Ausgleichende Gerechtigkeit? von tough (- Die Jägerin) ================================================================================ Disclaimer : Alles Mein. Erkärung : Diese darkfic ist dunkel und schön, deshalb für Dich. Widmung : Alakreiel Ausgleichende Gerechtigkeit? - Die Jägerin Krachend fällt die Tür zu. Habe sie mit aller Wucht ins Schloss geschmissen. Nutzt nur nicht viel, ich koche immer noch vor Wut. Diese Frau kennt meine Schwächen. Eine davon ist sie. Unglaublich schön ist sie. Und impertinent, gewissenlos, erpresserisch. Wohin jetzt? Was tun? Während ich den Motor starte, überlege ich noch. Fädele schon mal in den Spätabendverkehr ein. Ich kenne mich. Werde kein Auge zutun, heute Nacht. Mit der Menge Adrenalin im Blut muss ich mich bewegen. Ins Dojo fahren? Da ist am Wochenende abends kein Mensch mehr. Nur den Sandsack als Gegner? Öde. Ich will aber kämpfen. Jetzt, und richtig. In der einsetzenden Dämmerung fahre ich durch die Innenstadt. Eine der Hauptstraßen. Dicht an dicht Diskotheken, Bars, Kneipen. Auf den Bürgersteigen Partyvolk, teilweise schon betrunken, die Profigauner und die Nutten, einige blutjung. Langsam bekomme ich eine Idee, den Abend sinnvoll zu nutzen. Ich parke den Wagen in einer etwas ruhigeren Seitenstraße. Noch mal kurz denken. Was brauche ich? Dunkle Kleidung? Trage eh nur schwarz. Schwarze Jeans, Tanktop, Stiefel. Lederjacke liegt auf dem Beifahrersitz. Eventuell eine Waffe? Im rechten Stiefel steckt immer ein Messer. Neben dem Sitz die geliebten Sais, in ein Tuch gehüllt. Aber heute nicht, meine Lieblinge. Heute will ich Schaden mit den bloßen Händen anrichten. Handschuhe? Habe immer ein Paar im Handschuhfach. Im Kofferraum ist eine Trainingstasche. Daraus hole ich ein schwarzes Baumwolltuch. Meist drehe ich es und binde es um die Stirn, damit kein Schweiß in die Augen kommt. Heute nicht. Heute kein Training. Nein, Ernstfall. Ein paar Seitenstraßen noch und ich bin am Park. Nur mittelgroß trennt er das laute, grelle Amüsierviertel von den Blocks mit den Hotels und Restaurants. Die meistens Insider meiden ihn im Dunkeln. Nur Fixer gönnen sich dort ihren nächsten Schuss. Und warten auf Touristen, um mit deren Geld den nächsten Fix kaufen zu können. Sie machen den Kleinkriminellen Konkurrenz. Gelegentlich werden die dann alle von durchstreifenden Jugendbanden aufgemischt. Aber ich hoffe auf einen der Zuhälter, die mal wieder eines der Mädchen auf Spur prügeln. Oder auf einen Vergewaltiger. Passiert oft hier. Die Polizei hält sich raus. Die haben Personalknappheit, angeblich. Politiker schützen ist wichtiger. So lange es keine Leichen hier drin gibt, bleiben die hübsch draußen. Nun, das kann ich ändern. Muss grinsen. Meine Laune wird besser. Schließe die Lederjacke und binde das Tuch um den Kopf. Habe leider ziemlich helle Haare. Für Asien zu hell. Auffallen will ich nicht. Leise gleite ich in das Dunkel. Meine Augen gewöhnen sich an die Schwärze. Durch manche Büsche dringt Restlicht. Meine Ohren stellen auf sensitiven Empfang. Sind jetzt doppelt wichtig. Alle hundert Schritt ist eine Laterne, die meisten kaputt, natürlich. Die wenigen funktionierenden meide ich. Ich bin Jägerin, meine Beute ist lichtscheu. Geduld zahlt sich aus. Dumpfe Laute. Na, da scheint Jemand um Hilfe zu rufen. Aber Knebel dämpfen sowohl Lautstärke als auch Deutlichkeit. Scharren, als wenn sich Füße bockig in den Boden stemmen, aber weiter gezogen werden. Ein lautes Klatschen. Klar, das war ein Schlag mit der flachen Hand. Hm, das könnte was für mich sein. Nähere mich im Schatten den Geräuschen. Bin gespannt, wer da wohl wem was antun will. Aber nicht übermäßig. Hauptsache, ich bekomme menschlichen Sondermüll vor die Fäuste. Eine kleine, runde Rasenfläche, umgeben von Bäumen und Büschen. Wenig Licht von einer Laterne, zu weit entfernt, um die Szene richtig auszuleuchten. Bleibe unter einem Baum stehen und beobachte. Das Mädchen ist jung, vielleicht fünfzehn. Knebel im Mund. Hände vorn gefesselt. Liegt schon auf dem Rücken, versucht Hände wegzustoßen. Der Kerl über ihr will ihr anscheinend die Bluse aufreißen, bekommt ihre Nägel ins Gesicht. Gut so Kleine. Die Polizei soll Spuren finden. Mit einem Fluch klatscht er ihr eine flache Hand ins Gesicht und springt hoch. Der andere kichert. "Muss ich Dir zeigen, wie's geht?" Er hockt sich neben den Kopf des Mädels. "Pass mal gut auf, ich wiederhole mich nicht. Du kleine Schlampe wirst für uns anschaffen gehen. Freiwillig, dafür werden wir schon sorgen. Und damit Du auch ganz genau weißt, was so verlangt wird, wirst Du jetzt mal uns Beide bedienen. Also, sei schön lieb....verdammt." Sie hat ihm ihre gefesselten Hände in den Unterleib gestoßen. Nicht sehr fest, nicht gut gezielt, aber trotzdem ist er in Rage. Mit der Faust donnert er ihr eine ans Kinn. Findet sein Kumpel wohl nicht so toll. "Klasse, jetzt schläft sie. Mensch, das bringt doch nichts." In meiner Körpermitte hat sich Energie gesammelt - schwarz, kalt, stark und schön. Bereit zum Töten. Machtvoll drängt sie mich zum Angriff. Die Beiden spüren den Tod hinter sich. Geduckt drehen sie sich. Wenden sich mir zu. Hände tauchen in Taschen. Keine Zeit verloren, hat der Größere einen Schlagring auf den Fingern seiner linken Hand. Hm, links. Die kleinere Ratte hat das übliche Messer. Rechts. Okay. Postiert sich auch rechts. Will wohl die Chance von außen meinen Rücken anzugreifen. Sein Kumpel kommt frontal näher. "Wer bist Du, zum Henker?" "Euer Tod." Während sich das Messer seitlich näher schleicht, kommt der Angriff von vorn. Schlag mit rechts, Finte. Pendele nur mit dem Oberkörper raus. In seinen Schlag hinein, meint er. Matt reflektiert der Stahl das wenige Licht. Das Ziel war mein Gesicht, unterhalb der Nase. Halber Schritt nach rechts. Meine Linke stabilisiert sein Handgelenk, meine Rechte beschädigt seinen Ellbogen. War mein ganzer Körper hinter. Er schreit. Drehe weiter. Gebe ihm von der Seite noch eine Rückhand aufs linke Auge. Habe aber schon das Messer im Visier. Natürlich kommt der Kleine rasch näher. Mache noch einen Stepp und setzte seinem Kollegen einen Lowkick von hinten in die Kniekehle. Jetzt hat er den halbumgekippten Brocken als Hindernis zwischen uns. Schaue rasch, wo liegt das Mädel. Ich will ja nicht fallen, ich will ja nur spielen. Zwei Sidestepps und der Brocken kriegt noch schnell ein Schienbein seitlich vor den Kopf. Vielleicht hat sein Genick das nicht ausgehalten. Ganz flach liegt er am Boden. Jetzt kümmere ich mich erstmal um das Messer. Es gibt da so Kampfsportexperten, die kicken angeblich Jedem das Messer aus der Hand. Ich nicht. Habe keine Lust, mir das Bein aufschlitzen zu lassen. Oder den Fuß. Oder den Stiefel. Ich bevorzuge es, den Mann kaputt zu machen, der das Messer gegen mich erhoben hat. Der Griff verrät schon viel. Dieser hier kann nur meine Mitte anvisieren. Den plötzlichen Stich blocke ich mit einem kurzen Schlag auf den Unterarm. Mit links und rechts fass ich seine Hand mit dem Messer drin. Meine Daumen liegen auf seinem Handrücken. Mein Körper dreht. Der Hebel macht seine Gelenke bis hoch in die Schulter kaputt. Na ja, wenigstens bis in den Ellbogen ist er total verdreht. Liebend gern würde er mir sein Messer schenken, es weg schmeißen. Brüllend hängt er in meinem Griff. Warum sollte ich ihn los lassen? Hätte er das Mädchen los gelassen? Wohl nicht. Also drehe ich mit ihm eine kleine Runde. Überblick verschaffen. Der Brocken liegt noch. Das Mädchen scheint wach, versucht hoch zu kommen. Also Schluss machen. Ein frontaler Tritt in den Unterleib macht ihn ganz weich. Meine Hände umfassen immer noch seine Messerhand, die er nicht öffnen kann. Stecke ihm seinen eigenen Stahl in die Kehle. Macht er fast im Alleingang. Cool. Gehe rüber zu der Kleinen. Ziehe sie ganz auf die Füße hoch. Schneide ihre Fessel durch und schubse sie Richtung Ausgang. Ihren Knebel entferne ich nicht. Schon in Sichtweite der rettenden Menschenmenge tauche ich seitlich in die Büsche. Sie braucht mich nicht mehr, die Göre. Und ich brauche keine zusätzlichen Probleme. Nur diesen Fight, der war nötig. Bin wieder ganz ruhig, als ich auf einem kleinen Umweg zum Auto gehe. Im BMW überlege ich noch mal. Könnte eigentlich zu ihr fahren. Die Nacht ist noch jung. Sollte sie mich wieder in Rage bringen, nun es gibt ja mehr als einen Park. Dunkel und gefährlich. Für die Anderen. Nicht für mich. Ich bin die Jägerin. Moralische Entrüstung kann in einem Kommentar geäußert werden. Nehme dann gern Stellung - Kampfstellung. *g* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)