los gelacht hätte. Also lachte ich leise und dezent. Sag mal? Warum verstell ich mich denn? Weil dir seine Meinung über dich wichtig ist. Ist sie das?.... Nein. Lisa sah uns beide an, rollte die Augen und setzte sich wieder richtig hin. ,, Bastian?", fragte sie in einer bitte-Daddy-ich-möchte-dieses-Kleid-haben-es-kostet-auch-nur-hundert-Euro Stimme. Zum kotzen. ,, Mhm?!", gab er als Antwort.,, Mein Vater hat ein paar Probleme mit seinem Wagen und da hab ich gesagt, dass du dich doch mit alten Autos auskennst...und na ja. Ich hab ich ihn mehr oder weniger versprochen, dass du dir seinen Käfer mal anguckst." Sie schaute ihn süß von der Seite an.,, Klar, kann ich machen.",, Okay, gleich, wenn du mich nach Hause gebracht hast, kannst du das ja machen! Mein Vater hat heute nämlich frei." Er nickte nur. Lisa freute sich und sah aus dem Fenster. Ehe ich mich versah, waren wir auch schon kurz vor meinem Haus. Wir hielten und er stieg aus, sodass ich auch aussteigen konnte. Er schlug die Tür zu und sagte:,, Ich bring dich noch bis zur Tür." ,,Nein, das ist echt nicht nötig." Doch er ignorierte mich und ging schon zur Tür, ich folgte ihm und sah doch tatsächlich, wie meine Mutter gerade dabei war die Fenster zu putzen, aber nun starrte sie Bastian und mir hinterher. Klasse, das kann ja heiter werden. ,, Nicht das erste Mal, dass ich hier bin", er lächelte mich an. Ich jedoch verdrehte die Augen und holte meinen Hausschlüssel raus. Jetzt ist genau die richtige Chance dich zu entschuldigen. Ich weiß nicht. Tu es einfach!! ,, Ähm...", ich drehte mich zu ihm und drehte wieder meine Haare um den Finger.,, Weißt du..." , ich nahm die Hand wieder weg.,, Ja?", fragte er etwas belustigt.,, Also wegen heute, in der Pause, mit dem Jungen...." Oh Mann, wieso kann ich es nicht einfach sagen. ,,Ichwolltedirsagen,dassesmeineSchuldwar,wieauchimmer.undichhättenichtso reagierensollen.zeimlichdummvonmir,aberwassollichmachen,sobinichnunmal." Das ratterte ich so schnell runter, dass ich befürchtete er hätte es gar nicht verstanden. Doch er lächelte und sagte:,, Schon gut. Ich kenn dich zwar nicht, aber ich hab mir schon gedacht, dass du irgendwie verrückt bist.",, Ich bin nicht verrückt!" Er tätschelte meinen Kopf.,, Schon gut, Kleine, brauchst dich nicht so aufzuregen! Also wir sehn uns sicherlich und dann...kann ich dich ja vielleicht mal kennen lernen." Er zwinkerte mir zu, wobei ich rot wurde, und verschwand. Ich sah ihm noch kurz nach und öffnete dann die Tür. Kleine. Pah! Ich zog meine Jacke und Schuhe aus und schlenderte am Wohnzimmer vorbei um in mein Zimmer zu gelangen. Meine Mutter saß nachdenklich auf der Couch und als sie mich sah, schaute sie mich komisch an.,, Hallo...", sagte ich unsicher. Sie stand auf und ging an mir vorbei in die Küche. Ich seufzte, ging in mein Zimmer um meine Tasche auf den Boden zu werfen und schlenderte wieder zurück in die Küche. Meine Mutter saß mir einem Kaffee am Küchentisch. Ich schnappte mir eine Tasse und füllte sie mit Kaffee und viel Milch. Ich brauch jetzt sicherlich einen Kaffee. Müde setzte ich mich meiner Mutter gegenüber.,, Was ist los?",, Was soll denn los sein?", fragte sie mich zurück.,, Du hast mich nicht einmal begrüßt, was du doch sonst immer so überschwänglich tust." Meine Mutter starrte einfach auf ihre Tasse. Ich hätte schon fast aufgegeben, als sie sprach.,, Wer war dieser Junge?" Ich seufzte. Ich wusste es, ich wusste es von Anfang an. Wieso kann meine Mutter nicht wie jede andere sein.... ,, Einer aus der Schule." Sie denkt doch nicht wirklich, dass ich es ihr so leicht mache.[/i ,, Und was hast du mit ihm zu tun." Soll ich ihr jetzt die gleiche Lüge erzählen.... ,,Ich hab seinen Schlüssel gefunden.",, Was für einen Schlüssel?",, Den von seinem Auto vielleicht? Mama, er hatte seinen Schlüssel verloren und ich hab ihn gefunden, nichts weiter.",, Warum hat er dich nach Hause gefahren?",, Weil er mir damit danken wollte.",, Aber du kennst ihn doch gar nicht! Wie kannst du so verantwortungslos sein und einfach mit ihm in sein Auto steigen!", rief sie aufgebracht. Also wirklich. ,, Also Mama!! Er ist kein potenzieller Massenmörder! Er geht in die 13.! Er geht auf meine Schule und ich kenn ihn schon seit ich dort zur Schule gehe, vom Sehen!" LÜGE!!Ach, halt die Klappe! ,, Trotzdem! Du kannst nicht einfach zu jedem Jungen ja sagen! Und warum hat er dich bis zur Tür begleitet?!" Ich bekomme noch einen Nervenzusammenbruch! ,,Ich sage nicht zu jedem Junge ja. Er hat mich begeleitet aus reiner Höflichkeit. Außerdem hast du doch auch nichts gegen Florian und Kai." ,, Florian ist mit Sarah zusammen und Kai kommt bald mit Nina zusammen, das sieht man doch. Und das sind anständige junge Männer! Ich kenne ihre Eltern, also das weiß ich! Und sie sehen dich nicht an wie der.... so so als wärst du was billiges!" Ich saß total geschockt da.,, Bitte?",, Du hast mich schon gehört!" Jetzt geht sie wirklich zu weit. ,, Ich weiß, dass du uns beobachtet hast! Das war ja nicht zu übersehen. Und er hat mich nicht so angestarrt! Du hast doch keine Ahnung!! Du flippst total aus!! Er ist nicht so, du kennst ihn doch gar nicht!",, Du doch auch nicht!" Wütend rannte ich in mein Zimmer. Oh wie ich sie hasse!!! Ich hasse sie, ich hasse sie!! Ich schmiss mich auf mein Bett und seufzte. Eine Weile lang lag ich still da und schmollte vor mich hin, bis mein Handy klingelte. Ich schnappte mir meine Tasche und antwortete:,, Hallo.....",, Hey Vanessa! Rate mal wo ich bin!" Lena!!! ,, Lena, warum rufst du mich an, ist das nicht zu teuer?",, Nein, nein!", hörte ich sie aufgeregt rufen. Ich musste lächeln.,, Was ist denn los?",, Ich stehe vor unserem neuen Haus. Wir sind wieder umgezogen!",, Oh...", sagte ich etwas enttäuscht.,, Und rat mal wo ich bin!",, In Amerika vielleicht!",, Nein, du Dummie! Ich bin hier!",, Wo hier?",, Hier in der Stadt, ich wohne jetzt in der Holgebergerstraße!",, Nein!!!",, Doch!" Ich könnte platzen vor Freude, mir war sogar der Streit mit meiner Mutter egal. Mutter? Welche Mutter? Lena war meine beste Freundin seit- Ja, wann eigentlich. -schon immer. Wir haben schon im Sandkasten zusammen gespielt! Viele Leute sagten, dass sie niedlich war, wobei ich das auch dachte. Sie hatte Blonde Haare, war nicht gerade groß, so wie ich und man musste sie einfach gern haben. Sie wollte schon immer hoch hinaus. Ich hoffe, dass sie es irgendwann einmal schafft. ,, Also wann können wir uns sehen?!", fragte ich aufgeregt.,, In den ersten 2 Tagen wohl nicht, wir haben noch so viel zu tun, aber ich komme dann auch wieder in die Schule." Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lächeln. ,, Lena?",, Ja?",, Du hast meinen Tag um vieles verbessert." Ich hörte sie lachen.,, Tut mir Leid, aber ich muss jetzt weiter helfen. Wir sehn uns. Tschüss!",, Ciao!" Fröhlich stand ich auf und fing an meine Hausaufgaben zu machen. Ich glaube, langsam lässt der Fluch nach! Da läuft sicher nichts ---------------------- Da läuft sicher nichts Die ganzen nächsten zwei Tage lang konnte ich an gar nichts anderes denken, als dass Lena wieder hier war, nachdem sie ein halbes Jahr in Schottland gelebt hatte. Doch nun wurde ihr Vater wieder nach Deutschland versetzt. In diesen Tagen dachte ich wirklich, dass sich alles wieder zum Guten wenden würde, bis dann auf einmal das Telefon klingelte. Ich saß gerade auf meinem Bett im Schlabberlook, als meine Mutter mich rief.,, Telefon!" Müde stand ich auf und nahm den Hörer entgegen.,, `llo..",, HEY!!",, Hi Lena", murmelte ich.,, Ich hab die suuper Idee! Weißt du, ich war lange nicht mehr in der Stadt und wollte dich endlich ausquetschen, ob es nun irgendwas Neues gibt! Ich hab da neulich so ein Café gesehen, ich kann dich ja abholen, dann können wir zusammen dort hingehen." Ich sah mich im Flurspiegel an.,, Na ja, ich weiß nicht." So wie ich aussehe.... ,, Ach komm schon, sonst kann ich dich erst morgen in der Schule sehen und da haben wir nicht genug Zeit zum Reden." Ich sah mich weiter an. Vielleicht, wenn ich die Haare zum Knoten zusammenbinde. ,, Ja, okay, können wir machen.",, Gut, ich komm dann so in einer halben Stunde, bis denne!" Ich legte den Hörer wieder auf, schlurfte in die Küche und sagte etwas steif:,, Ich treff mich jetzt mit Lena." Meine Mutter sah mich skeptisch an.,, Ich treffe mich nicht mit einem Jungen, wirklich!" Sie denkt immer noch, dass Bastian etwas von mir will. Schwachsinn, absoluter Schwachsinn. ,, Kann ich gehen?", fragte ich und verdrehte die Augen, sie nickte nur und fuhr mit Abwaschen fort. Dann ging ich wieder zurück in mein Zimmer, zog mir schnell eine lockere Hose und einen dicken Pullover an. Die halbe Stunde verging recht schnell und bevor ich mich versah, schlenderte ich mit Lena durch die Stadt.,, Da! Da ist es! Als ich weggefahren bin, da war es noch nicht da." Ich schaute in die Richtung in der sie zeigte. Oh nein! Auf gar keinen Fall werde ich in dieses Café gehen! Keine zehn Pferde bringen mich da rein. Doch irgendwie saß ich schon ein paar Minuten später in einer kleinen gemütlichen Ecke des Cafés. Ich ließ meine Sachen an und rutschte so tief in meinen Sitz, wie es nur ging.,, Hier ist es echt total schön findest du nicht?!" Ich nickte nur abwesend und schaute hastig im Raum hin und her. Oh bitte lass ihn nicht hier sein, bitte, bitte!! ,, Also was gibt es Neues? Ich hab von Nina erfahren, ich hab sie gestern angerufen, dass Sarah und Florian zusammen sind! Das hattest du gar nicht in deinen Briefen erwähnt. Muss wohl kurz nach meiner Abreise passiert sein", sagte sie nachdenklich, ich wiederum nickte nur.,, Sag mal, Vanessa, was ist denn los mit dir?" Oh Gott, da ist er!!!! Ich schnappte mir die Menükarte und hielt sie vor meinem Gesicht.,, Gar nichts!", antwortete ich mit einer hohen Stimme. Sie schaute mich unsicher von der Seite an und schaute sich für die Bedienung um. Oh bitte komm nicht hier her. Lieber Gott ich flehe dich an!! ,, Was darf es sein?" Wieso immer ich? ,, Ich hätte gerne einen heißen Kakao..?! Mhm.. doch ja, den nehm ich. Und du Vanessa!?" Am liebsten hätte ich ihr ein Messer in den Rücken gerammt. Ich schaute leicht über die Karte.,, Ähm..",, Hallo Vanessa! Schön dich wieder zu sehen!", sagte Bastian fröhlich.,, Ach, ihr kennt euch?" Er nickte eifrig. ,,Davon hat sie mir ja gar nichts erzählt!", Lena lächelte mich mit einem ich-weiß-was-hier-vor-sich-geht-du-alte-Verführerin Blick an.,, Doch wir kennen uns schon seit einiger Zeit, nicht wahr?!" Bastian setzte sich neben mich und legte wieder einen Arm um mich. Ich lachte nervös und wurde mal wieder rot. ,, Na ja...." Aber innerlich weinte ich. Geh doch einfach weg. ,, Und wie heißt du?",, Ich bin Bastian Scholl." Sie nickte und sah ihn abschätzend an.,, Wie habt ihr euch kennen gelernt?" Wir sind nicht zusammen!!! Oder sonst irgendwas. Wobei der Gedanke ist schon nicht schlecht. Ich merkte wie mir noch heißer wurde.,, Das ist ja das witzige!", sagte er und drückte mich kurz. Wenn Blicke töten könnten. ,, Wir haben uns hier kennen gelernt. Sie war hier mit ein paar Freunden-" Was für eine Beleidigung, das waren nicht meine Freunde. ,, Das waren nicht meine Freunde...", murmelte ich, doch anscheinend waren die beiden zu sehr in ihrem Gespräch vertieft.,, -hier und sie wollte auch einen Kakao trinken. Sie war sogar so freundlich und hat ihnen Geld geliehen." Stimmt, hey, das bekomme ich noch wieder! Mpf.. Ich hätte ihnen nie das Geld leihen sollen, wie konnte ich das nur tun? Morgen geh ich erst einmal zu Pia und hol mein Geld. ,, Sie ist doch einfach zu süß!" Bastian grinste mich an. Hä? Hab ich was nicht mitbekommen? Lena grinste von Ohr zu Ohr.,, Ähm..",, Also, was möchtest du denn trinken, Prinzessin." Aber Hallo! Was geht denn hier ab? ,, Ich möchte auch einen Kakao!", murmelte ich und sah auf den Tisch. Ich merkte gar nicht wie sich langsam zu mir beugte, bis ich dann seine Lippen auf meiner Wange spürte. IIIIIHHHHHHHHHHH!!! Bäh! Total geschockt saß ich da.,, Dauert nicht lange." Damit ging er. WOW!! Er hat dich geküsst! Die Stelle wird nicht mehr gewaschen!! Schnell wischte ich mit meinem Ärmel über meine Wange und verzog das Gesicht. Lena sah mich einfach nur an.,, Was denn?" Sie rutschte näher zu mir.,, Also davon weiß ich ja nun überhaupt nichts!" Sie kicherte fröhlich.,, Er ist nicht mein Freund oder so was...",, Ach? Und was war das?",, Er hat eine Freundin." ,, Die er bestimmt für dich verlassen wird und ihr lebt dann glücklich und zufrieden. Nein, erst einmal müsst ihr ja noch heiraten! Darf ich dann Trauzeugin sein??! Oh bitte!", wieder lachte sie. Ich verdrehte einfach die Augen.,, Lena, du träumst zu viel." Lachte aber dann mit ihr. Weiß gar nicht , wie ich es ohne sie ausgehalten hab. ,, So jetzt erzähl mal die ganze Geschichte." Ich überlegte kurz, zog sie dann näher zu mir und erzählte dann. Am Ende saß sie da und starrte mich mit großen Augen an.,, Ganz klar, Vany!" Ich rümpfte die Nase.,, Der steht total auf dich! Ich mein, schon wie er dich von da hinten beobachtet.",, Wie?" Ich drehte mich um und sah ihn gerade einem alten Pärchen die Getränke gab, er drehte sich um und zwinkerte mir zu. Ich sah schnell weg. ,, Ach du siehst doch Gespenster!",, Du warst schon immer so. Du darfst nicht immer so naiv sein und die Augen vor dem schließen, vor dem du Angst hast." Am Abend lag ich noch lange im Bett und mir gingen Lenas Worte nicht mehr aus dem Kopf. Hatte ich Angst vor ihm? Das macht doch alles keinen Sinn. Vor was sollte ich Angst haben, und was meinte sie mit dem Augen verschließen. Mag er mich wirklich?... Ach so ´n Quatsch mit Soße! Lena ist schon immer ein Träumerin gewesen. Ich drehte mich auf die andere Seite. Aber warum verhält er sich dann so? ARGH!! Ich strampelte wild mit den Beinen. Ich denk jetzt einfach nicht mehr darüber nach. Auf den kann ich verzichten. Ich schaute müde an die Decke, schloss dann die Augen und schlief ein, jedoch nicht ohne noch einmal an das lächelnde Gesicht von Bastian denken zu müssen. Ein Date? Ich lass mich doch nicht verarschen --------------------------------------------- Ein Date? Ich lass mich doch nicht verarschen Wie immer müde, schleppte ich mich zum Schulgebäude. Noch so ein langweiliger Tag. Auf dem Flur traf ich auf meine Freunde und zusammen gingen wir zum Unterricht. Wo bleibt bloß Lena? ,, Weißt du wann Lena kommt?", fragte mich Nina. Ich schüttelte nur den Kopf. Im Matheunterricht überlegte ich weiter, wann Lena wohl kommen würde.,, Und nicht vergessen, in 3 Tagen schreiben wir die Arbeit", sagte Herr Keller laut. Ach du heiliger Bimbam!! Seit wann schreiben wir denn Mathe! Oh nein, nein... Das hatte ich total vergessen... Mein Blick verfinsterte sich. Bastian ist an allem Schuld! Der hat mich total abgelenkt. Es klingelte und ich sagte zu meinen Freunden, sie sollten schon einmal vorgehen. Allein ging ich nach draußen um nach Lena Ausschau zu halten. So da stand ich nun und wartete und wartete... bis mir plötzlich Bastian mit Lisa auffiel. Ich schaute neugierig in ihre Richtung. Sie schienen sich angeregt zu unterhalten. Ich schnüffel ja schon wieder. Ich seufzte und setzte mich auf eine der Bänke und wartete weiter. Doch mein Blick wendete sich immer wieder zu den beiden. Nein, hör auf damit!! Das geht dich gar nichts an. Mein Blick schweifte weiter zu den kleinen Kindern die mal wieder fangen spielten. Ich lachte, als eines gerade hingefallen war. Es war einfach zu komisch!,, Schadenfreude? Das ist wirklich gemein!" Ich drehte mich schnell um und sah Bastian, wie er seine Arme auf die Banklehne liegend, da stand(wenn man versteht,was ich meine^^).,, Ach ja?" Ich zog eine Augenbraue hoch.,, Ja!", antwortete er, während er gerade aus sah.,, Ha! Kann ich dich daran erinnern, dass du dich schon oft über mich lustig gemacht hast!?" Er sah mich an und lächelte und ich musste unweigerlich zurücklächeln.,, Ich mach das nur, weil du immer so süß aussiehst, wenn du dich aufregst!" Was? Ich wurde rot und sah nach unten. Er lachte und setzte sich neben mich. ,, Siehst du!" Tse.... Ich schaute weiter scheu auf den Boden.,, Und was hast du heute noch so vor?" Ich atmete kurz ein und aus und sah ihn an.,, Ich schreib bald Mathe und ich muss unbedingt lernen, ich hab nämlich kein Plan von nichts!!" Ich lachte leicht.,, Was hast du denn grad in Mathe?",, Ähm.. .vieles??" Er lachte wieder und fragte:,, Na los, sag schon.",, Ja, ich glaub... Exponentielles Wachstum und halt das alles so, verstehst du?" Nickend sah er gerade aus. Dann saßen wir einfach schweigend nebeneinander und ich hielt nebenbei noch nach Lena Ausschau.,, Na ja..." Er räusperte sich:,, Ich bin in Mathe ziemlich gut... und...." Was jetzt? Der will mich doch nicht etwa fragen... Ich wurde wieder rot. Ich sollte versuchen das zu unterlassen. ,, Ja?",fragte ich. Er sah auf seine Hände.,,.... na ja, vielleicht kann ich dir ja helfen, weißt du. Ich meine, nur wenn du willst! Ich will mich nicht aufdrängen oder so etwas. Ich will nur helfen, denn wenn du Probleme in Mathe hast und ich kann Mathe, na ja, dann wäre es ja eigentlich selbstverständlich, wenn ich dir helfe. Oder nicht?", ratterte er nervös herunter. Wie süß!!! Mir wurde leicht warm, ich lächelte und beobachtete ein paar Kinder. ,, Tja,wenn das so ist..."Er sah mich etwas hilflos an. ,, Ich hätte nichts dagegen, wenn du mir hilfst, ich meine, du kannst es und wenn du mir deine Hilfe anbietest, da kann ich gar nicht nein sagen, oder?" Er grinste vor sich hin und ich musste mir das Lachen verdrücken.,, Wann hast du heute aus?", fragte er mich immer noch grinsend.,, Nach der 6., zum Glück.",, Ich kann dich wieder mitnehmen..." Mitnehmen, mit diesem coolen Wagen!? Aber sicher doch! Oh nein, was ist dann wieder mit Mama? Ich schaute kurz wütend. Sie vermasselt mir alles, aber warum sollte ich nicht mit ihm fahren, ist doch meine Sache. ,, Ja, würde ich gerne!" Ich strahlte ihn an und sah dann hinter ihm Lena, die gerade von der Bushaltestelle kam.,, Ich muss jetzt", ich stand auf und sah ihn an.,, Soll ich wieder zum Parkplatz kommen?",, Klar!" Ich drehte mich um und ging auf Lena zu.,, Hey!", sagte ich zu ihr.,, Wie geht's, wie stehts?" ,, Du bist ja heute so fröhlich, Vanessa. Gibt es dafür einen Grund?!", sie sah mich skeptisch an. Ach, nur, dass Bastian mit mir Mathe lernen will und er mich wieder mitnimmt..... Ich lächelte:,, Nein, warum sollte ich denn unnatürlich fröhlich sein?" Ich grinste. Sie schüttelte nur den Kopf:,, Dann lass uns mal gehen." Zusammen machten wir uns auf den Weg zu den anderen, ich schaute noch schnell zu der Bank, wo ich sah, dass Bastian dort saß und mich beobachtete. Ich lächelte ihn kurz an und widmete mich wieder dem Gespräch mit Lena. Nachdem wir um eine Ecke außer Hör- und Sichtweite waren, schnappte ich mir ihren Arm und zog sie zu mir. ,, Ich bin total verzweifelt, nervös und unsicher und.. alles!!" Ich hätte nie ja sagen dürfen. ,, Bitte was? Ich versteh nur Bahnhof.",, Also, ich weiß nicht wie ich es sagen soll und ich weiß nicht wie ich es nennen soll." Ein Date?? Nee, oder? Ich weiß nicht, was ich tun soll!! ,, Dann sag doch irgendwas." Sie schaute mich leicht genervt an und ich atmete ein paar mal tief ein und aus.,, Also, na ja, irgendwie treff ich mich mit Bastian heute..." Lena machte große Augen und fing an zu kichern.,, Was soll denn das?", erwiderte ich leicht säuerlich. ,, Das ist ja total süß! Erzähl mir, wie es dazu gekommen ist!",, Also ich saß da auf dieser Bank und ich wartete auf dich, er kam dann und hat mich so gefragt, was ich heute so mache und dann hab ich ihm halt von meiner Mathearbeit erzählt... ja und dann hat er angeboten, dass er mit mir lernt" - Sie kicherte wieder und lauter -,, und er fährt mich wieder nach Hause.." Ich schaute sie unsicher an.,, meinst du.. also, ist das.. vielleicht ein Date?! Ich weiß, es ist nur zum Lernen, aber ich weiß nicht..." Oh wie peinlich, so was hab ich noch nie mit ihr besprochen. ,, Oh! Das ist ja so süß! Das ist ein toller Anfang!" Sie hüpfte leicht aufgeregt hin und her.,, Und er kam einfach zu dir? So aus dem Nichts? Hattet ihr vielleicht Blickkontakt?",, Ähm nein.. ich hab ihn nur reden sehn mit seiner...." Freundin....oh.... Ich stand da und fühlte mich total verarscht.,, Was denn?",, Ach nichts!", sagte ich schnell und ging an ihr vorbei in das Gebäude. Wütend stand ich auf dem Flur rum. Er hat eine Freundin! Ich hab das alles total falsch interpretiert!! Ich bin ja so dumm. Wie kann man denn von Lernen auf Date kommen. Und ich dachte, er wäre nervös gewesen! Ha, wie dumm, dumm, dumm... Ich war so in Gedanken versunken, dass ich kaum wahrnahm, wie ein kleines Mädchen ,nicht weit weg von mir, sich auf den Boden setzte und weinte. Nach ein paar Sekunden schreckte ich aus meinen Gedanken und sah das Mädchen an. Sollte ich hingehen? Ich sah mich auf dem Flur um, keiner außer uns beiden war da. Es geht mich doch gar nichts an, was mit ihr passiert ist! Ich seufzte und ging zu ihr, setzte mich neben sie und flüsterte:,, Hey, Kleine! Was ist denn los? Warum weinst du?",, Das ist doch egal...", murmelte sie.,, Komm schon, wenn man über sein Problem redet, dann geht es einem immer besser!" Oh Gott, wie ich diesen Spruch schon immer gehasst habe. Das Mädchen schniefte und sah mich an.,, Ich hab mich nur verletzt..",, Und wo?" Sie zog beide Ärmel hoch und dort konnte ich viele blaue Flecke sehen. ,, Wie konntest du so viele Flecke bekommen?",, Ich hab draußen gespielt, Fangen, und da bin ich gefallen...",, Bist du dir da sicher?" Ich rede schon wie die aus dem Fernsehen. Ich denke doch nicht wirklich, dass die blauen Flecke von woanders her kommen, oder? ,, Ja, ganz sicher.." Sie sah mich mit Tränen verschmierten Wangen an. Ich nickte leicht, obwohl ich das Gefühl nicht los wurde, dass sie mich anlog. ,, Und wie ist dein Name?", fragte sie mich. Ich lächelte leicht und sagte: ,, Vanessa und wie heißt du?",, Anna..." Ich nickte, stand dann aber nach ein paar Sekunden auf und machte mich auf dem Weg zu meinem Unterricht. Als ich am Klassenraum ankam, klingelte es auch schon. Etwas entnervt und nervös machte ich mich nach dem Unterricht auf zum Parkplatz. Er hat eine Freundin. Miss Barbie! Ich schnaubte verächtlich und setzte meinen Weg fort.,, Hey du!!" Ich blieb stehen und sah mich um. War ich denn überhaupt gemeint. ,, Ja du!" Ich traute meinen Augen kaum, als ich Lisa und ein anderes Mädchen, wohl ihre Freundin, auf mich zu kommen sah.,, Ähm..ich?",, Ja!" Sie blieben vor mir stehen und sahen mich von oben bis unten an. Oh mann, ich hab irgendwie gar kein gutes Gefühl dabei... ,,Kennst du mich noch?",, Klar, du bist Lisa.. Bonhoeffer, richtig?!",, Kluges Mädchen", sagte sie sarkastisch und ihre Freundin lachte. Was wollen die denn? ,, Kann ich irgendetwas für euch beiden tun?"Lisa schüttelte den Kopf.,, Nein, gar nichts. Ich wollte dir nur etwas sagen." Ich wartete ein bisschen und sah sie weiter an, doch sie sagten nichts. Etwas genervt sagte ich:,, Ja was denn nun?" Beide sahen sich an und Lisa sah mich an als wäre ich irgendein kleines widerliches Etwas.,, Ich wollte sagen, dass ich nicht schnell aufgebe! Was mir gehört, wird mir auch immer weiter gehören! Ich tausche nicht! Und erst gar nicht mit dir? Ist das klar?!", sagte sie in einer gefährlich leisen Stimme. Ich blinzelte ein paar mal. Was ist denn jetzt bitte los? Hab ich was nicht mitbekommen. Was denn tauschen, ich will doch gar nichts von ihr. ,, Ich sagte: Ist das klar?!", wiederholte sie und ich sah sie verständnislos an.,, Wenn ich verstehen würde worüber du redest, dann könnte ich dir wahrscheinlich antworten." Sie sah mich weiter wütend an.,, Übertreib es nicht 10. Klässlerin! Ich habe dich ja gewarnt, auch wenn du jetzt die Dumme spielst, glaub mir, ich mache keine lehren Drohungen!!" Und damit ging sie mit ihrer Freundin an mir vorbei, aber nicht ohne mich mit ihrer Schulter zu rammen. Au!! Dumme Miss Barbie!! Leicht angesäuert ging ich zum Parkplatz, wo ich ihn auch schon mit einem anderen Jungen sah. Nein!! Das ist doch nicht etwa!!?? Langsam ging ich auf sie zu. Sie lachten gerade, als der Junge meinen Blick fing, grinste er.,, Hey Vanessa!!!",, Tom...?"Er nickte:,, Was machst du hier?",, Ich könnte das gleiche fragen!",, Ich bin hier um Lena abzuholen." Ich lächelte. Tom war wirklich ein toller Typ. Super süß, romantisch und höflich. Er ist der Freund.. na ja, eigentlich war der Freund von Lena. Sie hatten sich aber getrennt, als sie umgezogen war. Er hatte braune Augen, war nicht gerade groß, aber genau so, dass er noch größer als Lena war, kurze dunkle braune Haare. Er ging nicht auf diese Schule, sondern auf eine Privatschule in der nächsten Stadt, nur für Jungen. Er war der perfekte Gentleman. ,, Seit ihr wieder zusammen...?" Er schaute leicht traurig zu Boden. Oh je, das hätte ich jetzt nicht sagen sollen. ,, Es tut..",, Nein, ist schon gut. Also wir sind nicht wirklich zusammen, aber auch nicht mehr wirklich auseinander. Wenn du mir folgen kannst." Ich nickte. Die beiden müssen unbedingt wieder zusammen kommen. Ich drücke ihnen ganz fest die Daumen. ,, Oh eine Versammlung, was?!" Lena kam lachend zu uns.,, Hey Lena!" Tom ging zu ihr und sie umarmten sich.,, Wie geht's dir?",, Gut, danke", antwortete sie mit leicht geröteten Wangen.,, Ich muss den Wagen meinem Vater bald wieder bringen, können wir?" Sie nickte und hakte sich bei ihm unter, sie zwinkerte mir kurz zu und ging dann. Ich sah ihnen nach. Aus irgendeinem Grund wollte ich mich nicht wirklich umdrehen.,, Wie waren deine Stunden noch so?", fragte er mich lässig.,, Gut." Er holte seine Wagenschlüssel heraus und ging zur Fahrerseite:,, Komm, steig ein.. oder hat dir deine Mutter immer gesagt, dass du nicht zu Fremden ins Auto steigen darfst!" Ich lachte, drehte mich um und sagte:,, Ja, genau das hat sie gesagt." Er tat so, als wäre er verletzt.,, Du denkst also, ich bin ein Fremder? Wie reizend von dir." Ich lachte wieder und stieg dann ein. Er setzte sich, schnallte sich an und machte leise Radio an. ,, Mach das Dach auf.",, Bitte was?", fragte er mich. Ich lächelte ihn an: ,, Ich sagte, mach das Dach auf. Ich find das viel besser!" Er zog eine Augenbraue hoch und tat wie ihm geheißen. Ich schaute in den Himmel. ,, Cool.",, Meinst du nicht es wird zu kalt..?",, Was? Ist der tolle Bastian etwa eine Frostbeule?", kicherte ich.,, Ich?", konterte er, ,,Das war ich noch nie." Ein paar Minuten später waren wir mitten in der Stadt.,, Weißt du noch wo ich wohne?" ,, Klar. Ähm...wann wollen wir uns denn treffen? Wegen Mathe!" Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Einerseits wollte ich mich mit ihm treffen, aber nur wegen Mathe, aber andererseits... er hatte eine Freundin und deren Drohung war ziemlich komisch gewesen. Vielleicht wusste sie von dem Treffen und war nur eifersüchtig! Das muss es gewesen sein.. Ich sah gerade aus, nicht fähig ihn anzusehen und fragte:,, Weiß deine Freundin davon?" Ich hörte ihn einatmen, aber er schwieg. Ich fühlte mich elend. Was spielt er für ein Spiel mit mir?! Traurig sah ich ihn an, während sein Blick auf der Straße blieb. Sein Blick war ernst und man konnte nicht erkennen, was er gerade denken könnte. Ich saß weiter so da, bis er anfing zu reden:,, Ich bin nicht mehr mit ihr zusammen." ,, Oh...." Moment mal! Sind das etwa Glücksgefühle, die in mir hochkommen !? Ich bin doch total verrückt, ich sollte mich doch nicht freuen, was sollte das denn? Wenn er keine Freundin mehr hat, dann hast du jetzt eine Chance. Ach halt die Klappe. Dann fielen mir wieder die Worte von Lisa ein. Meine Augen weiteten sich. Jetzt verstehe ich, was sie gemeint hat. ,, Das tut mir Leid.", sagte ich leise. Er sah weiter auf die Straße.,, Das muss es nicht." Wir hielten vor meinem Haus.,, Hast du sie denn nicht geliebt?" Ich bin doch einfach zu neugierig. Er sah mich komisch an und sagte:,, Ich weiß jetzt, dass ich es nicht getan hab." Läuft da vielleicht doch was? ----------------------------- Läuft da vielleicht doch was? Ich rannte in meinem Zimmer hin und her. Nachdem ich aus seinem Auto ausgestiegen war, fühlte ich mich irgendwie komisch. Ja, mir war schlecht und doch irgendwie nicht, zur gleichen Zeit. Und nun hatte ich noch eine halbe Stunde bis er kommen würde, um mit mir zusammen Mathe zu lernen. Warum bin ich nur so nervös? Bin ich überhaupt nervös? Meine Hände fühlten sich glitschig an und ich stand unentschlossen vor dem Kleiderschrank. Mir war nicht wirklich klar, warum ich so ein Drama daraus machte, dass er bald kommen würde. Ich hab ihn schon oft gesehen, warum hab ich dann den Drang mich für IHN hübsch zu machen. Nach einer Weile entschied ich mich für den knielangen weiten Rock in schwarz, eine dicke weiße Strumpfhose und einen weißen dreiviertel Pullover. Ich sah mich im Spiegel an. Ich seh fast so aus, als wäre es Sommer! Ich ging zu meinem Schreibtisch und holte eine Schminkschatulle hervor. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich mich das letzte Mal geschminkt habe. Ich schminkte mich leicht, aber wirklich sehr dezent, ich war nicht eine Person die nach dieser Prozedur aussah wie ein Clown. Meine Haare ließ ich offen, denn nach dem Waschen hatten sich meine Haare beim trocknen lassen gelockt, was ziemlich gut aussah. Ich besah mich noch einmal im Spiegel, drehte mich zu allen Seiten und lächelte. Ja, ich denke, so kann ich gehen. Ich nahm meine Mathesachen und brachte sie in die Küche, wo man auf dem großen Tisch viel Platz hatte. Ich stellte noch schnell etwas zu Trinken heraus und sah auf die Uhr. In 2 Minuten wollte er kommen. Oh je. Okay! Schön ein und ausatmen! Ich war wirklich froh, als ich nach Hause kam und meine Eltern mir sagten, dass sie Freunde besuchen wollten und erst abends wieder nach Hause kommen würden. Das hatte ich natürlich mit offenen Armen begrüßt. Da stand ich nun in der Küche und spielte mit eine Haarsträhne. Plötzlich hörte ich die Eingangstür öffnen und mein Bruder kam mit seinem Freund Sven herein. Was machen die denn hier!! Die versauen doch alles!Ich dachte, ihr lernt nur Mathe, was gibt es denn da zu versauen, he?! ,, Hallo Vanessy!" Doch plötzlich blieb er stehen und sah mich an.,, Du siehst aber hübsch aus.",, Äh, danke." Etwas verwirrt sah ich zu wie die beiden sich etwas zu Trinken nahmen. ,, Ich geh mit Sven jetzt hoch, und keine Störenfriede, okay!?", imitierte mich Mark.,, Nur weil ich das immer sage, brauchst du mich nicht nachzumachen." Er zuckte einfach nur mit den Schultern und ging in sein Zimmer. Ich schaute einfach weiter nervös herum und sah wieder einmal auf die Uhr. 17.05 Uhr. Er kommt zu spät... Doch dann klingelte es plötzlich an der Tür.,, Ich geh schon!", rief ich in die Richtung, wo das Zimmer von meinem Bruder lag. Kurz bevor ich die Tür öffnete, sah ich mich noch kurz im Flurspiegel an, legte meine Haare zurecht und ging zur Tür. Ich atmete tief ein, lächelte dann breit und öffnete die Tür. Da stand er mit ein paar Büchern unter dem Arm und lächelte mich an.,, Hi!", hauchte ich fast und lächelte ihn weiter an. Was ist nur los mit mir! So bin ich doch sonst nicht. ,, Hey du! Kann ich reinkommen?" Ich machte die Tür weiter auf, so dass er hineinkommen konnte. ,, Deine Jacke kannst du hier hinhängen.", sagte ich und zeigte auf die Kleiderhaken. Während er sich die Jacke auszog und hinhing, nahm ich ihm seine Bücher ab.,, Wir lernen in der Küche, da haben wir viel Platz." Ich merkte, dass meine Stimme leicht quietschig klang. Na toll, jetzt denkt er noch, ich bin...ach keine Ahnung, aber er könnte was falsches denken! Ich führte ihn in die Küche, er setzte sich, während ich ihm etwas zu Trinken anbot.,, Ein Wasser reicht, danke!" Ich stellte ihm das Glas auf den Tisch und setzte mich neben ihn. Er nahm kurz einen Schluck und sagte:,, Ich hab zu Hause noch alte Hefte und Übungsbücher gefunden, da können wir ja gleich ein paar Aufgaben machen. Was hältst du davon?!" Jetzt erst merkte ich, dass er mit mir geredet hatte. Ich hab ihn tatsächlich die ganze Zeit angestarrt!! Ich nickte schnell.,, Ja, das wäre eine gute Idee." Einige Zeit verlief es ganz gut, was ich nicht verstand, erklärte er mir sofort. Doch bei einer Aufgabe scheiterte ich mehr als kläglich. Frustriert warf ich den Stift auf den Tisch.,, Ich kann es einfach nicht, ich bin nicht für Mathe geboren. Wer brauch das schon?!" Er lachte.,, So schlimm ist es wirklich! Du musst es nur verstehen!",, Daran liegt es ja! Ich verstehe es nicht, und wenn, dann kommt wieder eine andere Aufgabe und alles ist vorbei!" Ich legte meinen Kopf auf den Tisch und murmelte vor mich hin.,, Vielleicht sollten wir mal eine Pause machen. Es ist schon 16.15 Uhr...." Ich drehte meinen Kopf, so dass ich ihn ansehen konnte. ,, Wie lange hast du eigentlich Zeit?",, Für dich bis in den Morgen!" Er zog beide Augenbrauen hoch und lächelte wieder dieses Lächeln, das in meinem Inneren dieses unangenehme, aber gleichzeitig warme Gefühl auslöste. Hör auf so zu Lächeln! Du siehst viel zu gut damit aus.... ,, Vielleicht bis um 19.00 Uhr?", murmelte ich. Er lächelte weiter.,, Klar..." Ich setzte mich wieder richtig hin. ,, Hast du vielleicht Hunger?" ,, Ja, riesigen sogar." Ich stand auf und ging zum Kühlschrank. Auf einmal war ein lautes Poltern zu hören. Wir sahen uns kurz an, als aber auch schon Mark mit seinem Freund in die Küche kam.,, Was war das?", sagte ich leicht streng.,, Ach nichts",sagte Mark.,, Er hat das Regal umgerissen!", fiel ihm sein Freund ins Wort. Mark sah ihn böse an und murmelte:,, Danke!" Regal? Welches Regal!! Oh nein, doch nicht das mit den Ordnern von Papa! ,, Welches Regal...", sagte ich langsam.,, Na ja, weißt du......ähm... das von Papa..." er sah schuldig auf den Boden. Ich schloss kurz die Augen.,, Ist irgendetwas kaputt oder so?" ,,Ich weiß nicht, wir sind gleich hierher gekommen..",, Dann gucken wir mal..." Zusammen mit Sven und auch Bastian gingen wir in das Wohnzimmer. Es sah aus, als wäre eine Horde Elefanten durchgelaufen.,, Was habt ihr hier gemacht?? Fußball gespielt?!" Wir müssen das unbedingt alles wieder in Ordnung bringen. Nachdem ich wieder zu Sinnen kam fing ich an, die kleinen Sachen aufzuräumen. Mark brachte in der Zwischenzeit Sven zur Tür und Bastian versuchte, so weit es möglich war, zu helfen. Wo kommt das hin? Oder Soll das da hin? Waren Fragen die er beim Aufräumen die ganze Zeit stellte. Nach gut einer halben Stunde waren wir dann endlich fertig. Erschöpft saßen wir alle drei auf dem Sofa und erholten uns, Mark zwischen uns.,, Wer bist du eigentlich?", fragte mein Bruder Bastian.,, Ich bin Bastian Scholl und du?" Mark grinste und sagte:,, Ich bin Mark Lahm und ich werde später ein berühmter Fußballer." Bastian nickte anerkennend:,, Das wollte ich auch mal werden. Ich hab schon immer Fußball gespielt, aber manche Dinge sind wichtiger als Fußball." Hatte ich mir das nur eingebildet oder hatte er tatsächlich zu mir geguckt?! Ich hab es mir sicherlich eingebildet. ,, Was könnte denn wichtiger sein, als Fußball?",, Später wirst du mich verstehen, Kleiner!",, Das glaub ich kaum und ich bin nicht mehr klein. Ich bin schon 12 Jahre alt." ,, ´Tschuldige, mein Fehler." Mark grinste und sprang dann auf.,, Ich geh wieder ins Zimmer. Und sag bitte Mama und Papa nichts davon, ja!?" Er sah mich mit diesen großen unschuldigen Augen an.,, Ja, mach ich nicht... Aber auch nur dieses eine Mal!",, Danke Vanessy!!" Einige Zeit saßen wir schweigend da. ,, Vanessy! Wie interessant..." Ich sah ihn an, während er leicht lachte. ,, Und was ist daran so schlimm?",, Na ja, ich dachte es gibt nur so Vany als Spitznamen... aber Vanessy... das ist interessant." Ich schaute ihn leicht böse an. Macht der sich etwa über meinen Namen lustig?! ,, Und? Ist das schlimm?" Er stützte sein Arm auf die Rückenlehne und seinen Kopf auf die Hand.,, Nee. Ehrlich gesagt, find ich es niedlich!" Ich schluckte und bemerkte auf einmal wie nah wir nebeneinander saßen, allein in einem dimmlich beleuchteten Stube, auf einem SOFA! Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er rüber gerutscht ist. Oder saßen wir schon die ganze Zeit so nah?! Oh mann, wieso riecht er denn nur so gut. Ich werde noch wahnsinnig... Ich muss hier irgendwie weg. Aber ich bewegte mich kein bisschen, sondern sah ihm in die Augen. So schöne grüne Augen.......Bewegt er sich noch näher??? Oh mein Gott! Er kommt tatsächlich näher. Was tun? Was soll ich nur tun??!! Mein Atem beschleunigte sich. Er will mich doch nicht wirklich. Auf einmal hörte ich jemanden rufen:,, Vanessa! Mark! Wir sind wieder zu Hause!!" Ach du Schreck! Schnell sprang ich von Sofa, wobei ich mit seinem Kopf zusammen stoß.,, Au!" Beide hielten wir unsere Köpfe. Er saß immer noch auf dem Sofa und ich stand vor ihm.,, Du hast vielleicht nen Schädel!" Er rieb sich den schmerzenden Kopf. ,, Entschuldigung", murmelte ich und versuchte meinen Atem wieder zu beruhigen. Nicht wenig später kamen meine Eltern in das Wohnzimmer und blieben sofort stehen. Mein Vater war leicht irritiert, aber meine Mutter sah aus, als würde sie Bastian gleich den Kopf abreißen. Eine unangenehme Stille entstand, als wir uns alle anstarrten, doch dann räusperte sich mein Vater und sagte:,, Willst du uns nicht vorstellen, Vanessa!?" Oh nein, sie denken doch nicht etwa, dass er mein Freund ist oder so etwas? Na ja, meine Mutter hasst ihn ja sowieso schon. Ich ging auf sie zu und Bastian stand auf und stellte sich neben mich.,, Also, das hier ist Bastian Scholl. Ein Junge aus meiner Schule, er hat mir heute Mathenachhilfe gegeben. Bastian das sind meine Eltern." Bastian streckte seine Hand aus und mein Vater nahm sie an. ,, Freut mich dich kennen zu lernen, junger Mann!",, Mich ebenfalls, Herr Lahm." Er wollte meiner Mutter auch die Hand geben, doch diese sah ihn nur finster an und langsam ließ er seine Hand fallen.,, Ich hoffe, du konntest meiner Tochter etwas bebringen." Danke Papa, auf dich ist immer Verlass. ,,Es geht, sie ist nicht gerade ein Genie, wenn es um Mathe geht, aber ich denke, dass sie die nächste Arbeit locker überstehen wird.",, Danke", ich lächelte ihn an.,, Seid ihr schon fertig...", fragte mein Vater.,, Ja, Papa. Wir wollten nur eine kurze Pause machen und etwas essen, aber Mark hat darauf bestanden mit uns einen Film zu gucken, so eine Serie, weiß den Namen gar nicht mehr. Aber wie ich sehe ist auch schon gleich 7 und dann wollten wir auch Schluss machen für heute!" Bastian nickte zustimmend. Ich zog ihm am Arm mit in die Küche.,, Du kannst deine Sachen schnell einpacken und dann gehen." Nachdem er sich angezogen und all seine Sachen zusammengeräumt hatte, brachte ich ihm noch bis zu seinem Auto.,, Tut mir Leid wegen meiner Mutter. So ist sie halt.",, Ach, schon gut." Und was jetzt? Jetzt sind wir wieder allein... ,, Danke, dass du mir geholfen hast. Das hat mir viel gebracht, auch wenn ich jetzt diese eine Aufgabe nicht gekonnt hab." Er nickte und sah mich an und grinste.,, Lügst du eigentlich immer so zu deinen Eltern!?" Ich verdrehte die Augen, musste dann aber lächeln.,, Ich hatte es meinen kleinen Bruder versprochen..",, Ja, das hast du.." Sag doch was, Vanessa!! Irgendetwas! ,,Ähm..." Toll.... ,, Ich muss jetzt wirklich nach Hause", sagte er und beugte sich vor- OH MEIN GOTT- und flüsterte mir ins Ohr:,, Du siehst heute wirklich bezaubernd aus, das wollte ich dir noch einmal sagen." Ich schaute auf den Boden, wurde rot und meine Herzschlag machte kleine Hopser.,, D..Da.. Danke.." J Jetzt hab ich auch noch gestottert. Er lächelte mich an, strich mir sanft über die Wange und flüsterte.,, Ich denke, ich seh dich dann nach dem Wochenende in der Schule?" Es ist Wochenende?? Wo bin ich nur mit meinen Gedanken! Bei ihm, wo denn sonst! Ich blickte ihn scheu an und nickte. Ich würde dir ja antworten, aber meine Atmung und beim Herzschlag machen es eigentlich unmöglich zu leben.. Bastian öffnete die Fahrertür, setzte sich und schloss die Tür. Ich ging ein paar Schritte zurück und wir sahen uns zum letzten Mal an. Doch nicht so abgeneigt ----------------------- Doch nicht so abgeneigt ,, NEIN! Das ist nicht dein ernst!" Lena rollte sich vor Lachen auf ihrem Bett.,, Jetzt hör auf zu lachen! Ich find das gar nicht lustig. Du hättest mal das Gesicht meiner Mutter sehen sollen! Die hätte ihn am liebsten erwürgt!!" Es war Samstag und ich war bei Lena um mit ihr wegen Freitagabend zu reden. Wir saßen gerade in ihrem Zimmer mit Kuchen und Tee.,, Aber ich muss gestehen, dass er TOTAL süß ist! Ich meine, ui!!! Wenn ich mir das so vorstelle!... Ich glaube, ich wäre in Ohnmacht gefallen", sagte Lena, als sie sich wieder beruhigt hatte. Ich legte mich auf ihr Bett und starrte die Decke an.,, Ich wusste nicht, was ich tun sollte.... Meinst du ...er wollte mich tatsächlich küssen?", den letzten Teil konnte ich nur flüstern. Sie lachte wieder und legte sich neben mich.,, Natürlich, was denkst du denn?! Ich mein....Ich find das ur toll. Du und ein Freund, wer hätte das gedacht!",, Er ist ja nicht mein Freund.",, Aber bald. oh... wir können ja ein Doppeldate machen!! Oh ja, das wäre toll! Denkst du nicht?" Ich schaute sie skeptisch an.,, Wie gesagt, wir sind nicht zusammen oder so. Also ich denke, dass wird wohl nicht passieren.",, Ach du bist einfach zu pessimistisch." Lena stand auf und nahm sich ein Stück Kuchen.,, Oh! Ich hab die Idee!! Lass uns in sein Café gehen!" Lena kicherte bei meinem Gesichtsausdruck.,, Nein, es ist viel zu peinlich. Ich hab echt keine Lust darauf... ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll. Soll ich einfach hallo sagen... Soll ich ihn vielleicht umarmen.. nee, ich glaub.. oh mann, ich weiß es nicht. Ich weiß ja nicht einmal, ob wir irgendwas so am laufen haben, verstehst du?" Sie nickte:,, Aber um das rauszufinden sollten wir ihn vielleicht besuchen? Dann wartest du, wie er reagiert!?" Ich sah sie unentschlossen an, doch ehe ich mich versah standen wir draußen vor dem Café.,, Ich kann da nicht reingehen!" Ich wollte mich wieder umdrehen, aber sie zog mich wieder zurück. ,, Komm schon.",, Ich kann wirklich nicht!!" Doch sie schleifte mich rein und wir setzten uns an die Theke.,, Ist er hier irgendwo?", flüsterte ich und sah nur auf die Menükarte. Sie sah sich um und sagte etwas enttäuscht:,, Ich glaube nicht!" Ich atmete erleichtert aus. Nach einiger Zeit wurden wir dann bedient und wir redeten miteinander. Ich erzählte gerade von diesem schrecklichen Einkauf mit Pia, während Lena sich weiter im Café umsah. Ich erzählte weiter und weiter und bemerkte gar nicht, dass sie tatsächlich Bastian beobachtete, der gerade herein gekommen war und sich gerade ein Schürze anzog. Das alles bekam ich gar nicht mit und beschwerte mich weiter über Pia.,, Kannst du glauben, was die für ´nen Freund hat. Der ist unhöflich und alles halt. Hab mich natürlich auch erst einmal total peinlich gemacht, als ich ihn Jo-Jo genannt hatte. Das passiert mir aber auch nur." Ich sah betrübt auf mein Glas. Lena beobachtete ihn weiter, er ging nun auch hinter die Theke, hatte uns aber noch nicht gesehen. ,, Die kann sich aber auch nicht für einen Rucksack entscheiden, nein.. die muss erst einmal tausend durchgucken. Sie mag rosa, der war ihr aber dann zu auffällig! Kannst du das glauben?" Während ich immer noch über Pia lästerte, fiel Bastians Blick auf uns und er sah mich unentschlossen an. Lena winkte ihn zu uns rüber und lächelte. ,, Dann musste ich ihr wieder Geld leihen!! Ich sag dir, das Geld habe ich immer noch nicht zurück bekommen, der leihe ich gaaanz sicher nichts mehr! Wahrscheinlich beutet sie es in einer geheimen Schatzkammer und lacht wie eine Verrückte, oder sie benimmt sie wie Rumpelstilzien und tanzt wahrscheinlich noch herum und singt!! Das würde mich-" ,,Hallo!" Schlagartig hörte ich auf zu reden. Oh nein, wie konnte er denn nur hier sein, ich dachte er wäre gar nicht da!!!!! Gibt es hier denn kein Loch in das ich mich verkriechen kann? Ich schaute von meinem Glas auf und sah ihm in die Augen. Gleich danach bemerkte ich, wie das Blut in meinen Kopf schoss. Na toll, ich werde schon wieder rot. ,, Hallo...", murmelte ich.,, Wie geht es dir denn so? Ist das nicht ein Zufall, dass wir uns hier treffen?", sagte Lena übertrieben. Er lächelte: ,, Das könnte sein." Oh je, was sag ich denn jetzt. Wie soll ich mich denn verhalten? Und warum weiß ich nicht , wie ich mich verhalten soll. Er hat vielleicht versucht mich zu küssen und er hat gesagt, dass ich bezaubernd aussehe und er hat mir über die Wange gestrichen, so dass ich es immer noch prickeln spüre, aber sonst! Ist doch alles wie immer....! Aus diesem Schlamassel komm ich nie wieder raus. Ich sollte einfach was sagen. Ist doch nicht schlimm. Ich machte gerade meinen Mund auf, um etwas zu sagen, aber kein Wort kam heraus. Also sah ich den beiden nur bei ihrem Gespräch zu. Wieso kann ich nicht auch so mit ihm reden. Warum ist es für mich denn nur so schwer. Er ist doch einfach nur so ein.. Playboy! Von dem du nicht gerade abgeneigt bist. ,, Und was habt ihr noch so gemacht? Wolltet ihr einfach nur so was Trinken gehen?", fragte er uns, aber sah mich an. Ich kratzte mich am Nacken und sah in eine andere Richtung. Lena sah dies, und trat mich mit ihrem Bein.,, Au!" Ich sah sie wütend an, aber sie warf mir nur einen los-jetzt-rede-doch-endlich-mit-ihm Blick zu.,, Äh.. na ja, wir wussten nicht wirklich.. also was wir so machen könnten. Wir sind nur so, ne? Und da sind wir hier vorbei und dachten , dass was zu Trinken gut wäre und na ja... nun sind wir hier und ja...." Wie blöd kann man sich eigentlich anstellen, Vanessa! Betrübt ließ ich den Blick wieder gen Theke gleiten.,, Ja, so ungefähr kann man das ausdrücken.", warf Lena noch ein. Er lachte und nickte.,, Ah ja.",, Bastian, hier warten noch Gäste, du kannst später mit Mädchen flirten, schließlich bist du hier zum Arbeiten!!", rief ein älterer Mann weiter weg. ,, Ja ja. Ich komm ja schon", er sah uns an, ,, Also meine Damen, ich werde euch sicherlich bald wieder sehen." Dann ging er und ich atmete die Luft aus, die ich gar nicht bemerkt hatte, dass ich sie gehalten hatte.,, Mensch du bist ja vielleicht ein nervöses Wrack!" ,, Danke, Lena! Das baut mich wirklich auf.",, Wäre es denn so schlimm gewesen ihn wenigstens mal anzusehen? Der muss sich ja total verarscht vorkommen." ,,Können wir jetzt gehen? Du hast doch bekommen, was du wolltest. Wir haben ihn getroffen und ich hab mich zum Affen gemacht!" Damit stand ich auf und ging zur Tür. Auf dem Weg dorthin suchte ich nach Bastian und fand ihn schnell. Er blickte von seinem Schreibblock auf, als hätte er gewusst, dass ich ihn ansah. Er lächelte, nickte mir kurz zu und widmete sich wieder seiner Arbeit. Ich lächelte leicht und ging dann nach draußen.,, Du kannst ruhig auf mich warten! Und du weißt, dass ich das nicht so gemeint hab. Ich wollte nur, dass du nicht immer so schüchtern bist!" Lena kam rennend aus dem Café, ich wartete auf sie und sagte lächelnd:,, Ja ich weiß, ich war einfach sauer auf mich selber." Sie hakte sich bei mir unter und zusammen gingen wir die Straße entlang.,, Aber ich muss schon sagen, wenn ich nicht Tom hätte, dann würde ich ihn mir sofort schnappen. Das ist echt ein schnieker Typ, das muss ich dir lassen!" Wir beide lachten und irgendwie konnte ich gar nicht mehr erwarten, dass die Schule wieder anfing. Das Talkdate ------------ Das Talkdate Leicht nervös saß ich im Bus und blätterte noch einmal die Übungen durch, die ich gemacht hatte. Mathe... ha, wer brauch das schon. Die ganze Fahrt lang versuchte ich mich auf Mathe zu konzentrieren, aber nach einiger Zeit wanderten meine Gedanken doch immer wieder zu Bastian. Das ist ja fast so wie ein Fluch!! Ich sah von meinen Blättern auf, als der Bus an einer Haltestelle anhielt. Ich streckte meinen Kopf um zu sehen, wer einstieg. Bastian war nicht dabei, aber Lena. Sie lächelte, als sie mich sah und setzte sich neben mich.,, Immer noch am Lernen?" ,,Ein bisschen...." Ich schaute mich leicht im Bus um.,, Er kommt sicherlich mit seinem Auto zur Schule. Du brauchst dir also nicht den Kopf zu verrenken." Ich sah sie kurz böse an und packte meine Mathesachen weg.,, Wann schreibst du eigentlich?" ,,Gleich in der ersten Stunde." Sie nickte und schweigend saßen wir dann die ganze Zeit nebeneinander. Bei der Schule angekommen trafen wir uns mit den anderen.,, Ich kann Mathe nicht. Habt ihr viel gelernt?", fragte Nina und erst jetzt merkte ich, dass Florian gar nicht da war. Sarah zuckte einfach mit den Schultern und sah weiter auf den Boden.,, Ich hab eigentlich gar nicht gelernt!", sagte Kai, der sowieso ein Matheass war.,, Ähm.. wo ist denn Florian", fragte ich unwissend. Kai und Nina sahen sich komisch an und Sarah zuckte wieder nur mit den Schultern. Irritiert sah ich alle drei an, auch Lena hatte von nichts ne Ahnung. Sarah ging einfach deprimiert an uns vorbei zum Klassenraum. Kai sah mich an.,, Also die beiden haben sich gestritten und na ja seit dem Wochenende reden sie nicht mehr miteinander." Geschockt sah ich ihn an. Florian und Sarah waren für mich immer das perfekte Paar gewesen. Sie passten einfach zusammen wie die Faust aufs Auge. Ich fühlte mich irgendwie schrecklich. Ich dachte immer, dass sie sich so sehr lieben und nichts und niemand sie auseinander bringen könnte. Anscheinend hab ich falsch gedacht. Betrübt ging ich mit den anderen zum Unterricht und fasste einen Beschluss (ich weiß jetzt nicht wie das so heißt? aber wenn man logisch denken kann, dann kommt man schon irgendwie drauf^^´) : Ich würde mich erst einmal auf die Mathearbeit konzentrieren und dann würde ich die beiden wieder zusammen bringen! Jawollja! Die Arbeit war eine Katastrophe gewesen. Es war fast so, als wäre mein Kopf auf einmal wie leer gefegt! Aber irgendwie hatte ich auch ein befriedigendes Gefühl. Irgendeine Aufgabe muss ich schon richtig haben. Ich saß gerade zusammen mit meinen Freunden auf dem Hof auf eine der Bänke und sah auf einmal ein paar Meter weiter Florian mit ein paar Jungs aus meiner Klasse reden. Meine Chance. Ich sagte den andere, ich müsse mal kurz wohin und ging auf ihn zu.,, Hey Florian!" Er sah mich eigentlich genauso betrübt an wie Sarah heute. ,, Hey...." Okay, nicht drum rum reden! ,,Du sollst dich sofort mit Sarah versöhnen. Das geht doch nicht. Ihr seid schon so lange zusammen und auf einmal hör ich so was!",, Das ist nicht so einfach, okay?! Und es geht dich gar nichts an.",, Was? Ihr seid beide meine Freunde und ich werde nicht rumstehen und zusehen, wie ihr euch so gegenseitig verletzt!",, Tut mir Leid, aber das wirst du wohl müssen! Wenn sie sich entschuldigen will, dann soll sie kommen. Ich werde sicherlich nicht der erste sein." Wütend ging er wieder mit den Jungs davon. Ich grummelte vor mich und fühlte mich aber immer noch dafür verantwortlich, dass sie wieder zusammenkommen. Ich sah mich auf dem Schulhof um und sah wieder das kleine Mädchen, was mir Sorgen bereitet hatte. Sie stand bei ihren , wahrscheinlich, Freunden und sah nur traurig in die Runde. Ich war mir immer noch nicht sicher, was ich tun sollte. Auf einmal sah Anna zu mir und lächelte leicht. Ich winkte ihr zu und ging dann wieder zu meinen Freunden. Nach der Schule war ich zusammen mit Lena in ihrem Zimmer und bemalte gerade ihre Wand.,, Meine Mutter würde es nie zulassen, dass ich meine Wand bemale!", sagte ich zu ihr.,, Tja, da ist der Unterschied zwischen meiner und deiner Mutter." Der Schultag war recht schnell vergangen, aber ich hatte Bastian nirgends gesehen. ,, Denkst du.., dass ich ihm vielleicht peinlich sein könnte?", fragte ich nach einer Weile Lena.,, Wer? Hä? Was?",, Na Bastian!" Mein Auftritt in dem Café war sicherlich oberpeinlich. Aber er hatte mich doch angelächelt oder nicht? ,, Ach Quatsch mit Soße! Warum solltest du ihm peinlich sein? Nur wegen deiner kleinen Show im Café?" Ich wurde rot und widmete mich wieder dem Malen zu. ,, War es wirklich so schlimm?",, Hey, Vanessa. Du weißt doch, dass ich das nicht ernst meine. Ich glaube ganz sicher, dass es ihm nicht peinlich war. Vielleicht hatte er verschlafen oder hatte einfach kein Unterricht. Die Oberstufler haben sowieso so ´n ausgefallenen Stundenplan. Oder ihr habt euch immer verpasst. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht." Ich sah sie an und zog eine Augenbraue hoch. ,, Was denn? So heißt es doch.", verteidigte sie sich.,, Ja ,ja Lena, ist schon klar.",, Da will man dir mal als beste Freundin helfen und du machst dich über einen lustig.",, Ich mache mich nicht lustig, ich finde nur, dass du manchmal komischen Ansichten hast. Das ist alles." Schweigend malten wir weiter.,, Also du bist dir sicher, dass es ihm nicht peinlich war!?", fragte ich auf einmal unsicher. Sie lachte einfach und sagte:,, Mensch, ich weiß gar nicht, warum ich mit dir befreundet bin. Manchmal denke ich du kommst von einem anderen Stern.",, Nein, nur von einer sehr verquerten Familie!" Wir beide lachten herzhaft. Nach einiger Zeit machten wir eine kleine Pausen, saßen auf dem Boden und tranken Cola.,, Weißt du eigentlich viel über ihn?" Lena sah mich fragend an. Ich sah auf die gemalte Wand und antwortete:,, Na ja, nicht gerade viel. Ich weiß, dass er Bastian Scholl heißt..",, Vanessa Scholl, hört sich gut an!", Lena lachte mich an. Ich wurde leicht rot und fuhr fort:,, Und ja, er arbeitet im Café, er fährt ein suuuper cooles Auto, und er kennt sich gut mit Autos aus. Das hab ich so mitbekommen. Er kann gut Mathe und er geht in die 13. Klasse und ich glaub, er arbeitet noch woanders, ich denke, wenn ich ihn sehe, frage ich ihn.",, Das ist aber wenig.",, Er weiß auch nicht gerade viel über mich...." ,, Ein Grund mehr sich zu treffen und einfach zu reden. Du kannst nicht mit einem Jungen ausgehen, den du gar nicht wirklich kennst!!" Sie sah mich entschlossen an. ,, Du hörst dich fast so an, wie meine Mutter, bloß, dass die es anders meint.",, Ich hab DIE Idee!" Oh nein, wenn sie so einen Gesichtsausdruck hat, dann ist ihre Idee immer ausgefallen und irgendwie fällt es immer am Ende schlecht für mich aus. Sie rannte aus ihrem Zimmer und ich sah ihr irritiert nach, doch ich hatte nicht lang genug Zeit darüber nachzudenken, als sie auch schon wieder zurückkam, mit einem dicken Telefonbuch unter dem Arm. Sie hat doch nicht die Idee, die ich denke, die sie hat, oder??? Bitte nicht! ,, Wir suchen seine Nummer und du rufst ihn an!" War doch klar! Wieso immer ich... ,, Auf gar keinen Fall!" Doch sie blätterte schon eifrig im Buch. ,, Schubert.....Schoener.......Scholl...Scholl...", murmelte sie vor sich hin.,, Hallo?! Hast du mir nicht zugehört?",, Ich hab ihn!! Es gibt zum Glück nur einen Scholl hier.",, Ich sagte NEIN!" Doch sie wählte schon seine Nummer und gab mir schnell das Telefon in die Hand.,, Nein, nein!!" Wir schoben leicht das Telefon hin und her.,, Nun mach schon!", Lena sah mich etwas frustriert an Doch dann hörten mir, dass jemand am anderen End abnahm:,, Hier bei Scholl!" Geschockt sah ich Lena an, sie machte nur unverständliche Handbewegungen, um mir zu sagen, ich solle was sagen.,, Hallo...." Oh, was tu ich nur? Er ist es aber nicht, vielleicht sein Vater? Bruder? Ich hab doch keine Ahnung. OH, ich werde sie dafür später umbringen!! ,, Hallo, kann ich dir helfen?", hörte ich und ich räusperte mich:,, Ich weiß nicht, ob das die richtige Nummer ist.." Lena rollte die Augen.,,.. Aber könnte ich vielleicht Bastian sprechen.....?" Selbst beim telefonieren werde ich rot. Lena sah mich fragend an, ich zuckte einfach mit den Schultern und sie rückte näher, um etwas verstehen zu können.,, Ja, einen Moment bitte." Mein Herzschlag beschleunigte sich, meine Hände wurden nass und ich wusste im Moment nicht, was ich tun sollte. Lena neben mir musste sich ein Kichern unterdrücken. Tolle Freundin. ,, Ja, hallo?" Mein Herzschlag blieb nun gänzlich weg. Er hat so eine schöne Stimme..... Traumhaft. Ich versuchte etwas zu sagen, doch es kam einfach nichts aus meinem Mund. ,, Hallo?", fragte er wieder und Lena kniff mir in die Rippen.,, Au!!", stieß ich hervor und klappte mir schnell die Hand vor dem Mund und sie biss sich auf die Unterlippe, um nicht lachen zu müssen.,, Haben Sie sich was getan?" Ist er nicht fürsorglich, obwohl er nicht weiß, wer da eigentlich am Telefon ist, so toll.... ,, Hallo....", brachte ich murmelnd hervor.,, Vanessa?" Ich hörte das wunderbare Lächeln in seiner Stimme. Lena versuchte weiter was zu verstehen und nahm leicht den Hörer von meinem Ohr, damit sie besser hören konnte. Ich ließ es geschehen und sagte:,, Ja..." Ich bin ja so erbärmlich... ,, Du überraschst mich doch immer wieder... Echt erstaunlich." Ich lachte leicht:,, Wirklich.",, Ja, ich weiß ja nicht so viel über dich...." Lena knuffte mich leicht an die Schulter und flüsterte zu mir:,, Das ist die Gelegenheit.",, Ich weiß ja auch nicht so viel über dich..." Lena seufzte genervt.,, Ja... kann sein..." Nun sah sie mich auffordernd an.,, Also, da wir uns beide ja nicht so kennen... Ähm.. Wollen wir uns vielleicht mal so treffen... um zu reden versteht sich, nur so...wenn du mal nicht arbeiten musst... und so.. halt..",, Klar!! Wie wäre es mit Mittwoch? In zwei Tagen? Morgen muss ich wieder im Café arbeiten, wenn du Zeit hast, dann könntest du ja vielleicht kommen, es ist immer schön Gesellschaft zu haben." Ich grinste:,, Das wäre toll und wo?",, Wir könnten ja zusammen durch die Fußgängerzone gehen, so spazieren gehen und reden?",, Ja..",, Gut, ich kann dich ja dann so um 16 Uhr abholen? Wegen der Schule.",, Das klappt.",, Okay, also wir sehn uns sicherlich noch in der Schule. Ich muss jetzt leider auflegen, arbeiten, weißt du! Also ich freu mich.",, Ich mich auch.....", sagte ich verträumt. Dann legte ich auf und schaute Lena fröhlich an. ,, Also, da wir uns beide ja nicht so kennen..", imitierte sie mich.,, Ich bitte dich!" Ich wurde leicht rot und sagte:,, Es hat ja geklappt. Ich hab ein Date. Mit ihm. Ein Talkdate!!" Familie?Ich habe keine Familie mehr ----------------------------------- Familie? Ich habe keine Familie mehr Total aufgeregt stand ich an der Bushaltestelle. Ich hätte einfach nicht zur Schule gehen sollen. Wenn ich ihn in der Schule sehe! Oh Gott, das halt ich doch nicht aus. Der Bus kam, ich stieg ein und setzte mich auf meinen gewohnten Platz. Und was ist wenn er mit dem Bus kommt? Noch schlimmer!! Okay, ich sollte mich nicht so wahnsinnig machen! Ganz ruhig, er wird schon nicht mit dem Bus kommen. Doch nach einiger Fahrzeit meinte es das Schicksal echt nicht gut mit mir. Nervös schaute ich die ganze Zeit aus dem Fenster und als der Bus wieder an einer Haltestelle hielt, sah ich ihn. Oh nein!!!! Wieso passiert mir das immer? Ich schaute auf den freien Platz neben mir und schluckte. Ich sah wieder aus dem Fenster und sah, wie er gerade seinen Blick über die Sitze, von draußen, schweifen ließ. Ich rutschte tief in meinen Sitz und starrte auf meine Hände. Hoffentlich hat er mich nicht gesehen. Wäre doch toll, wenn er neben dir sitzt, seine Arme um dich legt und dich küsst! Mein Herz schlug schneller bei diesen Gedanken. Hör auf damit! An so was sollte ich gar nicht denken... ,, Hey..." Ich schaute langsam auf und sah sein grinsendes Gesicht. Ich schmelze dahin!! ,,Hallo..", quietschte ich. Oh wie peinlich. ,, Ist hier noch frei?" Und ehe ich mich versah, schlüpfte auch schon das eine verhängnisvolle Wort aus mir heraus.,, Ja!" Er lächelte und setzte sich.,, Wie geht es dir so?" Ich legte den Kopf schief und sagte:,, Ganz gut und dir?" Er nickte nur und sah mich an. Unwohl rutschte ich noch etwas tiefe in den Sitz. ,, Wie war die Arbeit?" Ich zuckte nur mit den Schultern:,, Ich kann das nicht so einschätzen. Ich hab alle Aufgaben gemacht, aber wer weiß, ob ich die richtig hab." Dann trat kurze Zeit Schweigen ein.,, Was ist deine Lieblingsfarbe?",, Was?" Ich war einfach so überrumpelt von der Frage. Er lachte:,, Was ist deine Lieblingsfarbe?",, Grün..." Wie deine Augen.. so schön grüüüün! Ich wurde leicht rosa auf den Wangen.,, Meine ist blau. Na ja, eigentlich hab ich auch nicht wirklich eine Lieblingsfarbe, aber am liebsten mag ich blau...." Ich schmunzelte leicht. ,, Aha...",, Was hörst du so für Musik?",, Ich dachte, wir reden am Mittwoch?",, Ich kann aber einfach nicht anders, als mich für dich zu interessieren! Ist das etwa schlimm?" ,,Ich glaub´s einfach nicht!? Und was hast du daraufhin gesagt?!!!" Ich ging gerade mit Lena zusammen Lebensmittel einkaufen und erzählte ihr von meinem Erlebnis mit Bastian.,, Was soll ich schon gesagt haben? Gar nichts! Und ich bin wieder rot geworden! Ich sag´s dir, irgendwann kann man mich als Tomate verkaufen. Ich versteh das nicht, du bist bei Tom nicht immer so rot geworden!",, Das denkst aber auch nur du." Sie seufzte und fuhr fort:,, Er war und ist immer so süß und romantisch, da kann man nichts anderes machen als rot zu werden. Aber, wenn ihr beiden erst einmal zusammen seid, dann geht das vorüber. Ich werd manchmal auch noch rot und außerdem ist das ganz normal!" Sie lachte mich an und packte etwas in den Einkaufswagen.,, Wer sagt denn, dass wir zusammen kommen?", murmelte ich. ,, Du meine Güte! Jetzt sei doch nicht immer so pessimistisch!" ,, Ist doch wahr..." Mit schüttendem Kopf ging sie weiter und ließ mich zurück. Schnell packte ich noch Toastbrot ein und folgte ihr. Okay, es wird alles gut, wirklich, ich werde nicht Panik geraten! Nein, denn es gibt ja keinen Grund dazu! Warum denn auch? ICH SITZE NUR MIT MEINER FAMILIE IM AUTO UND STECKE IM STAU, WÄHREND ICH MICH SCHON LÄNGST FÜR DAS DATE FERTIG MACHEN MÜSSTE!!!!!! Ich sehe es schon vor mir: Ich komme erst in 3 Stunden nach Hause Bastian sitzt total verletzt auf dem Fußweg vor meinem Haus und wenn ich komme ist er enttäuscht und will mich nie wieder sehen. Traurig sah ich aus dem Fenster. Warum musste ich überhaupt mit? Wir wollen nur für ein zwei Stunden Oma besuchen, das ich nicht lache! Dass ich eher aus der Schule kam, hat mir gar nichts gebracht. Ich wollte mich gründlich auf das Date mit Bastian vorbereiten und nun sitz ich im Auto. ,,Wann geht es denn endlich weiter??!" Mein Bruder neben mir spielte mit seinem Game Boy und sagte:,, Später." Wütend sah ich zu ihm rüber.,, Du hast doch keine Ahnung, Knirps! Halt dich aus den Gesprächen der Erwachsenen raus. Mama, wann geht es denn weiter!!?", jammerte ich.,, Später", antwortete sie und mein Bruder kicherte. Total miesgelaunt verschränkte ich die Arme und starrte aus dem Fenster.,, Du bist schon den ganze Tag so unruhig, ist irgendwas?" Meine Mutter drehte ich leicht zum Rücksitz um. ,, Ich hab noch was vor, aber wenn das hier länger dauert hatte ich was vor." ,, So wichtig wird es schon nicht gewesen sein." Wenn Blicke töten könnten, würde meine Mutter schon längst unter der Erde liegen.,, Ja das stimmt", bestätigte mein Bruder. Was? Erstaunt sah ich ihn an.,, Was weißt du denn schon?",, Ich hab dich gestern mit Lena reden gehört.",, Du hast am anderen Telefon gelauscht?" Er lachte nur: ,, War eigentlich gar nicht interessant, aber als ihr über Bastian geredet habt, da hab ich einfach mitgehört." Oh mein Gott!! Ich bin in der Hölle.Der Blick von meiner Mutter, der Blick von meinem Vater, den er mir durch den Rückspiegel schickte! Alles deutet in diesem Moment daraufhin, dass ich absolut in der Hölle bin. ,, Welcher Bastian?", fragte meine Mutter in einem komischen Tonfall.,, Ach, das ist niemand...." Ich sah einfach weiter aus dem Fenster.,, Oh am Telefon hat sich das aber anders angehört." Mein Bruder blickte nicht einmal von seinem Spiel auf, ich konnte mich nicht mehr beherrschen und schlug ihm auf den Hinterkopf, stark.,, Heute Tag des Arschlochs, oder was?", fragte ich dabei. ,, Au!" Er sah mich böse an und rieb sich den Kopf, ich schaute ihn aber nur überlegen an. Normalerweise verstehen mein Bruder und ich uns total gut, aber dann gibt es Tage wie diese, wo ich lieber ein Einzelkind wäre.,, Ich wollte noch nie einen Bruder!",, Jetzt hört doch mal auf da hinten", sagte mein Vater etwas genervt.,, Und ich möchte wissen, wer Bastian ist und was du mit ihm zu tun hast!", meinte Luisa, meine Mutter etwas aufgebracht. Ich verdrehte die Augen.,, Und verdreh nicht die Augen, Vanessa! Ich bin deine Mutter und ich habe das Recht darauf zu erfahren, was meine Tochter treibt und mit wem!",, Ich finde, es geht dich gar nichts an, Luisa!" Ha! Ich hab meine Mutter noch nie mit dem Vornamen angesprochen. ,,Doch, Vanessa Victoria Luisa Lahm! Ich bin deine Mutter!" Das kann nicht gut enden, wenn sie mich schon mit meinem vollen Namen anspricht. Aber ich habe recht!! ,,Du kennst ihn doch! Was willst du denn von mir und wenn ich mit Lena darüber gesprochen hab! Es ist doch meine Sache. Ich bin 16 Jahre alt und darf nicht mit meiner besten Freundin über Jungs sprechen??" ,, Ich will nur nicht, dass dir etwas passiert! Hannes, jetzt sag doch auch mal was.",, Wenn es euch lieb ist, ihr Furien, dann würde ich mich gerne aus diesem Streit raushalten!" Noch genervter fuhr mein Vater wieder ein paar Meter und musste wieder stehen bleiben. Furie?! ,, Okay, ich sag dir was los ist, ja? Wenn du es unbedingt wissen willst! Ich wollte mich heute mit Bastian treffen, den Jungen den du so verabscheust! Über den wir schon einmal gestritten haben, der mich anscheinend mit lüsternen Blicken verfolgt und nur das eine will! Es ist der Junge, der mir Mathe erklärt hat und der mir geholfen hat das Wohnzimmer wieder in Ordnung zu bringen, weil Mark es mit seinem Freund an dem Tag total verwüstet hat!!!",, Hey!", warf Mark ein.,, Und genau mit diesem Jungen wollte ich zum ersten mal richtig ausgehen, zwar nur zum Reden, aber das macht man doch auch bei einem Date, oder etwa nicht? Lena hat auch einen Freund den du kennst, gegen den hast du doch auch nichts. Ich versteh dich einfach nicht! Du warst doch auch einmal jung, oder nicht? Du bist doch auch mit Papa ausgegangen! Wieso kannst du mich dann nicht verstehen und mich einmal ausgehen lassen. In meinem ganzen Leben hat sich noch nie ein Junge so für mich interessiert wie Bastian! Er ist witzig, süß, manchmal auch neckend, aber, wenn ich in seiner Nähe bin fühl ich mich einfach viel besser, als wenn ich zu Hause bin und mir deine Lektüren über Jungs anhören muss!!!" Total außer Atem sah ich meine Mutter an, die versuchte sich wieder zu fangen. Mein Bruder starrte mich an und mein Vater sah aus, als würde er gleichen einen Nervenzusammenbruch bekommen. Das hätte alles gar nicht rauskommen dürfen! Ich hab fast meine "Liebe" für Bastian ausgedrückt und dabei bin ich mir da nicht einmal so sicher, geschweige denn er weiß etwas davon. Aber es musste gesagt werden! Sie kann mich nicht mehr wie ein Kleinkind behandeln. Meine Mutter sah mich an, verzog dann das Gesicht:,, Wenn wir nach Hause kommen bleibst du zu Hause und du hast für zwei Wochen Hausarrest! Und ich will nicht noch einmal, dass du so mit mir sprichst! Ich bin deine Mutter und du tust, was ich dir sage!!" Geht doch --------- Geht doch Es war nun schon eine Woche vergangen und ich langweilte mich wirklich zu Tode. Meine Mutter hatte mir meinen Laptop und meinen Fernseher aus meinem Zimmer genommen und dabei gesagt:,, Wenn du dich wieder beruhigt hast und zur Vernunft gekommen bist, dann können wir über die Sache mit dem Laptop und Fernseher reden." Es war die absolute Hölle. Ich fühlte mich schrecklich, weil ich ihn versetzen musste, was würde er jetzt von mir denken? Die ersten drei Tage hintereinander tat ich einen auf krank. Es gab nichts besonderes in der Schule und ich hatte furchtbare Angst Bastian zu begegnen. Doch ich hatte zum Glück meine beste Freundin, die auf die Idee kam einen Brief an Bastian zu schreiben. Das tat ich auch und Lena überbrachte ihn an einen dieser besagten drei Tage. Ich bekam auch eine Antwort, die mich dahin schmelzen ließ. Er meinte, er könne es verstehen, er habe ja meine Mutter kennen gelernt und ich solle mir keine Sorgen machen, wir würden uns einfach später einmal treffen. Und das schönste was er schrieb war: Ich mache mir Sorgen um dich und ich Vermisse dich schrecklich. Und von da an ging es mir wieder etwas besser. Ich wurde nun immer von der Schule abgeholt, damit ich nicht "flüchten" konnte. Meine Mutter war wie ein Adler, der nur auf seine nächste Beute wartete. Nun saß ich wie jeden Tag auf meinem Bett, hörte Musik und las, was sollte ich denn sonst tun? Ich rieb meine müden Augen und legte das Buch weg. Seit dem Vorfall im Auto hatten meine Mutter und ich nur das nötigste gesprochen, sonst war Funkstille. Mein Vater tat so als würden wir wieder miteinander reden und ignorierte uns oft, selbst mein Bruder war seltsam ruhig. Im Großen und Ganzen: Die Stimmung war gespannt. Ich konnte nur hoffen, dass die nächste Woche schnell verging, denn ich war gereizt und meine Freunde fanden das gar nicht gut. Erst gestern hatte ich mich heftig mit Florian und Sarah gestritten, da sie immer noch nicht wirklich miteinander sprachen. Zu meinem Leid hatte ich mich auch mit Bastian gestritten. Ich weiß gar nicht mehr warum... Es ging irgendwie darum, dass er sich gerne mit mir treffen wollte, ich aber nicht durfte und ich ihm sagte, er könne meine Situation nicht verstehen .Viele Schimpfwörter folgten, bis er meinte, ich solle erst wieder mit ihm reden, wenn ich von meinem Zickentrip zurück sei. Ich konnte an nichts anderes denken. Das war unser wirklich ernster Streit als wir so anfingen...na ja.... ich weiß gar nicht wie ich es nennen soll. Als wir ernsthaft anfingen etwas von dem andren zu wollen? Betrübt legte ich mich auf meinen Rücken und starrte wütend die Decke an. Heute wollte wieder meine Tante kommen... Das kann ja heiter werden. Ein wenig später klingelte es auch schon an der Haustür. Ich hörte meinen Bruder aus seinem Zimmer rennen und die Stimmen auf dem Flur, wie sie sich gegenseitig begrüßten. Ich blieb einfach im Zimmer auf meinem Bett liegen. Doch kurze Zeit später klopfte es an meiner Tür. Ich blieb stumm. Mein Bruder streckte langsam seinen Kopf hinein.,, Du sollst runter kommen...." Ich antwortete nicht. Er sah mich noch eine Weile lang an und ging dann wieder. Mühsam setzte ich mich auf und schlenderte in das Wohnzimmer. Dort saßen Rebecca, meine Eltern und mein Bruder mit Lars.,, Oh hallo Vanessa!", sagte meine Tante fröhlich und nahm mich in den Arm.,, Hallo...", sagte ich. Meine Mutter nicht achtend setzte ich mich zu meiner Tante.,, Ist schon etwas her, als wir uns gesehen haben. Wie geht es dir denn?", fragte sie mich. Ich zuckte einfach mit den Schulter und meine Mutter sagte empört:,, Sie hat mal wieder so eine Phase, Rebecca." ,, Das stimmt nicht!" Rebecca sah mich an.,, Ist was passiert?" Ja, endlich mal jemand, der sich dafür interessiert, wie es mir geht... ,, Ich habe Hausarrest bekommen, 2 Wochen lang, eine Woche habe ich schon rum", erwiderte ich etwas traurig.,, Wieso denn das?",, Sie hat sich unangemessen verhalten", warf meine Mutter ein.,, Wir waren den einen Tag im Stau und ich war sauer, weil ich mich mit einem Jungen treffen wollte. Mama hat das überhaupt nicht gepasst und nun muss ich immer zu Hause bleiben. Ich habe keinen Fernseher mehr und meinen Laptop hat sie mir auch genommen. Ich darf nachmittags nirgends hin und sie holt mich von der Schule ab!" Sie lächelte, als ich erwähnt hatte, dass ich mich mit einem Jungen treffen wollte, ihr Gesicht fiel aber bei meinen darauf folgenden Wörtern.,, Deswegen hast du Hausarrest bekommen und dann auch noch so streng?",, Sie soll sich einfach nicht mit diesem Jungen treffen.", sagte meine Mutter. Rebecca sah sie an und ging dann mit meiner Mutter in die Küche. Schweigend saßen dann mein Bruder, Vater und ich zusammen in der Stube.,, Tja...", fing mein Vater an. ,, Kann ich wieder in mein Zimmer gehen?" Ich wartete gar nicht auf seine Antwort und ging einfach wieder. Die eine Woche verging doch recht schnell, wenn ich jetzt darüber nachdenke. Ich stand fröhlich vor dem Schulgelände und atmete einmal tief ein. Freiheit!! Mit meiner Mutter hatte ich die ganze Zeit nicht geredet, obwohl sie versuchte sich wieder mit mir zu versöhnen, was wahrscheinlich auf Rebecca zurückzuführen wäre. Doch im Moment war ich wirklich nicht gut auf sie zu sprechen.,, Hey Vanessa!" Ich drehte mich um und sah Nina und Kai auf mich zu kommen.,, Hallo ihr beiden! Wie geht´s so?", fragte ich fröhlich.,, Dein Hausarrest ist nun endlich vorbei?", riet Kai. Ich nickte fröhlich und ging mit den beiden in das Gebäude. ,,Weißt du schon das Neuste?", fragten sie mich überschwinglich.,, Nein, was sollte ich denn wissen?",, Sarah und Florian sind wieder zusammen!!" Ich grinste noch breiter, wenn das überhaupt möglich wäre.,, Und wo sind sie?" Nina zuckte mit den Schultern und Kai sagte: ,, Vielleicht schwänzen sie um gewisse Stunden miteinander zu verbringen!?" Ich wurde rot im Gesicht und sah wie Nina ihm an den Arm schlug.,, So was denkst du von deinen Freunden?", fragte sie. Ich schaute gerade den Gang entlang und mein Herz schlug drei mal schneller. Das Gespräch der beiden verblasste und es schien als würde die Welt nur noch in Zeitlupe laufen, eigentlich wie in diesen total kitschigen Liebesfilmen. Doch nun kam mir es genau so vor, als ich Bastian den Gang entlang kommen sah. Er blickte auf, als er an mir vorbei ging, lächelte breit und nickte mir zu. Ich stand einfach nur total verträumt da und starrte ihm hinterher und plötzlich, als er schon ein paar gute Meter wieder entfernt war, fing die Welt an sich wieder in ihrer normale Schnelligkeit zu bewegen. Ich drehte mich wieder zu Nina und Kai, die immer noch über das Fehlen von Florian und Sarah diskutierten. Kam das alles wirklich nur mir so vor?... Den ganzen Vormittag hatte ich gehofft Bastian wieder zu sehen, aber wie immer ließ mich das Glück im Stich. Ich hatte ihn die ganzen zwei Wochen fast genauso flüchtig wie am Morgen gesehen und das gefiel mir natürlich gar nicht. Es war gerade die letzte Pause vor Unterrichtsschluss und ich erzählte gerade Lena von meinem "Erlebnis".,, Oh wie Süß!! Oh, mann, warum war ich nur nicht dabei? Das hätte ich zu gern gesehen.",, Machst du dich wieder lustig über mich?",, Nein, nein. Das könnte ICH doch niemals tun...", kicherte sie. Ich verdrehte die Augen und wir gingen weiter.,, Ich mein, das ernst. Als ich Tom kennen gelernt hab... ist mir da auch so was passiert?" Sie blieb stehen, überlegte und ich sah sie skeptisch an. Plötzlich fing sie an zu lachen und sagte:,, Nein, so was ist mir noch NIE passiert!!",, Ich sollte aufhören dir alles zu erzählen, wirklich.",, Das solltest du wirklich, wenn du nicht so eine Reaktion haben möchtest", erwiderte sie ernst, musste aber kurz darauf wieder lachen. Es war schon unangenehm es ihr zu erzählen und nun..? Leicht wütend setzte ich mich auf eine Stufe der Treppe, wie zum Gebäude führte und sagte:,, Ich mag dich nicht mehr." Sie setzte sich auch und antwortete:,, Ich dich auch nicht." Wir sahen uns an und lachten. (A/N: so etwas Ähnliches ist mir mit meiner besten Freundin, können heute noch drüber lachen.^^) ,, Jetzt aber mal ernsthaft. Du weißt ich mein das alles gar nicht so, du bist einfach nur so süß, wenn du das erzählst und überhaupt die ganze Situation ist total niedlich." Ich sah einfach gerade aus und nahm einen Schluck von meiner Trinkflasche.,, Du bist einfach so verknallt in ihn, das ist echt super süß!" Ich verschluckte mich und drehte mich zu ihr:,, Ich bin nicht "einfach so verknallt in ihn", okay?" Sie sah mich an, als wüsste sie etwas, was ich nicht wüsste.,, Komm schon, nicht verknallt? Also langsam mach ich mir Sorgen um dich, Vany! Du warst total aufgeregt, obwohl er dir nur Mathe beigebracht hat und das mit dem "Talkdate"? Und die ganze Sache mit deiner Mutter, die du nur wegen Bastian hast! Also ich bitte dich!!" Hat sie vielleicht Recht und ich hab mich Hals über Kopf in ihn verliebt? Aber wie kann das sein? Ich kenn ihn doch gar nicht, ich bin noch nie mit ihm ausgegangen usw...!! Ich schüttelte den Kopf und kam wieder aus meinen Gedanken und drehte mich zur Seite, um mit ihr noch ein ernstes Wörtchen zu sprechen. Doch als ich mich umdrehte, saß sie nicht mehr da, sondern der Junge, der mir zwei Wochen Hausarrest eingebracht hatte. Ich starrte ihn an und er mich. ,, Wie geht´s dir?", fragte er. Ich konnte gar nicht antworten, ich war total überrumpelt. Was macht er denn hier? Muss er mich immer so überraschen? Und auch noch dann, als du es fast geschafft hättest dich selbst davon zu überzeugen, dass du dich nicht in ihn verliebt hast. Aber nun sitzt er hier, schaut dich so an, so dass du alles um euch herum vergisst. Ich zuckte einfach mit den Schultern und wusste nicht, ob es meiner Stimme in meinem Kopf oder Bastian gewidmet war. Er grinste plötzlich breit und drückte mich an sich. Mir rasten tausende von Gedanken durch meinen Kopf und mir wurde heiß und kalt gleichzeitig. Ohne wirklich darüber nachzudenken, legte ich meine Arme um seine Schultern, seufzte und vergrub meinen Kopf in seine Schulter. Der Himmel auf Erden! Eine kurze Zeit blieben wir so, bis er langsam von mir abließ und mich schräg anlächelte. Noch nie in meinem Leben war ich so glücklich gewesen.,, Und wie geht es dir jetzt?" Ich lachte und antwortete:,, Sehr gut." ,, Das wollte ich hören...... Wann hast du heute Schluss?" ,, Nach dieser Stunde, wieso?" Er schaute kurz betrübt:,, Ich dachte, ich könnte dich wieder mitnehmen, aber ich hab noch zwei Stunden.",, Oh..." Toll, etwas besseres hätte mir auch nicht einfallen können. Er schaute auf die Treppe und sagte:,, Wann könnten wir uns treffen und das Date nachholen?" Date? Er meint wirklich Date? OH!!! Mein Herz überschlug sich.,, Ich weiß nicht genau..." Wow, total ermutigend... ,, Aber vielleicht jetzt am Wochenende... und es wäre besser, wenn wir uns vielleicht schon in der Stadt treffen oder so..." Ich räusperte mich und sah auf den Boden.,, Gar kein Problem. Weißt du meine Nummer noch?" Ich wurde leicht rot und nickte. In den zwei Wochen ging ich ununterbrochen seine Nummer durch und hatte sogar einmal versucht ihn anzurufen. Ich hatte aber sofort wieder aufgelegt, als jemand antwortete. Es klingelte zum Ende der Pause und wir standen auf.,, Ich seh dich dann Morgen?", fragte er und ich nickte wieder. Ich sollte schnell meine Stimme wiederfinden! Er wuschelte mir kurz durch die Haare, ,, Hey!",und lachte wegen meines Schreies, drehte sich um und ging. Ich stand immer noch da und versuchte meine Haare wieder zu glätten. So ein Playboy! Er drehte sich noch einmal um, lachte wieder und winkte mir zu. Ich sah ihn einfach leicht verärgert an. Bevor ich mich überhaupt in Bewegung setzten konnte, kam Lena angerannt.,, Oh man, ich glaub´s ja nicht!!!" Ich sah sie erschrocken an.,, Er hat dich umarmt!", kreischte sie. Meine Augen verrenkten sich zu Schlitzen und ich nahm sie grob am Arm und zog sie mit mir zur Tür. ,, Was sollte das? Auf einmal warst du weg und er war da!" Sie verdrehte die Augen.,, Ich hab ihn kommen sehen und bin dann schnell gegangen, sonst wäre er sicherlich nicht zu dir gekommen. Er kennt zwar Tom, aber bei so etwas intimes sollte ich sicherlich nicht dabei sein!", sagte sie mit ernster Miene.,, Er hat mich nur umarmt!",, Ja ja, versuch dich damit selber zu überzeugen, aber wer weiß wo seine Hände hingewandert sind, als du im siebten Himmel warst?!" ,, Du hörst dich an wie meine Mutter....", sagte ich verächtlich. Sie lachte nur.,, Wäre es dir lieber gewesen ich wäre dabei gewesen?" Ich brauchte gar nicht nachzudenken und schüttelte schnell den Kopf.,, Nein, natürlich nicht." ,, Siehst du!..... Und wann werdet ihr euch wieder treffen?" Zusammen gingen wir zum Chemieraum.,, Am Wochenende und wahrscheinlich Morgen. Aber wir treffen uns nicht bei mir, sondern in der Stadt, ich soll ihn dann anrufen." Sie hielt mir vor dem Raum an.,, Du sollst ihn anrufen?" ,,Ja?", sagte ich leicht unsicher.,, Das ist kein gutes Zeichen, der Junge sollte immer das Mädchen anrufen. Tom hat das auch bei mir gemacht.",, Deine Mutter hat ihn auch nicht verabscheut, oder?" Dann fiel der Groschen bei ihr , ich verabschiedete mich und ging hinein. ,, Vanessa, du bist zu spät, es hat vor 5 Minuten geklingelt. Das wird einen Eintrag ins Klassenbuch bringen." Mit gesenkten Kopf schloss ich die Tür wieder. Ich saß gerade an meinem Schreibtisch und machte Mathehausaufgaben. In meinem Kopf schwirrten nur Zahlen und Graphen Y und X. Müde schloss ich die Augen und stützte meinen Kopf auf meinen Arm am. Wie ich Hausaufgaben hasse. Wer brauch das schon? Mit den Gedanken, dass ich die Aufgabe sowieso nicht schaffen könnte und sie sicherlich von Nina abschreiben dürfte, räumte ich alles weg und legte mich auf mein Bett. Auf einmal klopfte es an meiner Tür und meine Mutter kam herein. Ich blieb einfach liegen und beachtete sie nicht. ,, Vanessa! Wir müssen doch irgendwann mal wieder miteinander reden. Denkst du nicht?" Langsam setzte ich mich hin und sah sie einfach an.,, Was ich denke und fühle ist dir doch egal.",, Das ist es gar nicht und das weißt du auch.",, Ich dachte ich wüsste es.",, Vanessa!" ,, Was willst du denn von mir hören? Dass ich mich entschuldige, dass ich mich mit einem Jungen treffen wollte, der mich, so denke ich, mag? Der mir Briefe geschrieben hat, als ich die Tage krank gemacht hab und der schrieb, dass er mich vermisst und dass er sich Sorgen macht? Der, der sich tausend Mal in den Briefen entschuldigt hat, weil er dachte, es wäre seine Schuld!!" Außer Atem saß ich da und starrte sie an.,, Wir hatten doch früher immer so ein gutes Verhältnis, warum hat sich das jetzt geändert.",, Wir hatten noch nie ein gutes Verhältnis." Meine Mutter sah mich verletzt an.,, Aber ich habe Recht, Mama. Und das weißt du! Du warst schon immer so überfürsorglich. Langsam ist es aber zu viel. Ich bin 16, Mama! Viele hatten schon 5 Freunde oder noch mehr, ich noch nie, aber vielleicht habe ich nun jetzt die Chance einen zu bekommen", sagte ich in ruhiger brüchiger Stimme und ich merkte, wie sich Tränen in meinen Augen bildeten, ,, Bitte mach mir das nicht kaputt...." Meine Mutter stand da und sah mich an. Sie räusperte sich und sagte:,, Ich hab ja versucht mit dir zu reden, aber du hast ja immer abgeblockt. Ich wollte nämlich sagen, dass...... dass du ihn mal einladen sollst." Ich saß mit offenem Mund da.,, Ich möchte gerne den Jungen kennen lernen, der meiner Tochter das Herz geraubt hat.",, Mama..." Ich wurde leicht rot und sie hatte ein kleines Lächeln auf den Lippen.,, Also, du kannst ihn ja mal fragen, ob er vorbei kommen möchte." Ich nickte übereifrig und konnte mich nicht mehr zurückhalten und umarmte sie. ,, Danke!" Die vergessene Drohung ---------------------- Die vergessene Drohung ,, Ich denke, das war der beste Moment in meinem Leben zwischen meiner Mutter und mir." Lena und ich gingen gerade durch die Stadt. Ich beobachtete ein Blumenbeet in dem gerade wieder nach dem Winter Blumen wachsen wollten.,, Hast du ihn schon angerufen?" Ich schüttelte den Kopf und sah in ihre Richtung. ,, Nein, ich weiß auch nicht, ich bin noch nicht dazu gekommen.",, In zwei Tagen ist aber schon Wochenende... und in der Schule seid ihr euch komischerweise auch nicht über den Weg gelaufen." Ja, irgendwie will wohl das Schicksal nicht, dass wir uns sehen. Ach Quatsch mit Soße, Schicksal. Nee, das ist einfach, weil du blind durch die Gegend läufst! ,, Lass uns ins Warm up gehen!", schlug Lena vor. Zuerst wusste ich gar nicht, was sie meinte, aber dann fiel mir ein, dass das Café, in welches Bastian arbeitete, so hieß. Zusammen schlenderten wir die Straße entlang und kamen nach kurzer Zeit dort an. Dort setzten wir uns an einen Tisch und warteten. ,, Wenn es warm up heißt, ich meine, im Winter ist es praktisch, aber im Sommer? Ändern die dann den Namen?" Ich sah Lena von der Seite an.,, Du bist total verrückt, wirklich! Ich weiß gar nicht, warum ich mit die befreundet bin.",, Weil du nicht ohne meinen Rat leben kannst, Kleine!", sagte sie machohaft.,, Sicherlich..." Ich sah mich um und hoffte Bastian zu sehen, es war sehr voll, also musste er vielleicht arbeiten.,, Oh hallo Vany!" Ich zuckte leicht bei der grässlichen Stimmen zusammen. Oh nein, kann ich mich nicht noch schnell irgendwo verstecken? Leicht außer Atem setzte sich Pia zu uns:,, Hallo ich bin Pia!", sagte sie zu Lena, diese nickte nur leicht.,, Ich hatte mich gestern so mit Jo-Jo getroffen und da fiel mir ein, dass ich dir ja noch Geld schulde." Ach ne! ,, Na ja, hier hast du es!" Sie legte das Geld auf den Tisch.,, Danke...", leicht geschockt nahm ich das Geld und packte es ein. Lena sah mich mit einem Blick, der sagte:,, Wer ist denn bitte das", an.,, Pia geht in meine Klasse und ich war in den Winterferien zusammen einkaufen, wir kommen ganz gut miteinander aus, ich hab dir doch von ihr erzählt.",, Ach untertreib ma nicht, Vany! Wir sind doch sehr gute Freunde oder nicht?" Sie sah aus, als würde sie gleich anfangen zu weinen. Ich lächelte:,, Ja..." Schweigend saßen wir zusammen und ein Kellner nahm unsere Wünsche entgegen. Ich zuckte wieder zusammen, als Pia rief:,, Ey, Jo-Jo, wir sind hier!" Oh nein! Julian kam zu uns und setzte sich auch.,, Hallo ihr Süßen!" Lena sah so aus, als wäre es ihr sichtlich unangenehm. Ich sah ihn nicht einmal an. Dann brachte der Kellner endlich unsere Getränke und mein Stück Schokokuchen.,, Ey, ich möchte gerne ein Bier." Schon wieder, Jo-Jo... ha, was für ein bekloppter Name.... Lena und ich sahen uns gleichzeitig an und tranken dann etwas. Pia saß eng an Julian angekuschelt und die beiden fingen wieder an zu tuscheln und zu kichern. Unangenehm sah ich mich im Café um und redete ab und zu mit Lena, die auch versuchte ihren Blick auf etwas anderes zu richten. Ich sah gelangweilt zur Tür und plötzlich kam Miss Barbie mit ihren Freundinnen hinein. Oh nein!! Ich brachte meinen Blick gen Decke. Gott, warum hasst du mich nur so? Leicht verzweifelt schnappte ich mir Lena und drängelte sie schnell zum WC. ,, Was ist denn los?", fragte sie dann.,, Es ist ein absoluter Albtraum! Wir hätten niemals hierher kommen sollen. Ich werde sterben, das weiß ich!!" Ich laberte irgendwas und Lena sah mich etwas ängstlich an und packte mich an den Oberarmen.,, Okay, jetzt beruhig dich doch mal. Was ist denn los?",, Es ist ja schon schlimm, dass diese beiden Dummen da sind, nein jetzt ist auch noch Bastians Ex- Freundin mit ihrer "Group" gekommen. Hab ich dir eigentlich damals von der Drohung erzählt?" Sie sah mich verwirrt an:,, Welche Drohung?" Ich holte tief Luft:,, An dem Tag, als du wieder zur Schule kamst, da hat mich Bastian doch eingeladen mit ihm Mathe zu lernen und da dachte ich noch, er hätte eine Freundin.." Sie sah mich gespannt an.,, Na ja, er wollte mich ja mitnehmen und dann hab ich vorher Lisa Bonhoeffer getroffen, seine Ex!",, Das ist seine Ex? Was will der dann von dir?" Ich warf ihr einen scharfen Blick zu:,, Könntest du mich mal ernst nehmen?" ,, Ja, ja, erzähl weiter.",, Also, sie hat mir gedroht, ich hatte es nicht ernst genommen, weil ich sie auch so gut wie nie gesehen hab. Sie meinte damals was von: Sie würde nicht tauschen und erst recht nicht mit mir und sie würde nicht aufgeben... so was halt. Und eben hat sie das Café betreten! Und ich will ihn doch am Wochenende nach Hause einladen!" Sie nickte businessmäßig:,, Okay, ich verstehe...." Dann ging sie zur Tür, aber ich hielt sie auf.,, Was machst du denn da?", flüsterte ich.,, Gehen?" Ich schüttelte nur meinen Kopf.,, Ey, Vanessa, der werden wir es zeigen! Ich werde es ganz sicher nicht zulassen, dass Miss Barbie-" Ich kicherte. -,, das Glück meiner besten Freundin versaut, okay?!",, Dann mal auf in die Höhle des Löwen." Zusammen setzten wir uns wieder an unseren Tisch und lächelte beide an.,, Wo wart ihr denn?", fragte Pia. Lena kicherte übertrieben und tätschelte ihr die Hand:,, Wir mussten uns frisch machen, du kennst das sicherlich?" Pia lächelte zurück und nickte. Sie sah mich in der Zeit um. Wo sitzen sie nur, wo sitzen sie nur. Vielleicht sind sie ja auch schon wieder gegangen. Das bezweifle ich aber irgendwie. Kurz darauf sah ich sie an einem großen Tisch sitzen. Ich schluckte und sah wieder weg. Wir saßen eine Zeit da und ich hörte Jo-Jo und Pias Gesprächen zu. Besser geht´s nicht ------------------- Besser geht's nicht Zu Hause saß ich mit dem Telefon auf dem Bett. Bastian hatten wir nicht getroffen und zum Glück hatte mich Lisa nicht gesehen. Lena hatte mir auch noch geraten sie nicht ernst zu nehmen. Ich holte einmal tief Luft und wählte Bastians Nummer. Schneller als erwartet ging jemand ran. ,, Scholl!", hörte ich am Ende einen Frauenstimme sagen.,, Hallo, hier ist Vanessa Lahm, könnte ich Bastian sprechen...bitte?" Im Hintergrund hörte ich noch ein paar andere Stimmen. ,, Oh, bist du seine Freundin?!", sagte die Frau aufgeregt, wie ein kleines Kind.,,.... Äh...." Dann hörte ich eine Stimme sagen:,, Jana, gib mir den Hörer, sofort.!",, Ach und wenn nicht? Vielleicht ist es gar nicht für dich?!" Ich merkte, dass der Hörer entgegengenommen wurde und die Frauenstimme wieder:,, Hey, gib den Hörer her!" Dann kam ein Türenknallen und: ,, Bastian Scholl, wer ist da?" Oh nein, jetzt sag doch was. Warum passiert mir das nur immer? Ich räusperte mich und sagte leise:,, Hey, ich bin´s, Vanessa!",, Hallo Vanessa", kam es fröhlich zurück, ,, Ich hab schon überlegt, wann du anrufst.",, Also ich hatte letztens ein Gespräch mit meiner Mutter.",, Oh und?",, Na ja, sie hatte diesen Vorschlag... sie wollte, dass ich dich zum Essen einlade, sie will dich kennen lernen." Schweigen. Jetzt sag doch was.... ,, Und was sagst du dazu?", ich hielt meinen Atem an. Wieder Schweigen.,, Ich mein, du musst ja nicht, wenn du nicht willst....",, Du, Vanessa, ich muss jetzt aufhören... meine Schwester muss dringend telefonieren und... ich ruf dich zurück, ja? Also bis dann..." Daraufhin hörte ich ein Klicken und Tuten. Aufgelegt.... Enttäuscht legte ich den Hörer zur Seite. Einfach abgewimmelt. Dann nahm ich das Telefon wieder und wählte die Nummer von Lena.,, Lena Rossmann am Apparat!",, Ich kann es einfach nicht fassen! Ich hab ihn sicherlich total verschreckt! Ich meine, wir hatten noch nicht einmal ein richtiges Date oder so etwas. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob er wirklich mit mir zusammen sein will, geschweige denn ich bin mir über meine Gefühle sicher. Ich hab doch keine Ahnung und dann meine Mutter mit ihrer blöden Idee! ,Lad ihn doch zum Essen ein, ich möchte ihn gerne kennen lernen`! Ha, das ich nicht lache. Ich hätte mich nie darauf einlassen sollen...!" Okay, Vanessa! Jetzt wird erst einmal tief Luft geholt. ,, Okay, jetzt noch einmal langsam bitte!", sagte Lena. ,,Lena, ich hab Bastian gerade angerufen, um ihn zu fragen, ob er kommen will. Er hat nicht geantwortet.... Ich hab gewartet und noch einmal nachgefragt, aber es kam keine Antwort und dann hat er gemeint, er müsse jetzt auflegen", erzählte ich deprimiert.,, Oh... hm... vielleicht brauchte er mehr Bedenkzeit, als du ihn gelassen hast. Ich mein, ihr wart wirklich noch nicht so aus und na ja..." Ich schniefte kurz. Ich werde doch jetzt nicht weinen...Doch! Weil deine Mutter es mal wieder versaut hat. Vielleicht will er mich jetzt nie wieder sehen?! ,, Und was ist, wenn er mich jetzt nie wieder sehen will? Was tu ich dann, Lena?!",, Bleib erst mal ganz ruhig! Außerdem bezweifle ich stark, dass er dich nie wieder sehen will. Man, ich hab doch Augen im Kopf und sehe, wie sehr er auf dich steht. Du brauchst dir echt keine Gedanken zu machen." Ich schaute traurig aus dem Fenster.,, Hör auf dein Herz!", fuhr sie dramatisch fort. Das brachte mich leicht zum Lachen:,, Du bist echt verrückt Lena.",, Aber deine beste Freundin." Was würde ich bloß ohne sie tun? Wahrscheinlich würde ich mir alles versauen und in Selbstmitleid versinken.... ,, Also, ich rate dir einfach abzuwarten. Er wird dich anrufen, da bin ich mir ganz sicher. Ich hab das im Gefühl." Ich nickte und sagte:,, Danke..." ,, Vanessa komm runter und hilf uns etwas im Garten!!", hörte ich eine Stimme von der Hintertür rufen.,, Ich muss jetzt wieder auflegen. Mach´s gut Lena!" ,, Tschau.." Ich rollte mich vom Bett hinunter, zog mir eine dickere Jacke an und nahm das Telefon mit mir. Zitternd stand ich mit meiner Mutter im Gemüsebeet. Es lag schon seit einiger Zeit kein Schnee mehr, aber das hieß noch lange nicht, dass es warm war. ,, Warum machen wir es nicht, wie jede andere Familie und räumen den Garten im Frühling auf?",, Weil wir nicht andere sind, Vanessa", antwortete sie mir und legte mir ein paar Zweige in die Arme. Ich war gerade dabei meinen Vater und Bruder zu beobachten, wie sie die Äste unseres großen Kirschbaums beschnitten, als das Telefon klingelte.,, Ich geh!!", rief ich und warf die Zweige auf den Boden.,, Vanessa!", kam es von meiner Mutter leicht ärgerlich.,, Vanessa Lahm!", sagte ich aufgeregt in den Hörer, der vorher auf dem Gartentisch gelegen hatte.,, Hey... Ich bin´s Bastian..." Mein Herz machte einen Hüpfer. Ich ging ein paar Schritte von meiner Familie, in Richtung Haustür.,, Hallo? Wie geht es dir?", fragte ich höflich, obwohl ich innerlich ein totales Wrack war.,, Ganz gut und dir?",, Auch gut.",, Du, ich wollte mich entschuldigen, dass ich so schnell aufgelegt hatte. Es war echt dringend für meine Schwester...",, Ist schon gut, wirklich!" Eigentlich nicht, aber dir kann ich immer verzeihen. Ich hörte ihn stark einatmen:,, Ich wollte nur noch fragen, ob die Einladung noch gilt..",, Ähm... natürlich gilt sie noch.. aber..?", etwas verwirrt stand ich mit dem Hörer in der Hand an der Tür.,, Ich würde sehr gerne kommen... Ja, das wollte ich dir sagen.",, Wirklich?!!!" Ich könnte schreien vor Fröhlichkeit!! Er lachte:,, Ja, ich komme wirklich sehr gerne. Soll ich irgendetwas mitnehmen?",, Nein, nein, das ist nicht nötig.",, Okay, und wann?",, Also diesen Freitag kommen meine Tante und ihr Freund. Die sind voll in Ordnung, um die brauch man sich keine Sorgen zu machen. Na ja, und da wollte ich dich halt zum Essen bei uns einladen. Vielleicht so um... ähm... 18 Uhr? Dass du so um diese Zeit bei uns sein kannst? Und vielleicht solltest du dich etwas hübsch machen, also ich will nicht sagen, dass du hässlich rumläufst , nur wegen meiner Mutter... und ja." Am anderen Ende hörte ich ihn lachen:,, Alles klar, ich mach das schon.",, Gut.",, Ich seh dich dann also Morgen?",, Ja, sieht wohl so aus.",, Also, bis dann.",, Auf wiedersehen!" Ich legte auf. Oh Gott! Ich will nicht sagen, dass du hässlich rumläufst? Wie dumm kann man sich eigentlich anstellen. Immer wieder trete ich in so ein Fettnäpfchen! Aber dennoch zufrieden mit mir selbst ging ich wieder in mein Zimmer und fing an mir Sachen für morgen rauszusuchen. Okay,... Klamotten: Gecheckt! Schminke: Gescheckt! Mit meiner Mutter gesprochen: Gescheckt! Mitgeholfen zu kochen: Gecheckt! Zimmer blitzblank gemacht: Doppelcheck Meine Haare: Totale Verzweiflung!! Frustriert saß ich auf meinem Bett und mein Spiegel hing mir gegenüber. Meine Haare wollten einfach nicht so, wie ich wollte. Ich trat näher heran und kämmte sie noch einmal. Das letzte Mal hingen mir sie so schön in kleinen Löckchen über die Schultern und nun? Ich nahm ein Bündel und hielt es hoch. Vielleicht hochstecken? Ich ließ sie wieder fallen. Oder offen lassen? Ich wiederholte dies mindestens drei Mal, bis ich mich entschied meine Haare hochzustecken. Ich drehte meine Musik etwas leiser und nahm ein paar Haarklemmen. Nach ein paar Minuten besah ich mich im Spiegel. Tja, geht doch! Ich drehte mich ein paar Mal, als es plötzlich an meiner Zimmertür klopfte. Ich drehte die Musik noch leiser und sagte:,, Ja?" Mein kleiner Bruder kam herein.,, Hey!", sagte er und setzte sich auf mein Bett und begutachtete mich.,, Und? Sehe ich hübsch genug aus für Bastian?" Er legte die Kopf schräg und nickte anerkennend:,, Klar, immer doch." Ich lächelte und fuhr ihm leicht durch die Haare:,, Hey, die hab ich gerade erst so hinbekommen." Ich lächelte ihn an und setzte mich neben ihn.,, Ich wollte dich eigentlich fragen, ob Lars und ich einen Film von dir haben können?",, Welchen?", fragte ich, stand auf und öffnete meine Schranktür.,, Keine Ahnung. Welche hast du denn? Hast du neue?" Er kam zu mir und sah sich welche an.,, Du hast viel zu viele Mädchenfilme, Vany!",, Entschuldigung, aber ich bin nun mal ein Mädchen." Dann schnappte er sich 7 Zwerge, Hitch und Napola.,, Meinst du nicht Napola ist etwas grausam für dich?" Mark erwiderte in einem eingebildeten Ton:,, Ich bin zwar zwölf, aber dennoch, tougher als du! Du heulst und schreist doch bei jeder Kleinigkeit!" Boah! Das stimmt, aber dennoch darf er so etwas nicht sagen! ,,Ich bin ein Mädchen, da ist so etwas normal!",, Klar doch." Und damit verschwand er wieder. Mit einem kurzen Blick auf meine Uhr, entschied ich mich schon einmal zu meinen Eltern zu gehen. ,, Hallo!", sagte meine Tante leicht aufgedreht. Ihr Freund und Lars kamen herein und alle begrüßten sich, wie es so üblich ist.,, Setzt euch schon mal an den Tisch, wir warten noch auf einen Gast und dann kann es losgehen!", sagte meine Vater fröhlich und zwinkerte mir zu. Ich lächelte ihn an und ging mit meiner Familie in das Esszimmer, wo wir alle Platz haben konnten. Gleich fingen auch alle an sich zu unterhalten, während ich immer wieder nervös auf die Uhr schaute. 18.15 Uhr. Wann kommt er denn endlich? Nicht wenig später klingelte es an der Tür und ich rannte sofort hin. Im Hintergrund hörte ich meine Tante meine Mutter fragen, was denn los sei. Schnell öffnete ich die Tür und mir blieb der Atem weg. Ein Wort: WOW! Oh, nein 2 Wörter: WOW und SEXY!! ,, Hey! Tut mir Leid, dass ich zu spät bin, ich musste noch Tanken..." Ich starrte ihn einfach an. Er trug eine coole blassblaue Jeans, einen grünen Pullover unter einem schwarzen Jackett. Er lächelte kam näher und umarmte mich.,, Du siehst einfach toll aus..", flüsterte er mir ins Ohr. Ich wurde total rot und murmelte:,, Du siehst aber auch nicht schlecht aus." Nicht schlecht? Das ist weit untertrieben! Ich ließ ihn reinkommen und schloss die Tür.,, Komm mit!" Ich nahm seine Hand und führte ihn in das Esszimmer, in dem es auf einmal schlagartig ruhig wurde, als wir den Raum betraten.,, Ach, das ist der andere Gast?", fragte George mit seinem australischen Akzent. Ich schaute zu Bastian auf, lächelte ihn an und sagte dann in die Runde:,, Das ist Bastian Scholl..." Meine Mutter stand auf und schüttelte ihm die Hand:,, Ich bin Luisa Lahm, freut mich dich kennen zu lernen!" Sie schien wie ausgewechselt. Nicht mehr dieser verachtende Blick, sondern ein Lächeln huschte über ihr leicht gealtertes Gesicht.,, Danke, die Freude ist ganz meinerseits!" Das machst du super Bastian! GO! Dann ging er zu meinem Vater und sie gaben sich auch die Hand. Als er meine Tante begrüßen wollte, sprang sie auf und umarmte ihn.,, Ein Freund von Vanessa, ist auch ein Freund von mir!", sprach sie laut. Er lachte und gab schließlich auch noch George die Hand. Ich zeigte ihm dann seinen Platz und ich setzte mich neben ihn. Luisa und Rebecca sprachen über den neuesten Klatsch und Tratsch, die Männer über Finanzen, während ich und Bastian uns etwas mit Lars und Mark über Filme unterhielten. Plötzlich spürte ich wie Bastian unter dem Tisch meine Hand griff. Ich lächelte ihn aufmunternd zu und verschränkte meine Finger mit seinen. Noch einige Zeit unterhielten wir uns, bis meine Mutter dann meinte, das wir `Frauen` das Essen auftragen sollten. Ich seufzte und ließ Bastians Hand widerwillig los und ging dann mit meine Tante und Mutter in die Küche.,, Also! Wer ist er!", fragte mich meine Tante sofort, als wir dort ankamen.,, Das ist der Junge mit dem ich mal zusammen ausgehen wollte, aber nicht durfte." Sie nickte:,, Also mir ist er sofort sympathisch gewesen! So ein hübscher junger Mann. Wie alt ist er denn?",, 18, er wird bald 19! Ziemlich ungewöhnlich, da er schon in der 13. ist", antwortete ich ihr. Meine Mutter hatte die ganze Zeit nur gelächelt und gab uns nun jedem etwas zum Tragen. Mit dem Essen kamen wir wieder zurück in das Esszimmer, als die Männer herzhaft lachten.,, Was ist denn hier so lustig?", fragte meine Mutter.,, Dieser junge Mann ist einfach zu komisch!", sagte George und klopfte Bastian auf seine Schulter. Dieser grinste mich fröhlich an, als ich half das Essen aufzutragen. Nachdem alles auf dem Tisch stand, setzte ich mich wieder neben Bastian und wollte mir etwas zu Essen auftun.,, Warte, lass mich das machen", Bastian nahm sich meinen Teller, ,,Möchtest du etwas vom Rotkohl?" Ich nickte leicht verträumt, doch kam wieder zurück, als ich meinen vollen Teller wieder vor mir hatte.,, Danke..." Er sah mich kurz an und begann dann zu essen. Zufrieden mit mir selbst begann ich auch. Während dem Essen wurde viel geredet und ich dadurch fand ich heraus, dass Bastian Architekt werden wollte, er eine ältere Schwester Jana(24), die ich ja schon leicht kannte, und noch eine kleine Schwester namens Lina (13) hatte. Seine Eltern waren beide Ärzte und darum musste er sich oft um Lina kümmern, aber seit ein paar Tagen war Jana wieder zu Hause, um ihn unter die Arme zu greifen, da er ja im Frühling Abi machen würde. Nach dem Essen setzten wir uns älteren ins Wohnzimmer und Mark und Lars verschwanden in sein Zimmer. Bastian und ich saßen auf dem zweier Sofa , Rebecca und George uns gegenüber, und meine Eltern auf der Couch neben uns.,, So, du bist also Vanessas Freund?", sagte meine Tante. Was? Wieso kannst du nicht deinen Mund halten. Ich weiß es nicht, ob ich seine Freundin bin oder umgekehrt! Wir hatten noch nie darüber gesprochen und nun!? Was soll ich nur sagen?? Ich sah unsicher zu Bastian, der jedoch meine Tante ansah. Meine Eltern hörten neugierig zu.,, Na ja...", Bastian räusperte sich.,, Das kann man so nicht sagen", half ich ihm. Wir sahen beide zum Boden. Meine Tante saß leicht verwirrt da, doch meine Mutter rettete uns. Sie ging zur Musikanlage und legte Tanzmusik ein und lächelte meinen Vater an, dieser sah sie leicht mürrisch an.,, Kommt gar nicht in Frage!",, Ach komm schon, Hannes, einen Tanz!" Schnell schnappte sie den Arm von meinem Vater, ging mit ihm an eine freie Stelle des Raumes und beide fingen dann an zu tanzen. Amüsiert sah ich beiden zu. Meine Eltern konnten schon immer toll tanzen. Fröhlich sprang Rebecca auf und packte auch George am Arm, um mit ihm zu tanzen. Kurze Zeit später saßen nur noch wir beide und es sah so aus, als würden wir für die anderen gar nicht mehr existieren. Er lächelte mich an, stand auf und hielt mir seine Hand entgegen. Ich sah ihn kurz verwirrt an, bis mir dann klar wurde, was er wollte. Ich wurde leicht rot im Gesicht und nahm aber dann seine Hand. Wir stellten uns etwas weiter von den anderen hin. Unschlüssig stand ich vor ihm. Wieso hab ich mich darauf eingelassen? Ich kann gar nicht wirklich tanzen!! Oh je. Schließlich nahm er meinen linken Arm und legte diesen Arm seine Schulter, legte seine eine Hand auf meine Hüfte und mit der anderen nahm er meine rechte Hand.,, Wir müssen etwas näher zusammen", sagte er leise und drückte mich näher an ihn heran. Ich schluckte. Nah, sehr nah... vielleicht ein bisschen zu nah! Er sah mir in die Augen und fragte:,, Hast du schon einmal getanzt?" Ich schüttelte den Kopf:,, Nicht wirklich.... nur ein bisschen. Ich hab früher immer mit meinem Vater getanzt, als ich kleiner war.",, Dann hast du ja vielleicht noch etwas behalten." Ich schaute kurz zu den anderen Paaren und seufzte. Okay, du kannst es schaffen, wenn du es willst, Vanessa. Und außerdem tanzt du mit IHM! Das muss schon Wunder bewirken. ,, Okay, wir versuchen es erst einmal langsam." Ich lachte ein bisschen und folgte seinen Anweisungen. Im Nachhinein war ich gar nicht so schlecht gewesen. Ich lachte, als wir schon schneller tanzten und ich Drehungen machte. Ich bemerkte gar nicht, dass meine Mutter uns die ganze Zeit beobachtet hatte und leicht vor sich hin lächelte. ,, Woher kannst du so gut tanzen?", fragte ich etwas außer Atem.,, Meine Mutter wollte, dass ich gut tanzen kann, damit ich, wie in solchen Fällen, einen Vorteil habe. Also hab ich schon ganz früh tanzen gelernt." Nach einiger Zeit hörte das Lied auf und zusammen gingen wir alle in das Esszimmer, um den Nachtisch zu genießen. Kurz bevor sich der Abend dem Ende zuneigte fiel mir etwas ein. Während die anderen redeten, flüsterte ich zu Bastian:,, Ich muss dir noch was zeigen, komm mit!" Ich nahm ihm sanft an der Hand und führte ihn aus dem Zimmer. Wir gingen über den Flur in mein Zimmer. Oh, oh, du gehst aber ran. Das Blut schoss mir bei dem Gedanken in den Kopf. Etwas unsicher trat er mit mir ein und sah sich um.,, Hübsch...",, Danke.." Schnell ging ich zu meinem Schreibtisch und wühlte in eine der Schubladen herum. Er stand kurz unbeholfen herum, setzte sich dann auf mein Bett, sprang aber dann doch schnell wieder auf und ging mit lässiger Haltung zu meinem Fenster und sah hinaus.,, Hier, endlich gefunden!" Ich drehte mich um, ging zu ihm und hielt ihm ein Heft hin. Er zog eine Augenbraue hoch und nahm es entgegen.,, Ja, du musst es schon aufmachen", sagte ich und verdrehte die Augen. Er blätterte langsam durch das Heft.,, Schreibst wohl immer nur vieren, was?", sagte er neckisch. Ich ignorierte das Kommentar und wartete ab.,, Oh....eine 3+!" Ich grinste ihn an und nickte eifrig.,, Das ist die Arbeit, die ich geschrieben hab, nachdem wir gelernt hatten! Ehrlich gesagt, ich bin schon etwas stolz auf mich!", meinte ich. Er grinste und sagte etwas eingebildet:,, Was hättest du sonst schreiben sollen?",, Vielleicht eine 1 oder 2?",, Na ja, wollen wir es mal nicht übertreiben. Ich bin schon froh irgendetwas in deinen Schädel gebracht zu haben!" Ich schlug ihm leicht an den Arm:,, Das will ich nicht gehört haben!" Wir beide lachten und ich nahm ihn wieder das Heft weg und schaute mir die Arbeit noch einmal an.,, Ich freu mich wirklich für dich", sagte Bastian sanft. Ich sah auf und lächelte:,, Ich weiß!" Wir sahen uns an, doch nach einiger Zeit wurde es leicht unangenehm und ich legte das Heft wieder zurück. Es trat kurz Schweigen ein, bis er zu mir kam, meine Hand nahm und mich zur Tür zog:,, Lass uns wieder zurückgehen." ,, Der Abend verging wirklich schnell." Ich stand mit Bastian draußen vor seinem Auto. Er nickte und schaute auf die Straße. Ich kam näher zu ihm: ,, Danke, dass du gekommen bist. Meine Mutter wollte dich halt kennen lernen...",, Du brauchst dich doch nicht zu rechtfertigen! Es hat mir ehrlich Spaß gemacht und ich habe das Gefühl, deine Mutter hasst mich nicht mehr!" Sein ernster Ausdruck verschwand und er lachte. Wie ich sein Lachen liebe. So wie alles andere an ihm!! Ich grinste ihn an:,, Ja, das glaub ich auch." Er sah mich an und drückte mich dann an sich. Und erst recht liebe ich seine Umarmungen! Ich schloss kurz meine Augen und spürte die Schmetterlinge in meinem Bauch. Doch meine Augen öffnete ich schlagartig als ich seine Lippen auf meinem Mundwinkel spürte. Langsam lehnte er sich zurück und sah mir in die Augen. Mein Atem machte gerade genauso wie mein Herz Urlaub in Spanien und ich konnte nichts tun außer ihn einfach anzustarren. Ich war noch nie in so einer Situation! Was tu ich jetzt? Soll ich wieder die Augen schließen? Soll ich mich einfach umdrehen und weggehen? In meinen Büchern hört sich das alles so einfach an!! Er legte beide Hände um meinen Kopf und strich mit seinem Daumen über die Stelle, die er geküsst hatte. Wie von allein schlossen sich leicht meine Augen und wieder küsste er mich sanft am Mundwinkel. Was für ein Gefühl! Der wird nie wieder losgelassen. Ich seufzte als er sich wieder zurücklehnte. Er lächelte mich an und strich mir noch einmal kurz über meine Wange. Ich öffnete leicht die Augen und sah ihn verträumt an.,, Wir sehen uns sicherlich bald wieder, oder?", fragte er und ich nickte. Langsam ließ er von mir ab und öffnete seine Wagentür, drehte sich aber noch einmal um und küsste kurz meine Wange.,, Bis dann, meine Schöne!" Ich musste kichern und er stieg in sein Auto ein. Durch das Glas gab er mich noch einen Luftkuss und lachte mir zu. Ich winkte ihm hinterher und konnte mir das breite Grinsen einfach nicht verkneifen. Langsam ging ich zurück ins Haus, beachtete meine Tante nicht, die mir irgendwas zu rief, sondern ging schnell in mein Zimmer. Krieg ----- Krieg Wie in Trance lag ich auf meinem Bett, starrte die Decke an und seufzte hin und wieder.,, Ach du meine Güte, dich hat es aber erwischt!" Auf einmal hatte ich das Gesicht von Lena im Blickfeld und schreckte aus meiner Traumwelt wieder in die Realität. Ich grinste sie einfach an und streckte mich genüsslich. Sie schüttelte den Kopf und nahm sich einen weiteren Chip. ,, Hast du mir eigentlich zugehört?" Ich schüttelte gleichgültig den Kopf. Sie verdrehte die Augen und aß weiter.,, Ich sag ja nicht, dass ich nicht auch begeistert bin, von eurem Kuss gestern, aber hallo? Jetzt ist aber gut." Ich drehte ihr den Kopf zu:,, War das bei dir und Tom nicht auch so?",, Na ja, bei dir ist es so: Er hat dich ja nicht einmal richtig auf den Mund geküsst!" Ich kicherte wie ein kleines Kind und erwiderte:,, Das ist doch egal!" Sie grinste: ,, Ehrlich gesagt: Ich kann dich verstehen. Der erste richtige Kuss ist was ganz tolles.",, Wie läuft es eigentlich zwischen dir und Tom?" Lena zuckte mit den Schultern.,, Wie soll es schon laufen?",, Du weißt, was ich meine.",, Alles im grünen Bereich. Wir sind genau wie früher zusammen, lieben uns, er ist einfach super romantisch und hat mich heute Abend eingeladen!", kam es fröhlich von ihr. Ich lachte.,, Das ist doch schön!" Sie nickte. ,, Vielleicht solltest du dich heute auch mit Bastian treffen?!" Ich schaute wieder zur Decke. Das wäre eine tolle Idee, aber ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll. Wie soll ich ihn denn begrüßen? Über ihn herfallen!! ,, Und was soll ich dann sagen? Stell dir mal vor, ich komm da hin und dann?" ,, Du kannst mit ihm tanzen gehen!", lachte Lena und bewegte sich etwas zur Musik, die in meinem Zimmer spielte. Ich wurde leicht rot und sagte: ,, Erwähne bloß nicht tanzen! Ich hab das Gefühl, ich hab mich total blöd verhalten.",, Ach was.... Weißt du was?" Sie legte sich neben mich:,, Ich denke, er mag dich so, etwas verschüchtert und so wie du halt bist!" Ich runzelte die Stirn zu sah sie ungläubig an.,, Was denn? Ich glaub, dass es so ist. Musst ja nicht die gleiche Meinung haben." Einige Zeit lagen wir still nebeneinander.,, Und außerdem musst du dich gegen diese Lisa behaupten!" Ach ja, da ist ja noch Lisa, tse... dumme Kuh! ,, Ich dachte, ich soll mir keine Sorgen um sie machen!", sagte ich zu ihr. ,, Du musst nicht auf alles hören, was ich dir sage. Heute ist doch in seinem Café so ein Tanzabend!" Ich werde auf gar keinen Fall dort hingehen! Nein, nein, nein!! ,, Und stell dir mal vor, wenn du nicht da bist. Lisa kommt auf Bastian zu, der total enttäuscht ist, dass du nicht da bist. Und dieses ausnutzend macht sich Lisa an ihn ran! Er wird dann willenlos durch ihren Zauber, den sie auf ihn gelegt hat und sie wird ihn beim Tanzen verführen!" Sie sah mich tot ernst an. Ich wusste nicht, ob ich lachen sollte oder nicht. Auf gar keinen Fall lass ich Miss Barbie mir meinen Typen wegschnappen!! Wir müssen eine Kampfstrategie entwickeln. Das ist doch alles nur Blödsinn. Die wird sich nicht an ihn ranmachen! Ich denke, sie weiß, dass er mit ihr Schluss gemacht hat und sie sich daran halten muss. Er wird sich schon nicht von ihr verführen lassen. Ich vertraue ihm, tse, wär ja auch gelacht, wenn ich ihm nicht trauen würde. Wer will denn Lisa diese Barbie Puppe. Dann schoss mir das Bild von Lisa in den Kopf, wo sie mir die Drohung an den Kopf warf. Leicht nervös stand ich vor der Tür. Die Tür öffnete sich und ein ungefähr 13 jähriges Mädchen kam zum Vorschein.,, Hallo?" Ich lächelte:,, Hallo, ich bin Vanessa Lahm. Ist Bastian vielleicht zu Hause?" Sie sah mich von oben bis unten an. Ach herrje, vielleicht hätte ich mich doch noch schöner machen sollen. Ich dachte, es würde so gehen. ,, Und was willst du von ihm?" Ich öffnete den Mund, schloss ihn aber kurz darauf wieder. Tja, soll ich die Wahrheit sagen, dass ich ihrem Bruder nicht wirklich traue, obwohl wir nicht einmal richtig zusammen sind, oder sind wir das? Ich bin verwirrt! ,, Ich wollte ihn einfach nur so besuchen!", brachte ich gequält lächelnd hervor.,, Er ist hinten im Garten und bastelt an einem Auto rum und hat schon Besuch.",, Na ja, ich kann ja auch später wiederkommen", meinte ich schnell, doch dann trat eine ältere Frau in den Türrahmen.,, Ja hallo?",, Das Mädchen möchte Bastian sehen!", sagte das Mädchen zur Frau, was wahrscheinlich Bastians Mutter war. Toll, ich mach bestimmt einen supi Eindruck, wie ich hier so dumm vor der Tür stehe!! So wollte ich seine Eltern ganz sicher nicht zum ersten Mal begegnen. Doch dann lächelte die Frau freundlich und sagte:,, Komm doch rein, du kannst durch das Haus gehen und durch die Hintertür raus zu ihm." Ich nickte freundlich, machte mir die Schuhe sauber und kam hinein.,, Danke." Das Haus war wunderschön! Wow, später möchte ich auch so ein großes tolles Haus. Erstaunt sah ich mich um, bis ich merkte was ich tat und wurde leicht rot. Man, so was tut man nicht und starrt alles an. Seine Mutter lachte leise und führte mich durch das Wohnzimmer in die Küche, wo noch eine Haustür war.,, Mutter, ich kann meinen Kamm nicht finden!", eine hübsche junge Frau kam herein, was sicherlich Jana war, ich erkannte sie auch ein bisschen an ihrer Stimme. Leicht erstaunt sah sie mich an und ich sie, dann lächelte Jana.,, Mann, das ist ja ein Casanova, zwei Mädchen gleichzeitig einladen. Wow.",, Jana!", sagte ihre Mutter etwas streng. Unsicher stand ich bei den drei weiblichen Bewohnern des Hauses. Lina kicherte:,, Ich gebe Jana Recht!" Jana kam auf mich zu und streckte ihre Hand aus:,, Ich bin Jana Scholl!" Ich nahm ihre Hand und schüttelte sie kurz:,, Vanessa Lahm." ,, Oh, du bist das Mädchen, mit dem ich doch letztens telefoniert hab, richtig?" Ich nickte, während sie wissend grinste:,, Bastian war ziemlich wütend, als ich ihm den Hörer nicht geben wollte.." Ich stand einfach da und sah sie alle an.,, Oh, hier, einfach raus und dann siehst du ihn sicher schon", meinte seine Mutter und öffnete mir die Tür. Ich bedankte mich und verschwand schnell hinaus und atmete einmal tief ein und aus. Doch als ich Bastian entdeckte blieb mein Herz stehen. Er war nicht allein. Bastian stand über dem Motor eines Autos gebeugt und mit dem Rücken zu mir und LISA saß nicht weit entfernt auf einem Stuhl. Ich ging die Stufen, die zur Einfahrt führten hinunter, blieb aber dann stehen. Lena hatte vollkommen Recht! Oh diese... diese Barbie! Wie kann sie es wagen, sich an ihn ranzumachen, während er doch irgendetwas mit mir laufen hat! Plötzlich schaute Lisa auf, ihr Blick zeigte zu erst keine Emotionen, doch dann lächelte sie böse.,, Hallo...", sagte sie in einem komischen Tonfall. Bastian drehte sich um und sah mich verwundert an. Tja, hättest wohl nicht damit gerechnet, dass ich dich beim Betrügen erwische, was?! Jetzt weißt du wohl auch nicht, was du tun sollst, wenn deine Ex und die, mit der du irgendwas hast, zusammen bei dir auftauchen! Doch beim näheren Hinsehen konnte ich ihm gar nicht böse sein. Er war leicht verschwitzt und etwas dreckig im Gesicht, geschweige denn von den Klamotten die er trug! Der Himmel auf Erden!! Nein, ich bin sauer! Ach, Lisa ist doch jetzt egal. Schau ihn dir doch einfach mal an! ,, Vanessa? Was machst du denn hier?",, Ähm.." Ja, mach dich noch peinlich vor dieser dummen Kuh. ,, Ja, Vanessa, was machst du hier?" Ich warf Lisa einen kurzen vielsagenden Blick zu und antwortete selbstsicher:,, Ich wollte mich nur bei dir bedanken, Bastian. Wegen gestern!", und lächelte zuckersüß. Er lächelte zurück und nahm sich einen Lappen und wischte sich die Hände daran ab. Aus dem Augenwinkel konnte ich regelrecht sehen, wie Rauch aus Lisas Ohren stieg. Sie stand auf und ging zu Bastian.,, Und wie geht es dem Auto jetzt?" Er sah sie an und sagte: ,, Ich muss noch etwas dran rumbasteln, aber dann kannst du deinen Wagen wieder mitnehmen." Sie nickte und sah in den Motorraum. ,, Kannst du mir vielleicht ein bisschen erklären, was daran kaputt war, damit ich beim nächsten Mal besser vorbereitet bin?", hauchte sie fast. Er nickte und beugte sich dann wieder gen Motor, Lisa drehte ihren Kopf noch kurz zu mir, grinste siegessicher und beugte sich für meinen Geschmack zu nah über ihn, um etwas zu sehen. Oh du willst also Krieg!? Den kannst du haben du... du... Barbie und Papas Püppchen!! Papas Püppchen? Ist doch egal! Wenn Blicke töten könnten, dann läge sie schon längst unter der Erde. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und wusste nicht recht, ob ich einfach gehen sollte oder nicht. Das Schlachtfeld dürfen wir nicht einfach so räumen! Es ist Krieg angesagt! Ich nickte mir selber leicht zu und sah genau hin, wo Lisa ihre Hände ließ. Nein! Das würde sie nie tun!! Meiner Meinung nach, wollte sie gerade ihre Hand recht weit unten auf seinen Rücken legen! Noch ein Zentimeter weiter und du lebst nicht mehr! ,, Limonade!!??" , hörte ich auf einmal direkt hinter mir und ich zuckte heftig zusammen. Bastian schreckte hoch und drehte sich wieder um. Lisa drehte sich widerwillig zur Seite und sah zur Tür.,, Ich dachte, ihr hättet vielleicht ein bisschen Durst!" Jana trat hinter mir hervor und stand nun zwischen Bastian, Lisa und mir und lächelte breit. Etwas verwirrt erwiderte Bastian:,, Nein, danke, ich hab keinen Durst", und damit drehte er sich wieder um und bastelte weiter.,, Ach kleiner Bruder, du musste etwas trinken, damit du groß und stark wirst." Dann blickte sie übertrieben freundlich zu Lisa:,, Möchtest du vielleicht etwas?!" Als ich Lisas Blick sah, musste ich mir das Lachen verkneifen.,, Nein?", fragte Jana unschuldig, ,, Wirklich nicht?",, Nein, danke!", brachte Lisa durch zusammengepressten Zähnen hervor.,, Du vielleicht Vanessa?", fragte mich nun Jana. Ich lächelte:,, Sehr gerne, danke!" Mhm... vielleicht habe ich in Jana eine Verbündete gefunden. Je mehr, desto besser. Jana gab mir ein Glas und ich bedankte mich. Wütend darüber, dass Bastian ihr nun vergessen hatte, das Problem weiter zu erzählen, stand Lisa mit verschränkten Armen neben ihm.,, Willst du nicht hierher kommen, damit wir so als Frauen etwas reden können?", rief Jana leicht zu ihr rüber. Langsam ging sie auf uns zu.,, Unter Frauen?", sagte sie und besah mich von oben und unten. Mein Selbstbewusstsein schien nun auf 0 zu sinken. Etwas beschämend sah ich zu Boden. Okay, ein Punkt für dich, aber du hast noch lange nicht gewonnen. ,, Wie alt bist du denn?", fragend sah Jana mich an.,, Ich bin 16!", murmelte ich.,, Na, dass ist ja in der Blüte deines Lebens. Ab 16 kann man sich schon als Frau bezeichnen. Erst recht, wenn man so erwachsen aussieht, wie du!" Lisa warf Jana einen verwirrten Blick zu, während ich mal wieder rot wurde. Miss Barbie war dies wohl zu viel und sie ging wieder zu Bastian.,, Und was machst du grad?", sie beugte sich wieder rüber und wackelte etwas mit ihren Hintern. Bald bist du fällig Püppchen! Wütend sah ich ihr hinterher.,, Vanessa, möchtest du vielleicht zum Abendessen bleiben? Lisa hat sich auch schon eingeladen..", Jana lächelte mich wissend an. Ich lächelte verstehend zurück:,, Aber natürlich. Das würde ich gerne. Ich müsste nur kurz zu Hause Bescheid sagen.",, Das wird gar kein Problem sein." Und damit verschwand Jana wieder ins Haus. Langsam ging ich etwas auf der Einfahrt hin und her und ging dann Richtung Garten. Wow, so ein hübscher großer Garten. Mann, wenn ich hier leben würde, das wäre schon nicht schlecht. Langsam blieb ich im Torrahmen stehen, der zum Garten führte. Gleich rechts sah ich einen großen Stall mit Kaninchen! Oh wie süüüüüüß!! Fröhlich ging ich darauf zu und hockte mich hin. Zwei kleine Zwergkaninchen hüpften fröhlich im Stall herum. Ich sah sie mir weiter an, bis mir plötzlich jemand die Augen zu hielt. Ich schrie kurz erschrocken auf, drehte mich um und stand auf. Vor mir stand Bastian und grinste fröhlich. Kann bitte mal jeder aufhören mich zu erschrecken! ,, Ich hab mich schon gewundert wo du bist.",, Ähm.. ich wollte nur die Kaninchen ansehen, ich wollte nicht spionieren oder so. Also ich wollte mich schon irgendwie umschauen, denn ich find eurer Haus total schön und der Garten. Alles toll." Ich wurde etwas rot, wie immer und sah auf die Wiesen weiter weg.,, Es muss schön sein, am Ende der Stadt zu wohnen..." Er schaute mich an:,, Ja, das ist es.",, Bastian, wo bleibst du denn?" Auf einmal kam Lisa durch die Gartentür.,, Da bist du ja!" Sie sah uns beiden skeptisch an und fand es wohl nicht so toll, dass wir so nah neben einander standen. Bastian drehte sich zu ihr um und nahm hinter seinem Rücken meine Hand, so dass sie es nicht sehen konnte. Ich musste unwillkürlich grinsen. Nimm das du Püppchen! Aber sie kann es doch nicht sehen! Aber es ist trotzdem eine Genugtuung. ,, Du bist noch nicht fertig oder?", schmollte Lisa leicht.,, Ich komme gleich", sagte er freundlich. Er ließ langsam meine Hand los und ging in einen kleinen Schuppen, der neben dem Stall war. Ein wenig später kam er mit einem Korb voller Katzenbabys heraus.,, Ohh!! Die sind ja süß!!", quietschte ich vergnügt. Er lachte und ging mit uns beiden wieder zur Einfahrt. Dort stellte er sie für uns ab und machte sich wieder an die Arbeit. Ich setzte mich auf eine Stufe und schnappte mir vorsichtig eines der 5 Kätzchen. ,, Hallo, du kleines Ding!" Ich hielt es kurz hoch und drückte es dann an mich. UI! Wie süß! Lisa nahm sich ihren Stuhl und stellte ihn neben mich, nahm sich aber kein Baby.,, Nimm dir doch ein eins, die sind so süß!!", sagte ich fröhlich und nahm mir noch eins und legte es zu dem anderen auf meinen Schoß.,, Sicherlich. Will ich voller Katzenhaar sein, so wie du?", murmelte sie mir leise zu. Ich sah auf mich herab und meine Jacke war wirklich schon etwas voll mit Haaren.,, Das ist doch egal, das kann man doch wieder wegmachen!", strahlte ich und streichelte die beiden weiter, beugte mich dann zu den anderen und streichelte diese auch. Bastian drehte sich kurz zu uns um, schnell streichelte Lisa lächelnd die Katzen und als er sich wieder wegdrehte, machte sie einen angeekelten Gesichtsausdruck.,, Lass es doch einfach!", meinte ich zu ihr.,, Denkst du wirklich, dass ich ihn dir so einfach überlasse? Dann auch noch so einem Kind wie dir? Träum weiter!", sagte sie mit säuerlichem Tonfall, immer darauf bedacht, dass Bastian uns nicht hörte. Tse... Mich hat er geküsst! ,, Du brauchst ihn mir nicht mehr zu überlassen! Ich hab ihn schon!", sagte ich mit Genugtuung.,, Sicherlich Kleine. Wart ihr schon einmal zusammen aus? Hat er dich schon so geküsst, dass du nicht mehr weißt, wo du eigentlich bist? Hat er dich schon überhaupt einmal irgendwo berührt, wo es einer FRAU gefallen würde?" Ich wurde rot im Gesicht und sah auf die Katzen in meinem Arm. Nichts davon war bis jetzt geschehen. Ich sah mich herablassend an:,, Dacht ich es mir doch. Du bist keine Gegnerin für mich. Ich hab das schon alles erlebt und er hat es genossen. Also werde ich ihn schnell wieder zurückbekommen, denn ich weiß, dass er mich braucht und nicht so ein Kind, das flach ist wie ein Brett." Ich wurde noch röter und fühlte mich, als würde ich hier schrumpfen und immer kleiner werden. Das stimmt nicht! Ich bin für mein Alter ganz gut gebaut! Ich hab mir kein Silikon spritzen lassen! Das hab ich gar nicht nötig. Doch ich bemerkte, wie sich die Tränen in meinen Augen langsam anfingen zu sammeln. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass ich mal so gedemütigt werde und es war noch schlimmer, dass die Person, die mir das antat auch noch zusehen konnte, wie es mich verletzte. Ich schniefte leicht, sah sie aber nicht an. ,, So, ich bin fertig!", sagte Bastian vom Auto. Ich wischte mir schnell über die Augen, damit er nicht meine Tränen sah. Er drehte sich zu uns um und schaute mich leicht sorgenvoll an.,, Was ist denn mit dir?" Zwar hatte ich keine Tränenspuren mehr, aber rot waren meine Augen dennoch. Ich lachte gespielt:,, Ich hab eine Katzenallergie!" Er verzog die Mundwinkel zu einem halben Lachen.,, Hab ich irgendwie vergessen, als ich die gesehen hab", langsam legte ich die beiden Katzen wieder in den Korb. Er nahm sie und ging damit ins Haus:,, Kommt mit, es wird bald essen geben." Lisa folgte ihm schnell und ich saß noch kurz da, schniefte einmal kräftig und ging dann auch hinein. Drinnen kam mir ein unbeschreiblich leckerer Duft entgegen und ich sah Lina herumlaufen, um einen kleinen Hund zu fangen. Bastian stelle die Katzen in eine Ecke, gab danach seiner Mutter einen Kuss auf die Wange und verschwand um sich zu waschen. Lisa saß schon am Tisch, während Jana noch ein Glas auf den Tisch stellte und ihre Mutter am Herd stand. Es war eine warme Stimmung in diesem Raum und ich könnte dort für immer stehen und alles beobachten.,, Lina, jetzt lass doch den Hund in Ruhe! Wasch dir die Hände und komm dann auch wieder." Schnell fragte ich Lina, ob ich mitkommen könnte. Zusammen gingen wir eine große Treppe hoch und ich starrte auf die wunderschönen Bilder an der Wand. ,, Die hat alle meine Mama gemalt!", sagte sie zu mir stolz. Wunderschön! Im Badezimmer fanden wir Bastian, der gerade sein Gesicht wusch.,, Komm, wir nehmen das andere Waschbecken." Lina zeigte auf das Waschbecken genau daneben. Lina machte schnell ihre Hände nass, trocknete sie ab und rannte schnell wieder runter und rief dabei:,, Wer zu spät kommt, kriegt nichts mehr ab!" Ich lachte und wusch mir die Hände, während Bastian sich gerade das Gesicht abtrocknete und das Handtuch in einen großen Wäschekorb warf. Dann lehnte er sich gegen das Becken und sah mir zu. Ich trocknete meine Hände und wollte an ihm vorbei gehen, doch er zog mich zu sich und sagte:,, Hi!" Ich lachte leise und antwortete:,, Hi du!" Er küsste mich kurz auf die Wange, nahm meinen Arm und führte mich hinunter. Wie war das noch mal? Über ihn herfallen? Warum denn nicht?! Unten nahm er mir die Jacke ab und hing sie auf einen Haken, dann gingen wir wieder in die Küche, wo gerade das Essen von allen aufgetragen wurde. Bastian setzte sich neben seine Mutter und Lisa schnell neben ihn. Geschlagen setzte ich mich neben Jana und Lina. Das Essen war ziemlich amüsant, Lina erzählte irgendwelche Witze und Geschichten aus der Schule, während mein Blick immer wieder zu Lisa wanderte, die sich ziemlich an Bastian ranwarf.,, Ich hoffe, du magst das Essen, Vanessa! Es ist eine spanische Spezialität. Mein Mann ist Spanier und deshalb gibt es oft so etwas." Ich schüttelte den Kopf:,, Es schmeckt wirklich gut." Bastians Mutter lächelte zufrieden. ,,Ja, da muss ich Vanessa Recht geben Frau Scholl. Es hat mir ja aber auch schon immer bei ihnen geschmeckt!", warf Lisa ein. Achtung! Schleimspur! ,, Wie läuft es denn so in der Schule, kleiner Bruder, Lisa? Ich hoffe doch, ihr werdet ein gutes Abi machen." Jana sah beide fragend an.,, Das würde mich auch interessieren!", verstärkte ich die Frage. Wie schon vorher gesagt: Es ist Krieg zwischen uns beiden! Da kannst du mich noch so oft demütigen. Mich hat er schließlich im Bad geküsst! Bastian grinste:,, Sehr gut.",, Und bei dir Lisa?", ich betonte ihren Namen merkwürdig. Sie lächelte mich gezwungen an:,, Gut, wirklich gut. Am Ende werde ich es schon schaffen!" Tse, ich weiß wie du das gemeint hast. Du wirst ihn nicht bekommen. Das Essen verging schnell und mir fiel ein, dass ich vergessen hatte zu Hause anzurufen. Ich half schnell abzuräumen und sagte dann zu Frau Scholl: ,,Danke für das leckere Essen, aber ich hab heute Nachmittag vergessen meinen Eltern zu sagen, wo ich bin, sie machen sich sicher schon Sorgen. Deshalb sollte ich jetzt wohl lieber gehen.",, Oh aber natürlich, das ist doch nicht schlimm. Bastian kann dich ja nach Hause fahren. Er soll eh noch etwas für mich abliefern." Ich bedankte mich und zog mir meine Jacke an, während sie mit Bastian sprach. Auf der Einfahrt verabschiedete sich Lisa überdramatisch von ihm und ich musste mir mein Augenrollen verkneifen. Als er mich nach Hause fuhr schwiegen wir, bis er sich dann wohl doch entschloss etwas zu sagen:,, Ich fand es toll, dass du heute bei mir warst.",, Deine Familie ist wirklich nett." Er nickte:,, Tut mir auch Leid wegen der Katzen, ich wusste nicht, dass du eine Allergie hast!" Das wusste ich bis heute auch nicht. ,,Das ist wirklich nicht schlimm. Ich hab es ja auch vergessen und so schlimm ist es ja nun auch nicht. Es reizt nur leicht meine Augen.",, Wenn du das sagst.",, Ja das sage ich." Ich lachte und legte meine Hand auf seine, die auf dem Schaltknüppel lag. Bei mir angekommen, wollte ich meine Hand wieder wegnehmen, doch er hielt sie fest.,, Kann ich dich Morgen wieder sehen? Es gibt dann wieder einen Tanzabend im Warm up. Hast du Lust mit mir dort hinzugehen?" Ich lächelte ihn an:,, Mal sehen!" Dann beugte ich mich vor und gab ihn einen Kuss auf die Wange. Ich hab es tatsächlich getan! Ich hab ihn geküsst!! OHH, ich könnte schreien vor Freude. Bastian grinste mich breit an:,, Wofür war der?" Ich lächelte einfach und stieg dann aus, winkte ihm zu und ging zur Haustür. Überraschung ------------ Überraschung Schlaf! Oh wie ich den Schlaf liebe! ,, Piieeeep, pieeeep, piieeeep!!" Argh!! Wütend schnellte mein Arm unter der Bettdecke hervor und ließ ihn auf dem Wecker fallen. Ich murmelte etwas und kuschelte mich ein. Zeit verging... leider nicht genug.,, Hallo Sonnenschein!!" Sag mal? Was soll denn immer dieses mit dem frühen Aufstehen? ,, Du hast Besuch!" Ich murmelte wieder etwas und zog mir die Deck noch weiter über den Kopf. Schlaf sweet Schlaf!...... Ein Schäfchen, dass über einen Zaun springt....aber warum springt es denn eigentlich über den Zaun? Gibt es da ein Sonderangebot an Wolle? Und warum zählt man eigentlich Schäfchen.....? Ich runzelte die Stirn und beschloss diesen Gedankengang hier und jetzt einzustellen. An Bastian denken... Oh ja, das ist schön, wie er gestern so beim Auto da stand! Ich sag nur: Jammy! Bei diesen Gedanken schoss mir das Blut in den Kopf. Vielleicht auch nicht so eine gute Idee... Plötzlich fühlte ich, dass sich jemand mit voller Wucht auf mein Bett warf und mich kräftig schüttelte. Ich kreischte kurz und zog schnell die Decke von meinem Gesicht.,, Hallo!!!" Ich öffnete den Mund, aber kein Wort kam heraus. ,, Na, hab ich dich erschreckt? Das wollte ich auf jeden Fall tun!",, Bastian?" Er nickte und lachte stark. Ich zog die Decke um mich:,, Ich glaube, ich leide schon an Verfolgungswahn!" Er legte den Kopf schräg:,, Das glaube ich nicht, oder wer sollte dich denn verfolgen?" Ich sah ihn leicht irritiert an.,, Ach ist schon gut." Er sah sich in meinem Zimmer um.,, Was machst du eigentlich hier?" Der verblüfft mich doch immer wieder. Bastian zuckte mit den Schultern.,, Ich wollt dich sehn." Ich wurde mal wieder leicht rot und sah auf meine Uhr.,, Und das um 9.30 Uhr?" Er nickte eifrig: ,, Klar doch." Er sah mich lange Zeit an, bis es mir schon langsam unangenehm wurde.,, Bekomm ich gar keinen Kuss?" ,, Hä?" Der hat vielleicht nerven der Typ? Und wie ein Kuss? Erwartet er etwa, dass ich ihn richtig küsse? Das haben wir noch nicht einmal gemacht. Geschweige denn davon, dass ich so was kann oder Übung hab!...... okay.......... Panik!! Er lächelte, lehnte sich zu mir und tippte auf seine Wange. Puhhh! Da hast du aber noch mal Schwein gehabt Mädchen. Was ist denn daran toll? Ich beugte mich vor und gab ihn einen kleinen Kuss.,, Nun da wir das geklärt haben, steh auf und mach dich fertig!" Ich zog eine Augenbraue hoch:,, Wie bitte?",, Na, du sollst dich fertig machen.",, Wofür denn?", seufzte ich. Ich bin definitiv kein Morgenmensch! ,, Ich wollte etwas mit dir unternehmen!", schmollte Bastian.,, Und warum wurde ich dann nicht vorher informiert? Ich muss mich dann noch fertig machen! Das braucht wirklich seine Zeit und und und...",, Ach was, zieh dir einfach was an und dann geht's los!" Müde ließ ich mich von ihm aus dem Bett ziehen.,, Ich warte im Wohnzimmer auf dich." Schnell schnappte ich mir ein paar Sachen und ging noch kurz ins Bad. ,, Mann, das hat ja gedauert!" Ich verdrehte die Augen wegen Bastians Kommentars, als ich in die Stube kam.,, Aber nun bin ich fertig." ,, Macht euch einen schönen Tag, ihr beiden!", hörte ich meinen Vater von der Küche rufen. Neugierig sah ich Bastian an, doch der grinste nur und führte mich hinaus. Im Auto sagte er dann:,, Ich hab für heute schon alles geplant!" ,, Ach..?",, Ja, also, es folgen Überraschungen, stell dich drauf ein." Doch meine Neugierde wurde erst recht genau wie meine Verwirrung dadurch hervorgebracht, als wir am Flughafen der nächsten Stadt anhielten. Ich saß einfach nur baff da. Was tun wir denn bitte hier? Ich schaute aus dem Wagenfenster, während Bastian um das Auto herum lief, um die Tür zu öffnen. Mit einem leichten Lächeln nahm ich seine Hand und stieg aus.,, Warte.." Er ging zum Kofferraum und holte eine Decke und einen Picknickkorb heraus. Nein, oder? Das ist doch jetzt nicht sein ernst! Oh wie süß!! Mann, was hast du dir nur für einen tollen Typen geangelt!!? Er nahm mich bei der Hand und führte mich hinein und nach eine Weile erreichten wir einen kleinen leeren Aufenthaltraum. Er zog die Gardinen zum " Hauptgang" zu und zog mich in die Mitte des Raumes, legte die Decke auf den Boden und den Korb stellte er daneben.,, Los setzt dich." Langsam setzte ich mich auf die Decke, immer noch etwas irritiert, ob es einen besonderen Grund gab, warum wir hier waren.,, Warum sind hier keine Leute?", fragte ich kindisch.,, Ich hab den Raum gemietet..." Ich starrte ihn an:,, Was?",, Jetzt beruhig dich erst einmal." Mit den Worten holte er Obst und Gemüse heraus, alles total schön angerichtet. Mein Herz schwillt vor Freude noch so weit an, dass es nicht mehr in den Körper passt! ,, Das ist die Vorspeise.",, Du bist doch verrückt!", sagte ich ihm, doch er lächelte nur.,, Weißt du warum ich dich hierher gebracht hab?", er setzte sich nun nah an mich und sah mir in die Augen. Ich schüttelte einfach nur dumm den Kopf.,, Na ja, du kannst es ja auch gar nicht wissen!" Er lachte mich an. ,, Also hier genau in diesem Raum, da haben sich meine Eltern zum ersten Mal getroffen.",, Oh..." Wie oh? Ey, der Typ teilt gerade eine, wahrscheinlich sehr emotionsvolle, "Erinnerung" mit dir und du sagst: oh?!! Ich hätte mich mental schlagen können.,, Mein Vater saß hier", er zeigte auf eine Bank weiter weg, ,,Und meine Mutter stand genau hier, wo wir jetzt sitzen. Sie sagen, es sei wie ein Blitz durch sie gekommen, als sie sich auf einmal in die Augen sahen. Liebe auf dem ersten Blick...." Ich nickte erstaunt.,, Meine Mutter blieb einfach hier stehen, als sie die Blicke dennoch voneinander nahmen. Aber mein Vater kam dann auf sie zu und hat mit seinem, damals starken, Akzent meine Mutter gefragt, wo es hier denn Kaffee gibt....... Meiner Meinung nach eine ziemlich miese Anmache." Ich musste bei seinen Worten kichern, drängte ihn aber dazu weiter zu erzählen. ,, Na ja, meine Mutter fand ihn halt toll und hat die Initiative ergriffen und ihn gleich auf einen Kaffee eingeladen.",, Aber deine Eltern, mussten die sich nicht wieder trennen? Schließlich waren sie doch hier am Flughafen und wollten sicherlich wo hin!" Er nickte und fuhr fort:,, Sie haben sich beim Kaffeetrinken amüsiert und daraufhin die Nummern getauscht. Mein Vater musste zwar für ein paar Tage zurück nach Spanien, aber sie haben jeden Tag wohl miteinander telefoniert. Nach einer Woche kam mein Vater wieder zurück und bei seiner Ankunft haben sie sich hier wieder getroffen.",, Das find ich irgendwie romantisch....", seufzte ich. Bastian lachte und aß etwas Obst.,, Das hier find ich auch sehr romantisch von dir, Bastian, das muss ich dir lassen." Er zuckte einfach mit den Schultern und gab mir etwas zu Essen.,, Danke." Wir hatten die ganze Zeit viel Spaß miteinander und hatten viel geredet. Ich glaube, dass ist ein weiterer Schritt für unsere" Beziehung"... Sollte ich ihn eigentlich drauf ansprechen? Wer weiß wie er reagiert? Vor meinem Auge spielten sich schreckliche Szenen ab. Oh je.... ,,Vanessa? Vanessa!!",, Huh?!",, Mensch, wo warst du denn grad mit deinen Gedanken?",, Ach", ich lachte nervös, ,,Nirgends!" Er räumte alles zusammen und sagte:,, Komm wir müssen wieder gehen...",, Schade..." Bastian lächelte mich an und gab mir einen Kuss auf die Wange.,, Der Tag ist ja noch nicht vorüber!" Nach einiger Zeit saßen wir wieder im Auto und fuhren wieder zurück. Wir hielten in einem Stadtteil der mir komischerweise gänzlich unbekannt war.,, Wo sind wir denn?",, Wirst du noch sehen!" Es war ein recht großes Gebäude vor dem wir standen und ich konnte es einfach nicht einordnen. War ich überhaupt schon einmal hier? Ich glaube nicht. Dachte ich so bei mir, als wir durch den Haupteingang gingen. An der Rezeption sagte Bastian irgendetwas von Anzügen und Farbe. Hä? Wir wurden in den nächsten Raum geführt, der am Ende eines langen Ganges war. An den Seiten waren ein paar Glastüren, durch die ich schielte. Oh nein nicht dieses Spiel mit den Farbpistolen, wo man sich gegenseitig abschießen kann! So was hab ich noch nie gemacht. Ich werde mich total dumm anstellen. In dem Raum bekamen wir die Anzüge und die Farben usw..,, Okay, wer zuerst 10 mal getroffen wurde hat verloren, okay!?", fragte Bastian mich, als wir zusammen in einem" Spielraum" standen. Ich nickte nervös und hielt unbeholfen meine "Waffe" in der Hand. Er grinste mich siegessicher an.,, Ich werde zwar sowieso gewinnen, aber ich versuche es und gib dir einen kleinen Vorsprung, ja?" Ich streckte meine Nase ein bisschen in die Luft und antwortete ihm: ,, Ich glaube, das wird gar nicht nötig sein, denn ich werde dich platt machen. Du wirst es schon sehen." Oh wie ich mich nur geirrt hatte. Nach ungefähr 2 Stunden schmiss ich mich vor lachen auf den Boden und konnte einfach nicht mehr aufstehen. Bastian ließ sich ebenfalls lachend neben mich nieder.,, Mann, so schlecht bist du auch nicht.",, Ach nein?", ich schaute zur Decke und versuchte meine Atmung wieder in den Griff zu bekommen, ,,Ich wurde jetzt schon mindestens 23 mal getroffen, und du? Du hast gerade mal 5 Treffer abbekommen!",, Du hast mich wenigstens schon getroffen, das ist schon was!" Und wieder mussten wir lachen und Bastian stützte sich mit dem linken Arm ab, um mich anzusehen.,, Mit der Farbe im Gesicht siehst du echt komisch aus!" ,, Denkst du, du siehst besser aus?", erwiderte ich und versuchte ihm etwas Farbe von Gesicht zu wischen.,, Das geht gar nicht mehr ab. Stell dir mal vor du musst nun für immer so rumlaufen, Bastian!" Er schüttelte den Kopf:,, Das glaube ich eher weniger." Lachend sah ich ihn an. Du bist einfach zu...... du bist zum knuddeln!! ,,Danke, für das alles! Es hat mir wirklich Spaß gemacht, obwohl ich dachte, dass ich total ablosen werde!",, Das hast du doch auch getan..." Ich sah ihn kurz nachdenklich an:,, Du hast Recht." Dann trat ein angenehmes Schweigen ein, in dem wir nur nebeneinander lagen und zur Decke starrten. Plötzlich lehnte sich Bastian nah zu mir rüber.,, Hey..." Ich machte leicht große Augen. ,, Ähm.. halluh?!" Es kam wir vor wie in diesen schnulzigen Büchern, wo sich das Paar tief in die Augen sah und alles um sich herum vergaß. Okay, ich weiß was jetzt kommt und ich bin voll darauf vorbereitet....nein, bin ich überhaupt nicht!! Ich kann doch gar nicht küssen!! Was soll ich tun?! Ich blickte kurz auf seine Lippen, die immer näher kamen. Nur nicht in Panik geraten. Ich mach einfach das, was man so im Fernsehen sieht. Genau! Zuerst: Augen schließen... Okay, dann, ja nee, keine Ahnung! Es hilft auch nicht gerade, dass ich denke, mein Bauch platzt gleich. Ich muss unbedingt Lena später fragen, ob das normal ist. Oh mann, wenn man seinen ersten richtigen Kuss vor sich hat, sollte man nicht an so was denken. Also Schluss, Aus und Ende! Kurz darauf spürte ich auch schon seine Lippen auf meinen. Es klingt zwar klischeehaft, aber mir kam es wirklich so vor, als würden tausend von Schmetterlinge in meinem ganzen Körper rumschwirren..., was eigentlich auch ein bisschen irritierend war, schließlich wollte ich meinen Traumprinzen küssen und nicht irgendwelche Insekten in meiner Magengegend haben. So schnell der Kuss angefangen hatte, so schnell hörte er auch schon wieder auf. Es waren gerade mal ein paar Sekunden gewesen, doch für mich schien es als seien Stunden vergangen. Irgendwie benebelt, öffnete ich leicht meine Augen. Wow......... Ja, wow.... Wir sahen uns weiter an, doch dann zog ich ihn am Kragen seines Anzuges wieder zu mir hinunter. Oh nein, was hab ich getan. Hey, Körper! Tu gefälligst das, was ich will!! Dieser Kuss dauerte etwas länger und ich konnte nicht genug von Bastian kriegen. Doch alles muss irgendwann zu Ende gehen und Bastian zog sich wieder ein paar Zentimeter von mir weg und zog keck eine Augenbraue hoch:,, Du gehst aber ran. Das wusste ich gar nicht." Mir schoss das Blut in den Kopf und ich sah zur Seite. Dies brachte ihn zum Lachen. Langsam richtete er sich richtig auf und zog mich an meiner Hand mit sich. ,, Und was jetzt?", fragte ich leicht nervös. Wie verhält man sich denn nach zwei Küssen, die dir den Atem rauben, dich innerlich aufwühlen und dich dazu veranlassen noch viele andere Sachen zu tun! Jetzt aber mal halblang hier. ,, Ich denke, wir sollten uns wieder umziehen", er sah auf seine Uhr, ,,dann bring ich dich nach Hause, damit du dich richtig fertig machen kannst und um 5 hol ich dich wieder ab." Ich nickte etwas abwesend. Etwas gesäubert saßen wir dann wieder im Auto und er fuhr mich nach Hause. Bei mir angekommen, drückte ich ihm kurz einen Kuss auf den Mund und sagte:,, Also dann um 17 Uhr?" Er nickte lächelnd und zog mich noch einmal zu sich, als ich gerade die Tür öffnen wollte.,, Bis dann", flüsterte er mir nach dem gefolgten Kuss zu.,, Ja." Damit stieg ich aus, öffnete die Haustür und war aus seinem Blickfeld verschwunden. Die Qual der Wahl ----------------- Die Qual der Wahl ,, Zu schick, nicht schick genug!", leicht frustriert schmiss ich Lena meine Kleider entgegen. Vor einer halben Stunde hatte ich erfahren, dass nicht nur Bastian und ich, sondern auch Lena und Tom zum Tanzen gehen. Wir hatten also nach Lenas Vorstellung ein Doppeldate! Mann, wieso war ich mir des Stresses einer "Beziehung" nicht schon vorher bewusst? Immer gut aussehen wollen, das ist echt nicht leicht. ,, Ich denke, du solltest das kleine Schwarze anziehen!", Lena zuckte mit den Augenbrauen und fing an zu lachen.,, Sehr lustig...",, Na ja, ihr habt euch schon geküüüüühüüüssssst! Also, dann kannst du dich auch richtig heiß anziehen!" Ich sah überlegend auf das rote, wirklich.. extreme, Kleid.,, Tiefer Ausschnitt, kurz, dünne Träger und noch einen kleinen Schlitz inner linken Seite. Mann, Vanessa, woher hast du das eigentlich?" Sie kicherte wieder und warf sich auf mein Bett.,, Du hast mich damals dazu überredet das Kleid zu kaufen, wenn ich dich daran erinnern darf." Ich hielt das Kleid gegen mich und sah mich im Spiegel an.,, Wird dein Kleid nicht zerknittern, wenn du da so liegst, Lena!" Schnell stand sie auf und strich an ihrem Kleid und ihrer Frisur herum.,, Du musst dich langsam entscheiden. Du hast dir den Typen schon an Land geholt, also kannst du ihn sicher nicht mit so nem Kleid verschrecken! Und außerdem hab ich aus sicherer Quelle erfahren, dass Lisa mit ihren Freundinnen heute auch dort sein wird", sagte Lena lässig und besah sich ihre Fingernägel. Geschockt drehte ich mich zu ihr um:,, Was?? Wirklich? Oh ,ich bin so was von geliefert!" Ich setzte mich auf mein Bett, währenddessen Lena nur die Augen verdrehte.,, Du übertreibst, wie immer." Ich kann es mir schon bildlich vorstellen. Ich mit den dreien und Lisa, wie sie mit ihrem perfektem Aussehen auf uns zu stolziert und versucht mit Bastian zu flirten, während ich daneben stehe mit so ´nem ich-bin-zu-klein-und-zu-schüchtern-Kleid........ Entschlossen nahm ich das Kleid und ging mit ein paar Sachen ins Bad. Das wird nicht passieren. Leicht zitternd standen Lena und ich fertig vor dem Haus und warteten auf die Jungs.,, Bist du wirklich sicher, ich seh gut aus in dem Kleid?", fragte ich bestimmt zum tausendsten Mal. ,, Wie ich dir schon die ganze Zeit sage: Ja!",, Vielleicht sollte ich mich noch schnell umziehen?",, Keine Chance, da kommen sie." Kurz darauf kam ein Audi A3 vorgefahren und von der Beifahrerseite stieg Bastian aus. Er sah unglaublich aus mit seinem leicht dunkelgrünem Anzug und dazu ein weißes Hemd, was cool aufgeknöpft war. Mannoman! ,, Hallo!!", sagte Lena überfroh und ging schnell zur Fahrerseite, um Tom zu begrüßen. Leicht verschüchtert ging ich zu Bastian.,, Hey.." Zum Glück kann er durch den Mantel mein Kleid nicht sehen... Er nahm meine Hände in seine:,, Hey selber." Er beugte sich rüber und küsste mich. Seufz! Wie schön das Leben sein kann. ,, Hey, ihr Turteltäubchen! Wir müssen los!" Ich kicherte und streckte Lena die Zunge entgegen. Bastian öffnete mir die Autotür und stieg auf der anderen Seite ein. ,, Okay Jungs! Nur damit das klar ist. Ihr werdet nach dieser Nacht keinen Schritt mehr tun können, da wir die ganze Zeit tanzen werden!", sagte Lena enthusiastisch und zog Tom mit sich in das Café. Bastian und ich lachten und zusammen suchten wir nach einen passenden Tisch. Bevor wir uns setzten ,nahm Tom Lenas Jacke und murmelte ihr etwas ins Ohr, was sie rot werden ließ. Okay, jetzt kommt der Moment der Wahrheit.. nur ruhig ein und aus atmen Vanessa, alles wird gut werden!! Bastian lächelte mich an und nahm mir den Mantel entgegen. Ich sah demonstrativ auf die Tanzfläche. Plötzlich merkte ich wie er mich zu sich zog und meinen Kopf in seine Hände nahm.,, Du siehst unglaublich aus...." Ich lächelte süß. Unglaublich... unglaublich was? Hässlich? Nein, er meint unglaublich schön....!!! Kreisch! Wir setzten uns und erzählten eine Weile, bis Tom und Lena zusammen zur Tanzfläche schlenderten. Bastian legte seinen Arm um mich, während ich etwas nervös Ausschau nach Lisa Bonhoeffer und ihrer Gruppe hielt.,, Suchst du wen bestimmtes?", fragte er mich interessiert. Schnell sah ich ihn an. War es so offensichtlich? Er lächelte mich an und legte seinen Kopf gegen meinen.,, Ich bin froh, dass ich hier mit dir sein kann...." Ich schluckte leicht. OHHHH! Wie romantisch und, ach... Was soll ich denn jetzt antworten? Ich bin ja so eine Niete... Er strich mir sanft über meine Wange und flüsterte:,, Shall we dance?" Ich lachte, daran denkend, dass ich ihm erzählt hatte, dass in dem Moment mein Lieblingsfilm Darf ich Bitten war. Ich nickte und wir gingen zur Tanzfläche. Es kam ein langsames Lied und ich schmiegte mich eng an ihn und seufzte. Ich denke, ich bin das glücklichste Mädchen auf der Welt! Nachdem ich meine Augen wieder öffnete sah ich Lisa mich von weiten ,in den Armen von irgendeinem Typen ,anstarren. Ich zog provozierend meine Augenbrauen hoch und küsste Bastian sanft auf den Mund. Er lächelte danach und zog mich noch enger an sich. Ich grinste Lisa an, als sie wütend mit dem Jungen wieder zu ihrem Tisch verschwand. Ja, Leben könnte nicht besser sein. Nach einiger Zeit setzten wir uns wieder. Als Lena dann auch mit Tom wiederkam, schnappte sie mich und zog mich mit ihr zum WC.,, Und? Wie läuft es so?", fragte sie mich ganz aufgeregt.,, SUPER!", antwortete ich ihr überglücklich. Wir kicherten und redeten kurz, bevor wir wieder zu den Jungs gingen. ,,Hey, kommst du mit mir raus? Ein bisschen Luft schnappen?", sagte Bastian, während er meine Wange küsste. Leicht rot im Gesicht gingen wir Hand in Hand vor die Tür. Es war angenehm in der Kälte der Nacht zu stehen. Eigentlich total romantisch mit den Sternen. Wir schwiegen einige Zeit, bis er plötzlich vor mir stand und meine Hände nahm. Er sah mich zuerst nicht an doch dann räusperte er sich und sah mich nervös an.,, Was ist denn?", fragte ich besorgt. Er lachte nervös und räusperte sich wieder.,, Also... Ich weiß gar nicht, wie ich das sagen soll. So was hab ich noch nie gemacht.... Also,.. doch, aber nicht wirklich." Er seufzte und sah kurz zu Boden.,, Oh mann... Du bist ein total.. du bist.." Er sah mir in die Augen. Ja, was denn ? Hoffentlich nichts schlimmes? Oh, dass könnte ich nicht ertragen! ,, Du bist das unglaublichste Mädchen was mir je begegnet ist!" Ich wurde rosa um die Nasenspitze. Why, thank you! ,, Ich.. also, du...." Er sah kurz gen Himmel und dann wieder zu mir:,, Ich denke.. na ja, eigentlich... eigentlich weiß ich es... Ich denke ich weiß es." Ich nickte ihm aufmunternd zu. Er holte tief Luft und sah mir fest in die Augen:,, Ich liebe dich." ,, Was?" Oh nein.... W. Warum... Ich mein, darauf war ich nicht vorbereitet. Was soll ich denn jetzt sagen? Liebe? Liebe ich ihn? Ich mag ihn sehr gerne, aber... Liebe ich ihn... Ich strich mir über die Stirn und sah zu Boden. Es kam mir so vor, als würde ich in ein großes schwarzes Loch fallen, in dem es keinen Ausweg gibt und mir die Luft entzogen wurde. Ich bin verwirrt. Liebe, nicht Liebe. Wieso habe ich mir nicht schon davor Gedanken gemacht? Oh, ich bekomme Kopfschmerzen. Okay, hör nur in dich rein, dann weißt du es. Ich war noch nie verliebt. Bin ich verliebt? Wie fühlt sich das an...? Ich schnappte kurz nach Luft und er blickte traurig zu Boden und schüttelte seinen Kopf. Auf einmal klingelte mein Handy und ich sah kurz auf meine Manteltasche, ließ langsam meine Hand hineingleiten und antwortete.,, Ja?", meine Stimme zitterte leicht.,, Vanessa?", kam es aufgeregt von meiner Mutter zurück.,, Ja, was ist denn?",, Mark ist im Krankenhaus!!" Fast wäre mir das Handy aus der Hand gefallen. Was? Oh mein Gott... Nun fühlte es sich noch mehr so an, als würde man mir die Luft abschnallen. ,, Kannst du kommen!?" Ich nickte abwesend, legte auf und sah Bastian kurz geschockt an.,, Es tut mir Leid." Und damit rannte ich davon. Das Krankenhaus war nicht weit entfernt und in ein paar Minuten war ich schon da. Ich rannte hinein und sah auch schon bald meine Eltern.,, Was ist passiert? Wo ist er?",, Es ist nicht so schlimm. Er ist ein paar Stufen runtergefallen zu Hause und hat sich die Hand verstaucht!" Ich atmete ein paar mal tief ein und aus. Oh je... Gut, es ist alles wieder gut. Wir saßen einige Zeit zusammen im Wartezimmer, bis die Ärzte uns zu Mark ließen. Ich umarmte ihn und wuschelte ihm durch die Haare.,, Du hast mir ganz schön Angst gemacht!" Er lachte mich an und meine Eltern umarmten ihn auch. Meine Eltern mussten noch ein paar Formulare ausfüllen, bis Mark wieder entlassen wurde.,, Tut mir wirklich Leid, dass wir dich von dem Tanzabend weggeholt haben, Vanessa!", sagte mein Vater und ging mit meinem Bruder zum Auto.,, Willst du wieder hingehen, oder sollen wir dich fahren?", fragte mich meine Mutter. Ich schüttelte schnell den Kopf.,, Nein, ich gehe...",, Okay, bis bald und pass auf dich auf." Langsam ging ich die Straße entlang, ich wollte auf gar keinen Fall wieder zurück zu Bastian. Ich war mir einfach über meine Gefühle nicht im klaren. Total entmutigt stand ich vor einer Schaukel im Park. Ich setzte mich und schaukelte leicht hin und her. Liebe... Ich schaute in den Himmel und merkte kaum, wie mir kleine Tränen über die Wange liefen. Ich wusste nicht wie lange ich dort saß, aber ich wusste einfach nicht, was ich tun sollte. In Gedanken ging ich alle Erlebnisse mit Bastian durch. Vielleicht.... Doch.... Plötzlich spürte ich wie sich jemand neben mich setzte. Bastian. Ich brauchte nicht neben mich zu schauen, um es zu wissen.... Irgendwie spürte ich es. Auf einmal nahm er mit seiner linken Hand meine und drückte sie fest, fast um mir zu zeigen, dass er mich nie wieder loslassen würde. Liebe?Absolut ------------- Ja, Liebe auf den ersten Blick. Ich glaube daran. Vielleicht wusste ich es nicht zuerst, aber innerlich habe ich ihn von Anfang an geliebt. Damals war er nur der Kellner, der ein süßes Lächeln hatte, später wurde er der Playboy, der so unverschämt war, dass es schon wehtat und dann... ja, dann wurde mir immer deutlicher bewusst, welche Gefühle sich langsam in mir ausbreiteten. Als er mir seine Liebe gestand... Wie konnte ich nur so dumm sein. Natürlich habe ich ihn geliebt und werde ihn immer Lieben. Das ist meine Geschichte von der Liebe auf den ersten Blick Hosted by Animexx e.V. 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