Zerbrochene Seelen von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 35: Entführung ---------------------- Später saßen sie gemeinsam am Strand, eng aneinander gekuschelt und beobachteten den Sonnenuntergang über dem Meer. Harry war Dankbar dafür, dass Draco ihn nicht hasste, weil er so eine Entscheidung getroffen hatte und schmiegte seinen Kopf liebevoll an dessen Schultern. Es war wunderschön und mit ein wenig glück würden es immer so bleiben. In dieser Nacht schliefen sie beide friedlich und ohne Alpträume, so dass sie am nächsten Tag gemeinsam und glücklich erwachten. Der Tag wurde wunderschön. Sie frühstückten am Rand der Klippe, gingen schwimmen und genossen den Tag, in dem sie einfach nebeneinander im Sand lagen. Einige hundert Kilometer entfernt, in Hogwarts verlief der Tag nicht so schön. Das Frühstück begann mit einer Trauernachricht für alles Schüler außer Rom und Hermine, die die Wahrheit kannten. Dumbeldore stand vor der gesamten Schule, sein Gesicht war gezeichnet von Trauer und Sorgen und Ron und Hermine hatten den Tischgesprächen entnommen, dass sich alle Schüler um ihn sorgten und die Tatsache, dass er nun vor ihnen stand und offensichtlich eine Rede halten wollte, machte die Sache nicht besser. Die große Halle war mucksmäuschenstill, niemand wollte Dumbeldor das sprechen noch erschweren, wo er so oder so schon so kränklich und zerbrechlich wirkte. Liebe Schüler, Ich muss euch leider Mitteilen, dass eure Mitschüler Draco Malfoy und Harry Potter in dieser Nacht ihren Erkrankungen erlegen sind. Wir haben zwei wunderbare Menschen verloren, die sich stark für diese Schule engagierten. Sollte der ein oder anderen unter euch jemanden zum reden brauchen, könnt ihr euch an eure jeweiligen Hauslehrer wenden. Für alle Freunde und Mitschüler findet heute Nachmittag eine Gedenkveranstaltung hier im großen Saal statt. Es würde mich freuen, wenn möglichst viele von euch diesen Moment zum Abschied nehmen nutzen würden. Wir sehen uns dann heute Mittag. Tränen standen in Dumbeldors Augen und noch immer war kein Laut im großen Saal zu hören, doch alle Anwesenden hatten Tränen in den Augen. Auch Ron und Hermine, auch wenn sie wussten das Harry und Draco nicht Tod waren, wussten sie doch, dass sie die Beiden trotzdem nie wieder sehen würden. Zwei Tische weiter stand ein Junge etwas abseits von den anderen und war blass geworden. Blaise traute seinen Augen nicht. Nein, dass konnte nicht sein, sie hatten doch beide keine äußeren Verletzungen gehabt, wie konnten sie einfach so gestorben sein. Tränen liefen über sein Gesicht und unwillkürlich wanderte sein Blick zu Hermine, die ebenfalls mit Tränen in den Augen da stand. Er musste mit ihr und Ron reden, die einzigen die ihn verstehen würden waren sicherlich diese Beiden, weil sie das gleich durchmachten wie er. Langsam kehrte wieder Leben in die Halle, Schüler machten sich auf den Weg zum Unterricht und doch lag über allem ein Schleier aus Trauer. Blaise machte sich auf den Weg zwei Tische weiter. Er hatte das Gefühl durch knietiefen Pudding zu warten, so weich waren seine Knie. Er blieb vor Hermine stehen, die ihn bestürzt ansah und schließlich in die Arme schloss. „Wein du nur, es wird dir helfen.“ Und Blaise tat wie ihm geheißen und er merkte, dass auch Hermine weinte. Gemeinsam standen sie da und keiner konnte hinterher sagen, wie viel Zeit verloren gegangen war. Ron, der daneben stand, wurde von Professor Mc Conagall gerufen: „Hören sie Mr. Weasley, sie drei sind heute vom Unterricht befreit. Kümmern sie sich bitte um Mr. Zabbini.“ Dann war sie schon wieder weg und die drei waren alleine. Irgendwann machten sie sich auf den Weg nach draußen. In Malfoy Manor traf die Nachricht vom angeblichen Tod der beiden Jungen ebenfalls morgens zum Frühstück ein. Lucius war nicht wohl bei dem Gedanken seinen Meister diese Nachricht überbringen zu müssen, doch er wusste, würde der Meister später davon erfahren würde das seinen ärger nur noch steigern, also machte er sich auf den Weg zu den Räumen des Meisters und malte sich die schlimmsten Strafen aus, die sein Meister für ihn parat haben würde. Zaghaft klopfte er an die Tür, so, als wollte er nicht, das jemand das klopfen hörte. Und doch reagierte Voldemort sofort. „Herein“, die Stimme war kalt und Lucius erzitterte, trotzdem Trat er ein und fiel sofort vor seinem Meister auf die Knie. „Was gibt es Lucius?“ „Meister, ich habe schlechte Nachrichten für euch.“ Die ganze Zeit hielt Lucius den Kopf gesenkt, er wollte seinen Meister nicht noch verärgern, in dem er ihm in die Augen sah. „Die beiden Jungen sind tot, sie sind heute morgen im Krankenflügel von Hogwarts gestorben.“ Innerlich machte sich Lucius darauf gefasst die Schmerzen des Cruceatus zu ertragen, doch nichts passierte, auch kein grüner Blitz traf ihn. Vorsichtig hob er den Kopf und sah ein Lächeln auf dem Gesicht seines Meisters. Nun verstand er die Welt nicht mehr. „Oh Lucius, bist du wirklich so naiv, dass du auf die Tricks des alten Dumbeldor herein fällst?“ Lucius schüttelte den Kopf, er verstand nicht. „Es scheint mir aber so, dein Sohn ist nicht Tod, wenn er es wär, wüsste ich es, er ist mein Sklave und als solcher an mich gebunden, wenn er Tod wäre wüsste ich es.“ Lucius war erleichtert, nicht weil sein Sohn noch lebte, sondern weil er dem Cruceatus entkommen war. „Bring mir den Saphir und ich werde dir zeigen, dass dein Sohn noch lebt.“ Sofort war Lucius verschwunden. Die große Halle war voll. An den Seiten brannten schwarze Kerzen und Blumengestecke standen auf den Tischen. Dumbeldor stand vor denSchülern und begann seine Rede. „Ich spreche heute zu euch, als Vertreter zweier Familien, in einer Schule, die Trauert, vor einer Welt die unter Schock steht. Wir alle sind verbunden nicht nur in dem Wunsch, Harry und Draco die letzte Ehre zu erweisen, sondern vielmehr in der Notwendigkeit, dies zu tun. Denn sie beide besaßen eine so außergewöhnliche Anziehungskraft, dass nun selbst Menschen, die sie nicht Persönlich kannten, das Gefühl teilen, heute in den frühen Morgenstunden zwei Menschen verloren zu haben, die ihnen nahe standen. Dies ist ein viel größeres Zeichen der Annerkennung für diese Beiden, als ich es heute zu geben vermag. Harry war der Inbegriff der Anteilnahme, der Pflicht, der Hoffnung und des Kampfes gegen die Todesser. Überall auf dieser Welt sah man ihn als Symbol uneigennützlicher Menschlichkeit, als Kämpfer für die Rechte der Muggel. Er hat uns allen bewiesen, dass er keinen alten Namen braucht, um eine besonderen Zauber zu entfalten. Draco hingegen, war das Gegenteil und doch zeichnet auch ihn kurz vor seinem Tod der Kampf gegen die Todesser und somit gegen seinen eigenen Vater aus. Auch er war ein guter Mensch, den wir gerne näher kannengelernt hätten, genauso wie die Liebe zwischen diesen beiden Menschen. Heute haben wir Gelegenheit uns zu bedanken, für das Licht, das ihr in unser Leben gebracht habt, obwohl Gott euch nicht einmal ein halbes Leben gewährte. Wir werden uns alle betrogen fühlen, weil ihr uns so früh genommen wurdet und müssen doch lernen dankbar zu sein, weil es euch überhaupt gegeben hat. Erst jetzt, wo ihr gegangen seid, erkennen wir wirklich, wie schwer es ist ohne euch zu leben. Wir alle sind Verzweifelt über euren Verlust und nur über die Botschaft des Gebens und der Liebe, die ihr uns in den letzten Wochen übermittelt habt, finden wir die Stärke weiterzugehen. Dafür möchten wir euch Danken, wir werden euch nicht Vergessen und die Erinnerung an euch in unseren Herzen Leben lassen.“ Die ganze Halle schwieg. Hermine legte ihren Arm um Blaise und den anderen um Ron und so wie sie mit ihrem Körper die Beiden Jungen tröstete, fühlte sie selbst auch den Trost, der von den Beiden Körpern neben ihr ausging. Es war Mittag geworden und Harry und Draco begaben sich zurück zu ihrem Haus. Gemeinsam standen sie in der Küche und bereiteten das Abendessen vor. Harry, der auch im Haus seines Onkels gekocht hatte stand vor dem Herd, während Draco auf der Terrasse den Tisch deckte. Es war schön und sie genossen jeden Augenblick. Immer wenn Draco an Harry vorbei ging küsste er ihm sanft den Nacken und Harry erwiderte die Zärtlichkeit mit einem kichern. Schließlich saßen sie gemeinsam am Mittagstisch und aßen frisch gefangenen Fisch. Lucius kam in das Büro seines Meisters zurückgerannt, denn roten Saphir vorsichtig in der Hand. Voldemort nahm ihn Kommentarlos an sich und schickte Lucius mit einer Geste seiner Hand fort. Dann legte er den Saphir vorsichtig auf ein Samttuch und nahm einen großen goldenen Kelch aus dem Schrank, in den er eine lilafarbene Flüssigkeit gab. Dann setzte er sich wieder und konzentrierte sich auf das Bild seines Sklaven Draco und auf das Saphir besetzte Halsband, das dieser um den Hals trug. Dann nahm er den Saphir in die Hand und tauchte ihn langsam in die Flüssigkeit, während er einen komplizierten Zauberspruch murmelte. Draco spürte ein leichtes kribbeln, dass sich ringförmig um seinen Hals legte. Und auf eine ganz komische Art hatte er das Gefühl zu verblassen, nicht schnell, sondern ganz allmählich, als würde sein Körper an Konsistenz verlieren. Erschrocken sah er Harrys Gesicht und registrierte das Entsetzen in den grünen Augen. „Draco was ist mit dir?“ „Ich...Ich weiß es nicht, alles ist ganz komisch.“ Ganz leise begann es in seinen Ohren zu rauschen und die Welt um ihn herum begann sich zu drehen. Was passierte mit ihm? Harry sprang auf, streckte seine Hand nach Draco aus, der es ihm gleich tat, doch Harrys Finger trafen nicht auf Haut, sondern fühlten sich an, als wenn er sie durch warmen Nebel zog. „Nein, mein Engel, bleib bei mir... was ist mit dir..?“ Dann hörte Draco ihn nicht mehr, das summen in seinem Kopf war so laut geworden und jetzt hörte er auch eine Stimme unter dem Summen. Eine Stimme, die seinen Namen rief und die er nur all zu gut kannte. Ganz langsam zerbrach Dracos neugewonnene Lebensenergie. Alles um ihn herum zerplatzte wie ein Traum... Harry konnte es nicht fassen, immer wieder griff er nach Draco, versuchte ihn festzuhalten und bekam doch nichts anderes an die Hand als warme Luft. Er schrie und weinte und alles half nichts, schließlich sank er auf die Knie und schluchzte: „Bleib bei mir mein Engel, ich liebe dich doch....“ Und dann war Draco weg, einfach verschwunden, als hätte er nie her mit ihm am Tisch gesessen. Harry schluchzte und die Tränen brannten in seinen Augen. Es gab nur noch einen Menschen der ihm helfen konnte. Ohne nachzudenken rannte Harry zum Kamin und nahm den Sack Flohpulver an sich. Und verschwand im Feuer. Ganz plötzlich spürte Draco gar nichts mehr, da war nur noch die Stimme in seinem Kopf, die seinen Namen rief und dann nahm auch Sekunden später sein Körper wieder an Konsistenz zu, doch etwas in ihm wehrte sich dagegen, doch es half nichts. Sein Körper wurde langsam wieder der alte und mit einemmal stand er in Voldemorts Büro. Noch bevor er sich umschauen konnte zischte die kalte Stimme des dunklen Lords: „Auf die Knie Sklave.“ Draco reagierte nicht. Nie mehr schwor er sich, nie mehr werde ich mich versklaven lassen. Voldemort registrierte den Wiederstand und schickte einen leicht grünlichen Blitz los. Draco sank sofort in sich zusammen und schrie vor Schmerz. „Na, na, na hat der Sklave sein gutes Benehmen verlernt?“ Voldemort grinste. Innerlich freute er sich, dass der Junge wieder einigermaßen er selbst war und sich ihm nun die Gelegenheit bot ihn selbst zu einem vernünftigen Sklaven zu erziehen, jetzt, wo sein eigentliches Ziel nicht mehr erreichbar war. Ohne es zu wissen platze Harry in seine eigene Trauerfeier. „Professor Dumbeldor, kommen sie schnell, er hat Draco zu sich geholt.... Ich konnte ihn nicht aufhalten...“ Harry weinte noch immer. Die erschrockenen Blicke der Anwesenden bemerkte er gar nicht. Fast augenblicklich waren Dumbeldor, Sirius, Ron. Hermine und Blaise bei ihm und bugsierten ihn wieder aus der Halle. Sirius legte ihm fürsorglich die Hand auf die Schulter. „Harry, was machst du hier? Du solltest doch nicht... was ist passiert?.“ Die Fünf sahen ihn besorgt an. „Ich weiß es auch nicht. Draco ist auf einmal vor meinen Augen verschwunden... Er hat ihn geholt, ich bin mir sicher... Ich konnte ihm nicht helfen. Ihn nicht halten.“. Harry schluckte. Blaise begriff langsam. Draco ist gar nicht tot, genauso wenig wie du?“ Harry schüttelte den Kopf. „Wir müssen ihn finden, bevor Voldemort ihm was antut.“ Voldemort griff nach dem Kinn des Jungen. „Jetzt, da du nur noch mein Sklave sein wirst, werden die Qualen für dich weniger...“ „Nein, ich werde mich nicht noch einmal von euch versklaven lassen, nicht nachdem Harry so viel mühe hatte mich zu retten.“ „Was Harry hat dich gerettet? Oh ja, er hat mir das quasi das Leben gerettet und das werde ich nicht von euch zerstören lassen....“ Er hat dir das Leben gerettet?“ Draco schwieg. Voldemort erhöhte den Druck auf seinem Kinn und sagte: „Oh, doch, du wirst mein Sklave sein, schon bald.“ Dann ließ er Draco los und ging zurück zum Schreibtisch. Mit einem Handgriff hatte er in einem Buch die Seite gefunden, die er suchte. In Gedanken ging er die Liste durch, die vor seinen Augen stand. Sie haben sich gefunden, sie haben gelitten, sie haben vergessen, ich habe Draco an mich gebunden, sie haben sich Erinnert und einer hat dem anderen das Leben gerettet.... „Die Entfaltung der Macht ist beendet, ihr werdet euer Schicksal erfüllen können und zwar für mich, weil du mir gehörst.“ Draco verstand kein Wort. Voldemort sprang auf, fasste ihn hart am Arm und zog ihn zum Schreibtisch, wo er ihm ein Pergament hinlegte und eine Feder in die Hand drückte. „Du wirst deinem Liebsten jetzt einige Zeilen schreiben, die ich dir vorgebe.“ „Nein, dass werde ich nicht...“ „Oh doch, das wirst du, denn du hast keine andere Wahl, vergiss nicht, dass du meine Halsband trägst und solange ich den Saphir in der Hand halte, hast du keinen freien Willen mehr.“ „Nein, ich werde nichts tun, was Harry in Gefahr bringt.“ „Oh, ich werde ihm nichts tun, zumindest noch nicht.“ Draco schüttelte den Kopf. Voldemort griff in seine Umhangtasche und holte den Saphir hervor. Mit einemmal gehorchtte Draco sein eigener Körper nicht mehr. Er nahm die Feder und Draco versuchte dagegen anzukämpfen, was lediglich ein leichtes zittern hervor rief. Und dann schrieb er was Voldemort diktierte. Harry war von Hermine; Ron, Sirius und Blaise in Dumbeldor s Büro gebracht worden. Dumbeldor selbst war in der großen Halle und erklärte den Schülern, was passiert war. Niemand sagte etwas im Büro, alle schwiegen und sahen Harry besorgt an, als eine kleine Eule in den Raum geflattert kam und auf Harrys Schoß landete. Harry nahm die Pergamentrolle an sich und entrollte sie. Er erkannte sie sofort: Liebster Harry. Ich bin bei meinem Meister, er wünscht, dass auch du zu ihm kommst. Er möchte das wir beide mit ihm in die Zukunft gehen, solltest du seinen Wünschen nicht entsprechen, wird das Leben für mich sehr lang, doch ich werde mir jeden Tag den Tod wünschen. Harry, ich weiß nicht, was er mit mir vor hat, aber ich habe Angst. Bitte hilf mir. Ich liebe dich über alles Draco Harry starrte fassungslos auf das Pergament in seiner Hand. Er musste zu Draco, koste es was es wollte. Sein Leben und was mit ihm passieren würde war ihm egal, er wollte nur wissen, dass Draco nie mehr leiden musste. Er sah auf und Sirius Blick traf den seinen fragend und voller Sorgen. „Ich muss gehen, sonst quält er Draco.“ „Nein, du kannst nicht gehen.“ Es war Dumbeldor der so eben den Raum betrat. „Ich muss aber“ „Wenn du zu ihm gehst, gibst du ihm alles was er will, er wird die ganze Welt tyrannisieren...“Aber ich kann nicht anders...“ Dumbeldor griff nach Harrys Schulter, doch er wandte sich geschickt los und ging zur Tür. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)