Im Flügelrausch der Phantasie von Yalene (Eine Sammlung an Kurzgeschichten) ================================================================================ Kapitel 4: Regennacht --------------------- „Regennacht“ Eine Kurzgeschichte Von Yalene Eventuelle Ähnlichkeiten mit anderen Werken sind bitte als unbeabsichtigter Zufall anzusehen. Kommentare der Autorin sind am Ende des Kapitels zu finden. ~+~+~+~+~+~+~+~+~ Regennacht ~+~+~+~+~+~+~+~+~ *Lauf!*, schrieen ihre Gedanken. Nackte Füße klatschten in aufgewühlten Schlamm. *Halt nicht an, lauf weiter…* Lichter schienen durch die Bäume, näherten sich, entfernten sich wieder. Wage hörte man das Brummen von Motoren. *Lauf nur weg von dort!* Atemlos bahnte sich der junge Körper durch die Büsche, wich Bäumen im Dunkel der Nacht aus. Unter dem Regen bemerkte die Gestalt nicht einmal, dass sich die Nässe auf ihrem Gesicht mit Tränen mischte. Die Kälte biss auf ihrer Haut, schluchzerartige Laute entrannen ihrer Kehle und ihr Körper schüttelte sich in Agonie. Auf einmal gab der Boden nach. Das junge Mädchen rutschte im Schlamm aus, fiel den Hang hinunter, der von den umstehenden Bäumen verdeckt worden war. Entkräftet von ihrem Lauf und von Weinkrämpfen geschüttelt blieb sie liegen. Die spärliche Nachtbekleidung haftete vor Nässe schwimmend an ihrem Körper, das Weiß schon lange dem Braun des Schlammes gewichen. Das prasselnde Rauschen des Regens klang in ihren Ohren. Kaum mehr waren die Motoren zu hören. Der Atem ging stoßweise, wurde von dem hastigen Lauf zu sehr beansprucht. Erst jetzt bemerkte sie, wie kraftlos ihr Körper geworden war. Das Adrenalin verebbte langsam und eine resignative Ruhe überkam das junge Wesen. Sie wusste, das Rennen war vergebens. Die Tränen würden nichts bringen. Sie würde wieder zurück müssen, zurück an diesen Ort, von dem sie gerade geflohen war. Es gab keine andere Lösung. Langsam richtete sie sich auf. Ihr Blick ging stumm in die Richtung ihrer Herkunft. Widerwillen machte sich breit. Die Bilder ihrer Flucht, nachdem sie wieder einmal Zeuge wurde wie die kraftvolle Hand nieder schnellte, spielten vor ihren Augen. Sie hörte noch das klatschen der Hand, hörte den Schmerzensschrei. Ein neuerlicher Schmerz breitete sich in ihrem Inneren aus. Lange verharrte sie an dieser Stelle. Der Regen prasselte noch immer auf sie herab. Ferne Lichter erhellten kurz das Dunkel der Bäume, entfernten sich aber genauso schnell wieder. Plötzlich erklang ein schriller Ton. Das Telefon klingelte in ihrer Tasche. Einmal, zweimal… sie verharrte weiter. Minuten schienen zu vergehen, ehe sie die Hand nach dem läutenden Kleinod ausstreckte. Natürlich… es war sie. Eine Frauenstimme sprach am anderen Ende. Sie klang nervös, aber eher noch erschöpft und ängstlich. Sie solle nach Hause kommen, wurde ihr gesagt. Wieder kehrten die leeren Augen in die Dunkelheit. War zurückkehren überhaupt möglich? Wenn ja, würde es denn etwas ändern? Die Frauenstimme erklang wieder. Sie flehte. Schmerz, Reue und Kummer breiteten sich in dem Mädchen aus. Sie sagte nichts, gab nur einen Laut von sich, bevor sie das Telefon abstellte und ihren nassen, müden, schmerzenden Körper erhob und die Richtung einschlug, aus der sie gekommen war. ~+~+~+~+~+~+~+~+~ Ende ~+~+~+~+~+~+~+~+~ Ich bin jeden Formen der konstruktiven Kritk, schwärmenden wie scheltenden Kommentaren und sonstigen Meinungsäußerungen nicht abgeneigt. Sie werden meinerseits auch sicher nicht negativ aufgefasst. So far, Yalene. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)