Lebenslinien von Herzfinster ================================================================================ Kapitel 129: Monster -------------------- Lebenslinien Kapitel 129 Autor: Herzfinster Disclaimer: Alle Charaktere und sämtliche Rechte an Naruto gehören irgendwem anders, jedenfalls nicht mir! Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeit zu Lebenden und Toten Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt. Alle weiteren Charaktere sind Eigentum des Autors. Zu diesem Kapitel verwendete Musik: Besser du rennst – Subway to Sally End of all hope, Wish I had an angel, Wishmaster, Dark chest of wonder, Planet hell – Nightwish Aura, Stray child - .//hack SIGN OST ~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~ Durch ein Gebüsch, über einen Felsblock und zwischen einer Gruppe Birken hindurch. Am Ufer eines kleinen Tümpels kam Sasuke schließlich zum stehen. Aufmerksam lauschte er, doch er konnte nichts hören. Das Tier hatte ihn nicht verfolgt. Eilig kletterte er auf einen hohen Baum bis er beinah die Spitze erreicht hatte in der Hoffnung, von hier oben aus ausmachen zu können, wo Naruto sich befand. Seine Idee war gewesen, dass das Raubtier in seiner Verwirrung keinen von ihnen schnappen konnte und schließlich aufgab. Hoffentlich hatte er sich da nicht geirrt... Von seinem Aussichtspunkt aus konnte er einen großen Teil des Waldes überblicken, jedoch weder das Tier, noch Naruto irgendwo entdecken. Allerdings hatte er schnell den Weg wiedergefunden. Er war weiter gelaufen, als zunächst angenommen. Sasuke sprang über zwei Äste wieder herunter und überlegte kurz, was er nun tun sollte. Am Besten war es, wenn er wieder so schnell es ging zu ihrem Weg zurückkehrte. Dieser Wald schien ihm jetzt noch viel unsicherer als zuvor. Hoffentlich hatte dieses Tier keine Freunde hier, dann hätten sie ein wirkliches Problem. Der Junge sah sich um und suchte sich einen Weg durch das Unterholz. Wenn er die Entfernung richtig geschätzt hatte, dann musste er nicht weit laufen bis zu dem Waldweg. Doch der Wald war hier viel dichter und überall wuchsen dornenbehaftete Ranken und Büsche, die ihm den Weg versperrten. Schon nach weniger als zehn Metern wuchsen die Ranken so hoch und dicht, dass er nicht mehr weiter kam. Sasuke versuchte eines der Gewächse mit seinem Kunai zu zerschneiden, doch es war, als hätte er die Klinge auf massiven Stein geschlagen. Nicht mal eine Kerbe blieb im Holz zurück. In dieser Welt waren wohl nicht nur ihre zweibeinigen Bewohner anders. Ihm blieb nichts anderes übrig als sich einen anderen Weg zu suchen. So kletterte Sasuke erneut auf einen Baum hinauf. Allerdings merkte er sehr schnell, dass diese Art der Fortbewegung in diesem Wald äußerst gefährlich war. Nicht jeder Ast, der stabil wirkte, war es auch. Ein paar Mal landete er in einem Baum, der sich wie Gummi unter seinem Gewicht verbog und er rutschte beinah in die Dornen hinab. Schließlich landete Sasuke auf einer Gruppe mit dichtem Moos bewachsener Felsen, welche von den Dornen absolut unberührt geblieben waren. Erneut lauschte er in den Wald hinein, doch es war so still wie zuvor. Er traute sich nicht, nach Naruto zu rufen um keine Aufmerksamkeit von anderen Waldbewohnern, insbesondere die des Raubtieres auf sich zu ziehen. Sasuke wollte gerade seinen nächsten Landepunkt auskundschaften, als sich einer der Felsen unter ihm zu bewegen begann. Erst dachte er, der Brocken würde nur unter seinem Gewicht etwas wackeln, doch dann setzten sich auch die anderen beiden Felsen in Bewegungen und zwischen ihnen hob sich plötzlich ein Kopf. Zwei rote Augen starrten ihn aufmerksam an. Hinter ihm schlängelte sich ein dünner Schwanz empor und der Fels, auf dem er stand, erhob sich mit einem mal auf vier Beine. Die drei Wesen sahen genauso aus wie das große Raubtier, das sich als Baumgruppe getarnt hatte, nur waren sie viel kleiner. Dies musste sein Nest sein. Verwundert sahen die drei Jungtiere und der Mensch einander an. Eines von ihnen krabbelte seinem Bruder auf den Rücken und stieß Sasuke mit dem kurzen Schnabel an. "Zum Spielen hab ich keine Zeit", meinte Sasuke und bevor auch das zweite Jungtier zum ihm hochklettern konnte, sprang er hoch in die Luft, bis er einen dünnen Ast zu fassen bekam. Die Jungtiere drehten die Köpfe und schrien enttäuscht, doch die Dornenranken um ihr Nest herum konnten sie nicht überwinden. Sasuke hoffte nur, dass ihre Mutter ihre Rufe nicht hörte und zurückkehrte. Er zog sich hoch und suchte sich einen stabileren Ast. Unter ihm liefen die kleinen Tiere aufgeregt im Kreis und schubsten einander unwirsch, kniffen und kratzten. Eines von ihnen versuchte sich einen Weg unter den Dornen hindurch zu graben. "Bleibt bloß, wo ihr seid!" Sasuke zog einen kleinen Sprengkörper aus seiner Tasche und warf ihn dem Tier vor die Füße. Es schrie erbärmlich auf und taumelte vor Schreck rückwärts gegen seine Geschwister. Sasuke verschwand derweil wieder in den Baumkronen. Sobald er Naruto wiedergefunden hatte, mussten sie diesen Wald so schnell es ging verlassen. Als er nach oben blickte, sah er bereits die ersten Sterne. Viel Zeit bis zum Einbruch der Nacht blieb ihnen nicht mehr. Gerade hatte Sasuke den Waldweg erreicht, als ein schmerzgepeinigtes Brüllen durch die unnatürliche Stille des Waldes hallte wie eine Flutwelle. Augenblicklich blieb er stehen und hielt den Atem an. Das Tier musste ganz in der Nähe sein. Doch was war da passiert? Er sprang hinunter auf den Weg und rannte in die Richtung, aus der er den Schrei vernommen hatte. Auf dieser Seite des Pfades gab es keine Dornenranken oder ähnliche Gewächse, nur kleine Büsche und Bäume. Abermals hörte er die wütende Stimme des Raubtieres. Es schrie entsetzlich und langanhaltend, dann war es plötzlich still. Sasuke sprang einen Hang hinab und rannte einen sehr schmalen Pfad entlang. Dabei hinterließ er eine eindeutige Spur im Laub, doch das war ihm gerade egal. Es war ihm auch egal, dass seine Schritte in dieser Stille wahrscheinlich weit durch den Wald zu hören waren. Er hatte das ungute Gefühl, dass es ein großer Fehler gewesen war, sich zu trennen. Einige Male stürzte Sasuke beinah, als er in mit Laub zugedeckte kleine Löcher im Boden trat, konnte sich aber immer wieder abfangen und weiterlaufen. Der Weg schien kein Ende zu nehmen. In welche Richtung musste er jetzt gehen? Wo genau befanden sie sich? Kein Laut war zu hören, an dem er sich hätte orientieren können. Sasuke sprang über einen Felsen hinweg, doch dahinter befand sich nicht wie erwartet fester Boden, sondern ein gut getarnter Abgrund. Mehrere Meter flog der Junge in freiem Fall durch die Luft, bevor er hart in einer Talsenke aufkam und auf alle Viere stürzte. Der Sturz zwang ihn kurz anzuhalten und wieder zu Atem zu kommen. Sasuke hob den Kopf und ließ den Blick schweifen. Er kniete inmitten eines kreisrunden Lochs. Der Boden war bedeckt von Laub und kleinen Gewächsen, doch kein einziger Baum stand hier. Sie reihten sich am Rande des Abgrundes auf wie Schaulustige. Am Himmel konnte er bereits den Mond erkennen. Da erfasste sein Blick eine Bewegung hinter der Baumgrenze. Im wenigen Licht konnte er nicht ausmachen, was sich dort bewegt hatte. Nur ein kurzer Schatten, dann war es wieder verschwinden. Sasuke stand auf und lauschte aufmerksam. Ein dumpfes Grollen war zu hören. Dies war eindeutig das Raubtier. Dort oben war es! Und ganz bestimmt auch Naruto. Sasuke dachte nicht lange über darüber nach, was er als nächstes tat. Kurz suchte er mit dem Blick den besten Weg den Hang hinauf, dann ging er auch schon in die Knie. Das Chakra sammelte sich in seinem Arm. Ein prickelndes Gefühl durchströmte seinen Körper und für einen Moment fühlte er sich ganz wie der Wolf, dessen Fell er gerade trug. Ein wildes Tier, das jeden Moment seine Beute zur Strecke bringen würde. Sasuke rannte los, den Abhang hinauf und sprang hoch in die Luft. Zwischen den Bäumen sah er das große Tier stehen, Naruto unter seiner Pranke begraben. Es roch nach Blut. Nach sehr viel Blut. Das Tier schien ihn noch nicht bemerkt zu haben. Erst als der Shinobi wenige Meter hinter ihm landete, drehte es den Kopf in seine Richtung. Sasuke blieb nicht stehen. Er rannte um das Tier herum, welches den Kopf ungelenk in die andere Richtung warf, und griff seine Flanke an. Jetzt hatte auch Naruto seinen Freund bemerkt. "Sasuke, nein! Bleib weg von ihm!", schrie er und versuchte noch einmal mit aller Kraft, sich zu befreien. Das Chidori traf das Raubtier mit voller Wucht und es taumelte einen Moment lang. Der Schlag versenkte ihm das Fell, doch drang es nicht weiter durch. Naruto spürte einen krampfartigen Schmerz in seinem ganzen Körper. Die geringe Wirkung seiner Attacke brachte Sasuke einen Moment lang aus dem Konzept. Doch dieser kurze Augenblick der Unaufmerksamkeit reichte schon aus. Das Tier bekam seinen Umhang mit dem Schnabel zu fassen und schleuderte den Jungen über seinen Rücken davon. Naruto sah, wie Sasuke auf der anderen Seite des Baumkreises aufschlug und regungslos liegen blieb. "Sasuke..." Das Tier stampfte wütend mit dem Vorderbein auf und presste Narutos Körper fest gegen den Boden. Er schrie schmerzgepeinigt auf. Dem Raubtier schien die Unterbrechung überhaupt nicht zu gefallen. Es ließ von Naruto ab und wandte sich nun dem anderen Jungen zu. Sasuke drehte sich stöhnend auf den Rücken. Dieses Biest war viel wendiger und schneller, als er gedacht hatte. In diesem Moment erschien der gewaltige Kopf des Raubtieres über ihm. Blut tropfte auf Sasuke hinab und er konnte seinen fauligen Atmen riechen. "Oh, verdammt...", murmelte er. Naruto konnte kaum atmen. Er fühlte sich, als hätte ihm das Tier alle Rippen gebrochen. Nur mit Mühe schaffte er es, sich herumzudrehen und den Oberkörper auf die Ellbogen hochzustemmen. Er sah, wie sich das Raubtier über Sasuke gebeugt hatte. "Sasuke... Verdammt, steh doch auf!" Naruto versuchte auf die Beine zu kommen, doch er hatte keine Kraft und alle seine Glieder schmerzten ihn. Sasuke blickte zu Naruto hinüber. Sein Freund war zu geschwächt um noch weiter zu kämpfen. Das hieße, er musste es allein irgendwie beenden. Nur was sollte er jetzt tun? Chidori schien diesem Wesen ja kaum etwas auszumachen. Doch so wie es aussah, hatte Naruto es bereits geschafft, das Tier zu verwunden, und das nicht zu knapp. Sasuke hob die Hände vor seine Brust und atmete tief ein. Das Raubtier senkte den Kopf und er konnte den harten Schnabel an seinem Bauch spürten. Vielleicht überlegte es sich ja, wo es am besten zubeißen konnte um ihn schnell zu verschlingen. Blitzschnell formte Sasuke die vertrauten Fingerzeichen. Jetzt war er wieder an der Reihe. Naruto spürte die Hitze des Feuers auf seinen Wangen. Das Tier schrie erbärmlich auf und warf den Kopf hin und her um sich der Flammen zu erwehren. Sasuke wollte aufstehen, doch das Tier hob das linke Vorderbein und packte ihn mit seinen Krallen. Damit hatte der Junge nicht gerechnet. Erneut sammelte er sein Chakra für einen erneuten Angriff. Das Feuer färbte die braune Haut des Tieres schwarz und es konnte seine Beute nicht länger festhalten. Schmerzgepeinigt schleuderte es den Jungen erneut von sich, dieses mal direkt gegen einen der umstehenden Bäume. Sasuke spürte einen heftigen Schlag gegen seinen Schädel und etwas knackte irgendwo in seinem Körper. Naruto hielt den Atem an als er sah, wie sein Freund leblos zu Boden fiel und über den Rand des Abhanges rutschte. Das Tier rieb seinen Kopf am Boden, als könne es so die Schmerzen vertreiben. Dann schüttelte es sich und wandte sich wieder dem anderen Jungen zu. Naruto schloss die Augen und konzentrierte sich ganz darauf, seine Beine zu bewegen. Er musste aufstehen. Aufstehen und kämpfen! Doch ihm fehlte die Kraft. "Verdammter Kyuubi... Willst du mich hier verrecken lassen?!" Er nutzte nicht gerne die Kraft dieses Ungeheuers, doch in diesem Moment hätte er sie dankend angenommen. Er musste diese Bestie besiegen und dann unbedingt nach Sasuke sehen. Aber wie sollte er das machen, wenn er nicht einmal aufstehen konnte? Vor seinem geistigen Auge versuchte er das Bild des Kyuubi aufzurufen. "Gibt mir deine Kraft... Nur dieses Mal noch: gib mir deine Kraft..." Naruto war, als legte sich eine Hand um seine Kehle und ein Stromschlag durchfuhr seinen Körper. Dann wurde ihm schwarz vor Augen. Benommen öffnete Sasuke schließlich die Augen wieder. Die Luft war kalt und feucht und ein leichter Nebel hüllte ihn ein. Der Junge lag in einem Bett aus Laub. Eine kleine Spinne krabbelte über seine kalte Hand und verschwand zwischen den Blättern. Es roch nach Blut und Erde. Sasuke drehte den Kopf. Zwischen den Bäumen konnte er die Sonne im Nebel aufgehen sehen. Es war eine kalte Morgensonne. Der Junge setzte sich auf. Hatte er etwa die ganze Nacht hier gelegen? Seine Glieder waren steif und sein Körper fühlte sich leblos an. Als er an sich herunterblickte sah er die dunklen Blutflecken auf seinem Hemd. Das Rot war zu einem schmutzigen Braun geworden. Was war denn passiert? Vage erinnerte er sich an den Kampf. Doch was war danach geschehen? Mit Naruto? Und dem Raubtier... Sasuke stand auf und stieg den Abhang hoch. Zwischen den Bäumen lag dort das Tier, eingehüllt vom Nebel. War es tot? Aber wo war Naruto? Langsam ging Sasuke auf den leblosen Körper zu, ging um ihn herum. Das Raubtier lag auf der Seite und hatte die Glieder von sich gestreckt. Von der anderen Seite konnte er nun sehen, dass es tatsächlich tot war. Sein Leib war auf ganzer Länge aufgerissen und all sein Blut hatte um es herum eine große Lache gebildet, war im Boden versickert und hatte das Laub darauf hässlich verfärbt. Dennoch fühlte Sasuke sich unwohl. Es war ein Gefühl, als lauere das eigentliche Biest noch immer dicht hinter ihm zwischen den Bäumen. Außerdem war er noch immer allein. "Naruto?!" Er horchte in den Wald hinein, doch nichts war zu hören, wie üblich. Naruto war doch sicher nicht ohne ihn gegangen. Wo konnte er nur sein? Er würde ihn suchen müssen. Sasuke drehte sich gerade um, als ihn etwas ansprang und zu Boden warf. Hände pressten seine Schultern auf den festen Grund. Als er aufblickte, erkannte er Narutos Gesicht über sich. Doch es war nicht Naruto, der ihn ansah. Die roten Augen blickten beinah spöttisch auf ihn herab. "Du lebst also noch...", sagte eine Stimme, die Sasuke eiskalt werden ließ. "Lass mich los", forderte er, doch der Fuchs grinste ihn nur an und zeigte dabei seine Fangzähne. "Glaubst du wirklich, ich nehme Befehle von dir entgegen, kleiner Uchiha?" Der Kyuubi riss Sasuke grob die Maske vom Gesicht. "Es wäre mir ein Vergnügen, dich an Ort und Stelle in Stücke zu reißen." TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)