Shadow of Destiny von -Ichi- (Die Macht des Schicksals) ================================================================================ Kapitel 1: Der Wille des Schicksals ----------------------------------- Was ist Schicksal? Wird unser aller Handeln von einer höheren Macht bestimmt und gelenkt? Und wenn ja kann man es ändern und so seinem Schicksal entgehen? Kapitel I: Der Wille des Schicksals Das blutrote Licht des Mondes scheint durch die schmalen Fenster des alten Gemäuers und lässt die engen Gänge von Schloss Arius noch bedrohlicher erscheinen, als sie es am Tage schon tun. Von draußen hört man das heulen der Wölfe die im Wald nach Beute jagen. Die Krähen auf den Turmspitzen krähten ihr nächtliches Lied. Aber plötzlich verstummte alles, nichts war mehr zu hören. Doch von weiten hörte man leise Schritte in den riesigen Hallen des Schlosses. Immer schneller und lauter würden diese Schritte. Plötzlich taucht aus dem Schatten eine Person auf, die durch die Gänge hetzte, verfolgt von den blechernen Geräuschen von Rüstungen. Der lärm dieser Verfolgung zerriss die friedliche Stille der Nacht und tauchte sie in ein Gewitter aus Schreien und Schwertrasseln. Bis die Jagd ein plötzliches Ende nahm. "Verriegelt die Tore" schrie einer der Wachen. Mit einem lauten Geräusch sausten die Gitter der Tore hinab und schnitten dem Unbekannten so den letzten Fluchtweg ab. Eingeholt von den Wachen des Schlosses und eingesperrt zwischen Stein und Eisen, blieb ihm nichts übrig, außer sich zu ergeben. "Endlich haben wir den Verräter" sagte eine der Wachen "Schafft ihn in den Kerker". Der Morgen brach an und die Vögel im Burghof, sangen fröhlich ihr Lied und badeten im Brunnen. Die Schlosswachen nahmen ihre Posten ein und der Alltag am Hofe nahm seine Lauf. Auf dem Marktplatz herrschte ein reges Treiben. Handel wurde betrieben, Menschen unterhielten sich, Die Tiere in den Ställen gefüttert und hier und da spielten ein Paar Kinder mit ihren selbstgemachten Schwertern aus Holz. Hoch über dem ganzen Treiben saß König Arius auf seinem Balkon und beobachtete sein Volk. Plötzlich Klopfte es an der Tür. "Tritt ein" rief der König in Richtung Tür. Langsam öffnete sich die Tür und ein großer, hünenhafter Mann betrat die Gemächer. Er trug ein blaue, reich verzierte Rüstung mit einem Helm der mit 6 langen Hörner geschmückt war und dessen Augen rot glühten. "Ah...Hauptmann Baltier, tretet näher" sprach König Arius. Als der Hauptmann in Richtung des Königs ging sah man, wie den anderen Wachen im Raum die Furcht in die Glieder fuhr. Hinter dem Hauptmann wehte ein blauer Umhang als er an den König herantrat. "Was kann ich für euch tun Baltier?" fragte Arius. "Wir haben den Eindringling gefasst, der nach euer Hoheit leben trachtete" sprach Baltier mit tiefer, rauer Stimme. Der König sprang auf und wandte sich glücklich zum Hauptmann "Wunderbar, wer ist es?" fragte der König. "Das ist die schlechte Nachricht euer Hoheit" sprach Baltier, "Es ist euer Sohn Fuma, mein König". Es folgte eine kurze Stille, dann sah man, wie ein Glanz in den Augen des Königs aufstieg "Das ist ja furchtbar, mein eigen Fleisch und Blut hat versucht mich zu töten?". "Ja euer Hoheit, ich bedaure sehr euch diese Nachricht überbringen zu müssen". Arius drehte sich um und setzte sich zurück auf seinen Thron auf dem Balkon. "Was sollen wir mit ihm machen, mein König?" fragte Hauptmann Baltier vorsichtig. "verhört ihn, aber tötet ihn nicht, bis ich mit ihm gesprochen habe" sprach König Arius mit zitternder Stimme. "Und jetzt lasst mich allein....alle" rief er. "Jawohl my Lord". Hauptmann Baltier ging Richtung Tür und befahl den anderen Wachen im Raum ihn zu begleiten. Kurze Zeit später war nur noch König Arius im Zimmer. Er stand auf, ging zur Tür und schloss ab. Seine Miene verzog sich von Trauer in ein boshaftes Lachen "Hahahaaaaa.....wie lange hab ich auf diesen Augenblick gewartet. Endlich wirst du meine Plänen nicht mehr im Weg stehen....mein SOHN!!!!" Als Fuma erwachte, schmerzten ihm sämtliche Knochen und er erfühlte eine kleine Platzwunde an seinem Hinterkopf. "Autsch.....wo bin ich hier?" Er sah sich um, um zu sehen wo er sich befand. Es war ein kleiner Raum, bedeckt mit Moos und Spinnenweben. Die Luft war stickig und feucht. Im Raum hing der Geruch von Verwesung und nassem Gestein. An den Wänden hingen Ketten und andere Folterinstrumente und auf dem Boden lagen die Überreste von früheren Insassen. "Ich erinnere mich, man hat mich geschnappt und in den Kerker geworfen" sprach Fuma leise. "Hey...ist da jemand!!" rief er. "Ruhe da drinnen...früher oder später wird sich schon jemand deiner annehmen" sprach eine dumpfe Stimme von außerhalb. Plötzlich hörte man laute Schritte die Treppe hinunter kommen. "Öffnet das Tor" sprach eine Stimme "Jawohl Sir" antwortete eine andere. Ein Soldat trat an eine Kurbel und öffnete damit das Gitter zu Fuma´s Zelle. Mit einem lautem Geräusch rastete das Gitter in seine Verankerung ein und eine Person trat aus dem Schatten in die Zelle. "soso ihr seid also der Verräter, der versucht hat König Arius zu töten...welch Ironie". Es war Hauptmann Baltier, der gekommen war um Fuma zu verhören. "Ich hatte schon lange ein Auge auf dich geworfen...Kleiner, aber wer hätte gedacht, das sich mein Verdacht bestätigen würde" sprach Baltier mit einem zufriedenem Unterton. "Es ist mir nicht erlaubt dich zu töten, doch glaube mir, ich würde es genießen.....hahaha". Er wandte sich ab und ließ die Zelle wieder verschließen. Die Nacht brach herein und Fuma nutzte den Schutz der Dunkelheit und die Unachtsamkeit der Wachen, um nach einer Fluchtmöglichkeit zu suchen. Er untersuchte jeden einzelnen Stein ob er locker sein......vergebens. Entmutigt lehnte Fuma an eine Wand und sackte langsam zu Boden. Plötzlich hörte er von draußen Stimmen. "Wer ist da?" rief eine Wachen. "Zeigt euch!!" rief eine andere. Nur Momente später waren nur noch Schmerzensschreie zu hören und das Tor zur Zelle öffnete sich. Fuma stand auf und machte sich Kampfbereit. Doch niemand trat in die Zelle. Fuma zögerte nach draußen zu gehen um zu sehen was geschehen war, entschied sich dann aber doch dafür. Langsam näherte er sich der Tür, als plötzlich der enthauptete Leichnam eines Soldaten vor seine Füße fiel. Fuma fuhr der Schreck in die Glieder, doch er ließ sich davon nicht entmutigen und schritt voran. Vor der Zelle angekommen, lief ihm eine kalter Schauer den Rücken entlang. Überall an den Wänden war Blut und die Leichen der Wachen waren überall im Raum verteilt "Wer könnte so etwas getan habe?" fragte sich Fuma. "Hallo?? Ist hier jemand?" rief Fuma, doch es schien im wahrsten Sinne des Wortes totenstill. Er ging die Treppen hinauf und oben angekommen bot sich das gleiche Schauspiel. Das gesamte Schloss glich einem Schlachthaus. Wie gelähmt von Angst ging Fuma auf die Knie. Plötzlich fuhr ein Schmerz, wie ein Blitz durch seinen Kopf und eine ruhige Frauenstimme sprach: "Fuma....Fuma steh auf". "W-Wer ist da?" fragte Fuma angsterfüllt. "Mein Name ist unwichtig, alles was du wissen musst ist, das ich der Schlüssel zu deinem Schicksal bin"....."Der Schlüssel zu meinem Schicksal..?" fragte Fuma ungläubig. "Alles was hier passiert ist vorherbestimmt und du bist ein Teil dieser Bestimmung". "Aber was..soll ich tun?" "Gaia* ist in großer Gefahr, und du bist derjenige der auserwählt wurde ihn zu retten" sagte die Frauenstimme leise". "Hast du all diese Menschen getötet?" schrie Fuma in den Raum hinein. "Das ist jetzt nicht von Bedeutung, all diese Menschen habe ihr Schicksal bereits erfüllt. Nun ist es an der Zeit deinen Teil zu leisten". "Aber ich weiß nicht wie!" rief Fuma. "Geh nach Adamir, so will es das Schicksal". Fuma stand auf und fragte sich was er nun tun solle. Voller Missmut und Trauer über die Geschehnisse beschließt er erst einmal auf die Stimme zu hören und nach Adamir aufzubrechen. *Gaia: Ist der Planet auf dem Shadow of Destiny angesiedelt ist. Kapitel 2: Die Klaue des Drachen -------------------------------- Kapitel II Die Klaue des Drachen Hirosake, ein kleines beschauliches Dorf auf dem Kontinent Altir. Weit ab vom Lärm der großen Städte lebt hier jeder ein ruhiges Leben. Rings um das Dorf wächst ein dichter Wald, der das Dorf vor Angreifern schützen soll. Eben in diesem Dorf hält eine junge Kunoichi ihr tägliches Training mit einigen Schülern ab. "Aya-sensei" sprach eine der Schülerinnen "Es fängt an zu regnen!". "Du hast Recht" erwiderte Aya "geht zurück ins Dorf, wenn es regnet ist es zu gefährlich für euch im Wald!". "Shela!" rief sie eine der Schülerinnen "du führst sie" sprach sie "Jawohl Aya-sensei" entgegnete diese "Aber was ist mit euch?" fragte Shela verwundert. "Ich komme später nach" antwortete sie "irgendetwas stimmt hier nicht" flüsterte Aya und ging tiefer in den Wald. Der Regen wurde immer stärker und weichte den erdigen Waldboden auf, so das es für Aya noch schwieriger wurde nicht auszurutschen. Einige Meter weiter hörte Aya das aufeinanderschlagen von Klingen in der Ferne. Aya beschleunigte ihren Schritt und legte ihre Hand an ihre Peitsche am Gürtel. Kurze Zeit später verstummte das Geräusch. Dies war ein Zeichen das der Kampf beendet war. Aya mobilisierte ihre ganze Kraft, denn egal wer der Sieger war, er könnte eine Gefahr für das Dorf darstellen. Als Aya endlich am Ort des Geschehens angekommen war, war es schon dunkel geworden. Aya blieb abrupt stehen und schlich sich langsam näher heran. Durch den starken Regen war ihre Sicht sehr stark eingeschränkt und der schlammige Boden unter ihr gab immer mehr nach. Donner grollte zwischen den Bäumen des Waldes und erzeugte schaurige Echos. Blitze zuckten durch den Himmel und erhellten das Gebiet für kurze Zeit. Aya wurde das ganze Geschehen immer unheimlicher. Sie stellte sich mit dem Rücken an einen Baum und wartete auf den nächsten Blitz um grob die Lage überblicken zu können. Im grellen Licht erkannte sie flüchtig eine Silhouette eines Menschen auf dem Waldboden, jedoch schien er sich nicht mehr zu bewegen. Langsam ging sie in seine Richtung. Sie wusste das es eine Falle sein könnte, aber irgendetwas sagte ihr sie solle weitergehen. Aya sah kurz auf den Boden und bemerkte wie Blut sich mit dem Regen verband und ihr entgegenfloss. Mit einer Vorahnung näherte sich Aya der am Boden liegenden Person, sah sich um und kniete sich neben sie. Die Person trug Ninjakleidung und eine schwarze Gesichtsmaske. Die Person war mit Schnittwunden übersäht, die vermutlich von einem Schwert stammten. Vorsichtig entfernte Aya die Maske.....zum Vorschein kam ein Junge, der sicher nicht viel älter gewesen sein musste, wie sie "armer Kerl" dachte sich Aya. Vorsichtig fühlte sie seinen Puls, um mit Sicherheit seinen Tod festzustellen. Sie legte Zeige- und Mittelfinger an seinen Hals und fühlte den Puls. "Er lebt!!" stellte Aya mit erstaunen Fest. Was sollte sie jetzt tun? Ihm seinem Schicksal überlassen? Vielleicht war sein Tod gerechtfertigt und er hätte seine Gerechte Strafe erhalten! Doch irgendetwas sagte ihr, das dies nicht der Fall war und sie beschloss ihn mit ins Dorf zu nehmen. Sie legte seinen Arm um ihre Schulter und trug ihn aus dem Wald. Wenige Meter weiter, erschien Plötzlich die Silhouette einer Frau in der Dunkelheit "Du hast das Richtige getan" sprach sie und verschwand mit dem nächsten Blitz. Ein Monat ist seit den Ereignissen im Wald vergangen und endlich öffnete der unbekannte Ninja seine Augen. "Kannst du mich hören" fragte Aya "Reena....bist du es?" antwortete er mit zitternder Stimme. "Nein, mein Name ist Aya, wie ist dein Name?". Er richtete sich auf und rieb sich mit der linken Hand den Kopf "Ohhh....was ist passiert?" fragte er. "Ich dachte das könntest du mir sagen" lachte Aya "Wie ist dein Name?". "Ich...Ich heiße Steve" sagte er. "So Steve also...nett dich kennen zu lernen, Ich bin Aya" entgegnete sie mit freundlicher Stimme. "Wo bin ich und wie komme ich hierher" fragte Steve verwirrt. "Ich habe dich schwer verletzt im Wald gefunden und hier ins Dorf Hirosake gebracht....es wundert mich, das du überhaupt noch am Leben bist". "Erinnerst du dich an überhaupt nichts mehr?" fragte sie Steve ungläubig "Es....gab einen Kampf....meine Heimat wurde angegriffen und wir versuchten sie zurück zu schlagen, aber vergeblich.....an mehr erinnere ich mich nicht" entgegnete er. "Wo ist deine Heimat?" fragte Aya "Ich....weiß es nicht. Dieser Kampf ist das einzige woran ich mich erinnere". Steve packte sich mit beiden Händen an den Kopf und versuchte sich zu erinnern. "Es ist alles schwarz" sagte er. Steve drehte sich zu Seite und stand auf. "Bleib liegen, du hast einen Monat im Koma gelegen!" rief Aya "Nein es....es geht mir gut. Ich möchte an die frische Luft!" sagte er "gut, aber ich begleite dich." lächelte Aya. Vor der Tür stand schon Aya´s gesamtes Trainingsteam um sich nach dem Zustand des Fremden zu erkundigen. "Wie geht es euch Herr Ninja" fragte die kleinste der Gruppe. Steve kniete vor der kleinen nieder und sprach mit sanfter Stimme "Mir geht es schon viel besser, dank eurer Lehrerin. Also seid glücklich das ihr sie habt". "Ja...Aya-sensei ist die beste" lächelte die Kleine. Steve stand auf und drehte sich in Aya´s Richtung "Was lehrt ihr sie denn?" fragte er. "Ich lehre sie die Kunst der Ninja" antwortete sie "Das dachte ich mir....ich spürte gleich das vom ganzen Dorf eine Kämpferaura ausgeht....und besonders von euch!" sprach Steve. "Aber ich habe euch noch gar nicht richtig gedankt. Schließlich verdanke ich eurem Mut mein Leben und dafür danke ich euch!" Steve sank auf die Knie und verbeugte sich tief vor Aya. "Steht auf Steve, es war nicht der Rede wert, ihr hättet sicherlich dasselbe getan." entgegnete Aya. "Kommt, ich zeige euch unser Dojo!" sprach sie fröhlich. "gern" antwortete Steve. Auf einem kleinem Berge gelegen befindet sich das Dojo von Hirosake. Am Eingang, wehen einige Flaggen, auf denen das Wappen des Dorfes abgebildet war. Als Steve sich dem Dojo näherte, durchzuckte ihn ein mulmiges Gefühl, wie ein Blitz "Ist dir nicht gut?" fragte Aya besorgt "Nein...es ist Nichts" antwortete Steve mit einem lächeln. Beide verbeugten sich am Eingang und betraten dann gemeinsam die Hallen des Dojo´s. Drinnen trainierten einige Jungen und Mädchen aus dem Dorf. Als sie Aya bemerkten, hielten sie für einen Augenblick inne und verbeugten sich vor ihr. "Weitermachen" rief Aya in den Raum und die Schüler folgten sogleich ihrer Anweisung. "Eure Schüler sind sehr diszipliniert!" sagte Steve beeindruckt zu Aya. "Die meistern von ihnen sind schon seit ihrer frühesten Kindheit meine Schüler" sprach sie "stimmt, sie sind alle noch sehr jung!" stellte Steve mit erstaunen fest "sie sehen vielleicht nicht so aus, aber sie sind sehr stark, vielleicht sogar stärker als manch Erwachsener hier im Dorf!" stellte Aya stolz fest. Einer der Schüler, der wohl der älteste zu sein schien trat vor Aya und sprach "Wer ist euer Gast Aya-sensei?". Aya kniete nieder um in Augenhöhe mit dem Jungen zu sein "Er ist ein Ninja aus einem anderen Dorf und wird für eine Weile unser Gast sein!" sprach sie. "Ein Ninja!!" rief der Junge begeistert. Er wandte sich Steve zu und verbeugte sich "ehrenwerter Ninja, würdet ihr uns die Ehre erweisen, an unserem Training teilzunehmen?" rief der Junge. "Takeo was fällt dir...." sprach Aya mit erhobener Stimme "Nein ist schon gut" fuhr Steve ihr ins Wort "Es wäre mir eine Ehre" sprach Steve zu Takeo und verbeugte sich. "Fühlt ihr euch denn schon dazu in der Lage" fragte Aya besorgt. "Es geht mir wirklich gut. Schließlich habe ich einen Monat lang geschlafen. Meine Knochen können ein wenig Übung gebrauchen" lächelte Steve. Er ging ein paar Schritte nach vorn, drehte sich in Richtung von Aya und rief "aber nur unter der Bedingung, das eure Lehrerin mein Gegner sein wir" und zeigte auf Aya. Sie war erstaunt über die Herausforderung, stimmte dann aber doch zu. Aya trat zu Steve in die Mitte des Dojo´s. Die Schüler bildeten einen großen Kreis um die beiden und warteten gespannt auf den Beginn des Kampfes. "Ich werde euch nicht schonen" rief Aya lächelnd in Steve´s Richtung "das gleiche gilt auch für mich" entgegnete Steve lächelnd zurück. Beide belauerten sich eine Zeit lang regungslos, dann stürmten sie aufeinander zu und es erfolgte ein kurzer Schlagabtausch, bis beide zurücksprangen. Steve wischte sich etwas Blut vom Mundwinkel und sah zu Aya hinüber "Ich bin nur etwas aus der Form geraten" sprach er und lachte "dachte ich mir schon" erwiderte Aya amüsiert und setzte zum nächsten Angriff an. Kurz bevor Aya´s Faust ihr Ziel erreichte, verschwand Steve und tauchte hinter ihr wieder auf, tippte ihr mit dem Finger auf den Hinterkopf und sprang zurück. "Das...das ist unmöglich!!" dachte Aya bei sich "Diese Technik....das ist eine Technik meines Meisters!!" stellte sie ungläubig fest. "Was habt ihr?" rief Steve ihr zu "nichts nur eine kurze Unachtsamkeit meinerseits" antwortete Aya. Kurz bevor sie erneut zum Angriff ansetzen wollte, störte ein ohrenbetäubendes Geräusch die Hitze des Gefechts. Ein alter Mann stolperte die Treppen des Dojo´s hinauf und rief "D...Das Dorf wird angegr...." bevor er seinen Satz beenden konnte, beendete ein Pfeil, der aus Richtung Dorf kam, sein Leben. Aya stürzte in Richtung des alten Mannes um ihn zu versorgen. "Bleibt alle im hinteren Teil des Dojo´s" rief Steve den Kindern zu und stellte sich mit dem Rücken an den Türrahmen. Vorsichtig schaute Steve aus der Tür hinaus, um sich ein Bild der Lage zu verschaffen, in der sie sich befanden. "Das Dorf brennt" rief er Aya erschrocken zu. "NEIN.....wer...wer könnte so etwas tun" sprach Aya erschüttert. "Ich kann nicht einschätzen, wie viele es sind. Der Rauch versperrt die Sicht!" sagte Steve "gibt es einen Hinterausgang?" fragte er. "J...Ja, dort hinten." sagte Aya. "Wenn wir es bis in den Wald schaffen, können wir entkommen" stellte Steve fest "Aber ich kann die anderen nicht zurücklassen" schrie Aya "für die Bewohner ist es schon zu spät, wir können nichts mehr tun" sprach Steve bedrückt "Das wichtigste ist jetzt uns und die Kinder in Sicherheit zu bringen" sprach er bestimmend "Ja du hast Recht" sprach Aya bedrückt. Sie sagten den Kindern, sie sollen durch den Hinterausgang gehen und schnell zum Wald laufen. Die Kinder taten was ihnen gesagt wurde und Steve und Aya folgten ihnen. Draußen angekommen fuhr eingleißendes Licht durch die Masse. Steve und Aya gelang es gerade noch in Sicherheit zu springen, doch von den Kindern war keine Spur "NEIN!!! WO SIND DIE KINDER" schrie Aya. Plötzlich tauchte im Rauch der brennenden Häuser vor ihnen eine schwarze Silhouette eine Mannes auf, der eine Art Schwert in der Rechten Hand hielt auf "Was hast du meinem Dorf angetan!!!" schrie Aya dem Unbekannten entgegen. "Wo ist das die Klaue des Drachen?" sprach dieser mit tiefer emotionsloser Stimme. Gerade als sie wutentbrannt auf ihn zustürmte, packte Steve sie an der Taille und flüchtete mit ihr in den Wald. "Warum hast du das getan" schrie sie Steve mit Tränen in den Augen an "zu zweit haben wir keine Chance gegen ihn. Er hat ein ganzes Dorf voller Ninjas, im Alleingang vernichtet. Willst du jetzt Sinnlos sterben, oder willst du Rache?" sprach er und sah Aya mit tiefen Blick an. "Wir sollten zuerst unser Heil in der Flucht suchen. Du wirst deine Rache bekommen....glaub mir!!" Kapitel 3: Freund oder Feind ~Chris der Vagabund~ ------------------------------------------------- Kapitel III Freund oder Feind? ~Chris der Vagabund~ Ein starkes Gewitter taucht den Wald von Hirosake in ein düsteres Licht. In der Ferne sind noch die Geräusche des Kampfes zu hören. Aya kniete aufgelöst im schon jetzt stark aufgeweichtem Waldboden, einen Arm in Richtung des Dorfes ausgestreckt. "Warum"....."Was haben wir getan, das man uns das antut?" schrie sie in den Wald hinein. Steve kniete sich neben sie und versuchte sie zu trösten. Als er gerade etwas sagen wollte, hielt er sofort inne, nahm Aya bei der Hand und rannte weiter in den Wald hinein "Was ist los...was soll das?" fragte Aya. "Er folgt uns" sagte Steve und bog abrupt in eine dichte Böschung ein "Nein warte, da vorn ist..." rief Aya "Ich weiß, mach dich bereit!" unterbrach er sie. "Oh Gott was hast du vor" schrie Aya. Ein paar Meter weiter riss der dichte Wald plötzlich auf und ein Wasserfall kam zum Vorschein. Steve riss Aya vor sich und stieß sie hinunter. Dann sprang er selbst hinunter. Der Fall kam Aya wie eine Ewigkeit vor, bis ein kurzer ruck ihn abrupt beendete. Der Aufschlag war hart und schmerzte. Sie schien wie in Trance zu sein. Alles war so ruhig...so friedlich. Doch diese Stille wurde von einem Ziehen unterbrochen. Steve packte ihren Arm und zog sie zurück an die Wasseroberfläche. Plötzlich war Aya wieder hell wach und der Schmerz des Aufpralls kam wieder. "Alles OK?" fragte Steve "äh..ja..a-alles Ok" antwortete sie noch etwas benommen. "Es tut mir Leid, aber das war der einzige Weg ihn von unserer Spur abzubringen" entschuldigte sich Steve "d-das war leichtsinnig. Es hätte uns das Leben kosten können" entgegnete sie. "Das hätte der Kampf gegen unsere Häscher mit Sicherheit....der Sprung war unsere einzige Möglichkeit!"....."kannst du schwimmen?" fragte er Aya "ja ich denke schon" antwortete Steve. Er lies ihre Hand los, und schwamm in Richtung Ufer. "Warte!" rief Aya "Woher weißt du so viel über diese Leute und woher wusstest du das hier ein Wasserfall ist. Sagtest du nicht, das du noch nie zuvor in Hirosake warst?". Steve kletterte an Land und sprach "Ich weiß es nicht...es war wie ein Reflex, ich kann es mir auch nicht erklären und dieses Wissen macht mir selbst Angst. Deshalb muss ich unbedingt mehr über meine Vergangenheit erfahren". "Also gut, wenn ich mich nicht täusche, müssten wir ungefähr einen halben Tagesmarsch von Adamir entfernt sein" sprach sie. Aya kletterte aus dem Wasser und legte Steve eine Hand auf die Schulter "Du bist kein schlechter Mensch, soviel ist klar" sagte sie mit ruhiger Stimme und ging in den Wald. Nach einer Weile drehte sie sich um und rief lauthals in Steve's Richtung "Komm schon, oder willst du hier Wurzeln schlagen?" Steve lächelte sie an und ging ihr nach. Ein paar Stunden später, waren am Ende des Waldes schon die Umrisse Adamis zu sehen. "Da sind wir, Adamir" sprach Aya "Hier gibt es bestimmt jemanden der dich kennt". Die Hafenstadt Adamir war zwar nicht besonders groß, aber eine der wichtigsten des ganzen Kontinents. Da der Fischfang die größte Einnahmequelle war, war sie auch sehr wohlhabend. Auf dem Marktplatz herrschte reges Treiben. Die Seemänner verkauften ihren Fang und am Hafen konnte man die beeindruckende Kulisse abfahrender und ankommender Schiffe bewundern. Im Orangefarbenem Licht des Sonnenuntergangs erreichte Chris den Hafen Adamir's. Auf der Suche nach seiner verschollenen Schwester, hatte er sich auf den Weg gemacht sie zu finden. Ein Hinweis, eines alten Mannes, dem er kurz nach dem Aufbruch, aus seinem Heimatdorf traf, führte ihn hierher. Er schwang sich seine riesige Tasche auf den Rücken, und machte sich auf den Weg zum örtlichen Gasthaus um dort nach weiteren Hinweisen auf den Verbleib seines einzigen noch lebenden Familienmitgliedes zu machen. Chris öffnete die Tür zum Gasthaus und trat ein. Ein merkwürdiges Raunen ging durch die Menge, als sie den Wanderer an der Schwelle erblickten, als ob seine bloße Anwesenheit den Leuten Unbehagen bereiten würde. Chris ging zur Theke und setzte sich. "Was kann ich für euch tun, Fremder?" fragte der Mann an der Theke "Ich such nach jemanden, habe sie, sie schon einmal gesehen?" entgegnete Chris und holte ein altes Kinderfoto seiner Schwester aus der Jackentasche. Der Mann an der sah sich das Bild eine Zeit lang an und sprach: "Ein Familienmitglied?" "Kennen sie, sie oder nicht?" sagte Chris mit einem gereiztem Unterton in der Stimme. "Hmm......nein, noch nie gesehen!" sagte der Mann an der Bar und machte dabei eine winkende Handbewegung "Dies ist eine sehr kleine Stadt, hier kennt sich jeder, wäre sie hier gewesen, würde ich es mit Sicherheit wissen". Chris stand auf und wandte sich in Richtung Tür, er bemerkte, wie sich plötzlich alle Blick von ihm wandten. "Trotzdem danke für die Hilfe". Chris sah sich noch einmal flüchtig um und ging dann nach draußen. Ein kurzer Seufzer entwich ihm, bevor er seinen Weg fortsetzte. Als Chris erneut in Richtung Hafen ging, bemerkte er eine Gruppe Männer, die zwei Personen belästigten. Einer von ihnen war ein Mann, der sich den Banditen entgegenstellte um eine junge Frau zu schützen. Er sah wie zwei der Banditen sich darüber amüsierten, wie er es doch wagen konnte sich ihnen entgegen zu stellen. Einer der beiden zog nun plötzlich sein Schwert und attackierte, den jungen Mann, der ihn jedoch gekonnt entwaffnete und mit einem Tritt in die Seite außer Gefecht setzte. Ein anderer Bandit, der Versuchte den jungen Mann aus dem Hinterhalt anzugreifen, wurde von der Jungen Frau mit einer Art Peitsche zu Boden gerissen. Die Räuber waren von der Wehrhaftigkeit der Beiden nicht sonderlich begeistert und gingen ein paar Schritte zurück. Chris wusste, das die Banditen nun versuchen würden beide gleichzeitig zu attackieren und ging zu ihnen. Er riss einen der Männer zu Boden, der sofort das Bewusstsein verlor. "Willst du auch Ärger Vagabund" rief einer der Banditen zu Chris. Dieser stellte seine riesige Tasche neben sich und schwieg nur. "Macht ihn fertig Jungs, dann kümmern wir uns um die andern beiden" Chris öffnete die Tasche und ein riesiges Schwert, das fast so groß war, wie er selbst, kam zum Vorschein. Er schwang sein gewaltiges Zanbatou auf seine Schulter und rannte auf die Gruppe Banditen zu. Nach ein paar Schlägen, war alles vorbei. Keiner der Banditen stand mehr auf den Beinen. Chris verstaute sein Schwert wieder in der Tasche und ging zu den beiden verduzten Personen. Lasst euch nicht wieder von solchem Abschaum überraschen, nächstes mal kann ich euch nicht helfen. "Danke für die Hilfe" sprach der junge Mann. "Ich bin übrigens Steve und das ist Aya" rief er. Chris drehte sich ohne ein Wort zu sagen um und ging in Richtung Hafen. "Dürfen wir deinen Namen erfahren?" rief Aya ihm hinterher. "Ich bin nur ein Wanderer" antwortete er und verschwand ins Getümmel des Hafens. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)