Lay's Humanlife von Lay (~*Part 1*~) ================================================================================ Kapitel 1: ~*Ein netter kleiner Schultag*~ ------------------------------------------ Verfasser: Ookami_Kai sprich ich! Was gibts zu sagen zum ersten Kapitel? Achja, kleine Legende. "..." = wenn jemand spricht '...' = wenn jemand denkt (...) = meine Kommentare Gibt es nur noch zu sagen, viel Spaß ^.^ ~*Ein netter kleiner Schultag*~ Er hasste es. Und wie er es hasste. Es war wieder einer dieser Tag, an dem alles schief ging was nur schief gehen konnte. Und jetzt saß er schon wieder hier. Gelangweilt sah er zum Fenster raus und beobachtete die Vögel am Himmel. Ja, die Vögel, sie waren frei und mussten nicht in diese dumme Schule oder so ein dummes Leben leben. "Ja Herr Dane, es geht um Lay, kommen sie bitte zu mir, er sitzt auch hier." Mit einem Klicken legte der Direktor den Hörer zurück auf die Gabel, bequemte seinen fetten, schwammigen Hintern in den Stuhl und sah auf den ziemlich großen, blauhaarigen Jungen herab. "Also Lay, was hast du diesmal gemacht?" - ,Was ich gemacht habe? WAS ICH GEMACHT HABE?!', dachte der Größere so bei sich. ,Nichts hab ich gemacht... Ich wurde für etwas her geschickt was ich nicht mal getan hab.' Wie konnte er auch? Seine ,Anklage' lautete darauf, das er den Mädchen den Kopf so sehr verdrehte das diese keine guten Noten mehr zustande brächten und die Jungs dazu gebracht hätte, nur noch wie wilde Furien um sich zu schlagen. Lächerlich. Wie konnte ein Jugendlicher, blauhaariger Junge, eine GANZE SCHULE verändern? Lay grinste und sah zu Mister Fettarsch, mit lieblicher Stimme sagte er leise: "Aber Herr Synda, sie wissen doch was ich gemacht habe." Er zeigte mit seinem Zeigefinger auf den kleinen weißen Zettel den ihm sein Lehrer in die Hand gedrückt hatte als er hierher gehen musste, dann sprach er weiter: "Den Mädchen den Kopf verdreht und aus den Jungs hab ich wilde Raufbolde gemacht." Er strich sich eine Strähne zurück und seufzte leise. Der Direktor sah ihn an und wollte gerade ausholen als Lay ihm einen finsteren Blick zuwarf. "Na na na, macht man denn so was? Seine Schüler schlagen, tz tz tz." Er schüttelte den Kopf und grinste weiter mies. "Was wohl das Amtsgericht dazu sagen würde, ich sehe es schon vor mir in der Zeitung stehen, Direktor eines Colleges schlägt seinen Schüler grün und blau - Direktor wurde suspendiert und in Untersuchungshaft gesteckt, zur Zeit laufen die Untersuchungen zu diesem Fall noch." Lays Gegenüber wurde augenblicklich 30 Zentimeter kleiner und ließ seine Hand wieder sinken. Oh ja, der Blauhaarige wusste genau wie er seinen Direx ausstechen konnte, er hatte darin ja auch schon genug Übung, schließlich war das jetzt schon das 50 mal das er hier saß und sich mit seinem ,Vorgesetzten' so eine Unterhaltung lieferte. (Es muss wohl nicht erwähnt werden das Lay daraus immer ,siegreich' hervorging.) "Und? Was wird das jetzt noch? Kann ich wieder gehen? Oder muss ich hier auf diesem sehr gemütlichen Stuhl versauern und warten bis mich mein Vater abholt?" Synda lachte leise auf und warf ihm einen miesen Blick zu. "Du bleibst hier und wartest bis ich das mit deinem Vater geklärt hab, geht das klar!" Seine Stimme glich mehr einem Befehl als einer Frage die von Lay mit einem abweisenden "Ja ja." Beantwortet wurde. Wieder blickte der Größere zum Fenster und sah zu wie eine kleine getigerte Katze sich den Vogel schnappte der gerade noch rum flog. Lay grinste, Frei sein, aber wie hatte er hier gelernt? Nur der Größte, Stärkste und Schnellste überlebt. Wie Recht sie alle hatten. Er sah an sich herunter. Gut 50 Zentimeter war er größer als seine anderen Klassenkameraden, die Stärke hatte er von seinem Dad geerbt und wer 5,5 Sekunden für die 100 Meter Bahn brauchte, konnte sich wohl zu Recht auch als schnell bezeichnen. Er lachte leise auf. Doch was hatte ihm das in diesem scheiß Leben schon groß gebracht? Die Mädchen vergötterten ihn und die Jungs hassten ihn dafür. Spätestens wenn er morgen wieder in sein Klassenzimmer käme und zu seinem Tisch ginge, wären dort 100 Liebesbriefe und genauso viele Morddrohungen, schließlich musste es ja gerecht bleiben. Freunde hatte er keine, entweder sie wurden von anderen Gangs fertig gemacht, so dass sie die Freundschaft schnell wieder beendeten, oder Lay hatte sie selbst weggescheucht weil es doch nur Schmarotzer waren die sich in seinem Ruhm sonnen wollten. Die Mädchen standen bei ihm Schlange; große, kleine, dünne, dicke, hübsche, hässliche; Doch nie war eine dabei die ihn wirklich verstand, oder irgendein Hobby mit ihm teilte. Er seufzte resigniert als er auf die Uhr sah. ,Toll, jetzt darf ich hier noch knapp zwei Stunden warten bis mein Dad kommt, dazu noch mal 3 bis Fetti ihm alles erklärt hatte und noch mal eine halbe bis die Standpauke um war die ich unter Garantie bekommen würde.' Wie er es hasste, an solchen Tagen sollte man lieber im Bett bleiben. Lays Rechnung ging auf, sein Vater verspätete sich sogar noch um eine halbe Stunde und so war es bereits Abend geworden als Lay endlich aus dieser scheiß Schule raus konnte. Mit seinem Vater hatte er sich ein hitziges Streitgespräch geliefert das darauf hinauslief, dass Lay heim laufen durfte. ,Man ist mein Alter heute wieder spendabel.', dachte er so bei sich und grinste in die Nacht. Ein kühler Wind zog auf und es roch ein wenig nach Regen. Lay zog seine Jacke enger um sich und ging los. Seinen Rucksack nahm sein Vater mit, schließlich durften ja seine teuer gekauften Bücher nicht nass werden, war das jetzt Glück oder Pech? Er zuckte gelangweilt mit den Schultern und ging weiter. Nicht weit entfernt von ihm und auch unbemerkt, standen ein paar dunkle Gestalten im Schatten und beobachteten ihn. "Ist er das?", flüsterte eine der finsteren Gestalten zu seinem Partner. Dieser nickte nur leicht und grinste mies: "Ja, das ist er, Lay Dane, der beliebteste Kerl der Schule und mein persönlicher Feind." Lay ging weiter, obwohl ihn ein komisches Gefühl überkam wenn er die Gasse vor sich betrachtete. Trotzdem blieb er nicht stehen, nichts ahnend, dass dies vielleicht wieder einer seiner Fehler werden würde, die er in letzter Zeit oft begann, setzte er einen Fuß vor den anderen. Plötzlich zuckte er zusammen, vor ihm bauten sich 3, 4, 5 Schatten auf und sahen nicht sehr freundlich aus. Ein Schrei durchdrang die Stille der Nacht, doch keiner hörte hin. Nur das fahle Licht eines vorbei rasenden Autos erhellte die Szenerie ein wenig, doch noch bevor man irgendetwas Genaueres als einen Haufen Schatten erkennen konnte, war das Auto schon um die nächste Ecke gebogen. "Reicht das jetzt nicht? Er bewegt sich ja schon gar nicht mehr.", warf jemand von der Seite ein. Jemand mit blonden Haaren drehte sich zu besagter Stimme um und grinste mies. "Nein! Er soll ruhig merken das ich ihn hasse und ihn erst in Ruhe lassen werde wenn er tot ist!" Dann trat er erneut auf das am Boden liegende Opfer ein und lachte wieder hämisch. Lay keuchte auf vor Schmerzen und zog seine Arme enger um sich. Er wusste genau das ihn dieser Kerl hasste und wie sehr wünschte er sich jetzt im Bett geblieben zu sein. Aber jetzt konnte man nichts mehr daran ändern, was einmal geschehen war, war geschehen. Sein einziger Gedanke war nur noch: ,Gib jetzt nicht auf, die verpissen sich gleich wieder.' Kurze Zeit später konnte der Blauhaarige schon nicht mal mehr dir Augen öffnen, so sehr hatten sie auf ihn eingetreten. Das einzig Positive war, das sich die Geräusche, die die Kerle mir ihren Springerstiefeln machten, langsam entfernten. Lay blieb noch einige Zeit so liegen, immer noch raste ihm der Letzte Satz von dem Blondhaarigen durch den Kopf: ,"Nein! Er soll ruhig merken das ich ihn hasse und ihn erst in Ruhe lassen werde wenn er tot ist!' Langsam bekam er wieder Gespür in seinem Körper und Schmerzen stellten sich ein. Er biss einfach die Zähne zusammen, ließ Schmerzen, Schmerzen sein und richtete sich auf. Er sah in die Dunkelheit. , Na ja, ein was Gutes hat es zumindest an sich, es kann nicht mehr schlimmer werden.' Nach 3 Minuten hat er sich für diesen Gedanken gehasst, warum konnte sich eines seiner Gefühle nicht einmal als falsch herausstellen? Es begann zu regnen, dann schüttete es wie aus Eimern und wenn das nicht genug gewesen wäre, knallten bald Kugeln so groß wie Tischtennisbälle auf seinen Kopf. Er hasste es, UND WIE ER ES HASSTE! ~*The Day after*~ Er wusste nicht mehr wie lang er gestern durch diesen Hagel gerannt war, auf den Boden geknallt, wieder aufgestanden und weiter gerannt war, er wusste kaum noch etwas von dem gestrigen Tag. Sein Kopf hämmerte und die ganzen blauen Flecken die seinen Körper zierten schienen im gleichen Rhythmus zu pulsieren nur um ihn zu Ärgern. Kurze Zeit später, er hatte sich auf die andere Seite gedreht, schienen sie auf ihm Klavier oder Trommel oder sonst ein hämmerndes Klanginstrument zu spielen. Wieder schloss Lay seine Augen und sah diese unendliche Schwärze vor sich, die ihn zu verschlingen schien. Wie gerne wüsste er was gestern Nacht los war. Doch so sehr er auch nach dachte, die Schwärze blieb. ,Genauso schwarz wie die Nacht gestern.', sagte ihm sein Gefühl. Er öffnete die Augen und streckte sich ausgiebig, sollte sein Gefühl und seine Gedanken doch Purzelbäume schlagen, jetzt meldete sich erstmal etwas anderes zu Wort. Sein Magen knurrte wie verrückt, na ja war ja auch kein Wunder, schließlich hatte er seit gestern Vormittag nichts mehr gegessen. Langsam schob er ein Bein von der warmen weichen Matratze, dann das andere. ,Warte mal, wie war das gestern, an solchen Tagen sollte man im Bett bleiben?' Er grinste und stand etwas auf zittrigen Beinen, aber er stand. Sein erster Weg führte ihn ins Bad, sein Spiegelbild grinste ihn verschmitzt an als wolle es sagen, Na Lay-Kun, bist doch selber schuld das es dir nicht gut geht, was musst du gestern Nacht auch so...' Er schwieg, er wusste ja nicht WAS gestern Nacht passiert war, er wusste nur, das er es eben nicht wusste. Das kalte Wasser das aus der Leitung kam als Lay den Heißwasserhahn aufdrehte, verpasste ihm erstmal einen Schlag ins Gesicht. "Hey! Ich wollte zwar wach werden, aber NICHT so!", brüllte er den Wasserhahn an, der scheinbar anfing mies zu grinsen. Entrüstet drehte er ihn wieder zu, schnappte sich ein Handtuch und trocknete sich das Gesicht ab. Als sein Blick auf die Dusche viel, überkam ihn das Gefühl er würde stinken. (Dabei hatte der Kerl erst gestern gebadet o.o) Schnell entledigte er sich seinen Sachen, warf sie in die Waschmaschine und stieg unter die Dusche. Das warme Wasser (Diesmal hatte er gewartet bis es sich aufgewärmt hatte) floss über seinen Körper und berührte die Wunden die seinen Rücken zierten. Zwar wunderte er sich warum seine Rückansicht so wehtat, aber er dachte sich nichts weiter dabei. Erst als er aus der Dusche stieg und durch Zufall zum Spiegel sah zuckte er zusammen. Sein ganzer Rücken war von Striemen und blauen Flecken übersäht. Nur hier und da blickte noch etwas gerötete Haut durch. Verwirrt drehte er sich vor dem Spiegel um, überall gerötete oder gar Aufgeplatzte Stellen. Der Raum um ihn herum fing an zu schwanken und sich dann zu drehen. Sein Gefühl schrie ihn an, Was war gestern Nacht nur passiert. In der Zwischenzeit wurde er sich darüber klar, dass er es gar nicht mehr so wirklich wissen wollte, weil er wusste, dass ihm die Antwort auf diese Frage nicht sonderlich gefallen würde. Er lies den Spiegel, Spiegel und seinen Rücken, Rücken sein, ging zum Schrank und zog sich ein großes Flauschiges Handtuch heraus. Das blaufarbene Flauschedings legte sich um seinen Körper und kuschelte sich an ihn, kurze Zeit spürte er nichts mehr von der Welt, wollte nur sein Handtuch spüren und nie mehr zurückkehren. Dummerweise hatte er nicht mit seinen nackten Füßen gerechnet die sich langsam aber sicher dagegen auflehnten auf diesem kalten Boden zu stehen und zu warten bis der Herr Dane seine Kuschelstunde mit einem blauen Handtuch beendet hatte. Lay kehrte zurück aus dem Tranceähnlichen Zustand und sah nach unten. Seine Knie hatten zu angefangen zu zittern und langsam gesellte sich auch sein ganzer Körper dazu. Mittlerweile war es furchtbar kalt geworden in dem kleinen Badezimmer und er war ja nur mit einem Handtuch bekleidet. Schnell trocknete er sich ab, ging zurück in sein Zimmer und nahm sich etwas Frisches zum anziehen heraus. Die schwarze Hose verdeckte hervorragend seine zitternden Knie und sein weißes Hemd schütze auch den Rest seinen Körpers vor der klammen Kälte die plötzlich Einzug gehalten hatte. Noch ein kurzer Prüfender Blick in den Spiegel und er seufzte resigniert. "Ich hab es schon wieder vergessen...". Zügig ging er zurück ins Badezimmer, nahm seinen Kamm vom Regal, kämmt sich durch seine Blaue Mähne und band sie hinter seinem Rücken mit einem roten Haargummi zusammen. Als er dann auch noch die Dusche sauber hatte war er mit sich und der Welt zufrieden und dachte schon lange nicht mehr an die Roten Striemen auf seinem Rücken. Noch einmal lies er seinen Blick schweifen, dann schloss er die Badezimmertüre und ging seiner Wege. In der Küche angekommen, fand er einen Zettel vor. Auf der rechten oberen Seite prangte ein Kaffeefleck und auf der Linken ein kleines Eselsohr. Der Zettel musste ohne Zweifel von seinem Dad stammen. Es war immer das gleiche, sein alter Herr stand auf, kochte sich einen Kaffee, holte die Zeitung und las darin. Kurz vor um 7 sah er auf die Uhr, lies einen Entrüsteten Schrei los der sich wie irgendetwas zwischen Scheiße und Fuck anhörte, kramte einen Zettel heraus, verschüttete seinen Kaffe und schrieb Lay noch etwas auf. Doch trotz all der Eile (In der er meistens auch noch seine Sachen vergisst) kam er zu spät ins Büro und bekam Anschiss von seinem Vorgesetzten, wie immer. Der Blauhaarige nahm den kleinen Brief und las ihn sich durch: ,Hallo Lay, entschuldige das ich gestern so ausgetickt bin. Wir reden heute Abend noch mal, ok? Und sei bitte nicht böse, du weißt was ich jeden Tag zu...'. Er legte den Brief weg, diese Zeilen kannte er schon auswendig. Immer wieder hatte ihm sein Vater gesagt wie schwer es ist allein erziehend zu sein und das er alles für seinen Sohn täte und das ihm manchmal alles über den Kopf hinauswachsen würde, usw. Er seufzte und setzte sich an seinen Platz. Von dort aus hatte er einen Guten Überblick und als er den Kopf schwanken ließ, sah er auf die Uhr. "Shidt, schon halb 8, ich muss los!". Schnell trank er den Kaffee aus, den er sich eingeschüttet hatte, krallte sich seine Jacke warf sie sich um die Schultern und rannte in sein Zimmer. Dort holte er seinen Rucksack, nahm seinen Schlüssel vom Brett und machte sich auf den Weg. Knapp vor dreiviertel Acht erreichte er das Schulgebäude. Hier war schon reger Betrieb, schließlich fing der Unterricht bald an. Lay rannte die Treppe hinauf, stieß die Türe auf und fand sich auf einem überfüllten Gang wieder. Plötzlich, wie wenn der Direktor gewusst hätte das er gerade jetzt im Schulhaus angekommen war, ertönte der Lautsprecher: "Dane, Lay Dane; Sato, Sato Kyne(gesprochen wird das Kein), kommt bitte sofort zu mir ins Rektorat. Ich wiederhole, Dane, Lay Dane und Sato. Sato Kyne sofort zu mir ins Rektorat. Ende." ,Was will dieser Idiot denn jetzt wieder von mir? Werd ich diesmal angeklagt weil ich jemanden einen selten blöden Namen gegeben habe?', dachte er so bei sich und musste darüber grinsen. Doch nichts desto trotz musste er jetzt erst mal dahin. Er schloss seinen Schrank wieder, den er gerade geöffnet hatte und ging den langen Gang in Richtung des Rektorats entlang. Als er dort ankam, war schon reger Aufruhr entbrannt, vor der Türe standen 5 - 6 Schüler und horchten was da drinnen los war. Als sich einer umdrehte und Lay direkt in die Augen sah, machte er ihm ziemlich schnell einen Weg zur Türe frei. Der Größere wunderte sich zwar etwas, nickte jedoch, nahm die Klinke, drückte sie herunter und ging hinein. Drinnen saß bereits ein Junge, blond, schlank und er hatte ein erstarrtes Grinsen auf den Lippen das Lay nicht so recht gefallen wollte. "Hallo, Lay.", sagte der fremde Junge zu ihm. Der Blauhaarige blickte ihn verwirrt an und anstatt zu sagen ,Hallo', fragte er etwas völlig anderes. "Woher kennst du meinen Namen?". Blondie lachte und sah Lay aus finsteren Augen an: "Deinen Namen kennt jeder Kleiner." ,Kleiner? Hat der sie noch alle? Was fällt dem ein mich klein zu nennen!?' - "Ahja, und mit wem habe ich die Ehre?", fragte Lay und grinste sein undeutsames Grinsen. Der Blonde stand auf und sah Lay direkt in die Augen: "Ich bin Kyne Sato, merk dir den Namen gut Kleiner." Dann setzte er sich wieder hin und drehte den Kopf weg. Lay blieb etwas verwirrt stehen und fragte sich immer noch was das hier werden sollte. Die Antwort erhielt er schneller als ihm Lieb war. Der fette Direktor kam in den Raum, warf den beiden einen wütenden Blick zu und bequemte sich dann auf seinen Rektorsessel. In den er den Lieben Langen Tag furzte, irgendwelche hirnrissigen Befehle erteilte oder mit jemanden über neue Dinge für die Schüler verhandelte. Er musterte die Beiden und räusperte sich kurz: "So ihr beiden, wisst ihr warum ihr hier seit?" Lay sah Kyne an und Kyne grinste verdächtig böse zurück. "Nein Herr Synda, wissen wir nicht." sagte der Blonde und grinste weiter. "War mir klar." Sagte der Direktor leise, "Also, mir hat ein Vögelchen gezwitschert das es Gestern eine Auseinandersetzung zwischen ihnen beiden gab, bin ich da richtig informiert?" Lays Grinsen erstarb, hatte er sich etwa gestern mit diesem Kerl eine Prügelei geliefert und wusste heute nichts mehr davon? Das konnte gar nicht sein, Lay war zwar stark, doch er ging Schlägereien so gut es ging aus dem Weg. Wieder meldete sich sein Gewissen, doch diesmal schrillten die Alarmglocken, was war gestern Nacht los und was hatte dieser Sato damit zu tun? Kyne strich sich eine Strähne zurück und sprach betont langsam: "Also ich bitte sie Herr Direktor, warum sollte ich den Kleinen hier verprügeln? Wahrscheinlich war ihr Vögelchen blind oder wollte nur eine Anerkennung haben." Schwammiger Hintern nickte. "Ja, sie haben Recht. Tut mir Leid das ich sie verdächtig habe." Lay war immer noch sehr verwundert über Kynes Satz und über die Reaktion des Direktors die dieser Satz hervorgerufen hatte. "Gut ihr Beiden, dann könnt ihr jetzt gehen und ich hoffe das ich euch beide so schnell nicht wieder sehen werde, ok?" Kyne nickte, stand auf und verließe den Raum. Lay ging hinaus, blieb verdutzt stehen und betrachtete den Boden. Dann sah er auf und direkt in die sandsteinfarbenen Augen von Kyne. "Na Lay, du scheinst dich nicht mehr an gestern Nacht zu erinnern, was? Weißt du, ich mach dir einen Vorschlag, du kommst heute Abend so halb 8 zum Sportplatz und ich werde dein Gedächtnis etwas auffrischen, ist das ein Angebot oder nicht?" Der Größere musterte den Blonden etwas skeptisch, nickte dann jedoch und sagte leise: "Gut, ich werde da sein." Dann ging er in Richtung seines Klassenzimmers davon und sah nicht mehr wie Kyne mies Grinste und kurz darauf anfing leise zu lachen. Der Unterricht war stinklangweilig und Lay gähnte vor sich hin. In Gedanken war er schon bei heute Abend, er wollte unbedingt wissen was gestern Nacht passiert war. Er legte seine Arme auf den kalten Tisch und darauf seinen Kopf. Etwas ermüdet sah er vor zur Tafel und zum Lehrer der in irgendeinem langweiligen Buch irgendetwas von einer Langweiligen Quadranten Theorie schwafelte und versuchte den Jugendlichen klar zu machen, das sie dass später mal für ihr Leben brauchen könnten. Dem Blauhaarigen ging das alles saloppt gesagt am Arsch vorbei und er schloss die Augen. Gerade als er langsam dazu überging ins Reich der Träume abzudriften schlug die Schulglocke. Endlich, endlich waren diese Langweiligen Unterrichtstunden und somit auch die ganze Schule aus. Er öffnete die Augen wieder, kramte seine Schulsachen zurück in den Rucksack und erhob sich. ,Wow, der erste Tag an dem ich nicht noch wegen irgendetwas zum Direktor musste' dachte er so bei sich und grinste. Dann ging er zur Türe und verließ den Raum. Jetzt würde er dieses Langweilige Klassenzimmer und die doofen Lehrer für zwei Tage nicht sehen, schließlich war Wochenende. Wahrscheinlich würde er morgen Abend in irgendeiner Disko abhängen, tanzen und sich am Ende in die Bewusstlosigkeit saufen. Doch heute Abend, hatte er schon etwas vor. Hätte er gewusst das, dass schlagartig sein Leben ändern würde, wäre er wohl nie gegangen. Jetzt jedoch, wollte er erstmal nichts wie heim, sich irgendein Fertiggericht aus der Tiefkühltruhe holen, es in die Mikrowelle schmeißen und sich bei einem großen Glas Cola seine Lieblingssendung reinziehen. So schlug er seinen Schrank zu, sah den Korridor entlang und verließ das Gebäude schnellen Schrittes. Draußen schien ihm die Sonne ins Gesicht; wer hätte gedacht, dass es heute so ein schöner Tag werden würde nach dem Gewitter von gestern Abend? ,Gewitter?', alarmierte ihn sein Verstand mal wieder. Warum konnte er sich nur an nichts mehr erinnern? Langsam und bedächtig ging er seines Weges und bemerkte nicht wie ihn 5 Augenpaare beobachteten. Daheim angekommen warf er seinen Ranzen in die Ecke und sich auf sein Bett. Der Große kuschelte sich in seinen Schwarzen Bezug und schloss die Augen. Kurze Zeit später jedoch begann er zu schwitzen, stand auf, lies sein warmes Bett, Bett sein und ging in den Keller. In der Kühltruhe befanden sich noch 4 Fertiggerichte, Nudeln, Lasagne, Schnitzel und Kassler. Kurz dachte er nach, dann griff er nach der Packung, deren Deckel eine frische, dampfende Lasagne zeigte, schloss die Truhe wieder und ging wieder nach oben. In der Küche öffnete er die Mikrowelle, warf die Lasagne hinein, schubste die Türe wieder zu und stellte den Timer auf 12 Minuten. Er grinste die sich drehende Lasagne an und ging ins Wohnzimmer. Irgendwo in einem Wirrwarr von Zeitungen, Rechnungen und alten Briefen fand er auch endlich dass wonach er gesucht hatte; die Fernbedienung. Mit einem leisen Klickgeräusch leuchtete das Bild des Fernsehers auf und ein klappriger alter Mann auf einem viel zu dünnen Pferd ritt über die Bildschirmfläche. Lay setzte sich, neben einen Stapel alter Fernsehzeitungen, auf das Sofa und lehnte sich zurück. Bedächtig zappte er durch das Programm und hatte endlich seinen Sender gefunden als die Mikrowelle piepte. Wie auf Befehl meldete sich sein Magen zu Wort und knurrte laut los. Lay kicherte und ging in die Küche. Schnell hatte er das jetzt dampfende Essen aus der Mikro genommen, auf ein Brettchen gestellt und mit nach drüben genommen. Dort setzte er sich wieder auf die Couch, stellte den Fernseher etwas lauter und fing an zu essen. Seine Lieblingssendung, Andreas Türck, war heute wieder zum einschlafen spannend. So entschied er sich, nachdem er aufgegessen hatte, den Fernseher für heute in Ruhe zu lassen und lieber an die frische Luft zu gehen, schließlich musste er auf seine Gute Figur achten. Die Sonne prasselte unerbittlich vom Himmel und trieb Lay den Schweiß auf die Stirn. Vielleicht wäre es doch besser gewesen drinnen vorm Tv sitzen zu bleiben. Dann würde er jetzt wenigstens nicht so hecheln und schwitzen müssen. Dann säße er gemütlich bei einer Flasche Cola auf dem Sofa und würde irgendeine langweilige Richtersendung ankucken. Während er trinkt, sich langweilt und wartet bis der Sekundenzeiger der Uhr ein weiteres Mal seinen Lauf vollzogen hat, würde sich das Fett an seinem Bauch ansetzten und in nur ein paar Stunden würde er wie der Sohn von Mister Fettarsch persönlich aussehen. Er schauderte bei dieser Vorstellung. Nach so einer Motivation fand er auch endlich die Kraft weiter zu rennen, stieß sich von der Wand ab an der er lehnte und setzte seinen Weg fort. Nach 10 Minuten erreichte er das immense Eingangstor des Stadtparks und trat hinein. Da drinnen war es auch nicht kühler als sonst, trotzdem war die Wiese rund um den kleinen Bach maßlos überfüllt. Lay blickte sich neugierig um und erkannte den Grund warum es alle Leute dieser Stadt hier her trieb. Mitten im Park stand ein großer weißer Wagen, aus dem diese typische ,Kindermusik' klang, hinter deren Theke ein Junger Mann stand und ziemlich laut: ,"Eis zu verkaufen!", rief. Der Blauhaarige griff sich wie auf Befehl in die Hosentasche und suchte nach etwas Kleingeld. ,Komm schon, irgendwo muss ich doch etwas haben, ich hab immer irgendwo was stecken.' - Nach endloser Suche (da wundert man sich doch wie groß eine Hosentasche sein kann o.o) zog er eine goldene Münze aus der Tasche und hielt sie triumphierend nach oben. Plötzlich gab das Gold unter seinen Fingern nach und etwas Schokoladen Braunes lief auf seine Handfläche. ,Toll, warum immer ich?' - Er warf die Schokomünze in den nächsten Eimer und setzte sich auf die Wiese. Als er seinen Blick so schweifen lies wurde er langsam betrübt. Jeder hier in diesem Gottvermaledeiten Park hatte ein Eis in der Hand und er, der jetzt fast 10 Kilometer gejoggt war, stand hier, schweißnass, die Zunge bis zum Boden und hatte nicht mal Kleingeld einstecken. Herrlich! ... Doch wie war das? An solchen Tagen sollte man doch im Bett bleiben? Weiß der Geier was ihn dazu geritten hatte heute doch aufzustehen. Die Sonne schien immer gnadenloser zu werden und für Lay wurde der Weg den er zurücklegen musste um wieder zu seiner Wohnung zu kommen, immer länger. Schon selbst das Parktor schien eine Meile entfernt zu sein, dabei waren es nicht mal 10 Schritte die er hätte zurücklegen müssen, doch für ihn kam dieser Weg wie eine endlose Wüste vor; und kein Tropfen Wasser in Sicht. Er tat das einzig positive was man in so einer Situation tun konnte. Augen zu, den Vögeln beim Singen zuhören und sich irgendwo in die Antarktis träumen, wo es nicht so schrecklich warm war. Irgendwie, scheinen solche Träume wirklich zu funktionieren, denn plötzlich breitete sich eine angenehme Kühle über seinen Oberarm aus. "Ah! Ich ähm... Sorry! Ähm, bist du wach?", fragte eine Stimme aus dem Nichts. ,Sicher nur ein Eisbär...', dachte Lay und ließ seine Augen geschlossen. "Ähm hallo? Bis du tot?" Die Stimme wurde immer dreister, jetzt fing sie schon an ihn zu schütteln oder ihm Ohrfeigen zu verpassen, doch das hatte sie sich so gedacht; So nicht Stille! Der Größere riss die Augen auf und wollte gerade zurück schlagen als er bemerkte, dass sein Tag Traum doch nicht nur ein Traum war. Über seinen rechten Oberarm zerlief ganz langsam eine rosane, zähe Masse. Man konnte es nur als Eis deuten. Lay richtete seine rubinfarbenen Augen auf und sah in das Gesicht eines Jungen Manns, so an die 17, welches gerade die gleiche Färbung annahm, wie die Eiskugel die von seinem Oberarm tropfte. "Ich ähm, wollte das nicht, es ist mir aus der Tüte geglitten und na ja, genau auf dir gelandet, sorry..." Der Fremde machte eine, Lay unbekannte Geste und rieb sich mit der Hand am Hinterkopf. "Du wirklich, sorry, darf ich dich auf etwas einladen? Vielleicht ein Eis? Der Laden gehört sowieso meinem Vater, der wird da sicher nichts dagegen haben." ,Eis?!', dachte der Blauhaarige, rappelte sich auf und schubste die Eiskugel ganz dezent von seinem Arm runter. Dann lächelte er seinen Gegenüber lieb an und reichte ihm die Hand: "Hey, kein Problem. Ein Eis und dann ist die Sache gegessen, Ok? Ach ja, ich bin im Übrigen Lay und nicht ,Hallo'." Er grinste wissend und wartete auf die Reaktion des Fremden Jungens. Dieser wurde schon wieder rot und betrachtete den Boden sorgfältig, dann schnappte er Lays Hand und zog ihn mit zum Eiswagen. "Gut, ich bin Luca", er smilte den Größeren lieb an und kämpfte sich einen Weg nach vorne zur ,Theke'. Als die Beiden endlich dort angekommen waren wo sie hinwollten, schubste der Kleine den Großen ein Stück zurück und machte eine Geste, dass Lay hier warten sollte. Dieser verstand sofort und blieb ganz ruhig stehen während er zusah wie Luca sich immer weiter nach vorne kämpfte. Seine Gedanken schweiften schon wieder zur Antarktis und zu dem Eis das er gleich bekommen würde, als plötzlich jemand los schrie als wäre der Leibhaftige hinter ihm her: "LUCA!! WAS FÄLLT DIR EIN ERST JETZT WIEDER HERZUKOMMEN! ICH HÄTTE DICH VOR 10 MINUTEN GEBRAUCHT! WO WARST DU?!!!" Der Kleine zuckte augenblicklich zusammen und wich einen Schritt zurück. "Ent, Entschuldigung Dad, aber ich hab gerade wen kennen gelernt und..." - "DU HAST WAS?! DU LÄSST MICH HIER ALLEINE SCHUFFTEN WÄHREND DU DICH MIT MÄDCHEN VERGNÜGST?!" Wieder trat Luca einen Schritt zurück und sah seinen Vater fassungslos an. "Ich es... es tut mir leid, ich helfe dir jetzt." Der Braunhaarige wusste, dass es nichts bringen würde sich weiter mit seinem Erzeuger rum zu streiten, am Ende würde ja sowieso er wieder den Kürzeren ziehen und darauf hatte er jetzt beim besten Willen keine Lust. Also seufzte er leise, warf noch mal einen Blick zu Lay und war kurz darauf im Wagen verschwunden. ,Was treibt der Kerl so lange? Ich will'n Eis...', dachte Lay so bei sich und öffnete seine Augen wieder. Gleich darauf schloss er sie, die Sonne hatte ihre Bahn weiterverfolgt und schien dem Blauhaarigen jetzt direkt ins Gesicht. Schützend hielt er eine Hand über sein Gesicht, stand auf und drehte der Sonne seinen Rücken zu. Langsam ließ er seinen Blick schweifen doch erkannte nichts. Also entschloss er sich dazu es Luca einfach nachzumachen und drängelte sich auch bis ganz nach vorne. "Hallo, was möchten Sie denn?", wieder starrte Lay in die giftgrünen Augen und grinste. Kurz darauf wurde sein Grinsen zu einem lachen und noch ein wenig später lag er auf dem Boden, lachte und rollte sich herum. Luca kuckte verdattert und fragte sich was los war, dann fiel es ihm ein. Es muss zu drollig aussehen; er mit einem weißen Anzug, einer roten Fliege, die er liebevoll Propeller nannte und einer weißen Mütze, auf der ein fröhlich Grinsender Mann grinste und zu einem erfrischenden Eis einlud. Noch dazu kam, dass diese Sachen dem kleinen zierlichen Luca mindestens um 2 Größen zu groß waren und er darin hängte wie ein Schluck Wasser. "Ha ha ha, seeehr witzig, komm schon steh wieder auf Lay-Kun.", sagte Luca und hielt ihm die Hand hin. Der Größere lachte immer noch, bekam aber langsam seine Fassung zurück. "Mein Gott nein, wie bescheuert du aussiehst!", er sagte es mehr im Scherz als das er es ernst meinte, aber man sah Luca seine Enttäuschung an. "Hey, das ist nun mal meine Berufskleidung, mein Dad besteht darauf dass ich das anziehe." Wieder bekam Lay einen Lachanfall, auch wenn er sich das besser verkniffen hätte, denn kurz darauf kam der Vater von Luca zeternd an, packte Lay und warf ihn in hohem Bogen aus dem Park. Dieser merkte gar nicht recht wie ihm geschah, erst als er sich auf der Straße vor dem großen Tor wieder fand merkte er was passiert war. ,Naja, ist ja jetzt auch egal, schließlich wird es schon langsam dunkel und ich wollte mich ja sowieso mit diesem Sato treffen.', wanderten seine Gedanken auch schon wieder weiter und nachdem er aufgestanden und sich den Staub abgeklopft hatte, dachte er nicht mehr an den netten kleinen Jungen namens Luca. Der Sportplatz war kühl und leer, kein Wunder, der kleine Zeiger der Uhr war kurz vor der 6 und der große Stand ein kleines Stück vor der 8. ,19:30 Uhr, halb 8. Passt doch, aber wo ist Kyne?', wunderte sich Lay weil er nirgendwo jemanden erblicken konnte. Dann wurde ihm die Warterei zu blöd, er zog seine Schachtel Malboro aus seiner Hosentasche, steckte sich eine in die Mundwinkel, zog sein silbernes Feuerzeug heraus und entzündete die Zigarette. Er machte den ersten tiefen Zug und spürte wie ihn Erleichterung überkam. Lay wollte und konnte es nicht leugnen, er war abhängig von diesem scheiß Zeug und das nur wegen diesem scheiß Dealer damals in der Seitengasse. Erst hatte er ihm das Zeug kostenfrei überlassen, dann musste Lay für jede weitere Schachtel 3 € berappen und letztendlich wurde der Dealer aufgegriffen von der hiesigen Polizei und der Blauhaarige konnte sich das Zeug nur noch aus Zigarettenautomaten besorgen, wo er das Doppelte dafür hinlegen musste. Aber was nutzte es zum lamentieren oder sich darüber aufzuregen, er brauchte das Zeug, er beschaffte sich das Zeug und er rauchte das Zeug. Wie oft hatte er schon gesagt dies sei seine letzte. Knapp 2 Tage nachdem er ,clean' war, rauchte er schon wieder den grauen Dunst ein der überall in den Straßenbahnen oder im Park lag. Also was nützte da schon groß das Aufhören wenn weder der Wille, noch etwas um die Rückfälligkeit zu verhindern da war? Nichts, so rauchte er weiter seine Glimmstängel, zog den Rauch durch den Mund ein, lies ihn eine Weile in der Lunge verbleiben nur um ihn keine 3 Sekunden darauf in einer kleinen grauen Wolke wieder auszupusten. Er schnipste den kleinen Stummel (er rauchte seine Zigaretten immer bis zum Filter runter) in irgendeine Ecke und gähnte gelangweilt. Mittlerweile hatte sich der kleine Zeiger der Uhr schon auf die 12 zu bewegt und es war immer noch niemand in Sichtweite. "Schöne scheiße...", sagte der Blauhaarige leise und seufzte resigniert. Die Sonne hatte schon lange ihre Bahn beendet und war hinter der Straße verschwunden als Lay endlich Stimmen und danach auch Schritte vernahm. Doch es war nicht nur einer wie er vermutet hatte, es waren mehr, vielleicht 5 oder 6. ,Naja, vielleicht waren die ja gestern alle dabei.', sagte er leise zu sich selbst und sah in Richtung der Stimmen. "Hey, Kyne?", rief er der Dunkelheit zu, doch zur Antwort bekam er nur schallendes Gelächter. Schneller als er sich versah kamen die gefährlichen Schatten immer näher auf ihn zu. Doch anstatt auf seinen Verstand zu hören, Angst zu haben und wegzulaufen redete er sich ein das alles ok wäre und sie sicher nur über einen Witz oder ähnliches gelacht hätten. (Böse Falle Lay-Kun, warum hörst du auch nich auf deinen Verstand ~.~) Als sie immernäher kamen, weiteten sich Lays Augen, alle 6 hatten einen Baseballschläger oder einen Schlagring an der Hand. Er wollte weglaufen, doch es war zu spät, sie gingen auf ihn los, schlugen auf ihn ein, traten ihn, packten ihn und schleuderten ihn an die Wand. Er versuchte sich zu wehren, schlug einen bewusstlos mit einem gezielten Schlag auf die Schläfe, doch kurz darauf hatte er drei Fäuste in seinem Magen gespürt, es war aussichtslos. Er versuchte zu schreien, auch wenn es mädchenhaft und feige war, schrie er. Er schrie bis ihm eine Hand auf den Mund gedrückt und ein Messer an die Kehle gehalten wurde. Dann vernahm er den stechenden Schmerz einer Stimme in seinem Ohr, die so voller Hass und Abscheu war, das er nicht mehr wusste wie ihm geschah. "Dane... diese Nacht, wirst du nie mehr vergessen, genauso wenig wie mich, ich hasse dich, mehr als alles andere auf der Welt hasse ich dich... und ich werde dir das Leben zur Hölle machen, das verspreche ich dir! Du wirst den Tag verfluchen an dem du geboren wurdest!" Mehr bekam er nicht mehr mit. Kyne hatte ihn so kraftvoll und schmerzhaft von sich gestoßen das er an der Wand abprallte und augenblicklich zu Boden sank. Er nahm nichts mehr war, weder die Schläge, noch die Tritte, noch das eisige Lachen von diesem Blonden Schönling namens Kyne Sato. Freitagnacht halb 3 schrillten die Alarmglocken im hiesigen Krankenhaus, sofort wurde ein Krankenwagen losgeschickt, der mit Blaulicht und Vollgas erst vor dem Sportplatz zu stehen kam. Dort lag er, in einer Lache aus Blut, sein Arm bis zum Anschlag verdreht, dort wo sein Shirt zerrissen war, prangte eine kleine kalkigweiße Stelle hervor. Zweifelsohne der gebrochene Knochen der sich durch sein Fleisch einen Ausweg an die frische Luft gebohrt hatte. Überall blaue Stellen, Blutergüsse an den möglichsten und unmöglichsten Stellen, seine Augen, die er geschlossen hielt waren Veillchenlila verfärbt. Hätte er seine Augen offen gehabt, hätte man das eitrig gelbe unter Garantie gesehen. Wäre nicht überall das Blut und die blauen Flecken gewesen, hätte er ausgesehen als würde er ganz ruhig und friedlich schlafen. Die Notärzte schreckten kurze Zeit zurück und sahen auf dieses Bild des Grauens das sich ihnen bot. Dann hoben sie ihn auf eine Liege und schoben ihn in den Hinterraum des Wagens, wo er sofort ärztliche Hilfe erhielt. Doch von alle dem bekam Lay nichts mit, er schlief ruhig und friedlich, vergas seine Schmerzen und wollte am liebsten nie wieder aufwachen. Doch das Schicksal, oder eher Gott schienen ihn so sehr zu hassen, das sie ihm diesen Wunsch nicht erfüllen wollten. Noch in derselben Nacht erfuhr sein Vater was passiert war und machte sich ohne weitere Zeit zu verlieren auf den Weg ins Krankenhaus. Die Lichter der Stadt rasten an ihm vorbei. In Gedanken nur bei seinem Sohn, übersah er die rote Ampel und raste mit 100 Km/h in einen Lastwagen. Das Auto zerbarstete und fing sofort Feuer, für Herrn Dane kam jede Hilfe zu spät, er verbrannte im inneren seines Wagens und seinen letzter Schrei - LAY! - hörte niemand mehr, nur die Stille der Nacht. Fast endlose Minuten später hörte man in der Ferne die Blaulichter des Notarztes und die Alarmglocke der Feuerwehr. So schnell sie das Auto auch löschten, es war zu spät... und weit weg, in der Station auf der Lay lag, wartet der Arzt vergeblich. Der Blauhaarige, verbunden, gegipst und operiert lag in seinem Bett, man konnte beobachten wie sich sein Brustkorb langsam hob und sank und die Maschinen an die er angeschlossen war, immer im gleichen Rhythmus piepten. Bis auf die Geräusche der Maschinen und Schläuche, war es ruhig auf der Station; bis das schräge Klingeln des Telefons die Stille zerfetzte. Sofort sprang der Arzt auf, nahm den Hörer von der Gabel und presste ihn sich ans Ohr. Während er zuhörte, verfinsterte sich seine Miene immer mehr. Mit einem resignierten seufzen legte er wieder auf und sah zu der Türe wo Lay lag. "Armer kleiner Kerl... erst wird er von irgendwem zusammengeschlagen und dann... stirbt auch noch sein Vater bei einem Autounfall.", er richtet seinen Blick nach oben, "und dir da oben, dir scheint das zu gefallen was? Was hat dir der Kerl getan das du ihm so wehtust?" Alles was er zur Antwort erhielt war das wehen des Windes durch das offene Fenster und das Piepen der Maschinen, die anzeigten, dass Lay noch lebte. Ein neuer Morgen brach an, doch es wurde nicht hell. Über Nacht waren Wolken aufgezogen die Regen mit sich brachten; und so klopften jetzt die Tropfen sanft an die Fenster des Sydney Blue Krankenhauses und versuchten die Patienten zu wecken, was ihnen allerdings nicht gelang. Die allmorgendliche Visite untersuchte die Patienten und wünschte einen Guten Morgen, nur um danach in den Op-Saal zurück zu kehren und weiter irgendwelche Schwerfälle operieren zu können. Als er aufwachte war es kalt und stickig, alles um ihn herum war schwarz und seinen Arm, aus dem gestern noch ein Stück seines Knochens ragte, spürte er kaum. Alles was er noch wusste war in ein tiefes Grau gehüllt und unverständlich für ihn. An seinem inneren Auge zogen Bilder vorbei, erst warme helle dann dunkle kalte. (Könnte ihm bitte mal jemand verraten was passiert war?) Er spürte dass er lag, weich und warm und er hörte ein Geräusch, nur leise, wie durch Watte; es war ein leises Piepen, direkt an seinem Ohr. Er atmete tief durch und zuckte augenblicklich zusammen. Irgendetwas tat ihm verdammt weh, doch er konnte nicht ausmachen was, ihm tat alles weh. Bis auf seinen Arm, den spürte er nicht. "Hallo...?", erschrocken schloss er seinen Mund wieder, war das wirklich seine Stimme? Er hörte sich doch an wie ein Häufchen Elend. Was war aus der stolzen kräftigen Stimme geworden für die er bekannt war? Langsam schüttelte er seinen Kopf und bereute es sofort als ihm abermals ein Stechender Schmerz durch die Glieder fuhr. Er griff sich mit der Hand an die Schläfe und rieb sanft daran, dabei bemerkte er irgendein Schlauchartiges Ding, das scheinbar von ihm ausging. Jetzt wurde ihm ganz langsam bewusst wo er war, das Piepen, der Schlauch, dieser seltsame Geruch - ein Krankenhaus. Aber, warum? Plötzlich hörte er ein leises Klacken zwischen dem ganzen Gepiepe und kurz darauf einen erleichterten Seufzer. "Gott sei dank, du bist aufgewacht. Wie geht es dir? Kannst du dich an irgendwas erinnern?", fragte der Arzt freundlich. Doch Lay verstand nur die Hälfte von dem was er sagte und hob einfach den Daumen hoch. Irgendwas musste er ja schließlich machen und er hoffte einfach mal das dass, das richtige war. "Ich bin Crane, und du bist Lay Dane, stimmts?", sprach der Arzt weiter und machte dabei eine leichte Handbewegung auf Lay zu. Der Blauhaarige nickte kurz, doch nahm die Bewegung des Arztes gar nicht wahr, stattdessen lies er wieder seine total schräge Stimme erklingen: "Was ist passiert? Warum bin ich in einem Krankenhaus und... warum seh ich nichts?" Ein resigniertes leises Seufzen ging durch das weiße Zimmer und durchbrach die kurze Stille die hier herrschte. "Also Lay... du wurdest heute Nacht um halb 3 hier eingeliefert, dein Arm war aufgebrochen, dein Auge eitrig blutunterlaufen und du selbst warst bewusstlos. Wir wussten lange nicht was passiert war, bis die Sanitäter einen ähnlich so zugerichteten Jungen gefunden hatten, der uns alles erzählte. Dieser Junge, Cooper Base, hat uns alles bis ins kleinste Detail aufgeschrieben; nur hat er nicht erwähnt warum du dich mit ihm geprügelt hast. Kannst du mir das vielleicht sagen, Lay?" Der Blauhaarige atmete tief durch und wischte sich einige Strähnen aus dem Gesicht, dann rieb er sich die Schläfen. In dem Moment als ihm dieser Arzt das alles erzählte machte es Klick im Gehirn des Größeren und alle Erinnerungen waren, wie wenn eine große Blase zerplatzen würde, wieder da; sie stürzten auf ihn ein und zogen ihn in den langen Strudel des Nachdenkens... - ,Gestern Abend, ich erinnere mich wieder. Kyne hat mich zum Sportplatz bestellt und dann, kamen 5, 6 Kerle... und haben, auf mich eingeschlagen... Ich hab mich gewehrt aber...', dann ließen ihn die Gedanken endlich wieder frei und er starrte in die Dunkelheit. "Einer? Nein, es waren 5 oder 6, ich hab mich nicht nur mit einem geprügelt." - ,Oder Doch?' - "Ich kann mich kaum noch an was erinnern, ich weiß nur das einer von ihnen Kyne war... Kyne Sato." Dann wurde er ruhig, man hörte nur noch den Atem des Arztes, das piepen der Maschine und den ziemlich schnellen Herzschlag von Lay. "Aber, Cooper hat geschrieben, das du es warst, du hast ihn so zugerichtet das er sich aus versehen die Zunge abgebissen hatte und dann auch ohnmächtig wurde, er erwähnte nicht ein Wort von einem Kyne. Bist du dir völlig sicher das es mehr waren als nur einer?" Lay schwieg, ihm war es egal wie viele es waren, er wusste nur dass er hier raus wollte, aus dieser Welt der Dunkelheit und des schlechten Geruchs; anstatt dem Arzt zu sagen was er hören wollte, fragte der Blauhaarige erneut: "Mir ist alles egal ich will nur wissen warum ich nichts sehe! Warum liegt die ganze Welt um mich herum in Dunkelheit?" Er brüllte regelrecht und obwohl er Angst vor der Wahrheit hatte, wollte er es unbedingt wissen. Crane schwieg und sah auf den Verband des Jungen herab. Dann erhob er langsam seine Stimme und seine Lippen formten einen Satz, doch seine Stimmbänder verwährten ihm den Dienst. Warum konnte er dem armen kleinen (Lay und Klein °_°"") Kerl nicht einfach sagen das er für immer auf einem Auge blind sein wird? Nein, stattdessen log er ihn an. "Also Lay, durch die Schläge auf dein rechtes Auge, hat sich dieses entzündet und ist total vereitert, wir haben dir einen Verband aufgelegt der das wieder heilen lässt. In ein paar tagen (niemals) kannst du dann wieder sehen. Ok?" Dem Größeren fiel ein Stein vom herzen und er atmete auf. 'Ich hatte schon Angst ich wäre blind oder so etwas.' Aber tief im Herzen wusste er, des es so war. "Sagen sie mal, Crane, wo ist denn eigentlich mein Vater? Normalerweise müsste er doch schon längst da sein, schließlich arbeitet er heute nicht. Und da sie sowieso schon alles über mich wissen, müssten sie ja auch seine Telefonnummer haben, oder?" ,Was ist denn jetzt los? Warum frag ich in so einer Situation nach meinem Vater?' Lay wunderte sich über seine verzwickten Gedankengänge und sagte sich einfach das er wen zum reden brauchte. Der Arzt verstummte als der Junge nach seinem Vater fragte. Er konnte ihm doch nicht sagen, dass dieser Tot war. Tot weil er auf dem Weg hierher nur an seinen Sohn gedacht hatte. Tot, weil er zu schnell fuhr. Tot weil er die Ampel übersah. (Tot.) Er würde niemals hier her kommen und seinen Sohn in die Arme nehmen. (Tot.) Lay würde niemals erfahren wie sehr sein Vater ihn geliebt hatte. Nein, denn er war Tot. "Lay... dein Vater ist auf dem Weg hierher, in einen Autounfall verwickelt worden. Für ihn kam jede Hilfe zu spät. Es tut mir leid, Lay, dein Vater ist Tot." - "Gut, also wird er mich in einer Stunde oder so besuchen kommen?" - ,Das kann nicht sein, er kann nicht tot sein. Nein. Er wollte mit mir reden.' - "Hoffentlich bringt er mir was mit. Und dann müssen wir unbedingt über die Schule reden. Ich will da nicht mehr hin. Es ist grausam dort." - ,TOT?! Nein, ich glaub das nicht. Das ist sicher nur ein ziemlich dummer Scherz von diesem Arzt, wie hieß er doch gleich, achja, Crane.' - "Gut Crane, dann sag mir bitte Bescheid wenn er da ist, ich will jetzt alleine sein." - Der Ältere erhob sich. Er hatte sehr wohl gehört was Lay gesagt hatte, aber er fand es für besser ihn jetzt nicht weiter zu schocken, sollte der Kleine erstmal diesen schock verdauen. "Ok Lay, ich sag dir Bescheid wenn er da ist, schlaf doch in der Zwischenzeit etwas." Dann verließ er den Raum. Als er die Tür ins Schloss zog hörte er nur noch ein leises: "Ja, das werde ich machen." Dann war es wieder still in Zimmer 008, man hörte das leise Piepen der Maschinen, den Atem des blauhaarigen Jungen und ein leises Lachen das vom Himmel her durch das Fenster in dieses Zimmer hallte. In eben diesem Zimmer hatte Lay etwas erfahren das ihn dazu trieb sich ein Versprechen zu geben, ein Versprechen wie es vorher kein zweites gab. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)