Der Schrumpfkopf, drei Tage vor dem Aufhängen von abgemeldet (Eine Warhammer Geshichte) ================================================================================ Kapitel 1: Der Schrumpfkopf, drei Tage vor dem Aufhängen -------------------------------------------------------- Der Schrumpfkopf, drei Tage vor dem Aufhängen Ein Kopf baumelte herunter von einem Baum und wiegte sich sanft im lauen Dschungelwind, welcher durch die Bäume strich. Besagter Kopf war schrumpelig und reichlich klein, die Ohren waren zu groß und die Nase zu breit, kurz: Ein Schrumpfkopf. Die leeren Augenhöhlen starrten ins nirgendwo und auch sonst wirkte der Kopf, wie ein richtiger Schrumpfkopf, ganz artig und stumm. Aber drei Tage zuvor, war der Schrumpfkopf noch ein normaler Kopf gewesen, mit Augen, Ohren, glatter Haut und noch nicht in der Gesellschaft von Zwergenschrumpfköpfen, Menschenschrumpfköpfen, Elfenschmrupfköpfen, Orkschrumpfköpfen und... hmm, ja... also, schwer zu sagen was die anderen mal waren. Jedenfalls, war dieser ganz spezielle Kopf drei Tage vorher noch fest auf dem Hals des Besitzers verankert gewesen. Ein schlanker, eleganter Helm hatte ihn geschmückt und die Ohren waren schlank und spitz gewesen. Drei Tage zuvor war es ebenso heiß wie jeden anderen Tag auch. Altharon verfluchte in Gedanken den widerlichen Kontinent, aber die Aussicht auf Schätze, Sklaven und möglicherweise sogar Magische Waffen hatten den jungen Adeligen gelockt, den reichen Hof seines Vaters zu verlassen und seinen vergifteten Dolch gegen ein Schwert zu tauschen. Natürlich war er ein Adeliger und als solcher Ausgebildet in Kampfkunst, Intrigen und Politik, aber dennoch wollte er nicht an den Höfen der Druchii um Macht kämpfen, nur um eines Morgens nicht mehr aufzuwachen weil er vergiftete Trauben gegessen hatte. Natürlich gehörte auch das dazu, aber er mochte die Vorstellung, mit einer Truppe Krieger über schwächere Völker herzufallen. Und so hatte er eben ein wenig intrigiert, vergiftet, bestochen und erpresst um sich sofort eine Stelle als Offizier auf einer der Schiffe der schwarzen Flotte gesichert. Zwar nicht Kapitän, aber er wollte ja auch nicht direkt die Verantwortung übernehmen wenn etwas schief lief. Er hieb mit seinem Schwert mehrere Lianen aus dem Weg und schritt weiter vorwärts, dabei einige kleine Pflanzen zertretend. Hinter ihm seine Männer, welche ihm schweigend und vorsichtig folgten. Nur einige Meter von ihnen entfernt lag ein grünäugiges Wesen auf der Lauer und spähte auf sie herab. Auf einem Ast liegend, von den Druchii unbemerkt, ließ der dunkelschuppige Skink seine Zunge leicht heraus hängen und nahm den Geruch der Eindringlinge auf, eine seltsame Mischung aus Metall, Schweiß und warmem Blut, aber süßlicher als der Geruch von Menschen und etwas verschmutzt, so ähnlich wie bei den bärtigen Menschen die vom Chaos befleckt wurden aber nicht ganz so stark. Vorsichtig schob der Skink sich vorwärts und huschte dann den Baumstamm hinauf. Innerhalb weniger Sekunden hatte er einen anderen Ast erreicht, rannte an ihm entlang und schwang sich zum nächsten. Er überholte problemlos die Dunkelelfen unter sich und huschte weiter durch das dichte Geäst der lustrianischen Bäume, welche in der Küstennähe längst nicht so hoch waren wie weiter innerhalb des Kontinents und so auch dichter standen als man erwarten würde, wodurch die Art der Fortbewegung tatsächlich möglich war. Die flirrende Hitze machte Altharon zu schaffen und er wischte sich den Schweiß von der Stirn. Oh, wie sehr er sich den Kalten Wind über Naggaroth herbei wünschte. Wenige Monate zuvor hatte er selbigen noch verflucht, aber in diesen Monaten hatte sich eine Menge geändert. Wo er schon dabei war, wünschte er sich auch direkt diese eine Tänzerin herbei, inklusive großem Bett, erlesenem Wein und ihrer Schwester. Hui, das war damals eine Nacht gewesen. Er lachte beinahe auf als er bemerkte, wie unsinnig solche Wünsche waren, aber er begnügte sich dann doch mit einem Grinsen. ,Oh wie schön wäre jetzt der kalte Wind.', wiederholte er seinen Wunsch in Gedanken und ohne es wirklich zu bemerken, wischte er sich den Schweiß erneut weg. Er konnte nichts dafür, es war einfach so extrem heiß. Dunkelblau geschuppte Skinks, mit verzierten Blasrohren und gefährlich aussehenden Klingen bewaffnet, schoben sich vorsichtig durchs Unterholz und immer näher an die arglosen Eindringlinge heran. Die verhassten Dunkelelfen bewegten sich erstaunlich schnell und sicher durch den immer dichter werdenden Dschungel, vermieden sorgsam alles was bunt war, egal ob Tier oder Pflanze, scheinbar hatten sie bereits Erfahrungen damit gesammelt sich in den heimtückischen Dschungeln Lustrias fort zu bewegen. Der vorderste der Echsenwesen zwinkerte einmal um eine kleine Mücke zu vertreiben, dann wand er seine volle Aufmerksamkeit seinen Feinden zu. Er hasste diese widerwärtigen, abartigen, warmblütigen Spitzohren. Sie waren verabscheuungswürdige Monster, er konnte nicht verstehen wieso die Alten solche Wesen erschaffen hatte. Grausam, selbstsüchtig und ignorant. Aber wenigstens schmeckten sie gut. Lautlos zog er aus dem Salamanderlederband um seinen Oberarm einen der winzigen Giftpfeile und schob ihn in sein Blasrohr. Altharon sprang beinahe auf als er dachte, etwas im Augenwinkel gesehen zu haben aber als er hinsah, entdeckte er nur Farne, Lianen, Sträucher und Baumstämme. ,Schatten. Bloß ein paar Schatten.' Einer der Schatten hob sein Blasrohr und stand kurz davor, die Luft mit erschreckender Kraft durch das kurze Holzrohr zu stoßen. Erneut zuckte Altharon, schon wieder bewegte sich etwas. "Was in Khaines Namen...", murmelte er, doch da war es schon zu spät. Ein winziger Pfeil zischte durch die Luft und bohrte sich in den Hals eines Korsaren, welcher schreiend zu Boden ging. Geistesgegenwärtig schrie ein Soldat: "DECKUNG!!" Nur Sekunden Später ging er selber zu Boden, ironischerweise hätte der winzige Pfeil in seinem Bein ihn verfehlt, wäre er nicht in Deckung gesprungen. Die Slave aus Giftpfeilen währte nur kurz, dann sprang Altharon auch schon auf und zog seine Klinge. "Vorwärts!!!" Noch während seines ersten Kommandos hatte er immer, ,Für Malekith' geschrieen, aber das hatte er sich abgewöhnt weil es einerseits zu lang war und andererseits nicht einer der Korsaren für ihren König kämpften. Der wäre natürlich nicht sehr erfreut gewesen, aber er war weit weg. Mit gezückten Klingen sprangen die Druchii wieder auf die Füße und stürzten sich auf ihre Gegner, welche im selben Moment aus ihrer Deckung schossen und sich mit zischenden Lauten auf sie stürzten. Die Skinks schossen vorwärts, direkt auf ihre Widersacher zu und schwangen mit erstaunlicher Präzision ihre kurzen Waffen. Dann ging alles in einem blutigen Handgemenge unter. Säbel aus Dunkelelfenstahl prallte auf aus Obsinit geschnitzten Zacken und Froschgift vermischte sich mit Seedrachenschleim. Funken flogen als Altharon den Hieb eines geschuppten Gegners parierte, dann sprang er geradezu nach vorne und hieb nach dem Kopf des kleinen Skinks, aber der wich gerade noch rechtzeitig zur Seite aus. Eine Rolle brachte diesen hinter den Dunkelelfen und mit einem Schlag unterlief er dessen Deckung . Altharon dankte allen Göttern die er kannte für das hervorragende Kettenhemd welches er trug, als er spürte wie die Klinge des Feindes an ihm abglitt. Mit einer schnellen Drehung wand er sich um, wobei sich die Waffe der Echse im Mantel verfing. Aus dem Gleichgewicht gebracht, war der Skink eine leichte Beute und sah das Schwert nicht einmal kommen, welche seinen Schädel spaltete und Gehirnmasse, Blut und Knochen in alle Richtungen spritzten ließ. Ohne sich weiter um diesen Kontrahenten zu kümmern sah sich der Druchii nach weiteren Gegnern um und wich gerade noch rechtzeitig einem unglaublich schnellen Hieb aus. Er sprang nach hinten und stieß sein Schwert nach vorne, lenkte die Klinge des Angreifers ab und schob seine eigene daran nach vorne. Im letzten Moment duckte der Skink sich und entging einem gefährlichen und sicher auch tödlichen Treffer. Die beiden Kontrahenten musterten sich kurz. Anthalon erblickte ein Wesen, wie er es selten zuvor gesehen hatte. Schlanke Gliedmaßen, Klauen an Händen und Füßen, einen lang gezogenen Kopf und große, gelbe Augen. Ein Kamm aus ledriger Haut spannte sich über dem Kopf und leuchtete gefährlich rot, ein krasser Gegensatz zu den dunklen, blauen Schuppen und den beinahe schwarzen Knochenplatten auf dem Rücken. Er musste zugeben, dass diese Wesen etwas Faszinierendes an sich hatten, unter anderem dass sie trotz ihrer schmächtigen, dünnen Gestalt so gefährlich waren. Der Skink jedoch sah nur einen weiteren Dunkelelfen, widerwärtig und stinkend nach Verderbnis und Falschheit. Gekleidet in einen Umhang aus schuppiger Haut unbekannter Herkunft, lilanen Kleidungsstücken und metallisch wirkender Schuppenrüstung um die schwache, weiße Haut zu schützen. Das bisschen Fell welches das Spitzohr besaß, war verborgen unter dem schlanken, schwarzen Helm. Und dann war auch schon die Sekunde des gegenseitigen Betrachtens vorbei und es ergab sich ein Morbider Tanz aus Klingen und Kämpfern. Altharon wich einem Angriff aus, stieß selber nach vorne und wurde pariert, bevor er einen Schritt zurück trat um sich etwas Luft zu verschaffen. Er fing einen Schlag von links mit seinem Schwert ab und bemerkte, wie sein Gegner auf ihn springen wollte um ihm die scharfen Zähne in den Hals zu rammen. Mit einem Schritt zur Seite wich er aus, gleichzeitig stieß er sein angewinkeltes Bein nach oben und rammte dem Echsenwesen das Knie unter die Schnauze. Er spürte mit Befriedigung wie Knochen knackten und Zähne splitterten, aber er nahm sich nicht die Zeit es zu genießen. Ein schneller Schlag seines Säbels in den Hals des nun wehrlosen Wesens beendete die Sache. Bemerkend, dass er sich durch diesen Sieg Luft verschafft hatte, sah er sich um. Seine Korsaren kämpften tapfer gegen die Dschungelwesen aber direkt vor ihm, nur zehn Meter entfernt stand sein Wunschgegner. Größer als alle anderen seiner Art, mit dunkleren Schuppen und grün leuchtenden Augen zerfetzte der Skink gerade die Kehle eines Dunkelelfen, sprang dann nach vorne und wich so Schwerthieb eines anderen aus. Mit einer beachtlichen athletischen Leistung vollführte das Wesen einen Flickflack, stieß dabei seine sichelartige Klinge direkt durchs Visier des Dunkelelfen welcher ihn angegriffen hatte und raste dann geduckt weiter. Wie Altharon feststellte, direkt auf ihn zu, ihm Augenwinkel bemerkte er noch wie der vorherige Gegner seines Kontrahenten kraftlos zu Boden sackte. Und dann trafen sich auch schon die beiden Klingen, Alharon wurde beinahe zurück geworfen durch die Wucht des Aufpralls. Für einen Moment sahen sich die beiden Soldaten in die Augen und erkannten den Anführer der jeweils anderen Partei. Der Moment verschwand so schnell wie er gekommen war und beide sprangen zurück. Vorsichtig umkreisten sie sich, denn beide wussten dass man den jeweils anderen nicht unterschätzen durfte. Wie auf ein nicht hörbares Signal stieß der Elf nach vorne und stieß zu, nur um pariert zu werden, aber der nächste Angriff folgte sofort. Die Wucht des Angriffes riss Mundili beinahe die Klinge aus der Hand. ,Der ist gut.', stellte er emotionslos fest und lehnte sich nach vorne, schlug mit seiner eigenen Waffe zu und verfehlte seinen verhassten Feind nur im Millimeter, abgelenkt durch das Säbel des Elfen. Er wusste, er durfte nicht verlieren. Bestimmt war dieser Warmblüter zu Großem bestimmt, jedenfalls hatte er sehr viel Potenzial. Mundili gab zu, dass er seinen Gegner wirklich schätzte, auf eine sehr unorthodoxe Weise zwar, aber er schätzte ihn. Erneut parierte er einen Schlag, biss gleichzeitig nach vorne und nutzte den Moment der Überraschung um selber zum Angriff über zu gehen. Es ging alles wie von selbst, er dachte nicht einmal darüber nach. Er kämpfte ganz automatisch, so wie er es immer getan hatte seit er aus dem Brutteich gekrabbelt war, der nie zuvor eine Brut hervor gebracht hatte. Seit die anderen Skinks erstaunt festgestellt hatten, dass er beinahe schwarze Schuppen und grüne Augen hatten und in ihm einen Erwählten des Huanchi erkannt hatten. Er wusste, dies war ein Geschenk seines Gottes, seines Schutzherren. Er kämpfte besser als die meisten Sauri, vor allem schneller und listiger. Genau wie sie, kämpfte er rein intuitiv, aber ihm kamen Ideen, die einem Saurus nie gekommen wären. Er wusste genau, auch er war zu Großem bestimmt, zu mehr als nur dazu, diesen Teil Lustrias vor Invasoren zu schützen. Aber für den Moment, reichte es ihm schon, nur diesen Kampf zu überleben. ,Ich sollte während eines Kampfes mich mehr auf den Kampf konzentrieren, anstatt herum zu philosophieren.', dachte er sich und stieß dann erneut zu. ,Was hab ich eigentlich gerade gemacht?' Altharon bemerkte ein Zögern bei seinem Gegner und nutzte es Augenblicklich. Ein wuchtiger Hieb mit seinem Säbel trennte beinahe den Schädel des Skinks von seinem Hals, aber nur beinahe. Zentimeter vor seinem Ziel wurde die Klinge aufgehalten von der Waffe der Echse, welche alle Mühe hatte die Wucht abzufangen. Auf einmal spuckte der Skink aus, genau ins Gesicht des Elfen, hätte dieser nicht seine Hand gehoben. ,VERDAMMT!!!', schrie er sofort gedanklich auf, denn Altharon wusste natürlich was das bedeutete. Nur einen winzigen Moment sah er seinen Gegner nicht, nur einen winzigen Moment versperrte seine eigene Hand die Sicht, aber das reichte. Bevor er wusste wie ihm geschah wurde eine schmerzhafte Klinge in seine Seite getrieben und er stieß einen stummen Schmerzensschrei aus. Dann unbeschreiblicher Schmert, welcher sich rasend schnell auf seine Brust zuwebte und von dort Explosionsartig überall hin. Dann wurde es Schwarz. Mundili wusste natürlich, dass er unfair gewesen war, aber sonst hätte er womöglich verloren. Er war ja kein Saurus. Er war ein Skink und wenn er schon kämpfen musste, dann wenigstens wie ein solcher. Nach dem Kampf gegen seinen verabscheuungswürdigen aber dennoch geachteten Gegner musste er feststellen, dass es sich bei diesem um den letzten Feind gehandelt hatte und somit nichts mehr zu tun gewesen war. Er hätte vielleicht gegrinst, aber dazu waren seine Gesichtsmuskeln nicht in der Lage, weshalb er es nicht tat. Vielleicht aber auch nicht, weil ihm nicht danach war. Ihm war eher danach, einige leckere Raupen zu verspeisen, bei der Vorstellung an diese herrlichen, schleimigen und dennoch knackigen Knabbereien verlor er beinahe Speichel. ,Aber vorher...' Er griff nach unten, schob vom Schädel seines Feindes den Helm und zog ihn leicht an den Haaren hoch. Dann schlug er einmal mit seiner Sichelklinge zu. Noch ein Hieb, Knochen knackten und ein kräftiger Ruck trennte endgültig den Hals vom Kopf. Nach dem Einkochen, dem Einlegen in Auuliensäure und dem Trocknen, wurde der Kopf in einen Baum gehängt, zwischen Schrumpfköpfen welche von Menschen stammten, einige von Orks und sogar einige Zwerge waren da. Sanft wiegte er sich im Dschungelwind und schaukelte langsam hin und her. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)