Auf die harte Tour...ins Leben von snow-cat (Nicht aufgeben sondern stark sein und kämpfen) ================================================================================ Kapitel 1: Auf die harte Tour...ins Leben ----------------------------------------- Auf die harte Tour ........ins Leben Hallo, ich heiße Jimena und bin 15. In meinem Leben habe ich schon sehr viel erlebt. Das meiste würde ich gern vergessen, doch diese Dinge haben mich geprägt und ich habe gelernt mich mit meiner Vergangenheit auseinander zu setzen. Sehr früh, ich glaube ich war 6, trennten sich meine Eltern. Ich kam zu meiner Mutter die nach der Trennung anfing zu trinken. In unserem ganzen Haus stank es nach Alkohol und ich war die ganze Zeit damit beschäftigt, leere Bier- und Schnapsflaschen nach draußen zu schaffen. In die Schule ging ich auch nicht mehr. Für mich war es nur eine lästige Pflicht, die man genauso gut auch lassen konnte. Mit 12 Jahren riss ich von zu Hause aus. Da ich noch sehr jung war, verlief ich mich. Es war eine stürmische Nacht, daran erinnere ich mich noch gut. Ich hatte schon lang nichts mehr gegessen und war sehr schwach, als plötzlich viele schwarze Gestalten, ich glaubte 9 zu zählen, vor mir auftauchten. Es stellte sich bald heraus, dass sie einer kriminellen Sekte angehörten. Sie luden mich ein, bei ihnen einzutreten und auch ein Sektenmitglied zu werden. Ich bereue es heute zutiefst, doch ich nahm damals dankend an. Heute sehe ich das anders. Ich begreife nun, dass es Dinge gibt, für die es sich lohnt, zu kämpfen. Doch damals war ich wahrscheinlich noch zu jung, um dies zu verstehen. Meine erste kriminelle Tat bestand in der Aufnahmeprüfung. Ich sollte von einem im Untergrund lebenden, weithin berüchtigten Drogendealer Haschisch klauen. Fragt mich nicht wie, aber irgendwie gelang es mir ohne größeres Aufsehen die Aufgabe zu erfüllen. Während der ganzen Zeit, die ich in dieser Sekte verbrachte, nahm ich selbst kein einziges Mal Drogen. Dazu reichte mein Stolz wohl gerade noch aus. Wie schon gesagt, hatte ich die Prüfung bestanden und war nun ein vollwertiges Mitglied der Sekte. Als Erkennungssymbol tätowierten sie mir - wie jedem Anhänger - eine Träne auf den rechten Oberarm. Ich habe diese Tätowierung bis heute, und sie erinnert mich immer wieder an diese schreckliche Zeit. So war ich also auf die schiefe Bahn geraten. Schnell hatte ich gelernt wie man Schlösser knackt, Geldtransporter leer räumt und mit einer Pistole umgeht. Nur bei dem Höhepunkt der Sekten-Rituale machte ich nie mit,: Einmal im Monat versammelte sich die ganze Sekte auf einem alten, verlassenen Schrottplatz um ihr sogenanntes Opferritual zu vollziehen, um Satan nicht zu erzürnen. Noch heute bekomme ich Tränen in die Augen, wenn ich daran denke, dass unschuldige Tiere in einen mit schwarzer Kohle gezeichneten Kreis treten mussten und dem Satan geopfert wurden. Ich glaube, dass ich ohne meine damalige Freundin Nadja das alles nicht ausgehalten hätte. Nadja war ein Jahr älter als ich. Doch wir verstanden uns gut. Ich dachte, solange ich sie habe, konnte mir nichts zustoßen, da sie auf mich aufpasste und mir half, wo immer ich Hilfe benötigte. Eines Tages jedoch brach auf einmal alles über mir zusammen. Das Problem war, dass es mehrere Sekten in der Stadt gab und das sich diese untereinander bis aufs Messer bekämpften. Es begann damit, dass Nadja und noch 5 andere Sektenanhänger loszogen um eine Herausforderung einer anderen Sekte anzunehmen. Ich blieb zurück, da ich mit 3 anderen einen Geldtransporter überfallen sollte und eigentlich machte ich mir auch gar keine Gedanken um Nadja, da es relativ oft vorkam, dass uns solche Herausforderungen zugeschickt wurden. Und wir wussten, dass jede Herausforderung auch ein Zweikampf nach sich zog. Da Nadja den schwarzen Gürtel in Karate besaß und Judo- Meisterin war, konnte eigentlich gar nichts passieren, schon gar nicht, weil in solchen Zweikämpfen Waffen verboten waren. Das glaubte ich zumindest. Doch als wir glücklich von dem gelungenen Raubüberfall auf den Geldtransporter zurückkamen, erreichte mich eine Nachricht, die mich erstarren ließ. Nadja war im Zweikampf besiegt worden. Ein Mann, alle nannten in "Killer", war gegen Nadja angetreten und hatte eine Waffe benutzt. Nadja war anscheinend sofort tot gewesen. Doch ich war nicht lange traurig, da mischte sich noch ein Gefühl dazu. Und das war abstoßende Wut, grenzenloser Hass. Wut auf diesen Killer, der nun meine beste Freundin auf dem Gewissen hatte. Meine einzige wahre Freundin. Ohne genau nachzudenken, was ich tat, schnappte ich mir eine Pistole. Der Kerl sollte mit seinem Leben bezahlen. Um diese Zeit, das wusste ich, hielt sich Killer am Friedhof auf. Ich sah ihn schon von weitem, wie er mit seinen Kumpeln an einem Grabstein lehnte. Meine Hände zitterten, als ich die Pistole auf ihn richtete. Schweiß rann mir von der Stirn. Ich schloss die Augen und drückte ab. Ein Schuss. Ein Schrei. Da packten mich auch schon zwei kräftige Arme von hinten und rissen mir die Pistole aus der Hand. Hatte ich das gerade wirklich getan? Erst jetzt kam ich wieder zu mir und begriff, was ich angerichtet hatte. Ich hatte einen Menschen erschossen (so glaubte ich wenigstens). Den Menschen, der meine Freundin erschossen hatte, aber war ich denn nun nicht genau so schlimm wie dieser Killer? Durch ein Geräusch drehte ich mich um. Ein Polizeiauto kam um die Ecke gefahren. Erst jetzt registrierte ich, wer mich da festhielt. Es war ein junger Polizeibeamter, der den Schuss anscheinend mitbekommen hatte. Ohne Widerstand stieg ich in das Polizeiauto. Es dauerte nicht lange, da fand ich mich vor Gericht wieder. Die Tage zuvor hatte ich viel Zeit zum Nachdenken und ich hatte diese Zeit genutzt. Ich hatte mich gefragt, was ich bisher in meinem Leben alles erreicht hatte und kam zu dem Schluss, dass es eigentlich nichts war. Mein bisheriges Leben bestand eigentlich nur aus aneinander- gereihten schrecklichen Erlebnissen. Meine Freundin Nadja war das einzige, was mein Leben erträglich gemacht hatte, und sie war jetzt tot. Auch darüber hatte ich nachgedacht und war zu dem Schluss gekommen, dass sie nicht gewollt hätte, dass ich ihr ewig nachtrauerte. Nein, so wollte ich mein Leben nicht weiterleben. Ich wollte es von vorn beginnen. Einen Neuanfang starten. Glücklich werden. Und genau das wusste anscheinend auch die Richterin. Ich weiß nicht, ob sie es in meinen Augen gesehen, oder einfach nur gespürt hatte, aber ich kam nicht ins Jugendgefängnis, - zumal ich "Killer" nicht getötet hatte, er wurde durch meinen Schuss nur verwundet. Ich musste zwar und muss heute immer noch Sozialarbeit leisten, aber das tue ich gern und es macht mir Spaß. Bis ich 18 bin, lebe ich bei einer netten Pflegefamilie und inzwischen gehe ich auch wieder in die Schule, in der ich sehr, sehr gute Freundinnen gefunden habe. Auch wenn ich eine schreckliche Vergangenheit habe, die Zukunft lässt sich verändern. Du musst dich nur trauen, neu anzufangen! Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)