Tru Calling von Leia_de_Flourite (Destiny of a Jedi Knight reloaded...[Epilog lädt]) ================================================================================ Kapitel 13: Punch Drunk Love ---------------------------- .:Chapter 13, Part 1 – Just one mistake...:. Tru kehrte zurück zu der Diskothek mit einem Gefühl im Magen, das voller Unruhe steckte. Ihr Instinkt sagte ihr, dass unausgesprochene Dinge zwischen ihr und ihrem Meister hingen, deren Aussprache bedeutend war, wenn auch das beidseitige Schweigen kein Zeichen des mangelndes Vertrauens darstellte. Ihr gefiel es nicht, aber ein Teil ihres Verstandes sagte, dass es so besser war. Der Angriff der fremdartigen Kopfgeldjäger lag nicht einmal eine ganze Stunde zurück. Den Einheimischen war es in kaum einer Weise anzumerken: Sie machten weiter wie zuvor; die Musik plärrte noch lauter, Gespräche wurden angeregter geführt und das Gefühl, dass all die Heiterkeit nur aufgesetzt war, verstärkte sich noch. In dem Moment, in dem die angehende Jedi allerdings den Klub betrat, hüllten sich alle Anwesenden für einen Moment in Schweigen und führten dann ihre scheinbare Ausgelassenheit aufs intensivste fort. Ein Phänomen, das sie ähnlich schon von der Kopfgeldjäger-Bar kannte. Kein Wunder, bei dem Aufruhr, den sie und ihr Meister veranstaltet hatten... Wie auch in der Bar, steuerte die junge Frau sofort auf die Theke zu: wenn man irgendwo die besten Auskünfte kriegen konnte, dann bei Barkeepern. Die neigten ohnehin zu Geschwätzigkeit, da ihre Arbeit hin und wieder schrecklich langweilig zu werden drohte und eine Unterhaltung war da die beste Zerstreuung. Und tatsächlich: Tru hatte sich noch nicht richtig auf den Hocker gesetzt, da tauchte wie aus dem Nichts eine etwas korpulente Frau mittleren Alters auf. „Was bedrückt dich denn Herzchen?“ Die Frage erwischte sie kalt und die Padawan zögerte, bevor sie antwortete. Offensichtlich war die Frau nicht nur sehr offenherzig gegenüber Fremden, sondern hatte auch noch famos wenig zu tun. Außerdem wirkte die Situation sehr grotesk. „Wie kommen sie denn darauf, dass mich etwas bedrückt?“ „Wer so ein nachdenkliches Gesicht macht, muss etwas auf dem Herzen haben. Gute Güte, und das in deinem Alter! Aber ich kenne da etwas, das dagegen hilft.“ Sie holte eine Flasche mit der Aufschrift „Frutta y Passione“ heraus und füllte mit dem grünlichen Inhalt ein Cocktailglas, das sie Tru direkt vor die Nase stellte. Trotz der Farbe roch die Flüssigkeit sehr angenehm... eher wie Saft. Aber solche Läden führten für gewöhnlich nur alkoholische Getränke. Dass ihr Meister vorher bereits in den Genuss nicht-alkoholischer Drinks gekommen war, ahnte sie nicht. „Ich glaube nicht, dass das so eine gute Idee ist. Außerdem habe ich kein Geld bei mir.“ „Der geht aufs Haus. Bei dem, was du vorhin geleistet hast, hast du dir den Schluck ehrlich verdient. Was waren das eigentlich für ’Leute’, die hier so einen Radau gemacht haben?“ Die Blonde witterte ihre Chance, genau an diesem Punkt etwas mehr heraus finden zu können und nahm erst mal einen Schluck von ihrem Drink, um ihrer Gesprächspartnerin zu schmeicheln. Tatsächlich schmeckte man so gut wie keinen Alkohol, nur ein Gemisch der verschiedensten, erfrischend-süßen Früchte. Und obwohl die Flüssigkeit eisgekühlt war, löste sie ein ganz leichtes, angenehm kribbelndes Gefühl in der Kehle, das ungemein wärmte. Vielleicht schmeckte man sie nicht heraus – aber die wohl beliebteste Partydroge, von denen nur die wenigsten wussten, dass sie eigentlich ein Gift war, tat voll und ganz ihre Wirkung. „Mann, das Zeug ist echt lecker! Was ist das überhaupt? Und diese ’Leute’, wie sie sie nennen... waren die schon vorher mal hier? Oder trat ein ähnlicher Vorfall auf?“ Die Barkeeperin schüttelte den Kopf, grübelte aber trotzdem noch einmal nach. „Nicht, soweit ich wüsste. Unser Planet war schon immer recht unauffällig, wir haben sogar den Kontakt zu unseren Nachbarplaneten vor über einem Jahrhundert abgebrochen. Hier auf Freya gibt es nichts zu holen... Nur selten verirrt sich jemand hierher um auszuspannen. Dafür sind wir berühmt für unseren Fruchtperlwein, von dem du gerade eine Kostprobe bekommen hast. Und wenn du die anderen Sorten noch ausprobieren möchtest, dann brauchst du nur einen der Jungs hier im Saal anzulächeln. Ich wette, ein Teil der jungen Männer hier würde sterben, um dir noch einen Drink spendieren zu können.“ „Kein Bedarf.“ Ein wissendes Lächeln schlich sich auf die Lippen der Frau und Tru fühlte sich dabei unwohl. Als hätte sie gerade mehr von sich preis gegeben, als sie ahnte... „Das hat nicht etwa zufällig etwas mit dem gut aussehenden Mann zu tun, mit dem du hier warst.“ „Von wem... OH! Nein, da haben sie... er ist mein Lehrer, mehr nicht, na ja vielleicht noch die Sache, dass er ein guter Freund meines Vaters war... Er ist eher so etwas wie mein großer Bruder.“ /Das sind drei von Grund auf verschiedene Ansichten.../, dachte die Barkeeperin bei sich, die der jungen Frau nicht so recht glaubte. Außerdem war es faszinierend, wie viel mehr Nähe zu ihm Tru sich eingestand: man hatte weitaus mehr Distanz zu seinem Lehrer als zu seinem Bruder... /Und wer bitteschön würde einer Fremden liebend gerne den Kopf abreißen, nur weil sie den eigenen ’Bruder’ ziemlich penetrant angesprochen hat?/ Aber das waren Dinge, die man wirklich lieber für sich behalten sollte, denn nichts war gefährlicher als anderen die Augen öffnen zu wollen. Tru blickte in ihr Glas und stellte mit einigem Bedauern fest, dass sie es schon ausgetrunken hatte. Ein Jammer... Doch wie als hätte er nur darauf gewartet, setzte sich sofort ein junger Mann neben die Blonde und war scheinbar ganz scharf darauf, ihr tatsächlich sein Erspartes zu opfern, nur damit sie weiter den süßen Drinks frönen konnte. Und wer könnte denn solch unwiderstehliche Angebote ablehnen? ~*+*~ Obi-Wan landete die „Honeybee“ vorsichtig und mit höchster Konzentration auf dem weichen Untergrund und sah sich vom Cockpitfenster aus um. Ja, der Platz hier war wirklich ideal... Gut, es war im Prinzip immer noch so gut wie im Freien, aber da Regenwälder nur gedeihen konnten, wenn eine gewisse Wärme das gesamte Jahr über vorhanden war, mussten sie wohl kaum plötzliche Kälteeinbrüche in der Nacht erwarten. Außerdem hatte dieser Ort so ein gewisses Flair... und es gab Wasser, direkt in der Nähe. Taktisch gesehen, war es perfekt. R4 piepste auf, als die Kommunikationseinheit eine Nachricht empfing; nicht wie üblich ein Hologramm, sondern nur Text. Ungewöhnlich... „R4, leite sie auf das Display weiter.“ Der Astromech tat, wie ihm geheißen und kurz darauf leuchteten wenige Zeilen auf. „Versucht, zu organischer Collage zu fügen die Biene, das Gebirge, den Schatten meines Fußes – versucht, ihnen zu folgen, umschlungen von logischem unermesslichem & leuchtendem Gedankengarn durch alle Materie - Versucht, zu sagen, ich sehe in allem, was ich sehe die Stelle, wo die Nadel das Gewebe zu schaffen begann – und doch alles erschein als ganzes UND als Teil – lang lebe der Augapfel und das reine Herz. ... Bedecke ihr Antlitz mein Blick ist verwirrt sie starb jung.“ Obi-Wan maßte sich nicht an zu behaupten, er würde alles verstehen, um genau zu sein verstand er NICHTS von alledem, aber sein Gefühl sagte ihm, dass vielleicht genau das die Absicht war. Mehr noch; die letzten drei Zeilen, die sowohl optisch als auch vom Aufbau her sich völlig vom Rest unterschieden beunruhigten ihn. Er fasste sie als Drohung auf. Als Drohung, Ankündigung... oder vielleicht eine Warnung? Was es auch war: es erzielte seine Wirkung. „R4, kannst du die Nachricht zurückverfolgen?“ Der kleine Droide wandte seinen Drehkopf wieder den Armaturen zu und schnarrte nach einigen Sekunden - negativ. Das bedeutete, dass es kein Versehen war, dass diese Mitteilung an sie gelangt war. Der Jedi war zutiefst besorgt. Wenn er den letzten Teil auch nur ansatzweise richtig aufgefasst hatte, dann war Tru in Gefahr. Und selbst wenn nicht, würde er sie so oder so finden müssen, denn wenn sie tatsächlich noch einen Literaturkurs belegt hatte, dann konnte sie ihm vielleicht helfen, diese lästige Lyrik [Ich liebe Alliterationen *lol*] zu verstehen. Ein weiteres Piepsen kündigte noch eine Nachricht an: eine Bilddatei. Sie trug den recht eigentümlichen Namen „Kontext“, welcher darauf schließen ließ, dass sie somit der Schlüssel war, den man brauchte, um das ’Gedicht’ zu verstehen. Während Obi-Wan die Anweisung gab, sie zu öffnen, wusste er tief in seinem Inneren schon, dass er sie gar nicht sehen wollte, weil mit dem Inhalt eine Gewissheit verbunden war, die ihm nicht gefallen würde. R4’s Linse leuchtete auf und der Droide projizierte ein einfaches Hologramm mitten in die Luft, ein Standbild, keine Videodatei. Es stellte den Körper eines Mädchens dar, vielleicht vierzehn Jahre alt, die Hände über dem Kopf mit Stacheldraht gefesselt an einem schmalen Pfahl. Der Kopf fiel leicht vorüber, sodass man das Gesicht nicht erkennen konnte, aber von den Wangen strömte das Blut wie burgunderrote Tränen, die in dem bläulichen Schimmer der Projektion schwarz aussahen und um ihren Hals war derselbe Stacheldraht gewickelt, ein morbides metallenes Halsband. Der Rotblonde kämpfte gegen die Übelkeit an. Es war bei weitem nicht die erste Leiche, die er sah, auch nicht die erste, die man derart böswillig zugerichtet hatte. Nein, es war der Fakt das dieses Mädchen Trus jüngere Schwester hätte sein können, so groß war die Ähnlichkeit. Die Art, wie das Gesicht von den blonden Locken umrahmt wurde, die gleichen weichen Züge um die Lippen... Die Übelkeit wurde verdrängt von der Angst, die in Obi-Wans Kopf explodierte und wie ein schwarzes Loch sämtliche Gedanken mit sich riss; zurück blieb nur eine dumpfe, kalte Leere. „Löschen!“, befahl der Jedimeister, der seine eigene Stimme nicht mehr wieder erkannte und dann in blinder Hast aus dem Raumschiff rannte. ~*+*~ Ein unangenehmes Stechen machte sich bereits in seiner Seite kund, als er an dem Klub ankam und seine Padawan dort an der Front stehen sah, den Blick gesenkt. Für einen Moment lang senkte sich das Bild des Hologramms darüber wie ein Filter, beide Mädchen wurden eins in stummen Leid... dann verdrängte er es schnell wieder. Seiner Schülerin ging es gut, redete er sich ein, nein, er konnte es sogar fühlen. Trotzdem stimmte etwas an ihr nicht... Die auffällige Rötung ihrer Wangen, der dunkelrote Inhalt ihres Glases sprachen eine deutliche Sprache. Sie hatte seine Anwesenheit nicht wirklich bemerkt. Tru nahm tiefe Atemzüge der Luft, die auch draußen genauso stickig war wie drinnen. Ihre Wangen glühten förmlich und leicht schwindelig war ihr auch. Erst als sie hörte, wie jemand ihren Namen rief, blickte sie auf. Und ohne ein weiteres Wort zu verschwenden wurde ihr das halb leere Glas aus der Hand gerissen, ihr Meister roch einmal kurz daran und kippte die Flüssigkeit dann gnadenlos auf den Boden. „Hey... das wollte ich noch trinken!“ „Ich denke, du hattest schon genug für heute Abend. Der wievielte Drink war das?“ „Weiß nich... öh...“, sie begann mit den Fingern abzuzählen, „drei verschiedene Sorten Fruchtperlwein, zwei Federweißer leicht angegoren, einen halben ’Sex on the Beach’... der sechste?“ Sie legte den Kopf schief und blinzelte ihn an. Es reichte, um ihn fast explodieren zu lassen. „Bist du eigentlich WAHNSINNIG? Auf nüchternen Magen und bei diesen Temperaturen auch noch Alkohol in dich hinein zu schütten!“ „Hört auf mir ständig vorzuschreiben, was ich tun und lassen soll! Ihr seid nicht mein Vater!“, erwiderte sie zänkisch und gekränkt wie ein Kind, dem man den Lutscher weg genommen hatte. „Das tut mir aber herzlich leid für dich, denn als dein Vater hätte ich vielleicht noch NACHSICHT mit dir gehabt.“ Wieder einmal sah Obi-Wan sich genötigt, die Jüngere am Handgelenk zu packen und hinter sich her zu ziehen. Sicher, es war nur der Alkohol, der da aus ihr sprach und sie bereits aufsässig werden ließ, aber die unsägliche Wut darüber, dass er noch Sekunden zuvor Todesängste um sie ausgestanden hatte, über die sie sich mit ihrem sorglosen Verhalten unfreiwillig lustig machte – das war etwas zuviel für ihn. „Meister, nicht so schnell... es tut mir ja leid!“ Gut, ihr Kopf war noch nicht ganz von der Droge vernebelt... trotzdem beschleunigte er seine Schritte noch, angetrieben durch den Nerven zehrenden Unmut, von dem er nicht imstande war abzulassen. Erst als Tru durch das sperrige Unterholz der Länge nach hinfiel, schien auch er wieder zu Vernunft zu kommen. Irgendwie empfand er jetzt sogar Mitleid mit ihr... der Jedi sah auf seine Schülerin herab, die eilig und dennoch bei aller Würde, die ihr verblieben war, versuchte aufzustehen und er reichte ihr die Hand, um ihr aufzuhelfen. Tru begegnete ihm mit einem Blick, so klar, überrascht und unverfälscht wie ein Kind. Irgendetwas an dieser scheinbar einzigartigen Zusammenstellung dieses Moments versetzte sie an einen Augenblick zurück, der dreizehn Jahre zuvor stattgefunden hatte. Ein Augenblick, den sie vergessen hatte, obwohl sie ihn nie hatte vergessen dürfen – und mit ihm ihr Versprechen gegenüber ihrem Vater. .:Chapter 13, Part 2 – I still remember the world from the eyes of a child:. ~~~Flashback~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Grummelig rieb Tru Ceres Jinn ihren linken Ellebogen, den jetzt ein Pflaster zierte. Warum nur waren diese Übungs-Lichtschwerter so schmerzhaft? Und warum war sie die einzige ihrer Klassenstufe, die bei diesen Übungen immer versagte? Die anderen Fünfjährigen schienen nicht die kleinsten Probleme zu haben. Verärgert und verwirrt starrte sie auf den Fußboden des Jeditempel und achtete nicht darauf, wohin ihre Füße sie trugen, bis sie an eine ’Kreuzung’ kam. Ihr Quartier lag in der Nähe des Archivs... aber wo war das noch mal? Sie kannte den Weg von den Klassensälen auswendig, aber nicht den von der Krankenstation. Dummerweise waren auch nirgends ältere Jedi zu sehen, die sie hätte fragen können. Das ließ zumindest erahnen, dass sie noch in der Nähe der Klassensäle war. Sie beschloss, einfach die Wege nacheinander auszuprobieren und zurückzukehren, wenn ihr nichts bekannt vor kam. Aber nach nur einer Viertelstunde war klar, dass ihr NICHTS bekannt vor kam und wie immer, wenn die Orientierungslosigkeit überhand nahm und damit auch das Gefühl des verloren Seins, war sie den Tränen nahe. Dann erinnerte sie sich wieder an ihre Tante, die vor zwei Jahren gestorben war. Tahl hatte ihr beigebracht, sich nicht nur auf die Augen zu verlassen und auch die anderen Sinne zu schärfen. Das kleine Mädchen schloss die Augen und lauschte. Da waren Schritte, ganz in der Nähe... von einer oder mehreren Personen, aber keine Kinder. Vielleicht ein Erwachsener oder Jugendlicher. Ohne weiter nachzudenken rannte sie eilig in die Richtung, als einer der Protokolldroiden um die Ecke kam und sie direkt über dessen klobige Metallfüße fiel. Tru rutschte ein paar Zentimeter auf dem glatten Fußboden, aber ihre Nase brannte höllisch. Jetzt war ihr erst recht zum heulen zumute und als wäre es nicht schon schlimm genug, hatte sie sich auch noch vor der Person blamiert, die sie eigentlich um Rat hatte bitten wollen. „Ist alles in Ordnung mit dir Kleine? Hast du dir was getan?“ Die ’Kleine’ traute sich gerade so, den Kopf anzuheben. Die Person, ein Padawan, der wohl erst seit kurzem dem jugendlichen Alter entwachsen war, bot ihr freundlich eine Hand an, um ihr aufzuhelfen. Seine Augen hatten eine interessante Farbe, eine Mischung aus Grün und Blau... Schüchtern ergriff sie seine Hand und stand auf. „Entschuldigung, ich wollte zu den Archiven...“ „Du hast dich verlaufen?“ Sie nickte, wobei ihre Nase unangenehm ziepte. Der Ältere schenkte ihr ein verständnisvolles Lächeln, das sie ganz rot werden ließ und meinte: „Weißt du, da wollte ich auch gerade hin. Lass uns einfach zusammen gehen, ja?“ Und so liefen sie nebeneinander, Hand in Hand. Wie Bruder und Schwester... Sie empfand Bedauern, als sie an ihrem Zielort ankamen, weil sie so seine angenehme, warme Hand, in der die ihre fast verloren ging, loslassen musste. „Da wären wir...“ „Obi-Wan!“ Tru blickte zu ihrem Begleiter auf, der sich offenbar angesprochen fühlte. Sie kannte diesen Namen... vor allem aber kannte sie die Stimme des Mannes, der nach ihm gerufen hatte. Qui-Gon Jinn lief auf seinen Schüler zu, mit leicht verärgerter Miene. „Du bist schon wieder zu spät.“ „Vergebt mir, Meister, ich habe die Zeit vergessen.“ Plötzlich stoppte der Jedi, als sein Blick auf das kleine blonde Mädchen fiel, die anwechselnd ihn, dann seinen Schüler angrinste. „Obi-Wan, geh doch schon mal vor.“ Der Padawan gehorchte, warf aber noch einen Blick über die Schulter zu den Beiden. Qui-Gon kniete sich halb hin, um seiner Tochter die Mühe zu ersparen, so weit hinauf blicken zu müssen. [Wie war das mit den Wachstumshormonen?]Mit der Fürsorge, wie sie nur ein Vater haben konnte, untersuchte er die Verletzung an ihrem Ellenbogen. „Du hattest mal wieder praktischen Unterricht... und hast dich danach verlaufen.“ Tru grinste immer noch und der Größere wurde das Gefühl nicht los, dass sie ihn etwas fragen wollte. „Was ist denn?“ „Ist er das? Ist er das wirklich?“ Aufgeregt deutete sie mit dem Kopf in Richtung Obi-Wan, der schon die Hälfte des Archivs durchquert hatte. „Ja, das ist er. Welchen Eindruck hattest du denn von ihm?“ „Er ist unheimlich nett! Und hilfsbereit! Und höflich! ...und er gehört wirklich zur Familie?“ Mit einem beschwichtigen Lächeln strich Qui-Gon Tru durch die Haare, bevor er antwortete: „Nicht direkt. Eher im übertragenen Sinne. Nur weil er für mich wie ein Sohn ist, heißt das nicht, dass du ihn als Familienmitglied ansehen musst.“ „Aber er könnte es werden... auch offiziell. Ich meine, wenn ich ihn heirate, gehört er dann doch auch zur Familie, oder nicht?“ /Mein Kind, wer hat dir nur das mit dem heiraten eingeredet? Ich wünsche wirklich niemandem, in meiner Lage zu sein... und ich habe wenig Hoffnung, dass der Inhalt des Jedikodex in einigen Jahren ein Anderer sein wird. Zu viele Jahre hat er schon in seiner ursprünglichen Form Bestand.../ Aber er wollte seine allzu enthusiastische Tochter nicht bremsen, zumindest nicht zu stark. „Tru, warte noch ein paar Jahre und denk dann noch mal drüber nach. Und wenn du dann immer noch der Ansicht bist... wäre es gescheit, ihn vorher wenigstens zu fragen, ob er dich auch heiraten will. Bis dahin aber kannst du mir etwas versprechen.“ „Was denn?“ „Versprich mir, wenn er nicht mehr mein Schüler sein wird und eure Wege sich kreuzen, dass du dann auf ihn aufpassen wirst. Für mich.“ Obi-Wan fühlte sich ungerecht behandelt. Erst war sein Meister so ungeduldig mit ihm und dann war er es, der trödelte. Und das wegen einem kleinen Mädchen. Gut, einem ziemlich niedlichen kleinen Mädchen, auch wenn es etwas tollpatschig war. Aber was könnten die Beiden denn schon großartig zu bereden haben? „Kennt ihr dieses Kind, Meister?“, fragte er, als Qui-Gon ihn eingeholt hatte. „Ob du es glaubst oder nicht, Padawan, das tue ich. Und ich glaube, dass auch du sie noch eines Tages kennen lernen willst. Ich bin optimistisch, dass man noch einiges von diesem Mädchen erwarten kann.“ Tru sah ihrem Vater sehnsüchtig nach. Sie wusste, dass Jedi nicht heiraten durften: Master Yoda hatte es erst kürzlich erwähnt. Aber das störte sie nicht: ihr Vater hatte auch gegen dieses Gebot verstoßen, weil er sich sicher gewesen war, dass ihre Mutter das wert war. Und ab dem heutigen Tage gab es für das Mädchen ohnehin nur eine Person, die zu heiraten sie je erwägen würde. Egal, was Qui-Gon sagte; sie WÜRDE Obi-Wan Kenobi ein Bestandteil ihrer Familie werden lassen, ganz egal auf welche Art. Weil er der Erste und Einzige war, der ihr Herz auf Anhieb hatte gewinnen können. ~~~Flashback End~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ .:Intermezzo - Field Of Innocence:. ~I still remember the world From the eyes of a child Slowly those feelings Were clouded by what I know now Where has my heart gone? An uneven trade for the real world Oh I, I want to go back to Believing in everything and knowing nothing at all I still remember the sun Always warm on my back Somehow it seems colder now Where has my heart gone? Trapped in the eyes of a stranger Oh I, I want to go back to Believing in everything […] Where has my heart gone? An uneven trade for the real world Oh I, I want to go back to Believing in everything Oh where, where has my heart gone? Trapped in the eyes of a stranger Oh I, I want to go back to Believing in everything I still remember.~ .:Chapter 13, Part 3 – Just don’t say that you love me:. Genauso schüchtern wie dreizehn Jahre zuvor ergriff sie nun seine Hand. Vielleicht musste sie nicht mehr so weit hinauf sehen, um den durchdringenden Blick seiner Augen auffangen zu können, doch deshalb verlor er nichts an dem imposanten Eindruck, den er auf sie machte, gerade in diesem Moment würde er noch durch ihre Scham verstärkt. Ein gewisser Grad der Ernüchterung hatte sich bei Tru eingestellt, auch wenn es nur die Ruhe vor dem großen Sturm war. Noch hatte der Alkohol trotz begünstigender Faktoren nicht richtig zu wirken begonnen. Das hieß, noch konnte man mit ihr reden, bevor sie unausstehlich werden würde, oder unwiderstehlich, je nach dem (Schandmäuler sprachen von dem „Femme Fatale“-Syndrom). Obi-Wan wusste nicht, was von beidem schlimmer war, fest stand nur, dass sie ihm jetzt freiwillig folgte, wenn auch mit gesenktem Haupt und stillschweigend. Sie blickte erst wieder auf, als ihr Meister sich räusperte, um zu zeigen, dass sie angekommen waren. Ihr verdrießliches Schweigen wich einem anerkennenden. Er hatte wirklich einen Ort gefunden, der nicht besser zu einem Jedi hätte passen können: die Vorhalle eines alten, verlassenen Tempels, wahrscheinlich ein Relikt der früheren Kulturen dieses Planeten. Sie wies kaum Statuen auf, dafür eine Reihe von Säulen, die mindestens vier Meter hoch reichten und dort in ein Gebälk aus Stein übergingen, dessen Höhe optisch noch vergrößert wurde durch die Deckenmalereien, die teils von Fabelwesen, teils von vergessenen Heiligen zeugten. Natürlich blätterte die Farbe langsam ab, bedingt durch das feuchte Klima, aber der rustikale Charme des Gebäudes wurde auch unterstrichen durch die Schlingpflanzen, die den Stein erklommen hatten, auf der Suche nach einem Weg, über das dichte Blätterdach hinaus zu kommen und das Tageslicht empfangen zu können. Obi-Wan wartete auch jetzt noch ab, bis sie sich an den Anblick gewöhnt hatte, um ihr diesen Moment nicht zu zerstören, bevor er erwähnte: „Nur wenige Schritte von hier entfernt gibt es noch einen kleinen Wasserfall. Ich habe den Gleiter direkt hinter der Halle geparkt, weil der Rest des Tempels, der dort ursprünglich stand, schon seit geraumer Zeit eingestürzt ist.“ Die Blonde sagte dazu nichts, starrte stattdessen auf ihre Unterbringung, als könne sie gar nicht fassen, dass ihr so viel Glück zuteil wurde; aber dieser Eindruck bezog sich nicht unbedingt auf den Tempel. „Meister, erinnert Ihr Euch noch daran, dass ich sagte, dass Ihr ein großartiger Lehrer wärt? Offenbar habe ich da maßlos untertrieben... Ich glaube, dass ich einfach nur eine miserable Schülerin bin.“ „Tru, hör auf, das ist nicht wahr und das weißt du.“ „Warum sonst wurde ich nicht im selben Alter wie meine Klassenkameraden als Padawan erwählt? Außerdem bin ich launisch, neige zu Verstößen gegen den Kodex und höre Euch zwar zu, aber handle nicht dementsprechend und vor allem diskutiere ich ständig mit Euch, was in der Gegenwart anderer eine öffentliche Untergrabung eurer Autorität darstellt.“ Der Größere fügte an, dass das nichts sei, was nicht schon er selbst, ihr Vater oder Anakin verbrochen hätten, aber Tru hörte ihn nicht einmal, sie brabbelte einfach weiter. „...und ich habe das Versprechen gegenüber meinem Vater nicht nur vernachlässigt, sondern es auch noch vergessen, was heute zwar keine Rolle mehr spielt, da ich ohnehin mich wieder dran erinnert habe und von ganz allein anfing, danach zu handeln, auch wenn es nur in dieser speziellen Situation erforderlich war und... und... ich hab den Faden verloren.“ Ihre Worte ergaben ohnehin keinen Sinn mehr und Obi-Wan hätte zu gern gelacht, wenn der Grund dafür nicht ihre gnadenlos zuschlagende Trunkenheit war. „Ist schon gut. Jeder macht mal Fehler, und bis jetzt haben sie noch niemandem Schaden zugefügt, oder? Du solltest dir erst morgen wieder darüber Gedanken machen, heute bringt das nichts mehr.“ Ganz besonders nicht, wenn sie wie viele Betrunkene noch zahlreiche Stimmungsschwankungen aufweisen würde, die man sonst eher bei Schwangeren antraf. Und als hätten seine Gedanken es herauf beschworen wurde sie noch reuevoller und ein Hauch Melancholie schlich sich ein und verstärkte ihr Selbstmitleid. „Dabei wollte ich doch nur ein Mal den Kodex vergessen und einfach so sein, wie die anderen... ein ganz normales Mädchen...“ „Du kannst aber nicht so sein, wie die anderen. Wir haben eine Verantwortung zu tragen, und deshalb steht es uns nicht an, Forderungen zu stellen.“ „Aber warum? Warum kann ich Euch denn nicht einfach...“ Ihre letzten Worte, die in Flüstern übergingen, wurden verdeckt von dem prasselnden Platzregen, der nun einsetzte und in seiner Heftigkeit spielend mit den kaminoanischen Schauern konkurrieren konnte. Binnen weniger Sekunden waren die Beiden durchnässt. Kein angenehmes Gefühl, auch wenn die Regentropfen faszinierend warm waren, wurde die Kleidung schrecklich klamm und Obi-Wan fiel mit Bedauern auf, dass sein Mantel immer noch in dem Klub war. Der Jedi flüchtete sich in die Vorhalle, aber seine Padawan blieb stur stehen, ohne den Blick von ihm zu lassen. Vielleicht deshalb, weil ihre Logik gerade noch soweit funktionierte, dass sie Obi-Wan zum ersten Mal wirklich unvoreingenommen wahr nehmen konnte; erst jetzt wusste sie, was er ihr persönlich bedeutete. Sie hatte ihr Herz zwei mal unabhängig voneinander an ihn verloren, er hatte ihr den Schmerz über den Tod ihres Vaters genommen, war ihr Trost, Stütze, Gewissen und Vorbild gewesen und auch wenn er sich manchmal etwas unbeholfen anstellte, so hatte er sie besser verstanden, als er selbst ahnte, obwohl sie sich erst seit so kurzer Zeit kannten. Trus Beine setzten sich in Bewegung, bevor es ihr überhaupt bewusst war und trugen sie gemächlich zu ihrem Meister, der mit hoch gezogener Augenbraue an einer der Säulen lehnte. „Sag mal, wolltest du dir da draußen eigentlich den Tod holen? Nur weil es hier warm ist, heißt das nicht, dass du nicht krank wirst!“ „Wie könnt ihr euch eigentlich nach alledem noch Sorgen um mich machen?“ Schon wieder dieses Selbstmitleid...langsam ging es ihm ehrlich auf die Nerven; trotzdem bekam er eine Gänsehaut, als sie ihm immer näher rückte - natürlich schob er es auf seine nassen Sachen, einfach aus der Bequemlichkeit heraus, sich so keine unangenehmen Fragen stellen zu müssen - es lag ein Glitzern in ihren Augen, das nichts mit dem Alkohol zu tun hatte, eher unendliche Sehnsucht barg und ihr Gesicht war geprägt von Staunen und tiefer Zuneigung. „Jetzt sag nicht noch, du hättest mich nicht verdient, Tru, das ertrage ich nicht auch noch...“ Stattdessen strich sie ihm eine Strähne aus der Stirn, lächelte... Er hatte eine dumpfe Ahnung, was jetzt kommen würde, zu verlockend um zu widerstehen und zu unverantwortlich um es zu zu lassen. „...bitte sag nicht, dass du mich...“ Sie brauchte keine Worte, sondern schlang die Arme um seinen Nacken, bevor sie ihn leidenschaftlich küsste. Es traf ihn nur halb unvorbereitet, gleichsam es weckte etwas in ihm, das ihn veranlasste, den Kuss zu erwidern. Ihre Lippen waren süß, noch etwas klebrig vom Alkohol... Ihr Körper der sich an den seinen schmiegte... Warum nur, warum musste es ausgerechnet sie sein, der er nicht widerstehen konnte, die dafür sorgte, dass sein aufkeimendes Verlangen derart stark und unverfälscht war, dass er nicht davon lassen konnte? Es war berauschend, doch gleichzeitig saß in seinem Hinterkopf die Angst, zu was für einem Menschen es ihn machen würde, ob er etwas tun würde, das sie verletzte, ob er überhaupt diese Situation so schamlos ausnutzen durfte. Hätte sie in nüchternem Zustand denn auch so reagiert? Sanft drückte Obi-Wan die junge Frau von sich weg, setzte sich hin und stützte den Kopf in die Hände. Was bildete er sich überhaupt ein? Das würde nie gut gehen, es gab viel zu viele Schranken. Außerdem war Tru fast noch ein Kind, nach seinem Maßstäben, er konnte sich glücklich schätzen, dass sie mindestens fünf Jahre zu alt dafür war um als seine Tochter durchgehen zu können. Es war eine Schande, was er sich leistete... Er hatte sie loslassen können, Lena und Siri, hatte seiner Vernunft einmal mehr den Triumph gegönnt und die Liebe scheinbar ein für alle Mal begraben. Wie konnte seine Schülerin das alles nur über den Haufen werfen mit dieser kleinen unbedarften und sinnlichen Geste? Sein Verrat an dem seinem Pflichtbewusstsein wog sogar doppelt schwer, weil sie seine Padawan war: er hatte dafür Sorge zu tragen, dass ihr kein Leid geschah und jetzt sollte er derjenige werden, von der die größte Gefahr ausging? Tru kniete sich neben ihn und schob seine Hand hinfort, um sein Gesicht sehen zu können, über dessen Linien sie sorgfältig mit dem Finger strich. Der Rotblonde wollte sie daran hindern, doch mit einem verständnisvollen Nicken signalisierte sie, dass er keine Angst zu haben brauchte, weil sie nicht weiter gehen würde, da sie um seine Zweifel wusste. Stattdessen kuschelte Tru sich an ihn und schlief dann an dem Ort ein, an dem sie sich am meisten zu Hause fühlte: an seiner Schulter. Es war nicht ihre Schuld... nein, ihr konnte man keinen Vorwurf machen, sie war noch immer so unbedarft wie zuvor. Und er würde Sorge tragen, dass sie das auch weiterhin blieb. Das Einzige, was Obi-Wan sich noch zugestand, war ein flüchtiger Kuss auf ihre Stirn. Dann überließ er sich seinen Fragen und seinen Träumen unter dem melodischen Trommeln der Tropfen auf dem Steindach. ~I’m giving up the ghost of love in the shadows cast on devotion She is the one that I adore creed of my silent suffocation Break this bittersweet spell on me lost in the arms of destiny Bittersweet I won’t give up I’m possessed by her I’m wearing a cross she’s turning to my good Break this bittersweet spell on me lost in the arms of destiny Bittersweet I want you I’m only wanting you And I need you I’m only needing you Break this bittersweet spell on me lost in the arms of destiny Break this bittersweet spell on me lost in the arms of destiny Bittersweet...~ Chapter 13: Level Finished. Reloading Destiny… To be Continued... --------------------------------------------------------------------------- So, da habt ihr endlich eure Kusszene! Endlich alle zufrieden? *Zumindest von Lavenia ein Nein erwart, da die drei magischen Wörter noch nicht gefallen sind* Nun ja... besser habe ich es nicht hingekriegt. Ich hoffe, ich habe Obi-Wans inneren Konflikt einigermaßen anständig hinbekommen... mehr davon gibt es in Kapitel 14. Und ich habe eine große Ankündigung zu machen: ICH... *alle gespannt guck* BIN... *alle fast platz vor Spannung* UNVERBESSERLICH!!! *Spannung sofort nach unten sink* Eigentlich sollte ich mich ja auf’s Abi vorbereiten, das wird schon schwer genug und noch dazu habe ich zwei FFs, an denen ich ständig neue Kapitel produziere. Die Underworld-FF habe ich mittlerweile fast aufgegeben und meine „Puschel-Wuschel“-FF schreibe ich nur bei Gelegenheiten weiter und wenn meine Namensschwester mich dazu zwingt. A Propos Namensschwester: Klein-Martinchen hat sich im Mexx angemeldet unter dem Namen Cookie! Außerdem hat sie ihre Navy CIS hier veröffentlicht. Wer Fan der Serie ist, sollte die sich unbedingt mal ansehen. UND WAS MACH ICH? Ich ziehe natürlich mit meiner eigenen NCIS-FF nach... *drop* Wenn ihr das hier lest, ist sie entweder am laden oder schon da. Es musste nun mal einfach sein; seit Cote de Pablo mitspielt, bin ich total vernarrt in sie. Wer mal rein gucken will... […]Noch in dem Moment, als er das aussprach, fragte sich der Ältere, warum er seine Padawan gerade belogen hatte. Vielleicht weil es sie nichts anging. Oder weil er nicht wollte, dass es sie vielleicht doch schmerzen könnte, wenn sie etwas für ihn empfand.[…] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)