Harry Potter - Hoffnung stirbt zuletzt von -Loki- ================================================================================ Kapitel 2: Voldemort und Little John ------------------------------------ 2. Voldemort und Little John Die vier Schlafenden wurden durch ein leises Flüstern geweckt, dass sich in ihrer unmittelbaren Umgebung befinden musste. Grummelnd und genervt, kratzte sich Harry an der Nase und erntete dafür ein klangvolles, aber zurückhaltendes, Kichern. Er murrte gestresst und tastete nach seiner Decke, die er sich über den Kopf ziehen wollte, bis er bemerkte, dass er gar keine hatte! Und in diesem Moment brachen die Ereignisse des letzten Tages und der letzten Nacht, herein und mit einem Ruck saß der Gryffindor in gerader Position. Er öffnete seine Augen weit, schloss sie aber wieder stöhnend, als die Morgensonne sich in seine Smaragde brannte. Er schirmte den Störenfried mit der Hand ab und starrte dann direkt in zwei blaue Seen, die ihm schelmisch, doch mit einem funken Trauer und Schmerz, entgegenblickten. Dann erst sah er das rote Haar, das über die Schultern wallte und die kleinen Sommersprossen im Gesicht. "Ginny?", murmelte Harry überrascht und hob langsam die Hand, mit der er ihr über die Wange strich. Das sechszehnjährige Mädchen nickte leicht und legte ihre Finger auf die von dem Schwarzhaarigen. "Ja, Harry. Ich habe überlebt. Hogsmeade... ich war ja dort und traf mich mit George und Fred-" "Leben sie?", unterbrach der Gryffindor seine Hausgenossin und diese lächelte bestätigend, aber dann huschte ein Schatten über ihr Gesicht, bevor sie mit gebrochener Stimme sagte: "Aber Ron... und Dad... Bill... sie... sie sind..." Ginny brach in Tränen aus, aber schlug die tröstenden Hände von Harry weg und wischte sich nach einer Minute die Feuchtigkeit fort. "Es geht schon. Der Großteil der Familie hat überlebt, obwohl ich nicht weiß, was mit Percy ist... er war noch im Ministerium, bevor er zu unserem Familientreffen kommen wollte." "Haben viele in Hogsmeade überlebt?", fragte Harry nachsichtig und nahm dann das rothaarige Mädchen in die Arme, die es dieses Mal geschehen ließ. "Nein, die, die jetzt hier sind, sind die einzigen.", redete die Gryffindor nach Fassung ringend und der Goldjunge schaute über ihre Schulter zu den restlichen Anwesenden. Sein Blick fiel auf Draco, der hämisch grinste und sich dann wieder auf den Rücken legte und die Arme hinter dem Kopf verschränkte. Harry schnaubte und zählte dann die neu hinzugekommenen Menschen. Es waren, mit den Weasleys, zwölf. Alle verdreckt, mit zerrissenen Klamotten und mit mehr oder weniger schlimmen Schrammen und Blessuren. Er erkannte Madame Rosmerta, die sich mit Molly Weasley unterhielt und ein, zwei Männer, die er vom Sehen her kannte. Sanft löste er sich von Ginny, lächelte ihr noch einmal aufmunternd zu und stand dann auf, wodurch sich nun fast jedes Augenpaar auf ihn heftete. Er schluckte den überflüssigen Speichel hinunter und ging auf Snape zu, der sich auf einen Trümmerhaufen verkrümelt hatte und in die Ferne starrte. Mit stolpernden und ungeschickten Bewegungen, trat er neben den Tränkemeister, der plötzlich mit dem Finger hinüber zum See zeigte. "Dort.", meinte dieser nur und überließ es Harry, zu erkennen, was der Professor entdeckt hatte. Er verengte die Smaragde zu Schlitzen und konzentrierte sich auf die Punkte, die er erkannte. Nach ein, zwei Minuten wusste er endlich, was er sah: Menschen bewegten sich auf sie zu. "Wieso apparieren sie nicht?", fragte Harry neugierig und handelte sich so einen finsteren Blick von Snape ein, der kurz knurrte und dann doch antwortete. "Die Apparierschilde Hogwarts´ sind immer noch in Kraft und außerdem können Kinder oder Schüler, nicht apparieren... also müssen sie zu Fuß gehen... und viele werden keinen Besen besitzen..." Nach diesen Worten verschwand Severus Snape wieder vom Geröll und marschierte zu Draco und Blaise, die sofort mit ihrem Hauslehrer die Köpfe zusammensteckten. Harry seufzte nur und flüsterte: "Komischer Kauz.", bevor er zu den Überlebenden zurückging. Sofort kam Molly Weasley auf ihn zu und nahm ihn mütterlich in den Arm. Er genoss dieses Gefühl, bis es ihm langsam peinlich wurde und sich ihrer Umarmung entwand. Sie schmunzelte verstehend und nahm einfach an Ort und Stelle Platz. Der Gryffindor machte es ihr nach und etliche Minuten schwiegen sie sich an, bis sich Fred räusperte und Harry an der Schulter packte, der daraufhin zusammenzuckte. "Hi, Harry.", begrüßten die beiden rothaarigen Zwillinge den Goldjungen und strahlten ihn mit ihrem typischen Frechdachs- Grinsen an. Doch auch ihnen saßen die Geschehnisse in den Knochen und ihre Mienen sahen ein wenig gezwungen aus. "Wie hast du eine Nacht mit Malfoy ausgehalten?", fragte George und klopfte dem Schwarzhaarigen freundschaftlich auf den Rücken. "Malfoy? Ich habe mir eher um Snape Sorgen gemacht. Ich bin froh, dass ich ohne irgendwelche Körperanhängsel oder mit weniger Körperteilen, aufgewacht bin... wie geht es euch?", fragte Harry sachte und sofort verschwand das Weasleylächeln. "Den Umständen entsprechend. Es ist nicht leicht... besonders, wenn man ein Teil seiner Familie verloren hat... aber das ist jetzt nicht wichtig. Harry, wir können hier nicht einfach dumm rumsitzen... wir müssen etwas unternehmen...sieh dir die wenigen Leute an... sie brauchen eine Aufgabe, sonst denken sie zuviel nach." "Wieso sagst du mir das, George? Was soll ich machen?", fragte Harry verwundert und sah zwischen Fred und George hin und her. Doch letztendlich antwortete ihm Molly. "Du bist Harry Potter. Ja, es muss sich für dich schrecklich anhören, aber die Menschen schauen zu dir auf, du bist der Goldjunge von Gryffindor, der-Junge-der-lebt. So ungern ich es sage, aber nun musst du dich deinem Schicksal fügen." Das war genau das, was Harry nicht hören wollte. Er schüttelte abgeneigt den Kopf und hüpfte von seinem Platz auf. Ohne ein Wort, ging er einfach davon und lief zwischen den Trümmerteilen herum. Hier und da sah er eine Leiche, doch nie besah er sich diese genauer, aus Angst, er könnte jemanden erkennen. Er lief einfach stur weiter und blieb plötzlich stehen. Mit gerunzelter Stirn starrte er zum Verbotenen Wald, der von diesem Punkt aus, nicht weit entfernt war. Er machte einen zögerlichen Schritt und keuchte entsetzt auf, als er die schwarzen Roben erkannte. Ruckartig drehte er sich um, knallte schmerzhaft mit den Knien auf einen Stein, so dass ihm die Tränen in die Augen stiegen, und humpelte mehr, als er lief, zurück zu den anderen, die er mit heftigen Handwedeln auf sich aufmerksam machte. Sie musterten ihn, als ob er verrückt geworden wäre, doch auf einmal stand Charlie neben ihm, der in die Richtung schaute, aus der er kam. Sein Gesicht entgleiste kurz, bevor es an Emotionen verlor. "Todesser.", zischte er nur und sofort brach unter den wenigen Überlebenden die nackte Panik aus. Sie wollten in alle Richtung davon stürmen, doch Harry schrie plötzlich: "Halt!" Der Gryffindor wusste, dass sie alle verloren waren, wenn sie nicht zusammenhielten, also sprang er auf eine Erhöhung und rief: "Bitte, Leute, bleibt zusammen! Es bringt nichts, wenn wir alle in verschiedene Richtungen laufen!" Und tatsächlich hörten die überlebenden Hexen und Zauberer auf ihn. Sein Blick richtete sich auf Draco, Blaise und Snape, die immer noch auf ihren Plätzen saßen und leise miteinander flüsterten. Dadurch sank die Laune des Schwarzhaarigen noch mehr, während er selber versuchte, seine aufsteigende Angst zu unterdrücken. Sicher, es waren Todesser, aber die Situation war nicht mehr die Gleiche. Sie mussten das doch wissen, oder? Unsicher erwartete er die Männer in Schwarz, die sich bisher artig benahmen und sich ihnen näherten. Er warf kurz einen Blick nach hinten und sah die Weasleys aufrecht hinter ihm stehen, während die restlichen Menschen, außer Snape und den beiden Slytherins, in Deckung gingen. "Mr. Harry Potter.", durchbrach die Stimme des vordersten Todessers das drückende Schweigen und machte eine ausschweifende Handbewegung. "Ihr seid die einzigen Überlebenden?" "Wieso wollt ihr das wissen?", fragte Harry misstrauisch und betrachtete forsch, aber mit mulmigem Gefühl, die Anhänger Voldemorts, die nur noch Meter von ihnen entfernt standen. "Nun, weil es wirklich traurig ist. Auch wir sind die letzten... soweit wir es wissen. Wir haben viele Verluste gemacht, so wie ihr.", sprach der vorderste Mann weiter, dessen Kapuze immer noch weit ins Gesicht hing. "Wieso sagst du uns das, Todesser?", harkte der Gryffindor weiter nach und spürte Charlie und die Zwillinge hinter sich, die sich weiter an ihn drängten. "Potter, du solltest dein Misstrauen jetzt mal zur Seite schieben und dein Gehirn einschalten, vorausgesetzt, es ist dir gestern bei diesem Unglück nicht abhanden gekommen." Der Schwarzhaarige konnte regelrecht das Grinsen seines Gegenübers spüren und nur mit Selbstkontrolle schaffte er es, nicht den Todesser anzuspringen und diesem die Augen auszukratzen... interessanter Gedanke. "Fein, und sie müssen das Gehirn von Wurmschwanz aufgelesen haben, wenn sie nicht nachvollziehen können, worauf ich hinaus will.", konterte Harry, dem dieser Streit irgendwie Spaß bereitete. Die Todesser zischelten empört und griffen nach ihren Zauberstäben, wodurch nun auch die Weasleys ihre zogen, doch der vorderste Mann machte eine herrische Handbewegung, woraufhin die Anhänger Voldemorts in ihrer Bewegung inne hielten. "Wirklich gut, Potter.", schmunzelte der Verdeckte und schnippte mit den Finger, woraufhin die übrigen fünfzehn Todesser die Kapuzen vom Kopf zogen. Harry schloss für einen kurzen Moment die Augen, als er ein paar der Männer in Schwarz erkannte. Er wollte gar nicht genauer hinsehen, doch er spürte die Blicke von Lucius Malfoy auf sich ruhen, der ruhig und gesittet hinter dem immer noch verdeckten Mann stand. "Schön, jetzt weiß ich, was für `Schönheiten´ in den Todesserreihen vertreten sind. Wirklich beneidenswert.", spottete der Gryffindor, der sich fragte, wo er diesen Mut her hatte, aber er hatte eh nichts mehr zu verlieren, also warum nicht alles auf eine Karte setzen? "Aber glaube ja nicht, dass ich im Entscheidungskomitee sitze." "Schade, ich dachte, wir könnten diesen zusammen führen." Mit diesen Worten befreite nun auch der letzte verhüllte Todesser sein Antlitz. Harry keuchte, aber er hatte damit gerechnet, dass er niemand anderem gegenüberstand. Die roten Augen bohrten sich in seine Smaragde, die einfach zurückschauten, ohne Anklage, ohne Aufforderung und ohne Schmerz. Nach diesem tragischen, gestrigen Tag, war das alles unwichtig, das wurde dem Schwarzhaarigen jetzt klar. "Voldie, schön dich zu sehen. Du siehst gut aus! Warst auf einer Kur? Siehst so jung und gebräunt aus... oder hast du drei Wochen Karibik hinter dir? Wirklich, ich bin erstaunt.", grummelte Harry sarkastisch und fing sich so ein amüsiertes Lächeln seitens Voldemort ein, der in die Hände klatschte und weitere Schritte auf den Goldjungen zuging. "Potter, du bist zum Schreien! Ich liege schon am Boden vor lachen... pass auf, dass deine Leute nicht vor der Genialität der Witze tot umfallen.", grinste Tom Riddle keck und riss sich plötzlich die schwarze Robe vom Leib. "Wir haben nun andere Probleme. England ist zerstört. 99 Prozent der Bevölkerung ist vernichtet. Und alles nur, weil ein zitronenbonbonlutschender, alter Zausel, die Idee hatte, England mitsamt dem restlichen Großbritannien, in die Luft zu sprengen. Wahrlich, ich will nicht wissen, was in diesen Bonbons enthalten war.", murmelte der Dunkle Lord und sah jeden Anwesenden einzeln an. Jeder zuckte unter diesem Blick wie bei einem Peitschenhieb zusammen, bis auf Snape, Draco und Blaise, die nun aufstanden und ihre Väter begrüßten. Sie umarmten sich kurz, aber herzlich, flüsterten miteinander, wobei Harry zufällig mit bekam, wie Draco die Hände vor das Gesicht schlug und kurz von Lucius gehalten werden musste. Der Gryffindor konnte sich denken, was los war und in diesem Moment hatte er sogar ein wenig Mitleid mit dem Slytherin... aber nur minimal. Dann spürte er plötzlich Augen auf sich ruhen, reagierte aber zuerst nicht darauf, sondern streckte sich erstmal ausgedehnt und gähnte ausgiebig. Dann wandte er sich zu Tom Riddle, der nun auf einem Stein saß und ihn musterte. "Was? Noch nie einen verdreckten, elternlosen, Goldjungen gesehen, der sich geehrt fühlt, von Voldemort höchstpersönlich mit Blicken ausgezogen zu werden?" Der Dunkle Lord zog eine Augenbraue nach oben und neigte leicht den Kopf zur Seite. "Potter, schon mal überlegt, zu einem Psychologen zu gehen? Ich hoffe doch, deine Krankheit ist nicht ansteckend... Spürst du irgendwelche Emotionen, die dir sonst nicht über den Weg gelaufen sind, so was wie... Größenwahnsinn? Oder Selbstüberschätzung?" "He, dann bist du der richtige Ansprechpartner für mich! Du kennst dich doch mit diesen Dingen am besten aus!", giftete der Gryffindor zurück und verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust. "Hm... da hast du recht... also setz dich neben mich und lass dir von mir Ratschläge erteilen.", bot Tom an und klopfte auf den Platz neben sich, worauf hin der Staub aufgewirbelt wurde. Harry zögerte und nahm dann mit gehörigem Abstand neben den Dunklen Lord Platz, der mit einem Handwedeln den Todessern deutete, sich zu verteilen und sich unter die anderen zu mischen, die sich langsam wieder entspannten, aber trotzdem entfernt von den Anhängern Voldemorts saßen. Harry nahm dies mit gemischten Gefühlen auf. Sie hatten das Gleiche durchlebt und trotzdem grenzten sie sich alle ab... zwei Lager: Todesser und die Anhänger Dumbledores... doch wo stand er? Jeder wusste nun durch Voldemort, dass der alte Schulleiter für diese Zerstörung verantwortlich war, aber sie hielten sich von den Männern in Schwarz fern... Und er? Er saß hier auf Trümmern zusammen mit dem Dunklen Lord persönlich und stierte mit diesem zu dem wolkenlosen Himmel auf... Er konnte sich weitaus interessantere Dinge vorstellen. Der Gryffindor schnaubte und wuschelte sich durch die schwarzen Haare, bevor er zu Tom Riddle schielte, der ihn anzwinkerte und breit grinste. "Irgendwelche Probleme, Potter?", fragte er und rutschte ein Stück auf Harry zu, der sich ein Stück weiter nach rechts setzte, um wieder Abstand zum Dunklen Lord zu bekommen. "Moment, da muss ich überlegen... sicher! Ein braunhaariger Mann, Mitte 30, mit roten Augen, der ein bestialisches Lachen drauf hat und mich als Frischfleisch ansieht." "Tze, Potter, tut mir leid dich enttäuschen zu müssen, aber du bist nicht mein Typ.", schmunzelte der Schwarzmagier und näherte sich wieder dem Jungen ein paar Zentimeter, der sich wieder genervt entfernte. Nur leider hörte seine Sitzgelegenheit auf und so machte sein Hintern Bekanntschaft mit dem Boden. Schmerzhaft rieb er sich den Po und schoss Todesblicke auf Voldemort ab, der sich auf den Schenkel klopfte und laut lachte. "Wahrlich, Potter. Mit dir werde ich noch jede Menge Spaß haben... und keine Angst. Es herrscht momentan Waffenstillstand. Wir sitzen im gleichen Boot, also sollten wir vorerst zusammenarbeiten." Harry nickte einfach nur und sah dem Dunklen Lord hinterher, der sich zu Lucius gesellte und kurz Draco über den Kopf fuhr, bevor er sich in ein Gespräch mit dem blonden Mann vertiefte. Der Gryffindor runzelte die Stirn und dachte angestrengt nach, als plötzlich Charlie auf ihn zu kam und ihm die Hand entgegenstreckte, die Harry auch annahm. Er ließ sich auf die Beine ziehen und klopfte dann ein wenig den Staub von den kaputten Klamotten. "Komm, Harry. Wir sollten auf die Neuankömmlinge zugehen. Sie stocken in ihrem Vorankommen. Wahrscheinlich haben sie die schwarzen Roben gesehen.", schlug der rothaarige, junge Mann vor und tapste voraus. "Wohl eher die roten Augen. Passen herrlich zu dieser Untergangsstimmung. Was ist das hier? Apokalypse Now?", murmelte der schwarzhaarige Junge vor sich hin und bekam dafür einen schiefen Blick von der Seite. "Wirklich, Harry. Geht es dir gut? Du scheinst ein wenig schlecht gelaunt zu sein." "Nein, nicht unbedingt! Zugegeben, meine Freunde sind zermatscht, mein zu Hause eine alte, zerfallende Ruine, die in naher Zukunft nur so von Touristen mit Fotoapparaten wimmeln wird, ich brauche eine Dusche, neue Klamotten... und das sollten wir nicht vergessen: Voldie geht mir gehörig auf den Zeiger, besonders dieses fiese Grinsen, das ich ihm gerne vom Gesicht prügeln würde.", floss es aus dem Gryffindor wie aus einem Wasserfall, der dabei überschwänglich gestikulierte. "... du solltest Voldemorts Vorschlag annehmen und zu einem Psychologen gehen.", antwortete Charlie Weasley darauf trocken und lächelte dann, als er das verdutzte Gesicht des Schwarzhaarigen sah. "Willst du mir irgendwas sagen?", meinte plötzlich Harry todernst und packte den Weasley am Ärmel, woraufhin sie beide stehen blieben und sich mit analysierenden Augen musterten. "Ich weiß nicht, worauf du hinaus willst." "Ach, vergiss es, Charlie...", nuschelte Harry nur und ging. Langsam wusste der Goldjunge, dass manchmal nicht alles so war, wie es schien... und das traf vielleicht auch auf den Weasley zu. Aber darüber konnte er auch ein anderes Mal nachdenken, denn jetzt ging es darum, den kleinen Haufen an zerzausten Männern, Frauen und Kindern wieder in Bewegung zu bekommen. Ein Mann mit aschblonden Haaren, der den Körperbau eines Schrankes hatte, löste sich aus der Menge und marschierte auf Charlie und Harry zu, die die Wiese hinuntergingen, und am See anhielten, wo sich der Tross aufhielt. Er betrachtete sie mit unverhohlenem Misstrauen und guckte dann den Gryffindor an, der nervös über seine Stirn wischte und so seine Narbe zeigte. Der Mann sog zischend die Luft ein und atmete erleichtert wieder aus. "Harry Potter, er lebt!", schrie er und die Menschen hinter ihm kreischten auf, näherten sich der kleinen Gemeinschaft und starrten Harry an, der sich sichtlich unwohl fühlte. Hände tasteten nach ihm, fuhren über seine Narbe, bis der Schrank von einem Mann, die Leute durch einen lauten Befehl davon scheuchte. "Tut mir leid, Mr. Potter. Wir sind nur..." Der Aschblonde stockte und hob hilflos die Hände. "Wir verstehen sie. Die Situation ist nicht gerade berauschend, doch sie sollten zu uns hoch kommen. Und keine Furcht, die Todesser tun nichts. Es gibt einen Waffenstillstand... dank Harry.", erzählte Charlie diplomatisch und ging mit schnellen Schritten voraus, woraufhin sich die zwanzig Leute hinter ihm langsam in Bewegung setzten. Der Anführer holte sie ein und klopfte dem Goldjungen auf die Schulter, dessen Knie daraufhin einsackten. "Finde ich gut, dass sie noch leben, Mr. Potter.", blaffte der Aschblonde gutmütig und schlug noch ein paar Mal auf den Rücken, wodurch Harry die Luft aus den Lugen gepresst wurde. "Harry, einfach nur Harry... und sie können mich duzen.", schlug der Gryffindor hustend vor und versuchte dabei, Luft zu bekommen. "Fein. Ich bin John.", stellte sich der andere vor und Harry musste kichern. "Was ist an meinem Namen witzig?", fragte John lauernd und der Schwarzhaarige winkte beruhigend ab. "Nichts, er erinnert mich nur an eine Geschichte... an Robin Hood. Er hatte einen Freund, der hieß auch John und sah ungefähr genauso aus, wie du. Aber alle nannten ihn Little John.", erklärte Harry und John neben ihm schien zu überlegen. "Fein, kleiner Robin, dann bin ich ab jetzt dein Freund.", brüllte der aschblonde Mann herzlich und klopfte mal wieder auf Harrys Schulter, der aber nun vorbereitet war. Genervt rollte der Gryffindor die Augen in Richtung Charlie, der nur lächelte. Doch irgendwie mochte er John, der zwar bedrohlich aussah, aber anscheinend eine reine Seele besaß. Nun, langweilig würde ihm nicht werden... ganz sicher nicht. Sein Blick huschte hoch zum zerstörten Hogwarts, wo sich ein Mann vom Hintergrund abhob. Er hatte die Arme verschränkt, seine roten Augen schienen zu Glühen und den Neuankömmlingen Angst zu bereiten, doch fixierten diese nicht die Menschen, sondern Harry, der stumm den Blick erwiderte. Ein angenehmer Schauer lief seinen Rücken hinab, woraufhin der Goldjunge die Augen schließen musste. Als er sie wieder öffnete, war Tom Riddle von der Erhöhnung verschwunden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)