You don't know what you have, even if you lose it von uteki-chan (Alles hat ein Ende - auch Dir en grey?) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 - lost my friends -------------------------------------- You don't know what you have, even if you lose it KAPITEL EINS Kaoru nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette und schloss die Augen. Er stand auf seinem Balkon und dachte über den heutigen Tag nach. Eigentlich hatte er die Probe für zwei angesetzt. Gekommen waren sie wie immer unpünktlich.... außerdem erst um drei. - Sogar Shinya. Und sie hatten sich nicht einmal dafür entschuldigt. Niemand. Alles war für sie einfach normal, auch, dass sich ihr Leader um alles kümmern sollte. Nichts taten sie, nichts taten sie für ihn, nichts, rein gar nichts. Kao blies den rauch aus und sah hinauf in die sternenklare Nacht. Sogar sein "bester Freund" brauchte ihn nur, wenn er etwas wollte. Die hatte sich so verändert, dass er ihn selbst nicht einmal mehr kannte. Alle hatten sich verändert. Oder war es nur Kaoru, der sich verändert hatte und nun die anderen aus einem anderen Licht sah. Wer weiß... Er drückte die Zigarette im Aschenbecher aus und seufzte. Er kam sich so allein vor. Allein in einer großen anonymen Stadt, in der eigentlich seine Freunde lebten. Seine Freund. Kaoru stieß einen abfälligen Laut aus und ging wieder in seine Wohnung. Er sah auf die Uhr und seufzte. Kurz nach halb drei in der Nacht. Er würde noch arbeiten müssen... vielleicht bis vier oder fünf. Vielleicht würde ihn das ablenken, denn an Schlaf konnte er nicht denken. Und an seine Bandmitglieder auch nicht. ~~~~~~~~~~ Nachdenklich zupfte er an seiner Gitarre rum. Er war sowieso der erste. Okay.... er war wie immer auch überpünktlich, also hatte er zu warten, wenn auch nur fünfzehn Minuten, dann würde Shinya auftauchen. Kurz darauf, Kyo, der sich allerdings schnell wieder einrollen und irgendwo weiterschlafen würde - wahrscheinlich unter dem Tisch, da die Couch zu gefährlich war, wenn Toshiya noch nicht da war, und dieser kam immer so 5 Minuten nach Daisuke, der wiederum würde Punkt Läuten zum Probenbeginn erscheinen, da konnte Kaoru schon die Uhr danach stellen. Und Toshiya würde Kyo nicht am Leben lassen, wenn er wie sonst auch immer üblich, sich über die Lehne werfen würde und dann einfach nach hinten auf dem kleinen Kyo landen würde. Also Bett sicherer als Bank. Leise summte er eine Melodie vor, die er dann nachzuspielen versuchte. Das neue Album brauchte noch einige neue Lieder und anscheinend tat außer ihm niemand etwas. Gut.... Tooru die Texte, aber die waren auch schon mal besser. Hin und wieder brachte Die eine annehmbare Komposition zusammen, aber auch nur hin und wieder... und dann hatte er, Kaoru, genau wie bei den Liedtexten von Kyo, jede Menge nachzuarbeiten. Eigentlich wäre er da alleine auch schneller. Shinya, war nun einmal eben ihr Küken, das Chibi, wie Daisuke ihn gerne nannte, und von ihm konnte Kaoru nicht verlangen, dass er die Fehler oder die Faulheit der anderen ausbadete und alles wieder zurechtbog. Und in letzter Zeit, das hatte Kaoru beobachtet, ging es Shinya auch nicht wirklich gut. Er war abgemagert und viel zu ruhig, gab kaum noch Vorschläge für Verbesserungen oder sprach mit anderen. Tja, und Toshiya.... war eben Toshiya. Gut, jeder kannte ihn als sorgenlosen Nichtsnutz, aber dem war nicht so. Toshimasa konnte genauso ernst und bedrückt sein wie Shinya... nur eben nicht so ruhig. Alles in allem waren seine Freunde einfach Freunde, oder auch nicht. Kaoru war sich sicher, dass niemand wusste, was er fühlte, wenn sie ihn mal wieder hängen ließen oder wenn es nur hieß, dass ihr Leader das schon regeln würde. Ja, natürlich würde er alles machen, alles, wenn er nur seine Freunde glücklich und Dir en grey erfolgreich sehen könnte. Aber wie eine Wurst zwei Enden hat, hatte auch Kaoru nur einen Geduldsfaden und der riss langsam. Mit jeder Minute, welche die anderen zu spät kamen, immer mehr und immer kleiner wurde die Chance, dass er auch diesmal mit einem einfach "Entschuldigung, hab' verschlafen" zufrieden war. Mittlerweise war es dreiviertel zwölf. Um halb elf war die Probe angesetzt gewesen. Kaoru hatte genug gewartet, beschloss er. Genug, um wirklich wütend zu sein, wütend, traurig und enttäuscht. War er den anderen denn wirklich so wenig wert? Sie vergaßen ihn einfach, vergaßen die Probe, vergaßen Dir en grey und ihre Freundschaft. Kao packte seine Gitarre ein und räumte den Probenraum ordentlich auf. Dann hielt er inne und sah sich um. Wieso machte er das eigentlich? Sie wussten es doch sowieso nicht zu schätzen. Vorsichtig trug der Leader seine Sachen aus dem Raum, stellte sie sicher ab, schloss dann die Tür, holte tief Luft und begann dann einfach zu schreien. Gleichzeitig wurde er immer aggressiver und seine Enttäuschtheit stieg. Er musste seinen Frust abbauen, also begann er zu wüten. Er schmiss Toshiya's geliebtes Sofa um, räumte die CDs aus den Regalen und schleuderte auf Die's Platz, verschob die Möbel und randalierte, Kyo's Instandnudeln verteilte er im ganzen Raum und sprang darauf herum bis sie nur noch Brösel waren, dann griff er nach den Sticks und dem grünen Tee von Shinya und zögerte. Wenn... dann hatte Shinya es am wenigsten verdient, dass er hier so ausrastete, aber auch er ließ ihn hier alleine, vergrub sich in seiner eigenen Welt, nein.... es war nur gerecht. Kaoru schleuderte die Sticks und die Teepackungen durch den ganzen Raum und schrie wieder weiter bis er erschöpft in die Knie sank. Sie hatten es verdient. Er nahm einen Schwarzen Edding, jenen, mit dem Die immer so gerne alle anderen anschmierte und sie dann tagelang so herumliefen und schrieb in großen lesbaren Buchstaben an die reine, fast schon unschuldig wirkende weiße Wand "(N)EVER GOODDBYE. MISS DIR EN GREY. LOST MY FRIENDS." Dann stöpselte er den schwarzen Stift zu und ging hinaus, stolperte über ein paar CDs und Sticks und trat schließlich auf eines der Kissen von Toshiya's Bank, dann schloss er ab, nahm seine Sachen und trug sie zum Auto. Dort verstaute er seine kostbaren Instrumente, die neuen Texte und Songs an denen er gearbeitet hatte, und sah dann erneut auf die Uhr. Dreiviertel zwei. - Noch immer war niemand hier. Traurig seufzend ließ Kaoru seinen Kopf sinken und rieb sich die Stirn. Ob sie bereifen würden, was sie getan hatten? Das Kaoru auch nur ein Mensch mit Gefühlen war? Dass dies auch sein Leben war, dass auf dem sie so einfach herumtrampelten? Er bezweifelte es, als er heim fuhr und sich dann in seiner Wohnung einschloss. Er zog die Vorhänge zu, schloss alle Jalousien und ließ sich dann in völliger Dunkelheit auf sein Bett sinken. Donnerstag, 23. Juni. Kurz nach zwei, sagte ihm der Blick auf sein Handy, ehe er dieses wendete und die Augen schloss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)