Zum Inhalt der Seite

Harry Potter - Hoffnung stirbt zuletzt

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Hoffnungslosigkeit

Neue FF... und ich beschreite ein ganz neues Ufer... Pairing: Harry Potter x Tom Riddle....

das erste kapitel ist ein bissel depri und düster... aber ab dem zweiten ändert sich das!! Werde mit einigem Humor spielen, also wird es etwas lustiger hier zugehen, als bei Vampirjäger...
 

also viel Spass!!! und viele Grüße an mitani, Mangacat, steff-chan und Jazar, der ich das Kapitel und die ganze FF widme!!!

das lexx-chan
 


 

HARRY POTTER - Hoffnung stirbt zuletzt
 

1. Hoffnungslosigkeit
 

Nur langsam driftete er aus seinem Dämmerzustand. Seine Gedanken liefen zähflüssig hinter seiner Stirn entlang und nur schwer erinnerte er sich an das Passierte. Doch die vereinzelten Bilder reichten schon, dass es ihm durch Mark und Bein ging.
 

Er versuchte sich zu bewegen, doch das Geröll, das über ihm lag, verhinderte es.

Er stöhnte gequält und stemmte sich dann gegen die Steine, die nur mit Müh und Not von ihm rollten. Immer weiter konnte er sich aufsetzen, bis er endlich graues Licht erkennen konnte. Das gab noch einmal den Ansporn, den er brauchte.
 

Endlich war er frei, musste aber durch den aufgewirbelten Dreck und Staub,

husten und würgen. Er griff sich an den Hals, der sich rau und ausgetrocknet anfühlte. Dann stand er auf und schwankte ein wenig. Sofort wurde ihm, explosionsartig, schwarz vor den Augen. Alles verschwamm und Tränen stiegen auf, während die Übelkeit ihn zu übermannen drohte. Er atmete tief ein und aus und konnte so seinen Magen leicht beruhigen. Doch dieses unwohle Gefühl blieb.

Er konzentrierte sich, so dass seine Sicht wieder klar wurde. Leicht blinzelte er und musterte seinen Körper. Er tastete über sein Gesicht und spürte getrocknetes Blut und Schrammen. Seine Unterlippe war aufgeplatzt und sein Auge ein wenig angeschwollen. Aber nicht nur sein Gesicht war demoliert: seine Klamotten waren zerrissen, seine Brille hing nur an einem Ohr und war total zerbrochen, sein Arme und Beine waren voller Wunden, von denen einige noch bluteten. Er besah sich seine Finger, deren Nägel gesplittert und teilweise halb rausgerissen waren. Durch diesen Anblick spürte er die Schmerzen und besonders die am Hinterkopf, wo er nun seine Hand hinwandern ließ. Er zuckte zusammen und zischte, während er die Finger zurückzog und erstaunt auf die nun rote Haut stierte.

Kurz wurde ihm schwindlig, doch er hatte sich schnell wieder unter Kontrolle und so hob er den Blick und sah sich um.
 

Doch was er erkannte, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren!

Das, was noch vor wenigen Stunden ein Schloss gewesen war, glich nun einem einzigen Trümmerhaufen. Er konnte nichts anderes sehen, als zerbröckelte Steine, zerfallene Wände, die traurig und düster in die Luft ragten und was das Schlimmste war: Leichen!

Leichen, die teilweise zerquetscht, halb bedeckt, oder noch unversehrt aussahen!!
 

Die Übelkeit überrollte ihn nun komplett. Er erbrach sich laut und bitter, hielt sich den Magen. Immer wieder kotzte er sich die Seele aus dem Leib und das sogar dann, als eigentlich nichts mehr da war, was er hätte brechen können.

Er wischte sich den Mund am Ärmel ab und stolperte vorwärts.
 

Es begann leicht zu nieseln, während die dunklen Wolken Unheil verkündend und bedrohlich, über ihm schwebten und die Sonne aussperrten. Dadurch war ihm kalt, doch andererseits konnte er so die toten Menschen nicht genauer in Augenschein nehmen, wofür er insgeheim dankbar war.

Doch nicht nur die Kälte hing klamm an ihm, sondern auch die Angst und die aufsteigende Panik, der einzige Überlebende dieser Katastrophe zu sein. Er schüttelte diesen Gedanken ab und starrte zielsicher nach vorn.
 

Aber er kam nicht schnell voran, da die Trümmer ihn immer wieder zum Stolpern und zum Fallen brachten, wobei er sich weitere Schrammen hinzuzog. Doch er achtete nicht darauf, sondern schlang die Arme um seinen unterkühlten Körper.

Es vergingen Minuten, vielleicht sogar Stunden - so genau konnte er es nicht sagen - als er erschöpft stehen blieb. Er wankte, schnaufte und alles wurde in seinem Sichtfeld ungenau. Körperlich am Ende, fiel er auf die Knie, wodurch er sich diese heftig stieß. Er wimmerte und begann zu weinen. Er heulte und heulte, schrie, kreischte, prügelte auf den Boden ein, so dass seine Haut aufplatze.
 

Er schlug immer weiter auf die Erde ein, bis er letztendlich zusammenbrach. Ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden, glitt er hinüber in einen albtraumhaften Schlaf, der ihn sich im Schlaf hin und her werfen ließ.
 

****

Als er wieder erwachte, ging grad die Sonne unter, die ihr Licht traurig und geschlagen, auf die verwüstete Landschaft schickte. Der Himmel leuchtete in einem blutroten Schimmer und ließ den Jungen erschaudern. Er zwang sich in die Höhe und leckte sich über die spröden Lippen.

Wasser, er brauchte Wasser. Doch wo sollte er welches herbekommen? Er wusste keine Antwort darauf und lief einfach wieder drauf los, wie am Morgen. Dass der See in der Nähe war, darauf kam er gar nicht!
 

Irgendwann war er nur noch in einem Zwischenzustand von Träumen und Wachsein. Die Umgebung um ihn herum drang nicht mehr in sein Gehirn, er ging einfach weiter, merkte dabei nicht, dass er im Kreis ging und sich öfters lang legte.
 

Dann kam das, was kommen musste: er knickte um. Sein Knöchel konnte der Belastung nicht mehr standhalten und er knallte mit einem lauten Aufprall, zwischen die toten Körper. Er konnte die leblose Haut unter seinen Fingern spüren und schrak davor zurück. Er versuchte sofort in die Höhe zu springen, doch sein Fuß gab nach und somit viel er auf eine Leiche, die allerdings seinen Sturz dämpfte. Er setzte sich benommen aufrecht und starrte, mit aufgerissenen Augen, sein Sitzpolster an.

Er war so entsetzt, dass er nur bewegungslos da sitzen konnte:

Unter ihm lag niemand anderes, als Ron!
 

Seine Puppillen waren nach innen verdreht, die Wange bis ins Fleisch, aufgerissen, ein Arm hing nur noch an wenigen Sehnen.

Angeekelt drehte er den Kopf weg und krabbelte von seinen ehemaligen Freund. Traurig schluckte er den Würgereiz hinunter.
 

Er blieb an Ort und Stelle und schaute sich mit weinenden Augen um. Immer mehr seiner Hauskameraden und Freunde, fand er in seiner Umgebung und es tat ihm weh, dass es gerade er war, der wieder überlebt hatte.
 

Er rollte sich zu einem Ball zusammen und schloss seine Smaragde. Er war dabei, den pochenden Schmerz in seinem Knöchel zu ignorieren, als er plötzlich schlürfende Schritte vernahm. Ängstlich verharrte er in dieser Position und lauschte angestrengt den Geräuschen. Es waren zwei Personen, das konnte er heraushören, doch wer konnte das sein?

Waren es ebenfalls Überlebende oder kamen gerade Todesser auf ihn zu, die sich an diesem Anblick aufgeilen wollten?
 

Er entschied sich, einfach still dazuliegen und den Toten zu spielen, vielleicht gingen sie ja einfach an ihm vorbei. Doch das geschah nicht, denn die Schritte hielten vor ihm und er hörte ein theatralisches Seufzen. Dann stupste ihn jemand mit dem Fuß an und nahm immer mehr an Stärke zu, was den bewegungslosen Jungen, die Tränen in die Augen schießen ließ.

"Ihn hat es also auch erwischt? Schade, ich dachte immer, ich wäre die Person, die ihn vor lauter Ärger zur Höllen fahren lässt."
 

"Ach, Draco. Du bist und bleibst ein gemeines Arschloch.", sprach der andere mit schüttelndem Kopf und blickte mitleidig auf den schwarzhaarigen Jungen hinunter.

"Danke, Zabini, du trifft mal wieder alles auf den Punkt.", kicherte Draco humorlos und trat den am Boden liegenden, in die Seite, der nun die Nase gestrichen voll hatte.

Mit einem Ruck setzte er sich auf, schlug den Fuß von den Blonden weg und keifte diesen wütend an.

"Entschuldigung, aber ich lebe noch!!! Euch macht es vielleicht nichts aus, dass ihr dieses winzige Detail übergangen habt, aber mit tut jetzt die Seite weh! Also wäre mal eine Entschuldigung angebracht, Mr. Draco Malfoy!"
 

Überrascht stutzen die beiden Ankömmlinge und glubschten den Schwarzhaarigen regelrecht an, bevor Blaise ihm seine Hand entgegenstreckte.

"Du hast also auch überlebt?", sagte Draco mit hochgezogener Augenbraue und machte dabei einen zerknirschten Gesichtsaudruck.
 

"Nein, Malfoy, ich bin tot! Ich bin nur noch mal zurückgekommen, um dir zu sagen, wie scheiße du aussiehst und dass Satan sich freut, deine Bekanntschaft zu machen, denn ich nehme dich höchstpersönlich mit in die Hölle!!! Und ich freue mich darauf!", zischte der Grünäugige und rieb sich spielerisch die Hände, bevor er einen Mörderblick zu dem Blonden schickte und dann Blaise Hand annahm.

Er ließ sich in die Höhe ziehen und verzog schmerzerfüllt das Gesicht, als er sein Gewicht auf den verletzten Fuß verlagern wollte.
 

Geistesgegenwärtig packte der schwarzhaarige Slytherin nach dem Grünäugigen und hielt ihn aufrecht. Er griff ihm unter den Arm und legte den anderen um seine Schulter, während Draco dumm aus der Wäsche guckte. Sein Mund klappte auf und zu, bevor er den Kopf schüttelte und die Arme verschränkte.

"Verdammt, Draco, du könntest mal helfen!", knurrte Zabini und lächelte kurz sein Anhängsel an, das willkürlich zurücklächeln musste.

"Danke.", murmelte er und wandte den Blick vom Slytherin ab, der mit der freien Hand abwinkte.

"Kein Problem... wieso sollte ich dir nicht helfen? Auch wenn du Harry Potter bist, so müssen wir zusammenhalten... und dieser Sturkopf da vorne, wird das auch noch einsehen!", lachte Zabini, der die letzten Worten geschrieen hatte, damit ihn Draco, der schon vorausgegangen war, auch hörte. Dieser reagierte nur mit einem eigenwilligen Grunzen, während er beim Gehen versuchte, sich den Dreck und den Staub von der Kleidung zu wischen.
 

Schweigend gingen sie einfach weiter, bis es zu dunkel war, um noch etwas zu sehen. Sie stoppten einfach an der Stelle wo sie waren und setzten sich ächzend. Sofort legte sich Harry hin und nahm das Angebot des schwarzhaarigen Slytherin an, seinen Kopf auf dessen Schoß zu betten.

"Auf diesem Gelände gibt es weit und breit, keine Überlebenden.. Alles ist regelrecht in die Luft geflogen, oder zerfetzt worden. Das heißt, wir müssen uns nach Hogsmeade durchschlagen!", nuschelte der Gryffindor und schloss die Smaragde.

Draco schnaubte und lachte herzlos.

"Wenn in Hogsmeade jemand leben würde, dann wäre schon längst jemand hier, Potter. Der Lärm muss meilenweit zu hören gewesen sein. Doch niemand erschien hier. Wenn Hogwarts in die Luft gesprengt wird, so muss das jemand mitkriegen. Also, stell dich nicht so naiv an!"
 

Insgeheim hatte der blonde Slytherin Recht und Harry wusste es. Nur wollte er es nicht zugeben, denn das hätte bedeutet, die Hoffnung aufzugeben, dass jemand sie retten würde.

"Was war das? Waren... das Todesser... oder-"

"Nein, Harry.", unterbrach ihn Blaise, der traurig und niedergeschlagen zu ihm hinunter sah. "Es ist jetzt sowieso egal, aber... die Todesser waren es nicht. Der Dunkle Lord würde niemals ganz Britannien in Schutt und Asche legen."

"Woher.. warte... ich verblendetes, kleines Balg!", seufzte der Gryffindor und schlug sich gegen die Stirn.

"Endlich mal was wahres."
 

Böse blickte Harry den Blonden an, bevor er weiter sprach:

"Ihr seid selber schon Todesser, oder?"

"Ja, Potter. Seit Anfang der siebten Klasse.", gab Draco zu und pustete sich eine fettige Haarsträhne aus dem Gesicht.

"Deshalb können wir mit Gewissheit sagen, dass Voldemort nicht dahinter steckt... Nein, die Gegenseite hat es getan und ich glaube, Potter, du weißt, wer."

Harry zuckte zusammen und biss sich auf die Unterlippe, was er nicht hätte tun sollen, denn die alte Wunde platzte wieder auf und das Blut lief sein Kinn hinab.
 

"Dumbledore! Meine Güte, das kann ich nicht glauben. Wieso sollte er es getan haben? Ich meine, ich.."

Der Gryffindor stockte, als ihm etwas einfiel. Er erinnerte sich an ein Gespräch mit dem alten Zausel, wo der mit Überzeugung bekundete, dass er Großbritannien vor Voldemort schützen würde - mit welchen Mitteln auch immer. Anscheinend hatte er das getan... und die komplette Inselbewohner ausgelöscht.

"Aber wie soll das funktioniert haben? Kein Zauber der Welt kann doch so mächtig sein?!"

"Doch, Potter. Der Chaos- Zauber. Nur Menschen der höchsten Energie können ihn richtig anwenden. Es ist nur ein Mythos. Vielleicht wollte der Alte gar nicht das Land von dem Abschaum der Menschheit befreien..."

Dracos Stimme triefte nur so vor Arroganz und Häme. "..sondern wollte nur die Schwarzmagier in die Hölle schicken... der Zauber ist nach hinten losgegangen, da er die Chaosmagie nicht lenken konnte... also machte es Bumm und da haben wir den Salat... man, muss ich scheiße aussehen."
 

"Und jetzt? Soll das heißen, wir sind die einzigen Überlebenden in Großbritannien?? Na... da können wir uns ja nicht mehr über den Platzmangel in den Städten beschwerden.", stöhnte Harry und schmunzelte.

"Ganz zu schweigen davon, dass ich mich nicht mehr in Zaubertränke blamiere."

"Seien sie sich nicht so sicher, Mr. Potter!", durchbrach die ölige Stimme des Mannes die Nacht, der sich etwas umständlich auf das Erdreich verfrachtete und die drei Schüler mit gerunzelter Stirn und düsteren Blick, betrachtete. Alle drei sahen ihn geschockt und doch erleichtert an.

"Es hat seine Vorteile im Kerker zu wohnen, obwohl alles auf einen stürzt.", meinte der schwarzhaarige Mann nur und starrte dann Harry an, der in diesem Moment einem Fisch ähnelte.
 

"Mr. Potter, schauen sie mich nicht so unterbemittelt an, oder hat der Einsturz von Hogwarts ihr Gehirn zum Kleinformat schrumpfen lassen?"

Sofort schloss der Gryffindor den Mund und schüttelte vehement den Kopf.

Snape nahm das ausdruckslos zur Kenntnis und sah sich nach ein paar Holzstücken um. Er sammelte sie sich zusammen und legte sie vor sich. Dann winkte er mit der Hand und die Scheite fingen Funken, aus denen sich, nach kurzer Zeit, Flammen entwickelten.
 

Nun sahen die drei Schüler mehr von ihrem Professor, der nicht besser davon gekommen zu sein schien, als sie selbst. Seine Kleidung war regelrecht zerfetzt und gab den Blick auf zig Schrammen und Ratscher frei, die nicht allzu oberflächlich wirkten. Doch Snape verzog nicht ein bisschen die Miene, sondern musterte Harrys nackten Fuß, der schon angeschwollen war, wie ein zu groß geratener Karpfen.

"Nun, sie haben sich wohl den Fuß verstaucht, Potter?! Wieso wundert mich das nicht?", grummelte der Tränkemeister ruppig und legte sich dann hin.

"Legt euch schlafen! Morgen wird es ein anstrengender Tag, wir müssen Nahrungsmittel und besonders Wasser, auftreiben, sonst liegen wir ebenfalls hier und gären in der Mittagssonne."

"Danke, das habe ich jetzt gebraucht.", zischelte Harry wütend.

"Also, sollte ich heute Nacht von aufquellenden Leichen träumen...dann mache ich sie dafür verantwortlich und beschwere mich bei dem Reiseleiter, der hierfür gesorgt hat!"

"Oh, niemand hält sie davon ab, hier zu bleiben. Sie können jederzeit gehen.", grinste Severus höhnisch und schloss die braunen Augen.

"Ja, fantastisch... und nachher wandeln die hier alle noch als Zombies herum."

"Na, vielleicht wissen die ihren nicht gerade komischen Humor, zu schätzen."
 

Draco und Blaise lachten, während der Gryffindor nur die Augen verdrehe und dann zum Himmel starrte. Vereinzelt zeigten sich Sterne, die funkelten und glitzerten. Sie riefen in dem Goldjungen eine gewisse Melancholie hervor und er schluckte den Kloß hinunter, der sich in seinem Hals gebildet hatte. Kurz musste er an seine Freunde denken, Hermine, Ron, Tonks, Remus, Neville, die Zwillinge... irgendwo lagen auch sie... tot... aufgedunsen, leblos... ihnen allen konnte nicht mehr gedacht werden und es erfüllte ihn mit unsagbaren Schmerz, sie nie wieder lachen zu sehen.

Er schluchzte kurz und spürte plötzlich die Hand von Blaise auf seiner Schulter.

"Schlaf, Harry. Du musst jetzt schlafen und denke nicht daran... sonst wirst du nur verrückt."

Der Gryffindor lächelte dankbar und drehte sich, soweit er mit dem verletzten Knöchel konnte, zur Seite und stierte noch eine Weile, an nichts denkend, in die Flammen, die züngelten und knisterten, bevor er, diesmal in einen albtraumlosen, Schlaf überging.
 


 

Kommis??? Bitte???

Voldemort und Little John

2. Voldemort und Little John
 

Die vier Schlafenden wurden durch ein leises Flüstern geweckt, dass sich in ihrer unmittelbaren Umgebung befinden musste. Grummelnd und genervt, kratzte sich Harry an der Nase und erntete dafür ein klangvolles, aber zurückhaltendes, Kichern. Er murrte gestresst und tastete nach seiner Decke, die er sich über den Kopf ziehen wollte, bis er bemerkte, dass er gar keine hatte! Und in diesem Moment brachen die Ereignisse des letzten Tages und der letzten Nacht, herein und mit einem Ruck saß der Gryffindor in gerader Position.
 

Er öffnete seine Augen weit, schloss sie aber wieder stöhnend, als die Morgensonne sich in seine Smaragde brannte. Er schirmte den Störenfried mit der Hand ab und starrte dann direkt in zwei blaue Seen, die ihm schelmisch, doch mit einem funken Trauer und Schmerz, entgegenblickten. Dann erst sah er das rote Haar, das über die Schultern wallte und die kleinen Sommersprossen im Gesicht.
 

"Ginny?", murmelte Harry überrascht und hob langsam die Hand, mit der er ihr über die Wange strich. Das sechszehnjährige Mädchen nickte leicht und legte ihre Finger auf die von dem Schwarzhaarigen.

"Ja, Harry. Ich habe überlebt. Hogsmeade... ich war ja dort und traf mich mit George und Fred-"

"Leben sie?", unterbrach der Gryffindor seine Hausgenossin und diese lächelte bestätigend, aber dann huschte ein Schatten über ihr Gesicht, bevor sie mit gebrochener Stimme sagte:

"Aber Ron... und Dad... Bill... sie... sie sind..."

Ginny brach in Tränen aus, aber schlug die tröstenden Hände von Harry weg und wischte sich nach einer Minute die Feuchtigkeit fort.

"Es geht schon. Der Großteil der Familie hat überlebt, obwohl ich nicht weiß, was mit Percy ist... er war noch im Ministerium, bevor er zu unserem Familientreffen kommen wollte."
 

"Haben viele in Hogsmeade überlebt?", fragte Harry nachsichtig und nahm dann das rothaarige Mädchen in die Arme, die es dieses Mal geschehen ließ.

"Nein, die, die jetzt hier sind, sind die einzigen.", redete die Gryffindor nach Fassung ringend und der Goldjunge schaute über ihre Schulter zu den restlichen Anwesenden. Sein Blick fiel auf Draco, der hämisch grinste und sich dann wieder auf den Rücken legte und die Arme hinter dem Kopf verschränkte.
 

Harry schnaubte und zählte dann die neu hinzugekommenen Menschen. Es waren, mit den Weasleys, zwölf. Alle verdreckt, mit zerrissenen Klamotten und mit mehr oder weniger schlimmen Schrammen und Blessuren. Er erkannte Madame Rosmerta, die sich mit Molly Weasley unterhielt und ein, zwei Männer, die er vom Sehen her kannte.
 

Sanft löste er sich von Ginny, lächelte ihr noch einmal aufmunternd zu und stand dann auf, wodurch sich nun fast jedes Augenpaar auf ihn heftete. Er schluckte den überflüssigen Speichel hinunter und ging auf Snape zu, der sich auf einen Trümmerhaufen verkrümelt hatte und in die Ferne starrte. Mit stolpernden und ungeschickten Bewegungen, trat er neben den Tränkemeister, der plötzlich mit dem Finger hinüber zum See zeigte.
 

"Dort.", meinte dieser nur und überließ es Harry, zu erkennen, was der Professor entdeckt hatte. Er verengte die Smaragde zu Schlitzen und konzentrierte sich auf die Punkte, die er erkannte. Nach ein, zwei Minuten wusste er endlich, was er sah: Menschen bewegten sich auf sie zu.

"Wieso apparieren sie nicht?", fragte Harry neugierig und handelte sich so einen finsteren Blick von Snape ein, der kurz knurrte und dann doch antwortete.

"Die Apparierschilde Hogwarts´ sind immer noch in Kraft und außerdem können Kinder oder Schüler, nicht apparieren... also müssen sie zu Fuß gehen... und viele werden keinen Besen besitzen..."

Nach diesen Worten verschwand Severus Snape wieder vom Geröll und marschierte zu Draco und Blaise, die sofort mit ihrem Hauslehrer die Köpfe zusammensteckten.
 

Harry seufzte nur und flüsterte: "Komischer Kauz.", bevor er zu den Überlebenden zurückging. Sofort kam Molly Weasley auf ihn zu und nahm ihn mütterlich in den Arm. Er genoss dieses Gefühl, bis es ihm langsam peinlich wurde und sich ihrer Umarmung entwand. Sie schmunzelte verstehend und nahm einfach an Ort und Stelle Platz. Der Gryffindor machte es ihr nach und etliche Minuten schwiegen sie sich an, bis sich Fred räusperte und Harry an der Schulter packte, der daraufhin zusammenzuckte.
 

"Hi, Harry.", begrüßten die beiden rothaarigen Zwillinge den Goldjungen und strahlten ihn mit ihrem typischen Frechdachs- Grinsen an. Doch auch ihnen saßen die Geschehnisse in den Knochen und ihre Mienen sahen ein wenig gezwungen aus.

"Wie hast du eine Nacht mit Malfoy ausgehalten?", fragte George und klopfte dem Schwarzhaarigen freundschaftlich auf den Rücken.

"Malfoy? Ich habe mir eher um Snape Sorgen gemacht. Ich bin froh, dass ich ohne irgendwelche Körperanhängsel oder mit weniger Körperteilen, aufgewacht bin... wie geht es euch?", fragte Harry sachte und sofort verschwand das Weasleylächeln.
 

"Den Umständen entsprechend. Es ist nicht leicht... besonders, wenn man ein Teil seiner Familie verloren hat... aber das ist jetzt nicht wichtig. Harry, wir können hier nicht einfach dumm rumsitzen... wir müssen etwas unternehmen...sieh dir die wenigen Leute an... sie brauchen eine Aufgabe, sonst denken sie zuviel nach."

"Wieso sagst du mir das, George? Was soll ich machen?", fragte Harry verwundert und sah zwischen Fred und George hin und her. Doch letztendlich antwortete ihm Molly.

"Du bist Harry Potter. Ja, es muss sich für dich schrecklich anhören, aber die Menschen schauen zu dir auf, du bist der Goldjunge von Gryffindor, der-Junge-der-lebt. So ungern ich es sage, aber nun musst du dich deinem Schicksal fügen."
 

Das war genau das, was Harry nicht hören wollte. Er schüttelte abgeneigt den Kopf und hüpfte von seinem Platz auf. Ohne ein Wort, ging er einfach davon und lief zwischen den Trümmerteilen herum. Hier und da sah er eine Leiche, doch nie besah er sich diese genauer, aus Angst, er könnte jemanden erkennen.
 

Er lief einfach stur weiter und blieb plötzlich stehen. Mit gerunzelter Stirn starrte er zum Verbotenen Wald, der von diesem Punkt aus, nicht weit entfernt war. Er machte einen zögerlichen Schritt und keuchte entsetzt auf, als er die schwarzen Roben erkannte. Ruckartig drehte er sich um, knallte schmerzhaft mit den Knien auf einen Stein, so dass ihm die Tränen in die Augen stiegen, und humpelte mehr, als er lief, zurück zu den anderen, die er mit heftigen Handwedeln auf sich aufmerksam machte.

Sie musterten ihn, als ob er verrückt geworden wäre, doch auf einmal stand Charlie neben ihm, der in die Richtung schaute, aus der er kam. Sein Gesicht entgleiste kurz, bevor es an Emotionen verlor.
 

"Todesser.", zischte er nur und sofort brach unter den wenigen Überlebenden die nackte Panik aus. Sie wollten in alle Richtung davon stürmen, doch Harry schrie plötzlich: "Halt!"

Der Gryffindor wusste, dass sie alle verloren waren, wenn sie nicht zusammenhielten, also sprang er auf eine Erhöhung und rief: "Bitte, Leute, bleibt zusammen! Es bringt nichts, wenn wir alle in verschiedene Richtungen laufen!"
 

Und tatsächlich hörten die überlebenden Hexen und Zauberer auf ihn. Sein Blick richtete sich auf Draco, Blaise und Snape, die immer noch auf ihren Plätzen saßen und leise miteinander flüsterten. Dadurch sank die Laune des Schwarzhaarigen noch mehr, während er selber versuchte, seine aufsteigende Angst zu unterdrücken. Sicher, es waren Todesser, aber die Situation war nicht mehr die Gleiche. Sie mussten das doch wissen, oder? Unsicher erwartete er die Männer in Schwarz, die sich bisher artig benahmen und sich ihnen näherten. Er warf kurz einen Blick nach hinten und sah die Weasleys aufrecht hinter ihm stehen, während die restlichen Menschen, außer Snape und den beiden Slytherins, in Deckung gingen.
 

"Mr. Harry Potter.", durchbrach die Stimme des vordersten Todessers das drückende Schweigen und machte eine ausschweifende Handbewegung.

"Ihr seid die einzigen Überlebenden?"

"Wieso wollt ihr das wissen?", fragte Harry misstrauisch und betrachtete forsch, aber mit mulmigem Gefühl, die Anhänger Voldemorts, die nur noch Meter von ihnen entfernt standen.

"Nun, weil es wirklich traurig ist. Auch wir sind die letzten... soweit wir es wissen. Wir haben viele Verluste gemacht, so wie ihr.", sprach der vorderste Mann weiter, dessen Kapuze immer noch weit ins Gesicht hing.
 

"Wieso sagst du uns das, Todesser?", harkte der Gryffindor weiter nach und spürte Charlie und die Zwillinge hinter sich, die sich weiter an ihn drängten.

"Potter, du solltest dein Misstrauen jetzt mal zur Seite schieben und dein Gehirn einschalten, vorausgesetzt, es ist dir gestern bei diesem Unglück nicht abhanden gekommen."
 

Der Schwarzhaarige konnte regelrecht das Grinsen seines Gegenübers spüren und nur mit Selbstkontrolle schaffte er es, nicht den Todesser anzuspringen und diesem die Augen auszukratzen... interessanter Gedanke.

"Fein, und sie müssen das Gehirn von Wurmschwanz aufgelesen haben, wenn sie nicht nachvollziehen können, worauf ich hinaus will.", konterte Harry, dem dieser Streit irgendwie Spaß bereitete.

Die Todesser zischelten empört und griffen nach ihren Zauberstäben, wodurch nun auch die Weasleys ihre zogen, doch der vorderste Mann machte eine herrische Handbewegung, woraufhin die Anhänger Voldemorts in ihrer Bewegung inne hielten.
 

"Wirklich gut, Potter.", schmunzelte der Verdeckte und schnippte mit den Finger, woraufhin die übrigen fünfzehn Todesser die Kapuzen vom Kopf zogen.

Harry schloss für einen kurzen Moment die Augen, als er ein paar der Männer in Schwarz erkannte. Er wollte gar nicht genauer hinsehen, doch er spürte die Blicke von Lucius Malfoy auf sich ruhen, der ruhig und gesittet hinter dem immer noch verdeckten Mann stand.

"Schön, jetzt weiß ich, was für `Schönheiten´ in den Todesserreihen vertreten sind. Wirklich beneidenswert.", spottete der Gryffindor, der sich fragte, wo er diesen Mut her hatte, aber er hatte eh nichts mehr zu verlieren, also warum nicht alles auf eine Karte setzen?

"Aber glaube ja nicht, dass ich im Entscheidungskomitee sitze."

"Schade, ich dachte, wir könnten diesen zusammen führen."
 

Mit diesen Worten befreite nun auch der letzte verhüllte Todesser sein Antlitz. Harry keuchte, aber er hatte damit gerechnet, dass er niemand anderem gegenüberstand.

Die roten Augen bohrten sich in seine Smaragde, die einfach zurückschauten, ohne Anklage, ohne Aufforderung und ohne Schmerz. Nach diesem tragischen, gestrigen Tag, war das alles unwichtig, das wurde dem Schwarzhaarigen jetzt klar.
 

"Voldie, schön dich zu sehen. Du siehst gut aus! Warst auf einer Kur? Siehst so jung und gebräunt aus... oder hast du drei Wochen Karibik hinter dir? Wirklich, ich bin erstaunt.", grummelte Harry sarkastisch und fing sich so ein amüsiertes Lächeln seitens Voldemort ein, der in die Hände klatschte und weitere Schritte auf den Goldjungen zuging.

"Potter, du bist zum Schreien! Ich liege schon am Boden vor lachen... pass auf, dass deine Leute nicht vor der Genialität der Witze tot umfallen.", grinste Tom Riddle keck und riss sich plötzlich die schwarze Robe vom Leib.
 

"Wir haben nun andere Probleme. England ist zerstört. 99 Prozent der Bevölkerung ist vernichtet. Und alles nur, weil ein zitronenbonbonlutschender, alter Zausel, die Idee hatte, England mitsamt dem restlichen Großbritannien, in die Luft zu sprengen. Wahrlich, ich will nicht wissen, was in diesen Bonbons enthalten war.", murmelte der Dunkle Lord und sah jeden Anwesenden einzeln an.
 

Jeder zuckte unter diesem Blick wie bei einem Peitschenhieb zusammen, bis auf Snape, Draco und Blaise, die nun aufstanden und ihre Väter begrüßten. Sie umarmten sich kurz, aber herzlich, flüsterten miteinander, wobei Harry zufällig mit bekam, wie Draco die Hände vor das Gesicht schlug und kurz von Lucius gehalten werden musste.

Der Gryffindor konnte sich denken, was los war und in diesem Moment hatte er sogar ein wenig Mitleid mit dem Slytherin... aber nur minimal.
 

Dann spürte er plötzlich Augen auf sich ruhen, reagierte aber zuerst nicht darauf, sondern streckte sich erstmal ausgedehnt und gähnte ausgiebig. Dann wandte er sich zu Tom Riddle, der nun auf einem Stein saß und ihn musterte.

"Was? Noch nie einen verdreckten, elternlosen, Goldjungen gesehen, der sich geehrt fühlt, von Voldemort höchstpersönlich mit Blicken ausgezogen zu werden?"

Der Dunkle Lord zog eine Augenbraue nach oben und neigte leicht den Kopf zur Seite.

"Potter, schon mal überlegt, zu einem Psychologen zu gehen? Ich hoffe doch, deine Krankheit ist nicht ansteckend... Spürst du irgendwelche Emotionen, die dir sonst nicht über den Weg gelaufen sind, so was wie... Größenwahnsinn? Oder Selbstüberschätzung?"
 

"He, dann bist du der richtige Ansprechpartner für mich! Du kennst dich doch mit diesen Dingen am besten aus!", giftete der Gryffindor zurück und verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust.

"Hm... da hast du recht... also setz dich neben mich und lass dir von mir Ratschläge erteilen.", bot Tom an und klopfte auf den Platz neben sich, worauf hin der Staub aufgewirbelt wurde.

Harry zögerte und nahm dann mit gehörigem Abstand neben den Dunklen Lord Platz, der mit einem Handwedeln den Todessern deutete, sich zu verteilen und sich unter die anderen zu mischen, die sich langsam wieder entspannten, aber trotzdem entfernt von den Anhängern Voldemorts saßen.
 

Harry nahm dies mit gemischten Gefühlen auf. Sie hatten das Gleiche durchlebt und trotzdem grenzten sie sich alle ab... zwei Lager: Todesser und die Anhänger Dumbledores... doch wo stand er? Jeder wusste nun durch Voldemort, dass der alte Schulleiter für diese Zerstörung verantwortlich war, aber sie hielten sich von den Männern in Schwarz fern... Und er? Er saß hier auf Trümmern zusammen mit dem Dunklen Lord persönlich und stierte mit diesem zu dem wolkenlosen Himmel auf... Er konnte sich weitaus interessantere Dinge vorstellen.
 

Der Gryffindor schnaubte und wuschelte sich durch die schwarzen Haare, bevor er zu Tom Riddle schielte, der ihn anzwinkerte und breit grinste.

"Irgendwelche Probleme, Potter?", fragte er und rutschte ein Stück auf Harry zu, der sich ein Stück weiter nach rechts setzte, um wieder Abstand zum Dunklen Lord zu bekommen.
 

"Moment, da muss ich überlegen... sicher! Ein braunhaariger Mann, Mitte 30, mit roten Augen, der ein bestialisches Lachen drauf hat und mich als Frischfleisch ansieht."

"Tze, Potter, tut mir leid dich enttäuschen zu müssen, aber du bist nicht mein Typ.", schmunzelte der Schwarzmagier und näherte sich wieder dem Jungen ein paar Zentimeter, der sich wieder genervt entfernte.
 

Nur leider hörte seine Sitzgelegenheit auf und so machte sein Hintern Bekanntschaft mit dem Boden. Schmerzhaft rieb er sich den Po und schoss Todesblicke auf Voldemort ab, der sich auf den Schenkel klopfte und laut lachte.

"Wahrlich, Potter. Mit dir werde ich noch jede Menge Spaß haben... und keine Angst. Es herrscht momentan Waffenstillstand. Wir sitzen im gleichen Boot, also sollten wir vorerst zusammenarbeiten."
 

Harry nickte einfach nur und sah dem Dunklen Lord hinterher, der sich zu Lucius gesellte und kurz Draco über den Kopf fuhr, bevor er sich in ein Gespräch mit dem blonden Mann vertiefte.

Der Gryffindor runzelte die Stirn und dachte angestrengt nach, als plötzlich Charlie auf ihn zu kam und ihm die Hand entgegenstreckte, die Harry auch annahm. Er ließ sich auf die Beine ziehen und klopfte dann ein wenig den Staub von den kaputten Klamotten.

"Komm, Harry. Wir sollten auf die Neuankömmlinge zugehen. Sie stocken in ihrem Vorankommen. Wahrscheinlich haben sie die schwarzen Roben gesehen.", schlug der rothaarige, junge Mann vor und tapste voraus.
 

"Wohl eher die roten Augen. Passen herrlich zu dieser Untergangsstimmung. Was ist das hier? Apokalypse Now?", murmelte der schwarzhaarige Junge vor sich hin und bekam dafür einen schiefen Blick von der Seite.

"Wirklich, Harry. Geht es dir gut? Du scheinst ein wenig schlecht gelaunt zu sein."
 

"Nein, nicht unbedingt! Zugegeben, meine Freunde sind zermatscht, mein zu Hause eine alte, zerfallende Ruine, die in naher Zukunft nur so von Touristen mit Fotoapparaten wimmeln wird, ich brauche eine Dusche, neue Klamotten... und das sollten wir nicht vergessen: Voldie geht mir gehörig auf den Zeiger, besonders dieses fiese Grinsen, das ich ihm gerne vom Gesicht prügeln würde.", floss es aus dem Gryffindor wie aus einem Wasserfall, der dabei überschwänglich gestikulierte.
 

"... du solltest Voldemorts Vorschlag annehmen und zu einem Psychologen gehen.", antwortete Charlie Weasley darauf trocken und lächelte dann, als er das verdutzte Gesicht des Schwarzhaarigen sah.

"Willst du mir irgendwas sagen?", meinte plötzlich Harry todernst und packte den Weasley am Ärmel, woraufhin sie beide stehen blieben und sich mit analysierenden Augen musterten.

"Ich weiß nicht, worauf du hinaus willst."

"Ach, vergiss es, Charlie...", nuschelte Harry nur und ging.
 

Langsam wusste der Goldjunge, dass manchmal nicht alles so war, wie es schien... und das traf vielleicht auch auf den Weasley zu. Aber darüber konnte er auch ein anderes Mal nachdenken, denn jetzt ging es darum, den kleinen Haufen an zerzausten Männern, Frauen und Kindern wieder in Bewegung zu bekommen.

Ein Mann mit aschblonden Haaren, der den Körperbau eines Schrankes hatte, löste sich aus der Menge und marschierte auf Charlie und Harry zu, die die Wiese hinuntergingen, und am See anhielten, wo sich der Tross aufhielt.

Er betrachtete sie mit unverhohlenem Misstrauen und guckte dann den Gryffindor an, der nervös über seine Stirn wischte und so seine Narbe zeigte.

Der Mann sog zischend die Luft ein und atmete erleichtert wieder aus.
 

"Harry Potter, er lebt!", schrie er und die Menschen hinter ihm kreischten auf, näherten sich der kleinen Gemeinschaft und starrten Harry an, der sich sichtlich unwohl fühlte. Hände tasteten nach ihm, fuhren über seine Narbe, bis der Schrank von einem Mann, die Leute durch einen lauten Befehl davon scheuchte.
 

"Tut mir leid, Mr. Potter. Wir sind nur..."

Der Aschblonde stockte und hob hilflos die Hände.

"Wir verstehen sie. Die Situation ist nicht gerade berauschend, doch sie sollten zu uns hoch kommen. Und keine Furcht, die Todesser tun nichts. Es gibt einen Waffenstillstand... dank Harry.", erzählte Charlie diplomatisch und ging mit schnellen Schritten voraus, woraufhin sich die zwanzig Leute hinter ihm langsam in Bewegung setzten.
 

Der Anführer holte sie ein und klopfte dem Goldjungen auf die Schulter, dessen Knie daraufhin einsackten.

"Finde ich gut, dass sie noch leben, Mr. Potter.", blaffte der Aschblonde gutmütig und schlug noch ein paar Mal auf den Rücken, wodurch Harry die Luft aus den Lugen gepresst wurde.

"Harry, einfach nur Harry... und sie können mich duzen.", schlug der Gryffindor hustend vor und versuchte dabei, Luft zu bekommen.
 

"Fein. Ich bin John.", stellte sich der andere vor und Harry musste kichern.

"Was ist an meinem Namen witzig?", fragte John lauernd und der Schwarzhaarige winkte beruhigend ab.

"Nichts, er erinnert mich nur an eine Geschichte... an Robin Hood. Er hatte einen Freund, der hieß auch John und sah ungefähr genauso aus, wie du. Aber alle nannten ihn Little John.", erklärte Harry und John neben ihm schien zu überlegen.
 

"Fein, kleiner Robin, dann bin ich ab jetzt dein Freund.", brüllte der aschblonde Mann herzlich und klopfte mal wieder auf Harrys Schulter, der aber nun vorbereitet war. Genervt rollte der Gryffindor die Augen in Richtung Charlie, der nur lächelte. Doch irgendwie mochte er John, der zwar bedrohlich aussah, aber anscheinend eine reine Seele besaß. Nun, langweilig würde ihm nicht werden... ganz sicher nicht.
 

Sein Blick huschte hoch zum zerstörten Hogwarts, wo sich ein Mann vom Hintergrund abhob. Er hatte die Arme verschränkt, seine roten Augen schienen zu Glühen und den Neuankömmlingen Angst zu bereiten, doch fixierten diese nicht die Menschen, sondern Harry, der stumm den Blick erwiderte. Ein angenehmer Schauer lief seinen Rücken hinab, woraufhin der Goldjunge die Augen schließen musste. Als er sie wieder öffnete, war Tom Riddle von der Erhöhnung verschwunden.

Wie sieht die Zukunft aus?

Sorry, Sorry, Sorry, aber mein Inet war zwei Monate hinüber.. aber hier bin ich weider mit neuem Kapitel^^ Viel Spaß und ich hoffe, ihr nehmt mir meine Abwesenheit nicht übel, indem ihr mir keine Kommis schreibt

lexx-chan
 


 

3. Wie sieht die Zukunft aus?
 

Harry erreichte mit Charlie, John und den anderen, die Ruine von Hogwarts. Sofort trollten sich die Überlebenden zu den anderen, während der Rotschopf, der Aschblonde und der Schwarzhaarige, sich auf einen Trümmerhaufen setzten und ihren Gedanken nachhingen.
 

Nervös biss der Goldjunge auf seiner Unterlippe herum und dachte über die momentane Situation nach, schließlich konnte es so nicht weitergehen. Sie brauchten Unterkünfte, Nahrung und was sonst noch. Aber wie sollte das zu schaffen sein? Die Todesser und die weißen Zauberer müssten zusammenarbeiten, aber das würde genauso gut ausgehen, als wenn Voldemort auf eine Pyjamaparty von Muggeln gehen würde, in pinkem Schlafanzug, versteht sich.
 

Harry verzog das Gesicht und musste zu Tom schauen, der mit einem Mann redete, der einem ihm lieben Menschen ähnlich sah. Der Schwarzhaarige zuckte erschrocken zusammen und entließ die Luft zischend durch seine Zähne, was sofort die Aufmerksamkeit von Charlie auf sich zog.

"He, was ist los? Du zitterst!", flüsterte der Rothaarige sorgenvoll und legte sanft seine Hand auf die Schulter des Schüler, der erst jetzt bemerkte, dass sein Körper bebte. Dennoch reagierte er nicht auf Charlie, sondern stand von seinem Platz auf und stiefelte eilig zum Dunklen Lord hinüber, der seine Schritte kommen hörte und sich zu dem Goldjungen umdrehte, der aber starr auf seinen Berater stierte und diesen nicht aus den Augen ließ. Die Smaragde seines eigentlichen Feindes, schimmerten feucht und die Hände spielten mit sich selbst. Voldemort zog eine Augenbraue hoch und sah fragend zu dem schwarzhaarigen Mann, der nur die Schultern zuckte und den Jungen misstrauisch entgegenblickte.
 

"Sie... sie sehen wie jemand aus, den ich kannte... Er starb leider vor fast zwei Jahren. Aber ihre Augen... die Haare... Statur.... Sie... bei Gryffindor, heißen Sie Black?", hauchte Harry nach Fassung ringend und wischte sich abwesend über die Augen.

"Sicher, ich bin Regulus Black.", antwortete der Berater Voldemorts und kratzte sich verwirrt am Kopf.

Der Goldjunge quietschte auf und hätte sich beinahe in die Arme des Mannes geworfen, doch er konnte sich beherrschen und lächelte fröhlich. Es war also Sirius Bruder, der eigentlich tot sein müsste, aber er stand hier vor ihm, ein Todesser in Voldemorts Reihen. Apropos Dunkler Lord!
 

Harry schielte zu Tom, der die Arme verschränkt hatte und breit grinste. In seinen roten Augen spiegelte sich der Schalk und Harry konnte dieses Gefühl in seinem Magen nicht unterdrücken, das ihm die Entscheidung überließ, sich zu übergehen, oder mitzugrinsen... Im Nachhinein war die zweite Möglichkeit nicht besser als die Erste.

"Was?", giftete der Gryffindor und baute sich vor dem Dunklen Lord auf, dessen Lächeln breiter wurde.

"Habe ich einen Keks an der Backe? Oder zuviel an den Leichen geschnüffelt?"
 

Regulus musste sich ein Lachen verkneifen, doch Tom merkte es und warf seinem Berater einen bösen Blick zu, bevor er sich wieder an Harry wandte, der schmollend seinen Mund spitzte.

"Mensch, Potter. Hast du irgendwie über Nacht dein Geschlecht gewechselt??? Du zickst hier herum, wie Beatrix Lestrange persönlich."

Der Dunkle Lord schauderte.

"Zum Glück darf sie jetzt in der Hölle herum zicken."
 

Harry wollte schon wieder etwas erwidern, doch er schluckte seine Antwort hinunter und murrte nur. Schließlich mussten sie mal für Ordnung sorgen und das würde sicher nicht passieren, wenn er sich mit Voldemort zankte, wie ein altes Ehepaar....

Der Goldjunge stöhnte bei diesem Gedanken und haute sich selber mit der flachen Hand auf die Wange, als ihm einfiel, dass er gar nicht alleine war. Er errötete und nuschelte etwas in seinen nicht vorhandenen Bart, bevor er sich räusperte.
 

"Wichtig ist ja wohl jetzt, wie weiter vorgegangen wird. Ich glaube kaum, dass die Leute hier alle die Situation begriffen haben. Wir müssen organisieren, um es mit einem Wort auszudrücken."

"Ja, hallo! Potter, du erstaunst mich immer wieder. Ist dir ein Stein auf den Kopf gefallen, oder wieso kommst du auf solche Ideen?", schmunzelte Tom und wuschelte durch die schwarze Mähne des Goldjungen, der schnaubte und den Dunklen Lord mit seinen Blicken erdolchen wollte. Doch weder ging Voldemort in Flammen auf, noch bebte die Erde und verschluckte den Schwarzmagier. Harry seufzte und nahm sich vor, das in Zukunft noch mal zu üben.

"Aber du hast Recht. Die überlebenden Zauberer werden sich alle nach Hogwarts wenden. Es war für sie immer der Fels in der Brandung. Sie werden enttäuscht sein, wenn sie das Schloss so sehen werden."
 

"Dann bauen wir es wieder auf!", japste Harry euphorisch und schlug sich mit der Faust in die

flache Hand. Seine Smaragde glitzerten voller Tatendrang und sein Mund zuckte.

"Mr. Potter, Hogwarts ist zerstört! Wie wollen Sie es wieder aufbauen? Mit den Menschen hier? Sie glauben doch nicht, dass das funktioniert. Die-"

Tom Riddle machte eine herrische Geste und brachte so Regulus Black zum Schweigen.

"Der Junge hat vielleicht gar nicht so unrecht. Irgendwo müssen wir wohnen, aber alles ist zerstört. Also warum nicht hier, wo eh alle Überlebenden herkommen werden, etwas Neues aufzubauen? Die Steine und Arbeitskräfte sind hier. Es würde Hoffnung für die Menschen bedeuten.", überlegte Tom und tippte sich dabei mit dem Finger auf die Unterlippe.

"Du sprichst von Hoffnung. Das ist schon ein Widerspruch an sich!", sagte der Gryffindor ungläubig und wollte schon wieder gehen, als der Dunkle Lord ihn am Kragen packte und hinter sich her zog.

"Was-"

"Wir sollten das sofort allen erklären. Je früher, desto besser.", meinte Tom nur und pustete sich eine braune Haarsträhne aus dem Sichtfeld, während Harry ihn einfach nur anstarrte und nicht mehr wusste, wer ihn hier über den Boden schleifte. Also Voldemort hatte er anders in Erinnerung...
 

Sie stiegen auf eine Erhöhung von der sie wunderbar auf die circa vierzig Personen hinuntersehen konnten, die sich verstreut hatten. Doch ganz klar konnte man die Trennung von Weiß- und Schwarzmagiern erkennen, was Harry irgendwie traurig stimmte.

"Worauf wartest du?"

"Was? Ich? Wieso redest DU nicht?", krächzte der Gryffindor, der gar nicht gerne im Mittelpunkt stand.

"Weil die sicher nicht auf mich hören werden."

"Tolle Ausrede!", knurrte der Schwarzhaarige seufzend und wandte sich an die Menge.

"Öhm, Leute???"

Keiner reagierte. Sie plapperten einfach weiter, ohne auf ihn zu achten.

"Hallo?", versuchte es Harry noch einmal, aber nichts geschah.

"Meine Güte, Potter. Wenn du flüsterst, kann dich auch keiner verstehen!", zischte Tom entnervt.
 

"Dann mach es doch selbst, verdammt! Und lass mir meine Ruhe!!", erwiderte der Gryffindor patzig und wollte schon wieder von der Erhöhung springen, doch der Dunkle Lord packte ihn am Arm und führte ihn ganz nah an sein Gesicht. Harry konnte den warmen Atem des andern auf seiner Wange spüren und errötete, was Tom grinsen ließ.

"Hör zu, Potter. Du solltest es lassen, herum zu zicken, sonst muss ich dir die Hose herunter ziehen und vor allen Leuten den Arsch versohlen.", grinste Voldemort bösartig, bevor er den Jungen wieder losließ, der sich den Arm rieb und eine Schnute zog.
 

"Du wirst nicht umsonst als das größte Arschloch aller Zeiten betitelt.", schimpfte der Schwarzhaarige eingeschnappt und handelte sich einen schiefen Blick seitens des braunhaarigen Mannes ein.

"Arschloch?"

"Ja, so hat sich Dumbledore mal ausgedrückt."

"Wenn ich nicht wüsste, dass er tot wäre, dann wäre er es spätestens jetzt!"

"Tja, Pech für dich.", kicherte Harry, der seine anhaltende Verlegenheit überspielen wollte.

Er war schlichtweg irritiert, und das wegen dem abscheulichsten Schwarzmagier aller Zeiten. Als dieser ihm so nah gewesen war, hatte er gedacht, sein Herz spränge gleich aus der Brust. Er hatte sein Blut in den Adern rauschen gehört und seine Hände hatten geschwitzt.

Schnell schüttelte er den Kopf und schielte zu Voldemort, der die Menge böse anfunkelte und dann Luft holte.
 

"Es tut mir leid euch zu stören... Nein, vergesst diesen Satz, es tut mir nicht leid, aber es ist wichtig!", rief Tom hinunter und Harry konnte sich nur die Hand gegen die Stirn schlagen.

"Es wird Zeit, in die Zukunft zu blicken. Ich weiß, sie sieht düster aus, aber es wird Zeit die Streitigkeiten zur Seite zu legen und zusammenzuarbeiten. Euch wird das nicht gefallen und um die Wahrheit zu sagen, mir auch nicht."

"Na, wenigstens ist er ehrlich.", nuschelte der Goldjunge und jaulte auf, als Tom ihm auf den Fuß trat.
 

"Aber es gibt keinen anderen Weg und somit ist dieser Schritt unausweichlich. Po- Mr. Potter und ich, haben uns unterhalten und haben uns gefragt, was wir tun können. Wir sind zu einem Ergebnis gekommen..."

"Es war meine Idee!", murmelte der Gryffindor empört und erntete dafür einen Kniff in den Po, der ihn einen Satz nach vorne hüpfen ließ.

"Wir bauen Hogwarts wieder auf!", schrie der Dunkle Lord unbeirrt weiter und sofort brach das Gerede und Getuschel unter den Überlebenden los.
 

"Hogwarts wieder aufbauen? Wie soll das gehen?", kam es plötzlich aus den hinteren Reihen und alle drehten sich zu dem aschblonden Mann um, der nach vorne trat.

Harry lächelte kurz, als er erkannte, dass es Little John war, der nachfragte.

Voldemort wollte schon etwas auf die Frage erwidern, doch der Goldjunge trat weiter nach vorne und begann zu sprechen.

"Das wissen wir noch nicht. Doch zusammen werden wir es schaffen! Wir sind Zauberer! Wir sollten zusammenarbeiten und keinen Unterschied zwischen Schwarz und Weiß machen!"

"Das sagst gerade du, der ein überzeugender Anhänger Dumbledores war?", ertönte eine für ihn unbekannte Stimme und Harrys Gesicht verdüsterte sich daraufhin sichtlich. Er ballte seine Hand zur Faust und machte eine unwirsche Bewegung.
 

"Ich bin es seit dem Zeitpunkt nicht mehr, wo ich erfuhr, dass der alte Mann für dieses Unglück verantwortlich ist. Durch ihn haben wir Freunde verloren, unsere Familie, Menschen, die wir liebten. Doch nicht nur wir! Auch die Todesser, die Schwarzmagier, mussten mit ansehen, wie Verbündete und Geliebte umkamen. Sie verloren ihren Besitz, ihr zu Hause! Sie unterscheiden sich nicht mehr von uns! Oder glaubt ihr, sie haben weniger gelitten?! Ich gehöre zu ihnen, sie gehören zu euch, wir gehören alle zusammen. Also überwindet euren Hass und euer Misstrauen. Werdet ihr es nicht tun, so können wir den letzten Funken an Hoffnung aufgeben. Denn das ist bisher das Einzigste, was wir noch haben! Und darauf möchte ich ungern verzichten, denn dann können wir uns mit einem seligen Lächeln und mit Freude, gegenseitig in die Hölle schicken!"
 

Harrys Stimme hallte über den Platz, schlug jeden in seinen Bann. Niemand konnte sich den grünen Smaragden erwehren, die nur so vor Überzeugung und Zuversicht funkelten und glänzten. Es musste einfach richtig sein, was der Junge sagte.

Selbst Tom musste sich konzentrieren, nicht einfach in das Geschrei einzufallen, das die Überlebenden veranstalteten. In diesem Moment respektierte er diesen Jungen. Er war eine Führungsperson und er selbst bemerkte es noch nicht einmal. Der Dunkle Lord lächelte und wanderte mit den roten Augen zu Regulus, Lucius und letztendlich zu Snape, der lächelte und leicht nickte.

Auch sie bewunderten den Jungen klammheimlich und Tom wusste, er würde alles tun, damit Harrys Idee in die Tat umgesetzt wurde. Wieso, wusste er nicht, aber er begann diesen Jungen zu mögen. Er schmunzelte und ließ den Gryffindor auf der Erhöhung alleine stehen, der perplex nach unten stierte und dann fast entsetzt hinter Voldemort her rannte.

"He, du kannst nicht einfach abhauen!", schnarrte der Schwarzhaarige und stolperte hinter Tom her, der zu seinen Todessern ging.
 

Lucius und Regulus kamen auf ihn zu und sofort verfielen die drei in ein Gespräch, während Harry dumm daneben stand und nun nicht wusste, was er machen sollte. Er knabberte auf seiner Unterlippe herum und grübelte, wobei er nicht merkte, dass er von Tom aus den Augenwinkeln beobachtet wurde.

"Ich habe noch eine Idee!", quiekte der Goldjunge plötzlich und unterbrach so die Unterredung der drei Todesser, die ihn nun verdutzt anblickten.

"Und die wäre, Potter?", erklang nun die Stimme von Severus Snape, der angerauscht kam und Harry mit hochgezogener Augenbraue musterte.

"Teams.", sagte der Gryffindor schlicht und strahlte über beide Ohren.

"Teams?", fragte Tom nach und zog die Stirn kraus.

"Ja, Teams."

"Würden sie uns freundlicherweise aufklären, Potter?", knurrte der Tränkemeister und musste sich beherrschen, seinem ,Lieblingsschüler' nicht an die Gurgel zu springen.

"Na ja, wir haben schließlich einiges zu tun... Nahrungsmittel suchen, die Trümmer wegräumen, Unterkünfte bauen... die Leichen vergraben..."

Trauer zeichnete sich kurz auf dem jugendlichen Gesicht des schwarzhaarigen Jungen, bevor sie durch ein Lächeln verdrängt wurde.
 

"Potter, ich muss zugeben, dein kleines Gehirn funktioniert mal in geordneten Bahnen.", gab Voldemort zu, woraufhin Harry stutzte und dann strahlte.

"Soll das ein Lob sein?", zwinkerte der Gryffindor schelmisch und hüpfte einmal auf und ab.

"Er ist und bleibt ein Kind.", seufzte Tom theatralisch und strubbelte wieder durch das dichte, schwarze Haar des Goldjungen, der nur die Smaragde verdrehte.

"Also vier Teams! Team Eins wird für die Nahrung zuständig sein, Team Zwei für kurzfristige Unterkünfte, Team Drei für die Trümmer und Team Vier.... Aber wir brauchen für jedes dieser Teams einen Gruppenführer, sonst geht das drunter und drüber."
 

"Ich leite freiwillig die Gruppe, die für die Toten zuständig sein wird.", mischte sich Charlie Weasley ein und nickte Harry und dann Tom zu, die sich damit einverstanden erklärten.

"Gut. Severus, ich will, dass du dich um die Nahrung kümmerst. Du weißt, welche Pflanzen man essen kann und welche nicht. Am besten nimmst du Draco und Blaise in deine Truppe auf."

"Sicher, ich kümmere mich sofort darum, außerdem suche ich noch ein, zwei Leute dazu."

Mit diesen Worten verschwand der Tränkemeister und ging zu den beiden Slytherinschülern, die zustimmten.

"Regulus, du wirst dich mit dem Bau von Unterkünften befassen. Ich hoffe, einige Leute haben noch ihre Zauberstäbe, sonst müssen sie mit den Händen arbeiten. Die Unterkünfte müssen wetterfest sein und die Kälte abhalten."

"Und für die Trümmer schlage ich John vor.", meinte der Gryffindor und zeigte auf den aschblonden Mann, der gerade herübersah.

"Gut, dann haben wir ja alle zusammen. Sucht eure Leute selbst aus, aber mischt die Gruppen."
 

Schnell ging Harry hinüber zu John, der sich die Ideen anhörte.

"Meinst du, wir können ihnen vertrauen?", harkte ein Schrank von einem Mann nach und setzte sich schwerfällig an Ort und Stelle.

"Ich denke schon. Aber was haben wir zu verlieren?"

"Unser Leben, kleiner Robin.", sprach John und schaute düster drein.

"Ja, schon... Mich wundert es, dass sie nicht ins Ausland gehen. England und die Nachbarländer sind so gut wie zerstört. Wieso bleiben sie?"

"Robin, kannst du es dir nicht denken?"

Harry schüttelte verneinend den Kopf. Doch etwas in ihm erahnte die Antwort und er schluckte schwer.
 

"Es ist ihre Heimat, es ist deine und meine Heimat. Es ist schwer, sich von ihr zu trennen, auch wenn sie zerstört ist. Sicherlich verlassen viele Großbritannien, doch die Mehrzahl wird sich hier durchschlagen und zu leben versuchen. Oder gibt es einen anderen Grund, weshalb du noch hier bist, kleiner Robin?"

Der Gryffindor hörte in sich hinein und stellte fest, dass Little Johns Aussage genau auf ihn zutraf. Er lächelte gequält und klopfte dem gutmütigen, breitschultrigen Mann auf die Schulter, bevor er aufstand und zum Sonnenuntergang blickte. Verblüfft stierte er den kommenden Abendhimmel an.
 

"Ja, die Zeit vergeht schnell.", hörte Harry plötzlich ganz nah neben sich und spürte eine Hand, die sich um seinen Unterarm schlang. Kurz erschauerte der Goldjunge, bevor er sich wieder im Griff hatte. Dennoch brauchte er ein paar Sekunden, bis er zur Seite guckte und in den roten Augen versank. Sie sahen in diesem Moment so verletzlich aus, so traurig, dass der Schwarzhaarige nun mit Sicherheit wusste, dass sie das Gleiche fühlten.
 

Schweigend gingen sie ein paar Schritte gemeinsam, wobei Tom Harrys Arm nicht losließ. Dieser registrierte dies mit einem leichten Anflug von Panik, die sich seiner fast bemächtigte. Seine Nackenhärchen stellten sich auf, sein Herz pochte wild, während sein Gehirn mit unnormaler Schnelligkeit arbeitete.
 

Sie schlenderten auf den See zu, an dem sich der Gryffindor hinkniete und erst einmal etwas trank. Den ganzen Tag über hatte er nichts zu sich genommen und nun merkte er, wie durstig er wirklich war. Das Wasser war kühl und erfrischend und nach einer Weile gesellte sich Tom hinzu, der sich in die Hocke setzte und sich die Flüssigkeit ins Gesicht spritzte. Er schnaufte und schloss die Augen. Sein Gesicht richtete sich zur untergehenden Sonne und der Goldjunge verharrte mitten in der Bewegung. Er betrachtete sich genau das männliche Gesicht, verfolgte die winzigen Tropfen, die die Haut hinab liefen und im Kragen des Pullovers verschwanden.

Harry schluckte den überflüssigen Speichel hinunter und erschrak, als sich die roten Seen in Zeitlupe öffneten. Doch anstatt wegzugucken, war der Schwarzhaarige wie zur Salzsäule erstarrt. Seine Muskeln waren angespannt, leicht zuckte sein Auge, als er mit einem Herzschlagaussetzer sah, dass sich Toms Gesicht langsam seinem näherte. Wieder fühlte er diesen heißen Atem an seiner Wange und er konnte nicht anders, als gequält aufzustöhnen. Nun errötete er und erwartete schon ein hämisches Grinsen seitens des Dunklen Lords, doch dieser hob nur seine Hand und streichelte sanft über Harrys Wange. Der Goldjunge zuckte zusammen, machte aber sonst keine abneigende Handlung. Somit streiften Toms Lippen ganz kurz die des Jungen, der nun bebte und die Smaragde schloss. Nun wollte der braunhaarige Mann den Kuss intensivieren, doch eine Stimme störte sie eindringlich.
 

"HARRY? WO BIST DU?"

Der Angesprochene zuckte wie unter einem Peitschenhieb zusammen und sprang hoch. Er drehte sich zu der Person um, deren Stimme er kannte und war überrascht, Ginny zu sehen, die sich durch das Schilf kämpfte.

Komisch, dachte sich der Gryffindor, ich habe gar nicht bemerkt, dass wir im Schilf gehockt haben. Doch darüber konnte er später noch nachdenken, jetzt sah er das rothaarige Mädchen an, das abgehetzt die Hände auf ihren Oberschenkeln abstütze. Kurz schaute sie unsicher zu Voldemort, bevor sie stockend und schnaufend krächzte:

"Harry... Fudge... Fudge ist da... Zusammen mit fünf Auroren. Du... du sollst kommen, sagt Charlie."
 

"Fudge?", zischelte Tom plötzlich wütend und stampfte einfach drauf los, ohne noch auf Harry oder Ginny zu achten, die beide nun ein geschocktes Gesicht machten. Der Goldjunge hatte eine Vorahnung und lief hinter dem Schwarzmagier her, der ein mörderisches Tempo drauf hatte.

Nur mit Müh' und Not holte ihn der Gryffindor ein, der den Dunklen Lord am Ärmel packte, dieser riss sich aber sofort wieder los.

"Was hast du vor?", verlangte der Schwarzhaarige umgehend zu wissen, doch Voldemort schnaubte nur arrogant und antwortete auf Parsel, als sie in die Nähe der anderen kamen:

°Ich wette mit dir, Fudge wusste, was Dumbledore vorhatte.°

°Du meinst, er war damit einverstanden, Großbritannien dem Erboden gleich zu machen?°, zischelte Harry zurück, wobei er die Überlebenden ignorierte, die ihn und Tom entsetzt ansahen. Der Gryffindor hatte einfach andere Probleme, wie zum Beispiel, diesen hauchzarten Kuss zu vergessen, der zwischen ihnen stattgefunden hatte. Er konnte nicht verstehen, wie das passiert war. Nicht, dass es sich schlecht angefühlt hatte, aber immerhin war das noch Tom Marvolo Riddle, besser bekannt als der-dessen-Name- ...

Irritiert kratzte sich der Goldjunge am Kopf. Er wusste wahrlich nicht mehr, wie das weiter ging. Hatte sich der Dunkle Lord schon soweit in sein Herz gekämpft? Harry überlegte immer noch, ob er sich im See ertränken, sich von einer Erhöhung stürzen, oder einfach nur übergeben sollte, als sie auch schon Fudge erreichten, vor dem sich nun die fünf Auroren aufstellten.
 

"Ah, der Zaubereiminister! Sie haben also überlebt, wie ich sehe, Fudge.", lächelte Tom höhnisch und hatte plötzlich seinen Zauberstab in der Hand, wodurch der dicke Mann panisch aufröchelte.

"Wagen Sie es. Die Auroren werden Sie töten, wenn Sie mir etwas antun!"

"Fein, davor werden aber Sie noch ihr Leben aushauchen.", grinste der Dunkle Lord mörderisch und Harry konnte nicht anders, als zu seufzen.

"Mr. Fudge, ich bitte Sie, so kommen wir nicht weiter. Lassen Sie Tom in Ruhe. Seien Sie froh, dass wir überlebt haben.", erklärte der Gryffindor ruhig, doch die Worte gingen glattweg daneben.

"WAS? Hat sich jetzt auch schon Harry Potter auf die Seite von Todessern geschlagen? Verfluchter Dumbledore. Er hätte seine Aufgabe richtig machen sollen!"
 

Sofort war es totenstill. Jeder der Überlebenden, ja selbst die Auroren, die sich fassungslos zum Zaubereiminister herumdrehten, durchbohrte Fudge mit Blicken.

"Das ist nicht ihr Ernst, oder, Fudge?", kreischte Molly Weasley zitternd. Sie musste von den Zwillingen gehalten werden, während sie weinte. "Ich habe drei meiner Kinder verloren, mein Mann starb!"

"Aber hätte der Schulleiter seine Aufgabe gewissenhaft gemacht, wäre der Dunkle Lord nun vernichtet!", keifte der Zaubereiminister wild gestikulierend und wich zurück, als Tom und einige der Überlebenden, sich ihm näherten.

"Ja, und den Preis bezahlen Sie jetzt!!", fauchte Voldemort hasserfüllt und ehe Harry reagieren konnte, schoss ein grüner Strahl auf Fudge zu, der nur noch die Augen aufreißen konnte, bevor er leblos umfiel und auf dem Boden aufkam.
 

Immer noch herrschte Stille, bis Harry seufzte und kritisierend zu Tom blickte.

"Also, ich muss zugeben, dass ich Fudge auch nicht mochte. Aber ging das nicht ein wenig zu weit?"

"Wieso? Er hat es verdient!", verteidigte sich der Dunkle Lord und zuckte einfach die Schultern.

"Meinst du nicht, wir haben hier genug Leichen herumliegen?"

"Warum? Auf eine mehr oder weniger kommt es nun auch nicht drauf an.", feixte der Dunkle Lord und schaute unschuldig.

"... Stimmt... Aber glaub ja nicht, dass ich dir Blumen schenke. Das würde zu weit gehen."
 

Sie schwiegen sich eine Weile an, während sich die übrigen wieder zerstreuten und den Neuankömmlingen erklärten, was hier vonstatten gegangen war. Harry kaute wieder auf der Unterlippe herum, als er den Blick des Schwarzmagiers auf sich spürte. Er hob und neigte den Kopf zur Seite, wobei er Voldemort einen fragenden Blick schickte.

Dieser starrte nur stumm und beunruhigt zurück, bevor er sich ein wenig nach vorne beugte und sich so wieder Harry näherte.

"W-was ist?", stotterte der Gryffindor peinlich berührt.

"Du hast mich Tom genannt... Harry.", lächelte Tom plötzlich liebevoll, bevor er einfach davonging und den Schwarzhaarigen mit seinen Gefühlen alleine ließ.

°Verdammt, Riddle, ich hasse dich!!!°, zischte der Goldjunge wütend auf Parsel und bekam nur noch ein lautes, schallendes Gelächter von dem braunhaarigen Mann geschenkt.
 

TBC....

Alte Freunde, neue Verbündete

DANK AN MEINE TREUEN KOMMISCHREIBER UND LESER!!!!
 

4. Alte Freunde, neue Verbündete
 

Nachdenklich schritt Harry durch die umherwuselnden Zauberer und Hexen, die ganz in ihrer Arbeit aufzugehen schienen. Eine Anzahl von Frauen und Männern ließen die Steine mit einem ,Wingardium Leviosa' schweben und schichteten sie ordentlich nach Reih und Glied, während eine weitere Gruppe die Steine dafür benutzte, kleine Unterkünfte, für zwei bis drei Personen, zu bauen. Die Sonne brannte auf sie herab und ließ sie vor Anstrengung ins Schwitzen geraten, doch kein einziger murrte oder beschwerte sich.
 

Harry musste leicht lächeln, als er Fred und George sah, die durch die Menge huschten und gekonnt der Arbeit auswichen. Sie winkten ihm kurz zu, bevor sie von Regulus Black angemault wurden, der wütend mit dem Zauberstab wedelte und immer wieder auf die schwer arbeitenden Zauberer und Hexen deutete.

Amüsiert schüttelte der Gryffindor den Kopf und schlenderte weiter. Kurz blickte er unsicher zum Dunklen Lord, der mit Lucius über etwas diskutierte. Als Tom sich zu ihm herum drehte, lief er leicht rot an, knurrte etwas und verschwand demonstrativ Richtung Charlie, der auf einer etwas abgeschiedenen Wiese Holz schlichtete. Es waren mehrere kleine Scheiterhaufen aufgebaut worden, auf denen schon hier und da, ein, zwei Leichen, die in alten, zerschlissenen Laken eingewickelt waren, lagen.
 

Harry runzelte die Stirn und ging zu Charlie, der neben einem dieser Scheiterhaufen stand und gerade das Gesicht des leblosen Körpers mit dem Tuch verdeckte.

"Charlie?", räusperte sich der Schwarzhaarige, um den Weasley nicht zu erschrecken, doch dieser hatte ihn kommen gehört und drehte sich mit einem gequälten Lächeln um.

"Schon gut, Harry. Ich habe mich nur von Ron verabschiedet... Er war so jung..."

Der nun älteste Weasleysohn, schüttelte hilflos den Kopf und legte dem Gryffindor die Hand auf die Schulter. Dieser schluckte den Kloß in seinem Hals hinunter und senkte den Blick.
 

Sein bester Freund würde gleich verbrannt werden. Sie hatten immer ihre Differenzen gehabt und letztendlich hatten sie sich auseinander gelebt. Doch solch ein Ende hätte er noch nicht mal einem Slytherin gewünscht.

Plötzlich runzelte er die Stirn und besah sich jeden Holzhaufen einzeln.

"Charlie, sollten die Leichen nicht vergraben werden?", fragte der Schwarzhaarige murmelnd, um nicht die anderen Arbeiter und Trauernden auf sich aufmerksam zu machen.
 

"Nun, Voldemort hat mit mir gesprochen und mich überzeugt, sie zu verbrennen. Sein Argument war logisch, denn er hat mir erklärt, dass der Geruch von Leichen wilde Tiere anlocken könnte, selbst wenn sie unter der Erde lägen."

"Meine Güte... Zähnefletschende Tiere aus dem Verbotenen Wald wären das Letzte, was wir jetzt noch bräuchten.", seufzte Harry und lächelte Charlie sanft an, der durch seine schwarzen Haare wuschelte.

"Was willst du junger Spund hier unter den Toten?! Geh zu den anderen! Schließe dich Fred und George an und ärgere diesen Todesser! Du hast hier wirklich nichts zu suchen!!!", schimpfte plötzlich der Rotschopf und schubste den perplexen Gryffindor von sich weg, der leicht über seine eigenen Füße stolperte und beinahe hingefallen wäre.
 

"Aber-"

"Nichts aber. Geh einfach, ok?", schmunzelte Charlie fast zärtlich und holte plötzlich seinen Zauberstab hervor. Harry nickte daraufhin nur und rannte fast den Hang wieder hinauf. Halb oben angekommen, fühlte er auf einmal stechende Hitze an seinen Wangen und erschrocken wirbelte er herum, wodurch er das Gleichgewicht verlor und auf seinen Hosenboden fiel. Schmerzerfüllt rieb er sich den Hintern und starrte dabei auf die Szenerie, die sich vor ihm auftat. Nacheinander begannen die Scheiterhaufen lichterloh zu brennen, färbten den nachmittäglichen Himmel in ein helles Rot, das mit jedem weiteren entbrannten Holzhaufen, an Farbintensität zunahm. Harry schluckte fasziniert von diesem Schauspiel und beobachtete weiter wie paralysiert die Feuerbrunst.
 

Dann schluchzte er. Schmerz breitet sich in ihm aus, aber kein Körperlicher. Nein, er war seelischer Natur, durchtränkt mit Hass, Wut und Verzweiflung. Er musste an Ron denken, an Hermine, an alle, die für Dumbledores Wahnsinn ihr Leben lassen mussten. Sie waren einfach aus ihrem Leben gerissen worden, ohne Grund, ohne jeglichen Sinn.

Plötzlich spürte der Gryffindor ein paar Finger, die über seine Wange strichen und die Tränen hinfort wischten, die unaufhaltsam aus seinen Augen flossen. Leicht wimmerte er und drehte den Kopf zur Seite, um daraufhin in zwei rote Seen zu blicken, die ihm traurig, aber gefasst, entgegensahen.
 

"Harry."

Mehr brauchte Tom nicht sagen und schon heulte der Junge drauf los. Sein Körper zitterte, die Finger krallten sich in die kaputte Hose, während seine Smaragde wirr durch die Gegend huschten.

"Ach, Harry!", flüsterte der Dunkle Lord und griff nach dem Kopf des Gryffindors, den er nun sanft an seine Brust drückte. Zärtlich streichelte Voldemort durch die abstehende Haarmähne, während der Junge seinen Pullover durchnässte.
 

Immer mehr Zauberer und Hexen kamen den Hang hinab und fixierten mit unterschiedlichen Gefühlen die Verbrennung der Leichen. Viele taten es Harry nach und schluchzten, während andere mit starrem Blick und gefühlloser Maske kurz dem Schauspiel zusahen und dann wieder an ihre Arbeit gingen.

Von all dem bekam Harry nichts mehr mit, denn langsam verfiel er in einem Dämmerzustand, bis er letztendlich ganz einschlief und sich an Tom kuschelte, der überrascht die Augenbrauen hochzog. Dann lächelte er und strich dem Jungen eine Strähne aus dem Gesicht, bevor er ihn sanft hochhob und zu den vorübergehenden Unterkünften trug.
 

****
 

Im Halbschlaf kuschelte er sich an die Wärmequelle, die neben ihm lag. Er lächelte glücklich und drückte sich noch näher daran, wobei seine kalten Füße irgendwo zwischen schlüpften und dort die Wärme fanden, die sie suchten. Leicht schmatzte der Schwarzhaarige, bis plötzlich eines seiner Augen aufging und in das Gesicht eines grinsenden Tom Riddles sah, der seinen Kopf in eine Hand gestützt hatte und ihn mit schalkhaften, roten Augen anschaute.

Nun riss Harry auch noch sein zweites Auge auf und stieß einen erschrockenen Schrei aus.
 

"Was machst du in meinem Bett?!", krächzte der Gryffindor fassungslos und befreite seine Füße von den Beinen des Dunklen Lords, was sich aber als schwierige Tat herausstellte, denn gleichzeitig versuchte er zurückzuweichen und fiel dadurch halb aus dem Bett.

Im letzten Moment konnte Tom den Jungen am Kragen seines T-Shirts greifen und zurückziehen.
 

"Verdammt, Potter!!! Tollpatschiger geht es echt nicht mehr!", schnaubte der Dunkle Lord und verdrehte die Augen.

"Pf! Lieber tollpatschig, als mörderisch!", schmollte Harry, der auf dem Rücken lag und nun die Arme vor der Brust verschränkte. Seine Smaragde beobachteten jede Bewegung des braunhaarigen Mannes, dessen Grinsen immer breiter wurde.

"Wieso liege ich eigentlich bei dir hier im Bett?"

"Nun, Potter, du bist mir gestern bei der ersten Verbrennung der Leichen, eingeschlafen. In meinen Armen, sollte ich hinzufügen! Also brachte ich dich in eine der fertigen Hüten. Und da wir an Platzmangel leiden-"

"Schon klar, ich habe verstanden!", knurrte der Schwarzhaarige murrend und drehte den Kopf zur Seite. Er merkte, wie ihm die Röte ins Gesicht schoss, allerdings verstand er nicht, wieso ihm das gerade in diesem Moment passierte.

Aber anscheinend hatte es auch der Dunkle Lord gesehen, denn eine Hand fasste nach seinem Kinn und zog den Kopf zurück, so dass er in die roten Seen des anderen blicken musste. Er spürte heißen Atem auf seiner Wange, dann Lippen, die sich auf seinen Hals senkten und dort zu saugen begannen.
 

Der Gryffindor stöhnte und reckte den Kopf ein Stück zur Seite, damit der Dunkle Lord mehr Spielraum bekam. Währenddessen wanderte eine kecke Hand unter das zerschlissene T-Shirt des Jungen und strich an den Seiten auf und ab.

Verwirrt biss sich der Schwarzhaarige auf die Unterlippe und versuchte seine aufwallenden Gefühle, unter Kontrolle zu bringen.

Warum er all das zuließ, verstand er nicht, doch es fühlte sich so richtig, so gut an.

Verdrängt war die Tatsache, dass es Voldemort persönlich war, der sich nun auf seine Hüfte setzte, von seinem Hals abließ und dann seinen Mund in Beschlag nahm. Ihre Lippen bewegten sich aneinander, bis der Dunkle Lord sanft, aber bestimmend, leicht zubiss und dann mit seiner vorwitzigen Zunge durch den kleinen Spalt schlüpfte. Sofort erkundete sie jeden noch so kleinen Winkel des Jungen unter sich, der nicht anders konnte, als seine Arme um den Nacken des Mannes zu legen.

Der Kuss wurde intensiver, leidenschaftlicher, er schien sie innerlich zu verbrennen, bis plötzlich eine Stimme von draußen an ihre Ohren drang.
 

"My Lord!"

Perplex lösten sich die beiden voneinander und starrten sich gegenseitig in die Augen, bevor ihre Blicke zum Ausgang wanderten, der durch einen Vorhang verdeckt wurde. Dann sahen sie ein paar Finger, die nach dem Stück Stoff griffen und ehe Harry weiter darüber nachdenken konnte, stemmten sich seine Hände gegen die Brust des Dunklen Lords und schubsten diesen mit einem Aufquietschen, von sich herunter, aus dem Bett.

In diesem Moment wurde der Vorhang zur Seite geschoben und ein gewisser Professor Severus Snape stand zwischen Tür und Angel. Dieser stierte zuerst zu Harry, der die dünne Stoffdecke an sich gezogen hatte und mit knallroten Wangen an die Wand starrte, schaute dann aber weiter zu Tom, der auf dem Boden saß, seinen Po rieb und den Gryffindor mit Blicken aufzuspießen versuchte.
 

"My L-lord?", stotterte der Tränkemeister mit dieser Situation völlig überfordert, zuckte aber dann mit den Schultern, als er keine Antwort seitens Voldemort bekam. Er entschied sich, einfach das zu sagen, was er zu sagen hatte, um dann einen gepflegten Abgang zu starten.

"Jemand nähert sich uns aus der Richtung des Verbotenen Waldes. Vielleicht sollten Sie sich das ansehen!", leierte Severus herunter und verschwand einfach von einer, zur nächsten Sekunde.
 

Stille beherrschte nun die kleine, provisorische Hütte.

Keiner traute sich etwas zu sagen, allerdings aus unterschiedlichen Gründen. Während Harry seine Gefühle und Gedanken ordnen musste, musste Tom sich beherrschen, dem Jungen kein Crucio an den Hals zu schleudern... oder über ihn herzufallen, denn er sah einfach zu verführerisch aus, wie er so da saß und die Decke an seinen schmächtigen Körper drückte.

Tom schlug sich die Hand gegen die Stirn und nuschelte etwas in seinen nicht vorhandenen Bart.

Was dachte er sich nur? Potter war ein kleiner, nerviger Junge mit Heldenkomplex und einen gewissen Grad an Übermut, nicht mehr oder weniger... obwohl er wirklich vom Aussehen her, nicht zu verachten war.

Der Dunkle Lord stöhnte und befand, das dieser Gryffindor eine Krankheit verbreitete, die selbst ihn nun befallen hatte: der Zwang, diesen Jungen einfach zu mögen.

Tom schüttelte sich und erhob sich von dem nicht gerade bequemen Boden und setzte sich auf den Rand des Bettes, wobei Harry nun ein Stück zurückrutschte und sich an die Wand lehnte.

Seine Smaragde waren misstrauisch zu Schlitzen verengt, während sein Mund zu einem blutleeren Strich zusammengepresst war.
 

Stirnrunzelnd streckte Tom die Hand nach dem Schwarzhaarigen aus, der diese weg schlug und auf Parsel zischte:

°Fass mich nicht an!°

"Und wieso nicht?"

°Sonst fällst du wieder über mich her!°

Dem Dunklen Lord fielen beinahe die Augen heraus. Er wusste zuerst gar nicht, was er darauf antworten sollte, bis sich sein Mund zu einem abfälligen Grinsen verzog und er langsam, sein Ziel fixierend, auf Harry zukrabbelte.

°So, so, ich bin also über dich hergefallen?! Wer von uns beiden hat denn ein unbewusstes Talent zur suggestiven Verführung? Man muss nur dein kleines Schmollmündchen sehen und kann nicht anders, als dieses zu küssen.°

Der Gryffindor lief bei diesen Worten wieder rot an und versuchte überall, nur nicht in die roten Augen des Dunklen Lords, zu schauen. Hätte er in sie gesehen, dann wäre ihm aufgefallen, dass die Farbe von Toms Seen an Ausdruckskraft zunahm und ein Funken Begierde in ihnen zu strahlen begann.
 

°Harry.°, hauchte der braunhaarige Mann dem Jungen entgegen, der danach aussah, als würde er sich jeden Moment umdrehen, seine Krallen ausfahren und versuchen, sich durch das Mauerwerk zu kratzen.

Tom schmunzelte bei diesem Gedanken und streichelte dem Schwarzhaarigen über die Wange, der leicht zitterte und dann unwirsch knurrte.

°Was soll das? Willst du mich verführen? Tut mir leid! Aber ich mag Schlangen nicht!°

Belustigt hob der Dunkle Lord eine Augenbraue.

°Ah ja? Nun, für mich sieht das anders aus.°

Voldemort erhob sich, strich sich eine der lästigen, braunen Strähnen aus dem Blickfeld und stiefelte zum Ausgang, wo er noch einmal stehen blieb und zischelte:

°Für diesen Rauswurf aus dem Bett, bekommst du nun wirklich den Arsch versohlt. Oh, und ich werde es genießen!!°
 

Lachend eilte Tom aus der Unterkunft und duckte sich instinktiv, als auch schon ein Schuh durch den Ausgang geflogen kam und allerdings nicht ihn, sondern Severus am Kopf traf.

Dieser stolperte leicht und rieb sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Hinterkopf, bevor er zu Boden schaute und den unschuldigen und benutzten Schuh, böse anstarrte.

Tom konnte bei dem irritierten Gesichtsausdruck seines inneren Todessers nur losprusten und handelte sich so einen pikierten Blick des Selbigen ein, neben dem plötzlich ein wütender Harry stand, der nach seinem Schuh griff und ihn überzog.

Dadurch wirbelte Severus zu seinem ehemaligen Schüler herum und fixierte ihn mit typischem Mörderblick.

"Das war Ihr Schuh, Potter?!", fauchte der Professor zornig und näherte sich dem Jungen, der zum Schuh hinunter sah, dann wieder Snape anschaute und letztendlich auf einem Bein herumhumpelte und den Schuh auszog. Diesen warf er Tom zu, der ihn verwirrt auffing.

"Aber nein, Professor. Er gehört Voldi. Habe mich nur vergriffen!"

Snape konnte nur wie ein Fisch den Mund auf und zu machen, bevor er sich kurz an die Schläfe fasste und dann schrie:

"WARTE, POTTER!!! Wenn ich dich jetzt in die Finger bekomme, wirst du dir wünschen, dass der alte Sack die komplette Bevölkerung vernichtet hätte."

Harry wich einen Schritt zurück, bevor er auf Tom zuhumpelte, diesem den Schuh entriss, ihn während des Laufens anzog und Sev davon sprintete, der sofort zur Verfolgung ansetzte.
 

Tom konnte dazu nur den Kopf schütteln und ein "Kinder" murmeln. Dann sah er sich kurz um und musterte die restlichen Zuschauer, die nun mit guter Laune wieder an ihre Arbeit gingen.

In Gedanken musste der Dunkle Lord den Jungen loben: Er schaffte es immer wieder, die Stimmung zu heben, egal, was er tat, oder sagte. Eine sehr zweckhafte Eigenschaft.

Doch jetzt sollte er sich den Personen zuwenden, die aus dem Verbotenen Wald herüberkamen. Sofort erkannte er sie und stellte mit Genugtuung fest, dass schon einige der Überlebenden zu ihnen geeilt waren und einen der beiden Neuankömmlinge stützten.

Ein wenig besorgt, ging er auf das kleine Grüppchen zu, wobei er plötzlich die Präsenz Draco Malfoys neben sich spürte. Er ließ den Jungen gewähren und so näherten sie sich beide den Personen, die nur langsam vorankamen.
 

Plötzlich stockte Draco und räusperte sich leise.

"Das ist Remus Lupin!", stieß der blonde Slytherin hervor und konnte dabei nicht die Überraschung verbergen.

"Aber der zweite... Er sagt mir nichts!"
 

Der Dunkle Lord nickte nur und blieb vor den beiden Neuankömmlingen stehen. Er musterte jeden der beiden etliche Minuten, wobei Lupin nicht ganz bei Bewusstsein war. Sein Körper war bedeckt mit vielerlei Schrammen, blauen Flecken und nicht zu unterschätzenden Fleischwunden, die leicht eiterig aussahen, während der andere, ein junger Mann von höchstens zwanzig, einundzwanzig Jahren, so gut wie unverletzt schien.

"Darf ich erfahren, wie Ihr Name ist, werter, junger Mann?", fragte Tom im Befehlston, was seinem Gegenüber nur ein müdes Lächeln abrang.

"Shion, Shion Zabulus! Und wenn ich richtig kombiniere, sind Sie niemand anders, als der Dunkle Lord höchstpersönlich. Interessant... Habe Sie mir älter vorgestellt... und hässlicher."
 

Draco sog scharf die Luft zwischen den Zähnen ein, und ballte die Hände zu Fäusten.

"Wie kannst du es wagen, so mit dem Meister zu sprechen?!", keifte der Blonde und bohrte seine grauen Sturmböen in die violetten Augen Shions.

"Er ist nicht mein Meister, kleiner Draco!", lächelte der braunhaarige, junge Mann und erwiderte ohne jede weitere Gefühlsregung den Blick des Malfoysprosses, der darunter immer unsicherer wurde.

Diese violetten Augen verbargen ein Geheimnis, etwas Dunkles, das Draco abstieß, aber gleichzeitig anzog. Er schüttelte den Kopf und drehte sich auf dem Absatz um und stiefelte zurück zu den Unterkünften.

Shion sah nur unbewegt hinterher und grinste dann.

Der blonde Junge war gar nicht so dumm, dachte sich der braunhaarige, junge Mann und schenkte dann seine Aufmerksamkeit wieder dem Dunklen Lord, der ihn mit ausdruckslosem Gesicht weiter betrachtete.

Letztendlich seufzte er nur und machte eine ausschweifende Bewegung mit der Hand.

"Kommt! Ihr seid sicher hungrig und durstig. Außerdem sollte sich unser Tränkemeister, Mr. Lupin ansehen."

"Ich möchte aber dabei sein!", verlangte Shion kommentarlos und nahm den anderen Personen Remus aus den Händen. Er hob ihn hoch und trug ihn auf eine der Hütten zu.
 

****
 

Sich nervös umblickend, hüpfte Harry von Hütte zu Hütte und kam letztendlich, ohne von einer bestimmten Person gesehen zu werden, an seinem Ziel an. Leicht zog er den Vorhang ein Stück zur Seite und spähte hinein.

"Er ist nicht hier, Mr. Potter.", erklang eine beruhigende Stimme, die ihn einfach zum Eintreten animierte. Sofort hefteten sich seine Smaragde auf die verletzte Gestalt im Bett.

"Keine Sorge. Remus geht es gut. Nur ein paar Verletzungen. Du wirst sehen, in ein paar Tagen wird unser Werwolf wieder quietschfidel durch die Gegend springen und den Mond anheulen."

Harry musste auf die Worte hin lächeln und musterte den jungen Mann mit den hellbraunen Haaren und den violetten Augen genauer, der kniend vor dem Bett saß und ihn friedlich und offen ansah.
 

Er war dem Gryffindor sofort sympathisch.

"Woher wussten Sie, dass ich es bin, und nach wem ich mich umgeschaut habe?", fragte der Schwarzhaarige unverhohlen und setze sich neben dem jungen Mann auf den Boden.

"Also, erst mal du, und mein Name ist Shion und zweitens, ich kann Gedanken lesen."

"Oh... Cool!", schmunzelte Harry und betrachtete wieder Remus, der ruhig und gleichmäßig atmete.

"Du kennst Remus näher?"

"Ja, er ist mein Freund... Mein bester Freund... Mein Einziger. Wir haben schon vieles gemeinsam erlebt und erfahren. Er ist ein offener Mensch, ohne jegliche Vorurteile. Das mochte ich von Anfang an, an ihm.

Weißt du, er hat mir so viel von dir erzählt. Von dir und von Sirius Black. Er muss ihn geliebt haben, so wie er dich liebt."

"Er liebt mich?!"

"Ja, Harry! So, wie ein Vater seinen Sohn liebt. Als ich das hörte, war ich zuerst eifersüchtig, aber dazu gab es keinen Grund, denn er ist ein Mann, dessen Herz groß ist."
 

Harry legte den Kopf auf die Matratze und sah Shion von der Seite an. Er war ein hübscher, junger Mann, dem sicher eine Menge Frauen, und sicher auch Männer, zu Füßen lagen.

"In der Hinsicht muss ich dich enttäuschen! Remus und ich sind kein Paar. Obwohl ich manchmal daran gedacht hatte, ihn zu verführen. Aber das wäre nicht richtig gewesen."

"Wieso bist du so ehrlich zu mir, Shion?", fragte der Gryffindor erstaunt und streichelte kurz durch das braune, wirre Haar des Werwolfs.

"Weil ich weiß, dass ich dir vertrauen kann! Dein Herz ist rein, genauso wie seines. Deine Seele könnte einen Vertrauensbruch nicht verkraften, weder einen, den du selbst verursacht hast, noch einen, den dir ein anderer angetan hat. Du bist in dieser Hinsicht einfach gestrickt, wie Remus."
 

Nach diesen Worten schwiegen beide und beobachteten Remus beim Schlafen. Dann erhob sich der schwarzhaarige Gryffindor und verließ die Unterkunft ohne ein Wort.

Doch in seinem Kopf formten sich Gedanken, die Shion sicher auffangen würde:
 

Auch ich kann dir vertrauen, denn deine Freundschaft zu Remus ist tief und deshalb möchte auch ich dein Freund sein und dir bedingungslos vertrauen.
 

TBC
 

Kommi????? BITTE????

Vertrauen

Sorry, dass das Kapitel jetzt erst kommt, aber ich war einfach mit der Uni beschäftigt gewesen... ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen...
 


 

5. Vertrauen?
 

Melancholisch, war sein Blick starr auf den See gerichtet, der unruhig seine seichten Wellen schlug. Die Tropfen, die auf die Wasseroberfläche platschen, hielten das Wasser in Bewegung und durchnässten ihn. Es regnete seit Stunden und seit eben dieser Zeit, saß er hier auf dieser felsigen Erhöhung und stierte starr vor sich hin. Er hatte seine Knie angezogen und seine Arme um sie geschlungen. Sein Kopf lag auf ihnen, während der Regen in seinen Klamotten und in seinen Haaren haften blieb und letztendlich seinen Körper hinab rann. Schwarze Strähnen klebten ihm im Gesicht und versperrten ihm teilweise seine Sicht, wäre der Wind nicht gewesen, der sie ab und an zur Seite wehte.
 

Seine Körperglieder fühlten sich klamm an, schienen eingeschlafen zu sein, doch er sah momentan keinen Sinn darin, sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Er wollte hier alleine sein, hatte sich von den anderen abgegrenzt, die weiter unter ihm eng zusammengepfercht in den Hütten saßen und darauf warteten, dass das Unwetter nachließ.

Doch Harry kam dieses Wetter gelegen. Es spiegelte sein aufgewühltes Innerstes dar, während das Äußere kalt und ausdruckslos blieb.

Er konnte jetzt keinen Menschen ertragen, er konnte sich in diesem Moment noch nicht einmal selbst leiden.
 

Zuviel war in diesen letzten Tagen passiert! Von einer zur nächsten Stunde, wurde das, was ihm lieb und teuer war, vernichtet worden! Seine Einstellung wurde zerstört und das, was er bisher geglaubt hatte, war nur Lug und Trug gewesen.

Nein, das war mehr, als er ertragen konnte.

Doch nicht nur die Geschehnisse forderten ihren Tribut an ihn, sondern auch diese erwachenden Gefühle gegenüber dem Dunklen Lord, gaben ihm zu denken. Immerhin war er der Mörder seiner Eltern und vieler seiner Bekannten, aber das schien jetzt nicht mehr so wichtig zu sein, obwohl es eigentlich so sein müsste. Er verspürte nur dieses Kribbeln im Bauch, und das schien sicher nicht vom Hunger zu kommen, der schon seit einer Weile auf sich aufmerksam machte.
 

Er fühlte sich einfach von allem und jedem überfordert. Er war der Junge-der-lebte, der Goldjunge von Gryffindor! Die letzte Hoffnung dieser Menschen!

Doch worin spiegelte sich seine Hoffnung wider? Hatte er etwas, eine Sache, einen Menschen, zu dem er aufsehen, an den er glauben konnte?

Sah er noch irgendwo Hoffnung?
 

Sicher, er hatte vorgeschlagen, Hogwarts wieder aufzubauen, doch würden sie dies jemals schaffen? Würden sie in der Lage sein, Großbritannien wieder aufleben zu lassen?
 

Eine winzige Bewegung fuhr durch den jungen, dürren Körper. Und als ob diese der Ausschlag war, begann der gesamte Leib zu zittern. Die Arme umschlangen fester die angezogenen Knie und eine einzige Träne löste sich aus den Smaragden und vermischte sich auf der Wange mit den Regentropfen.

Ein Blitz zuckte über den Himmel und erleuchtete die Welt um ihn herum mit schaurigem Licht. Ein Donnern erklang und der Boden unter ihm vibrierte protestierend. Die Wolken über ihm, zogen sich dichter zusammen, schienen die Schwärze um sich herum aufzusaugen und verdunkelten sich so immer weiter.
 

Für Harry war es ein atemberaubendes Schauspiel.

Seine grünen Augen strahlten und funkelten im Tanz der blau-weißen Blitze, die immer näher zu kommen schienen. Er liebte Gewitter, liebte es, wenn die Natur ihren Atem anhielt und sich ganz und gar der Gewalt des Unwetters auslieferte. Der Wind nahm an Kraft zu, zerrte an der zerschlissenen Kleidung und an den schwarzen Haaren des Jungen, der bitterlich fror, aber dennoch an Ort und Stelle verharrte.
 

Plötzlich legten sich zwei Arme auf seine Schultern und erschrocken zuckte Harry unter dem Druck zusammen. Er drehte den Kopf leicht zur Seite und starrte in zwei besorgte, rote Augen, die ihn vorwurfsvoll ansahen.

"Du erkältest dich noch!", flüsterte Tom über das Unwetter hinweg und Harry schnaubte verachtend.

"Wer bist du? Mein Vater?"

"Nein, deine Mutter, denn ich hatte ein Verhältnis mit deinem Vater und wurde schwanger!"

"Ha, ha.", seufzte der Gryffindor und sah wieder zum Himmel hoch.

"Na los, Potter, schwing deinen süßen, kleinen Arsch in die Höhe und ab mit dir ins Bett!"

Harry wurde auf diese Aussage hin rot und knurrte wirsch: "In dein Bett, he?"

"Sehr richtig, und wenn du mir jetzt nicht gehorchst, muss ich dich tragen!", drohte der Dunkle Lord und zog den Schwarzhaarigen in die Höhe. Dessen Knochen knackten protestierend über diese heftigen, plötzlichen Bewegungen und der Junge stöhnte schmerzerfüllt auf.
 

"Au, verdammt!", zischte Harry und zog einen Schmollmund, wobei er Tom mit feurigen, verschleierten Smaragden ansah.

"Das hast du davon, wenn du hier draußen in der Nässe herum sitzt. Wie kann man so seltendämlich sein? Aber warum rege ich mich überhaupt auf? Du bist ein Gryffindor!"

"So sieht es aus. Und daher bist du, als Slytherin, meiner nicht würdig!", keifte der Gryffindor zurück und stiefelte den Abhang hinunter. Nur leider schaute er nicht genau, wo er hinlief und stolperte über einen Stein. Sein Fuß knickte um und ein höllischer Schmerz durchzuckte seinen Knöchel. Wäre Tom nicht neben ihm gewesen, wäre er jetzt unsanft auf die Erde gefallen, die durch den Regen aufgeweicht war.
 

Toms Arme hatten sich um seine Hüfte geschlungen und hielten ihn so aufrecht. Die Augen des Dunklen Lord verdrehten sich und drückten damit aus, wie sehr er Harrys Aktion missbilligte.

"Es wird wirklich Zeit, dir den Arsch zu versohlen. Hat dich keiner ordentlich erzogen?"

"Oh, tut mir leid, aber ein gewisser, abscheulicher Möchte-gern-die-Welt-regieren-Lord befand sie für unwürdig auf dieser schier großen Welt zu leben und murkste sie mal in seiner Langweile ab. Sag, wirst du diese Disziplin in die Olympischen Spiele einführen? Du wirst sicher Weltmeister! Aber pass auf, ich könnte dich einholen und dir den Titel streitig machen!", brummte der Junge grummelnd und sah überall hin, nur nicht in Toms Gesicht.

"Ah ja. Hast du etwa vor, meinen Job zu erledigen? Nur zu, ich werde daneben stehen und mich köstlich amüsieren. Aber pass auf, Lucius kann wie ein kleines Kind sein! Das ist tödlicher, als jedes Avada Kedavra! Ich weiß, wovon ich rede."

Nach diesen Worten schob er eine Hand unter Harrys Knie, während die andere die Schultern des Jungen umschlang, und hob ihn hoch.
 

Der Gryffindor fiepte auf und hielt sich sofort die Hand vor dem Mund. Er hörte sich schon an wie ein Mädchen!

Wild strampelte Harry mit den Füßen und zuckte zusammen, als sein Knöchel sich schmerzhaft zu Wort meldete.

"Halt still!! Ich trage dich jetzt zu unsere Hütte und ich rate dir, halte deinen vorlauten, hübschen Mund, sonst lass ich dich in der Kälte draußen schlafen. Aber damit würde ich dich töten... sehr verführerisch, aber ich denke, Regulus würde mir den Kopf abreißen."

"Wieso das?", krächzte der Schwarzhaarige hustend und gab seine Gegenwehr auf. Stattdessen kuschelte er sich mehr an den Dunklen Lord und schloss die Augen.

"Nun, du scheinst ihm in dieser kurzen Zeit ans Herz gewachsen zu sein. Er sieht wohl in dir die letzte Verbindung zu Sirius."
 

Harry dachte über diese Worte nach und befand, dass es ihm genauso ging. Regulus Black sah seinem großen Bruder wirklich ähnlich: große Statur, pechschwarze Haare und meerblaue, reine Augen. Er schluchzte auf und dachte wehmütig an seinen Paten.

Aber er musste in die Zukunft schauen und wer wusste, vielleicht konnte er sich mit Regulus anfreunden.

Der Gryffindor hustete und konnte nicht mehr aufhören. Es schüttelte ihn und er hatte den leisesten Verdacht, dass er sich etwas eingefangen hatte.
 

Doch zum Glück erreichten sie die vorübergehende Behausung und betraten den kleinen Raum. Harry sah sich neugierig um, denn in den Stunden, die er im Unwetter gesessen hatte, hatte sich so einiges verändert. Neben dem Bett stand nun ein kleines Glas, einem Marmeladenglas nicht unähnlich, indem ein kleines Feuer brannte und den winzigen Raum erhellte. Sie schien den Raum auch Wärme zu spenden, die einlullend auf den Jungen wirkte. Seine Smaragde schlossen und öffneten sich wieder, aber die Abstände dazwischen wurden immer länger.
 

"He, noch nicht einschlafen! Erstmal müssen wir dich aus diesen nassen Klamotten befreien! Ausziehen!", meinte Tom und stellte den Jungen vorsichtig auf den Boden ab, der bedrohlich hin und her wankte.

Erst als er die Worte des Dunklen Lords realisiert hatte, riss er die Augen auf und krallte seine Finger regelrecht in seine Kleidung.

"Vergiss es! Ich ziehe mich doch nicht vor dir aus! Nachher verliere ich noch meine Unschuld!"

Toms Mund nahm ein breites Grinsen an.

"Ah, gut zu wissen!" Das Grinsen verschwand wieder, so schnell wie es gekommen war. "Und jetzt ausziehen, sonst helfe ich nach!"

Die roten Augen glitzerten gefährlich und der braunhaarige Mann baute sich Arme verschränkend, vor dem kleineren Jungen auf, der ängstlich schluckte.

"Bösartige Kreatur!"

"Danke für das Kompliment, aber das wird mich auch nicht davon abhalten, dir diese nassen Klamotten vom Körper zu reißen!"
 

Langsam ging Tom auf Harry zu, der ein, zwei Schritte mit seinem verletzten Knöchel rückwärts humpelte und dann gegen das provisorische Bett stieß. Die Hand des Dunklen Lords schoss hervor und packte den Jungen etwas unsanft am Arm. Dann näherte sich Toms Gesicht dem des Jungen und bevor Harry sich dagegen wehren konnte, legte sich... die Stirn des Braunhaarigen auf seine.

Perplex blinzelte der Gryffindor mit seinen grünen Augen.

"Habe ich es nicht gesagt? Du hast Fieber! Also ausziehen und ab ins Bett!", knurrte der Dunkle Lord und entfernte sich wieder von Harry, der immer noch zur Salzsäule erstarrt dastand und dann nach seiner Stirn griff.

Letztendlich nickte er ergeben und fragte schüchtern:

"Könntest du dich umdrehen?"
 

An seinem Verstand zweifelnd, glubschte Tom den Jungen an und begann, nach der ersten Überraschung, zu lachen.

"Bei Slytherin, das ist mir noch nie untergekommen. Glaube mir, du hast nichts, was ich nicht auch habe. Aber bitte, wenn es dich beruhigt."

Tom drehte sich um und versuchte sich zu beherrschen.

"Keine Sorge, nackt musst du nicht im Bett liegen. Diese dicke Frau... Mrs. Weasley, denke ich, hat für dich Kleidung besorgt. Sie fand sie in den Trümmern und reinigte sie, soweit sie konnte. Eine Boxershorts und ein T-Shirt, das dir wahrscheinlich zu groß sein wird."

"Danke.", nuschelte der Gryffindor und meinte es ehrlich. Eigentlich tat ihm der Dunkle Lord ja nichts, im Gegenteil, er schien sich um ihn zu sorgen! Ok, er musste tot sein, wo sonst, als in den himmlischen Gefilden, gab es einen netten, fürsorglichen Voldemort, der sich um seinen ärgsten Feind kümmerte?
 

"Wirklich, deine Gefühle sind sehr leicht von deinem Gesicht abzulesen! Du wunderst dich, warum ich um dich herum wusele, wie eine Glucke um ihre Kinder? Ich möchte einfach nicht von den Weißmagiern gelyncht werden. Auch wenn ich der Dunkle Lord bin, so bin ich doch verwundbar... Und für sie wäre es ein guter Grund, mich zu killen, sollte ich dich sterben lassen... und außerdem..."

Leicht neigte Tom den Kopf zur Seite, und schielte zu dem Jungen. Er hatte sich während seiner Rede umgedreht und wollte nun sehen, ob der Junge sich aus seinen nassen Klamotten geschält hatte.
 

Dieser zog sich gerade das T-Shirt über seinen Bauch und blickte den Dunklen Lord fragend an, der nicht weiter sprach.

Tom räusperte sich und deutete auf das Bett. "Leg dich hin und schlaf!"

"Und was ist mit dir?"

"Wie?"

"Na, du bist auch pitschenass... wegen mir! Und wo willst du sonst schlafen? Obwohl ich mich frage, wer bestimmt hat, dass ich bei dir wohnen soll."

"Es war deine Idee mit den Teams... Also beziehen die Gruppen zu dritt, oder sogar zu viert diese ... Bruchbuden."

"Ah, und wir gehören keiner an... Verstehe..."

Verlegen kuschelte sich Harry in das Bett und drehte sich zur Wand. Nur gedämpft drang die jugendliche Stimme durch die Decke an Toms Ohr.

"Du solltest meinem Beispiel folgen und dich zu mir ins Bett legen. Schließlich will ich nicht an deinen Tod Schuld sein. Kopflose, mordende Todesser wären mir momentan etwas zu viel."
 

Der Dunkle Lord lächelte und zog seine Kleidung aus. Auch er schlüpfte in einigermaßen saubere und heile Kleidung und legte sich zu dem Jungen ins Bett.

Lange Zeit schwiegen sie sich an, bis Harry sich umdrehte und seine Smaragde in die roten Seen bohrte.

"Wieso hast du meine Eltern getötet?"

Durch diese Frage überrumpelt, zog Tom erstmal scharf die Luft zwischen den Zähnen ein und suchte nach den passenden Worten. Ohne dass er es bemerkte, verfiel er in Parsel.

°Ach, Harry, ich weiß nicht, ob du mir glauben wirst, aber ich habe deine Eltern nicht getötet. Als ich zu Godrics Hollow kam, waren James und Lily tot. Sicher, ich mochte deine Mutter nicht, denn sie war eine Schlammblut und hatte sich mir nichts, dir nichts, in eine reinblütige Familie eingeheiratet, aber James... er... er war vielleicht so etwas wie mein Freund. Nein, er war nicht auf meiner Seite, denn er gehörte dem Orden des Phönix an, aber wir hatten so etwas, wie ein stillschweigendes Einverständnis... Wir trafen uns einmal im Monat im Eberkopf und diskutierten über vielerlei Dinge... aber nicht über die Auseinandersetzungen zwischen Schwarz und Weiß. Es war in unserer kleinen Runde tabu!

Niemand, bis auf Lily, wusste von unseren Treffen!
 

Dann plötzlich, kam James nicht mehr zu unserem monatlichen Termin! Ich hatte über eine Stunde im Eberkopf gewartet! Also machte ich mich auf nach Godrics Hollow... wo ich den Grund für James Abwesenheit fand...°

"Er war tot... wie meine Mutter."

°Ja, Harry. Sofort rief ich meine fähigsten Todesser, damit sie herausfanden, was dort vor sich gegangen war. Aber wir wurden in unserer Arbeit unterbrochen! Dumbledore tauchte auf... und verhinderte, dass ich dich mit mir nahm!°

Geschockt schloss Harry die Augen und versuchte seine Gedankengänge zu ordnen. All das hörte sich unglaublich an und doch spürte er, dass es die Wahrheit war! Oder verwirrten ihn diese Gefühle, die er für Tom empfand?

"Du wolltest mich mitnehmen? Wieso?"

°Du warst der Sohn meines vielleicht besten Freundes... Zumindest im Eberkopf.. auf dem Schlachtfeld waren wir Feinde, wo wir uns, ohne mit der Wimper zu zucken, getötet hätten. Aber du hattest mit der ganzen Sache noch nichts zu tun! Ich wollte dich zu Sirius Black bringen... Nun... daraus wurde ja nichts...°
 

"Aber wie hast du meinen Vater kennen gelernt? Das ist alles so... abstrus...", hauchte Harry und krallte seine Hand in die Laken. Wieder wurde etwas, woran er geglaubt hatte, durch ein paar Worte zum Bröckeln gebracht. Auch der Gryffindor wechselte ins Parsel.

°Wer hat meine Eltern ermordet? Wer? Ich verstehe es nicht... ich... ich habe Kopfschmerzen!°, zischte Harry und öffnete nach langer Zeit wieder die Augen.

°Selbst ich habe die Wahrheit nie erfahren! James war jemand, der mich so nahm, wie ich wahr. Du bist einerseits wie er... doch andererseits völlig anders... Vielleicht hätte ich Lily Evans besser kennen lernen sollen...°

Der Schwarzhaarige kicherte und rutsche ein Stück auf Tom zu.

°Schon Ok! Im Nachhinein ist man immer schlauer!°
 

Tom schwieg dazu nur und betrachtete weiter dieses intensive Grün seines Gegenübers. Doch sah man genau hin, konnte man vereinzelt braune Pigmente sehen, die sicher von James stammten. Er lächelte traurig und schüttelte sachte den Kopf.

°Was ist?°

°Nichts, Kleiner, rein gar nichts!° Diese Worten kamen nur geflüstert, fast nicht wahrnehmbar, und auch Harry schien mehr von dem Mund gefangen zu sein, als diesen Satz gehört zu haben.
 

Lieblich spürte er dann die Lippen auf den seinigen, die sich gegen seine bewegten und ihn neckten und liebkosten. Nach kurzer Zeit gesellte sich eine Zunge hinzu, die über die Unterlippe wanderte und immer wieder unschuldig den Spalt antippte, um hineingelassen zu werden. Lange brauchte sie nicht warten, denn der Gryffindor öffnete leicht seinen Mund und ließ sie passieren. Sofort kundschaftete sie alles hocherfreut auf und stupste dann die träge Zunge an, die sich nun auf einen Kampf einließ.

Wild fochten die Zungen miteinander, während Tom sich auf den Jungen rollte und den Kuss noch verstärkte. Beide hatten schon längst die Augen geschlossen und gaben sich ihren Gefühlen hin. Doch als der Dunkle Lord seine Hand unter das T-Shirt des Gryffindors schob, drückte der Schwarzhaarige ihn ein Stück weg.
 

Sein Atem ging unregelmäßig, seine Wangen zierte eine verlegene Röte, während die Augen peinlich berührt zur Seite schauten.

"Ich.. das geht mir zu schnell.", keuchte Harry und Tom ließ sich neben ihn in die Matratze fallen.

"Schon okay, schließlich bist du noch Jungfrau! Die muss man immer mit Samthandschuhen anfassen, um sie herumzukriegen."

Fassungslos setzte sich Harry auf und schlug seine Faust in die andere Hand.

"Ahrg, musst du darauf herumhacken? Und du wirst mich niemals herumkriegen!!! Bilde dir nichts darauf ein, dass ich deinen Kuss erwidert habe! Du küsst schrecklich und es hat mich nicht im Geringsten erregt!", schmiss der Gryffindor dem Dunklen Lord an den Kopf, dessen Grinsen größer und slytherinhafter wurde.

"Ah ja, schön... und weshalb hast du dann dieses ,winzige' Problem dort unten?"

Für einen Moment schloss Harry seine Smaragde und wünschte sich, im Erdboden zu versinken. Peinlicher ging es wohl nicht!
 

Schnell grabschte der Schwarzhaarige die Decke, zog sie sich halb über den Kopf und drehte sich mit dem Gesicht zur Wand.

"Ich suche mir morgen einen neuen Mitbewohner!"

"Sicher, wenn du irgendwo Platz findest!"

"Ach, leck mich!"

Dazu schwieg Tom nur und machte es sich im Bett gemütlich. Aber er kam nicht umhin, belustigt aufzulachen.
 

****
 

Nachdenklich saß er im Türrahmen der kleinen Hütte und starrte zu den dichten Regenwolken auf. Er war vor dem Regen geschützt, da dieser schräg auf den Boden tropfte. Drinnen konnte er Blaise und Snape schnarchen hören und rollte entnervt die grauen Augen. Er hatte ich gerade mal daran gewöhnt, bei Zabinis Geschnarche einzuschlafen, doch jetzt mit Severus Einlage war es zu viel für ihn. Er konnte bei diesem Lärm einfach nicht schlafen.

Wütend raufte er sich seine unordentlichen Haare und wuschelte letztendlich durch sie hindurch.

Es brachte ja alles nichts. Er musste sich mit ihnen eine Behausung teilen... wer sonst wollte schon mit Severus Snape zusammenwohnen?
 

Niedergeschlagen sah er in Richtung Wald und runzelte die Stirn. Er konnte durch den dichten Regen Bewegungen wahrnehmen, etwas, dass sich ihrem kleinen `Dorf ´ näherte. Angestrengt versuchte er herauszufinden, was auf sie zukam, doch es war einfach zu schnell.

Ungewöhnlicherweise verspürte er nicht die geringste Angst und so harrte er dem Ding, das dort auf sie zusprintete.

Es ähnelte einem Tier, genauer einem Hund... oder einem Wolf!

Der Blonde zog scharf die Luft ein, aber noch immer fehlte ihm ein Anzeichen von Furcht.

Der Wolf war kein normaler Wolf, das konnte selbst er als Niete in ,Magische Geschöpfe' feststellen.
 

Immer näher kam ihm das Tier, bis es auf einem Trümmerhaufen stehen blieb. Blauviolette Augen schauten ihm neugierig entgegen, während das braune Fell nur so vor Feuchtigkeit glänzte.

Ein schönes Tier, musste sich Draco eingestehen und musterte weiter die sehnigen Muskeln und die kraftvolle Statur des Wolfes, der nun langsam auf ihn zugeschritten kam. Einige Meter vor ihm, blieb er wieder stehen und neigte leicht den Kopf. Der Slytherin tat es ihm gleich und lächelte dann leicht.

Er streckte die Hand nach dem Braunen aus, der nur auf diese Geste gewartet zu haben schien.

Sanft leckte der Wolf Dracos Finger und setzte sich dann zwischen dessen angezogenen Beine. Der Blonde fuhr mit seiner Hand durch das nasse Fell und runzelte überrascht die Stirn.

Es fühlte sich vollkommen weich an!

Wieder lächelte er, schaute noch einmal in die blauvioletten Augen und kuschelte sich weiter an das schöne Tier.
 

"Komisch, ich habe das Gefühl, dich zu kennen... aber das ist völlig unmöglich!", gähnte der Malfoyspross leise und schloss langsam seine Sturmböen, während seine Hand, die das Fell gestreichelt hatte, irgendwann an ihrer Position verharrte.

Draco war eingeschlafen.

Der Wolf bemerkte das und legte sich neben den Blonden. Er drückte sich eng an den unterkühlten Körper des Slytherins und schloss seine ungewöhnlichen Augen. Doch der Wolf wusste, dass er vor Morgengrauen den Jungen verlassen musste.

Krankenbesuche

6. Krankenbesuche
 

Schmatzend rollte er von einer zur anderen Seite und drückte sich an die Wärmequelle neben sich. Er zitterte stark und doch schwitze er gleichzeitig. Träge öffnete er ein Auge und schniefte. Sein Kopf tat weh, ganz zu schweigen von seinen Muskeln. Er hatte sich was eingefangen. Zwar hatte er das am vorigen Abend schon bemerkt, aber jetzt beschlich ihn das Gefühl, sich den Tod geholt zu haben...

Nicht, dass der Tod nicht schon neben ihm, in Gestalt von Tom ,ich bin der böse, böse Dunkle Lord' Riddle, liegen würde, aber jetzt auch noch einer Grippe zum Opfer fallen und krepieren, war doch ein wenig hart von seinem Schicksal.

Er seufzte resigniert, schniefte noch einmal und kuschelte sich weiter an Tom, der wohlige Körperwärme ausstrahlte.

Er konnte diese Situation beibehalten, bis Voldemort aufwachte, denn es wäre doch Verschwendung, diese Wärme nicht auszunutzen. Selig hmte Harry, hustete gedämpft an die Decke und schlang dann seinen Arm um Toms Bauch.
 

Langsam dämmerte er wieder ins Traumland, während der Dunkle Lord erwachte und den Arm streichelte.

°Nangini, kommst du schon wieder kuscheln?°, murrte er auf Parsel und tätschelte weiter den Arm, nur um dann plötzlich festzustellen, dass Nangini keine Schuppen hatte. Verstört öffnete er seine Augen und starrte den Arm an, der auf seinem Bauch lag. Zögerlich drehte sich der braunhaarige Mann um, stierte gebannt den Jungen an, der leicht schnarchend vor sich hin schlief. Seine Nase war ganz rot und das schwarze Haar hing verschwitzt ins Gesicht. Und trotzdem fiel Tom nur das Wort süß ein, wenn er den Kleinen so beobachtete.

Zärtlich strich er ein paar der nassen Strähnen aus dem Gesicht und hauchte einen Kuss auf Harrys Stirn.

Dann schloss auch er wieder die Augen und nahm den Jungen in seinen Arm.
 

****
 

"My Lord?!"

Gedämpft drang die Stimme in Toms Kopf, während er sich weiter an seinen kleinen Teddybären kuschelte... Teddybären. Langsam öffnete er seine Augen, zwinkerte müde und betrachtete dann den schwarzen Haarschopf in seinem Blickfeld. Er lächelte matt und küsste den Scheitel, als er wieder seine ehrfurchtvolle Anrede hörte. Nur klang sie nicht mehr sehr untertänig, sondern genervt und aufgebracht.

"My Lord?! Hätten sie die Güte langsam aufzustehen?"

"Oh, man, Lucius..."

Was sollte das? Es war bestimmt noch nicht mal acht Uhr und er sollte schon aufstehen? Was waren das denn für Manieren? Und außerdem konnte er den Kleinen doch nicht alleine lassen, der so niedlich vor sich hinschniefte.

...vielleicht sollte er einen Crucio bei sich selbst anwenden? Wenn das so weiter ging, würde er noch mit einem rosa Plüschhasen und Katzenhausschuhen hier herumlaufen und einen Lolli lutschen. Aber eventuell sollte er in Betracht ziehen, eher Harry Potter zu eliminieren. Schließlich hatte er eine unwiderstehliche Wirkung auf ihn... aber wenn er ihn so ansah, wie vereinzelt kleine, schwarze Zotteln ihn an der Nase kitzelten und er darauf schniefen musste, da bedrängte es ihn, den Jungen schützend unter seinen Pulli zu stecken und mit sich herumzutragen... hatte er das wirklich gedacht?
 

Vor sich selbst Angst habend, kämpfte er sich doch aus dem Bett und stiefelte auf dem Ausgang zu, aber nicht ohne vorher den Kleinen sorgsam zugedeckt zu haben. Er schüttelte noch einmal den Kopf, bevor er den Vorhang zur Seite schob und einem zerzausten Lucius Malfoy ein "Was?" entgegenkeifte.

"Sir, es ist Mittag... Seit wann gedenken Sie, solange zu schlafen?", knurrte der Blonde leicht beleidigt zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Ich glaube nicht, dass es dich etwas angeht, wo und wie lang und-"

"Mit wem?", unterbrach der innere Todesser seinen Meister fragend und zog eine Augenbraue hoch.

Wild schnappte Tom nach Luft und starrte seinen Untergebenen nur fischäugig an. Was erdreistete der sich? Er war immer noch der Dunkle Lord, der Herrscher der Schwarzmagier, der Schreck aller Muggelstämmigen, die Person, die den Kindern die Lollis klaute... Er sollte es lassen.
 

"Lucius, es geht dich überhaupt nichts an, mit wem ich was mache", zischte der Braunhaarige böse und erntete dafür ein kleines, verächtliches Lächeln seitens Lucius.

"Aha, du gibst also zu, dass du was mit Potter `machst´!", wechselte der Todesser in einen vertraulicheren Ton und versuchte durch einen Schlitz, in die kleine Hüte zu schielen.

"Was denkst du von mir? Dass ich mich an Kindern vergreife? Obwohl er ja ziemlich süß ist."

"Ah ja, süß... Tom, du bist auch nur ein Mann und immerhin wird der Junge in wenigen Tagen achtzehn und somit volljährig. Also vergiss deine müden Ausreden und schnapp ihn dir... wir haben hier ja nicht sehr viel Auswahl..."

"Lucius... du machst mir Angst!", seufzte der Dunkle Lord, konnte sich aber ein kleines, dreckiges Grinsen nicht verkneifen. "Aber warum hast du mich geweckt?"

"Dieser Werwolf will mit dem Jungen reden und es muss ja nicht jeder erfahren, was du mit dem Jungen anstellst!"

"Ich stelle gar nichts an!", empörte sich er Braunhaarige, bevor er einen scheinheiligen Blick aufsetze und dann ernst nickte.

"Lucius, könntest du mir bitte Severus holen? Potter scheint sich was eingefangen zu haben... und das kommt ganz sicher nicht von mir!"

"Was denn, ich habe nichts gesagt."

"Aber gedacht!", schmollte Tom.

"DAS ist ja auch nicht verboten."

"Ich sollte es in Erwägung ziehen", seufzte der Dunkle Lord, bevor er Lucius noch hinterher sah und wieder die kleine Hütte betrat.
 

Zwei grüne, verschleierte Smaragde begrüßten ihn, als er sich auf das Bett setzte und dem Jungen durch die Haare streichelte.

"Was habe ich gestern gesagt? Hm? Es war so klar, dass du wieder aufmerksam auf dich machen musst und krank wirst."

"He, glaubst du, ich habe das mit Absicht gemacht?", hüstelte der Schwarzhaarige, bevor er einen Hustenanfall verfiel. Sein Körper schüttelte sich und ein Tropfen Schweiß glitt seine Schläfe hinab.

"War doch nur ein Scherz. Also bleib ruhig. Severus kommt gleich und wird dich untersuchen", versuchte Tom den Jungen zu beruhigen und hob den Jungen samt Decke auf seinen Schoß.

"Na toll, die Fledermaus. Wenn ich nach seiner Behandlung tot bin, dann weißt du ja genau, wer mich umgebracht hat. Und was soll das? Ich bin kein Baby mehr!", beschwerte sich der Gryffindor und zappelte leicht mit den Füßen.

"Ich weiß, aber ein bisschen kuscheln hat noch niemandem geschadet", lächelte Tom zuckersüß und küsste die heiße Wange des Jungen.

"Sag das mal Snape, der könnte eine Kuscheleinheit gebrauchen", murrte Harry und drückte sich nach anfänglichen Widerstand weiter an Toms Brust.
 

Genau in diesem Moment betrat die allseits bekannte Fledermaus die Hütte und spießte den Jungen mit tödlichen Blicken auf.

"Ich glaube, er hat gehört, was ich gesagt habe", nuschelte Harry und Tom konnte nicht anders als keck zu grinsen.

"Ah, Severus, gut, dass du da bist. Wir haben hier einen kleinen, kranken Löwen, dessen Zähne immer noch so scharf sind wie eh und je", berichtete der Braunhaarige seinem Todesser, der nur schnaubte.

"Fein, dann sollte ihm jemand die Zähne ziehen!", schnarrte der Tränkemeister und musterte den Jungen mit Argwohn. "Husten, Schnupfen, Halsweh? Eventuell noch Schüttelfrost und Kopfschmerzen?"
 

Harry nickte bei jedem Symptom und hustete zu Verstärkung. Er fühlte sich schrecklich. Er war schon lange nicht mehr erkältet gewesen und gerade zu diesem Zeitpunkt musste es über ihn hinein brechen.

"Eine schöne, quälende Grippe", murmelte Severus fachmännisch und tippte dann mit seinem Zauberstab gegen die Stirn.

"Nun, zumindest krepieren wirst du in nächster Zeit nicht, Potter. Dein Fieber ist nicht allzu hoch und deine Lunge ist auch nicht betroffen. Also schön das Bett hüten, den Kräutertee trinken, den ich dir gleich bringen werde... und nicht überanstrengen!" Bei den letzten Worten schielte Severus zu Tom, der nur stutzte und dann ein verärgertes "Lucius" flüsterte.

Harry dagegen schaute nur stumm von einem zum anderen und zuckte dann mit den Schultern. Was hatte der Malfoy damit zu tun? Und überanstrengen?
 

Von einem, zum anderen Moment, lief der Gryffindor noch röter an, als er durch seine Krankheit schon war und vergrub sich in seiner Decke. Das konnte doch nicht wahr sein! Hatte er irgendetwas nicht mitbekommen, oder wussten mittlerweile mehr Leute als er und der Dunkle Lord, dass zwischen ihnen ,etwas' stattfand. Das war ja peinlich!
 

"Harry?" Sanft stupste der Braunhaarige den Jungen an, der gar nicht bemerkt hatte, dass die Fledermaus die Hütte wieder verlassen hatte.

"Hm?", nuschelte er und versuchte sich noch weiter in der Decke zu verstecken.

"Alles okay, bei dir? Du glühst ja richtig", sagte Tom leicht besorgt und drückte den Kleineren fester an sich.

"Sicher, mir geht es prächtig... Ich sitze ja nur auf dem Schoss des gefährlichsten... nach Dumbledore, aber der ist ja tot... Zauberer der wahrscheinlich ganzen Welt. Da muss einem gut gehen, findest du nicht?"

"Na, wenigsten besitzt du deinen Sarkasmus noch! Und jetzt leg dich hin und schlaf noch ein bisschen, bevor dich der Werwolf besucht!"

"Remus kommt mich besuchen?", freute sich der Schwarzhaarige und sprang halb von Toms Schoß, der ihn fester packte, bevor er ihn wieder ins Bett warf und sich auf seine Hüfte setzte.

Er beugte sich über den Gryffindor, der ihn mit großen Augen ansah und dabei vergaß zu schniefen und zu husten.
 

"Sicher, aber ich lasse ihn nur herein, wenn du schön brav und artig bist. Also wirst du jetzt deinen Mund halten und dich küssen lassen", hauchte Tom und streichelte dem Jungen durch die schwarze Mähne. Dieser konnte darauf nur perplex schweigen und die Smaragde noch weiter aufreißen.

Und dann spürte er auch schon zwei Lippen, die sich sanft auf seinen Mund legten und dort erstmal verharrten, während Toms Finger weiter mit Harrys Haaren spielten.
 

Der Gryffindor war verwirrt. Die Gefühle in seinem Innern waren so widersprüchlich. Er fühlte dieses flaue, aber schöne Kribbeln in seinem Bauch, spürte das Zittern seiner Hände und das Prickeln auf seinen Lippen. Und dennoch wehrte sich sein Verstand gegen diese fast schon schüchterne Liebkosung. Warum? Weil Tom der Dunkle Lord war? Weil ein Mann ihn küsste?

Aber es fühlte sich doch so richtig an! Er spürte die Geborgenheit, den Schutz, der von dem Braunhaarigen ausging. Nein, diese Emotionen konnten nicht falsch sein, sie durften nicht falsch sein! Er wurde schon zu lange benutzt, betrogen, hin und her geschupst. War sein Wunsch nach seelischen Frieden deshalb so abwegig? Musste er sich deswegen schuldig fühlen? Aber er tat es nicht, und wenn er ehrlich war, wollte er es auch nicht!

Er hatte auch das Recht, ein kleines Stückchen vom Glück abzubekommen, auch wenn es nicht von Dauer wäre. Und wenn er dieses kleine Glück nur mit Tom Riddle bekommen konnte, dann sollte es so sein!
 

Harry entspannte sich, schloss langsam seine grünen Augen, bevor er seine Arme um den Nacken des Älteren legte und diesen mehr an sich drückte. Er spürte auf seinen Lippen, wie Tom leicht lächelte und dann endlich begann, ihn richtig zu küssen.

In Gedanken dankte der Gryffindor dem Dunklen Lord, dass er ihm Zeit gegeben hatte, sich zu entscheiden. Es war ein Vertrauensbeweis gewesen und Harry wollte sich dafür erkenntlich zeigen.

Langsam öffnete er seinen Mund einen Spalt breit und ließ die fremde Zunge, die sich sofort ihren Weg zwischen seine Lippen bahnte und auf Erkundungstour ging, ein. Dabei strichen immer noch Toms Finger durch seine Haare, während die freie Hand regungslos auf dem Kissen lag.
 

Irgendwie war der Kuss anders, als all die anderen davor. Zärtlicher, zurückhaltender, nachsichtiger... und dennoch... fordernd. Er wusste kein Wort dafür, aber er entfachte etwas in seinem Unterleib, ein Ziehen, das er sich zuerst nicht verstand. Erst, als Tom ihn näher an sich drückte und dann in eine sitzende Position zog, erkannte er, dass er erregt war. Und das nur durch einen Kuss!

Allerdings überraschte es ihn kein bisschen. Er war ein pubertierender siebzehnjähriger Junge, der noch nie in seinem Leben Sex gehabt hatte. Irgendwie deprimierend, wenn er darüber nachdachte.
 

Tom biss in seine Unterlippe, bevor er sich von dem Jungen löste und seinen Arm um dessen Hüfte schlang.

"Nicht denken, Harry, lass dich einfach treiben", flüsterte der Dunkle Lord mit rauer Stimme und fuhr mit den Fingerkuppen der freien Hand, über die linke Augenbraue des Gryffindors, der überrascht die Smaragde öffnete und dabei etwas zu schnell atmete.

"Ich- ich-", stotterte der Schwarzhaarige verlegen und neigte dann leichte den Kopf zur Seite.

"He, hier spielt die Musik!", schmunzelte Tom und drehte den Kopf wieder zu sich. "Es muss dir nicht peinlich sein! Siehst du mich lachen? Nein, also genier dich nicht", beruhigte Tom den Jungen, dem die ganze Situation etwas peinlich war.
 

"Es ist nur... du bist... und ich..." Harry seufzte und schüttelte den Kopf, bevor er seinen Kopf auf Toms Schulter platzierte. "Diese Gefühle sind so neu für mich und das gerade du sie in mir auslöst..."

"Ah, verstehe, du hast dich also unsterblich in mich verliebt!", stellte der Dunkle Lord trocken fest und kratzte sich an der Stirn.

"Bitte?", keifte daraufhin der Kleinere und sah ruckartig kerzengerade auf dem Schoß des Braunhaarigen, der ihn angrinste und sich eine lästige Strähne aus dem Gesicht wischte. "Hast du Wahnvorstellungen? Kriegt man die, wenn man Snapes Kräutertee trinkt? Ich verliebt? In dich? Das wüsste ich!", fauchte Harry entsetzt und sprang von seinem Sitzplatz auf, wodurch er vom Bett fiel und seinen Kopf an der Platte des kleinen Tisches stieß. Unsanft landete er mit dem Oberkörper auf dem Boden, während seine Beine, in der Decke verharkt, vor Toms Kopf in und her baumelten.

"Also, ich wusste ja, dass ich unwiderstehlich bin, aber das du deswegen vor Verzückung aus dem Bett fallen musst, ist zuviel der Ehre", meinte der Braunhaarige gelassen und grinste plötzlich slytherinmäßig.
 

"Spinnst du total? Wer würde sich schon in dich verlieben? Ah, ich vergaß, du hast ja eine interessante Beziehung zu deiner Schlange geführt. Ihr wart ja unzertrennlich", stöhnte Harry mehr vor Schmerz, als Zorn, während er immer noch kleine Sterne vor seinen Augen tanzen sah.

"Nagini und ich? Ja, zwischen uns war ein unzertrennliches Band! Sie war immer so gut und nett zu mir! Immer wenn ich mit jemanden kuscheln wollte, hat sie sich zur Verfügung gestellt. Sie war die treuste Seele, die mir je begegnet ist. Ja, ich liebte sie und nie wieder werde ich jemanden so lieben können, wie sie!", erzählte er sehr übertrieben weinerlich und wischte sich eine unsichtbare Träne weg.

"Ja, ja, ärger mich nur!", knurrte Harry und trippelte mit seinen Fingern auf dem Boden herum, bevor er laut brüllend zu lachen begann.

Unschuldig beobachtete der Dunkle Lord den Jungen, wobei seine beiden Hände unter der Decke verschwunden waren.
 

"Nein! Hör auf! Nicht kitzeln!", wimmerte Harry und schnappte nach Luft. Er drehte sich auf dem Boden hin und her, stieß sich den Kopf noch einmal am Tisch und japste unkontrolliert. Aber Tom hörte nicht auf. Im Gegenteil! Er packte die Füße noch fester und kitzelte munter weiter. Doch der Gryffindor wehrte sich mit allen Mitteln und so passierte es, dass er den Dunklen Lord mit sich auf den Boden zog. Der braunhaarige Mann ließ im Fallen die Füße los und landete dann auf Harrys Rücken, der sich dieses Mal das Kinn am Boden anstieß.
 

Genau in diesem Moment wurde der Vorhang zur Seite geschoben und Remus und Shion betraten die kleine Hütte. Fassungslos starrten die Beiden die am Boden Liegenden mit Unverständnis an.

"Scheiße, was sollte das?", beschwerte sich Tom, der den Kopf hob und böse Harrys Rücken anstierte.

"Bitte? Wer musste denn einen armen, kranken Jungen an den Füßen kitzeln? Das hast du dir selber zuzuschreiben, Voldi!", zischte der Gryffindor zurück und stützte seinen Kopf mit der rechten Hand ab, während er die Augen geschlossen hielt. "Und hättest du jetzt die Güte von mir herunter zu gehen? Du bist schwer!"
 

"Entschuldigung, stören wir bei irgendetwas?", räusperte sich Shion und machte so auf sich und Remus aufmerksam, die bisher noch nicht registriert worden waren. Er grinste keck, als Tom und Harry erschrocken aufschauten und gleichzeitig rot anliefen.

"Fein, die Krankenschwestern sind da! Dann kann ich ja gehen!", hüstelte der Dunkle Lord und erhob sich von Harrys Rücken, der sich ebenfalls hoch rappelte und sich aufs Bett setzte.

"Ja, ist auch besser so!"

"Aber, aber. Ich sehe es in deinen Augen, sie flehen mich schon an, hier zu bleiben! So sehr sehnst du dich nach mir?!", säuselte Tom, während er rückwärts zum Vorhang ging und sich dann umdrehte, um zu gehen.

"Tom, warte bitte mal", bat der Gryffindor plötzlich freundlich.

Fragend wandte sich der Lord zum Jungen um und wünschte sich im nächsten Moment, es nicht getan zu haben. Mit voller Wucht traf ihn der kleine Tonbecher, der auf dem Tisch gestanden hatte, und zerbrach in kleine Scherben.

Einige Sekunden zwinkerte Tom nur, sah auf die Becherstückchen herab und wanderte mit den roten Augen zu Harry, der die Hand hob und zum Ausgang zeigte.

"UND JETZT RAUS und sag Snape, er soll eine neue Tasse mitbringen", schrie er wütend. Tom konnte gar nicht anders, als Folge zu leisten und verließ die Bruchbude. Draußen drehte er sich noch einmal zum Vorhang um, bevor er seine Stirn rieb und ein schmerzerfülltes "Au" ausstieß.

"Du kleiner Bengel! Das bedeutet Rache!", grummelte er und ignorierte Regulus, der auf ihn zu kam und zum Sprechen ansetze. Er zuckte nur die Schultern und ging zu Lucius zurück, der wissend vor sich hin grinste.
 

"Harry, wie geht es dir?", fragte Remus nach etlichen Minuten des Schweigens und setze sich neben den Jungen auf das Bett. Der zuckte nur die Schultern und murmelte etwas vor sich hin, bevor er aufsah und den Werwolf musterte.

"Das sollte ich dich fragen! Du hattest schließlich einige Verletzungen", erwiderte der Gryffindor und betrachtete sich die kleinen Schrammen und kleinen, blauen Flecke, die noch übrig waren.

"Ach, Severus Tränke haben soweit geholfen... Er hatte eine nicht zerstörte Phiole voll Heiltrank gefunden... ein, zwei Tropfen genügen, um die schwerwiegenden Wunden, zu kleinen Kratzern werden zu lassen."

"Toll, und ich kriege nur einen `Kräutertee´... ich will nicht wissen, was Snape da alles rein tut", zischelte Harry, zog die Beine an seinen Körper und hielt sie mit seinen Armen umschlungen.

"Stell dich nicht an... dieser Mann mag dich zwar nicht absonderlich, aber er hat kein Bedürfnis danach, dich zu töten. Das spüre ich! Er ist... nun... komisch, das muss ich zugeben... Ein sehr launiger Mensch!", erzählte Shion und ließ seine violetten Augen über den kranken Jungen wandern.
 

"Du bist durcheinander!", stellte er nach einer Weile fest und setzte sich auf die andere Seite des Jungen. Der sah Shion nur verständnislos an, bevor ein wissender Ausdruck in seine Augen trat.

"Ja, und wie..."

"Remus, könntest du uns bitte alleine lassen? Ich möchte mit dem Jungen alleine reden", wandte sich der junge Mann an seinen Freund, der nur nickte und den Raum verließ.

Draußen lächelte er, streckte sich und beobachtete dann Snape, der auf ihn zukam. Er hielt eine zerdellte Teekanne, samt Becher in der Hand und wollte einfach an ihm vorbei gehen, doch Remus hielt ihn am Umhang fest und schüttelte den Kopf.

"Du kannst jetzt nicht rein."

Snapes fast schwarze Augen bohrten sich in Remus bernsteinfarbene und hielten seinen Blick lange Zeit gefangen, bis er schnaubte und schnarrte: "Ich soll Potter den Tee bringen. Der Dunkle Lord hat es befohlen und sein Befehl steht über dem des Jungen... oder deinen Wünschen."

"Bitte, Severus, sei nicht so widerspenstig!", seufzte der Braunhaarige gelangweilt und winkte den Schwarzhaarigen noch zum Abschied zu.
 

****
 

"Du weißt nicht, was du für ihn fühlen sollst, oder?", begann Shion vorsichtig und versuchte einen Blick auf die grünen Augen zu erhaschen, die er nicht sehen konnte, da Harry den Kopf gesenkt hatte.

"Ja, ich weiß es nicht, oder vielleicht doch! Es ist so neu, so... anders", sagte der Gryffindor stockend und zuckte hilflos mit den Schultern.

"Anders einen Mann zu lieben? Hast du Angst vor den Reaktionen deiner Mitmenschen? Fürchtest du dich davor, ausgestoßen zu werden? Harry, die Zaubererwelt ist anders, als die der Muggel... Nein, das ist nicht dein Problem... Harry...", sprach der Braunhaarige zärtlich und legte den Jungen einen Arm um die Schulter. "Du hast Angst, verletzt zu werden. Angst davor, verlassen zu werden. Angst davor, am Ende allein mit deinen Gefühlen zu sein."

"Shion... ich... nein..."
 

"Verleumde es nicht! Besonders nicht deine Gefühle. Das bringt nur Schmerz."

"Aber bringt es nicht eher Schmerz, die Gefühle zuzulassen? Man kann dadurch ausgenutzt werden, verspottet werden... Man kann an ihnen zerbrechen...", stockte Harry und legte seinen Kopf auf Shions Schulter.

"Ja, sich die Gefühle einzugestehen und anderen mitzuteilen, ist ein schwerer Weg, der dich am Ende stärker machen kann, wenn du nur willst. Sicher, man muss mit Rückschlägen rechnen, aber nur so gewinnst du Selbstvertrauen, wenn du es nur zulässt. Verstecke sie nicht, deine Seele wird daran verzweifeln."

"Shion, liebst du? Oder hast du geliebt?" Fragend sahen die grünen Augen den jungen Mann von der Seite an, dessen Blick in weiter Ferne zu sein schien.

"Ich habe geliebt... und tue es wieder." Ein kleines Lächeln umspielte Shions Lippen, während die violetten Seen nur so funkelten. "Ich bin ihm hier begegnet... und ich werde nicht eher ruhen, bis ich ihn bekomme."

"Ihn? Es ist ein Mann?", wunderte sich Harry, woraufhin der junge Mann schallend lachte.

"Überrascht es dich? Nun, ja, ein Mann... obwohl... noch nicht ganz... da fehlen noch ein, zwei Jährchen... Aber genug jetzt. Leg dich hin und schlaf... Du hast ihn nötig... und eventuell hole ich dich heute Abend ab und wir gehen ein bisschen spazieren. Du braucht frische Luft... aber jetzt schlaf."
 

Harry nickte und gähnte wie auf Kommando. Er legte sich ins Bett und zog die Decke bis zum Hals hoch, während Shion zum Vorhang ging und dahinter verschwand.

Der Gryffindor schmunzelte dankbar vor sich hin. Dieser junge Mann war anders, als alles, was er bisher getroffen hatte.

Langsam schlief er ein.

Somit bemerkte er nicht, wie eine schwarzhaarige Gestalt in schwarzen Roben die Hütte betrat. Sie stellte etwas auf den Tisch und musterte eine Weile den Jungen, bis her seufzte und die Decke noch einmal richtete.

"Nun, ich muss dir wohl danken, Potter. Durch dich lächelt unser Meister wieder... ich gebe es nur widerwillig zu, aber eventuell kann ich mich mit dir arrangieren."

Nach diesen Worten verschwand die Gestalt wieder und ließ einen schlafenden Gryffindor zurück, der sich das erste Mal wirklich glücklich fühlte.

Erst einer… dann zwei…

Danke für die ganzen lieben Kommis =^.^=
 

Dieses Kapitel widme ich Uups?!, die sich so sehr nach diesem Kapitel gesehnt hat^^
 

Viel Spaß hiermit!!!!!
 


 

7. Erst einer… dann zwei…
 

Erst um Mitternacht brachte Shion den kranken Gryffindor zurück zu der gemeinsamen Hütte, die er mit Tom teilte. Licht brennte noch im Innern und Harry kam der völlig abwegige Gedanke, dass der Dunkle Lord auf ihn gewartet hatte. Leicht schüttelte er den Kopf. Es war wirklich vollkommen unmöglich. Bestimmt war er eingeschlafen und hatte vergessen, das Licht auszumachen.
 

„Danke für den Spaziergang, Shion“, bedankte sich Harry bei dem Braunhaarigen, der nur lächelte und abwinkte.

„Aber wofür denn? Ich habe es sehr genossen! Du bist ein unterhaltsamer Mensch, wenn du nicht gerade schniefst oder hustest.“

Der Gryffindor zog einen Schmollmund und stieß ein „Püh“ aus.

„Ich bin nun mal krank!“, entgegnete er und schlang seine Arme um den schlanken Körper.

„Ja, und deshalb gehst du da rein und legst dich ins Bett. Der Dunkle Lord wartet schon ungeduldig.“

Also doch, dachte sich der Schwarzhaarige und seufzte.
 

Er nickte Shion noch einmal zu und betrat dann die Hütte. Sofort stutzte er und lächelte amüsiert. Vor ihm saß Tom auf dem Bett und trippelte mit dem Fingern auf den Tisch herum, wobei er genervt die Decke anstarrte.

„Tom?“, begrüßte der Gryffindor den Dunklen Lord, der sofort aufsprang und sich vor dem Schwarzhaarigen aufbaute.

„Weißt du, wie spät es ist?“, blaffte ihn Tom an, der anscheinend ziemlich zornig war.

„Öhm, na ja…“, versuchte sich Harry herauszureden, lachte gekünstelt und rieb sich den Hinterkopf.

„Es ist bereits nach Mitternacht! Und dann noch in deinem Zustand!“

„Es tut mir ja leid! Wir haben völlig die Zeit vergessen, beim Spazierengehen!“, entschuldigte sich der Gryffindor, bevor er das Gesicht verzog und die Arme in die Hüften stemmte.

„Moment mal, was-“

„Wie kann man so sorglos mit seiner Gesundheit sein?! Aber schließlich bist du ja der-Junge-der-lebt!!! Vielleicht sollte man dich umbenennen in der-Junge-der-kein-Gehirn-hat!“, schimpfte der Dunkle Lord weiter und trat einen weiteren Schritt auf Harry zu, dessen Augen fast aus den Höhlen fielen.

„Bitte?! Jetzt auch noch beleidigend werden? Wer bist du? Meine Mutter? Als nächstes bekomme ich wahrscheinlich eine Tracht Prügel und Stubenarrest für die nächsten zwei Wochen?!“
 

Sofort wusste der Gryffindor, dass er das nicht hätte sagen sollen, denn auf Toms Gesicht verschwand der Ausdruck von Zorn und machte einem Slytheringrinsen Platz, das er nur zu gut von anderen Personen kannte.

Harry schluckte.

„Du sagst es! Es wird Zeit, dich mal ein bisschen in die Schranken zu weisen!“

„Aber sicher! Dafür hast du schließlich auch die Berechtigung!“ Harry zeigte Tom den Vogel.

Der schien davon alles andere als begeistert zu sein und packte den Jungen an den Schultern.

„Wenn du nicht gleich deinen Mund hältst-“

„Was dann?“, unterbrach der Schwarzhaarige den Braunhaarigen.

„Fesselst du mich mit diesen wundervollen Slytherinschal, den ich gezwungenermaßen tragen musste und küsst mich besinnungslos?“

Harry waren diese Worte einfach herausgerutscht und sie taten ihm sofort wieder leid, als Tom nickte und dann seine Wange streichelte.

„Harry, Harry, Harry, ich wusste gar nicht, dass du auf solch befriedigende Ideen kommst!“
 

Bevor der Gryffindor überhaupt wirklich darauf reagieren konnte, drehte sich Tom mit dem Jungen so, dass dieser nun mit dem Rücken zum Bett stand, und schubste ihn.

Harry fiel auf die Matratze und spürte sodann das Gewicht des Dunklen Lords auf sich, der mit einer Hand seine Hände festhielt und ihn mit der anderen von dem Schal befreite.

„Moment!“, japste der Gryffindor und wandte sich unter dem Dunklen Lord, der ihn nur frech und vorfreudig angrinste.

„Nichts da! Ich brauche jetzt für meine Sorge um dich eine Entschädigung!“

Und bevor sich Harry versah, hatte Tom seine Hände mit dem Schal umwickelt. Dann setzte sich der Braunhaarige auf und beobachtete den Schwarzhaarigen dabei, wie er versuchte, sich aus dem Schal zu befreien. Ohne Erfolg.

„Also, ich muss schon sagen, so gefällst du mir viel besser!“, lachte Tom und nickte dazu, um seine Aussage zu bekräftigen.

„Hast du sie noch alle?! Ich bin doch nicht dein Spielzeug?!“, keifte Harry und knurrte unwirsch.

Tom unterbrach sein Lachen und schien eine Weile zu überlegen, bis er sagte:

„Nicht? Wie schade! Du bist perfekt dafür!“
 

Harry blieben die nächsten Worte im Halse stecken, aber nicht, weil er von Toms Aussage überrascht war, sondern weil der Dunkle Lord ihn küsste. Der Gryffindor riss die Augen auf, nur um sie daraufhin wieder zu schließen.

Er konnte Tom nicht widerstehen. Dazu küsste der Braunhaarige viel zu gut!

Der Schwarzhaarige spürte die heißen Lippen auf seinen, wodurch ein angenehmer Schauer durch seinen Körper zuckte.

Schon nach wenigen Sekunden schlang er seine gefesselten Hände um Toms Nacken und erwiderte den Kuss. Er öffnete seinen Mund einen Spalt breit, was der Lord sofort ausnutze und seine Zunge auf Wanderschaft gehen ließ.

Seine Hände schoben sich währenddessen unter den Pullover und das T-Shirt und legten sich auf den heißen Bauch des Jungen. Daraufhin stöhnte Harry und zuckte leicht zusammen.

Auch Toms Hände waren kühl, doch genau dies schien seinem Körper zu gefallen, denn er reckte sich den Fingern mehr entgegen.

Der Dunkle Lord lachte in den Kuss hinein und glitt mit den Händen an den Seiten entlang, hoch zu den Brustwarzen, die sich durch die Kälte der Finger aufgestellt hatten.
 

Tom löste den Kuss und flüsterte leise ein „Harry“, bevor er die Hände des Jungen aus seinem Nacken nahm und sich wieder aufsetzte. Er sah in die grünen, verschleierten Augen des Jungen, der geräuschvoll atmete.

„Harry, ich will dich!“, hauchte der Dunkle Lord mit belegter Stimme und befreite langsam und zärtlich die Hände von dem Schal.

Harrys Körper bebte. Es schien, als ob Toms Worte etwas in ihm ausgelöst hätten und ihm eine Antwort gaben, die er schon seit langen gesucht hatte.
 

„Was hält dich davon ab?!“, murmelte der Gryffindor leise und lief noch röter an, als er schon war.

Er senkte den Blick und zuckte leicht zusammen, als er Toms Hand an seiner Wange spürte.

Dann beugte sich der Lord wieder über ihn und küsste seine Ohrmuschel.

„Harry“, hauchte der Braunhaarige ihm ins Ohr, wodurch der aufstöhnte.

„Nicht, mein Ohr!“, erschrak der Gryffindor und versuchte, Tom etwas von sich zu drücken. Doch dieser setzte sich auf und zog ihn mit sich.

„Harry!“, wiederholte der Dunkle Lord noch einmal, bevor er seine Lippen wieder auf die des Jungen legte.

Der Kleinere presste sich regelrecht an ihn und Tom wurde dadurch wieder einmal bestätigt, dass Harry sich nach Liebe und Geborgenheit sehnte.

Der Schwarzhaarige krallte seine Hände in Toms T-Shirt, konnte sie aber nicht lange dort behalten, da der Lord nach dem Bund seines Pullover griff und diesen, samt T-Shirt, über seinen Kopf zog und einfach in eine Ecke schmiss.

Tom interessierte mehr der halbnackte Junge, der immer noch hörbar atmete und langsam die Augen schloss. Sein Kopf legte sich automatisch in den Nacken, als der Braunhaarige mit dem Zeigefinger sanft über die Kehle fuhr und sich hinabarbeitete, bis zum Bund der Hose.
 

Die Haut des Jungen war heiß, sehr heiß und Tom fragte sich, ob sie das Richtige taten. Harry war krank und er wollte nicht, dass er einen totalen Kreislaufkollaps zum Opfer fiel. Aber wenn er sich ihn so anschaute…

Der Dunkle Lord schüttelte den Kopf.

Nein, er wollte ihn, jetzt!!!

Und sollte sie jemand stören, so würde seine Strafe aus einem Crucio bestehen!!!
 

Leicht beugte sich Tom nach vorne, liebkoste die Haut an Harrys Hals, nahm sie zwischen seine Zähne, knabberte ein bisschen herum, bevor er leicht saugte.

Ein tiefes Stöhnen entfleuchte dem Jungen, der seine Hände auf Toms Schultern platziert hatte. Der Dunkle Lord entließ das heiße Fleisch, betrachtete sich mit Genugtuung das zufrieden stellende Ergebnis und hauchte dann einen kleinen Kuss auf das Schlüsselbein.
 

Für Harry war das alles unwirklich. Er nahm die ganzen Emotionen nur wie durch einen Nebel auf. Alles war neu, aufregend… erregend! Durch seine Krankheit schienen sich die ganzen Gefühle zu verstärken und der Gryffindor wusste nicht mehr, wohin mit den ganzen Eindrücken und Signalen.

Er verbrannte innerlich, etwas loderte ihn ihm und verursachte ein außergewöhnliches Ziehen im Unterleib. Harrys ahnte, was das bedeuten könnte und ihm war es peinlich, denn Tom konnte es spüren, schließlich saß er immer noch auf seinem Schoß.

Wieder fühlte er die Lippen des Dunklen Lord auf den seinigen und ohne Verzögerung gab er der unverschämten Zunge Einlass. Sie stupste seine eigene an und verwickelte ihn in einen kleinen Kampf, um die Vorherrschaft in seiner Mundhöhle.

Tom gewann haushoch.
 

„Harry, leg dich wieder hin“, bat der Braunhaarige mit lustdurchtränkter Stimme und drückte ihn sanft auf die Matratze. Harry platziere seine Hände neben den Kopf und ergab sich Tom vollkommen. Dieser beugte sich zu ihm hinab und verteilte kleine Schmetterlingsküsse auf dem Bauch, auf der Brust und letztendlich auf dem zierlichen Hals.

„Harry!“, flüsterte er heiser und nahm wieder die Lippen in Anspruch, während der Junge seine Finger in die Decke krallte.

Dann hielt er erschrocken die Luft an, als er Toms Hand in seiner Hose spürte. Als diese das fand, was sie suchte, stieß der Gryffindor ein dunkles Keuchen aus und biss sich auf die Unterlippe. Der Dunkle Lord war mit dieser Reaktion zufrieden und verstärkte nur seine Bemühungen.
 

Allerdings kam er damit nicht weit, denn plötzlich wurde der Vorhang zur Seite geschoben und ein zerzauster, schwarzhaariger Mann stürmte in die Hütte, der in der Bewegung erstarrte.

Seine dunkelbraunen, fast schwarzen Augen stierten mit fassungslosem Entsetzen Harry an, der unter dem Dunklen Lord lag und nun die grünen Seen weit aufgerissen hatte.

Tom dagegen setzte sich langsam auf. Eine Augenbraue zuckte gefährlich und es schien, als tastete er nach etwas, das auf dem Bett lag.

„My Lord, ich hatte-“ Severus Snape unterbrach sich selbst, räusperte sich geräuschvoll und setzte neu zum Sprechen an.

„Ich dachte, etwas wäre geschehen, dass Potter etwas passiert wäre… Nun, ich bin gerade hier vorbeigegangen-“

„Genug!“, rief der Dunkle Lord kalt und hatte nun das gefunden, was er gesucht hatte: seinen Zauberstab.

Severus schluckte. Er konnte regelrecht die Spannungen fühlen, die in der Luft waren, nur waren sie alles andere als freundlich. Er ahnte Schlimmes.

„Wie kannst du es wagen, uns einfach zu stören? Schon mal etwas von Privatsphäre gehört, Severus?“

Der Braunhaarige musste wirklich kochen vor Wut, denn Tom nannte ihn nur sehr selten Severus.
 

Doch bevor der schwarzhaarige Mann einen weiteren Gedanken verschwenden konnte, sah er sich auch schon dem ausgestreckten Zauberstab vom Dunklen Lord gegenüber. Severus ging einen Schritt zurück, spürte den Vorhang an seinen Fingern und dachte angestrengt nach.

Ein Rückzug war jetzt wohl angebracht.

Bevor Tom das Crucio zu ende sprechen konnte, rannte Severus, als wäre der Teufel persönlich hinter ihm her, aus der kleinen Bruchbude hinaus. Der Dunkle Lord fluchte, murmelte etwas vor sich hin und lief dann dem Tränkemeister hinterher, der seinen Vorsprung auszubauen versuchte.
 

Harry konnte nur mit den Augen zwinkern und verarbeitete immer noch das, was eben passiert war. Dann sprang er aus dem Bett, schnappte sich sein T-Shirt und seinen Pullover, zog sich beides über und ging nun ebenfalls nach draußen, wo sich bereits mehrere Leute versammelt hatten und interessiert den Farbblitzen zuguckten, die anscheinend von einem Zauberstab abgesondert wurden.
 

Tom ließ verschiedene Flüche auf den Tränkemeister los, der immer noch davon lief undso gut er konnte, den Flüchen aus dem Weg ging.

Die Zuschauer lachten und witzelten, doch Harry war nicht zum Lachen zumute. Ihm war es einfach nur furchtbar peinlich!

„Harry, was geht da ab?“, fragten Fred und George gleichzeitig, während jeder von beiden eine Hand auf die Schultern des Gryffindors legte.

„Voldemort ist sauer“, lautete die einfache Antwort des Schwarzhaarigen, doch die Weasley-Zwillinge gaben sich damit nicht zufrieden.

„Und wieso? Hat die Fledermaus jemanden bei etwas gestört?“

Harry lief bei George Aussage rot an.

„Bingo!“, lachte Fred und klopfte dem Schwarzhaarigen auf die Schulter.

„Man, lasst das“, nuschelte Harry peinlich berührt und ging ohne ein weiteres Wort zurück in die Hütte, legte sich auf das Bett und zog die Decke über den Kopf.
 

****

Es musste einige Zeit vergangen sein, denn als er das nächste Mal die Augen öffnete, betrat gerade ein nach Atem ringender Dunkler Lord die Behausung und schnaufte laut.

Harry hatte die Decke immer noch über den Kopf gezogen, doch durch eine kleine Ritze konnte er hindurchlugen.

Obwohl Tom aus der Puste war, schien seine Wut verraucht zu sein. Er zog sich das T-Shirt aus, das durchgeschwitzt war, und nahm von einem Stuhl in der Ecke ein frisches, das zu Harrys Genugtuung ein gryffindorrotes war. Es stand ihm wirklich ausgezeichnet. Dann setzte er sich langsam neben dem Schwarzhaarigen auf das Bett und stupste ihn sachte an.

„Harry?“

Der Angesprochene reagierte nicht.

Tom seufzte.

„Ich weiß, dass du wach bist!“

Mit einem Ruck setzte sich der Goldjunge auf und funkelte den Dunklen Lord genervt an.

„Was? Ich will schlafen, Tom, und das kann ich nicht, wenn du mich daran hinderst!“, meckerte Harry und legte sich dann wieder hin.

„Bitte? Harry, wir… wurden vorhin bei etwas unterbrochen…“, räusperte sich Tom, der unter die Decke griff und an Harrys Pullover ziepte.
 

Der Gryffindor lief tomatenrot an und knurrte unwirsch.

„Na und? Dein Pech!“

Tom riss fassungslos die Augen auf konnte im ersten Moment nichts sagen.

„Harry…du wolltest es schließlich genauso wie ich… wir könnten weitermachen“, versuchte der braunhaarige Mann weiter, doch bei Harry trat er auf hartes Granit.

„Ich habe aber keinen Bock! Und nimm deine Hand von meiner Hose weg!!!“, keifte Harry.

Tom konnte nur fischäugig gucken.

„Und guck nicht so!“

„Ok, Weib, warum zickst du rum?“, fragte Tom seltsam ruhig und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Erstens, ich bin kein Weib, und schon gar nicht deines, zweitens, ich zicke nicht, ich bin einfach nur müde und drittens….“ Harry machte eine Pause.

„Ja, weiter? Und drittens?

„Ich will nicht dabei gestört werden“, murrte der Gryffindor leise.

„Gestört? Ach, komm, es ist mittlerweile wohl halb drei Uhr nachts! Wer sollte uns da stören? Harry, ich will es mit dir tun!“, lächelte Tom und streichelte Harry über die Wange, der kurz rot anlief und dann eine Augenbraue zucken ließ.
 

„Dann mach es doch mit dir selbst! Es kann jederzeit jemand reinkommen! Und ich habe keine Lust mit dem Dunklen Lord in flagranti erwischt zu werden! Schlagzeile: Zerstörung Großbritanniens hat nicht nur die Zauberer und Muggle ausgelöscht! Nein, selbst die Gehirnzellen der Überlebenden scheinen dadurch leicht angegriffen worden zu sein, denn sie können nicht mehr ihren Sexualtrieb kontrollieren und poppen alles, was fleucht und kreucht.“
 

„Was soll das denn heißen? Als ob hier irgendwo jemand eine Zeitung schreiben und veröffentlichen könnte. Und, hey, glaubst du wirklich, ich schlafe mit allem, was mir entgegen kommt? Ich habe Stil!“

„Stil? Und deshalb bin ich dein Auserwählter, oder was?“

„Hm, wo du gerade fragst… Du hast eigentlich überhaupt keinen Stil! Wenn man sich die Frisur anguckt… und deine Figur… Du hast wirklich nichts auf den Rippen…“

„Oh, Ok, ich habe verstanden… also bist du nur mit mir zusammen, weil du es nötig hast…“
 

„Bei Merlin, Potter, du bist nervig, zickig… und süß“, grinste der Braunhaarige lieb und legte sich dann neben den Gryffindor ins Bett.

„Was wird das jetzt?“, fragte der Schwarzhaarige vorsichtig und drehte sich zu Tom um, der einen Arm um seinen Bauch legte.

„Zufälligerweise bin ich auch müde. Severus wird mich nachher wecken.“

„Hast du ihm einen Crucio an den Hals geworfen?“

Toms Grinsen wurde hämisch.

„Oh, nicht nur einen…“

Harry konnte nur mit dem Kopf schütteln.
 

****

Der Gryffindor erwachte durch ein Husten. Er dachte zuerst, er wäre von sich selbst wach geworden, aber er sollte sich redlich täuschen.

Wieder hustete jemand und Harry öffnete überrascht die Augen. Er sah ins Gesicht von Tom und kicherte drauf los. Niemand anderes als der Dunkle Lord hustete unentwegt und schniefte vor sich hin. Ein dreckiges Lächeln huschte über Harrys Gesicht. Er hatte ihn also angesteckt.

Nun, Strafe musste sein!

Einfach über einen wehrlosen, kranken Gryffindor herfallen...

Wieder ein Husten.
 

Dadurch wurde nun auch Tom geweckt, der die verklebten roten Augen öffnete und dann gequält stöhnte.

„Scheiße, was ist mit mir los?“, krächzte Tom stöhnend und wischte sich über die Stirn. Dann setzte er sich ruckartig auf.

„Jemand muss mich verflucht haben, dass kann nichts anderes sein!“

Harry lachte amüsiert.

„Nein, Tom, das ist kein Fluch. Sag nicht, du hast das zum ersten Mal?“, fragte der Schwarzhaarige ungläubig.

„Was haben? Ich verstehe nicht?!“
 

Ein fieses Grinsen nahm den Platz auf Harrys Gesicht ein und verhieß dem Dunklen Lord nichts Gutes.

„Och, Tommy-Boy… Denke doch mal nach? Bei mir ist es auch kein Fluch!“

„Moment, ich… ich bin krank?“

„Bingo, der Kandidat darf sich einen Trümmerstein Hogwarts´ aussuchen. Nur keine falsche Scheu!“

Tom sah ihn an, als ob er nicht mehr alle Latten am Zaun hatte, bevor er leise wimmerte:

„Ich war doch noch nie krank!“

„Nun, dann wird es Zeit.“

„Toll, wem darf ich das verdanken?“

„Mir, Tommylein, mir… und ich genieße diese Tatsache.“

„Harry, du solltest meinen Platz einnehmen“, zischte der Dunkle Lord und schloss die Augen.

„Nein, danke. Zu viel Stress und die Bezahlung ist auch nicht das Wahre“, sagte der Gryffindor nur, bevor ihm eine Idee kam.
 

„Tom, mir ist ein wunderbarer Einfall gekommen!“

„Ach? Na hoffentlich ist sie ein guter Ausgleich für meine tolle Krankheit.“

„Die Grippe wirst du wieder los!“

„Die meinte ich nicht, sondern dich!“

„Haha, aber ich sage dir nur ein Wort: … Snape!“

„Snape? Was-“

„Komm schon, denk nach, Tom!“
 

„Moment, denke ich das Gleiche, was du denkst?“, grinste Tom, während er schniefen musste.

„Oh, bestimmt…“

Severus Snape am Rande des Nervenzusammenbruchs

So~~~~

Da ist endlich von einigen von euch langersehnte Kapitel Nummer acht... Ich weiß, hat sehr lange gedauert... aber... ich habe es geschafft *seufz* und hoffe jetzt, dass ihr mir treu geblieben seid und die FF weiterliest >.<
 


 

8. Severus Snape am Rande des Nervenzusammenbruchs
 

„SEVERUS!“, hallte die Stimme über den riesigen Platz und ließ einen schwarzhaarigen Mann zusammenzucken, der gerade dabei war eine Kanne Tee zu kochen.

Fast entsetzt starrte er zu der kleinen Hütte, aus der die Stimme erklungen war.
 

Er spürte die mitleidigen Blicke der anderen auf sich, die ihn schier zur Weißglut brachten. Zudem spürte er plötzlich die Hand von Regulus Black auf der Schulter, der ihn leicht tätschelte.

„Du musst tapfer sein!“, sagte der Todesser, woraufhin Severus Snape nur schnaubte.

„Tapfer sein? Das hat nichts mit tapfer zu tun!“, murrte der Zaubertränkemeister und nahm die Kanne Tee und die zwei Becher in die Hand, um zu seinen Patienten zu gehen.
 

Mit schnellen aber widerwilligen Schritten ging er auf das provisorische Häuschen zu, blieb kurz stehen um tief ein und auszuatmen, bevor er den Vorhang zur Seite schlug und den kleinen Raum dahinter betrat.

Begrüßt wurde er vom Niesen eines schwarzhaarigen Jungen und vom Hustenanfall eines braunhaarigen Mannes.

„Meister. Potter“, murmelte der Professor und stellte die Kanne und die Becher ab.

„Hier bin ich!“

„Wurde auch Zeit!“, moserte der Junge und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Ich musste jetzt fast zehn Minuten auf meinen Tee warten!“

Severus knirschte bedrohlich mit den Zähnen.

„Allerdings. Wie kannst du es nur wagen, Severus. Anscheinend sollte ich dir das Wort ‚Respekt’ noch einmal genauer `erklären´.“

Der Angesprochene schluckte.

„Entschuldigt, Meister!“
 

Schnell goss er den Tee in die Becher und reichte sie Tom und Harry, die jede seiner Handlungen beobachteten.

„Tooooom, ich möchte, dass du mir eine Geschichte erzählst!“, quengelte plötzlich der Gryffindor und ziepte am Pullover des Dunklen Lords, der den Kleineren überrascht ansah.

„Aber Harry“, krächzte er und deutete auf seinen Hals.

„Du hörst es doch selber! Ich kann nicht richtig sprechen!“

Der Junge zog einen Schmollmund.

„Ich will jetzt aber eine hören!!! Sonst kann ich nicht einschlafen!“

Severus Snape konnte nicht anders als gehässig zu grinsen. Immerhin war es nicht sein Problem, dass dieses Balg nicht schlafen konnte. Allerdings schien Tom das anders zu sehen:

„Och, Harry, wir finden einen Ausweg. Hm.. Ah, ich habe es!“
 

Ein fast unheimliches Lächeln umspielte den Mund des Dunklen Lords, während seine roten Augen bedrohlich aufblitzen und sich auf den Tränkemeister richteten.

„Severus, du erzählst Harry doch bestimmt eine Gute-Nacht-Geschichte, oder?“

Der schwarzhaarige Mann bekam den Lohn für sein unverschämtes Grinsen.

„Ich? Aber ich habe keine Zeit, wir müssen noch im Wald nach-“

„Schwachsinn! Das können andere tun! Willst du dich meinem Befehl widersetzen?“

Severus schluckte und schüttelte stumm den Kopf.

Jetzt war ihm zum Heulen zumute. Was sollte er bitte schön erzählen? Er hatte so etwas noch nie tun müssen! Selbst bei Draco hatte er solche leidlichen Aufgaben nie erledigen brauchen.
 

Nur widerwillig ließ sich der Professor auf dem einzigen Stuhl nieder, reichte Tom und Harry erneut Becher voll Tee und begann dann mit seiner Geschichte:

„Also, es war einmal ein ungezogener, von sich selbst überzeugter Bengel, der nicht wusste, wie man sich einem Professor gegenüber zu benehmen-“
 

„Severus?“

Der Angesprochene zuckte wie unter Peitschenhiebe zusammen, als er die zischende mahnende Stimme vernahm.

„Schon gut…“

Und Severus begann von Neuem…
 

*****
 

Nach drei Stunden verließ ein müder Severus Snape die kleine Hütte und schleppte sich zu dem großen Lagerfeuer, über dem ein riesiger, verbeulter Kessel hing, in dem eine Suppe vor sich hin köchelte.

Ausgelaugt sank er auf einem der Baumstämme, die extra zum Sitzen angeschafft worden waren und rieb sich die Schläfen.

Grauenvoll… wirklich grauenvoll.

Wie er es überlebt hatte, Harry Potter, sein Erzfeind Nummer Eins, eine Geschichte zu erzählen, wusste er selber nicht. Aber er hatte. Und jetzt wollte er nie wieder seine Phantasie für etwas benutzen. Schließlich hatte das Balg darauf bestanden, dass er sich selber eine ausdachte! Und sein Meister hatte daneben gesessen und stetig vor sich hingefeixt.

Wie erniedrigend!!!
 

„Professor Snape?“

Überrascht blickte der Tränkemeister auf und starrte die dickliche, rothaarige Frau an, die ihm eine kleine Schüssel mit Suppe hinhielt. Argwöhnisch betrachtete Severus das Essen, bevor er seufzend danach griff.

Vielleicht tat sie ja seinem trockenen Hals gut.

„Danke!“, krächzte er und rieb sich die Kehle.

„Sie hören sich nicht gut an, Professor!“, meinte Molly Weasley und ließ sich neben dem schwarzhaarigen Mann auf dem Baumstamm nieder.

Severus schwieg dazu nur und griff nach dem Löffel.

Er wollte ihn gerade zum Mund führen, als das kommen wusste, was er seid Neustem zu fürchten gelernt hatte.
 

„SEVERUS!“

Der Professor seufzte, reichte der Frau neben sich wortlos die kleine Schüssel voll Suppe und machte sich wieder zu seinen Patienten auf.

Sich mittlerweile selbst bemitleidend, betrat er wie schon so viele Male zuvor am heutigen Tage die kleine Hütte und sah fragen die beiden kranken Menschen im Bett an, die aneinander gekuschelt auf ihn gewartet hatten.

„My Lord?“

„Severus, der Tee ist leer, bringe neuen. Und wenn wir schon dabei sind, bring gleich noch etwas zu essen - aber wehe es ist zu heiß!“

Der schwarzhaarige Mann nickte bloß.

„Ach ja, Professor? Können Sie schauen, wo Remus ist? Ich möchte gerne, dass er mich besucht!“, meinte Harry noch, bevor der Tränkemeister aus der Hütte verschwinden konnte.
 

Draußen angekommen, seufzte Severus tief durch und schaute ein zwei Minuten dabei zu, wie die Sonne unter ging, bis-

„Ich habe nicht gesagt, dass du dir Zeit lassen sollst, Severus!“

Er fragte sich, wie jemand mit heiserer Stimme noch so schreien konnte...? nun ja, es war doch eher ein Kreischen, strotzte aber dennoch vor Befehlsgewalt.
 

Also tat er wie ihm befohlen worden war und schaute sich nach Remus Lupin um, der gerade mit einem Korb voller Pilze aus dem Wald kam.

„Lupin?“, knurrte der Tränkemeister, als der Braunhaarige ihn erreicht hatte. Kurz musterte er den Werwolf und musste feststellen, dass seine Wunden gut verheilt waren.

„Ah, Severus!“, begrüßte der ehemalige Professor den Schwarzhaarigen und sah ihn fragend an. „Kann ich dir helfen?“

„Potter will dich sehen!“, murmelte er und drückte Remus die neu gekochte Kanne Tee an die Brust.

„Und nimm das mit, sonst kann ich mir wieder etwas anhören“, seufzte der erschöpfte Tränkemeister und schlich wieder auf das Feuer zu, um selber endlich etwas zu essen zu bekommen.
 

Der Werwolf starrte zuerst die Kanne Tee und dann dem Schwarzhaarigen hinterher, bevor er mit den Schultern zuckte und sich aufmachte Harry zu besuchen.

Severus hingegen ließ sich wieder auf die provisorische Sitzgelegenheit nieder, nahm innerlich dankbar eine neue Schüssel Suppe von Molly an und begann schweigend die Brühe zu löffeln.
 

Aber auch dieser Friede wehrte nicht lange, denn nach weniger als fünf Minuten tippte ihm jemand auf die Schulter, so dass der Tränkemeister beinahe sein Essen ausgeschüttet hätte. Zornig ruckte Severus mit dem Kopf herum und schaute zu Remus auf, der sich räusperte und verlegen lächelte.

„Ähm, ich soll dir sagen, dass du vergessen hast, den Kranken etwas zu essen zu bringen.“

Severus klappte der Mund auf. Endlose Sekunden sah er den Braunhaarigen nur an, bevor er murrend aufstand, seinem ehemaligen Mitschüler die angefangene Suppe in die Hand drückte und für seine Patienten das Essen besorgte.
 

Mit zwei Tellern betrat er letztendlich wieder die kleine Behausung, stellte die Suppen auf den Tisch und betrachtete Tom und Harry, die nun aufrecht im Bett saßen, der Junge im Schneidersitz, sein Meister mit überschlagenen Beinen.

„Severus…“, murmelte der Dunkle Lord sehr leise, so dass man es fast überhören könnte und hob seine Hand, bevor er anklagend mit dem Zeigefinger auf den Tränkemeister zeigte.

„Severus… Ich glaube, wir müssen uns noch einmal eingehend über Gehorsam unterhalten! Oder bist du einfach nur vergesslich?“
 

Der Angesprochene hüstelte ein „Vielleicht…“ und spießte dann den Goldjungen, der kicherte, mit seinen Blicken auf.

„Es tut mir wirklich leid, Meister.“

„Das ist auch das Mindeste!“, schnaubte Tom, der kurz einen Seitenblick zu Harry warf.

„Nun, ich werde mich jetzt zurückziehen. Gibt es noch irgendwelche Wünsche, die ich erfüllen kann?“

Der schwarzhaarige Junge grinste, rieb sich den Hinterkopf, bevor er sagte:

„Oh, ich hätte gerne etwas Süßes!“
 

Langsam zweifelte der schwarzhaarige Mann ernsthaft am Verstand von Harry Potter… Halt, hatte er das nicht schon immer?

„Ich glaube kaum, dass es in der jetzigen Situation etwas ‚Süßes’ gibt! Aber kein Problem, ich finde sicherlich irgendwo Zuckerstangen, Karamellbonbons oder Berti Botts Bohnen!“, knurrte Severus, der jetzt wohl eher an seinem Verstand zweifelte. Woher kam diese Dreistigkeit in der Gegenwart seines Meisters?
 

Dieser allerdings war augenscheinlich nicht böse wegen dieser sarkastischen Aussage. Im Gegenteil, er lachte los, musste dadurch husten und krächzte dann:

„Fein, dann kannst du ja diesen Wunsch erfüllen!“

Beinahe wären dem Tränkemeister die Augen heraus gefallen. Er setzte schon zu einer bissigen Antwort an, aber er konnte sich zurückhalten, wirbelte herum und lief fast aus der provisorischen Hütte raus, bevor er vor dem Vorhang stehen blieb und die Schultern hängen ließ.
 

Dann schaute er sich um, lief hinüber zu einigen Werkzeugen, die sie mühsam unter dem Schutt zusammengesucht hatten und begann nach etwas zu suchen.

Remus, der am Feuer gesessen und darauf gewartet hatte, dass der Schwarzhaarige aus der Unterkunft herauskam, beobachtete diesen bei seinem Tun, bevor er aufstand und zu Severus herüber ging.

„Severus, was suchst du hier eigentlich?“

Der Tränkemeister drehte sich zähneknirschend um und machte eine undeutbare Handbewegung.
 

„Ich suche eine Schaufel!“

Der Werwolf stutzte, kratzte sich nachdenklich am Kopf und lachte dann.

„Aber wozu brauchst du eine Schaufel? Willst du ein Loch graben?“

„Du hast es erfasst, Lupin!“, erwiderte der Schwarzhaarige, der endlich fündig wurde und triumphierend eine Schaufel hochhielt.
 

„Aber, Severus, wieso ein Loch graben?“

„Für mein eigenes Grab!?“, kam es todernst von dem Tränkemeister, der sich nun mit der Schaufel aufmachte, einen geeigneten Ort für sein Grab zu finden.

Remus schüttelte den Kopf, ging hinter den Schwarzhaarigen her und nahm ihm die Schaufel aus der Hand, schmiss sie wieder auf den Haufen, zu den anderen Gerätschaften.

„Lass diesen Scheiß!“, seufzte der Braunhaarige und griff nach der Hand des Professors und zog ihn hinüber zu Feuer, wo er ihn auf den Baumstamm drückte und sich dann neben ihm niederließ.

„So, und jetzt sag mir, was los ist!“
 

„Warum sollte ich das gerade dir sagen, Lupin?!“, giftete der Tränkemeister, der jedoch am heutigen Tage nicht mehr für Streitereien aufgelegt war. Also lenkte er ein, seufzte ausgedehnt und sagte:

„Ich soll Süßigkeiten für Potter auftreiben… Wo bitte soll ich die herbekommen? Und wenn ich keine beschaffen kann, dann werde ich noch froh sein können mit einem Cruciatus davonzukommen.“

Mitleidig lächelte Remus, tätschelte die Schulter seines ehemaligen Mitschülers, bevor er sich das Kinn rieb und murmelte:

„Ich glaube, ich kann dir helfen…“
 

Überrascht hob Severus den Kopf, starrte den Werwolf ungläubig an.

„Gerade du willst mir helfen? Und wie?“

Der Braunhaarige schmunzelte, erhob sich und deutete auf seine eigene Behausung.

„Als das ‚Große Unglück’ geschah, war ich doch in Hogsmeade. Na ja, ich habe mir Pfefferminzdrops geholt. Es war nur eine kleine Packung und somit trug ich sie in meiner Hosentasche. Sie haben es überlebt. Vielleicht wird Harry damit zufrieden sein und du bist aus dem Schneider!“

Nach diesen Worten verschwand der Braunhaarige und ließ einen perplexen Severus zurück, der die Welt nicht mehr verstand.
 

Nach kurzer Zeit kam der ehemalige Professor auch schon zurück und reichte dem Tränkemeister eine kleine Packung, der diese zögerlich annahm. Etliche Sekunden musterte er das Päckchen, bevor er zum Werwolf hinaufschaute, der durch die untergehende Sonne im Rücken kaum mehr zu erkennen war.

„Wieso hilfst du mir?“

Remus zuckte mit den Schultern, strich sich durch das braune Haar und antwortete:

„Warum sollte ich dir nicht helfen? Wir sind keine Feinde, Severus, eigentlich nie gewesen… Zumindest habe ich dich nie für einen gehalten. Und… außerdem hast du es schwer genug!“
 

Severus dachte über diese Worte nach, bis er aufstand und auf die Hütte seines Meisters zuging.

„Danke!“, murmelte der Schwarzhaarige leise und glaubte gar nicht daran, dass Remus das Wort noch verstehen konnte. Nun, hätte sich der Professor umgedreht, hätte er das liebevolle Lächeln des Werwolfes gesehen…
 

****
 

Mit ausdrucksloser Miene stand Severus vor seinem Meister und dem Goldjungen, der breit grinste. Wahrscheinlich lacht er sich ins Fäustchen, dachte sich der Tränkelehrer, aber ich werde es ihm zeigen…

„Und, Severus? Wo sind die Süßigkeiten?“

Der Blick des schwarzhaarigen Mannes richtete sich auf Voldemort. Er neigte leicht den Kopf und verzog zähneknirschend den Mund.

„Meister, es ist wirklich schwierig so etwas wie ‚Süßes’ in diesem Lager aufzutreiben. Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, wenn sie mich fragen.“

„Aber ich frage dich nicht, Severus!“

Ja, mit der Antwort hatte der Tränkemeister gerechnet.
 

„Tom, ich will jetzt etwas Süßes!“, quengelte der Junge, der seinen Kopf gegen Toms Oberarm lehnte, Severus mit großen Augen ansah.

„Ich weiß, Harry, Aber so wie es ausschaut, hat der liebe Severus Snape nichts auftreiben können!“

Sofort wollte der Goldjunge weiternörgeln, doch der Professor hob die Hand, grinste mörderisch und wedelte dann mit dem Tütchen vor den Augen des Gryffindors herum.

„Pardon, aber wonach schaut dieses Päckchen aus?!“

Ah, diese Blicke waren Severus Snape Gold wert!!

Er legte die Pfefferminzdrops vor Harry auf das Bett, verbeugte sich tiefer als nötig, bevor er sich verabschiedete.

„Nun, ich habe meine Aufgabe getan. Verzeiht, aber ich bin müde und brauche meinen Schlaf. Immerhin möchten sie sicher morgen wieder von mir bedient werden.“
 

Harry und Tom konnten dem Tränkemeister nur mit offenem Mund hinterher starren.

„Snape überrascht mich immer wieder!“, murmelte der Junge fassungslos, bevor er die Tüte in die Hand nahm und das Etikett las.

„Verdammt!“, fluchte der Schwarzhaarige sofort los, ließ die Pfefferminzdrops wieder fallen und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Als ob Snape es gewusst hätte!“, fauchte Harry, ließ sich zurück auf Bett fallen und fluchte vor sich hin.

„Wieso? Was ist den mit den Bonbons?“, fragte der Dunkle Lord, der dem Gryffindor nicht folgen konnte.
 

„Es sind Pfefferminzdrops!“

„Und?“

„Ich mag kein Pfefferminz!“

Tom schwieg eine geraume Weile, bevor er in schallendes Gelächter ausbrach und sich den Bauch halten musste.

„Nein, oder? Ich glaube es nicht!“, kicherte der Dunkle Lord, der sichtlich mit sich rang. Er wollte zu lachen aufhören, aber es ging einfach nicht, da die Situation einfach zu komisch war.

„Wie war das? Du wolltest Severus in den Wahnsinn treiben? Nun, ich denke, am Ende hat er über dich triumphiert!“

Eine Augenbraue des Goldjungen zuckte gefährlich. Er nuschelte etwas in seinen nicht vorhandenen Bart, bevor er sich wegdrehte und vor sich hinstarrte.

Doch dann musste auch er leicht lächeln und schloss die Augen.

Vielleicht war sein Zaubertränkeprofessor doch nicht so schlimm…
 

****
 

Draco saß am Rande des Feuers, hatte mehrere Körbe voller Pilze neben sich stehen und sortierte die giftigen heraus. Er seufzte, wischte sich über die schweißbedeckte Stirn und schmiss lustlos einen ungenießbaren Pilz in einen Extrakorb neben sich. Direkt neben dem Feuer war es ihm einfach zu warm, aber würde er sich wegsetzen, sähe er erstens nichts mehr und zweitens war es dann wieder zu kalt.
 

„Haben die nie im Unterricht aufgepasst?“, schimpfte der Malfoyspross drauf los und ließ die Arbeit Arbeit sein und blickte dann nachdenklich in die Flammen. Er musste an diesen Wolf denken, der ihn nun jede Nacht besuchte, mit ihm schmuste und kuschelte. Woher kam er und was wollte er gerade von Draco? Sicher, er hätte deswegen jemand anderen fragen können, zum Beispiel seinen Vater oder Severus, aber irgendwie wollte er dieses Wissen nicht teilen.
 

Erschrocken zuckte der Blondschopf zusammen, als er etwas Kaltes über seine Stirn und Wangen wischen spürte. Kurz schloss er die Augen und als er sie aufmachte, sah er einen Braunhaarigen mit violetten Augen vor sich, der ihn angrinste.

„Hey, nicht träumen!“, flüsterte Shion freundlich, legte das nasse Tuch zur Seite und reichte dem Slytherin einen Becher voller Wasser.

„Hier, es wird dich kühlen.“

„Ähm, danke!“, erwiderte Draco, nahm den Becher an, trank aber nicht, sondern musterte den Älteren, der vor ihm hockte und die Körbe voller Pilze begutachtete.

„Um die Uhrzeit arbeitest du noch? Es ist elf! Vielleicht solltest du schlafen gehen?!“

Der Malfoyspross zuckte mit den Schultern und machte sich weiter daran, die Pilze auszusortieren.

„Warum sollte ich? Außerdem ist es um die Uhrzeit ziemlich ruhig und kaum einer ist auf den Beinen. Ich mag es so!“, murrte der Junge, fuhr sich durch das Haar und griff nach einem Pilz, zuckte aber zusammen, als Shion nach seiner verdreckten Hand griff.
 

„Draco, es bringt nichts, all das Geschehene so zu verdrängen.“

Die Hand des Jungen begann zu zittern, während der Braunhaarige ihn besorgt musterte. Er wusste, was in dem Slytherin vorging, konnte die wirren Gedanken hören, konnte den Schmerz regelrecht am eigenen Körper spüren, den der Blondschopf durchmachte.

„Du verstehst gar nichts!“, zischte Draco nach Fassung bemüht, versuchte die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken. Vergeblich.
 

„Ich verstehe mehr als du ahnst!“, hauchte der junge Mann, zog den Blonden an der Hand zu sich in die Arme, umarmte ihn.

„Ich beobachtete dich, studiere dich. Ich weiß, dass du leidest, wie du leidest.“

Der Slytherin drehte den Kopf weg, stemmte sich gegen den Körper des Größeren, aber keine Chance.

„Ich weiß, was du jetzt brauchst!“

„Ach ja, und was brauche ich?“, keifte Draco wütend, jedoch entgleisten seine Gesichtzüge, als eine Hand nach seinem Kinn griff, den Kopf wieder zu Shion drehte.

„Geborgenheit!“, flüsterte der Braunhaarige, lächelte traurig, bevor er flüchtig die Lippen des Jüngeren mit den seinigen berührte. Der Kuss war nur kurz, fast nicht spürbar, doch Dracos Lippen brannten.
 

Er riss sich von dem jungen Mann los, stand stolpernd auf und warf diesem einen wütenden, aber auch unsicheren Blick zu, bevor er sich über die Augen wischte, die vereinzelten Tränen so beseitigte und in Richtung seiner Hütte lief.

Der Braunhaarige sah ihm nur seufzend hinterher, zuckte mit den Schultern und beendete die Arbeit des Blondschopfes, die dieser einfach zurückgelassen hatte.

„Von wegen unterkühlt und herzlos. Slytherins können wirklich emotional sein!“, murmelte Shion, grinste verunglückt und blickte noch einmal in die Richtung des Malfoysprosses, in die dieser abgehauen war.
 

~~~TBC~~~



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (192)
[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11...20]
/ 20

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  WhiteAngel89
2010-04-10T18:20:36+00:00 10.04.2010 20:20
echt toll diese ff...
schreibst du irgendwann weiter?
kannst du mir dann eine ens schicken... das ist zu niedlich wie tom und harry miteinander umgehen^^
Von:  jean1384
2008-07-13T06:17:12+00:00 13.07.2008 08:17
hy ich finde dein ff voll super wäre schade wenn es nicht weiter gehen würde irgendwann mal by
Von:  chrishe
2008-06-30T22:12:31+00:00 01.07.2008 00:12
Hi! Was kann dich dazu bewegen, weiter zu schreiben? Es warten eine Menge Fans darauf, dass es weiter geht. Bitte führe die Geschichte fort. Bitte, bitte, bitte...... LG chrishe
Von: abgemeldet
2007-12-15T17:55:53+00:00 15.12.2007 18:55
Oh, ich liebe diese FF!!! ^.^
Und ich hoffe ganz doll, dass du bald ein neues Kapitel hochlädst.
Bitte!!!
*ungeduldig mit dem Fuß auf Boden tappt...*
...
...
Wir könnten doch sagen, als Weihnachtsgeschenk...? BIITTE!!!

Von:  sicarius
2007-07-25T10:49:12+00:00 25.07.2007 12:49
oh mein gott
du musst unbedingt weiter schreiben!!!!
ansonsten weiß ich echt net wie ich das überleben soll!!!
und Sev hat mir auch voll leid getan (der arme)
vielleicht könntest du mir ja auch bescheid sagen wenn es weitergeht?

Danke
sica
Von:  jean1384
2007-06-11T18:39:42+00:00 11.06.2007 20:39
hoffe es geht bald weiter
Von: abgemeldet
2007-03-02T14:31:24+00:00 02.03.2007 15:31
Himmel! Du glaubst wirklich, nicht wie sehr ich deine Story vergöttere! Das ist so süß, wie du das schreibst und woah, ich kann´s einfach nicht beschreiben. Die ist einfac h nur traumhaft, die Fanfic. Ich warte schon sehnsüchtig auf das nächste Kapitel und hoffe, es kommt schon bald.
lG; Little_Cookie
Von:  Duro
2007-02-11T17:25:54+00:00 11.02.2007 18:25
Hay

man ich find es so klasse das du weiter schreibst. bin ein richtiger fan von deiner ff und durch zfahl hab ich gesehen das du ein neues kapitel geschrieben hast. hoffe es bleibt nicht bei dem einen!

Das kapitel war einfach klasse ich find es toll wie sich Harry und Tom verhalten einfach klasse noch mal einm ganz GROSSES Lob führ solche schreib kunste

bay duro (hoffe auf BALDIGE vortsetzung)
Von:  jean1384
2007-02-01T21:46:50+00:00 01.02.2007 22:46
hy

ich finde deinen ff voll super hoffentlich geht es bald weiter
Von: abgemeldet
2007-01-30T16:50:52+00:00 30.01.2007 17:50
is vielleicht Shion der Wolf, der immer Draco besucht???
Ich mein das wäre doch mal was oder??^^
Armer severus so gepiesackt zu werden, is net toll.......................aber für uns Leser ziemlich witzig *g*

ich liebe diese Story

bye
Asagao


Zurück