Lebenslinien von Herzfinster ================================================================================ Kapitel 56: Der Wächter ----------------------- Lebenslinien Kapitel 56 Autor: Herzfinster Disclaimer: Alle Charaktere und sämtliche Rechte an Naruto gehören irgendwem anders, jedenfalls nicht mir! Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeit zu Lebenden und Toten Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt. Alle weiteren Charaktere sind Eigentum des Autors. ~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~ Unschlüssig ließ Sasuke den Blick schweifen. Die Rebellen hatten sie bis an den Rand des Sektors gebracht, doch weiter konnte und wollte sie niemand begleiten. Auch konnte niemand von ihnen sagen, welchen Weg sie gehen mussten. Die beiden Jungen waren somit auf sich allein gestellt und mussten auf gut Glück ihren eigenen Weg zurück finden. Naruto blickte dem jungen Rebellenmädchen noch nach, wie sie zwischen all den Eisenträgern der Metallkonstruktion hinter ihnen verschwand. "Und nun? Wo lang?", fragte er und wandte sich wieder an Sasuke. Das war eine sehr gute Frage... Sie hatten Proviant für eine Woche dabei, Kletterausrüstung, Verbandszeug, Taschenlampen und die Kleider auf dem Leib. Wie weit kämen sie damit wohl? "Ich glaube, wir müssen nach links. Der Spiegel war irgendwo entlang der großen Spalte, oder nicht?" "Trotzdem ist das ziemlich... vage. Die Spalte ist riesig." "Haben wir denn eine Wahl...?" Naruto erwiderte nichts. Nein, eine Wahl hatten sie wohl kaum. So ging Sasuke einfach los. Stumm liefen die beiden Jungen nebeneinander her. Es schien, als wären sie die einzigen Menschen in dieser unendlich großen Landschaft aus Stahl. Nur gelegentlich sahen sie irgendwo eine der großen Baumaschinen. Sie alle hatten wohl das Ziel in dieser Welt aus Metall und Plastik noch mehr Gebäude aus Stahl und Plastik zu bauen. Gebäude für Menschen, die es nicht mehr gab. Naruto erzählte Sasuke alles, was er auf seiner Suche erlebt hatte. Wie er die Siedler getroffen hatte, wie Neji und er vor den Spähern und Jägern geflohen waren, schlussendlich gegen sie gekämpft hatten... Und auch, dass Neji kein Mensch gewesen war... Sasuke jedoch hörte ihm nur schweigend zu, nickte gelegentlich oder schüttelte den Kopf. Doch über seine Erlebnisse wollte er nicht sprechen. Naruto kam dies seltsam vor, doch wenn Sasuke so beharrlich schwieg, dann musste es einen triftigen Grund haben. So fragte er auch nicht weiter nach... Nach mehreren Stunden des Wanderns beschlossen sie zu Rasten. Verborgen in einer Spalte zwischen zwei hohen schmalen Türmen ließen sie sich nieder. Naruto streckte stöhnend alle Viere von sich und schloss die Augen. Sasuke lehnte sich mit dem Rücken gegen die kalte Wand. Inzwischen konnte er sich auch wieder ohne Schmerzen hinsetzen oder liegen. Auch von der Folter hatte er Naruto nichts erzählt. "Hoffentlich finden wir den Spiegel bald", meinte Naruto, "Ich hab keinen Bock mehr zu laufen..." "Wir könne nun mal nicht fliegen...", erwiderte Sasuke tonlos und ließ den Blick abermals über die eintönige Landschaft schweifen. Hoffentlich verliefen sie sich nicht. Das war hier sicherlich nicht schwer. Und nach dem Weg fragen würden sie dann auch kaum können... Aber Moment! Was war denn das? Sasuke beugte sich vor um besser sehen zu können. Hatte sich da etwas bewegt? Mit dem Ellbogen stieß er Naruto an und wies mit einem Kopfnicken in die Richtung, in der er etwas gesehen haben wollte. Der blonde Shinobi bemerkte schon am Blick seines Kameraden, dass jetzt Klappe halten angesagt war. Aufmerksam lauschten sie, doch zu hören waren nur die üblichen summenden und brummenden Geräusche dieser toten Welt. "Hast dich wohl getäuscht...", meinte Naruto und wollte sich wieder hinlegen. "Ja, glaub ich auch..." Doch plötzlich sah er es wieder! Dieses Mal war er sich sicher: da war jemand! Auf allen Vieren kroch Sasuke aus ihrem Versteck und sprang auf die Beine. Ein Schatten huschte zwischen den Säulen eines halbfertigen Gebäudes hin und her. "Ist das ein Mensch?", raunte ihm Naruto ins Ohr, der jetzt dicht hinter ihm stand, ihre Rucksäcke auf dem Arm. "Lass es uns doch rausfinden..." Aber das Wesen hatte wohl bemerkt, dass man es beobachtete und zeigte sich nicht mehr. Langsam schritten die beiden Jungen auf die Stelle zu, an der sie es vermuteten. Naruto suchte mit dem Blick nach der fremden Kreatur. "Vielleicht ist es ja weggelaufen..." "Dann hätten wir es doch gesehen." "Vielleicht ist es unsichtbar?" "Wie soll das denn gehen?" Der blonde Junge wollte Sasuke gerade einen Vortrag von den Unmöglichkeiten dieser Welt halten, als ihm eine Bewegung ins Auge sprang. Beide gleichzeitig blieben sie stehen. Da hockte jemand im Schatten eines Kabelbündels auf dem Boden. Die zusammengekauerte Gestalt rührte sich nicht mehr. Sasuke hob die Taschenlampe – und Naruto schreckte zurück. Die Kreatur stieß einen spitzen Schrei aus und duckte sich noch mehr. Ungläubig starrten die beiden Kinder es an. Das Wesen sah auf den ersten Blick wie ein Mensch aus, aber... auch wieder nicht. Über die viel zu langen dürren Glieder spannte sich eine papierdünne bleiche Haut. Langes, dunkles Haar viel ihm über die Schultern, doch das verbarg nicht, dass es völlig nackt war. Riesige silbrige pupillenlose Augen starrten ihnen aus dem länglichen Gesicht entgegen. Das Wesen hob den Kopf und schnupperte wohl, jedenfalls bewegte sich die schmale Nase ein wenig und auch der kleine Mund öffnete sich leicht. "Was... ist das?" Naruto konnte gar nicht glauben, was er dort sah. Sasuke schüttelte nur den Kopf. "Sieht nicht wie ein Mensch aus." Er drückte Naruto die Taschenlampe in die Hand und ging in die Knie. Ruckartig bewege das Wesen den Kopf und starrte ihn an. "Sasuke, was hast du vor?!" "Ich glaube, es hat Angst vor uns..." "Gut, dann lass es in Ruhe und wir verschwinden..." Irgendwie fand er den Anblick dieser Kreatur abstoßend, ja richtig eklig dieses haarlose nackte Ding. Wie eine rasierte Ratte ohne Schwanz.. Aber Sasuke schien ihm gar nicht zuzuhören. Auf allen Vieren wie ein Tier näherte er sich dem fremdartigen Wesen, welches ihn neugierig beobachtete. Langsam rückte es ein wenig näher an den Jungen heran. "Verdammt, Sasuke, das Ding ist unheimlich!" Unschlüssig stand Naruto da und wusste nicht, was er von der Situation halten sollte. "Das denkt es sicher auch von dir", erwiderte der andere Junge. Das Wesen streckte den Arm aus und berührte Sasuke knapp mit den langen Fingern im Gesicht. Die Haut dieser Kreatur fühlte sich ganz menschlich an... Regungslos blieb er sitzen. Wieder rückte die fremde Lebensform ein wenig näher, griff nun nach den schwarzen Haaren seines Gegenüber und tastete dessen Ohren ab. Erst jetzt viel Sasuke auf, dass dieses Wesen sehr lange und spitze Ohren hatte – und auch sehr lange und spitze Zähne. Es beugte sich zu dem Shinobi hinüber und schnupperte interessiert an seiner Kleidung. "Na toll, es mag dich...", kommentierte sein Begleitern nicht ohne Ironie und verschränkte die Arme vor der Brust. Noch ehe Sasuke etwas erwidern konnte, unterbrach sie ein fremdartiges Geräusch. Etwas Metallenes schlug auf dem Boden auf und rollte ein Stück. Plötzlich knallte es und in der Höhle wurde es taghell, so als wäre die Sonne explodiert. Das Wesen schrie entsetzlich und floh durch eine Röhre in eine unbekannte Dunkelheit. Die beiden Jungen schlossen die Augen und verbargen ihre Gesichter vor dem brennend heißen Licht. Sasuke streckte die Hand nach hinten aus und tastete nach Naruto, bekam schließlich dessen Hose zu fassen. Der blonde Junge ließ sich auf die Knie fallen und krallte sich ebenfalls an seinem Freund fest. Was auch passierte, sie durften einander auf keinen Fall wieder verlieren! "Ihr habt verbotenes Terrain betreten", erklang eine vertraute Stimme irgendwo über ihnen, "Was ist euer Anliegen?" TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)