Zerbrochene Seelen von abgemeldet
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Kapitel 21: Wiedersehen mit den Freunden
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Die restliche Fahrt verlief ohne bemerkenswerte Vorkommnisse, Draco versucht
Harry so gut es ging zu ignorieren und Harry machte es ihm nach.
In Hogwarts angekommen wartete die Eröffnungsreede in der Großenhalle auf sie.
Harry konnte ihr nicht folgen, die Worte schienen ihm ins eine Ohr rein und aus
dem anderen wieder raus zu kommen. Harry hatte ganz und gar nichts gegen
Dumbeldore, doch musste er so lange reden? Unbewusst seufzte er, sofort
durchbohrten ihn Ron und Hermines besorgte Blicke. Jawohl, seine beiden Freunde
waren inzwischen aufgetaucht und wie konnte es anders sein, sie machten sich mal
wieder Sorgen um ihn?!
"Was ist los mit dir? Ist alles in Ordnung?", fragte Ron und Harry hatte das
Gefühl, sein bester Freund kannte nur noch diese beiden Sätze. Er konnte sich
nicht daran erinnern, wie oft Ron ihm diese beiden Sätze in seinen Briefen
geschrieben hatte, doch Harry hatte das Gefühl, das es unzählige Male gewesen
sein mussten. < Was ist los? Ist alles in Ordnung? Benötigst du vielleicht
irgendwas? Sollen wir dich vielleicht abholen? > Das waren die Sätze an die
Harry sich erinnern konnte. Rons und Hermines Sorgen schienen in den Ferien noch
größer geworden zu sein. Harry schüttelte abwesend den Kopf und sah nur aus
den Augenwinkeln, wie Ron und Hermine vielsagende Blick tauschten.
Harry spürte, wie die Wut in ihm kochte. Warum musste sich nur jeder um ihn
sorgen? Nur weil er irgendwann in einer Zeit, an die er sich nicht mal erinnert,
den dunklen Lrd besiegt hatte? Eigentlich hatte er doch gar nichts gemacht,
seine Mutter, sie war für ihn gestorben und hatte ihn so beschützt. Warum
verstand das niemand? Er war nicht so toll wie sie alle dachten! Er war Schuld
an dem Tod so vieler Menschen. Seine Eltern waren für ihn gestorben... und er
war Schuld an Cedrics Tod. Und sie fragten danach wie es ihm ging?! Wie konnte
es ihm denn schon gehen? Harry zwang sich innerlich ruhig zu werden. Er wusste,
dass seine Freunde nur das beste für ihn wollten, doch das machte ihm die Sache
nicht leichter, sie konnten seine Last nicht tragen. Und dann fuhren auch noch
seine Gefühle bezüglich Draco Achterbahn. Vorhin im Zug war er ihm so nahe
gewesen, dieser Kuss war so zärtlich gewesen, war es wirklich nur wegen dem
Dementor? Und jetzt behandelte er ihn wie ein Nichts, wie Luft und das schmerzte
ganz tief in seinem Herz. Er seufzte erneut und spürte sofort Hermines Hand auf
seiner Schulter. "Komm schon Harry, du kannst uns nichts vormachen, wir sehen
doch das du irgendwas hast." Er schüttelte Hermines hand von seiner Schulter
und sagte das erst beste, was ihm einfiel: "Ich hab einfach nur Hunger!" Wieder
wurden vielsagende Blicke über den Tisch hinweg getauscht. Harry nahm sich
seinen Teller und füllte ihn mit einigen der Köstlichkeiten vom Tisch. Ihm war
bewusst, dass er wahrscheinlich nicht einen Bissen hinunter bekommen würde,
doch er wollte weitere Fragen gleich im Keim ersticken. Er nahm eine Brotscheibe
und biss von ihr ab. Missmutig kaute er auf ihr herum, ohne auf seine Freund zu
achten. Hermine schien das nicht wahrzunehmen. "Harry!" Er reagierte nicht. Er
hörte sie, doch er wollte nicht für alles rechenschaft ablegen müssen.
"Harry!" Waren seine Freunde neuerdings Begriffsstutzig? "Harry, jetzt sag
schon, was mit dir los ist?" "Nichts, verdammt noch mal, wie oft soll ich euch
das denn noch sagen?" Warum ließen sie ihn nicht einfach in ruhe? Es war doch
nicht schwer zu erkennen, dass er nicht reden wollte. Diesmal war es Ron, der
ihn aus seinen Gedanken riss. "Harry, jetzt hör doch mal zu, die Sache mit
Cedric hat uns alle tief getroffen, aber du bist verdammt noch mal nicht schuld
an seinem Tod, auch wenn du dir das einredest. Du konntest nichts dafür..." Ron
hatte so laut gesprochen, dass die anderen Tische verstummt waren und
interessiert zu ihnen rüber schauten.
Es reichte endgültig... Harry sprang auf. "Ach bin ich das nicht? Doch das bin
ich, ich hätte es verhindern müssen. Du weißt doch gar nicht wovon du redest,
du warst doch nicht dabei, Ron. Du weißt überhaupt rein gar nichts, hast du
das jetzt verstanden?" Harry spürte das Zittern, dass seinen Körper ergriffen
hatte. Er war wütend und jede Faser seines Körpers wollte das herausschreien.
Harrys Lippen waren zu einem Strich gepresst. Hermine legte erneut
ihre hand auf seine Schulter. "Harry... Bitte... lass gut sein...setz dich
wieder hin.." Hermines Stimme war nur noch ein flüstern. So kannte sie Harry
nicht, er war nicht mehr der Junge, den sie alle für seine Heiterkeit
liebten... Harry schüttelte erneut die hand ab und funkelte sie wütend an.
"Lass mich los du verdammtes Schlammblut.." Alle Augen in der Halle waren jetzt
voller Entsetzen. Sie verstanden nicht, was in Harry gefahren war.
Harry ließ seinen Blick noch einmal über sein Freunde gleiten und sah wie Ron
zu der weinenden Hermine eilte, um sie in den Arm zu nehmen, gleichzeitig
schenkte er ihm einen vernichtenden Blick. Harry drehte sich um und verließ mit
einem verächtlichen Gesichtsausdruck die große Halle. Alle schienen den Atem
anzuhalten, so das Harry Hermines schluchzen hören konnte. Er ließ die Tür
hinter sich ins Schloss knallen und ging in seinen Schlafsaal, wo er sich auf
sein Bett legte und die Vorhänge zuzog. Er wollte keinen der anderen sehen, sie
verstanden ihn doch alle nicht ein. Resigniert schloss er die Augen und glitt
kurz danach in einen ruhigen Dämmerschlaf.
Er wusste nicht wie lange er so vor sich hingeschlummert hatte, als eine
wütende Stimme ihn aus der wohltuenden Dunkelheit zurückholte. Sie schien weit
entfernt und trotzdem erkannte er Rons Stimme in ihr. Was wollte er? Er hatte
doch die Vorhänge geschlossen, allgemein ein Zeichen dafür, dass er in Ruhe
gelassen werden wollte. Ron sagte noch einmal seinen Namen, diesmal öffnete
Harry seine Augen blinzelnd und sah so die flache Hand auf sich zukommen, die
Sekunden später in seinem Gesicht landete. "Was soll das...?" Harry setzte sich
auf, jetzt war auch er wütend, die Müdigkeit, die ihn gerade noch in seinem
Bett festgehalten hatte war wie fortgeblasen. Er starrte in wutverzerrte
Gesichter. Neben seinen Zimmergenossen Ron, Neville, Dean und Seamus standen
auch die Weasley Zwillinge im Zimmer. Keiner von ihnen blitzte ihn nicht wütend
an.
Jetzt sprach Ron: "Ja, ganz genau, was sollte das da unten in der großen
Halle?" Harry legte seine Hand an die Stelle, wo zuvor Rons Hand gelandet war.
Ein brennender Schmerz durchzuckte ihn. "Wie kommst du dazu die arme Hermine so
übel zu beschimpfen? Sie macht sich Sorgen und du...?" Rons Stimme war
vorwurfsvoll, genau wie die Blicke, mit denen er Harry bedachte. "Das ist noch
lange kein Grund mich zu schlagen ...." "Oh doch, das ist es!" Rons wildes
Temperament machte ihm mal wieder alle Ehre. Harry ließ seinen Blick über die
Gesichter seiner anwesenden Freund wandern, als er bei Ron angelangte drehte
dieser ihm den Rücken zu. George schüttelte den Kopf: "Ich hätte nie gedacht,
dass du mal etwas gemein mit Draco Malfoy haben würdest, aber heute Abend hast
du es geschafft." "Ich hoffe, du wirst jetzt wieder vernünftig!", sagte Fred,
doch Harry hörte schon gar nicht mehr zu, bei Dracos Namen hatte ihn eine
heiße welle durchzuckt. Sein Blick war auf weite Ferne gerichtet und keiner
seiner Freund drang zu ihm durch.
"Draco, warte doch auf mich..." Draco zuckte zusammen, als er die piepzende
Stimme hinter sich vernahm. , schoss es ihm durch den Kopf.
Pansy Parkinson war die letzte, die er jetzt ertragen konnte. "Was willst du
Pansy?" Draco war stehen geblieben und schaute das Slytherin Mädchen
auffordernd an. Sie ließ sich ihm um den Hals fallen und quietschte ihm mit
ihrer Piepsstimme ins Ohr. "Du hast mir ja so gefehlt...!" Draco löste sich aus
der Umklammerung. "Du mir aber nicht!" Schmollend sah sie Draco an, sie glaubte
wohl so unwiderstehlich zu sein, doch Draco fand es einfach nur lächerlich.
"Lass mich einfach in Ruhe, ich habe keine Lust mich mit dir rumzuschlagen."
Dann drehte er sich um und ging weiter. Pansy blieb mit Tränen in den Augen
zurück. Draco war es egal. Er wollte sie nicht, es gab nur eine Person, die er
liebte und nur für sie würde er die Strafe seines Meisters auf sich nehmen.
Er überlegte, was Voldemort machen würde, wenn er herausfand, wem
Dracos wahre Liebe gehörte. Seine Strafe war sicherlich furchtbar. Szenen in
denen er ausgepeitscht und Vergewaltigt wurde entstanden vor seinem inneren
Auge. Sie erschienem ihm so real, als ob er sie wirklich erlebt hätte. Er
konnte sogar das knacken seiner Haut hören, wenn die Peitsche seine Haut
berührte. So in Gedanken versunken, übersah er den Jungen, der sich ihm aus
entgegengesetzter Richtung nährte. Auch sie war so tief in ihrer Gedanken Welt
gefangen, das der Zusammenprall unumgänglich schien.
Erst als beide hart aufeinander trafen und vom Rückprall auf den Boden fielen,
wurden sie sich der jeweils anderen Person bewusst. "Kannst du denn nicht
aufpassen....?" Draco schaute auf. "Harry?"
Harry nicht weniger verwundert brachte ur ein knappes: "Draco..." zustande. Wie
viele Schüler gab es auf dieser Schule? Warum musste er jetzt ausgerechnet auf
Draco stoßen? Dem Schüler, den er jetzt am allerwenigsten sehen wollte. Jetzt
Wobei, eigentlich hatte es auch etwas gutes, er konnte ihm jetzt die Frage
stellen, die zu dem Streit mit Ron und Hermine geführt hatten. Er bohrte seine
grünen Augen in die blauen Dracos. "Na, ja, ich wollte sowieso mit dir reden."
Draco lief ein Svhauer über den Rücken. Wollte er ihm etwa
gleich zeigen, wie sehr er ihn für seine Gefühle verabscheute, wie sehr er ihn
hasste?
"Worüber willst du mit mir sprechen?" "Es geht um die Sache heute Nachmittag im
Hogwarts Express." Draco bemerkte, dass Harrys sonst so sichere Stimme voller
Ungewissheit war.
draco legte sich eine passende Antwort zurecht. Um seine Worte zu unterstreichen, legte er sein kaltes
Grinsen auf, dass Harry noch tiefer in die Ungewissheit stürzte.
Na
super, da hatte er es sich ganz umsonst mit seinen Freunden verdorben. "Vergiss
es einfach.." Harry drehte sich um und lief davon. Draco verstand die Welt nicht
mehr, was war denn jetzt los? Waren das wirklich Tränen in den Augen des
Gryffindors, der sich immer weiter entfernte? Das konnte einfach nicht sein.
Gryffindors waren Löwen und die weinten nicht. Ein ungutes Gefühl machte sich
in seiner Magengrube breit. Ohne noch weiter zu zögern machte er sich an die
Verfolgung, nicht ahnend, dass sie schon einmal in einer ähnlichen Situation
waren....
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