A Story in the Past von Jess_400 (N&Z) ================================================================================ Kapitel 1: Der Reiter --------------------- "..." wörtliche rede >...< gedachtes (...) mein Kommentar Kapitel 1- der Reiter "Nami, beeil dich doch mal!" "Ich komm ja schon Ruffy!" Nami lief die Straße entlang und kam keuchend bei ihrem Freund an. Sie war die 2. Tochter des reichsten Kaufmannes in Arleon. Ihre große Schwester Nojiko sollte morgen heiraten. Ruffy war der Sohn eines guten Freundes ihres Vaters und so spielten Nami und Ruffy schon seit ihrer Kindheit miteinander. Zu ihrer Clique gehörten noch Lysop, der Sohn des Tischlers am Hofe, Sanji, der Sohn eines Koches am Hofe des Königs, Chopper, er war in der Ausbildung bei der Ärztin des Königs und Vivi, deren Vater der wichtigste Berater des Königs war. Der Sommer neigte sich dem Ende zu und es war ein harter Winter im letzten Jahr gewesen, doch die Bauern blickten auf eine gute Ernte zurück. Die Scheunen waren bis unters Dach mit Korn gefüllt und kein Mensch im Königreich musste Hunger leiden. Der König war ein gutherziger Mensch, der nur sehr wenig von den Bauern und den Stadtbewohnern einnahm, trotzdem zu den reichsten Königen der damaligen Zeit gehörte. Nami lebte mit ihren Eltern und mit ihrer Schwester in einem Haus mitten in der Stadt. Ihr Vater war ein reicher Kaufmann, der auf der ganzen Welt Beziehungen hegte und fast nie zu Hause war. Ihre Mutter war eine freundliche Frau, die die Erziehung der Mädchen übernommen hatte. Sie konnten schreiben, lesen und rechnen. Jedoch viele Leute konnten dies in diesem Königreich. Namis Schwester sollte den Sohn eines befreundeten Kaufmannes ihres Vaters heiraten. Die beiden liebten sich sehr und gleichzeitig war der Bräutigam Ace, der große Bruder von Ruffy. Nami und Ruffy liefen durch den Regen zum nächsten Wirtshaus, wo sie sich immer mit ihren Freunden trafen. Die andere waren schon dort und warteten auf Ruffy und Nami. Als diese im Wirtshaus ankamen, wurden sie auch schon von ihren Freunden begrüßt. "Wo ward ihr denn so lange?" "Nami hat noch ein Kleid im Schaufenster gesehen." "Es war einfach zauberhaft.", schwärmte Nami vor sich hin. "Oh Nami-Maus, du siehst doch überall drin gut aus. *schwärm-für-nami*" Nami konnte diese entlosen Schwärmereien von Sanji bald nicht mehr ertragen. Aber Sanji schwärmte für jede Frau, auch Vivi machte er Komplimente ohne Ende. "Rosmerta, noch 2 Bier!", rief Lysop. Die Wirtin nickte und kam nach kurzer Zeit mit 2 Bieren an den Tisch. "Lasst es euch schmecken!" Die Clique hatte an diesem Nachmittag noch viel Spaß in der Kneipe. "Sorry Leute, aber ich muss los. Mein Vater kommt heute nach Hause und ich muss noch helfen, alles vorzubereiten." "Och schade.", meinten die anderen, als Nami aufstand und bezahlte. "Ciao!", sagte sie, als sie aus dem Wirthaus auf die regnerische Straße trat. Kaum ein Mensch war bei so einem Wetter draußen. Blitze erhellten den Himmel und das Grollen des Donners war fast unerträglich laut. Nami lief über die Straße, doch sie hörte nicht die Pferde, die direkt auf sie zusteuerten. Jemand rief etwas, doch Nami hatte es nicht gehört. Erst im allerletzten Moment sah sie die Reiter und konnte sich noch auf den Bürgersteig retten. Die Reiter hielten kurz neben ihr und der Anführer behielt die Kapuze seines schwarzen Umhangs auf. Ein anderer Mann sagte zu Nami: "Das nächste Mal aber etwas vorsichtiger sein, die Dame." Nami machte einen Knicks und sagte gleichzeitig: "Verzeiht, mein Herr." Nami drehte sich um und machte sich auf den Weg nach Hause. Die Reiter verblieben noch kurz an der Straße. "Mein Herr, wir sollten weiter reiten. Das Gewitter wird immer schlimmer." "Reitet schon mal vor, ich komme gleich nach." "Aber mein Herr... wie ihr wollt." Der Mann zeigte den anderen durch eine Handbewegung, dass sie weiter reiten sollten und die ganze Truppe ritt auf den Weg zu, der durch den Wald zum Schloss führte. Der Anführer aber ritt langsam der Frau nach, die sie gerade getroffen hatten. Er fand sie schnell, sie lief durch die Straßen ins Viertel der Reichen. Er folgte ihr unauffällig und machte sich erst bemerkbar, als Nami vor einem riesigen Haus stehen blieb und an die Tür klopfte. Von drinnen konnte man hören: "Ich bin in einer Minute da!" Plötzlich hörte Nami das Schnaufen eines Pferdes und sah den Reiter an, konnte jedoch sein Gesicht nicht erkennen. "Ich wollte mich nochmals dafür entschuldigen, dass wir Sie vorhin beinahe umgeritten hätten." "Es ist ja nichts passiert, aber ich nehme die Entschuldigung gern an." Der Reiter lächelte, was Nami jedoch nicht sehen konnte und ritt davon. Endlich wurde ihr die Tür geöffnet und Nami trat ins Haus ein. Ihre Mutter hatte ihr die Tür geöffnet. "Wer war das denn gerade?" "Einer der Reiter, die mich fast über den Haufen geritten haben." "Hat er sich entschuldigt?" "Ja, er ist mir extra hinterhergeritten bis hierhin." "Zieh erst mal deine nassen Sachen aus, sonst holst du dir noch den Tod." "Ist Vater schon wieder da?" "Ja, aber geh dich erst umziehen. Ich schick dir Jasmin aufs Zimmer." Nami nickte und stieg die Treppe zu ihrem Zimmer hoch. Keine Minute später kam Jasmin, die Kammerzofe von Namis Mutter, ins Zimmer und half Nami dabei, sich umzuziehen. "Danke, Jasmin." "Gern geschehen. DU siehst einfach umwerfend aus in dem Kleid." "Das hat mir Vater aus London mitgebracht vor einem Jahr." Nami hatte ein Weinrotes, langes Kleid an. Es war tailliert geschnitten und hatte lange Ärmel, deren Saum dunkelblau mit Spitzen gearbeitet war. Jasmin verschwand wider und Nami machte sich zum Zimmer ihres Vaters auf. Sie musste einmal durchs ganze Haus laufen, was 15 Minuten dauerte. (sehr großes Haus!) Als sie dort ankam, klopfte sie an die Tür. Von drinnen bekam sie die Antwort: "Herein." und Nami öffnete die Tür. Ein Mann stand am Fenster und sah runter in den Garten und auf die Stallungen, der sich hinterm Haus erstreckte. Überall im Zimmer standen die noch nicht ausgepackten Koffer herum. Der Mann sah zur Tür und wurde schon von seiner Tochter umarmt. "Nami..." "Endlich bist du wieder da, Vater." "Ich freu mich auch dich zu sehen, meine Kleine." Nami löste sich wieder von ihrem Vater und setzte sich auf einen Stuhl vor dem Schreibtisch ihres Vaters. Dieser stand mit dem Rücken zu ihr und schaute immer noch auf den Garten. "Erzähl, was hast du gemacht, während ich weg war?" "Ich kann jetzt endlich den Dreiersprung." "Du hast also fleißig geübt. Dieser Sprung erfordert Technik und Mut. Ich bin beeindruckt, Nami. Das musst du mir unbedingt mal zeigen, wenn es wieder aufgehört hat zu regnen." "Gern, Vater." "Nun, Nojiko heiratet in Morgen." "Ich weiß." "Hast du dir schon überlegt, was du später mal machen willst?" "Nein, eigentlich noch nicht, warum fragst du Vater?" "Man antwortet nicht mit Gegenfragen." "Endschuldige." "Ich habe mir Gedanken darüber gemacht, wen du einmal heiraten wirst. Und ich habe noch keinen Geeigneten dafür gefunden, Nami." Nami war froh, sie wollte sich ihren Mann selber aussuchen, doch das würde wohl kaum möglich sein. Er drehte sich zu Nami um. "Aber das kann noch ein bisschen warten." Nami lächelte. "Hast du schon ein Kleid für die Hochzeit?", fragte er. "Ja." "Jetzt hast du ein anderes." Er ging auf einen Koffer zu, öffnete ihn und nahm ein Kleid heraus. Nami konnte ihren Augen kaum trauen. Der Rock war dunkelblau, die Coursage war rot mit goldenen Säumen, die senkrecht verliefen, genau wie die Ärmel. Alle abschließenden Säume waren golden. Es sah einfachtraumhaft aus. "Es besteht zum Teil aus reiner Seide.", meinte Namis Vater. Nami war sprachlos. "Findest du es hübsch?" "Es ist traumhaft. Hoffentlich seh ich nicht besser als die Braut aus." "Hast du schon ihr Hochzeitskleid gesehen?" "Nein." "Es ist atemberaubend." Nami ging langsam zu ihrem Vater und nahm ihm das Kleid aus den Händen. "Danke, Vater." "Gern geschehen. Es ist aus Madrid. Neueste Mode überhaupt." Es klopfte an der Tür und James, der Butler kam herein. "Das Mahl ist angerichtet, Sir." "Danke, James. Komm Nami, lass uns gehen." "Kann ich noch eben das Kleid in mein Zimmer bringen?" "Aber nur wenn du doch beeilst." Nami stürmte los. "Nami! Mann rennt nicht als Dame." Nami stoppte sofort und ging schnellen Schrittes davon, doch als sie um die Ecke gebogen war, konnte man ihre schnellen Schritte auf dem Steinboden hören. "Immer noch wie ein kleines Kind, nicht wahr?" "Ja, Sir." James und Herr Mellosé, Namis Vater, gingen in den Speisesaal. Namis Mutter, Madame Mellosé saß schon am Tisch und wartete auf ihre Familie. "Wo ist denn Nami?" "Sie bringt ihr neues Kleid in ihr Zimmer." "Ach so. Dann lass uns schon mal anfangen." Namis Vater setzte sich und keine Minute später kam Nami ins Esszimmer und gemeinsam aßen sie zu Abend. "Das war wirklich köstlich.", meinte Herr Mellosé. "Darf ich mich entfernen?", fragte Nami vorsichtig und setzte ihren Hundeblick auf. "Geh schon." meinte ihre Mutter. Nami stand auf und machte sich auf den Weg zu ihrem Zimmer. Plötzlich klopfte es an der Tür und da Nami gerade daran vorbei ging, konnte sie einen raschen Blick auf den Besucher werfen. Es war einer der mysteriösen Reiter vom Nachmittag. Der Reiter wurde von James zum Arbeitszimmer gebeten und er setzte sich davor auf einen Stuhl. "Ich hole meinen Herrn.", sagte James in einer Verbeugung. "Danke sehr." "Endschuldigen Sie mein Herr, aber der Gast ist früher als erwartet eingetroffen. Er wartet vorm Arbeitszimmer auf sie." "Ich komme sofort." Namis Vater stand auf. "Endschuldige, mein Schatz." "Geh nur, du kannst unseren Gast ja nicht warten lassen." Er lächelte ihr noch mal kurz zu und verschwand. Kapitel 2: Ein Ritt in den Wald ------------------------------- Kapitel 2- ein Ritt in den Wald "Geh nur, du kannst unseren Gast ja nicht warten lassen." Er lächelte ihr noch mal kurz zu und verschwand. "Was kann ich für sie tun?" "Mein Herr hat mich geschickt, da uns im letzten Jahr Fehler bei den Einnahmen unterlaufen sind. Unser Schatzmeister hat herausgefunden, dass sie etwas wiederbekommen." "Oh." "Das wird natürlich nie wieder vorkommen." "Fehler geschehen und man kann nur aus ihnen lernen. Wann bekomme ich denn das Geld?" "In 5 Tagen. Mein Herr bittet ausdrücklich um Entschuldigung. Sie bekommen natürlich Zinsen." "Nein, danke." "Sind sie sich sicher? Die Zinsen stehen ihnen zu." "Nein, danke." "Ich muss dann auch wieder weiter." "Kommen sie gut durch den Sturm." "Danke. Einen schönen Tag wünsche ich." Die beiden Männer reichten sich die Hand und der Reiter verschwanden wieder aus dem Haus. Nami war in ihrem Zimmer angekommen und sah von ihrem Zimmer aus den Mann, wie er davon ritt. Es wurde spät und Nami las in ihrem Bett ein Buch, das sie erst vor kurzem gekauft hatte, als ihre Mutter herein kam. "Du solltest eigentlich schon schlafen, morgen wird ein harter Tag." "Ich weiß. Mutter?" "Ja?" "Wie war das damals bei deiner Hochzeit?" Namis Muter lächelte und setzte sich zu ihrer Tochter ans Bett. "Ich habe ein weißes langes Kleid mit langer Schleppe getragen. Die Zeremonie war um 12:00 Uhr. Mein Vater geleitete mich zum Altar in der Kirche. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie aufgeregt ich war. Ich kannte deinen Vater nicht. Nach der Zeremonie haben wir noch lange gefeiert, bis dein Vater und ich dann mit einer weißen Kutsche in die Flitterwochen gefahren sind." "Wohin seid ihr denn gefahren?" "Das wird niemals verraten. Es soll eine ganz private Erinnerung für das Brautpaar bleiben." "Ach so." Nami legte das Buch weg und ihre Mutter schaltete das Licht aus. Zorro unterschrieb gerade einige Formulare, als es plötzlich an der Tür klopfte. Sein Vater war der König von Arleon und gehörte zur Reihe der Dunois (Dunoá ausgesprochen) "Herein." Ein Mann, der gleiche der vor einigen Stunden im Hause Mellosé gewesen war, kam herein und setzte sich auf einen Stuhl vor Zorros Schreibtisch. "Und? Wie hat er reagiert?" "Er will keine Zinsen und ist auch gar nicht ausgeflippt." "Damit habe ich die Wette gewonnen. Her mit den 50 Berrys." Der Mann gab dem jungen Prinzen die 50 Berry. "Wie bin ich nur auf die Idee gekommen, dass Herr Mellosé sauer wird?" "Keine Ahnung, aber ich wusste, wie er reagiert. Ich kenne ihn, seit ich laufen kann. Seine Töchter sollen genau so sein." "Sind wir nicht einer heute begegnet auf der Straße?" "Ja, ich glaub das war eine seiner Töchter." "Ihr solltet ins Bett gehen. Diese Formulare können auch noch morgen ausgefüllt werden." "Du hörst dich schon wie meine Muter an." Aber Zorro legte das Papier beiseite und wünschte seinem Freund noch eine gute Nacht. Nami wachte plötzlich auf, stand auf und lief zum Fenster. Der Sturm hatte sich verzogen und der Mond strahlte. Nami sah verträumt zum Schloss rauf, von ihrem Fenster hatte man eine gute Sicht aufs Schloss und auf den Wald davor. Obwohl sie schon in einem riesigen Haus lebte, würde sie nur zu gern mal in dieses Schloss um es sich an zu schauen. Genau in diesem Moment sah auch Zorro aus dem Fenster zur Stadt. >Wie gerne würde ich mal einen Tag ein normaler Mensch sein. Keine Verpflichtungen, keine Entscheidungen treffen, einfach mal das tun, was ich will... aber das wird nie passieren.< Nami legte sich wieder in ihr Bett, genau wie Zorro und beide schliefen ein. "Guten Morgen, Sir." Zorro drehte sich im Bett um. "Sir, ihr müsst aufstehen, wir haben einen harten Tag vor uns." "Wir haben immer einen harten Tag vor uns... Arthur?" "Ja, mein Herr?" "Wie spät ist es?" "Genau 07:03 Uhr." "Danke." Zorro drehte sich wieder um. "Aber Sir, sie müssen jetzt aufstehen!" "Sonst was?" "Sonst werde ich gefeuert und dann werden sie immer zu spät aufstehen." "Eigentlich müsste ich doch erst um 08:00 aufstehen, oder?" "Ja." "Warum weckst du mich noch mal so früh?" "Weil die Diskussion am Morgen, ob Sie aufstehen oder nicht immer eine halbe Stunde dauert." "Ach ja, stimmt ja. Dann steh ich mal auf." Langsam erhob sich Zorro und stand auf und zog sich an. Als er in den Speisesaal kam, waren seine Eltern schon nicht mehr da. "Arthur?" "Ja, Sir?" "Was ist heute als erstes dran?" "Reittraining im Wald. Danach Fechten, ebenfalls im Wald. Lunch um 13:00 hier im Schloss. Danach ein Termin mit dem Bürgermeister. Danach kommt der 4- Uhr-Tee. Den werden sie mit ihrem Vater einnehmen. Danach wartet eine menge Papierkram auf uns, sie müssen noch die Einverständniserklärung für die neue Kanalisation in der Mansingtonstreet unterschreiben und eine Einladung für den Fürsten von Jeanless schreiben. Der Kontakt zu ihm ist ein bisschen untergegangen in den letzten Wochen." "Dann habe ich frei?" Arthur sah auf den Terminkalender. "Ehm... ja. Das wundert mich aber jetzt." "Ist doch cool." "Endschuldigen Sie, Sir, aber was bedeutet cool?" "Kennst du das etwa nicht, Arthur? Cool ist ein Ausdruck der Freude. Es bedeutet spitze, super oder klasse." "Ah danke, Sir." Zorro frühstückte zuende und ging auf sein Zimmer um sich um zu ziehen für das Reittraining. Nami war schon seit 6 Uhr wach. Heute fand ja die Hochzeit ihrer großen Schwester statt. Beim Frühstück: "Vater?" "Ja, Nami?" "Darf ich vielleicht gleich noch mal kurz mit Jessy in den Wald?" "Aber die Hochzeit?!" "Ich werde schon nicht zu spät kommen. Versprochen." "Nagut. Aber wehe, wenn du tatsächlich zu spät kommst." "Danke, Vater." Nami stand auf und lief in ihr Zimmer. Dort zog sie sich eine ihrer Hosen an. In Mailand hatte ihr Vater ihr extra Reithosen anfertigen lassen. Die heutige Hose war olivgrün und dann ein weißes Hemd ihres Vaters und darüber eine braune Weste. Ihre Haare ließ sie offen. Sie nahm ihre Stiefel und rannte nach draußen in den Stall. Es regnete leicht, doch das war ihr egal. Jessy, eine braune Stute, stand bereits gesattelt in ihrer Box. >Danke, Vater.< Sie führte Jessy auf die Straße, stieg auf und ritt im Trab Richtung Wald. Auf den Straßen grüßten sie viele Leute, Nami war durch ihren Vater nicht wirklich unberühmt in der Stadt. Auch auf dem Schloss wurden die Pferde gesattelt. "Herr, wir sind dann soweit." "Jean, ich möchte heute mal alleine reiten." "Aber euer Vater sagte, wir sollen mit euch reiten." "Ich habe eine Idee. Ihr reitet in die Stadt und auf die Felder die dahinter liegen zum Bauern VanEikels. Das ist weit genug weg. Wenn ihr dort seid, kommt ihr einfach wieder zurück zum Schloss. Ich werde mal alleine in den Wald reiten und wir treffen uns dann einfach in 2 Stunden wieder hier. Schafft ihr das, in 2 Stunden hin und wieder zurück?" "Und was ist mit dem Fechten?" "Das können wir auch im Schlossgarten." "Wie ihr wollt." "Und kein Wort zu meinem Vater!" Zorro schwang sich auf seinen schwarzen Hengst namens Shadow, zog sich die Kapuze über und ritt mit den anderen davon. Die Kapuze diente dazu, dass man Zorro von den anderen nicht unterscheiden konnte. Am Walrand trennten sie sich und Zorro ritt in den Wald hinein. Nami kam auch zum Waldrand und ließ Jessy weiter im Trab laufen. Immer tiefer ritt sie in den Wald, der durch das Morgenlicht der Sonne durchflutet wurde. Die Blätter raschelten und überall konnte man verschiedene Vogelstimmen hören. Nami war schon immer gern in diesem Wald gewesen, schon als kleines Kind. Sie kam an den See, der mitten im Wald lag und stieg von Jessy ab, die sich sofort frisches Gras suchte. Nami suchte den kleinen Bach, der in den See lief. Als sie ihn gefunden hatte, lief sie zu Jessy und zog sie an den Zügeln zum See. "Komm Jessy... braves Mädchen." Jessy trank das klare Wasser und Nami streichelte ihr dabei den Hals und die Schultern. Das striegeln hatte schon John, der Stalljunge, übernommen, obwohl es Nami viel Spaß machte ihre Pferde zu striegeln. "So sieht man sich wieder", hörte Nami plötzlich jemanden sagen. Sie drehte sich blitzschnell zu demjenigen um, der dies gesagt hatte, und sah dabei zu, wie er immer weiter auf sie und Jessy zuritt. Auch Jessy sah zu dem schwarzen Hengst auf. Der fremde Mann stieg vom Pferd und zog es zum Bach. "Guten Morgen", sagte Nami. Sie erkannte diesen Mann mit dem Umhang, er hatte sich am gestrigen Tag bei ihr entschuldigt. "Morgen... darf man fragen, was eine junge Dame wie ihr so früh am Morgen im Wald macht?" "Ja, man darf." "Und?" "Ich lüfte meine Stute aus." "Aha." "Eigentlich bin ich jeden Morgen hier." "Ich auch, aber ich habe euch hier noch nie gesehen." "Ich komme immer, wenn der Sohn des Königs weg ist. Normalerweise ist er immer um 08:30 Uhr hier für eine Stunde. Es ist jetzt 09:10. Ich bin ein bisschen früh dran, aber ich habe ihn noch nicht gesehen." "Vielleicht ist er ja alleine unterwegs." "Das glaube ich nicht, er reitet normalerweise immer mit 5-7 anderen durch den Wald. Der König würde es nie erlauben, dass sein Sohn alleine durch den Wald reitet." "Glaubt ihr, er kann nicht reiten?" "Nein, das nicht, aber es könnte so vieles passieren." "Und ihr als Frau seid da sicherer als der Sohn des Königs?" "Vielleicht, ich bin alleine und somit auch leiser als eine ganze Horde von Reitern." "Und was ist mit Dieben?" "Da habe ich wohl die schlechteren Karten." "Wisst ihr denn, wie der Prinz aussieht?" "Nein, das weiß ich nicht." Der Mann nahm die Kapuze vom Kopf und Nami sah ihn kurz an. Er hatte kurzes grünes Haar, drei Ohrringe im linken Ohr und braun gebrannte Haut. Kapitel 3: Hochzeit! -------------------- Kapitel 3- Hochzeit! "Wisst ihr denn, wie der Prinz aussieht?" "Nein, das weiß ich nicht." Der Mann nahm die Kapuze vom Kopf und Nami sah ihn kurz an. Er hatte kurzes grünes Haar, drei Ohrringe im linken Ohr und braun gebrannte Haut. Plötzlich erinnerte sie sich daran, dass sie unbedingt nach Hause musste. "Kommt ihr morgen wieder?", fragte Nami. "Soll ich wiederkommen?" "Ich meine, man kann sich gut mit euch unterhalten. Ja, ich fände es schön, wenn ihr morgen wieder her kommen würdet." "Dann werde ich morgen hier sein." Nami lächelte ihn an und schwang sich auf Jessys Rücken. "Wohin wollt ihr?" "Meine Schwester feiert Hochzeit." Nami ritt davon und Zorro sah ihr hinterher. >Sie ist schon ganz hübsch... was denk ich da? Ich muss zurück, sonst kriegt Arthur einen Schreianfall, wenn er merkt, dass ich weg bin. < Zorro stellte sich seinen Butler gerade schreiend vor und musste schmunzeln. Auch er schwang sich auf sein Pferd und ritt zurück zum Schloss. Inzwischen hatte es aufgehört zu regnen. Nami ritt in den Stall und brachte Jessy in ihre Box. Sofort eilte sie in ihr Zimmer um sich um zu ziehen. Gerade hatte sie das neue Kleid, welches sie von ihrem Vater bekommen hatte, angezogen, kam dieser auch schon rein. "Da bist du ja. Die Feier geht gleich los. Ace ist unten und Nojiko ist schon in der Kirche." "Ich komme." Nami ging an ihrem Vater vorbei nach unten. Dort stand ein Mann im Anzug, der sehr nervös wirkte. Nami ging auf ihn zu und umarmte ihn. "Alles wird gut, Ace." "Glaubst du? Ich bin so aufgeregt." "Das ist doch normal, dass man aufgeregt ist." "Woher weißt du das?" "Ich hatte schon mit einigen Bräuten zu tun. Ich war immer Blumenmädchen und so. Mach dir keinen Kopf, verplappere dich nicht und alles wird gut. "Danke, Nami." Ace lächelte sie an und Nami lächelte zurück. Ihre Schwester hatte Glück, so einen Mann zu kriegen. "Kommt, es wird Zeit.", meinte nun Namis Mutter. Sie trug ein ähnliches Kleid wie Nami. Gemeinsam fuhren sie zur Kirche und als Nojiko in ihrem Brautkleid an dem Arm ihres Vaters in die Kirche trat, was Nami wirklich etwas eifersüchtig, doch sie gönnte es ihrer Schwester. Die Zeremonie wurde abgehalten und beide antworteten natürlich mit "Ja". Erst auf der Feier danach bemerkte Nami ihren Freund Ruffy, der sich mal wieder hemmungslos voll stopfte. Nami ging zu ihm. "Hey." "Hallo Nami. Wie geht's?" "Ganz gut. Wusstest du, das Sanji Rosmerta schon wieder angemacht hat?" "Nein, erzähl!" Sie redeten noch den ganzen Abend lang, bis Namis Mutter an ihren Tisch kam. "Nami, kommst du? Wir wollen jetzt fahren." "Wo ist denn Nojiko?" "Die ist doch schon weggefahren, die beiden kommen doch erst in 4 Wochen wieder." "Menno, jetzt habe ich sie nicht einmal verabschiedet." "Ich soll dich von ihr grüßen, aber bitte komm jetzt." "Ich komme. Nacht Ruffy." "Gute Nacht." Nami wurde mit leichter Gewalt von ihrer Mutter nach draußen in eine Kutsche gezerrt und zusammen fuhren sie nach Hause. Nami ließ sich sofort in ihr Bett fallen und schlief auch sofort ein. Zorro hatte einen anstrengenden Tag hinter sich gebracht. Er saß in seinem Zimmer und plötzlich klopfte es an der Tür. "Herein." Arthur betrat das Zimmer. "Ich habe noch eine heiße Schokolade für Sie, Sir. Ein Nachttrunk so zu sagen." "Danke, Arthur." Dieser nickte und wollte sich entfernen, da sagte Zorro plötzlich: "Arthur?" "Ja, Sir?" "Ich möchte morgen früh ausreiten." "Aber das steht so doch gar nicht in ihrem Terminkalender." "Ich weiß, aber ich möchte wahrscheinlich jetzt immer morgens ausreiten." "Ihr wisst, dass ich das nicht unterstütze, aber ich versuche es einzurichten." "Danke, Arthur." "Ich wünsche ihnen eine gute Nacht." "Gute Nacht." Arthur schloss die Tür hinter sich und Zorro ging noch mal auf seinen Balkon um sich den Mond anzusehen. Es war Vollmond. In solchen Nächten konnte Zorro noch nie gut schlafen, also machte er sich schon mal auf eine durchzechte Nacht gefasst. Er sah runter in die Stadt. Dort unten schlief sie, die Frau die er morgen früh wiedersehen würde. Zorro legte sich trotzdem ins Bett und er schlief tatsächlich ein, wachte jedoch nach 2 Stunden wieder auf. Es war 03:00 nachts, als er aufstand und sich an seinen Schreibtisch setzte. >Wenn ich nicht schlafen kann, kann ich ja schon mal ein bisschen Arbeit von morgen machen. Dann habe ich eher frei. < dachte er sich. Doch er schlief am Schreibtisch ein und wachte nach einer halben Stunde vor Rückenschmerzen auf. Er legte sich wieder ins Bett und schlief von 03:45 bis 06:18 Uhr. Von da an konnte er wirklich nicht mehr schlafen, sodass er ins Bad ging und sich danach anzog. Als Artur leise wie immer ins Zimmer kam, saß Zorro in einem Stuhl in einer Ecke des Zimmers, dass Arthur ihn nicht sehen konnte. Arthur war schon so leise reingekommen, als Zorro noch ein kleiner Junge war um ihn nicht zu wecken. Arthur ging langsam auf Zorros Bett zu und wollte schon etwas sagen, da sprach Zorro: "Morgen, Arthur. Auch schon wach?" Arthur erschreckte sich fürchterlich und sah überrascht zu seinem Herrn. "Ihr seid schon wach?" "Es war Vollmond." "Ach so. Das Frühstück ist angerichtet." "Ich komm sofort." Nami wurde von der Sonne geweckt und so stand sie auf. Als Jasmin in ihr Zimmer kam, war Nami schon angezogen. "Entschuldigt die Frage, aber warum tragt ihr diese Hose?" "Weil ich gleich reiten gehe. Ich komme erst gegen Mittag wieder." "Der Lunch wird also verschoben?" "Auf 14:00 Uhr." "Ich sage Hilde bescheid." "Danke. Kannst du John bescheid sagen, dass er schon mal Jessy satteln soll?" "Wird erledigt." Jasmin verließ das Zimmer wieder und Nami folgte ihr die Treppe runter und ging ins Esszimmer, wo sie kurz frühstückte. Doch sie wollte so schnell wie möglich in den Wald, doch um diese Zeit war noch der Sohn des Fürsten dort. Also musste sie noch etwas warten und sie vertrieb sich ihre Zeit bei Jessy im Stall. Als es kurz nach 09:00 Uhr war, machte sie sich auf den Weg. Auch Zorro sah andauernd auf die Uhr und wartete darauf, dass er endlich losreiten konnte. Er lief in die Stallungen und suchte sich heute wieder den Hengst Shadow aus. Als sein Freund und Diener Jean in den Stall kam, sagte er: "Ich reite heute wieder alleine in den Wald und ihr werdet ein bisschen weiter weg reiten. Zum Bauern VanAacken. Das müsste reichen." "Ich bin nicht wirklich glücklich über eure Alleingänge im Wald. Es ist sehr gefährlich dort, lasst uns besser zusammen reiten." "Nein, ich will alleine reiten." "Wie ihr wollt." Wieder ritten sie gemeinsam aus dem Schlosstor Richtung Stadt und wieder trennte sich Zorro von den anderen, als sie an den Waldrand kamen. So schnell er konnte, ritt er zum Bach. Nami ritt auch in den Wald hinein. Doch konnte sie ein Pferd und das Platschen von Wasser ganz in ihrer Nähe hören, je näher sie zum Bach kam. Und als der Bach in Sichtweite kam, sah sie schon Zorro. Er stand im Bach, die Schuhe ausgezogen und spritzte Shadow nass. Das Pferd spielte mit ihm, Zorro versuchte den Hengst nass zu machen und der Hengst versuchte das gleiche bei Zorro. Nami sah sich das Spiel schmunzelnd an. "Jetzt hab ich dich, Shadow.", sagte Zorro plötzlich und zog Shadow an einem Ohr ins tiefere Wasser, da Shadows schwache Stelle das Ohr war. Doch einen Moment passte Zorro nicht auf und der Hengst stoß Zorro mit seinem Kopf ins Wasser. Dieser war nun pitschenass und sah Shadow böse an. Das Pferd war inzwischen wieder an Land und nun sah Zorro, dass er nicht mehr alleine war. "Morgen, die Dame." "Guten Morgen. Ist es nicht ein bisschen kalt um schwimmen zu gehen?" "Find ich nicht. Die Sonne scheint doch." "Ist das Wasser nicht eiskalt?" "Geht so." Zorro watete ans Ufer und stellte sich vor Nami, die im Gras platz genommen hatte. "Hey Shadow komm her.", reif er und sofort kam sein Pferd angetrabt. Plötzlich zog Zorro sein Hemd aus und legte es auf Shadows Rücken. Shadow ging zurück zu Jessy und Zorro ging nun auf Nami zu und setzte sich neben sie ins Gras. Diese sah ihn fragend an. Insgeheim hatte sie noch nie einen besser aussehenden Körper gesehen, aber das musste er ja nicht wissen. "Was ist?" "Warum habt ihr euer Hemd auf den Rücken eures Pferdes gelegt?" "Damit es schneller trocknet." "Das muss man aufhängen. Wartet einen kurzen Moment." Nami stand auf und Zorro fragte: "Was habt ihr vor?" "Ich hänge das Hemd auf." "Shadow ist sehr wild, er lässt nicht jeden an sich ran. Manche Pferdekenner sind schon an ihm gescheitert. Sie müssen vorsichtig sein. Soll ich ihn nicht besser rufen?" "Nein, ich mach das schon. Shadow, komm her. Komm her, kleiner." Shadow kam angaloppiert und Zorro befürchtete schon das Schlimmste, doch das Pferd hielt direkt vor Nami. Auch Jessy kam nun zu Nami. Sie nahm das Hemd vom Rücken des Pferdes und löste die Zügel von Jessy, fädelte diese durch das Hemd und hing es an einen Baum. Zorro staunte nicht schlecht, er wäre nie auf diese Idee gekommen, wie er zugeben musste. Nami setzte sich wieder zu Zorro. "So, jetzt trocknet es schneller und stinkt nachher nicht nach Pferd." "Danke." "Wie war die Hochzeit ihrer Schwester?" "Sehr schön. Wirklich." "Sie sagen das so als ob da noch ein "aber" kommen würde." "Nun ja, meine Schwester hatte wirklich Glück mit dem Mann. Ich frage mich, ob ich auch so viel Glück haben werde." "Sind Sie denn schon jemanden versprochen?" "Nein. Sie?" Zorro sah auf den See. "Entschuldigung, so was fragt man eigentlich nicht..." "Ach was, ich habe doch zuerst gefragt. Nein, ich bin noch niemanden versprochen, aber mein Vater hätte es gern, dass ich bald eine Frau finde." "Warum?" "Weil ich sein Nachfolger sein soll. Ich habe nichts dagegen, aber er soll mir mehr Zeit geben. Ich soll mein ganzes Leben mit dieser Frau verbringen und da brauche ich eben ein bisschen Zeit um die richtige zu finden." "Das verstehe ich gut. Mein Vater ist auch auf der ständigen Suche, wie er immer sagt. Das kann schon mal nerven." "Ja, auf jeden Fall... vergessen wir das mit dem "Sie." Ich bin Zorro." Er reichte ihr die Hand, die Nami schüchtern schüttelte. "Ich heiße Nami Mellosé." Kapitel 4: Standpauken ---------------------- Kapitel 4- Standpauken "Das verstehe ich gut. Mein Vater ist auch auf der ständigen Suche, wie er immer sagt. Das kann schon mal nerven." "Ja, auf jeden Fall... vergessen wir das mit dem "Sie." Ich bin Zorro." Er reichte ihr die Hand, die Nami schüchtern schüttelte. "Ich heiße Nami Mellosé." "Nami, ein sehr schöner Name." "Danke. Da fällt mir ein, ihr... ehm deinen Namen trägt auch der Sohn des Königs." Dies brachte Zorro für kurze Zeit aus der Fassung, er fing sich aber wieder und sagte: "Muss wohl Zufall sein." "Darf ich dich was fragen?" "Klar, was denn?" "Du warst vorgestern mit den Reitern unterwegs in die Richtung des Schlosses. Was wolltet ihr da?" "Etwas geschäftliches mit dem Fürsten absprechen." "Ach so." "Darf ich dich zum Mittagessen einladen?" "Tut mir leid, aber meine Köchin kocht heute für mich alleine und danach werde ich von meinen Freunden abgeholt." "Verstehe." "Es tut mir wirklich leid." "Schon gut." Plötzlich stand Nami auf und ging zu Zorros Hemd rüber. "Und?" "Dauert noch ein bisschen." Sie setzte sich wieder zu Zorro. "Wie lange hast du Shadow jetzt eigentlich schon?" "Seit 5 Jahren. Ich habe ihn als Fohlen bekommen. Wie lange besitzt du Jessy schon?" "Auch seit 5 Jahren. Ich bekam sie als Geburtstagsgeschenk von meinem Vater." "Wie alt bist du jetzt?" "18 und du?" "19." "Hast du Geschwister?" "Nein. Aber ich hatte auch keine Zeit zum spielen als Kind." "Warum?" "Ehm... ich... ich habe jeden Tag das reiten gelernt." "Du denkst also, dass du gut reiten kannst?" "Ja." "Das will ich sehen. Komm, wir reiten zum Parkur und da zeigst du mir dann, ob du wirklich so gut reiten kannst. Jessy, komm her Mädchen." Sofort kam die braune Stute angetrabt und Nami löste die Zügel vom Hemd. "Es ist trocken." Zorro nahm es ihr aus der Hand und zog es wieder an. "Danke." Nami befestigte die Zügel wieder an Jessys Halfter und schwang sich aufs Pferd. "Das hast du von einem Mann gelernt.", bemerkte Zorro. "Ja, genau. Von meinem Vater." Auch Zorro schwang sich aufs Pferd und langsam ritten sie nebeneinander her zum Parkur, der mitten im Wald lag. "Du reitest also schon seit deiner Kindheit." "Ja und du?" "Ich reite, seit ich 6 Jahre alt bin." "Aber du reitest anders als die Frauen, die ich kenne." "Mir ist es egal, ob ich dreckig werde oder nicht. Ich hasse es, im Damensatteln zu reiten." "Dahinten ist der Parkur." Zorro zeigte auf ein Tor. Als sie dort ankamen, öffnete Zorro das Tor und Nami ritt hinein, dicht gefolgt von Zorro. "Dann zeig mal, was du kannst." "Wie du willst. Hü, Shadow." Zorro preschte los und Nami direkt hinterher. Zorro kannte den Parkur wie seine Westentasche. Sie sprangen über Baumstämme, durch Flüsse, über Ebenen und Hügel hinauf. Nami war wirklich beeindruckt, wie geschickt Zorro mit seinem Pferd umging. Und dann kam er, der Dreiersprung. Zorro sprang mit Leichtigkeit darüber und auch Nami schaffte es. Der Parkur war zuende und langsam ritten sie zurück. "Ich hätte nicht gedacht, dass du den Dreiersprung so leicht beherrschst.", meinte Nami. "Den kann ich seit 2 Jahren. Aber ich habe auch noch nie erlebt, dass eine Frau das schafft. Ich bin beeindruckt." "Danke, Zorro." Vom Tor aus ritten sie wieder Richtung See, doch plötzlich hörte Zorro das Getrappel von Pferden. Es müssen mehrere gewesen sein. Zorro wusste, dass das Jean sein musste. "Nami, ich muss weg. Treffen wir uns morgen wieder am Bach?" "Ehm ja. Wo musst du denn so schnell hin?" "Das erklär ich dir ein andern mal. Bis morgen." "Ja,... bis dann." Zorro preschte in die Richtung, aus der er die anderen Reiter gehört hatte. Nami ritt in die Richtung des Waldausganges zur Stadt hin. Von weitem konnte Zorro Jean schon sehen. Die Reiter kamen bei Zorro an und sofort sagte Zorro zornig: "Was wollt ihr? Ich habe doch gesagt, ihr sollt zum Bauern reiten und dann wieder zum Schloss. Was macht ihr hier?" "Es tut mir leid, mein Herr, aber wir waren schon am Schloss, aber wir erfuhren, dass ihr noch nicht dort ward. Euer Vater hat leider davon erfahren und wir bekamen den Auftrag, euch sofort aus dem Wald zu holen." "Mein Vater weiß Bescheid?" Jean nickte. "Mist... ich komme." Zorro sah noch mal zurück in den Wald und ritt dann mit den anderen zurück zum Schloss. Als sie dort ankamen, wurde Zorro sofort in das Zimmer seines Vaters beordert. Er ging diesem Befehl nach und ging zu seinem Vater. Als er in das Arbeitszimmer seines Vaters trat, saß dieser an seinem Schreitisch und schrieb etwas. "Setz dich!" Zorro setzte sich auf einen Stuhl und wartete auf das Kommende. "Du warst also alleine im Wald?" "Ja." "Obwohl du weißt, dass du nicht alleine dorthin darfst?" "Ja." "Und warum?" "Ich wollte halt auch mal alleine reiten, wie jeder normale andere." "Du bist aber mein Sohn und du wirst nie wieder alleine in den Wald reiten. Kannst du dir überhaupt vorstellen, was passieren könnte? Du könntest stürzen und man würde dich erst nach Tagen finden. Du könntest überfallen werden, du könntest entführt werden. Dir könnte sonst was passieren." "Ich weiß." "Darum wirst du in den nächsten Tagen nicht mehr in den Wald reiten." "Aber Vater?!" "Kein "aber". Geh jetzt auf dein Zimmer." "Du kannst mich doch nicht einfach hier so einsperren!" "Ich sperre dich nicht ein, du wirst nur nicht mehr alleine in den Wald reiten. Und JA, ich kann dich hier einsperren, wenn ich will! Geh jetzt." Zorro stand auf und lief aus dem Zimmer. Er rannte in sein Zimmer um seine Schwerter zu holen, er musste sich erst mal abreagieren. "Arthur, ich möchte jetzt fechten! Hol Antonio!" Arthur kam ins Zimmer und wollte schon wiedersprechen, als er den zornigen Blick seines Herrn sah. "Ehm ja, sofort." Zorro ging mit seinen Schwertern in den Fechtsaal des Schlosses und wartete auf Antonio, den Fechtlehrer am Schloss. Alle anderen steckte Zorro in die Tasche, zwar auch Antonio, aber bei ihm musste er sich schon ein wenig mehr anstrengen als bei anderen. Endlich öffnete sich die Tür und Antonio kam herein. "Ich bin sauer!" ,sagte Zorro und Antonio verstand. Er zog sich eine dünne Rüstung an und stellte sich Zorro. "Bereit?" Zorro nickte und schon ging der Kampf los. Zorro startete sofort mit seinen Attacken und Antonio hatte wirklich Schwierigkeiten, diese zu parieren oder auszuweichen. Als Zorro schließlich seinen Monsterstrike einsetzte, war sein Gegner geschlagen. "Du warst wirklich sauer." "Jetzt nicht mehr. Danke, Antonio." "Gern geschehen." Zorro verließ den Saal wieder und ging erst mal in sein privates Bad um zu duschen. Als Nami zuhause ankam, wurde auch sie mit einer Standpauke bestraft. "Wo warst du?" "Jasmin, ich kann's erklären..." "Ich will erst gar keine Ausrede hören! Das Essen ist inzwischen kalt! Wo warst du?" "Ich war im Wald." "Du wirst demnächst früher wiederkommen, junge Dame!" "Darfst du mich eigentlich so anschreien?" "Deine Mutter hat mir die Verantwortung für dich gegeben und dann darf ich dich auch so anschreien!" "Ups, ich geh dann mal auf mein Zimmer." "Tu das." Nami verschwand auf ihrem Zimmer. Am Nachmittag klopfte es an der Haustür. James öffnete sie. "Oh hallo Vivi." "Hallo James, ist Nami da?" "Ja, sie ist auf ihrem Zimmer." "Danke." James verschwand wieder in einem der Zimmer und Vivi ging hoch in Namis Zimmer. Diese stand an ihrem Fenster und schaute auf den Wald und aufs Schloss. Es klopfte an der Tür und Vivi kam herein. "Hey Nami." "Vivi? Was machst du hier?" "Die anderen können alle nicht und da bin ich einfach mal her gekommen." "Schön, dass du gekommen bist. Was gibt's neues bei dir?" "Nichts wichtiges. Ach ja, hast du schon gehört, dass der Fürst seinen Sohn zu Hausarrest verdonnert hat?" "Warum denn das?" "Keine Ahnung, aber das wird gerade überall in der Stadt so erzählt." "Glaubst du alles, was so erzählt wird?" "Nein, aber wenn's um den Fürsten geht?! Mein Vater erzählt mir nie etwas über den Fürsten." "Das darf er ja auch nicht." "Ich weiß... gibt's denn bei dir was neues?" "Nun... ja, aber unwichtig." Vivi hatte jedoch das glänzen in Namis Augen gesehen, so fragte sie nach. "Komm schon, erzähls mir, ich bin doch deine Freundin." "Ach ich habe da jemanden kennen gelernt. Einen Mann." "Ist er süß?" "Vivi!" "Was denn? Darf man das plötzlich bei dir nicht mehr fragen? Sag schon." "Ja, er ist süß." "Wie heißt er denn?" "Zorro." "Zorro wer?" "Das hat er mir nicht gesagt, er meinte es sei unwichtig." "Woher kennst du ihn?" "Vivi, es ist unhöflich jemanden auszufragen." "Ach egal, erzähl mir alles über ihn." "Also, er heißt Zorro. Vor drei Tagen, nachdem wir in der Kneipe waren, habe ich ihn das erste mal gesehen. Er und ein paar andere Reiter haben mich fast über den Haufen geritten, mir ist aber nichts passiert. Er ist mir nachgeritten und hat sich noch mal bei mir entschuldigt. Und gestern morgen habe ich ihn dann im Wald wiedergetroffen. An dem Bach, weißt du welchen ich meine?" "Ja, der der in den See führt, oder?" "Ja, genau der. Und heute morgen haben wir uns weder getroffen. Das hättest du sehen müssen, wie er da mit seinem Pferd im Wasser gespielt hat. Sie haben sich gegenseitig nass gemacht und dann hat Shadow, das Pferd ihn ins Wasser gestoßen. Er war pitschenass und hat dann sein Hemd ausgezogen und auf sein Pferd gelegt." "Und?", fragte Vivi heraus fordernd. "Na ich habe es aufgehängt an Jessys Zügeln." "Ach Nami, ich mein, wie sah er aus?" "Meinst du... ?" "Ja, klar." "Also,... er sah umwerfend aus. Du weißt ja, ich steh voll auf Muskeln und er hatte genug davon und braun gebrannte Haut. Einfach zum anbeißen." "Da wird Sanji aber überhaupt nicht von begeistert sein." "Ach Sanji, der soll mich mal in Ruhe lassen." "Aber du weißt doch, dass er in dich verschossen ist." "Der leibt jede Frau." "Aber dich ganz besonders, Nami." "Das glaubst du doch wohl selber nicht." "Ach egal, erzähl weiter." "Naja, jedenfalls sind wir danach durch den Parkur geritten." "Kann er gut reiten?" "Sehr gut, er kann seit 2 Jahren den Dreiersprung." "Naja, für einen Mann ist der auch schon sehr schwer." "Er sagte auch, dass er vorher noch nie eine Frau gesehen hat, die diesen Sprung schafft. Er war beeindruckt." "Wie alt ist er denn?" "19." "Also noch jung. Ist er verheiratet?" "Nein, auch nicht versprochen." "Nami?! *zwinker*" "Ach Vivi, halt den Mund." "Wieso denn? Er ist doch süß, noch jung, sieht gut aus, warum solltest du es nicht mal versuchen?" "Weil er viel zu... weil er ein Gentleman ist. Er ist höflich, zuvorkommend und einfach nett." "Also perfekt." "Ja." Sofort nachdem Nami dies gesagt hatte, schlug sie sich mit der Hand vor den Mund. "Was sag ich denn da?" "Da ist jemand verliebt." "Ach was." "Wenn du's nicht zugeben willst, kann ich dir auch nicht helfen." Plötzlich kam James mit Tee und Keksen für die Beiden rein. Es klopfte an der Tür und Zorro sagte: "Herein." Jean kam sofort ins Zimmer und setzte sich zu Zorro, der an seinem Schreibtisch saß. "Ich habe erfahren, dass ihr nicht mehr alleine in den Wald dürft." "Ja und?" "Es muss doch irgendeinen Grund geben, warum ihr allein reiten wollt." "Den gibt es auch..." "Und? Ich höre." Zorro sah ihn fragend an. "Komm erzählt es mir doch, wir kennen uns doch schon seit 3 Jahren." "Nagut. Also, ich habe da ein Mädchen kennen gelernt." "Sir, ihr wisst, dass..." "Ich weiß, dass ich keine Beziehungen jeglicher Art zu einer Frau haben darf, außer Geschäftliche Beziehungen. Aber sie ist so anders... Du kennst sie, sie ist diese Frau, die wir beinahe umgeritten hätten vor ein paar Tagen." "Ich erinnere mich. Ihr seid ihr nachgeritten." "Ja genau und am folgenden Tag habe ich sie im Wald wieder getroffen." "Hat sie euch nicht erkannt?" "Nein, sie weiß nicht, wie der Sohn des Königs aussieht. Und dann habe ich sie heute morgen auch wieder getroffen." "Und?" "Was und?" "Ist sie hübsch? Ich meine, ich weiß nur wie sie aussieht, wenn sie nass durch Straßen läuft." "Sie ist umwerfend schön. Ihre Züge sind von Sanftmut und Zärtlichkeit geprägt, ihre Haut gleicht an Weiße einer Lilie, ihr orangerotes Haar glänzt in der Sonne, ihr Mund erinnert an eine Rose im Frühling. Sie ist ziemlich groß für ihr Alter, aber so anmutig in all ihren Bewegungen, dass man nichts an ihrer Größe aussetzen kann, die bei anderen vielleicht unvorteilhaft wirken könnte. Ihr Hals, ihre Arme- ihre ganze Figur ist wie von einem Künstler geschaffen; sie besitzt, mit einem Wort, jene Art von Schönheit, die nicht altert." "Da schwärmt aber einer!" "Um es deutlich zu sagen: Sie versetzt jeden, der sie kennt, in Entzücken, nicht zuletzt durch die Reize ihres Geistes und die sympathische Art ihres Charakters; sie ist einfach ein Engel, den der Himmel für das Glück meiner gesetzten Jahre bestimmt hat!" "Sie muss ja umwerfend sein." "Das ist sie, kein Zweifel." "Wie war noch mal ihr Name?" "Nami Mellosé." "Das ist doch die Tochter von..." "Ich weiß." "Wie alt ist sie?" "18." "Sie ist doch bestimmt noch nicht verheiratet." "Glaubst du, ein Ehemann würde sie alleine in den Wald lassen um die Zeit? Nein, sie ist nicht verheiratet und auch niemandem versprochen." Jean konnte ein funkeln in Zorros Augen erkennen. "Zorro..." "Was?" "Da ist jemand verliebt." "Nein, bin ich nicht, aber..." "Aber?" "Aber ich darf ja nicht mehr in den Wald." "Du darfst, aber nicht allein." "Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich mit meiner ganzen Truppe bei ihr antanze. Sie soll doch nicht erfahren, wer ich bin." "Warum denn nicht?" "Weil sie mich als Mensch und nicht als Sohn des Königs kennt. Sie weiß nicht, dass ich steinreich bin und so." "Und dein Problem ist?" "Sie wartet morgen auf mich am Bach." "Dann schick mich doch hin." "Dann merkt sie doch, dass ich Diener habe." "Dann sage ich eben, dass ich ein Freund von dir bin." "Nein, wenn mein Vater das erfährt, wirst du gefeuert und ich darf bis zu meinem 40. Lebensjahr nicht mehr aus dem Schloss." "Wie nett, dass du auch an mich denkst." "Wieso an dich? Ich denke da an mich!" Beide mussten lachen. "Aber wie willst du ihr sagen, dass du nicht kommen kannst?" "Wahrscheinlich gar nicht." "Und wenn's morgen regnet und sie auf dich wartet?" "Wenn's regnet schicke ich dich los. Aber nur wenn's regnet." Kapitel 5: Tanzunterricht ------------------------- Kapitel 5- Tanzunterricht "Aber wie willst du ihr sagen, dass du nicht kommen kannst?" "Wahrscheinlich gar nicht." "Und wenn's morgen regnet und sie auf dich wartet?" "Wenn's regnet schicke ich dich los. Aber nur wenn's regnet." "Sir, das Mahl werdet ihr heute hier einnehmen." "Danke Arthur, aber ich habe keinen Hunger." "Aber ihr müsst etwas essen, Sir." "Ich habe keinen Hunger." "Wie ihr wollt. Der 4-Uhr-Tee wird auch hier serviert." "Danke, Arthur." Arthur verließ das Zimmer wieder und Zorro stellte sich auf seinen Balkon. Er sah runter in die Stadt. >Warum? Warum fühle ich mich so alleine, wenn sie nicht bei mir ist? Vorher war das doch auch nicht so. < Dann fasste er einen Entschluss, er wollte Nami besuchen. Sofort lief er runter zu den Stallungen und sattelte sein Pferd. "Sir, wo wollt ihr hin?" "Ich reite jetzt zu ihr und du kommst mit." "Wie ihr wollt", sagte Jean. Sie mussten wieder mit Umhängen reiten, da viele Leute in der Stadt wussten, wie Zorro aussah und sie ritten in die Stadt. "Dann lass uns gehen." "Ich brauch unbedingt neue Kleider.", meinte Vivi. "Dafür komm ich ja auch mit." Sie verließen das Haus und gingen zur Hauptstraße der Stadt um dort shoppen zu gehen. Gerade als sie um die Ecke gebogen waren, kam Zorro mit Jean an ihrem Haus an. Zorro und Jean stiegen von ihren Pferden und Zorro klopfte an die Tür des Hauses der Mellosés. Jasmin machte die Tür auf und fragte höflich: "Was kann ich für sie tun, mein Herr?" "Kann ich mit Nami Mellosé sprechen?" "Sie ist gerade außer Haus, aber kann ich ihr vielleicht etwas ausrichten?" "Nein, danke." Zorro schwang sich wieder auf Shadows Rücken. "Guten Tag, Madame." "Guten Tag die Herren." Jasmin schloss wieder die Haustür. "Warum hast du sie nichts ausrichten lassen?" "Dann würde sie meinen Namen wissen wollen." "Und was machen wir jetzt?" "Ich weiß ja nicht, wo Nami hin ist, also bleibt uns nichts anderes über als wieder zurück zum Schloss zu reiten." "Wie ihr wollt." Beide ritten wieder zum Schloss und just in diesem Moment kamen Nami und Vivi wieder um die Ecke. "Warum musste ich auch mein Geld vergessen?" "Keine Ahnung, Nami." "Ach mist, da fällt mir ein, dass ich doch im Moment gar kein Geld habe. Mein Vater wollte mir mein Geld erst morgen geben. Das tut mir leid, Vivi." "Ach schon gut, dann gehen wir eben morgen shoppen." "Danke." "Dann kannst du mir noch mehr über diesen Zorro erzählen." "Ich habe dir doch schon alles über ihn gesagt." "Ja? Schade. Da fällt mir ein, ich muss noch zu Sanji ins Schloss, ich habe vergessen ihm zuzusagen. Er hat mich um ein Date gebeten und ich wollte ihm noch Bescheid geben." "Du sagst wirklich zu?" "Ja." "Dann viel Spaß im Schloss." "Ciao." Nami klopfte an die Tür, die sofort von Jasmin geöffnet wurde. "Schon fertig?" "Ich habe mein Geld vergessen und Vivi muss noch ins Schloss." "Ach so. Ach ja, da hat ein Mann nach dir gefragt." "Ja? Hat er dir ne Nachreicht für mich gegeben?" "Nein." "Nagut, dann war es bestimmt auch nicht so wichtig. Ich bin auf meinem Zimmer." Der Tag wollte überhaupt nicht rum gehen für Nami. Sie ging um 21:00 ins Bett und schlief bis zum nächsten morgen durch. Auch Zorros Tag wollte nicht enden. Nach dem Tee hatte er einen Termin bei den Stadtwerken. Danach musste er zum Schatzmeister für das Geld, dass noch ausstand. Danach traf er sich mit dem Komitee für den Ball, der in einer Woche statt finden sollte. Es war sehr spät, als auch Zorro endlich ins Bett durfte. Nami wache auf und es war bereits 08:45. "Warum hat Jasmin mich nicht geweckt?", fragte sie sich, als sie sich schleunigst anzog, in den Speisesaal rannte, sich einen Apfel nahm und zum Stall rannte. Schnell hatte sie Jessy gesattelt und schon war sie auf dem Weg zum Wald. Zorro stand heute von alleine auf und ging zum Fenster. Gestern noch war er um diese Zeit in den Wald geritten um sich mit ihr zu treffen. Das würde er seinem Vater noch einige Zeit lang übel nehmen. Plötzlich klopfte es an Zorros Zimmertür und herein kam der König. Zorro sah ihn fragend an. "Deine Mutter hat mit mir geredet und wenn du unbedingt alleine in den Wald willst, dann geh." Zorro traute seinen Ohren nicht, hatte sein Vater das wirklich gerade gesagt? "Jetzt geh schon, mein Sohn." "Danke, danke, danke." Zorro stürmte zu den Ställen und Shadow stand schon gesattelt in seiner Box. Zorro schwang sich aufs Pferd und ritt so schnell es eben ging in den Wald. Nami kam an den Bach, doch von Zorro war nichts zu sehen. "Vielleicht kommt er ja gleich noch, ich bin bestimmt zu früh dran.", sagte sie zu sich selbst. Doch nach 15 Minuten war von ihm immer noch nichts zu sehen. Doch plötzlich hörte sie das Schnaufen eines Pferdes und dann sah sie ihn auf sich zureiten. Zorro war überglücklich, dass Nami noch da war. Er sprang vom Pferd und landete direkt vor Nami. "Wolltest du schon gehen?" "Ehm... eigentlich schon. Du bist nicht gekommen und da dachte ich, es hätte dir gestern nicht gefallen und..." "Natürlich hat's mir gefallen." "Wo warst du denn?" "Ich wurde aufgehalten von meinem Vater." "Ist er sehr streng?" "Naja ja, eigentlich schon. Er verlangt viel von mir, aber ich mach es gerne." Die beiden setzten sich ins Gras und Nami schnappte sich ein paar Steinchen und schmiss diese ins Wasser. "In einer Woche findet ein Ball oben im Schloss statt. Wirst du da sein?", fragte sie plötzlich. Zorro sah sie ein bisschen überrascht an, antwortete dann aber: "Ja, ich werde dort sein." Nami lächelte. "Was?" "Nichts, nichts. Als was arbeitet dein Vater eigentlich, wo du ihm bei helfen musst?" Zorro musste überlegen, wie er es sagen konnte, ohne zuviel zu sagen. "Er ist ein hohes Tier am Hof und mir erteilt er Aufträge, ich muss Formulare unterschreiben, muss mich mit Leuten von Finanzierungen herumschlagen, was muss ich noch machen?... ich muss auf Empfängen dabei sein. Das ist wirklich immer todlangweilig dort, aber ich muss es tun." "Also hast du auch eine Zukunft am Hofe?" "Man könnte es so sagen." "Viele Eltern meiner Freunde arbeiten am Hof. Sanjis Vater ist der Koch, Choppers Mutter ist die Ärztin und Vivis Vater ist der wichtigste Berater des Fürsten." Zorro kannte all diese Leute nur zu gut. "Und dein Vater ist Kaufmann." "Woher weißt du das?" "Dein Nachname." "Ach ja. Darf ich dich was fragen?" "Klar." "Wo musstest du denn gestern so schnell hin?" "Ehm, ich hatte gestern ganz vergessen, dass ich noch zu einem Empfang musste." "Und woher wusstest du, wie spät es war?" "Die Kirchenuhr." "Oh, die habe ich gar nicht bemerkt." "Sie war auch nur ganz leise." "Ah." "Kommst du auch zum Ball?" "Ja." "Dann werden wir uns bestimmt sehen." "Ich hoffe es. Ich möchte nämlich wissen, ob du genau so gut tanzen kannst wie reiten." "Gute Frage. Ich glaube schon, dass ich so gut tanzen kann. Wofür habe ich denn sonst Unterricht bekommen?" "Welche kannst du denn?" "Einmal alles." "Auch die Tänze wie Walzer?" "Klar. Hast du schon mal was von Samba gehört?" "Nein, ist der neu?" "Ja, wenn du willst, kann ich in dir beibringen. Ich habe gehört, der soll auch auf dem Ball drankommen." "Gerne." "Dann komm." "Was, du willst jetzt tanzen?" "Warum nicht?" Zorro stand auf und zog Nami hoch. "Und wie geht dieser Samba?" "Also als erstes müssen wir mal näher zusammen, so ungefähr." Zorro zog Nami sehr nah zu sich und legte eine Hand hinter ihren Rücken. Mit der anderen nahm er ihre Hand in seine. "So und du legst deine andere Hand auf meine Schulter." Nami legte ihre Hand auf seine Schulter. "So?" "Ja genau." "Das ist ja dem Walzer sehr ähnlich." "Aber nur die Grundstellung." (kleines Kommi von mir: ich habe vom tanzen überhaupt keine Ahnung! Also verzeiht mir, wenn ich das falsch beschreibe.) "Und wie geht's jetzt weiter?" "Beweg dich einfach." "Mh?" "Tanze einfach zu meinen Bewegungen." Zorro fing an zu tanzen und schon sehr bald hatte Nami die Bewegungen drauf. Sie schwang die Hüften und der Tanz wurde immer leidenschaftlicher. Es sah schon etwas ungewöhnlich aus, wie die beiden da ohne Musik tanzten, aber die beiden brauchten keine Musik. Es war, als ob sie die Musik spüren würden, als ob die Musik durch ihre Körper fließen würde, auch wenn man nur das plätschern des Baches und das Singen der Vögel hören konnte. Auch die Pferde staunten nicht schlecht. Nami drehte sich und schaute Zorro danach wieder in die Augen. Der Augenkontakt der beiden hatte während des ganzen Tanzes keine Unterbrechung gehabt. Wieder drehte Nami sich und ließ sich in Zorros Arme fallen. Damit war der Tanz beendet. Beide waren aus der Puste und rangen nach Luft. "Werde ich mich also nicht blamieren, wenn ich so auf dem Ball tanze?" "Nein, ganz bestimmt nicht. Ich muss zugeben, dass ich noch nie so getanzt habe, auch nicht mit meiner Tanzlehrerin. Sie sagte immer, ich würde nicht genug Leidenschaft mit ins tanzen bringen." "Das ist aber ganz schön anstrengend, aber es macht Spaß." Plötzlich bemerkten die beiden, dass sie immer noch sehr nahe aneinander standen. Sofort ließen sie von einander ab und Nami rief ihr Stute. "Musst du schon gehen?" "Ja, leider. Also morgen gleiche Zeit, gleicher Ort?" "Von mir aus." Nami ritt davon und Zorro sah ihr schmunzelnd hinterher. Da fiel ihm ein, dass er ja noch Tanzunterricht hatte. "Shadow, Springer!" Dies war ein bestimmtes Kommando, was Shadow verstand und auf Zorro zugaloppiert kam, jedoch nicht langsamer wurde. Zorro sprang mitten im Galopp auf Shadows Rücken. "Gut gemacht, mein Junge.", lobte er sein Pferd. Er ritt wieder zurück zum Schloss und sofort rannte er in sein Zimmer um sich umzuziehen. Als er in den Ballsaal trat, war dieser wie immer freigeräumt worden nur für die Tanzstunde von Zorro. Seine Tanzlehrerin erwartete ihn schon. "Es tut mir leid, Conchita, aber ich wurde aufgehalten." "Jaja, das kenn ich ja. Dann fangen wir mal an. Alle Tänze beherrschst du perfekt, aber dein Problem ist der Samba. Du musst mehr Leidenschaft mit reinbringen, sonst wird das nie was. Musik bitte." Eine Musiktruppe fing an, zu spielen und Zorro und seine Tanzlehrerin nahmen die Grundstellung ein. "Stell dir einfach vor, dass du mit einer schönen Frau tanzt." "Tu ich doch schon." "Du brauchst dich nicht bei mir einzuschleimen, aber trotzdem danke." Sofort als sie anfingen zu tanzen, stellte Zorro sich vor, mit Nami zu tanzen und sofort bewegte er sich anders. Conchita war wirklich überrascht. Als der Tanz aufhörte, waren beide außer Atem. Das hatte Zorro vorher noch nie bei Conchita geschafft. "So muss das sein, Zorro. Das war perfekt. Wenn du so weitertanzt, tanzt du sogar mich irgendwann in Grund und Boden. Das habe ich aber selten gesehen, dass sich jemand so schnell verbessert." "Hört das Tanztraining jetzt auf?" "Nein, mein Lieber. Von mir aus kannst du dir morgen und übermorgen frei nehmen, aber danach müssen wir weiterüben. Nicht, dass du das nur heute schaffst. Ich will, dass du das im Schlaf beherrschst. Du sollst nicht mehr nachdenken, wenn du tanzt. Du sollst einfach nur die Musik fühlen." Zorro grinste. "Aber Conchita, ich fühle sie doch schon." "Das denkst du, aber ganz hast du es noch nicht geschafft. Nur noch ein bisschen Training." "Gebs doch zu, du hättest nicht gedacht, dass ich es bis zum Ball schaffe." "Stimmt, das hätte ich wirklich nicht gedacht. Aber sag mal, an wen hast du gedacht?" "An wen wohl? Ich dachte an ein Mädchen." "Die muss ich kennen lernen." "Du kannst sie auf dem Ball kennen lernen. Sie wird da sein." "Du musst sie mir unbedingt vorstellen. Wer es geschafft hat, dich zum tanzen zu bringen, verdient meinen Respekt." "Hattest wohl schon die Hoffnung aufgegeben, was?" "Ehrlich gesagt, ja." "Lass das bloß nicht meinen Vater hören, der würde mich umbringen. Er ist nämlich ein begnadeter Tänzer." "Das habe ich beim letzten Ball gemerkt. Wenn ich daran zurück denke, tun mir heute noch die Füße weh. Dein Vater hat mich wirklich in Grund und Boden getanzt. Aber jetzt würde ich gern noch mal die anderen Tänze durchgehen." "Aber Conchita..." "Kein aber, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und wie du weißt, Übung macht..." "Den Meister, ich weiß." "Walzer, Musik bitte." Kapitel 6: Verbote ------------------ Kapitel 6- Verbote Aber jetzt würde ich gern noch mal die anderen Tänze durchgehen." "Aber Conchita..." "Kein aber, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und wie du weißt, Übung macht..." "Den Meister, ich weiß." "Walzer, Musik bitte." Zorro saß mal wieder an seinem Schreibtisch und schreib Briefe. "Und, wie war der Tanzunterricht?" Zorro sah auf und sein Vater nahm auf einem Stuhl Platz. "Oh Hallo Vater. Ganz gut, Conchita hat gesagt, ich würde große Fortschritte machen." "Kannst du den Samba?" "Ja, inzwischen schon." Zorro sah wieder auf seine Briefe. "Ich muss mit dir reden, Zorro." "Worüber?" "Über die Erbfolge." Zorro sah auf. "Was meinst du?" "Ich bin der Meinung, dass du dir bald eine Frau suchen solltest. Du bist schon 19 Jahre alt." Zorro sah seinen Vater entgeistert an. "Wie bitte? Ich soll heiraten?" "Nein, nicht direkt. Du solltest dich nur schon mal umsehen. Ich lebe auch nicht ewig. Versprich mir einfach, dass du dich schon mal umsiehst." "Ja, Ok." "Dann will ich dich auch nicht mehr weiter stören." Der König verließ Zorros Zimmer. Dieser stand nun auf und ging zu seinem Fenster und schaute auf die Stadt. Seine Gedanken waren wieder bei Nami. >Wie nah wir uns heute wahren. Bei ihr habe ich zum ersten mal wirkliche Leidenschaft gespürt, aber vielleicht kommt das nur vom tanzen. < Auch Nami führte so ein Gespräch mit ihrem Vater: "Nami?" "Ja?" "Ich möchte mit dir über deine Heirat reden." "Hast du etwa einen gefunden?" "Nein, aber ich wollte dich fragen, ob du vielleicht..." "Was?" "Ob du dir jemanden bestimmten vorstellst. Vielleicht einen, den ich kenne?" "Ich... nein, ich stelle mir niemanden vor." "Oh, schade. Das würde die Auswahl um einiges erleichtern." "Vater, ich bin doch erst 18. Ich finde, ich habe noch ein bisschen Zeit." "Ich habe auch mit 19 geheiratet und deine Mutter mit 18." "Aber bei euch ist das was anderes. Kannst du Mutter vielleicht herbitten?" "Wie du willst." Namis Vater verließ ihr Zimmer und ein paar Minuten kam Frau Mellosé herein. "Du wolltest mit mir sprechen, Nami?" "Ja, setz dich bitte." "Worum geht's denn?" "Ehm... ich wollte dir was erzählen, aber du darfst auf keinen Fall Vater sagen." "Nagut, dann sage ich es ihm nicht. Du bist in den letzten tagen so anders, seit dem großen Regen. Was ist denn mit dir los?" "Ich... ich glaube, ich habe mich verliebt." Das war ein Schock für Namis Mutter. "Wie bitte? Du hast dich verliebt? In wen?" "Das kann ich dir nicht sagen." "Nami, du weißt, dass ich das für nicht gut verheiße. Du weißt, dass dein Vater dir einen Mann aussuchen will. Und bis dahin sollst du doch nur freundschaftliche Beziehungen zu Männern haben." "Ich weiß, aber ich kann doch nichts dafür..." "Das werde ich deinem Vater nicht vorenthalten. Das geht so nicht, Nami." Namis Mutter stand auf und verließ das Zimmer, Nami versuchte sie aufzuhalten. "Mutter, bitte. Erzähl ihm nichts, du hast es versprochen! Bitte,... bitte Mutter. Ich flehe dich an, tu es nicht. Bitte!" "Dein Vater wird davon erfahren, Nami. Ich werde es ihm jetzt sagen. Es ist zwar hart, aber es muss getan werden!" Namis Mutter ging davon zu ihrem Mann. Nami fing an zu weinen und sackte auf die Knie. >Bitte nicht, tu mir das nicht an, Mutter! Bitte. < Keine Minute nachdem Namis Mutter das Zimmer verlassen hatte, kam ihr Vater ins Zimmer gestürmt und schrie sie an. "Wie kannst du nur? Wie kannst du uns das antun? Was haben wir falsch getan? DU weißt ganz genau, dass du auf keinen Fall mit demjenigen zusammen sein kannst! Das verbiete ich dir! Wie konntest du nur?" "Aber... Vater, es tut mir doch leid, aber ich kann nichts dagegen machen..." "Du wirst jeglichen Kontakt zu diesem Mann unterlassen!" "Aber... aber... kann ich wenigstens noch morgen zu ihm um ihm lebe wohl zu sagen?" "Von mir aus, aber danach wirst du ihn nie wieder sehen!" Er verließ das Zimmer wieder und Nami stellte sich ans Fenster. Still kullerten Tränen ihr Gesicht herunter, als sie zum Wald sah. Nach dem Lunch wurde Nami von ihrer Clique abgeholt. Auf dem Weg zur Stammkneipe sagte Nami kein Wort. Ruffy: "Hey Nami, ist das nicht ein super Tag heute?" Nami: "Ja, ein super Tag." Ruffy sah sie traurig an und auch die anderen bemerkten, dass was mit Nami nicht stimmte. Vivi nickte den andern zu und hielt Nami an der Schulter fest, dass diese stehen bleiben musste. Die andern liefen schon mal voraus. "Was ist denn mit dir los?" "Es ist nichts." "Doch, du hast was. Ich bin doch deine Freundin, erzähls mir." Nami hatte Vivi die ganze Zeit nicht in die Augen gesehen, was sie nun tat. Doch sofort liefen ihr wieder Tränen in die Augen. "Es geht um... um..." "Um wen?" "Um Zorro und meinen Vater. Ich habe meiner Mutter erzählt, dass ich mich verliebt habe und sie hat sofort meinen Vater geholt und er hat mir verboten, dass ich mich weiter mit Zorro treffe." "Nami..." "Ich darf mich noch einmal mit Zorro treffen, um ihm lebe wohl zu sagen." Vivi umarmte ihr Freundin, die nun anfing zu weinen. "Schhh alles wird gut, Nami." "Glaubst du wirklich?" "Ja klar. Komm, lass uns wieder zu den anderen gehen." "Gut." Nami hatte sich wieder beruhigt und ein gespieltes Lächeln aufgesetzt, doch Vivi wusste, dass Nami immer noch traurig war. Inzwischen war es spät geworden und Nami war auch wieder zuhause. Bei Zorro: "Arthur?" "Ja, Sir?" "Ladet die ganze Familie Mellosé zum Ball ein." "Die ganze Familie? Wir haben bereits die Eltern eingeladen." "Laden sie auch die Töchter ein." "Sehr wohl." "Ach noch was..." "Ja?" "Ist mein Anzug schon fertig?" "Er wird gerade geschneidert. Die nächste Anprobe ist morgen." "Danke, Arthur." "Sir?" "Ja?" "Wollen Sie morgen wieder in den Wald reiten?" "Ja, wieso?" "Ihre Tante wird morgen hier ankommen. Sie reist extra für den Ball an. Die Begrüßungsfeier ist um 16:00 Uhr." "Und warum sagst du mir das, Arthur?" "Weil Sie davor keine Termine haben. Sie können, wenn Sie wollen, den ganzen Mittag im Wald bleiben." "Ich habe wirklich frei?" "Ja, da Ihr Tanztraining ausfällt, haben Sie morgen früh frei." "Cool, danke für die Information." "Gern geschehen. Ich wünsche noch einen schönen Abend, Sir." "Dir auch." Arthur verließ das Zimmer und Zorro legte sich in sein Bett und schlief sofort ein. Zorro ritt am nächsten Morgen mit einem anderen Pferd in den Wald. Sein Schimmel hieß Sky und war etwas schneller als Shadow, aber auch noch dreister als Shadow. Er versuchte manchmal, wenn Zorro nicht aufpasste, ihm die Zügel aus der Hand zu reißen. Doch heute war Sky ganz anders. Er merkte anscheinend, dass Zorro sich nicht aufs reiten konzentrierte. Auch Nami nahm heute mal ein anderes Pferd namens Kara. Sie hatte schwarzes Fell, war sehr groß, etwas rebellisch und wild und wassersüchtig. Als sie am See ankam, konnte sie Zorro nirgends entdecken. Gerade wollte sie zum Bach weiterreiten, da hörte sie das Schnaufen eines anderen Pferdes. Sie drehte sich um und sah Zorro. "Wo wolltest du denn hin?" "Ich... ich wollte zum Bach." "Was hältst du davon, wenn wir mal durch den Wald reiten?" "Von mir aus." Nami zog ein bisschen an Karas Zügel und schon schritt die Stute den Weg entlang. Sie ritten nebeneinander her, als Zorro plötzlich fragte: "Wie heißt dein heutiges Pferd?" "Kara, türkisch für schwarz. Sie ist eine kleine Rebellin." "Genau wie Sky. Kennst du den Apfelbaum mitten im Wald?" "Nein." "Der trägt die besten Äpfel im ganzen Königreich. Komm, ich zeig ihn dir." Zorro ritt voraus und nach zehn Minuten kamen sie dort an. Der Baum war riesig und Zorro sprang direkt neben dem Baum vom Pferd. "Der Baum ist ungefähr 100 Jahre alt. Mein Großvater ist schon auf dem Ding rumgeklettert. Und ich war hier oft mit meinem Dien... mit meinem Freund." Nami stieg von Kara herunter. "Willst du mal rauf?" "Gerne." Nami ging zielstrebig auf einen tief hängenden Ast zu und Zorro wollte ihr schon helfen, doch sie sagte: "Das schaff ich schon alleine." "Wie du meinst." Nami kletterte geschwind an einigen Ästen zur Mitte des Baumes und Zorro folgte ihr. "Schöne Aussicht, was?" "Ja, sehr schön hier oben." "Woher kannst du so gut klettern?" "In unserm Garten steht ein alter Kirschbaum, auf den ich immer als kleines Kind geklettert bin. Meine Mutter konnte das nie mit anschauen, sie hatte immer große Angst um mich. Doch mein Vater hat immer gesagt, irgendwann würde ich es bis in die Spitze schaffen und dann würde ich über alle Dächer der Stadt sehen können." "Und hast du's geschafft?" "Ja und ich konnte wirklich über viele Dächer der Stadt hinweg schauen." "So was durfte ich nie in meiner Kindheit. Meine Eltern hatten schon immer Angst um mich." "Als Junge durftest du nicht auf Bäume klettern? Ich dachte so was lernen die als erstes neben reiten und Mädchen an den Haaren ziehen." Zorro musste lachen und sagte dann: "Ich durfte zwar nicht klettern, habe es aber immer getan. Natürlich habe ich Hausarrest bekommen, aber ich konnte es nicht lassen." "Ich habe gehört, dass der Wald an einigen Stellen abgeholzt werden soll." "Ja, das stimmt." "Ich bin dagegen, weil diese Bäume standen schon vor uns hier und sie werden auch noch nach uns hier stehen." "Aber manchmal gibt es keinen anderen Ausweg." "Es gibt immer eine Lösung, man muss sie nur finden. Das hat mein Großvater immer gesagt, als er noch lebte." Zorro dachte über Namis Worte nach. >Es gibt immer eine Lösung...< "Ach da fällt mir ein, ich habe heute mehr Zeit, als sonst. Mein Tanzunterricht fällt dank dir für heute und morgen aus." Nami schwieg. Zorro sah sie fragend an. "Was hast du?" "Ich, ehm nichts. Gar nichts." Nami lächelte ihn an. "Komm lass uns weiter." Sie kletterte die Äste wieder herunter und Zorro folgte ihr nach kurzer Zeit. Er dachte darüber nach, dass Nami ihm nicht geantwortet hatte. Irgendwas bedrückte sie, das hatte Zorro bemerkt. Sie stiegen wieder auf ihre Pferde, Zorro musste Nami helfen, da Kara wirklich riesig war, und ritten zurück zum See. Unterwegs war Nami jedoch wieder so fröhlich wie immer, sodass Zorro das grübeln aufgab und einfach die Zeit mit ihr genoss. Jedoch als die Pferde das Wasser sahen, waren sie nicht mehr zu halten. Beide galoppierten ins Wasser, doch Nami und Zorro hatten damit nun gar nicht gerechnet und so wurden sie pitschenass. Das Wasser war Bauchhoch und die Pferde sprangen um die beiden herum. Zorro lachte über die Pferde, die sich wirklich komisch aufführten und plötzlich schwamm er ins tiefere Wasser und sofort folgten ihm die Pferde. "Komm! Das Wasser ist doch gar nicht so kalt." Nami schwamm zögernd hinterher und kam auf Zorro zu. "Geht doch." Nami lächelte ihn an und plötzlich tauchte Zorro unter. Nami lächelte und sah auf die Stelle, an der Zorro verschwunden war, doch er tauchte nach 2 Minuten nicht wieder auf. Verwirrt sah Nami sich um. "Zorro? Wo bist du?... Zorro? Das ist nicht witzig... Zorro? Komm schon, Zorro?" Doch noch immer tauchte er nicht auf. Kapitel 7: Der erste Kuss ------------------------- Kapitel 7- der erste Kuss "Geht doch." Nami lächelte ihn an und plötzlich tauchte Zorro unter. Nami lächelte und sah auf die Stelle, an der Zorro verschwunden war, doch er tauchte nach 2 Minuten nicht wieder auf. Verwirrt sah Nami sich um. "Zorro? Wo bist du?... Zorro? Das ist nicht witzig... Zorro? Komm schon, Zorro?" Doch noch immer tauchte er nicht auf. Plötzlich wurde sie unter Wasser gezogen. Vorsichtig öffnete sie die Augen und sah Zorro vor sich. Doch da sie keine Luft mehr in den Lungen hatte, tauchte sie wieder auf. Auch Zorro kam wieder an die Wasseroberfläche und sah Nami gespannt dabei zu, wie sie nach Luft schnappte. "Das ist nicht witzig!" "Doch ist es. Sehr sogar." "Ich dachte, du wärst..." "Was, ertrunken? Ich doch nicht." "Du hast mich ganz schön erschreckt." Plötzlich war Zorro ihr sehr nahe. "Das wollte ich nicht." Sagte er leise und ihre Gesichter kamen sich immer näher und dann spürte Nami die weichen Lippen von Zorro auf ihren. Das war Namis erster Kuss und genau so schön hatte sie sich ihn vorgestellt, zwar nicht im Wasser, aber genau so schön. Vorsichtig legte Zorro seine Arme um sie, doch da er aufhörte zu schwimmen, ging er langsam unter. Nami merkte dies und löste sich von ihm. Bei diesem Anblick musste sie unweigerlich lächeln und so zog sie ihn ins flachere Wasser. Zorro schwamm hinter ihr her, bis das Wasser nur noch Brusthoch war. Als er wieder festen Boden unter den Füßen spürte, zog er Nami zu sich und küsste sie wieder. Sie schloss die Augen, genau wie Zorro, und legte ihre Hände auf seine Schultern und er legte seine Arme um sie. Zorro strich vorsichtig mit seiner Zunge über Namis Lippen und sie öffnete diese leicht, sodass sich aus dem anfänglichen Kuss ein Zungenkuss entwickelte. Nami bemerkte, dass dies nicht Zorros erster Kuss war, er tat dies alles ohne nachzudenken und so gedankenlos, dass er einfach schon mal ein Mädchen geküsst haben musste. Zorro strich ihr sanft über den Rücken und Nami fuhr ihm durch die kurzen grünen Haare. Doch plötzlich musste Nami an die Worte ihres Vaters denken und sie fing an zu weinen. Zorro bemerkte dies und löste sich von ihr. Nami drehte ihren Kopf zur Seite. "Was hast du? Habe ich..." "Nein, du hast nichts falsch gemacht..." "Aber warum weinst du dann?", fragte Zorro vorsichtig. Nami wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und Zorro drehte ihr Gesicht wieder zu sich und fragte noch mal: "Warum weinst du?", doch dieses Mal etwas drängender. Nami sah ihm in die Augen und wieder liefen ihr Tränen übers Gesicht. Zorro zog sie zu sich und nahm sie in die Arme. "Schhh... was ist denn los? Du warst vorhin auch schon so traurig, als ich erzählt habe, dass ich heute und morgen noch mehr Zeit habe. Das müsste dich doch eigentlich freuen." Nami drückte ihn ein bisschen weg, dass sie ihm in die Augen sehen konnte und sagte: "Es... es geht um meinen Vater." "Ist ihm was zugestoßen?" "Nein, das nicht. Er hat mir verboten... er hat mir verboten, mich weiterhin mit dir zu treffen." Zorro glaubte seinen Ohren nicht. Hatte sie das gerade wirklich gesagt? "Er hat... dir verboten dich mit mir zu treffen?" "Ja." Wieder fing sie an zu weinen und Zorro nahm sie wieder in die Arme. >Deswegen hat sie auch nichts dazu gesagt, dass ich jetzt mehr Zeit für sie habe.< dachte er sofort. Als Nami sich wieder beruhigt hatte, gingen die Beiden wieder an Land und setzten sich in die Sonne. Die Pferde schwammen noch immer im Wasser herum. "Zorro..." "Ja?" Nami legte ihre Hand auf Zorros Hand, die die ganze Zeit im Gras gelegen hatte. "... Ich... Ich liebe dich und es fällt mir schwer dies zu sagen, aber ich darf nicht mit dir zusammen sein." Diese Worte saßen, er freute sich natürlich, dass Nami seine Gefühle erwiderte, aber dass sie nicht zusammen sein durften, traf ihn schwer. Seine Eltern würden eine Beziehung zu einer Bürgerlichen auch nicht gerade für gut verheißen, aber sie würden es akzeptieren. Und plötzlich fiel ihm ein, dass Nami gar nicht wusste, dass er der Sohn des Königs war. Doch irgendwann müsste er es ihr sowieso erzählen. Aber nicht jetzt, das würde sie womöglich nicht verkraften. "Nami, ich liebe dich auch..." "Jasmin?" "Ja, Sir?" "Ist meine Tochter schon wieder zurück?" "Nein, Sir." "Sag mir sofort Bescheid, wenn sie wieder da ist und schick meine Frau rein." "Sehr wohl." Keine Minute später betrat Frau Mellosé das Arbeitszimmer ihres Mannes. "Da bist du ja. Ich habe einen Brief vom Ahnenforscher erhalten." "Und?" "Er hat herausgefunden, dass in unseren Adern blaues Blut fließt. Wir sind die direkten Nachkommen von Heinrich II. Er war der Herzog von Schlesien." "Wir sind adelig?" "Ja!" Freudig umarmte Herr Mellosé seine Frau. "Ich muss sofort an den König schreiben! Er kann mir am schnellsten den Adelstitel geben." "Tu das!" Namis Vater schrieb sofort einen Brief an den König. "Soll ich dich nach Hause begleiten?" "Nein, es geht schon." Zorro küsste sie noch einmal. "Es kann zwar ein bisschen dauern, aber ich finde einen Weg um dich wieder zu sehen. Vertrau mir." "Nagut." Zorro half Nami dabei aufs Pferd zu kommen und mit einem letzten Blick auf Zorro ritt sie davon. Auch Zorro machte sich auf den Weg nach Hause. Als er im Schloss ankam, stellte er Sky wieder in seine Box und betrat das Schloss. Nami brachte Kara in den Stall und Jasmin beobachtete sie vom Haus aus. Sofort lief sie ins Arbeitszimmer. "Sir, Nami ist wieder zurück." "Danke, Jasmin. Schick sie bitte zu mir." "Sehr wohl." Nami wollte in ihr Zimmer gehen, doch Jasmin hielt sie auf. "Dein Vater erwartet dich im Arbeitszimmer." "Danke, Jasmin." Nami ging betrat das Zimmer und setzte sich. "Nami, ich habe eine freudige Nachricht für dich. Durch deine Adern fließt das Blut Heinrichs des II. , Herzog von Schlesien." "Aha." "Du bist ja sehr erfreut." "Sonst noch was, Vater?" "Ja, dadurch ändert sich natürlich auch die Situation des Heiratens für dich. Du wirst nämlich nun keinen Bürgerlichen heiraten, sondern ich werde dir einen adligen Mann aussuchen. Die Auswahl wird nun leichter, denn es wurden nur wenige männliche Nachkommen in den letzten 18- 25 Jahren geboren. Darunter auch der Sohn des Königs. In wenigen Tagen findet oben im Schloss der Ball statt. Der König hat uns eingeladen und ich möchte, dass du den Prinzen kennen lernst." "Den Prinzen?" "Ja, den Prinzen dieses Landes. Es werden auch alle anderen Söhne von Herzögen und Fürsten dabei sein. Und nun geh auf dein Zimmer." Nami stand ohne ein weiteres Wort auf und ging auf ihr Zimmer. Wieder schmiss sie sich weinend auf ihr Bett und weinte die Kissen nass. >Ich versteh meinen Vater nicht, wie kann er mir das nur antun? Er weiß doch ganz genau, dass ich verliebt bin und dann redet er von männlichen Nachfolgern. Durch diesen bescheuerten Adelstitel flippt der ganz schön aus. Aber das wird noch schwerer mit mir und Zorro. Er ist ja nur ein Bürgerlicher, wie Vater sagen würde. Dann dürfen wir erst recht nicht zusammen sein. Warum muss mir das immer passieren? Immer habe ich Pech. Warum wurde ich nur geboren? Damit ich irgendein halbstarkes, mickriges und verwöhntes adliges Muttersöhnchen heiraten darf? Na vielen Dank auch. Was würde ich dafür geben, wenn Zorro jetzt hier sein würde, wenn er mich in den Arm nehmen würde. Ich würde mein Leben geben, nur um noch einmal seine Lippen auf meinen zu spüren, aber das wird nie wieder passieren. Dafür hat Vater gesorgt. Das vergesse ich ihm nie, niemals.< Plötzlich klopfte es an Namis Zimmertür. "Herein.", sagte sie, als sie sich die Tränen aus den Augen wischte. Herein kam der Butler James. "Da ist ein Herr, der mit ihnen reden möchte." Nami fragte sich, wer das wohl sein konnte, sagte aber: "Schicken sie ihn rein." "Sehr wohl, Madame." Nami hörte, wie James zu jemanden sprach: "Sie dürfen nun in ihr Zimmer." Viel Zeit zum überlegen, wer sie da wohl besuchen würde, hatte sie nicht, denn da kam auch schon der Gast herein. Kapitel 8: Ich hasse dich! -------------------------- Kapitel 8- Ich hasse dich! Nami hörte, wie James zu jemanden sprach: "Sie dürfen nun in ihr Zimmer." Viel Zeit zum überlegen, wer sie da wohl besuchen würde, hatte sie nicht, denn da kam auch schon der Gast herein. Nami stand auf. "Hey Sanji, was willst du denn hier?" "Ich wollte dich zum Ball einladen, der in einigen Tagen auf dem Schloss statt findet." "Tut mir leid, aber ich gehe schon mit einem anderen hin..." "Mit wem denn?", fragte Sanji etwas bedrückt. "Den kennst du nicht." "Nagut, aber sehr schade. Du weißt ja, wie hübsch ich dich finde..." "Ja, das sagst du mir oft genug." "Wirklich, ich hatte das Gefühl, dass ich dich in den letzten Tagen etwas vernachlässigt hätte." Sanji kam auf Nami zu. "Nein, hast du nicht, Sanji." "Sicher? ..." Sanji kam Nami nun sehr nahe und sie wich langsam zurück, bis sie mit dem Rücken an der Wand stand, doch Sanji stand ihr nun direkt gegenüber. Er strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. "Sanji... was wird das?" Doch Sanji antwortete ihr nicht, sondern küsste sie einfach. Nami riss die Augen auf und riss sich sofort von ihm los und gab ihm eine schallende Ohrfeige. Sanji sah sie überrascht an. Nami war den Tränen nahe und schrie ihn an: "Wie konntest du nur? Was sollte das? Ich liebe dich nicht, kapier das doch endlich mal! Ich... ich hasse dich, Sanji!" Nami lief weinend aus dem Zimmer raus und ließ Sanji einfach stehen. Er hatte ihre Worte noch gar nicht realisiert, doch langsam verließ er das Haus. Nami rannte immer noch weinend durch die Straßen. Ihr Kleid war unten am Saum zerrissen und dreckig, aber das war ihr egal. Es hatte wieder angefangen zu regnen und die Bäume bogen sich im Wind. Ein Sturm stand kurz bevor, wie es in dieser Jahreszeit üblich war. Nami war nass, doch das hielt sie nicht davon ab weiter zu laufen. >Wie konnte Sanji das nur tun? Ich wollte nie was von ihm. Warum nur? < dachte sie. Doch sie bemerkte, dass das Wetter immer schlechter wurde und so stellte sie sich an einem Haus unter. Ihr war sehr kalt, da sie ihren Mantel zuhause vergessen hatte. Eine Kutsche kam um die Ecke und fuhr an Nami vorbei, doch plötzlich hörte Nami jemanden rufen: "Halt, sofort anhalten!" Die Kutsche hielt und der Kutscher stieg von der Kutsche und blieb neben der Tür stehen. Der Vorhang der Kutsche wurde ein Stückchen weggeschoben, doch Nami konnte nicht erkennen, wer dahinter saß. Der Kutscher nickte und kam nun auf Nami zu. "Entschuldigt, meine Dame. Mein Herr würde gerne etwas mit euch in der Kutsche besprechen." "Nagut." Nami wunderte sich etwas, aber folgte dem Kutscher. Dieser hielt ihr nun die Tür auf und Nami stieg dankend in die Kutsche. Drinnen saß ein Mann am Fenster im schwarzen Umhang, die Kapuze über den Kopf gezogen. Es war jedoch sehr dunkel in der Kutsche, sodass Nami den Mann nicht sofort erkannte. Sie setzte sich ihm gegenüber hin und sah ihn nun an. "Sie wollten mit mir sprechen?" Der Mann nahm die Kapuze ab und Nami glaubte ihren Augen kaum. Ein junger Mann mit grünen Haaren, braun gebrannter Haut und drei Ohrringen sah sie nun an. "Zorro..." Nami setzte sich neben ihn. "Was machst du denn hier?" "Dich vor einer Erkältung retten. Nein, ich war gerade beim Bürgermeister, aber was machst du bei so einem Wetter mitten in der Stadt?" "Ach das... das ist eine lange Geschichte." Bei dem Gedanken an Sanji liefen ihr wieder Tränen über die Wangen und Zorro nahm sie sofort in den Arm. "Schhh... alles wird gut." Nami beruhigte sich wieder ein bisschen und sah Zorro in die Augen. Langsam näherten sich ihre Gesichter und sie küssten sich. Nami legte ihre Hände an seine Brust und er legte seine Hände an ihr Gesicht. >Ich bin so froh, dass er jetzt hier bei mir ist. Wenn das doch nur immer so sein könnte... < dachte Nami. Zorro löste sich wieder von ihr. "Willst du mir nicht vielleicht erzählen, was passiert ist?" "Nagut." "Warte kurz, ich sage dem Kutscher eben Bescheid." Zorro lehnte sich kurz nach draußen und redete mit dem Kutscher. "So, jetzt können wir so lange reden, wie wir wollen." "Wo fahren wir denn lang?" "Einmal um die Stadt rum. Keine Sorge, ich bring dich zurück nach Hause." Da musste Nami wieder an ihren Vater denken und sie lehnte sich gegen Zorros Brust und er legte seinen Arm um sie. Langsam fing sie an zu erzählen. "Als... als ich zuhause ankam, hat mein Vater nach mir gerufen. Ich ging in sein Arbeitszimmer und er sagte mir, dass... dass..." "Was hat er dir erzählt?" "Er sagte, dass durch meine Adern das Blut Heinrichs des II. , Herzog von Schlesien fließt." "Das heißt, dass du jetzt adelig bist." "Ja, genau. Mein Vater hat sofort wieder vom heiraten gesprochen; Ich solle jetzt keinen "Bürgerlichen", sondern einen adligen Mann heiraten. Und da wäre die Auswahl noch leichter, da in den letzten 18- 25 Jahren nur wenige adlige männliche Nachkommen geboren wurden, darunter der Sohn des Königs." "Der Sohn des Königs..." "Ich soll ihn und die anderen Männer, die in Frage kommen, auf dem Ball kennen lernen." "So kurzfristig?" "Ja... Zorro, ich will nicht heiraten! Ich liebe doch nur dich... und nicht irgendeinen halbstarkes, mickriges und verwöhntes adliges Muttersöhnchen." Zorro musste schmunzeln, denn die adligen männlichen Nachkommen waren genau so, wie Nami es gerade beschrieben hatte. Aber er sagte ihr lieber nichts davon. "Was sagt deine Mutter denn dazu?" "Sie stimmt meinem Vater natürlich zu." "Also meine Mutter hat meinem Vater schon oft widersprochen." "Wobei denn zum Beispiel?" "Mir wurde auch verboten, mich mit dir zu treffen, aber meine Mutter hat meinen Vater umgestimmt. Das war an dem Tag an dem ich so spät erst gekommen bin." "Ah." Plötzlich merkte Zorro, wie Nami am ganzen Körper zitterte und so drückte er sie noch mehr an sich. Nami begrüßte dies natürlich. "Wie kann man seinen Mantel bei so einem Wetter und bei dieser Jahreszeit vergessen?" "Ich war halt traurig und sauer und aufgewühlt und..." "Wegen deinem Vater." "Ja, nein,... auch wegen meinem Vater." "Wegen wem denn noch?" "Wegen meinem Kumpel Sanji." "Was hat er denn getan, dass du weinend durch die halbe Stadt rennst?" "Er hat mich... er hat mich geküsst." "WAS?" Zorro richtete sich schlagartig auf und Nami sah ihn nur traurig an. "Ich habe ihn sofort weggestoßen und ihn angeschrieen. Dann bin ich weggelaufen, er hat das Haus verlassen. Er wusste nichts von uns beiden." "Hat er schon vorher irgendwas angedeutet? Hat er dir Komplimente gemacht?" "Ja, aber er macht jeder Frau Komplimente. Ich habe das nie ernst genommen." Zorro beruhigte sich wieder. "Vivi, meine Freundin, meinte letztens, dass er richtig in mich verliebt sei. Er macht mir Komplimente, seit er sprechen kann, das nervt zwar, aber er hört eben nicht auf damit. Ich habe mich schon daran gewöhnt." Zorro sah sie unverwandt an. "Hast du schon mal was von Besessenheit gehört?" "Sanji ist doch nicht von mir besessen. Er ist halt in mich verschossen, aber mehr ist da auch nicht." "Nimm dich bitte trotzdem in acht. Ich will nicht, dass dir irgendwas passiert." "Ja, ich pass schon auf und zwar nur für dich. Aber dann musst du mir versprechen, dass du dich auch in acht nimmst." "Nagut." "Gut." Nami gab ihm einen kurzen Kuss. "Und was gibt's neues vom Schloss?" "Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren." "Schon ne Vase umgefallen?" "Massig Vasen sind bis jetzt drauf gegangen. Der Butler des Prinzen, Arthur ist sein Name, rennt den ganzen Tag durchs Schloss und kommandiert herum. Das nervt, aber einer muss es tun." "Kennst du eigentlich den Prinzen persönlich? Ich meine, du bist do oft am Hofe, da müsstest du ihn doch eigentlich kennen." "Ehm... nein, ich kenne ihn nicht persönlich, ich seh ihn nur immer bei den Empfängen und so." "Ach so. Erzähl mehr vom Ball am Sonntag und den Vorbereitungen." "Also heute wurde das Licht im Ballsaal eingestellt. Sieht gut aus, muss ich sagen. Die Blumen werden erst am Sonntag aufgestellt. Rosen, Lilien, Tulpen und sehr viele andere Arten, die ich nicht kenne. Die Tische stehen auch noch nicht ganz an ihrem rechten Platz, aber das wird auch morgen geregelt. Das Essen wurde bereits ausgesucht, genauso die Musik. Alle verfügbaren Bilder der Familie Dunois werden übermorgen aufgehängt. Ich suche immer noch ein Bild vom Urgroßonkel des Königs, der ist irgendwie verschwunden." "Urgroßonkel des Königs?" "Ja." "Welcher Raum wird im Schloss am wenigsten benutzt?" "Ehm... ich glaube, das Badezimmer im 4. Stock." "Dann geh mal höher." "Da drüber ist ein Musikzimmer." "Noch höher." "Noch höher? Da ist... da ist der Dachboden. Ich soll auf dem Dachboden nachsehen?" "Genau, dort werden doch immer alle Bilder und Gegenstände aufbewahrt, die man nicht mehr braucht oder nicht aufstellen will. Und ich glaube der Urgroßonkel des Königs ist nicht so wichtig, dass man sein Portrait aufhängt." "Gute Idee." "Aber du sagtest gerade, DU würdest das Bild nicht finden?" "Ja, ich bereite den Ball auch vor. Zusammen mit dem Butler des Prinzen." "Ach so ist das. Wo wirst du denn sein am Sonntag? Ich muss dich doch finden." "Keine Sorge, ich finde dich auf dem Ball." "Wie du willst." "Der Boden wurde gestern gebohnert, wirklich gut zum tanzen. Ach ja, ich muss dich meiner Tanzlehrerin vorstellen. Das darf ich nicht vergessen, sonst bringt sie mich um." Nami lächelte. "Na siehst du, ich krieg dich doch noch zum lächeln. Hast du eigentlich schon dein Ballkleid?" "Ja klar." "Und?" "Das darf ich dir doch nicht erzählen, sonst ist doch die Vorfreude futsch." "Stimmt auch wieder." Plötzlich hielt die Kutsche. "Was ist los?", fragte Nami. "Keine Ahnung. Du bleibst hier sitzen, ich schau mal nach, was da draußen vor sich geht." Zorro stieg aus der Kutsche und ließ Nami allein. Ein paar königliche Wachen hatten die Kutsche angehalten und diskutierten mit dem Kutscher. "Was ist hier los?", fragte Zorro. "Wir wollten uns nur vergewissern, dass alles in Ordnung ist." "Es ist alles in Ordnung." "Ihr Vater hat angeordnet, dass wir das..." "Es ist alles in Ordnung, dass können sie meinem Vater ausrichten." "Sehr wohl, Sir." "Können wir dann weiter?", fragte Zorro seinen Kutscher. Dieser nickte und Zorro stieg wieder in den Wagen ein. Die Reiter machten Platz und die Kutsche fuhr weiter. "Was war?" "Nur ein paar Reiter von meinem Vater. Er macht sich immer Sorgen um mich, wenn ich alleine mit der Kutsche unterwegs bin." "Na dann." Zorro legte wieder seinen Arm um Nami. Doch plötzlich hörte man ein lautes Knacken und die Kutsche hielt erneut. "Nicht doch.", sagte Zorro und stieg wieder aus der Kutsche. "Ein Rad ist gebrochen und sogar zu zweit können wir das nicht beheben." "Dann müssen wir wohl oder übel mit den Pferden durch den Regen reiten." "Es tut mir leid, aber was anderes wird uns wohl nicht übrig bleiben." "Du kannst doch nichts dafür, Tom." "Ich mach dann mal die Pferde los." "Tu das." Zorro öffnete die Türe zur Kutsche und Nami sah ihn fragend an. "Wir müssen auf den Pferden zurück reiten, ein Rad ist gebrochen." "Gut." Nami stieg aus. Zorro zog seinen Umhang aus und gab ihn Nami. "Damit du nicht nass wirst." "Aber ich bin doch sowieso schon nass." "Nimm ihn trotzdem." Nami zog den Umhang an und Zorro stieg auf eins der Pferde. Tom half Nami aufs Pferd und sie setzte sich hinter Zorro und schlang ihre Arme um seinen Bauch. Auch Tom schwang sich auf das andere Pferd und schon ritten sie los. Nami hatte die Kapuze des Umhangs aufgesetzt. Sie hielt sich sehr an Zorro fest und spürte so auch seine Muskeln. Er hatte einen riesigen Rücken, wie Nami fand. Sie legte ihren Kopf an seine Schulter und festigte ihren Griff, was Zorro natürlich bemerkte und was ihn zum schmunzeln brachte. Kapitel 9: Vorbereitungen ------------------------- Kapitel 9- Vorbereitungen Sie legte ihren Kopf an seine Schulter und festigte ihren Griff, was Zorro natürlich bemerkte und was ihn zum schmunzeln brachte. Sie ritten durchs Stadttor. Nami hatte die Augen geschlossen und einfach nur Zorros Nähe und Wärme genossen. Keine Menschenseele war auf den Straßen, keiner war bei so einem Wetter draußen. Zorro und Tom brachten Nami ins Stadtviertel der Reichen und schon nach wenigen Minuten standen sie vor Namis Haus. Zorro drehte seinen Kopf zu Nami, die immer noch die Augen geschlossen hielt und vor sich hin lächelte. "Nami, wir sind da... hey, aufwachen." Nami öffnete die Augen und sah direkt in Zorros. "Ich habe nicht geschlafen.." "Jedenfalls sind wir da." Nami löste die Umklammerung von Zorro und stieg vom Pferd. Sie klopfte an der Haustür und auch Zorro stieg vom Pferd. Nami gab ihm seinen Umhang zurück, den er sofort anzog und schon wurde auch die Haustür geöffnet. "Nami! Kind, ich habe mir so viele Sorgen gemacht um dich. Wo warst du denn?", sagte Namis Mutter besorgt. Zorro trat vor, hatte jedoch die Kapuze aufgezogen. "Ich habe ihre Tochter nach Hause gebracht. Leider ist ein Rad unserer Kutsche gebrochen, sodass ich sie erst so spät zurück bringen konnte. Ich bitte um Verzeihung deswegen." "Danke, dass Sie Nami zurück gebracht haben. Wir sind ihnen zu tiefstem Dank verpflichtet." "Ach was, das habe ich doch gern getan." "Wollen sie vielleicht rein kommen?" "Nein, danke. Wir müssen weiter." "Nochmals danke." Zorro stieg wieder aufs Pferd und er und Tom ritten davon. "Komm erst mal rein. Du badest jetzt und dann sofort mit einer heißen Schokolade ins warme Bett. Ich will nicht, dass du eine Erkältung bekommst." Nami nickte und ging ins Badezimmer. Keine 10 Minuten später kam Jasmin ins Bad. "Wo warst du denn?" "Ich bin durch die Stadt gelaufen." "Und warum, wenn man fragen darf?" "Weil ich wütend, aufgewühlt und sauer war." "Auf wen denn?" "Auf Sanji. Aber das reicht jetzt an Fragen." "So die Wanne ist voll. Du weißt ja, nicht länger als 20 Minuten baden und danach sofort ins Bett." "Jaja, ich weiß." Jasmin verließ das Badezimmer wieder und Nami zog sich aus und stieg in die Wanne. Das heiße Wasser tat ihr wirklich gut und sie fühlte sich sofort besser. Nach 20 Minuten stieg sie aus der Badewanne und nur mit einem Handtuch umwickelt in ihr Zimmer. Dort zog sie sich für die Nacht um und stieg in ihr mollig warmes Bett und schlief sofort ein. Als sie am nächsten Tag, ein Donnerstag, sehr spät aufstand, es war bereits 12:00 mittags. Nami beschloss, heute mal den ganzen Tag im Bett zu bleiben und so rief sie: "JASMIN!" Diese kam aufgeregt in Namis Zimmer gestürmt. "Was ist passiert? Hast du dir was getan?" Doch als sie Nami im Bett liegen sah, beruhigte sie sich. "Was ist denn?" "Kannst du mir vielleicht Frühstück ans Bett machen? Och bitte, Jasminchen." Nami setzte ihren Hundeblick auf, bei dem Jasmin nie nein sagen konnte. "Ausnahmsweise. Was willst du?" "Was wir so haben. Ach ja und dieses komische neue Zeug, was so schleimig wird mit Milch und was so komisch aussieht. Wie heißt es noch gleich?" "Müsli?" "Genau das. Eine Schüssel davon, bitte." "Sonst noch was?" "Das wär's. Danke, Jasminchen." "Nenn mich nicht Jasminchen." "Nagut Jasminchen." Diese verließ das Zimmer wieder und kam nach 10 Minuten mit einem riesigen Tablett wieder. Nami machte riesige Augen bei dem, was sie da vor sich sah. Jasmin hatte ihr Brötchen mit Käse und Wurst, ein Ei, Orangensaft, gebratenen Speck, Würstchen, Tomaten, einen Apfel und eine Schüssel Müsli aufs Tablett gepackt. "Das wird meiner Taille nicht gut tun, aber egal." "Sag bloß nicht, dass du ein neues Kleid für den Ball brauchst!" "Nein nein, brauch ich schon nicht. Das passt schon." "Vergess die Anprobe morgen nicht." "Warum sagst du mir das heute, wen ich es morgen nicht vergessen soll?" "Damit du es schon mal heute vergessen kannst. Morgen sag ich es dir noch mal." "Gut." "Guten Appetit." "Danke." Nami machte sich ans essen und Jasmin folgte wieder ihren Pflichten. Nami brauchte eine geschlagene Viertelstunde um das Frühstück zu verputzen. Danach fühlte sie sich, als ob man sie herum kugeln müsse. Zufrieden mit sich selbst ging sie ins Bad und wusch sich. Doch schon bald wurde es ihr zu kalt und sie verkrümelte sich wieder in ihrem Bett. Was draußen in der Welt gerade passierte, war ihr egal. Sie wollte nur noch hier in ihrem Bett liegen und schlafen. Schlaf, das war was sie jetzt brauchte. Einfach nur eine Mütze Schlaf und die Welt würde schon wieder ganz anders aussehen. So erhoffte sie es sich. "Sir, Sie müssen jetzt aufstehen. Wir haben einen bedeutenden Tag vor uns." Arthur ging zu den riesigen Fenstern und öffnete mit einem Mal die Vorhänge. Die Sonne knallte Zorro ins Gesicht und er vergrub seinen Kopf unter seinem Kissen. "Was für ein herrlicher Morgen, finden sie nicht auch? Perfekt um mit den Vorbereitungen für den Ball am Sonntag weiter zu machen." "Mh... ich will nicht..." "Sir, sie werden auf ein Leben mit großem Reichtum und großer Verantwortung vorbereitet. So hart es sich auch anhört, es ist egal, ob sie wollen oder nicht. Sie müssen jetzt aufstehen." "Aber nur, weil's sein muss." Zorro stand also doch auf. Nach dem Frühstück zog er sich an und ging mit Arthur in den Ballsaal. Als er den Saal betrat, sah er die unzähligen Personen, die überall im Saal herumschwirrten. Arthur gab ihm den Sitzplan und Zorro genehmigte ihn, sodass ein großes Tische rücken anfing. Er sah zu den Leuten, die wild diskutierten, wo das Bild des Uronkels des Königs sein könnte. "Ich habe eine Idee, wo es sein könnte. Schaut doch mal auf dem Dachboden nach. Vielleicht findet ihr es dort." Sofort machten sich einige Personen auf den Weg und Arthur fragte seinen Herrn: "Wie seit ihr auf den Dachboden gekommen?" "Das hat mir ein Engel gesagt." "Ein guter Scherz, Sir." Arthur ging wieder zu den Tischen und Zorro ging langsam über die Tanzfläche. Er stellte sich vor, wie er mit Nami tanzte, hier auf diesem Ball, in diesem Saal, mitten auf der Tanzfläche. Hier würde er ihr sagen, dass er der Prinz von Arleon war. "Sir, Sie hatten recht. Das Bild war tatsächlich auf dem Dachboden." "Gut, hängen sie es sofort auf." "Sehr wohl, Sir." Zorro wandte sich wieder den Tischen zu. "Sir, dass hier müssen Sie noch unterschreiben." Arthur hielt Zorro einige Papiere unter die Nase und Zorro setzte sich an einen Tisch und unterschrieb die Briefe und Formulare. "Danke sehr, Sir." "Sind die Bestätigungen schon eingetroffen?" "Ja, alle komplett. Möchten Sie sie einsehen?" "Ja, gern. Ich muss da noch was überprüfen." "Ja, Sir." Arthur verließ den Saal und kam wenige Minuten später mit einem riesigen Stapel von Briefen wieder. "Das sind alle." "Danke." Zorro machte sich sofort an die Arbeit. Zwischendurch hielt Arthur mit einem Bild oder einer Vase vor seinem Tisch, doch Zorro musste nicht mal aufsehen und zeigte einfach in die Richtungen. Arthur folgte seinen Zeichen und brachte so viele Gegenstände an ihren richtigen Platz. Gerade als Arthur mit einem Portrait von Ferdinand von Hollersfeld vorbei ging, fiel Zorro die Bestätigung der Mellosés in die Hände. Gespannt öffnete er sie und stellte fest, dass alle Mellosés am Sonntag zum Ball kommen würden. "Endschuldigen Sie, Sir, aber Herr Mellosé ist hier, wegen dem Adelstitel." "Ach ja, der Brief ist gestern angekommen, nicht wahr." "Genau Sir." "Ich komme, aber warum macht mein Vater das nicht?" "Er verleiht den Titel, aber dazu muss die ganze Königliche Familie anwesend sein." "Ach ja." Zorro folgte Arthur in den alten Rittersaal, wo schon der König, die Königin, Herr Mellosé und seine Frau warteten. "Es tut mir leid, dass ich mich verspätet habe." "Dann können wir ja jetzt anfangen.", meinte der König. "Hiermit ernenne ich, König von Arleon, Sie, Herrn Mellosé, zum Fürsten von Schlesien. Die damit verbundenen Pflichten und Aufgaben werden Sie ohne Einwende erfüllen, darunter den König und das Land zu verteidigen, das Christentum beschützen und verbreiten und das Land vor Feinden beschützen." Namis Vater hob de rechte Hand und legte die linke auf die Bibel und sagte: "Ich verspreche, den König und das Land zu beschützen, das Christentum zu verbreiten und zu beschützen und das Land vor Feinden zu schützen." "Hiermit schlage ich Sie nun zum Fürsten." Zorros Vater legte das Königliche Schwert erst auf die rechte, dann auf die linke und wieder auf die rechte Schulter von Herrn Mellosé, der dadurch entgültig den Adelstitel erhielt. Zorro war diese Feierlichkeiten bereits gewöhnt und für ihn war es nichts neues mehr. Der neue Fürst von Schlesien schüttelte freudig die Hand des Königs, dann die der Königin und dann Zorros Hand. "Sie kommen doch zum Ball am Sonntag, oder?" "Ja, natürlich. Die Bestätigung müsste eigentlich schon angekommen sein." "Zorro?" "Ja, die liegt bereits vor." "Dann wünsche ich ihnen und ihrer Frau noch einen schönen Tag." "Euch auch, Majestät." Der Fürst verließ mit seiner Frau das Schloss und Zorros Mutter meinte zu ihrem Sohn: "Noch ein Mann, den dein Vater glücklich gemacht hat. Kommt die ganze Familie Mellosé?" "Ja, wieso?" "Die zweite Tochter vom Fürst ist doch ganz hübsch. Tanz doch mal am Sonntag mit ihr." "Mutter?!" "Was? Darf ich das nicht sagen? Hör mal zu, ich bin die Königin dieses Landes!" Die Königin lächelte ihren Sohn an. "Lern sie doch mal kennen.", mit diesen Worten ließ sie ihren Sohn stehen. "Wenn du wüsstest, wie gut ich sie kenne." Zorro ging wieder seinen Pflichten nach. Kapitel 10: Der Brief meiner Liebsten ------------------------------------- Kapitel 10- Der Brief meiner Liebsten Die Königin lächelte ihren Sohn an. "Lern sie doch mal kennen.", Mit diesen Worten ließ sie ihren Sohn stehen. "Wenn du wüsstest, wie gut ich sie kenne." Zorro ging wieder seinen Pflichten nach. Nami hörte, wie die Haustür ins Schloss fiel und lief nach unten. "Und?" "Also, der Gemüsehändler hatte keine Möhren mehr, aber sonst habe ich alles gekriegt." "Ach du bists, Jasmin." "Ich freu mich auch dich zu sehen, Nami." "Ich dachte, meine Eltern wären wieder da. Sie waren ja beim König." "Ich weiß, aber ich glaube, du musst dich mit meiner Wenigkeit abfinden." "Hast du mir was mitgebracht?" "Natürlich, ich bring dir doch immer was mit." "Oh zeig, zeig! *Augen-leucht*" "Dann komm mit in die Küche." Nami folgte Jasmin sofort in die Küche und half ihr, die schweren Taschen aus zu packen. "Und?" "Hier." "Oh danke, Jasmin. Die hatte ich lange nicht mehr." Nami hielt eine Laugenbrezel in den Händen, die sie sofort genüsslich verspeiste. "Hast du eigentlich schon zu Mittag gegessen?" "Nein, ich habe aber auch keinen Hunger. Ich geh dann mal wieder ins Bett." "Soll ich dich wecken, wenn deine Eltern ankommen?" "Ehm... nein." Nami lief die Treppe hoch und ging in ihr Zimmer. Sie schloss die Tür ab und suchte sich ein Buch aus ihrem Regal. Mit einem Liebesroman, Romeo und Julia von William Shakespeare (der Kerl hat's mir angetan) setzte sie sich an ihren Erker (das ist so ein bestimmtes Fenster, das aus dem Haus rausguckt) und öffnete das Fenster. Sie sah zum Wald und hoch zum Schloss. >Dann wollen wir mal< dachte sie sich und schlug das Buch auf. Nach einer Stunde hörte sie, wie die Haustür geöffnet wurde und vernahm die Stimmen ihrer Eltern. Auch hörte sie, wie jemand die Treppe hochkam und an ihre Türe klopfte. "Nami? Hey Nami, ich und dein Vater sind wieder da. Nami?" "Ich komme schon." Sie stand auf und öffnete die Tür und ihre Mutter kam sofort ins Zimmer herein. "Ich habe eine gute Nachricht für dich. Dein Vater will dir davon erzählen, komm." Nami folgte ihrer Mutter ins Arbeitszimmer ihres Vaters. Dieser saß grinsend an seinem Schreibtisch. "Setz dich, Nami." "Was gibt's denn?" "Setz dich erst mal, mein Kind." Nami nahm auf einem der Stühle Platz. "Ich wurde gerade vom König zum Fürsten von Schlesien erklärt." "Ich weiß." "Es geht ja noch weiter. Auf der Heimreise haben deine Mutter und ich uns Gedanken über deinen Mann gemacht und wir sind zu einem Entschluss gekommen." Nami sah ihren Vater fragend an. "Wir haben den perfekten Mann für dich gefunden." Nami wollte das nicht glauben. "Aber ihr wolltet doch den Ball abwarten." "Ja, eigentlich schon. Aber wir sind davon überzeugt, dass er der richtige für dich ist. Er ist der Sohn des Fürsten von Joire. Er erbt ein riesiges Vermögen und ist noch recht jung." "Aber... aber..." "Er ist wirklich ein anständiger Kerl. Sein Name ist Sir Gildoroy von Assburg." (schön zweideutig) In Nami stauten sich Wut und Trauer an, bis sie es nicht mehr unterdrücken konnte und ihre Eltern anschrie: "Ich werde ihn nicht heiraten! Auf keinen Fall! Ich werde niemals so einen eingebildeten, verlogenen, angeberischen Volltrottel heiraten! Niemals!" Plötzlich kam ein Mann ins Arbeitszimmer herein. Er war groß, hatte schwarze Haare, einen kurzen Bart und trug schwarze Kleidung. "Haben Sie es ihr schon gesagt? Ich hörte meinen Namen fallen. Darf ich mich vorstellen, ich bin Sir Gildoroy von Assburg. Und Sie sind wahrscheinlich meine zukünftige Braut?" Fragend sah er Nami an. "Ja, das ist sie.", meinte Namis Mutter plötzlich. Doch Nami hielt es nicht mehr aus. Sie wollte aus dem Zimmer rennen, wurde jedoch von Sir Assburg am Arm gepackt und festgehalten. "Nicht so schnell, wir müssen uns doch noch kennen lernen." "Ach halt die Schnauze, du geldgieriger Mistkerl!" "Na, so redet man aber nicht mit seinem zukünftigen Gatten. Ich muss dir wohl noch Manieren beibringen, junge Dame." Er festigte seinen Griff, dass Nami sogar Schmerzen hatte, die sie jedoch nicht zeigte. Sie gab ihm eine schallende Ohrfeige, riss sich los und lief in ihr Zimmer. Sie verschloss die Tür und stellte sich weinend gegen die Zimmertür. Sie hörte, wie jemand im Flur redete und zwar von ihr. Schnell schob sie mit großem Aufwand ihre Kommode vor die Tür. >Das dürfte reichen. < dachte sie und tatsächlich sah sie, wie wenige Sekunden später die Türklinke runtergedrückt wurde. Nami setzte sich an ihren Erker (eine Fensterart, die aus dem Haus rausschaut) und beschloss, dass sie Zorro unbedingt vor dem Ball noch einmal sehen musste. So setzte sie sich mit einer Feder und einem Blatt Pergament wieder ans Fenster und schrieb einen Brief an Zorro. Als sie fertig war, überlegte sie sich, wie sie ihn Zorro schicken sollte. Sie wusste ja nicht, wo er wohnte oder wie sein Nachname lautete. Doch plötzlich hörte sie von der Straße her das knarren einer Kutsche. Dieses Knarren kannte sie. So schnell es eben ging, warf sie sich einen Morgenrock über, schob die Kommode beiseite und lief mit dem Brief zur Haustür. Das Haus war wie ausgestorben, doch das war Nami egal. Vorsichtig öffnete sie die Tür und schaute raus auf die Straße. Dort stand die Kutsche, in der Zorro und sie gestern gefahren sind. Sie wollte schon zur Kutsche rennen, da stand plötzlich Tom vor ihr. "Wollt ihr wieder mitgenommen werden?" "Nein, nein. Ich habe einen Brief für Zorro. Könnten Sie ihm den Brief vielleicht geben?" "Ja, natürlich." "Danke sehr." Nami gab Tom den Brief und schloss wieder die Haustür. Geschwind lief sie wieder hoch in ihr Zimmer, schloss die Tür ab und ging zum Fenster. Zorro überprüfte gerade die Wasserverbrauchsstatistiken des Landes, als Arthur ins Zimmer kam. "Sir?" "Ich habe doch gesagt, ich will nicht mehr gestört werden." "Ich werde es Tom ausrichten." "Tom?" "Ja, Tom der Kutscher. Er hat eine Nachricht für euch." "Er soll rein kommen." "Wie Sie wünschen." Sofort kam Tom ins Zimmer und ging auf Zorro zu, der an seinem Schreibtisch saß. "Du hast eine Nachricht für mich?" "Ja, persönlich von der Frau, die wir gestern mitgenommen haben." >Nami... < Tom holte den Brief heraus. "Danke, Tom." "Gern geschehen." Tom verließ das Zimmer wieder und Zorro sah auf den Brief, der nun vor ihm lag. Am liebsten würde er ihn einfach öffnen und lesen, was Nami geschrieben hatte. Aber warum schrieb sie ihm? Es muss wirklich wichtig gewesen sein, dass es nicht bis Sonntag warten konnte. Vielleicht schrieb sie ja in dem Brief, dass sie nichts mehr mit ihm zutun haben wollte. Vielleicht schrieb sie auch, dass sie verlobt worden war. Vielleicht schrieb sie auch einfach nur einen Brief an ihn um ihn auf zu muntern. Vielleicht war der Brief ja auch gar nicht von ihr, aber... nein, dass konnte nicht sein. Sie musste Tom den Brief gegeben haben, sonst hätte er nicht gesagt, dass der Brief persönlich von ihr war. "Jetzt mach ihn schon auf, sonst werfe ich ihn weg.", meinte plötzlich eine bekannte Stimme. Zorro sah auf und erkannte seinen Freund Jean. "Öffne ihn schon." "Aber was ist, wenn..." "Ich kann ihn auch wegschmeißen." Jean griff nach dem Brief, doch Zorro war schneller. "Nein, den schmeißt du nicht weg." "Ist er von deiner Liebsten?" "Ich... ehm, du weißt, dass ich keine anderen Beziehungen zu einer Frau haben darf, als Geschäftsbeziehungen." "Also doch." Zorro sah ihn grinsend an. "Klar, wer könnte dem Prinzen schon wiederstehen?" "Jetzt halt endlich den Mund, Jean. Ich öffne ihn ja schon." Zorro griff nach dem Brief und öffnete ihn, nahm den Brief heraus und las folgendes: Mein Liebster, Wäre die Leibe das Licht , dann wäre ich von dir geblendet. Wäre die Liebe das Feuer , würde mein Körper für dich brennen. Wäre die Liebe das Wasser , wäre ich ein Fisch,, der wild durch dieses Wasser schwimmt. Wäre die Liebe der Wind , so würde ich wie ein Adler in der Luft nahe bei dir fliegen. Wäre die Liebe die Dunkelheit , würde ich für dich erblinden. Du erinnerst mich daran , was der Sinn meines Lebens ist und der Sinn meines Lebens ist meine Liebe zu dir. Meine Feder soll von dieser Liebe geleitet werden , dass sie dir das sagt, was ich mir nie zu träumen wagte . Du hast mir gezeigt , was leben bedeutet . Du hast mir gezeigt , was lieben bedeutet . Ohne dich kann ich nicht leben und ohne dich kann ich nicht lieben . Du wurdest zum Wichtigsten in meinem Leben und du wirst es immer sein . Aber warum tut Gott mir das an ? Warum muss ich adlig sein und mein Liebster nicht ? Es ist nicht gerecht , einfach nicht gerecht , wie ein Vogel mit nur einem Flügel , der bestimmt nicht fliegt. Ohne dich bin ich kein ganzer Mensch , ohne dich soll die Erde sich nicht weiter drehen . Sie soll stehen , wenn ich dich nicht mehr sehen darf . Man sagt mir , halb so schlimm , es geht weiter , wie du siehst . Um zu sehen, dass das nicht stimmt , braucht es keinen Detektiv . Ich könnte meinen Zweck nicht erfüllen , wie eine Kerze ohne Docht . Ich versuche meinen Eltern nicht zu zeigen , wie sehr ich dich vermisse . Es ist leicht zu erkennen und schwer zu ertragen , wie konnte man uns trennen ? Mein Herz trägt deinen Namen . Ohne dich fehlt ein Stück , dass nicht ersetzt werden kann . Ich will nicht gehen in eine Welt ohne dich , denn diese Welt würde ich nicht ertragen . Ich muss dich wieder sehen , sonst macht mein Leben keinen Sinn . Treffe dich mit mir in zwei Tagen am See , wenn die Sonne den Himmel begrüßt . Dort will ich dich wieder sehen . Ich kann nicht warten , bis die bunten Paare den Ballsaal des Schlosses schmücken . Deine Liebste Nami Zorro las diesen Brief einige male durch, bis er ihn schließlich beiseite legte und aufstand. Jean sah ihn fragend an. Zorro ging zum Fenster und sah raus auf den Wald. "Und?" "Lies ihn!" "Aber der ist doch priv..." "Lies ihn, das ist ein Befehl!" "Wie ihr wollt." Jean griff nach dem Brief und las ihn durch. Als er fertig war, sah er Zorro mit großen Augen an. "So einen bewegenden Brief habe ich noch nie gelesen..." "Ich auch nicht." "Sie muss wirklich verzweifelt sein, wenn sie so etwas schreibt." "Das ist es ja, was mich beunruhigt. Es muss etwas wichtiges oder gar schlimmes vorgefallen sein, sonst würde sie niemals so einen Brief schreiben." "Aber was ist passiert?" "Wenn ich das nur wüsste..." "Soll ich es herausfinden?" "Nein, sie will es mir persönlich sagen." "Welchen See meint sie?" "Den See im Wald." "Warum gerade dort?" (leise)"Wahrscheinlich dort, weil wir uns dort das erste mal geküsst haben..." "Was? Du hast sie bereits geküsst und ich weiß noch nichts davon?" "Jean, die Lage ist ernst. Ich weiß nicht, was mit Nami los ist und im Brief wollte sie mir es nicht sagen... ich muss nachdenken." "Ich lasse das Pferd satteln." "Danke." Jean verließ das Zimmer und keine Viertelstunde konnte Zorro auf Shadow losreiten. Er ritt über die Felder der umliegenden Bauern und dachte nach. Die Sonne knallte auf seine Schultern, während er mit Shadow auf einen Bauernhof zuritt. Die Leute auf dem Hof kannten ihn, er kam öfters zu ihnen um dort sein Pferd zu tränken, wenn er so über die Felder ritt, und um nach zu denken. "Einen schönen Tag wünsche ich dir, Zorro." "Danke, gleichfalls Jim." Die Leute sprachen ihn hier draußen mit seinem Vornamen an. "Was führt dich zu uns?" "Ach ich musste mal raus aus dem Schloss und nachdenken." "Heute Nacht sind drei Fohlen gekommen. Möchtest du sie mal sehen?" "Gern." Jim brachte Zorro zu den Ställen und sofort als sie diese betraten, hörten sie schon das Wiehern der Pferde. Kapitel 11: Der geheime Saal ---------------------------- Kapitel 11- der geheime Saal "Was führt dich zu uns?" "Ach ich musste mal raus aus dem Schloss und nachdenken." "Heute Nacht sind drei Fohlen gekommen. Möchtest du sie mal sehen?" "Gern." Jim brachte Zorro zu den Ställen und sofort als sie diese betraten, hörten sie schon das Wiehern der Pferde. Nami ging diesen Abend schon sehr früh ins Bett. Ihr Arm schmerzte an der Stelle, wo Assburg sie gepackt hatte, doch das war ihr egal. Sie fragte sich, ob Zorro ihren Brief bereits bekommen hatte. >Zorro... < mit dem Gedanken schlief sie schließlich ein. Zorro kam erst um 19:00 nach Hause und dann hatte er immer noch nicht frei. Der Festanzug saß noch nicht so, wie Jakob, der königliche Schneider, es sollte. "Einen Moment noch." "Das hast du schon vor einer Stunde gesagt, Jakob." "Kleider machen Leute, Sir." "Das hast du auch schon mal gesagt." "Still halten!" Zorro stand auf einem Stuhl und ein kleiner Mann rannte um ihn rum, steckte Nadeln fest und schrie nach Dienstmädchen, die ihm die Nadeln halten mussten. "Also wehe, ihr nehmt bis Sonntag zu!... Ihr würdet gut zu meiner neuen Kollektion passen. Zwar ein bisschen zu viele Muskeln, aber sonst ganz brauchbar." "Wieso denn das?" "Ihr seid groß, schlank, seht gut aus, aber ein bisschen zu viele Muskeln für meine Kollektion." "Ich fühle mich zwar geehrt, Jakob, aber ich glaube kaum, dass ich als Model geeignet bin." "Wie ihr meint. Euer Körper wäre es." Zorro grinste. Jakob versuchte schon seit Jahren, Zorro für eine Kollektion zu buchen, doch nie war es ihm gelungen. "So das war's, morgen hängt er in eurem Schrank." "Endlich." Zorro zog den Festanzug wieder aus und schon kam auch Arthur wieder herbei. "Sir, was wünschen Sie zum Dinner?" "Nur einen Apfel, danke." "Sir, wenn ich das mal so sagen darf, Sie essen in der letzten Zeit immer weniger." "Ich habe einfach keinen Hunger. Keine Bange, mir geht's gut." "Wie Sie meinen." "Habe ich noch irgendeinen Termin?" "Nein, Sir." "Gut, dann geh ich ins Bett. Bis morgen, Arthur." "Gute Nacht, Sir." Zorro lief aus dem Ankleidezimmer in sein Zimmer und sofort legte er sich hin. Jedoch ihm ging immer noch Namis Brief nicht aus dem Kopf. Aber auch er fand schließlich Schlaf. Nami wurde am nächste Morgen vom kalten Wind, der durch das offene Fenster durchs Zimmer wehte, aufgeweckt. Es war noch sehr früh. Nami stand schlaftrunken auf und schloss das Fenster. Ohne umschweife fiel sie wieder ins Bett und schlief einen unruhigen Schlaf. Als sie aufwachte, lag sie in einem fremden Bett. Auch das Zimmer, in dem sie sich befand, kannte sie nicht. Plötzlich öffnete sich die Tür und herein kam Sir Gildoroy von Assburg. "Endlich aufgewacht? Wurde ja auch mal Zeit, schließlich heiraten wir in einer Stunde." "Wo bin ich?" "Erinnerst du dich nicht mehr? Du hast in deinem Bett gelegen und geschlafen. Wir haben das Zimmer aufgebrochen und haben dich mitgenommen. Wir sind hier auf meiner Burg. Jetzt steh schon auf, wir heiraten gleich." "Hast du es immer noch nicht kapiert? Du wirst niemals mein Ehemann." "Das denkst du. Dein Kleid hängt im Schrank, komm zieh dich endlich um." "Nein, weis sollte ich? Du mieser Möchtegerngraf." "Jetzt reichts, ich muss dir also noch Manieren beibringen." Mit schnellen Schritten war er bei ihr und zog sie grob aus dem Bett heraus. Nami versuchte sich zu wehren, doch er war viel zu stark. Er zog sie vom Bett weg in die Mitte des Zimmers um ihr dort einige Ohrfeigen zu geben. Doch Nami schlug ihn einige male zurück, sodass er ihr nun eine Faust in den Bauch rammte. Nami ging röchelnd zu Boden, doch stand sie wieder auf und versuchte weg zu laufen. Sie erreichte die Tür, doch schon wurde sie wieder gepackt und gegen einen Schrank geschleudert. Doch dieses Mal ging sie nicht zu Boden, sondern sie blieb stehen und sah Gildoroy böse an. "So ein böses Gesicht? Das machst du aber nicht, wenn wir verheiratet sind, dafür werde ich schon sorgen." "Und wie? Willst du eine zusammengeschlagene Braut haben?" "Wenn's sein muss, ja." Mit diesen Worten ging er wieder auf Nami los und schlug sie zu Boden. Nach einer Viertelstunde war er es leid und verließ das Zimmer mit den Worten: "Zieh dich endlich an!" Nami blieb nichts anderes übrig, da im Schrank nur das Brautkleid hing. Also zog sie es an und wartete auf das Kommende. Und nach einer halben Stunde wurde sie dann endlich geholt, und zwar von einigen Wachen. "Komm mit!" "Geht ja wohl nicht anders." Sie folgte den Wachen in einen großen Saal, wo schon Gildoroy von Assburg und ein Pfarrer standen. Doch was Nami dann sah, ließ ihr Herz zerspringen. Zorro lag blutüberströmt auf dem Boden. Sofort eilte sie zu ihm. "Zorro... Mach die Augen auf... komm schon, Zorro..." "Der wacht nicht mehr auf, den habe ich gerade erledigt. War ein harter Brocken, muss ich schon sagen. Jetzt komm endlich!" Nami hockte immer noch neben Zorro. Dieser bewegte sich nicht mehr. "Zorro... Zorro, nein. Bitte nicht... warum nur? ... bitte komm zurück, Zorro..." Nami weinte bittere Tränen und vergrub ihr Gesicht in seinem Hemd. "Hey, du Schlampe! Komm endlich!" "Nein, ich werde dich nicht heiraten!" "Wie du willst! Wenn ich dich nicht haben kann, soll dich keiner haben!" Mit schnellen Schritten war er bei ihr und zog sie an ihren Haaren zu sich hoch und hielt ihr eine Pistole an den Kopf. "Bist du dir sicher, dass du mich nicht heiraten willst?" "Ja." "Dann war's das für dich. Wir sehen uns in der Hölle!" Sie hörte nur noch, wie der Abzug der Pistole gezogen wurde und dann wurde es schwarz vor ihren Augen. Nami saß schweißgebadet senkrecht in ihrem Bett und rang nach Luft, als ob sie einen 1000 Metersprint hinter sich hätte. Verwirrt sah sie sich um und merkte, dass sie in ihrem Zimmer in ihrem Bett saß. Alles war in Ordnung. Zorro war am Leben und auch sie lebte noch. Und Nami fühlte auch keine Schmerzen in den Gliedern oder im Bauch. "Es war nur ein Albtraum, nur ein Traum...", sagte sie zu sich selbst und legte sich wieder hin. Jedoch konnte sie nicht mehr einschlafen, sodass sie nach einiger Zeit doch aufstand und ihr Zimmer verließ. Sie hörte nur noch, wie ihre Eltern die Haustür schlossen und in eine Kutsche einstiegen. Langsam ging sie die Treppe runter in die Küche. Eigentlich wollte sie sich nur ein Stück Wurst und Brot klauen und sofort wieder in ihr Zimmer schleichen. Doch sie wurde von Jasmin entdeckt. "Na, wieder beruhigt?" "Jasmin?! Was machst du hier?" "Ich arbeite hier. Aber jetzt mach ich dir erst mal ein vernünftiges Frühstück." "Danke, Jasmin." "Dabei erzählst du mir, was passiert ist. Ich habe nämlich nur Gerüchte gehört, die einem die Haare zu Berge stehen lassen." "Nagut." Nami setzte sich an den kleinen Holztisch und fing an zu erzählen, während Jasmin ihr das Frühstück zubereitete. "Willst du hier oder drüben essen?" "Hier." Nami war genau dann fertig, als Jasmin die Milch auf den Tisch stellte und sich zu Nami setzte. "Und wer ist der andere?" "Welcher andere?" "Na du musst doch einen konkreten Grund haben, warum du nicht heiraten willst. Es ist ja nicht nur mit Assburg so, sondern auch mit den anderen. Also, erzähl mir von ihm." "Du darfst aber niemanden davon erzählen, das musst du mir versprechen, Jasmin!" "Ja, ich verspreche es." "Also es begann damit, dass ich letztens bei dem riesigen Gewitter von der Kneipe aus nach Hause gegangen bin. Dabei habe ich einige Reiter nicht gesehen, die mich dann auch fast über den Haufen geritten hätten. Jedenfalls ist er mir noch mal gefolgt und hat sich bei mir entschuldigt. Von dem Tag an habe ich ihn jeden Morgen am See im Wald getroffen und da ist es halt passiert, ich habe mich in ihn verliebt." "Wie romantisch." "Es kommt noch besser. Ich habe Mutter davon erzählt und Vater hat mir dann verboten, mich weiterhin mit ihm zu treffen." "Wie heißt er denn?" "Zorro." "Zorro wer?" "Das weiß ich nicht. Aber das muss ich auch nicht wissen." "Was ist dann passiert?" "Ich habe ihn trotzdem wieder gesehen. Er hat mich vorgestern nach Hause gebracht, bei diesem Unwetter. Davor sind wir in seiner Kutsche über die Felder gefahren, damit wir auch genug Zeit hatten. Ich musste ihm nämlich was erzählen. Etwas mit Sanji..." "Erzähl!" "Sanji hat mich geküsst. Ich habe ihn geohrfeigt und bin dann weinend weggelaufen und Zorro hat mich dann gefunden. Und gestern habe ich ihm einen Brief geschrieben, wegen Assburg." "Aber wie willst du hier wegkommen?" "Dafür brauche ich deine Hilfe. Du musst meinen Eltern erzählen, dass ich immer noch wütend bin und ich mich auf meinem Zimmer verschanzt habe. Ich würde erst Sonntag wieder rauskommen. Und morgen früh schleiche ich mich raus." "Nagut, ich helfe dir. Aber dafür habe ich was gut bei dir." "Natürlich. Danke, Jasmin." "Ich kann doch nicht mit ansehen, wie du unglücklich wirst." Den ganzen Tag hatte Nami nichts zutun, sodass sie Jasmin im Haushalt half. Zorros Tag war dafür umso stressiger. Arthur schwirrte durchs ganze Schloss. Er überprüfte, ob nicht irgendwas vergessen wurde und schleifte Zorro überall hin mit. Doch Zorro hatte noch einmal Tanzunterricht und dort musste er nach dem Lunch unbedingt hin. Conchita erwartete ihn bereits, als er in den Ballsaal kam. "Ich habe eine Überraschung für dich, Zorro." "Welche?" "Wir lassen das Training heute sausen. Morgen nach dem Bal wirst du sowieso platte Füße haben und da dachte ich mir, wir statten der Küche einen kleinen Besuch ab und essen Eis." "Super Idee, nur Arthur darf davon nichts mitkriegen. Er holt mich um 15:00 wieder hier ab." "Bis dahin schaffen wir das locker! Komm!" Conchita lief zur Tür und Zorro folgte ihr grinsend. "Wenn Arthur das wüsste..." "Ach was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß. Hier entlang." Sie zeigte auf eine Tür, durch Zorro noch nie gegangen war. Sein Vater hatte es ihm mal als kleines Kind verboten. "Wo sind wir hier?", fragte er, als sie durch die Tür in einen riesigen Saal kamen, durch den viele Leute gingen. Überall führten Treppen in die Höhe. "Im Dienstbotensaal. Hier warst du noch nicht, was? Was glaubst du, wie die ganzen Zimmermädchen immer so schnell durchs Schloss kommen?" Zorro staunte nicht schlecht. Sie liefen durch die Schar von Butlern, die Conchita ale freundlich begrüßten. Erst dann sahen sie, dass der junge Prinz die Tanzlehrerin begleitete und schon verbeugten sie sich vor ihm. "Hört auf damit, ich kann es langsam nicht mehr sehen. Hier dürft ihr mich Zorro nennen." "Wie Sie wollen, Sir. Ich meine natürlich, wie du willst." "Geht doch." "Komm, ich zeige dir den kürzesten Weg zur Küche." "Warum wurde mir das noch nie gezeigt?" "Weil dein Vater nicht wollte, dass du noch mehr Platz zum Streiche spielen hattest in deiner Kindheit. Danach hat er wohl nicht mehr daran gedacht." "Was habe ich wohl alles noch nicht gesehen im Schloss..." "Das ist glaub ich das einzige, wovon du bis jetzt nicht Bescheid wusstest." "Dann ist's ja gut. Aber die anderen Gänge musst du mir auch noch zeigen." "Klar, mach ich. Aber jetzt möchte ich erst mal Eis." Sie öffnete eine Tür und schon standen sie in der Küche. Hier herrschte reges Treiben. Alle sahen auf, als Zorro den Raum betrat. "Lasst euch nicht stören.", meinte er und alle machten mit ihren Beschäftigungen weiter. Conchita und Zorro setzten sich an einen kleinen Tisch und keine Minute kam einer der Köche zu ihnen. "Einmal Erdbeere, Vanille, Schoko, Engelblau, Zitrone und Straciatella. Und alles mit Schokosauce und Kirsche, richtig?" Conchita nickte. "So viel kannst du essen und siehst dann so aus?" "Das trainier ich mir bei dir wieder ab." Der Koch sah Zorro fragend an. "Ehm... das gleiche, aber anstatt Schoko lieber Apfel." "Kommt gleich." Zehn Minuten später standen riesige Schüsseln vor den beiden. Zorro und Conchita aßen diese Schüsseln bis auf den letzten Bissen aus. Kapitel 12: Eifersucht ---------------------- Kapitel 12- Eifersucht Zehn Minuten später standen riesige Schüsseln vor den beiden. Zorro und Conchita aßen diese Schüsseln bis auf den letzten Bissen aus. Pünktlich kamen sie wieder im Ballsaal an und auch schon eine Sekunde später kam Arthur zu den beiden. "Dann sehen wir uns übermorgen auf dem Ball, eure Majestät." "Genau, bis übermorgen, Conchita." Zorro und Arthur verließen den Ballsaal wieder und sofort fing Arthur wieder an zu reden: "Jetzt müssen wir... blablabla... und dann noch... blablabla..." "Halt, Stop! Ich gehe jetzt trainieren!" "Nach so einer anstrengenden Tanzstunde?" "Wieso nicht? Jetzt bin ich richtig in Fahrt. Wieso sollte ich nicht weitermachen?" "Wie ihr wollt." Zorro ging in sein Zimmer und zog sich zum Training um. Er griff nach seinen drei Schwertern und ging raus auf die riesige Schlossterrasse um dort zu trainieren. Stunden vergangen und Zorro war immer noch nicht klein zu kriegen. Während er so trainierte, dachte er an das Treffen mit Nami am morgigen Tage. Es wollte ihm einfach nicht aus dem Kopf. Was wollte sie ihm denn so wichtiges sagen, dass es nicht bis zum Ball hätte warten können? Zorro bemerkte nicht, wie eine Person auf ihn zukam. "Mein Sohn, du solltest dich nicht immer so auspauern." Zorro hielt inne und sah zu seiner Mutter. "Aber..." "Keine Aber. Geh lieber auf dein Zimmer und ruh dich aus. Morgen ist ein anstrengender Tag für dich." "Nur noch eine Stunde und dann geh ich rein." "In einer Stunde ist es Zappenduster hier draußen." "So spät schon?" "Wir haben gleich 21:00." "Nagut, dann geh ich eben rein." "Gut so." Gemeinsam gingen sie wieder ins Schloss. Zorro ging in sein Zimmer und legte sich in sein Bett. Als er gerade die Augen geschlossen hatte, hörte er schon Arthurs Stimme, die sagte, er müsse aufstehen. So kam es ihm vor, er hatte wirklich nicht viel geschlafen. "Sir, jetzt wird's aber wirklich Zeit, Sie wollten doch, dass ich Sie vor Sonnenaufgang wecke. Die Sonne geht in anderthalb Stunden auf." "Ist ja schon gut, Arthur." Langsam stand Zorro auf und ging ins Badezimmer. Auch Nami stand an diesem Morgen früh auf. Sie ging ins Bad und duschte erst mal ausgiebig. Danach zog sie sich an und schlich sich in die Küche um sich einen Apfel zu schnappen und in den Stall zu rennen. Kara sah auf, als Nami in ihre Box kam. "Schhh.. ruhig, mein Mädchen. Wir machen jetzt einen kleinen Ausritt. Komm..." Nami zog das Pferd nach draußen und sattelte sie. Ein letztes Mal sah sie zum Haus auf und ritt schließlich durch die Stadt zum Wald. Die Straßen waren um diese Zeit leer. Nur vereinzelt sah sie Leute, wie zum Beispiel den Bäcker oder Zeitungsburschen. "Morgen Nami. So früh schon wach?" "Ich muss mein Pferd auslüften." "Willst du vielleicht ein Brötchen, die sind gerade aus dem Ofen." "Ja, gern." Der Bäcker, den Nami schon seit ihrer Kindheit kannte, gab ihr ein warmes Brötchen. "Was schulde ich dir dafür?" "Ach du schuldest mir doch nichts." "Danke." Nami ritt weiter und aß dabei genüsslich das leckere Brötchen. Sie kam an den Rand des Waldes, doch hatte sie nicht bemerkt, wie ihr jemand gefolgt war... Nami ritt den Weg zum See entlang, als sie plötzlich anhielt. Doch hinter ihr konnte sie ein weiteres Pferd hören und es konnte nicht Zorro sein, der kam immer aus einer anderen Richtung. Er hätte auch nicht in der Stadt gewesen sein können, denn dort hatte noch kein Geschäft geöffnet. Langsam drehte sie sich um. Dort stand ein Pferd, dessen Reiter einen blauen Umhang trug. "Wer sind Sie und was wollen Sie von mir?", fragte Nami mit einem leichten Unterton von Angst. Der Mann nahm die Kapuze ab und Namis Freund Sanji lächelte sie an. "Hallo Nami-Maus. Ich habe mich gefragt, wo du so früh morgens hin willst und da bin ich dir eben gefolgt." "Was machst du denn so früh vor meinem Haus?" "Ich bin nur dran vorbei gekommen." "Aber wo wolltest du dann hin?" "Ich musste zu einem Lieferanten meines Vaters, der ganz in der Nähe von eurem Haus wohnt." "Ach so." "Und was machst du so früh am Morgen mitten im Wald." "Ich ehm... ich reite mit Kara aus. Die braucht die tägliche Bewegung." "Aha, dann können wir ja zusammen weiter reiten." "Ehm... tut mir leid, Sanji aber ich würde gern alleine weiter, ich wollte ein bisschen nachdenken und mal ganz alleine sein." "Bist du dir sicher?" "Ja, bitte geh." "Wie du willst." Sanji ritt langsam in die Richtung, aus der er gekommen war und Nami atmete tief durch. Beinahe hätte Sanji ihren Plan ruiniert. Sie ritt weiter in Richtung See und stieg an einem umgefallenen Baumstamm ab und Kara lief zum See um etwas Wasser zu trinken. Plötzlich hörte sie das Knacken von Ästen hinter sich und fuhr schnell herum, da sie dachte, Sanji wäre ihr doch gefolgt. Doch das war nicht Sanji, der da auf sie zu ritt, sondern Zorro. Nami stand langsam auf und Zorro stieg vom Pferd ab. Sky ging sofort davon zu Kara. Nami ging langsam auf Zorro zu, bis sie einen Meter vor ihm stand. "Da bin ich, wie du es im Brief beschrieben hast." Nami erwiderte nichts darauf, sondern ging langsam auf ihn zu und verschränkte ihre Arme in seinem Nacken. Langsam näherten sich ihre Gesichter bis sich ihre Lippen berührten. Zorro war froh, Nami wieder in seinen Armen spüren zu dürfen. Doch ihr Glück wurde ihnen von einer Person nicht gegönnt. Sanji stand etwas weiter entfernt von den Beiden hinter einem Baum und beobachtete sie. Sein Herz schmerzte, bei dem Anblick der sich ihm bot. Nami war bei ihrem Kuss nicht so zärtlich gewesen, wie jetzt. Am liebsten würde er jetzt zu den beiden rennen und sie von einander lösen. Sanji trat einen Schritt nach hinten und unter seinem Fuß zerbrach ein Ast. >MIST<. Nami löste sich von Zorro und sah zum Baum, hinter dem Sanji stand. "Hey was ist denn?" "Ich dachte, ich hätte was gehört..." "War bestimmt nur der Wind." Wieder küsste er sie, doch sie stieß ihn weg. "Nein, ich in mir eigentlich sicher, dass da was war. Oder irgendwer..." "Soll ich nachschauen?" "Würdest du das für mich tun?" "Für dich doch immer, meine Liebste." Sanji jedoch verschwand hinter ein paar Bäumen, keine 4 Meter vom vorherigen Baum entfernt. Zorro ging zum Baum, wo Nami das "Etwas" gehört hatte, doch er fand nichts. "Hier ist nichts, du musst dich verhört haben." "Sicher?" "Schau doch selbst." Nami kam zu Zorro und auch sie konnte nichts entdecken. "Merkwürdig... ich dachte wirklich, dass hier was war." "Du hast wahrscheinlich nur irgendein Tier oder so gehört, dass schon längst über alle Berge ist." "Muss wohl so sein." "Komm." Zorro zog Nami wieder zum See und sie setzten sich in den weichen Sandboden. Kara und Sky planschten mal wieder im Wasser herum. "Weswegen hast du mich denn her bestellet?" "Ich muss dir was erzählen... es geht wieder um meinen Vater." Eigentlich liebte er ja eine andere, aber der Verlust von Nami blendete ihn. Sanji lief so leise wie möglich wieder zum ersten Baum um die beiden besser verstehen zu können. Doch als Nami von ihrem Vater sprach, verzerrte sich sein Gesicht, denn früher hatte Nami oft mit ihm und den anderen über Probleme mit ihrer Familie geredet. Er fühlte sich sogar ein bisschen für ihn so an, als würde Nami ihn und die anderen betrügen. Sanji kannte natürlich Zorros wahre Identität, doch er wusste nicht, dass Nami nicht wusste, wer Zorro in Wirklichkeit war. Wie konnte sie sich so einfach mit dem Prinzen dieses Landes treffen und keinem ihrer Freunde was davon erzählen? Da fiel Sanji plötzlich etwas ein. Vivi ist Namis beste Freundin, sie müsste mehr darüber wissen. So beschloss er, zu Vivi zu reiten und sie über Nami und Zorro aus zu fragen. Die beiden jedoch bemerkten nicht, wie Sanji sich davon schlich. "Was hat er denn getan?" "Er hat mir meinen zukünftigen Mann vorgestellt." "WAS?" "Sir Gildoroy von Assburg. Er ist irgendein Herzog oder so. Ein eingebildeter, grober, egoistischer Mistkerl, der nur auf das Geld meines Vaters aus ist und keine Gnade kennt." "Ich kenne ihn, er ist ungerecht und machtgierig. Seit wann weißt du davon?" "Seit gestern. Ich soll auf dem Ball mit ihm tanzen und ihn kennen lernen. Als ich das erfahren habe, habe dir diesen Brief geschrieben. Danach habe ich meine Eltern nicht mehr beachtet. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sauer ich auf sie war und ich bin es immer noch." "Jetzt bin ich ja bei dir." Zorro drückte Nami noch näher an sich, jedoch berührte er die Stelle, an der Nami von ihrem "Zukünftigen Ehemann" gepackt wurde, und Nami zuckte bei Zorros Berührung zusammen und hielt sich den Arm fest. Zorro sah sie besorgt an. "Was ist? Hast du Schmerzen?" "Das ist nichts." "Wie ist das denn passiert?" "Das ist wirklich nichts schlimmes." "Nami?" "Ach das war dieser Assburg, er hat mich festgehalten, als ich weggelaufen bin. Wirklich nicht so schlimm." Zorro drückte nun beabsichtigt auf Namis Arm. "Au..." Nami rieb ihren Arm. "Nami, das hört sich aber ganz anders an." Nami konnte gar nicht so schnell reagieren, da hatte Zorro ihr auch schon den Ärmel vom Hemd aufgerissen. "Sieht nach einem heftigen Bluterguss aus. Ist aber fast schon wieder weg. Morgen dürfte er nicht mehr zu sehen sein." "Ein blauer Fleck also. Mein Kleid verdeckt diese Stelle zum Glück." "Ah, jetzt weiß doch schon mal mehr über dein Kleid." "Du bist fies, ich wollte dich doch morgen überraschen." Beleidigt stand Nami auf und drehte ihm den rücken zu. Sofort sprang auch Zorro auf. "Es tut mir leid, ich wollte nicht..." "Ach was." Nami drehte sich mit einem breiten Grinsen zu ihm um. "Das Kleid ist mir doch egal." "Was? Du wolltest mich verkohlen?" "Vielleicht." Immer noch grinsend näherte sie sich ihm und küsste ihn. Zorro erwiderte den leidenschaftlichen Kuss. Kapitel 13: Eine Audienz beim Prinzen ------------------------------------- Kapitel 13-Eine Audienz beim Prinzen Nami drehte sich mit einem breiten Grinsen zu ihm um. "Das Kleid ist mir doch egal." "Was? Du wolltest mich verkohlen?" "Vielleicht." Immer noch grinsend näherte sie sich ihm und küsste ihn. Zorro erwiderte den leidenschaftlichen Kuss. Sanji kam an Vivis Haus an. Er klopfte und kurze Zeit später öffnete Vivi die Tür. "Sanji? Was machst du denn hier?" "Ich will mit dir reden." "Komm doch rein." Sanji trat ins Haus und folgte Vivi in ihr Zimmer. Sie setzten sich an einen Tisch und Vivi fragte: "Worüber willst du denn mit mir reden?" "Über Nami und ihren neuen Verehrer." "Du weißt... du weißt Bescheid?" "Ja." "Hat sie es dir also gesagt..." "Wieso sollte sie es mir denn nicht sagen?" "Sie hat befürchtet, dass du dann traurig wärst oder so. Aber dir scheint es ja ganz gut zu gehen." "Du wusstest also auch Bescheid über die Beiden?" "Natürlich. Nami ist meine beste Freundin." "Aber gleich so ein hohes Tier?" "Wie ein hohes Tier?" "Ich bitte dich, musste es gleich der Prinz persönlich sein?" "Der Prinz? Welcher Prinz?... du meinst doch nicht etwa, dass er..." "Doch, er ist es." "Oh mein Gott! Aber Nami weiß es nicht!" "Was? Sie weiß nicht, mit wem sie da rumknutscht?" "Sie weiß nur, dass sein Vorname Zorro lautet." "Wir müssen es ihr sagen." "Nein, auf keinen Fall!" "Was ist denn, wenn er es ihr niemals sagt?" "Das wird er schon tun. Ich hab's, ich geh zu ihm und rede mit ihm." "Du glaubst doch nicht im Ernst, dass du zu ihm hinkommst." "Doch, das glaube ich schon. Lass mich nur machen." "Wie du meinst. Ich muss dann auch wieder weiter." "Aber du kommst doch morgen zum Ball?" "Na klar. Ciao." Sanji verließ das Haus und ritt zurück zu seinem Elternhaus. "Ich muss wieder gehen, ich habe noch ein bisschen was zutun heute." "Schon?" "Es tut mir wirklich leid, Nami." "Wir sehen uns ja morgen wieder." Sie standen auf und Zorro küsste Nami noch mal, doch sie verschränkte ihre Arme in seinem Nacken, dass er sie nicht mehr los wurde. "Nami, ich muss wirklich gehen." "Küss mich noch einmal und dann lass ich dich gehen." "Nagut." Leidenschaftlich küsste er sie und der Kuss wurde entlos lange, was aber nicht nur an Nami lag. ^^ Doch nach endlosen Minuten ließ Nami Zorro wieder los und er stieg auf sein Pferd. "Also, morgen auf dem Ball?" "Ich werde dort sein." Nami lächelte und Zorro ritt davon. Auch Nami machte sich auf den Nachhauseweg. Vivi fuhr gegen 18:00 zum Schloss hoch. Als sie um 18:30 dort ankam, ging sie sofort in das Arbeitszimmer ihres Vaters. "Herein." "Vater?" "Oh hallo Vivi." "Ich wollte dich fragen, ob ich eine Audienz beim Prinzen kriege?" "Ich bin der Berater des Königs, mein Kind. Aber ich kann ja ein bisschen meine Beziehungen spielen lassen, wenn du willst." "Bitte." "Tim?" Ein großer Mann kam herein. "Ja, Sir?" "Schicke nach Arthur, nein noch besser nach Jean, dem Freund des Prinzen. Er soll sofort in mein Arbeitszimmer kommen." "Jawohl, Sir." Tim verließ den Raum wieder und nach 15 Minuten kam Jean ins Zimmer. "Sie haben nach mir gerufen, Sir?" "Ja. Meine Tochter möchte eine Audienz beim Prinzen." "Ich werde mein bestes tun, aber ich kann nicht versprechen, dass der Prinz Euch empfangen wird, Madame. Bitte folgt mir." "Danke, Vater." Vivi stand auf und folgte Jean durchs Schloss. Unterwegs fragte er sie: "Welchen Anlass hat der Besuch des Prinzen?" "Das kann ich leider nicht sagen." "Aber irgendeinen Grund muss ich dem Prinzen schon geben, warum er Sie empfangen sollte und das so kurzfristig." Vivi schaute immer noch etwas unsicher. "Hört zu, ich bin der beste Freund des Prinzen und ihr könnt mir alles erzählen. Ihr könnt mir vertrauen." "Ihr müsst aber Stillschweigen darüber bewahren." "Nagut." "Es geht um meine Freundin Nami Mellosé. Sie..." "Das reicht mir schon. Wenn ich das zum Prinzen sage, werdet Ihr sofort angehört, das kann ich Euch versichern." Vivi sah in fragend an, doch sie waren schon bei den Gemächern des königlichen Thronfolgers angelangt. "Ich werde vorausgehen. Ihr wartet hier, ich lasse Euch dann herein rufen." "Ok." Jean wies sie auf einen Stuhl, Vivi setzte sich und Jean klopfte an eine Tür. Von drinnen konnte man eine männliche Stimme hören: "Herein." Jean sah noch mal kurz zu Vivi und betrat dann das Zimmer. Er schloss die Tür hinter sich und Vivi starrte auf diese und versuchte, Gesprächsfetzen mit zu bekommen. Zorro saß an seinem Schreibtisch, auf dem Stapeln von Akten, Ordnern und Papieren lag. Links von ihm lagen Akten, rechts von ihm ebenso. Neben dem Schreibtisch stand noch ein Tisch, auf dem auch noch Akten lagen. Zorro schloss gerade eine Akte, legte sie auf den Stapel rechts von ihm und nahm eine Akte vom linken Stapel, als Jean reinkam und zum Tisch kam. "Was gibt's denn? Ich wollte doch nicht gestört werden, das ist noch ne menge Arbeit, die ich hier habe. Ich hoffe, dein Anliegen ist wichtig, Jean.", sagte Zorro, ohne von den Papieren auf zu sehen. "Ehm, Sir es geht um eine gewisse Vivi Nefeltari, sie..." Zorro sah immer noch nicht auf und unterbrach Jean. "Nefeltari, so heißt doch der Berater meines Vaters, stimmt's?" "Ja genau. Kobra Nefeltari ist ihr Vater, Sir." "Was ist denn mit ihr?" "Sie erbittet eine Audienz bei Euch." "Hat sie mal auf die Uhr gesehen? Und aus welchem Grund will sie mich sprechen?" "Ich weiß auch nicht, warum sie noch heute abend gekommen ist. Aber sie sagte etwas von Nami Mellosé." Sofort sah Zorro auf. "Warum hast du das nicht gleich gesagt?" "Weil ihr mich nicht habt ausreden lassen, Sir." "Entschuldige. Schick Vivi Nefeltari sofort rein." "Jawohl." Ein Diener öffnete die Tür und Vivi kam herein. Bewundernd sah sie sich um, es war wirklich ein schönes Zimmer. Zorro nickte Jean zu und dieser verschwand wieder mit einer leichten Verbeugung. "Setzt Euch." Zorro deutete auf einen Stuhl und Vivi folgte seiner Anweisung. "Nun, warum sind Sie zu mir gekommen?" "Ich bin zu euch gekommen, weil ich mit Euch über Nami reden möchte. Als erstes, ich bin Namis beste Freundin. Ich kenne sie seit ich denken kann." Vivi brach plötzlich ab und sah sich um und erblickte den Diener. "Entschuldigung, aber könnten Sie den Diener rausschicken? Ich muss es Euch unter 4 Augen erzählen." "Natürlich. Johannes, du kannst gehen, ich rufe dich dann, wenn ich dich wieder brauche." Der Diener nickte und verließ den Raum. Vivi fuhr fort. "Also, ich bin Namis Freundin und sie hat mir auch erzählt, was zwischen ihr und Euch vorgefallen ist." Zorro sah sie mit skeptischen Augen an. "Ich habe niemanden davon erzählt. Nami erzählte mir, sie wüsste nur Euren Vornamen, aber nicht Euren Nachnamen. Ein Freund von mir hat sie und Euch zusammen gesehen. Er weiß, wer Ihr seid. Ich will Euch ja nichts befehlen, Majestät, aber Ihr solltet Nami die Wahrheit sagen, wer Ihr wirklich seid. Je früher, desto besser. Nami hat im Moment viele Probleme mit ihrer Familie, wenn Ihr sie weiterhin anlügt, wird sie das nicht verkraften. Irgendwann wird sie es sowieso erfahren. Sie..." Vivi stoppte, da Zorro die Hand in die Höhe gestreckt hatte. "Macht es euch was aus, wenn ich DU sage?" "Nein." "Dann geht es nämlich leichter. Nami hat wirklich großes Glück, solche Freunde zu haben. Du machst dir Sorgen um sie und kommst wegen ihr sogar rauf aufs Schloss. Manche Freunde würden einfach nichts tun und sie in ihr Unglück rennen lassen. Das werde ich Nami morgen sagen, dass sie wirklich froh sein kann wegen ihren Freunden. Aber um deine Bitte zu kommentieren, ich hatte vor, Nami morgen auf dem Ball die ganze Wahrheit zu sagen. Morgen sollte sie alles erfahren." "Entschuldigt, das wusste ich nicht." "Das konntest du auch gar nicht wissen. Aber ich finde es sehr gut, dass du mich darauf angesprochen hast." "Entschuldigt die Frage, aber wie glaubt ihr, wird es zwischen euch und Nami weiter gehen?" "Wenn ich das wüsste. Ich weiß ja nicht, was sie morgen dazu sagen wird... da könntest du mir bei helfen. Was glaubst du, wie wird sie reagieren?" Zorro sah Vivi fragend an. "Es tut mir leid, aber ich habe nicht den leisesten Schimmer, wie sie reagieren könnte." "Naja, auch egal. Da fällt mir ein, kennst du einen gewissen Sanji?" "Ja, wieso?" "Weil er Nami geküsst hat..." Vivi sah Zorro geschockt an. "Wusstest du das etwa nicht?" "Nein! Ich habe mit Nami seit Tagen nicht mehr gesprochen." "Ups, na ja nun weißt du es." "Deswegen war er auch so aufgebracht vorhin." "Sanji war bei dir?" "Ja, er hat mir von Euch und Nami erzählt." "Nun ja, ich habe mich richtig wegen ihm aufgeregt, weil er Nami geküsst hat." "Kann ich verstehen." "Kommst du morgen auch zum Ball?" "Ja." "dann werden wir uns bestimmt sehen." Zorro sah auf die Uhr. "Gibt es sonst noch was? Ich muss nämlich das hier noch beenden." Er zeigte auf sein kleines großes Chaos auf dem Schreibtisch. "Nein." Vivi stand auf und wollte hinaus gehen, doch sie drehte sich noch mal zu Zorro, der wieder in seinen Akten versunken war. "Majestät?" Zorro sah auf. "Ja?" "Nami hatte wirklich Glück mit Euch." Lächelnd ging Vivi nun doch und ließ einen etwas verwirrten Prinzen zurück. Kapitel 14: Hugo und das Kleid ------------------------------ Kapitel 14-Hugo und das Kleid Vivi stand auf und wollte hinausgehen, doch sie drehte sich noch mal zu Zorro, der wieder in seinen Akten versunken war. "Majestät?" Zorro sah auf. "Ja?" "Nami hatte wirklich Glück mit Euch." Lächelnd ging Vivi nun doch und ließ einen etwas verwirrten Prinzen zurück. Zorro dachte sich nichts mehr zu Vivis Kommentar und ging wieder seiner Arbeit nach. Namis Tag verlief eigentlich, wie jeder andere. Außer dass sie von ihren Eltern ausgefragt wurde, wo sie war. Doch Nami überlegte sich in letzter Minute eine plausible Ausrede. Danach war sie mit Jasmin auf dem Markt. Jasmin und Nami standen am Gemüsestand. "Du musst heute noch mal das Kleid anprobieren. Der Schneider war sich an einigen Stellen nicht sicher." "Ich dachte, es wäre fertig." "Ich doch auch. Aber du musst es ja nur noch einmal anziehen." "Nagut, wie spät kommt denn der Schneider?" "Er kommt um 15:00." "Ok. Du musst dir das Kleid unbedingt anschauen, es ist atemberaubend!" "Jaja, ich schau mir das Kleid schon noch an." "Was hältst du von denen?" Nami hielt einige Tomaten in die Höhe. "Ja, die können wir nehmen." Nach dem Einkauf fuhren Jasmin und Nami mit einem Karren wieder nach Hause. Um 15:00 kam der Schneider mit Namis Kleid. Das Kleid sah folgendermaßen aus: Es hatte lange Ärmel mit Puschen an der Schulter (keine Ahnung, ob die so heißen), die Coursage war weinrot. Vorne am Saum war ein großer Schlitz im roten Überrock, sodass man den hellen cremefarbenen Rock sehen konnte. Hugo hatte mit Nami ganze zwei Tage für den Entwurf gebraucht, aber er sagte oft, dass es eines der schönsten Kleider war, die er jemals angefertigt hatte. Nami kam nur mit Hilfe in das Kleid rein, da sie zum Beispiel den Unterrock nicht alleine anziehen konnte. So dauerte es eine halbe Stunde, bis Nami in dem Kleid war und sie stellte sich auf einen Hocker. Der Schneider, dessen Name Hugo (Egon Balder^^) war, fing sofort mit der Arbeit an. Seine Assistentin, Tina, half ihm dabei. "Tina, Nadel!" "Hier." "So... Nami ganz still halten, sonst tu ich dir weh. Ich muss erst mal wieder was feststecken." "Nagut." "So das wäre geschafft." "Was ist denn an dem Kleid noch aus zu setzen? Ich finde, es sieht perfekt aus." "Ich habe die falschen Maße für deine Taille, für die Ärmel und unten für den Saum. Das muss alles noch nachgebessert werden." "Also kann ich mich darauf vorbereiten, dass ich hier noch lange stehe." "Ja. Wir fangen oben an. Dafür kannst du dich auch hinsetzen." "Gott sei dank." Nami setzte sich auf den Hocker und sofort fing Hugo an, an den Ärmeln rum zu schneidern. "Also, irgendwie sieht das nicht aus. Da ist viel zu viel Stoff an den Ärmeln. Tina, die Schere." "Die Schere?" "Keine Bange, ich weiß, was ich mache." Hugo schnitt den Stoff weg und Namis blauer Fleck kam zum Vorschein. "Was ist das denn?" "Ehm... das ist nur ein blauer Fleck, der ist morgen nicht mehr da." "Will ich aber hoffen. Wie ist das denn passiert?" "Das war Assburg." "Sag bloß, er hat dich geschlagen?" "Nein, hat er nicht. Er hat mich nur festgehalten." "Nagut. Also, wir machen die Puschen raus, dafür kriegst du Träger. Dann kriegst du noch rote Handschuhe von mir. Das sieht genauso schön aus, etwas eleganter und betont gleichzeitig noch mehr deine Figur." "Bist du dir sicher, dass das nachher aussieht?" "Muss es. Der Stoff ist schon ab. Ist dir noch nie aufgefallen, dass Puschen an den Ärmeln dicke Hüften machen?" "Nein, ehrlich gesagt nicht." "Achte mal beim Ball darauf. Ach übrigens, ich komme auch. Einige meiner Kleider werden gezeigt." Hugo nähte mit Tinas Hilfe zwei Träger an Namis Kleid, es sah wirklich besser aus als vorher, wie alle drei fanden. "So Nami, jetzt musst du dich wieder hinstellen." Dies tat Nami auch und drehte sich zu ihrem riesigen Spiegel, den sie vor ihr aufgebaut hatten. "Sieht wirklich besser aus, Hugo." "Was habe ich dir gesagt? Aber jetzt ist deine Taille dran. Sag mal, ist die Coursage zu schlaff oder zu stramm." "Zu schlaff." "Habe ich mir schon gedacht. Ich steck das jetzt erst mal fest und du musst mir Bescheid sagen, wenn der Druck ausreicht oder wenn du keine Luft mehr kriegst." "Ok." Das Kleid spannte sich immer mehr um Namis Körper, bis sie plötzlich Stop sagte. "So?" "Ja." "Tina, Sicherheitsnadeln bitte. Steck sie da fest." Tina trat zu Hugo und steckte das Kleid fest. "Du Tina? " "Ja?" "Nähst du nachher das Kleid um?" "Nein, das macht Hugo. Es soll doch auch halten morgen Abend." "Aber deine Kleider halten doch auch immer." "Ja Nami, aber ich nehme es bei diesem Kleid lieber selber in die Hand." "Wie du meinst, Hugo." "So und jetzt nur noch den Saum, dann sind wir auch schon mit dem Gröbsten fertig." "Mit dem Gröbsten?", fragte Nami misstrauisch. "Ach, ich muss dann nur noch die Feinheiten machen, halb so wild." "Wie du meinst." Hugo fing an, den Saum ab zu stecken und immer wieder sah er in den Spiegel um zu überprüfen, wie das Kleid ausfiel. Nach einer dreiviertel Stunde waren sie auch damit fertig und Nami betrachtete sich im Spiegel. >Es ist einfach traumhaft. Ich hoffe, Zorro wird's gefallen. < Doch Jasmin riss sie aus ihren Gedanken. "Nami, das sieht umwerfend aus. Du wirst dich morgen vor Verehrern kaum retten können." "Danke Jasmin." "So komm mal runter vom Hocker und dann drehst du dich mal vorm Spiegel." Er reichte ihr die Hand, die sie dankend annahm und Nami stieg vom Hocker runter und betrachtete sich im Spiegel. Sie drehte sich und sah sich aus allen möglichen Winkeln ihr Kleid an, soweit sie es mit dem Kleid schaffte. "So kannst du zum Ball morgen." "Es ist fast wie eine zweite Haut. Danke Hugo, dass du das Kleid für mich geschneidert hast. Dir muss ich auch danken, Tina." "Ach für dich haben wir das doch gerne gemacht." "Und du willst wirklich nicht meine neue Kollektion aufführen?" "Nein, Hugo." "Aber du hast den perfekten Körper dazu. Du bist nicht zu groß, nicht zu klein, hast die richtigen Maße, ein hübsches Gesicht, eigentlich ein perfektes Model." "Nein, danke Hugo." "Aber versprich mir, dass du nicht für einen anderen Designer auftrittst." "Ja, das verspreche ich dir." Tina half Nami aus dem Kleid und Hugo und Tina verabschiedeten sich von Nami. "Morgen bring ich dir das Kleid um 11:00." "Bis dann." Es war inzwischen 19:00 und Nami hatte mächtig Kohldampf. Sie ging runter in die Küche und Jasmin machte ihr etwas zu essen. Nami aß sich richtig satt und ging dann noch mal nach draußen, obwohl es langsam anfing zu dämmern. Nami ging in den Stall zu Kara und Jessy. Diese begrüßten Nami mit freudigem Wiehern. "Na ihr zwei schönen?" Sie ging zu Jessy in die Box. Diese ging sofort auf Nami zu und ließ sich von ihr streicheln. "Morgen ist ein großer Tag für mich, ich werde auf dem Ball mit Zorro tanzen. Aber leider muss ich auch mit diesem Assburg tanzen. Der ist so ein A****. Ich will ihn auf keinen Fall heiraten. Vielleicht kann ich ja meine Eltern davon überzeugen, dass ich Zorro liebe... Genau, morgen stell ich ihm meine Eltern vor." "Nami?" Nami drehte sich um und erblickte ihre Mutter. "Oh du bist es." "Ich wollte mal nach dir sehen. Was machst du?" "Nichts, gar nichts.", sagte Nami kalt. "Hör zu, es tut mir Leid für dich, aber ich musste deinem Vater davon erzählen." "Nein, musstest du nicht, Mutter." "Versteh mich doch. Wir wollten nicht, dass du eine Beziehung zu einem Mann hast, bevor du verheiratet bist. Jetzt wo wir auch noch adelig sind, kannst du nicht einfach irgendeinen nehmen." "Warum nicht? Erklär mir das mal." "Weil dann unsere Adelslinie unterbrochen würde. Als adelige Frau kannst du keinen Mann aus dem einfachen Volk heiraten." "Warum nicht? Ace ist doch auch nicht adelig." "Die Hochzeit deiner Schwester war bevor wir davon erfahren haben." "Und jetzt muss ich darunter leiden." "Opfer müssen gebracht werden, Nami. Komm jetzt ins Haus." Nami folgte ihrer Mutter, sie wusste, dass Widerrede keinen Zweck hatte. Nami ging hoch in ihr Zimmer und legte sich in ihr Bett. Der Mond schien durchs Fenster und tauchte Namis Bett in ein weiches Licht. Nami schlief sofort ein. "Sir, sie müssen aufstehen." "Ich weiß." "Dann tun Sie es bitte auch. Heute ist ein sehr bedeutender Tag." "Ich weiß, was für ein Tag heute ist." Arthur riss die Vorhänge beiseite und Zorro wurde von der Morgensonne geblendet. "Noch fünf Minuten,... Arthur." "Nein, Sir. Ihre Mutter hat angeordnet, dass Sie jetzt aufstehen." "Wie spät ist es?" "Sieben Uhr und vierzig Minuten. Wir sind schon sehr spät dran, Sir." "Nagut." Zorro stand auf und ging ins Badezimmer. Nach einer halben Stunde kam er frisch geduscht wieder ins Zimmer und zog sich an. Arthur war inzwischen wieder verschwunden. Zorro ging in den Speisesaal, wo er auf seine Mutter traf. "Guten Morgen, mein Sohn." "Morgen." "Und?" "Was und?" "Mit wem wirst du heute Abend tanzen?" "Keine Ahnung." "Aber du hast doch schon die Bestätigungen erhalten. Hast du dir da keine ins Auge gefasst?" "Ehm, nein." "Oh. Na auch egal, lass uns essen. Dein Vater ist schon weg, beim Bürgermeister. Aber heute Abend ist er wieder da." Zorro und seine Mutter nahmen an einer riesigen Tafel Platz und frühstückten. Kapitel 15: Der Ball Teil 1 --------------------------- Kapitel 15- Der Ball Teil 1 "Aber du hast doch schon die Bestätigungen erhalten. Hast du dir da keine ins Auge gefasst?" "Ehm, nein." "Oh. Na auch egal, lass uns essen. Dein Vater ist schon weg, beim Bürgermeister. Aber heute abend ist er wieder da." Zorro und seine Mutter nahmen an einer riesigen Tafel Platz und frühstückten. Nami wurde an diesem Morgen von James geweckt. Sie frühstückte und ritt dann zu ihrer Freundin Vivi. Die beiden hatten sich verabredet, da Vivi Nami ihr Kleid für den Ball zeigen wollte. "Hallo." "Hi, dein Vater hat mich reingelassen." "Und wie geht's dir?" "Ganz gut. Du wolltest mir doch dein Kleid zeigen." "Genau, komm. Es hängt im Nähzimmer." Vivi und Nami verließen das Zimmer und gingen ins Nähzimmer. Das Haus von Vivis Familie war nicht ganz so groß, wie das von Namis Familie, aber trotzdem riesig. Vivi öffnete die Tür und Nami betrat das Zimmer. Mitten im Raum hingen an großen Ständern ein Kleid und ein Anzug. "Das blaue ist bestimmt deins?" Nami zeigte auf ein hellblaues Kleid mit langen Ärmeln und dunkelblauem Tüll. Es sah wirklich hübsch aus. "Genau." "Vivi, das ist so schön." "Danke, es wurde ja auch von Hugo Dukaschnicov angefertigt." "Hugo Dukaschnicov? Der hat auch mein Kleid gemacht." "Hat er mir erzählt. Er hat mein Kleid erst kurz vor dir vorbei gebracht." "Dann ist meins jetzt auch zuhause. Gestern wurde noch etwas an meinem Kleid geändert. Die Ärmel wurden entfernt und es wurde noch enger geschnitten." "Wirklich? Ich kenn dein Kleid nur mit Ärmeln." "Dann musst du bis heute abend warten." Sie gingen zurück in Vivis Zimmer, wo sie sich in die großen bequemen Sessel setzten, die Vivi zu ihrem letzten Geburtstag bekommen hatte. "Wie war das Date mit Sanji?" "Ganz schön." "Ganz schön?" "Naja, er hat was gekocht, wir haben gegessen und dann hat er mich geküsst." "Er hat dich geküsst? Oh ich freu mich für dich, Vivi." "Danke... ich habe gehört, dass er dich auch geküsst hat." "Ehm... ja, aber ich habe ihm sofort eine geknallt... Aber woher weißt du das? Ich habe es nur Jasmin und Zorro erzählt." "Ich... Sanji hat es mir erzählt, als wir gegessen haben." "Ach so. Hör zu, Vivi. Ich wollte das wirklich nicht. Ich weiß ja, was du für ihn empfindest, aber er hat mich geküsst und nicht ich ihn." "Ich weiß, Nami. Ich mache dir auch gar keinen Vorwurf deswegen." "Tanz doch heute abend auf dem Ball mit ihm und gestehe ihm deine Liebe." "Wenn das so einfach wäre." "Kannst du Samba tanzen?" "Nicht wirklich, Sanji hat versucht es mir beizubringen. Wieso?" "Samba soll auch auf dem Ball getanzt werden. Das ist doch die perfekte Gelegenheit es ihm zu sagen." "Stimmt, aber woher weißt du, dass Samba getanzt wird?" "Zorro arbeitet am Hofe und er hat es mir erzählt. Er bereitet den Ball unter anderem auch vor." Vivi musste an das Gespräch zwischen ihr und Zorro denken. Am liebsten hätte sie Nami davon erzählt, wer Zorro in Wirklichkeit war, aber er wollte es ja am Abend selber tun. "Was wurde denn am Kleid geändert?" "Wie gesagt, die Ärmel sind ab, es wurde enger geschnitten und am Saum wurde irgendwas geändert. Da weiß ich aber nicht, was getan wurde." Die beiden unterhielten sich noch sehr lange, bis Nami durch Zufall auf die Uhr sah. Es war bereits 16:00 und der Ball sollte um 20:00 Uhr beginnen. "Vivi, ich muss los, eigentlich bin ich schon zu spät dran." "Oh, ich muss mich auch fertig machen." "Also, bis heute abend." "Bis dann." Nami lief aus Vivis Zimmer, verabschiedete sich noch kurz von Vivis Vater und ritt nach Hause. Als sie um 16:30 die Haustür hinter sich schloss, kam ihr schon Jasmin entgegen. "Hugo hat das Kleid schon gebracht. Du musst jetzt erst mal baden, danach musst du was essen und dann kommt auch schon die Frisörin und dann musst du dich auch schon umziehen. Also, husch ins Bad, wir sind spät dran." "Ja Ok." Nami lief sofort ins Bad und Jasmin folgte ihr. Nami zog sich aus und stieg in die bereits volle Badewanne. "Brr, das Wasser ist ja eiskalt." "Es wäre noch heiß, wenn du früher gekommen wärst." Jasmin schäumte Nami die Haare ein und spülte dann den Schaum mit eiskaltem Wasser aus. "Das war auch mal heiß.", kommentierte sie nur zu Namis frösteln. "Jaja, ich hab's kapiert." Nami stieg aus der Wanne und Jasmin reichte ihr einen Bademantel, welchen Nami sofort anzog und gemeinsam gingen sie in die Küche. Jasmin mache Nami was zu essen. Als sie fertig war, klopfte es auch schon an der Haustür, die Jasmin sofort öffnete. Draußen stand die Frisörin. "Hallo Joana. Danke, dass du das tust." "Ich war dir doch noch was schuldig." "Einfach die Treppe hoch, das zweite Zimmer auf der rechten Seite. Nami kommt gleich." "Ok." Joana trat ins Haus und ging die Treppe hoch. Jasmin eilte in die Küche und sah, dass Nami ihren Teller fast aufgegessen hatte. "Die Frisörin ist da, aber iss erst mal auf." "Wo sind eigentlich meine Eltern?" "Die sind bei Freunden, ihr fahrt auch getrennt zum Ball." "Nagut, ich bin fertig." Nami deutete auf ihren leeren Teller. "Dann geh schon mal in dein Zimmer." Nami stand auf und lief in ihr Zimmer. Joana hatte schon ihre Schminke ausgepackt und wartete auf Nami. "Guten Tag, mein Name ist Nami." "Oh hallo. Ich bin Joana. Du bist ganz schön groß geworden, Nami. Das letzte mal, wo ich dich gesehen habe, warst du gerade mal 4 Jahre alt." "Daran kann ich mich leider nicht mehr erinnern." "Ist ja auch schon lange her." "Wollen wir anfangen?" "Gern, aber zuerst muss ich dein Kleid sehen." Nami sah sich um und deutete auf ihr Kleid, dass an ihrem Schrank hing. Joana ging drauf zu und sah es sich ganz genau an. "Gut, dann weiß ich schon mal die Farben, die ich dazu kombinieren kann. Setz dich bitte an deinen Spiegel." Nami ging auf ihren kleinen Tisch zu, auf dem ein großer Spiegel stand und sie setzte sich auf den Stuhl, der davor stand. Joana setzte sich auf einen Hocker hinter Nami. "So Nami, ich werde dich frisieren und schminken. Als erstes schminke ich dich." Plötzlich wurde die Tür geöffnet und Jasmin kam herein und setzte sich zu den Beiden. "Lasst euch nicht stören." "Also, ich schminke dich erst mal." Nami drehte sich zu Joana um und schloss die Augen. Sofort fing Joana an, Nami zu schminken. Ihre Augen wurden mit schwarzem Liedschatten geschminkt und ein bisschen zur Schläfe weitergeführt. Ihre Lippen schminkte Joana in einem hellen Rosé. Auf die Wangen bekam sie etwas Rouge und schon war sie fertig. (Kennt ihr das Video von "Für dich" von Yvonne Knatterfeld? Da ist die auch so geschminkt und sie hat so schwarze Klamotten an. Das ist das einzige Video, dass ich kenne, wo man das so gut sieht) Joana wollte Nami nicht zukleistern mit Schminke. "So fertig." Nami öffnete die Augen und sah in den Spiegel. "Bin das wirklich ich? Das sieht einfach zauberhaft aus, Joana." "Danke. Also, für deine Haare ich habe mir schon was ausgedacht. Was hältst du davon, wenn ich deine Haare hochstecke?" Nami sah skeptisch in den Spiegel. "Ich stecke die natürlich nicht so fest, wie du es vielleicht im Alltag tust. Zuerst wickeln wir sie auf Lockenwickler und dann würde ich sie dir erst mal hochstecken, alles mit Spangen, an denen Blumen befestigt sind. Die fallen nur beim besseren hingucken auf. Die Blumen sind aus Metall, jedoch mit der Hand bemalt." "Wofür denn dann die Locken?" "Ich werde die Spitzen deiner Haare nach hinten offen lassen. Weißt du was ich meine?" "Also, du steckst sie mir hoch und das letzte Stück meiner Haare hängt in Locken am Hinterkopf vermutlich runter, richtig?" "Ja genau. Es sieht so aus, als ob du einfach nur die Haare zum Pferdeschwanz zubinden würdest und dann die Haare lockig wären. Aber ich stecke sie dir hoch, das sieht wieder ein bisschen anders aus. Und aus deiner Frisur hängen vorne am Gesicht Strähnen heraus. Was hältst du davon?" "Das hört sich gut an." "Dann wollen wir mal anfangen. Welche Blumen möchtest du denn haben?" "Fragen wir mal so, welche hast du denn?" "Weiße, Pinke und rote Rosen, Nelken, Flieder, Lilien, Sonnenblumen und Pfeilchen." "Weiße Rosen hätte ich gern." "Die passen auch gut zu deinem Kleid." "Passen da nicht eher die roten Rosen?" "Nein, das wäre zu viel rot. Also die weißen Rosen." Joana fing an, Nami zu frisieren und nach einer Stunde war sie fertig. Nami sah umwerfend aus. "Wir haben jetzt 18:30. Nami du musst unbedingt dein Kleid anziehen!", meinte Jasmin. Nami nickte und gemeinsam mit Joanas und Jasmins Hilfe hatte sie um 19:15 das rote Ballkleid und die roten Handschuhe angezogen. "Du siehst einfach unbeschreiblich schön aus, Nami." "Danke, Jasmin. Dir danke ich auch, Joana. Ohne dich hätten wir das nicht mehr geschafft." "Ach das habe ich gern gemacht." "Die Kutsche wartet unten." Jasmin reichte Nami noch einen schwarzen Umhang. Nami ging die Treppe hinab und drehte sich dann noch mal zu Jasmin und Joana um, die ihr gefolgt waren. "Danke, ich danke euch so sehr." "Jetzt geh schon! Der Ball fängt sonst ohne dich an." "Wartet nicht auf mich!" Mit diesen Worten verließ sie das Haus. Die Königin kam in Zorros Zimmer, sie hatte sich schon für den Ball umgezogen und trug nun ein grünes Kleid. Ihre Haare waren kunstvoll hochgesteckt. "Zorro, bist du fertig?", fragte sie. Zorro kam aus seinem Ankleidezimmer. Er trug eine schwarze Hose und eine cremefarbene Stehkragenjacke, manche nennen sie auch Mao Tse Tung Jacke, mit Goldknöpfen und einigen Orden an der Brust. "Jup, ich wäre dann auch soweit." Seine Mutter jedoch winkte ihn zu sich und richtete die Orden. "So, jetzt sieht das auch nach was aus!" Sie lächelte ihren Sohn an. "Wie spät ist es denn überhaupt?" "Halb acht gleich." Sie setzte sich auf einen der Stühle, die vor Zorros Schreibtisch standen. "Du siehst irgendwie nervös aus, mein Sohn." "Ach es ist nichts." "Das glaube ich dir zwar nicht, aber wenn du meinst." "Wirklich! Es ist alles in Ordnung." "Jaja, ich glaube dir ja. Komm jetzt mit runter, um halb ist Einlass." Zorro nickte seiner Mutter zu und gemeinsam gingen sie in den noch leeren Ballsaal. Zorro ging auf die Terrasse und seine Mutter folgte ihm. Von der Terrasse aus konnte man den Eingang unten am Schloss sehen. Sie sahen schon von weitem die vielen Kutschen, die alle ihren Weg um Schloss gefunden hatten. "Los geht's!", meinte Zorros Mutter und ging in den Ballsaal. Zorro blieb noch auf der Terrasse stehen. Der Ballsaal füllte sich und auch Ruffy, Sanji und Vivi kamen. Vivi erblickte Zorro auf dem Balkon und schlich sich von den anderen weg. Ruffy war sowieso mit nörgeln bei Sanji beschäftigt. "Guten Abend, Hoheit." "Oh hallo Vivi. Wie geht es dir?" "Soweit ganz gut, Sir." "Das freut mich. Sag mal, hast du Nami schon gesehen?" "Nein, sie ist noch nicht da. Sie kommt getrennt zu ihren Eltern, die sind nämlich schon da." "Ich sollte wohl langsam mal rein gehen." "Glaube ich auch. Mein Kompliment für den Saal, er sieht einfach spitze aus." "Danke." Vivi ging wieder rein und Zorro folgte ihr. Sie ging zu ihrem Vater und ihren Freunden, während Zorro sich mitten in die Menge stellte. Der Saal war voll und das Gemurmel stellte sich ein, als der König den Saal betrat. "Meine sehr geehrten Gäste, hiermit möchte ich sie alle zum diesjährigen Herbstball begrüßen. Ich freue mich, dass sie heute so zahlreich hier erschienen sind. Ich wünsche ihnen viel Vergnügen und nenne damit den Ball für eröffnet." Die Musik fing an zu spielen und der König setzte sich wieder auf seinen Thron. Viel Paare fingen nun an zu tanzen und Zorro suchte den Saal nach Nami ab, doch noch immer war sie nirgends zu sehen. Auch Vivi und Sanji tanzten. Zorro ging wieder auf die Terrasse, wo nun auch schon andere Gäste standen und sich unterhielten. Durch die Menschenmassen kämpften sich zahlreiche Diener und Dienerinnen mit Tabletts in den Händen, auf denen Essen und Gläser mit allen möglichen Getränken Platz gefunden hatten. "Nicht am tanzen?", hörte Zorro plötzlich hinter sich. Er drehte sich um. "Nein, Jean. SIE ist noch nicht da." "Aber es gibt doch auch andere hübsche Frauen." "Ich weiß, ich weiß." "Also auf ins Gefecht." Jean und Zorro gingen wieder in den Ballsaal und dann sah er sie. Sie sah atemberaubend schön aus. Nami stand bei ihren Eltern und diesem Assburg. Sie schien gerade erst angekommen zu sein, da sie ihrer Mutter kurz auf die Wange zur Begrüßung küsste. Assburg trug einen pechschwarzen Anzug und unterhielt sich mit Namis Vater. Ein Mann ging auf Nami zu und bat sie um einen Tanz, doch sie wimmelte ihn ab. Sie wollte zuerst mit Zorro tanzen. "Wie geht es mit der Ernte voran, Assburg?" "Ach sehr gut, sehr gut. Ich habe viel Geld verdient dieses Jahr." Schleimisch sah er Nami an, die genervt wegsah. "Wollen Sie mit mir tanzen?", fragte er sie. "Nein." Nami wurde mit bösen und vernichtenden Blicken von ihren Eltern bestraft und wurde von ihrer Mutter in Assburgs Arme geschubst. "Also doch." Er zog sie auf die Tanzfläche und widerwillig fing sie an zu tanzen. Sie schwor sich, nur einen einzigen Tanz mit diesem Kerl zu tanzen. "Ihr Temperament hat sich wohl wieder beruhigt." "Anscheinend." "Sie werden eine wunderbare Braut, wenn sie schon in einem einfachen Kleid so bezaubernd aussehen." "Dies ist kein einfaches Kleid." "Oh ja, das sieht man sofort. Und einen teuren Geschmack scheinen Sie auch noch zu haben. Nach unserer Hochzeit werden Sie den natürlich weiterleben können. Ich verdiene jeden Monat ein Vermögen durch Steuern." "Ist nicht auch ihr Herzogtum das einzige, wo Menschen und besonders Kinder Hunger leiden müssen?" "Das kann schon stimmen, aber sie haben wenigstens ihre Steuern abgegeben. Dafür kriegen sie auch einiges von mir." "Was den zum Beispiel?" "Sie kriegen bei Krieg manchmal Schutz von mir." "Manchmal?" "Ja. Ich muss ihnen so viel Geld abnehmen. Wie würde es denn aussehen, wenn ich die gleichen Kleider wie meine Bauern tragen würde? Außerdem nehme ich gar nicht so viel." "Aber in Eurem Herzogtum muss man doch am meisten abgeben aus dem ganzen Königreich oder irre ich mich?" "Keines Wegs. Ich verstehe manche Herzöge nicht, warum nehmen sie nur so wenig von den Leuten?" "Vielleicht weil sie gütig sind und Mitleid und Gnade sogar den ärmsten Familien zuteil werden lassen?" "Das glaubt ihr doch selber nicht? Also bitte. Mitleid und Gnade sind nur was für Schwächlinge. Wer braucht das schon?" "Was passiert eigentlich mit den Menschen, die die Steuern nicht zahlen können?" "Die werden entweder in den Kerker gesteckt. Ganz einfach." "Und was machen Sie, wenn die Kerker voll sind?" "Dann werde ich welche hinrichten lassen." "Aber irgendwann sind keine Menschen mehr da, was tun Sie dann?" "Ich werde einfach Leute aus anderen Gegenden kaufen." "Sie sind also für den Menschenhandel?" "Ja, unbedingt." "Ich in dagegen." "Eure Meinung wird sich bald ändern, wenn wir mal verheiratet sind. Dann werden Sie in allen Dingen meiner Meinung sein." Endlich endete das Lied und Nami ging von der Tanzfläche. Assburg lief ihr hinterher und wollte sie schon wieder auf die Tanzfläche ziehen. >Wo ist Zorro bloß?< fragte sie sich, als sie plötzlich jemanden sagen hörte: "Entschuldigung Madame, aber würden Sie mir diesen Tanz schenken?" Sie kannte diese Stimme und langsam drehte sie sich mit einem Lächeln auf den Lippen um. Zorro bot ihr seine rechte Hand an. "Sehr gerne." Sie legte ihre Hand in Zorros und gemeinsam schritten sie zur Tanzfläche. Viele Leute sahen den beiden nach. "Weißt du, wer das gerade war?" "Der Prinz dieses Landes hat unsere Tochter zum tanzen aufgefordert." Namis Eltern waren sprachlos und beachteten Gildoroy Assburg überhaut nicht mehr. Dieser funkelte Zorro böse an. Nami und Zorro fingen an zu tanzen. "Du siehst einfach unbeschreiblich in diesem Kleid aus." "Unbeschreiblich schön oder hässlich?" "Unbeschreiblich schön, einfach atemberaubend." "Danke sehr." Nami schenkte ihm ein Lächeln. "Assburg ist auch hier." "Ja, leider. Aber lass uns von was anderem reden, der ist es echt nicht wert." Zorro schmunzelte. "Was hältst du von Menschenhandel?", fragte Nami plötzlich. "Gar nichts, ich bin dagegen. Jeder Mensch sollte frei sein." "Und was ist, wenn sie zum Beispiel die Steuern nicht bezahlen könnten? Was würdest du tun, wenn du an Stelle des Königs oder des Prinzen wärst?" "Ich würde die Leute fragen, wann sie wieder Geld bekommen und wenn dann was über bleibt, würde ich es nehmen." "Und was ist, wenn sie es dir nicht abbezahlen könnten?" "Dann würde ich zum Beispiel die Söhne oder die Töchter über 16 hier am Hofe arbeiten lassen. Sie würden hier Essen und einen Schlafplatz kriegen und die Schulden abarbeiten." "So würde ich es auch tun." Auch Zorros Eltern bemerkten, wie Zorro nur mit einer Frau tanzte. "Er sieht so glücklich aus. Ich habe in schon lange nicht mehr so fröhlich gesehen.", meinte die Königin zu ihrem Gatten. "Wer ist dieses Mädchen?" "Keine Ahnung." Der König rief mit einer Handbewegung einen Diener herbei. "Wer ist diese Frau, mit der mein Sohn gerade tanzt?" Der Diener sah zu Zorro. "Das ist die Tochter vom Fürsten von Schlesien. Ihr habt ihn erst vor kurzem zum Fürsten ernannt." "Ach ja, ich erinnere mich. Das ist seine Tochter?" "Ja, Sir. Er hat noch eine zweite Tochter, die jedoch ein bisschen älter ist und auch schon verheiratet ist." "Wie heißt sie?" "Die ältere heißt glaube ich Nojiko und diese hier heißt Nami Mellosé." "Danke." Der Diener entfernte sich wieder. "Die Tochter eines Fürsten also." "Ja genau... ich finde sie sehr hübsch.", meinte Zorros Mutter nebenbei. Ihr Mann sah sie fragend an. "Was ist? Sie ist nun wirklich nicht hässlich. Unser Sohn hat sich schon eine schöne Frau ausgesucht." "Aber sie tanzen doch nur miteinander." "Siehst du nicht dieses Feuer zwischen den beiden? Als ob sie alleine im Saal wären, so tanzen sie." Der König sah zu seinem Sohn und nun bemerkte er es auch. "Wo ist eigentlich der Prinz?", fragte Nami. "Du Nami, ich muss mit dir reden. Es ist wirklich sehr wichtig." "Worum geht's?" fragend und mit einem unschuldigen lächeln sah sie ihn an. "Es ist so, ich bin..." "Du bist was?" Kapitel 16: Der Ball Teil 2 --------------------------- Kapitel 16- Der Ball Teil 2 "Wo ist eigentlich der Prinz?", fragte Nami. "Du Nami, ich muss mit dir reden. Es ist wirklich sehr wichtig." "Worum geht's?" fragend und mit einem unschuldigen lächeln sah sie ihn an. "Es ist so, ich bin..." "Du bist was?" "Ich bin der..." Doch Zorro konnte seinen Satz nicht beenden, da die Beiden gar nicht mitbekommen hatten, wie das Lied geendet hatte und nun ein Gruppentanz getanzt wurde. Sie wurde von einander getrennt und mussten nun mit anderen Partnern tanzen. Zorro versuchte immer wieder zu Nami zu kommen, doch da kam auch schon die nächste Dame auf ihn zu. So ging es ganze drei Tänze lang, bis endlich wieder zu zweit getanzt wurde. Zorro sah, wie Nami auf das Buffet zu steuerte und folgte ihr. Sie bat einen Barkeeper um etwas einfaches Mineralwasser, als Zorro zu ihr kam. "Du wolltest mir was erzählen und dann wurden wir von einander getrennt." "Ja, aber ich würde es dir lieber erzählen, wenn wir tanzen. Dann sind wir ungestört." "Wie du willst." Nami trank ihr Glas Wasser aus und verlangte noch eins. Auch Zorro bestellte sich nun was zu trinken. Gespannt sah er ihr dabei zu, wie sie genüsslich das kalte Wasser trank. Er beobachtete, wie sich ihre Kehle bewegte und wie ein einzelner Tropfen sich seinen Weg an ihrem zarten Hals entlang suchte. Sie sah Zorro fragend an. "Was ist?" "Nichts... Du siehst nur so bezaubernd aus heute Abend." "Danke sehr." Ein leichter Rotschimmer machte sich auf Namis Gesicht bemerkbar. "Wollen wir weiter tanzen?", fragte er. "Gern." Wieder legte sie ihre Hand in seine und sie schritten zur Tanzfläche. Das Lied, welches gerade angefangen hatte, war sehr ruhig. Langsam bewegten sie sich zur Musik. "Was wolltest du mir denn jetzt erzählen?" "Ehm, es fällt mir ein bisschen schwer dir das zu sagen. Es wäre hilfreich, wenn du mich nicht unterbrechen würdest." Nami nickte. "Du musst mich verstehen, ich wollte es dir schon viel früher sagen, aber ich habe nie den Mut dazu gehabt. Ich habe die Nachmittage mit dir immer sehr genossen und ich bereue es auch nicht, auf keinen Fall. Ich kam mal aus dem alltäglichen und tat einfach nur das, was ich wollte. Aber ich musste wieder zurück in mein richtiges Leben und ich kann einfach nicht mehr aus meinem Leben entfliehen, wie ich es die letzte Woche so oft getan habe. Ich muss so viele Pflichten übernehmen und ich trage mittlerweile so eine große Verantwortung, dass ich nicht mehr einfach so meinem Leben entfliehen kann..." "Willst du mir sagen, dass wir uns nicht mehr sehen können?" "Nami, du machst es mir nicht gerade einfach. Ich versuche gerade dir etwas zu erklären." "Entschuldige." "Also, es tut mir ehrlich unendlich leid, dass ich dich so lange angelogen habe." Nami wollte gerade etwas darauf erwidern, doch Zorro schüttelte den Kopf. "Nein, lass mich bitte erst ausreden. Ich wollte dir heute sagen, dass ich der..." "Das du?" "Ich bin der Prinz dieses Landes. Ich bin Zorro Dunois, der rechtmäßige Thronfolger des Königs von Arleon." Nami fühlte plötzlich eine unheimliche Leere. Sie wollte ihren Ohren nicht glauben und sah Zorro einfach nur in die Augen. Sie stieß seine Hände weg. "Sag, dass das nicht wahr ist, Zorro... Sag, dass das nicht wahr ist, bitte sag es mir..." "Es tut mir leid, aber es ist wahr Nami." "Nein, das glaube ich nicht... das kann nicht sein..." "Nami, es tut mir leid. Ich wollte es dir schon viel früher sagen, bitte glaub mir." Zorro packte sie am Arm, doch wieder stieß sie seine Hand weg. "Nami... glaub mir doch, ich wollte dir niemals weh tun..." Nami schüttelte nur den Kopf und lief auf die Terrasse. Die Leute, an denen sie vorbei lief, sahen ihr interessiert nach. Zorro sah ihr mit traurigem Blick nach. Er konnte es Nami nicht verübeln, dass sie so reagierte. Es zerbrach ihm das Herz. Er hätte es vielleicht lieber gehabt, wenn sie ihm eine Ohrfeige verpasst hätte oder ihn angeschrieen hätte. Aber sie lief einfach stumm davon. Zorro wusste nicht, was er tun sollte. Er hatte ihre Gefühle verletzt, ohne Zweifel. Auch Zorros Eltern hatten es mitbekommen und schon stand Zorros Mutter neben ihrem Sohn. "Jetzt lauf ihr schon nach.", flüsterte sie leise ihrem Sohn zu und dieser sah sie kurz an, folgte dann aber Nami nach draußen. Nami rannte bis zum Geländer und blieb daran stehen. Sie konnte immer noch nicht glauben, was Zorro ihr gerade gesagt hatte. Wie konnte er nur? Sie hatte ihm so oft davon erzählt, ja sogar geschrieben, dass sie keinen adligen Mann haben wollte. Stumm liefen ihr Tränen übers Gesicht und sie wollte die Tränen zurückhalten, doch es gelang ihr nicht. So ließ sie ihren Gefühlen freien Lauf und weinte. Sie stützte sich auf das Geländer der Terrasse und sah in den klaren Nachthimmel. "Warum? ... Warum tust du mir das an, Gott? ... was habe ich denn getan? ... was hab ich nur getan? ... sag es mir! ... was habe ich verbrochen? ... Ich habe nie etwas unrechtes getan... wofür bestrafst du mich, Gott? ... Was habe ich denn getan? ... was habe ich nur getan? ..." Weinend sah sie zum Mond, der in dieser Nacht besonders hell strahlte. Auch die Sterne funkelten, wie man es nur in dieser Jahreszeit zu Gesicht bekam. Plötzlich sah sie, wie ein Falke seine Runden am dunklen Nachthimmel zog. Er beobachtete sie, dass merkte sie sofort. Plötzlich hörte sie, wie jemand auf die Terrasse kam. Nami drehte sich um. "Nami, lass mich doch erklären. Ich wollte dir nicht weh tun..." Langsam ging er auf sie zu. "Nein, lass mich in Ruhe! Hau ab!" "Nein, zuerst möchte ich dir erklären, warum ich es dir verschwiegen habe." "Was macht das denn für einen Sinn? Es ist sowieso alles zu spät... Du hast mich doch nur benutzt um mal vom Alltag raus zu kommen! Dir war es doch nie ernst!" "Nein, lass mich doch nur erklären, Nami..." "Verschwinde! Hau ab! Geh endlich! Lass mich alleine..." Immer noch weinend sank sie auf die Knie, rappelte sich jedoch schnell wieder auf, als Zorro noch einen Schritt auf sie zukam. "Komm nicht näher! Geh einfach, lass mich in Ruhe... lass mich einfach allein! Verschwinde endlich!" "Nein." Zorro ging noch einen Schritt auf sie zu, doch Nami lief davon. Sie lief auf die Treppe zu, die von der Terrasse in den Garten führte. Zorro rannte ihr hinterher und bekam sie am Fuße der Treppe zu fassen. Er packte sie an den Schultern und drehte sie zu sich. Nami sträubte sich und schlug mit ihren Fäusten gegen seine Brust, dabei weinte sie immer noch. "Lass mich in Ruhe! ... geh einfach! ... Lass mich los! ... verschwinde!" Doch langsam hörte sie auf und Zorro nahm sie in die Arme. Sie drückte sich noch mehr an ihn. "Warum? ... Warum hast du das nur getan? ... ich habe dir vertraut!" "Nami, es tut mir leid, was ich getan habe. Ich konnte dir einfach nicht sagen, wer ich wirklich bin. Du hättest den Kontakt sofort abgebrochen, wenn du gewusst hättest, wer ich wirklich bin." Sanft strich er ihr über die Haare und Nami weinte einfach weiter. "Mir wurde der Kontakt zu Frauen ab meinem 16. Lebensjahr untersagt... ich hatte mich damit abgefunden und dann kamst du. Du hast mir gezeigt, wofür es sich zu leben lohnt... Du hast mir gezeigt, was leben bedeutet, was lieben bedeutet. Ohne dich kann ich nicht mehr weiter leben. Auch mein Leben macht ohne dich keinen Sinn mehr." "... Das stand in meinem Brief", schluchzte Nami. "Ja genau und genau so fühle ich. Der Brief drückt es am besten aus. Ich liebe dich, Nami." Nami drückte ihn ein bisschen weg um ihm in die Augen sehen zu können. "Wirklich?", fragte sie etwas unsicher. "Natürlich liebe ich dich! Und kein Adelstitel der Welt wird das jemals ändern. Auch nicht meine Eltern oder deine oder Sir Assburg oder sonst jemand. Ich liebe dich, Nami und nur dich!" "Ich liebe dich doch auch..." Sie legte ihre Arme um ihn und er drückte sie an sich. Er würde sie am liebsten nie mehr loslassen. "Und?", fragte der König, der gerade aus dem Ballsaal zu seiner Frau kam. "Schhht! Sei leise, sonst hören sie uns noch.", antwortete diese. Sie deutete auf Zorro und Nami. "Sie haben sich gerade wieder versöhnt... Unser Sohn hat sich wohl verliebt." "Wird wohl so sein." "Ich freu mich für ihn. Huch, schnell sie kommen wieder!" Die Königin schob ihren Mann zurück in den Saal und eine Sekunde später waren Nami und Zorro am Kopf der Treppe angelangt. "Wie werden sie wohl reagieren?" "Keine Ahnung, aber finden wirs raus." Sie betraten den Ballsaal, wo schon längst wieder reges Treiben herrschte. Nur wenige hatten mitbekommen, wie Nami und Zorro aus dem Saal geeilt waren. "Bereit?", fragte Zorro. "Ja." Er führte sie zu seinen Eltern, die an einer Seite des Saals standen und sich unterhielten. Als Zorro und Nami dazu kamen, verstummten sie sofort. "Vater, Mutter. Darf ich euch meine Freundin vorstellen?" Zorros Mutter lächelte ihren Sohn an und sah dann zu Nami. "Guten Abend, Eure Hoheiten. Mein Name ist Nami Mellosé." "Herzlich willkommen, Nami.", meinte nun auch Zorros Vater. "Wir freuen uns, dass du hier bist.", sagte Zorros Mutter. Nami lächelte und innerlich fiel ihr ein riesiger Stein, nein ein Felsbrocken vom Herzen. Glücklich sah sie zu Zorro. "Entschuldigen uns die Damen mal für einen kurzen Augenblick?", fragte der König. Seine Gemahlin nickte und Zorros Vater zog seinen Sohn ein Stückchen von den beiden Frauen weg. "Ich weiß, Vater, dass ich eigentlich keine Freundin haben darf, aber..." Zorros Vater schüttelte den Kopf. "Nein, mein Sohn. Ich freue mich für dich, wirklich. Aber ich frage mich, wie ihr nach einem Abend zusammen sein könnt?" "Also, das war so..." "Wirklich ein sehr schöner Ball." "Danke, Nami... du bist doch die Tochter vom Fürsten von Schlesien, oder?" "Ja, richtig. Ich habe aber meinen Familiennamen behalten." "Nami, eine Beziehung zu meinem Sohn ist..." "Ich weiß, er darf eigentlich keine Freundin haben, aber..." "... einfach wunderbar." "Ehm, wie bitte?" "Ich freue mich so sehr für euch. Aber eines musst du mir erklären, wie seid ihr nach einem Abend zusammen gekommen?" "Ich muss gestehen, dass Zorro und ich uns schon etwas länger treffen. Er hat mir jedoch niemals erzählt, dass er der Prinz dieses Landes ist." "Ach so und gerade hat er es dir also gesagt?" "Ja, hat er. Ich hoffe, ich habe den Ball nicht zu sehr gestört." "Ach was, wenn ich erfahren würde, dass mein Liebster ein Prinz wäre und ich wusste es vorher nicht, dann hätte ich noch ganz anders reagiert. Ich hätte ihn mindestens eine Ohrfeige gegeben." "Ich war kurz davor." Zorros Mutter lachte. "So hat es auch kurz ausgesehen, aber du hast das sehr edel geregelt. So würde es eine Dame tun." "Danke, Majestät." "Übrigens, das Kleid steht dir wirklich ausgezeichnet." "Danke, aber das Kompliment muss ich zurück geben. Ihr seht in dem Kleid einfach wunderschön aus." "Danke schön, Nami." Zorros Mutter sah wieder zu den tanzenden Paaren, doch innerlich machte sie Luftsprünge. Ihr Sohn hatte wirklich die richtige ausgesucht. "Ach so. Jetzt versteh ich." Zorros Vater nickte und sie gingen zurück zu den Damen. "Willst du tanzen?", fragte der König seine Gattin. "Liebend gern." Die beiden gingen auf die Tanzfläche. "Darf ich bitten?", fragte auch Zorro seine Liebste. "Gern." Die bunten Paare kreisten durch den Raum und hätte man es von oben betrachtet, hätte es ausgesehen, als würden viele Farben umeinander kreisen. Man hätte geglaubt, man würde träumen. Nami und Zorro schwiegen während des ganzen Tanzes, sie sahen sich nur in die Augen. Man konnte das Knistern förmlich spüren, welches zwischen ihnen entstand. Namis Hand lag ruhig in Zorros Hand. Sie nahmen die anderen Paare gar nicht wahr. Sie tanzten einfach nur und der Blickkontakt wurde nie unterbrochen. Doch jedes Lied geht irgendwann mal zuende, sowie auch dieses. "Ich habe Durst, du auch?", fragte Zorro. Nami nickte und sie gingen an die Bar. Gerade hatten sie ihre Getränke erhalten, da kam eine Frau auf die beiden zu. Zorro erkannte sie schon von weitem. Es war seine Tanzlehrerin Conchita. "Ist das die Dame, die dir das tanzen nahe gelegt hat?", fragte sie sofort und Zorro nickte. Nami sah Zorro fragend an. "Guten Abend, mein Name ist Conchita Bahndez, Zorros Tanzlehrerin." "Es freut mich, Sie kennen zu lernen. Ich bin Nami Mellosé." "Ich weiß, der ganze Saal redet über sie, dass der Prinz nur mit ihnen tanzt. Dank Ihnen kann Zorro endlich den Samba tanzen." "Oh, das wusste ich gar nicht. Ich dachte, du konntest das schon vorher?" "Ja, aber ich habe nicht die nötige..." "Leidenschaft mit reingebracht. Das tat er erst, nachdem er mit Ihnen getanzt hatte. Mein höchstes Kompliment an Sie." "Ehm danke sehr." "Gleich wird der Samba gespielt, ich hoffe, ihr tanzt doch?" "Natürlich tanzen wir den Samba." "Gut, dein Vater hat sich nämlich etwas ausgedacht. Aber hört selbst." Sie deutete auf den König, der nun das Wort ergriffe hatte. "Liebe Gäste, gleich wird der Samba gespielt. Da er zu meinen Lieblingstänzen gehört, habe ich mir erlaubt, etwas an zu ordnen. Bitte entschuldigen Sie, dass ich in der Hinsicht egoistisch bin, aber das muss auch mal sein." Die Menge lachte auf. "Nur ich, meine reizende Partnerin Conchita Bahndez, mein Sohn und seine Partnerin Nami Mellosé werden dazu tanzen. Ich möchte wissen, ob Conchita es geschafft hat, ihm das tanzen bei zu bringen." Es wurde laut geklatscht und Conchita ging auf den König zu. Die beiden sahen zu Zorro und Nami. "Sollen wir sie fertig machen?", fragte Zorro mit einem fiesen Grinsen. "Aber immer doch." Nami und Zorro betraten die Tanzfläche und die Musik fing an. Nami und Zorro sahen sich in die Augen und schon vergaßen sie wieder die Menge, die auf sie und das andere Paar schaute. Die Leidenschaft war in beiden geweckt worden, sobald sie den ersten Ton des Liedes vernommen hatten. Sie fühlten die Musik und der König staunte nicht schlecht, genau wie Conchita. So, wie Zorro nun mit Nami tanzte, hatte er noch nie mit ihr getanzt. Man konnte die Spannung und die Leidenschaft der beiden förmlich greifen. Der König war so erstaunt über das Treiben des anderen Paares, dass er doch glatt aufhörte zu tanzen. Er stand einfach nur da und sah den beiden zu. Nami und Zorro merkten die Blicke und Zorro flüsterte leise: "So jetzt das Finale." Nami nickte kaum merklich und schon drehte sie sich wieder. Zorro nahm ihre Hand, ließ sie Pirouetten drehen und sie schließlich in seinem Arm fallen. Die Musik stoppte und die Menge klatschte tosenden Beifall. So etwas hatte es vorher noch nie gegeben auf einem Ball. Noch nie hatte nur ein Paar getanzt. Zorro hob Nami wieder hoch und ihre Gesichter waren sich nun ganz nahe. Sie bemerkten gar nicht, wie die Musik wieder einsetzte und die anderen Leute anfingen zu tanzen. Die beiden standen reglos in der Mitte des Saals und unzählige von Paaren umkreisten sie, doch ihnen war es egal. Sie näherten sich immer mehr, bis sich ihre Lippen schließlich berührten. Nami spürte seine Hände auf ihrem Rücken und sie schlang ihre Arme um seinen Nacken. Sein Atem kitzelte auf ihrer Haut. Beide hatten die Augen geschlossen, genossen den Moment der Zärtlichkeiten und der Zweisamkeit. Nami spürte ein nicht in Worte zu fassendes Glück, sie konnte jede noch so kleine Zelle ihres Köpers spüren, fühlen. Zorro erging es nicht anders. Alles schien gleichgültig, völlig belanglos in diesem einen Moment. Beiden kam der Kuss wie eine Ewigkeit vor, von der sie nicht wollten, dass sie endete. Zorros Lippen die sanft die ihren berührten, das reichte ihr, mehr brauchte und wollte sie nicht. Doch irgendwann lösten sie sich wieder von einander und sahen sich verliebt in die Augen. Nami wischte mit ihrem Daumen vorsichtig den Lippenstift auf Zorros Lippen weg. Er grinste. "Ich geh mich mal kurz frisch machen." "Ich werde dir schon nicht davon laufen." Nami lächelte und gab Vivi ein kleines Zeichen, dass diese ihr unbedingt folgen sollte. Kapitel 17: Der Ball Teil 3 --------------------------- Kapitel 17- Der Ball Teil 3 Nami wischte mit ihrem Daumen vorsichtig den Lippenstift auf Zorros Lippen weg. Er grinste. "Ich geh mich mal kurz frisch machen." "Ich werde dir schon nicht davon laufen." Nami lächelte und gab Vivi ein kleines Zeichen, dass diese ihr unbedingt folgen sollte. Im Bad: "Und?" "Er hat mir gesagt, dass er der Prinz dieses Landes ist. Vivi, ich bin mit einem Prinz zusammen!" "Ja, ich weiß. Also hat er es dir doch gesagt." "Hm? Heißt das, du wusstest, dass er ein Prinz ist?" "Ehm, Nami du darfst mir jetzt nich böse sein. Ja, ich wusste wer er ist. Aber er wollte es dir selber sagen. Es tut mir so leid, Nami." "Ach schon gut. Ich habe in der letzten halben Stunde genug Entschuldigungen bekommen, allein von Zorro. Aber was anderes, hast du es Sanji endlich gesagt?" "Ja, er weiß es." "Wie hat er reagiert?" "Wir sind jetzt auch zusammen. Er hat mir sogar gesagt, dass der Kuss mit dir ein Versehen war. Er war einfach nur eifersüchtig." "Jetzt fühle ich mich schon viel besser, Vivi." "Du weißt, wie er das meint." "Jaja, ich freue mich so für euch! Ihr passt so gut zusammen!" "Ich weiß, aber er sieht immer noch anderen Frauen hinterher." "Er muss sich erst daran gewöhnen, dass er mit dir zusammen ist. Gib ihm etwas Zeit und wenn er sich nicht ändert, schick ihn zu mir! Ich werde ihm dann mal richtig die Meinung sagen, dass er nie wieder anderen Frauen hinterher sehen wird." "Ich glaube, das wird er immer tun." "Freu dich doch, dass er sich für dich entschieden hat." "Mach ich doch, ach ich bin so glücklich, Nami!" "Ich doch auch." Die Tür öffnete sich und herein kamen zwei junge Damen in Namis und Vivis Alter. Sie sahen Nami und Vivi abfällig an und unterheilten sich. Vivi sah Nami fragend an, doch die zog nur die Schultern hoch. "So, ich bin fertig. Kommst du?" "Ja." Nami und Vivi gingen an den beiden anderen vorbei. "Na, schön an den Prinzen ranschmeißen, was?" "Wenigstens habe ich kein offenes Kleid wo man alles sieht!" Nami und Vivi verließen kichernd das Bad. "Was? Wo? Mach mein Kleid zu, Violetta!" "Es geht nicht! Der Verschluss klemmt." "So ein Mist." Mit bösen Blicken sah sie Nami nach. "Ach Violetta, du bist auch zu nichts zu gebrauchen!" "Dann mach es doch selbst!" Die andere Frau verließ auch das Bad. "Was? Du kannst mich doch hier nich einfach alleine lassen! Violetta! Komm zurück! Violetta!" Nami und Vivi sahen sich nach ihren Freunden um. Ruffy war am Buffet, Sanji unterheilt sich mit seinem Vater und Zorro tanzte mit seiner Mutter. Nami schmunzelte. "Nami?" "Ja?" "Ich geh dann mal zu Sanji. Kann ich dich alleine lassen?" "Ja. Geh nur." Vivi nickte und ging zu Sanji. "Wollen Sie vielleicht tanzen?", fragte ein junger Mann. Nami sah kurz zu Zorro, der immer noch mit seiner Mutter tanzte. "Ehm ja, sehr gerne." Sie folgte ihm aufs Parkett und die beiden fingen an zu tanzen. "Sie sehen wirklich hübsch aus in diesem Kleid, Madame." "Danke sehr." "Mein Name ist Jean Demond. Ich bin ein guter Freund von Zorro." "Ich bin Nami Mellosé. Sie sind also ein Freund von Zorro?" "Naja, ich bin sein Offizier, aber wir kennen uns schon seit Jahren und sind auch Freunde geworden. Und da wir uns wahrscheinlich öfters sehen werden, hielt ich es für angebracht, dass wir uns mal kennen lernen. Da kommt doch ein Tanz gerade recht." "Stimmt. Sie tanzen sehr gut." "Danke, Sie aber auch. Ich freue mich sehr, dass Zorro endlich wieder mal glücklich ist." "War er denn die ganzen Jahre unglücklich?" "Naja, er war einsam und dann auch noch die ganzen Pflichten und Aufgaben, die er zu erfüllen hatte. Das war schon schwer." Nami sah etwas traurig drein. Jean bemerkte dies und sagte schnell: "Aber das wird sich ja jetzt ganz schnell ändern." Dieser Satz zauberte wieder ein Lächeln auf Namis Gesicht. Auf der anderen Seite der Tanzfläche saß Zorro an einer Bar und sah zu Nami und Jean rüber. Er schmunzelte, Jean hatte schon immer jede Freundin, die er hatte, ausgefragt und beurteilt, ob sie auch wirklich zu Zorro passte. Nur wenige bestanden diesen Test, aber noch nie war Jean mit einer Dame vollkommen zufrieden gewesen. Immer hatte er etwas aus zu setzen, sei es nur wegen einem Kommentar zu irgendeinem Thema. Zorro wusste, dass Jean Nami genauso ausfragen würde. Jean war es völlig egal, ob Zorro sie liebt oder nicht. Wenn sie nicht nach Jeans Vorstellungen war, hatte sie erst gar keine Chance. Als Jean dieses "Verfahren" das erste Mal anwendete und zu Zorro sagte, er solle das Mädchen vergessen, traf sich Zorro trotzdem mit ihr und schon nach einem Tag trennten sie sich wieder. Dies geschah 5-mal, dann hörte Zorro endlich mal auf Jean. (hört sich bescheuert an, klappt aber bei den beiden) Zorro sah Nami, wie sie lächelte. "Und was halten sie von Menschenhandel?" "Ich bin völlig dagegen. Kein Mensch sollte einem anderen gehören." >Das gibt schon mal einen Pluspunkt< dachte Jean nach Namis Antwort. Das Lied endete und die beiden verließen die Tanzfläche, Nami hatte inzwischen etwas Hunger bekommen und wollte etwas essen, Jean ging zu Zorro. "Und?" "Sie hat bestanden." "Und was hast du an ihr auszusetzen?" "Das ist es ja, nichts. Rein gar nichts. Sie ist einfach perfekt für dich." "Ich weiß..." "Sie ist zwar nicht in allen Dingen deiner Ansicht, aber du sagtest ja auch mal, dass du keine Frau willst, die immer deiner Meinung ist. Sie ist freundlich, hilfsbereit und endlich kann eine mal tanzen." Zorro lachte. "Die anderen konnten alle nicht tanzen, ich weiß." "Du hättest dich blamiert auf jedem Ball. Das konnte ich doch nicht zulassen." "Also darf ich sie wiedersehen?" "Ja klar, ich mach dir die Hölle heiß, wenn du's nicht tust!" "Danke, Mann." Er reichte Jean freundschaftlich die Hand, die Jean sofort schüttelte. Zorro stand auf und ging zu Nami rüber. Diese hatte sich an einen Tisch gesetzt und aß genüsslich. Zorro setzte sich zu ihr. "Ich habe gerade deinen Freund Jean Demond kennen gelernt, ein wirklich freundlicher Mann." "Ich weiß." Nami aß ihren Teller Suppe auf und sofort nahm Zorro ihr den Teller weg. "Ich bring das eben weg." "Wie du willst." Zorro verschwand kurz und kam eine Minute mit zwei Gläsern in der Hand wieder. Eines davon gab er Nami, die das Glas dankend annahm und Zorro setzte sich wieder. Er sah sie an. "Was ist?" "Nichts, ich seh dich nur so gerne an." Nami lächelte. Plötzlich fiel ihr etwas ein. "Du kennst meine Eltern ja noch gar nicht. Soll ich sie dir vorstellen?" "Wenn du willst." Nami stand auf und Zorro folgte ihr. Sie gingen zu Namis Eltern. "Vater? Mutter? Darf ich euch meinen Freund vorstellen?" "Ich wünsche einen guten Abend." "Wir ihnen auch, Majestät." Freudig schüttelte Namis Vater Zorros Hand. Namis Mutter zog Nami kurz beiseite. "Was ist?" "Ist der Prinz der Mann, den du liebst?" "Ja." "Warum hast du uns das nicht früher gesagt?" "Ich habe doch auch erst gerade erfahren, dass er der Prinz von Arleon ist." "Hast du Assburg ganz vergessen?" "Mutter, ich sagte doch schon, dass ich ihn nicht heirate." "Ich weiß, aber er wird das nicht so einfach hinnehmen." "Wo ist er? Ich werde es ihm schon eintrichtern." "Er kommt gerade auf uns zu." Und schon stand Assburg vor Nami. Zorro sah in diesem Augenblick zu Nami. "Was fällt dir ein? Einfach einen anderen Mann zu küssen, wo wir doch bald heiraten?" "Ich werde dich ganz sicher nicht heiraten!" "Oh doch!" "Nein, ihr könnt mich nicht zwingen!" "Wie ich kann, du kommst jetzt mit!" Er packte Nami am Arm und wollte sie mit sich ziehen, doch Nami riss sich los. Assburg sah sie finster an. "Was? Du kleine Göre widersprichst mir?" Er holte aus und Nami machte sich schon mal auf eine saftige Ohrfeige gefasst und schloss die Augen, doch kurz vor ihrem Gesicht wurde Assburgs Hand gestoppt. "Jetzt reichts aber", meinte Zorro, der immer noch Assburgs Arm festhielt. Nami öffnete wieder ihre Augen. "Was wollt Ihr? Das ist meine Braut, ich werde sie in wenigen Tagen heiraten!" "Das glaube ich kaum. Wachen, geleiten sie diesen Herrn doch bitte nach draußen." Einige Männer kamen und schmissen Assburg aus dem Schloss, doch er schrie Nami und Zorro noch zu: "Das werdet ihr noch bereuen!" Zorro nahm Nami in die Arme. "Ich dachte schon, er schlägt mich jetzt wirklich." "Das würde ich doch nie zulassen, dass jemand dir weh tut. Komm." Zorro ging mit Nami wieder zu seinen Eltern, die das alles mitangesehen hatten. "Diesen Assburg mochte ich noch nie.", sagte die Königin. "Hat er dir wehgetan, Nami?" "Nein, alles in Ordnung." Der Ball ging langsam zuende, es war bereits 23:00 Uhr und die ersten Gäste verließen den Ball. Zorros Eltern mussten unendlichen vielen Menschen die Hände schütteln und um 23:30 war der Saal leer. "So das war's." Zorros Mutter sah sich den Saal an und zog ihren Mann in die Mitte der Tanzfläche. Musik fing an zu spielen und langsam fingen beide an zu tanzen. Sie hatten den ganzen Saal für sich alleine. Schon seit Jahren tanzten sie noch mal einen Tanz, nachdem alle Gäste verschwunden waren. Nami und Zorro standen draußen und verabschiedeten sich von Vivi und ihrem Vater. "Gute Nacht, Vivi." "Gute Nacht." "Wir sehen uns dann übermorgen bei dir." "Ok." Die Kutsche fuhr davon und Nami sah ihr nach. Plötzlich wurde sie gedreht und schon hatte Zorro seine Arme hinter ihrem Rücken verschränkt. "Wo sind deine Eltern?" "Die tanzen im Ballsaal, das machen sie jedes Jahr." "Aha." "Ja, wir sind ganz ungestört..." Nami lächelte und gab ihm einen langen Kuss. "Und du bist dir auch ganz sicher, dass du heute Nacht nicht mehr nach hause fahren willst?", fragte er, als sie sich wieder von einander gelöst hatten. "Ja, da bin ich mir ganz sicher." Gemeinsam gingen sie zurück ins Schloss. "Da geht's hoch zu meinem Zimmer." Zorro zeigte auf eine Treppe. "Wir wären in 10 Minuten dort." "Das dauert aber lange um in dein Zimmer zu kommen." "Komm, ich zeig dir was." Zorro packte ihre Hand und zog sie zu einer kleinen Tür, die Nami vorher gar nicht aufgefallen war. Hinter der Tür war ein riesiger Saal von dem viele Treppen in alle möglichen Richtungen gen Himmel führten. Nami konnte die Enden der Treppen nicht erkennen. Der Saal war leer. "Das sind die Dienstbotengänge, Conchita hat sie mir gezeigt. So kommen wir in zwei Minuten in meinem Zimmer an." "Das ist ja unglaublich, wie groß das alles ist." "Und bis vor ein paar Tagen wusste ich nichts davon." "Hast du das nie bemerkt?" "Nein. Mir wurde früher mal verboten durch diese Tür zu gehen, deshalb kenne ich das alles hier erst seit kurzem. Komm." Er zog sie zu einer Treppe, die links von Nami war. Sie liefen die Treppe hoch, bis sie an eine Tür kamen. "Schhht! Wir müssen ganz leise sein, sonst wacht Arthur noch auf. Sein Zimmer ist auf dem gleichen Gang." Nami nickte und Zorro machte die Tür einen Spalt breit auf und schaute auf dem Gang nach, doch nirgends war jemand zu sehen. Er zog Nami auf den Gang und schloss hinter ihr die Tür. "Welches ist deins?" Sie zeigte auf drei Türen, die alle nahe bei einander lagen. "Alle, die in der Mitte ist mein Zimmer, rechts ist das Bad und links das Ankleidezimmer." Nami öffnete die mittlere Tür und ging hinein. Das Zimmer war riesig, wie Nami fand. Zorro folgte ihr und schloss die Tür. "Das ist also dein Zimmer.", meinte Nami und ging in die Mitte des Raumes um alles besser sehen zu können. "Jup, das größte, was ich bis jetzt hatte. Nichts besonderes, der Kleiderschrank ist recht klein im Ankleidezimmer, aber dafür ist das Bad umso größer." Nami steuerte auf das Ankleidezimmer zu und betrat es. Drinnen standen drei große Spiegel und ein gigantischer Kleiderschrank. Vorsichtig öffnete sie ihn und bestaunte die Klamotten, die Zorro alle besaß. Als sie wieder zu Zorro kam, sagte sie: "So viele Klamotten habe ich noch nie gesehen und ich besitze ja schon über hundertfünfzig Kleider." "Naja, du musst mal den Schrank meiner Mutter sehen, der ist voll. Dagegen ist mein Schrank leer." Nami steuerte auf das Badezimmer zu und betrat es. Mitten im Zimmer stand eine große Badewanne, eher ein Pool, in den mindestens 10 Leute Platz hätten. Der Boden war aus fast schwarzem Marmor und Alabaster. Das ganze Bad war in hellen Farben gehalten. Es roch angenehm nach Lilien. Zorro kam zu Nami ins Bad. "Na? Gefällts dir?" "Ich find's wunderschön." "Komm." Zorro packte Namis Hand und zog sie wieder in sein Zimmer. Dort legte er seine Arme um sie. "Und was willst du nun machen?" "Vielleicht das hier..." Leidenschaftlich küsste er seine Freundin, die den Kuss erwiderte. Langsam bewegten sie sich aufs Bett zu und ihre Küsse wurden immer leidenschaftlicher und fordernder. Zorro küsste sich von ihren Lippen zu ihrem Hals hinab. Namis Hände wanderten von seinen Schultern zu seiner Brust, wo sie anfing die Goldknöpfe seiner Jacke zu öffnen. Währenddessen küsste Zorro immer noch ihren Hals. Es fühlte isch an, als ob kleine Stromschläge durch ihren Körper fahren würden. Jede Stelle ihres Halses, die Zorro berührte, kribbelte, als ob sie nach einer weiteren Berührung verlangte. Endlich hatte Nami alle Knöpfe geöffnet dun sie schob langsam die Jacke von Zorros Schultern. Auch Zorro öffnete nun die Bänder auf Namis Rücken, die die Coursage zusammen hielten. Nami zog ihn wieder zu sich hoch und küsste ihn, während sie sich von dem Mieder trennte. Auch Zorro blieb nicht untätig, er knöpfte sein Hemd auf und zog es aus. Nami löste sich kurz von Zorros Lippen um ihren Rock aus zu ziehen. Nun stand sie nur noch in Slip und einem weißen Top da. Zorro betrachtete seine Freundin grinsend. "Na, gefällt dir, was du siehst?", fragte sie herausfordernd. "Vielleicht. Find's doch heraus.", meinte Zorro grinsend. Nami wollte gerade etwas darauf erwidern, da spürte sie auch schon wieder Zorros Lippen auf ihren. Er umfasste ihre Hüfte und trug sie zum Bett, doch ihre Lippen trennten sich kein einziges Mal. Sanft legte er sie aufs Bett und küsste sich von ihren Lippen wieder zu ihrem Hals. Seine Hände wanderten unter ihr Top und schoben es langsam nach oben. Nami grinste in sich hinein, Zorro war so gedankenversunken. Gerade wollte er ihr das Top endgültig ausziehen, da klopfte es an der Tür. Zorro und Nami rissen die Augen auf und bewegten sich nicht. Wieder klopfte es. "Das ist doch jetzt nicht deren Ernst, oder?", fragte Zorro. "Geh lieber, vielleicht ist es ja wichtig.", meinte Nami. "Es tut mir leid, Nami." "Ach schon gut." Zorro stand auf und zog sich sein Hemd über. Er öffnete die Tür einen Spalt breit und Arthur kam herein gestürmt. Nami griff nach der Decke und bedeckte hastig ihren Körper. "Sir, es ist sehr wichtig. Ihr Vater möchte mit ihnen sprechen." Erst jetzt bemerkte er Nami, die immer noch im Bett saß. "Oh, ich komme wohl ungelegen." "Jetzt ist es sowieso zu spät. Ich komme sofort." "Ehm ja." Mit hochrotem Kopf verließ Arthur das Zimmer wieder und Zorro und Nami sahen sich an und brachen in schallendes Gelächter aus. Erst nach einigen Momenten beruhigten sie isch wieder. Zorro ging zu Nami und setzte sich an die Bettkante. "Nami, es tut mir leid. Mein Vater möchte mit mir reden, ich weiß auch nicht worüber. Ich beeil mich." "Da kann man wohl nichts machen.", meinte Nami. Zorro gab ihr einen kurzen Kuss und verließ das Zimmer. Nami stand auf und wickelte isch die Decke um den Körper. Sie suchte sich ein Buch aus dem großen Bücherregal, legte sich wieder ins Bett und fing an zu lesen. Zorro ging durch die Botengänge und kurze Zeit später kam er auf dem Gang an, wo das Arbeitszimmer seines Vaters war. Er klopfte und wartete nicht auf die Antwort und betrat das Zimmer. Sein Vater saß an seinem Schreibtisch. "Setz dich!", sagte er ohne auf zu sehen. Zorro setzte sich auf einen Stuhl vorm Schreibtisch. "Was ist so wichtig, dass du mir es nicht morgen früh erzählen kannst?" "Es ist sehr wichtig, Zorro. Dieses Gespräch muss erstmal unter uns bleiben, dass musst du mir versprechen." "Ja.. gut." "Es geht um Assburg." "Was ist mit ihm?" "Meine Leute haben herausgefunden, dass er vielleicht..." Kapitel 18: Neue Klamotten -------------------------- Neue Klamotten Kapitel 18- neue Klamotten "Was ist so wichtig, dass du mir es nicht morgen früh erzählen kannst?" "Es ist sehr wichtig, Zorro. Dieses Gespräch muss erst mal unter uns bleiben, dass musst du mir versprechen." "Ja.. Gut." "Es geht um Assburg." "Was ist mit ihm?" "Meine Leute haben herausgefunden, dass er vielleicht..." "Was?" "Meine Leute haben die Befürchtung, dass Assburg einen Krieg anzetteln will." "WIEBITTE? Er will Krieg führen?" "Sicher sind sich meine Leute nicht, aber wir haben eine Nachricht von Assburg erhalten. Er möchte sich morgen mit uns treffen um zu verhandeln." "Aber warum? Doch nicht etwa wegen..." "Doch, wegen Nami. Morgen will er uns in Lyon treffen." "Lyon gehört zu Aregon." "Ich weiß, aber es ist neutrales Gebiet. Der König ist auch einverstanden. Um 14:00 im Konferenzsaal des Rathhauses. Zorro, wir müssen den Krieg unbedingt verhindern." "Ich weiß, aber wie? Ich werde Nami auf keinen Fall diesem... dieser Person überlassen." "Das verlange ich auch gar nicht, das steht außer Frage. Aber wir müssen den morgigen Tag abwarten." "Weiß Mum davon?" "Nein, ich erzähle deiner Mutter davon, wenn wir morgen wieder zurück kommen. Vergiss nicht, keiner darf davon erfahren!" "Ja, schon gut." "Geh wieder schlafen." "Gute Nacht." "Nacht, mein Sohn." Zorro stand auf und verließ das Zimmer. Er ging wieder zurück zu seinem Zimmer und trat leise ins Zimmer. Das Licht war immer noch an. Er schlich sich ins Ankleidezimmer und zog sich seine Trainingssachen an. Jetzt konnte er nicht schlafen. Er musste nachdenken und dies ging am besten beim reiten oder trainieren. Mit seinen drei Schwertern in der Hand öffnete er die Tür, blickte noch mal zu Nami und ging. "Na, fleißig am trainieren?", fragte plötzlich jemand. Zorro hielt inne und drehte sich zu Jean um. "Ich musste nachdenken, aber was machst du hier draußen?" "Ich war gerade in den Ställen." "Was macht Willows Verletzung?" "Sie verheilt gut." "Das arme Pferd ist aber auch hart gestürzt." Er fing wieder an seine Gewichte zu heben. "Ja, das ist er... sag mal, wie war es?" "...*keuch*... was... *keuch*...?" "Du weißt, was ich meine." "Es ist nichts passiert." "Das glaub ich nicht, komm erzähl schon." "Es ist nichts passiert. Wir wurden von Arthur gestört, ich musste zu meinem Vater." "Das ist nicht dein Ernst? Arthur hat euch gestört? Der kommt auch wirklich immer im falschen Moment." "Ach halt den Mund, Jean", meinte Zorro mit einem Grinsen im Gesicht. Er konnte erkennen, dass Jean mindestens genauso grinste. Langsam färbte sich der Himmel sich in ein leuchtendes rot und Zorro hörte auf zu trainieren. Es musste ungefähr 06:00 sein, als er sich frisch geduscht zu Nami ins Bett sinken ließ. Diese öffnete kurz die Augen. "Wie spät ist es?", fragte sie. "Du kannst noch weiter schlafen." Nami schloss wieder die Augen und kuschelte sich an Zorro. "Zorro... aufstehen." Zorro bewegte sich nicht. "Zorro... komm schon, du musst aufstehen." Langsam öffnete Zorro die Augen und sah direkt in Namis. Er lag auf dem Bauch und sie hatte sich vors Bett gekniet. "...Morgen." "Morgen. Das Frühstück ist gleich fertig." "... Was hast du da an?" "Das ist ein Kleid deiner Mutter, sie war gerade hier und hat es mir gebracht. Es ist aus der Zeit, da war deine Mutter in meinem Alter. Das Kleid ist zwar ein bisschen zu groß, aber sieht immer noch gut aus." Nami trug ein dunkelgrünes Kleid mit langen Ärmeln und einem roten Stoffgürtel. "Bist du schon lange wach?" "Seit einer Stunde fast." "Wie spät ist es?" "Acht Uhr. Du musst wirklich aufstehen, sonst kommen du und dein Vater noch zu spät." Sofort war Zorro hellwach. "Hat... hat er dir davon erzählt?" "Dein Vater meinte, ihr müsst zu irgendeinem Treffen. Ganz wichtig und deshalb musst du auch aufstehen." Langsam erhob sich Zorro. Er hatte schon gedacht, dass Nami Bescheid wusste. Langsam ging er ins Bad und duschte. Nur mit einem Handtuch um den Hüften kam er aus dem Bad. Er wollte eigentlich ins Ankleidezimmer, doch Nami stellte sich ihm in den Weg. Fragend sah er sie an. Nami legte langsam ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn. Zorro legte seine Arme um sie, doch trennte er sich kurz darauf wieder von ihr. "Wie du schon gesagt hast, ich muss los." Er ließ Nami stehen und ging ins Ankleidezimmer. Nami stand reglos da und starrte Zorro hinterher. Dieser Mann verwirrte sie total. Sie hatte gerade gespürt, dass Zorro liebend gern weiter gegangen wäre. Doch hatte er sie stehen lassen. Sie setzte sich in Zorros Schreibtischstuhl. Er war wirklich bequem, so ließ es sich arbeiten. Zorro kam wieder aus dem Nebenzimmer. Er knöpfte sich das Hemd zu und Nami sah ihn lächelnd an. "Fertig?", fragte er. Sie nickte und gemeinsam gingen sie zum Speisesaal. Als sie in den Saal traten, saß nur noch Zorros Mutter dort. "Geh schon mal vor, ich komme gleich. Ich muss nur noch mal kurz zu meinem Vater." "Wie du willst." Zorro verließ den Raum und Nami setzte sich zu seiner Mutter. "Guten morgen Nami. Wie ich sehe, passt das Kleid einigermaßen." "Naja, es ist ein bisschen zu groß, aber nur eine Größe." "Es steht dir wirklich gut." "Danke Majestät." "Nenn mich doch bitte Elisabeth. Wenn du willst, lass ich dir das Kleid umnähen." "Aber es ist doch dein Kleid." "Ich werde es sowieso nie wieder tragen können, es würde nur in meinem Schrank hängen." "Nagut... entschuldige die Frage, aber wisst du, was der König gestern so wichtiges mit Zorro besprochen hat?" "Nein, leider nicht. Mir wurde auch nichts erzählt." "Schade, aber da kann man wohl nichts machen. Also, guten Appetit." "Danke, dir auch." Gerade als die beiden fertig waren, kam Zorro rein. "Entschuldigt, dass ich so spät komme." "Wir haben uns prima amüsiert.", meinte Zorros Mutter. "Nami, kommst du mal kurz mit?" "Ich bin sowieso fertig. Guten Tag wünsche ich dir noch." "Ich dir auch, Nami." Nami stand auf und folgte Zorro aus dem Speisesaal. Mitten im Gang drehte er sich zu Nami um. "Was wolltest du mir denn sagen?" Zorro verschränkte seine Arme hinter ihrem Rücken und sah ihr in die Augen. "Ich muss gleich mit meinem Vater zu einem Treffen in Lyon. Aber ich versuche, so schnell wie möglich wieder zu kommen. Wenn du willst, geht Jean mit dir in den Wald oder er zeigt dir das Schloss und das Gelände." "Ich krieg den Tag schon rum, keine Sorge." Nami lächelte ihren Liebsten an und küsste ihn. "Also, bis nachher." Nami war in Zorros Zimmer zurück gekehrt und hatte eine Dienerin um Zorros ältere Klamotten gebeten. Es klopfte an der Tür und herein kam die Dienerin mit einem Arm voller Kleider, hinter ihr noch ein Diener mit Anziehsachen. "Das war alles, was ich finden konnte." "Das reicht schon, danke." "Ich werde ihnen beim suchen helfen. Was brauchen sie denn?" "Ich brauche eine Hose und ein Hemd, ich wollte gleich reiten gehen mit Jean Demond." "Ich kenne ihn." Ein leichter Rotschimmer bildete sich auf dem Gesicht der Dienerin, was Nami sofort bemerkte. "Er ist ein netter Kerl." "Ja, ich habe euch mit ihm auf dem Ball gesehen." "Wie heißt du?" "Mein Name ist Pia. Majestät hat angeordnet, dass ich ihnen, solange sie im Schloss sind, helfen soll. Egal was ist, sie können immer nach mir rufen." "Oh danke, aber nenn mich bitte Nami." "Wie ihr wollt, ich meine wie du willst." "Dann lass uns mal anfangen." Sie suchten nach einer Hose und plötzlich sagte Pia: "Sieh mal, die könnte passen." Sie hielt eine schwarze Hose, die grün schimmerte, in die Höhe. (so ne Hose, die Zorro sonst auch immer trägt) "Das war mal eine Trainingshose vom Prinzen, ich kann mich noch daran erinnern." "Sag mal, wie lange bist du schon im Schloss?" "Seit 4 Jahren fast. Damals habe ich hier angefangen, da meine Familie die Steuern nicht zahlen konnte. Und nach zwei Jahren waren die Schulden abbezahlt. Ich bin aber trotzdem hier geblieben. Hier habe ich ein Dach überm Kopf, kriege was zu essen und die Bezahlung ist auch nicht schlecht." "Warum konntet ihr die Steuern denn nicht bezahlen?" "Mein Vater ist Schmied und er hatte vor 4 Jahren einen Unfall. Er verdient zwar noch genug für die Familie, aber nicht genug für die Steuern, also arbeite ich hier." "Gefällt dir deine Arbeit?" "Ja, es macht viel Spaß und alle sind sehr nett. Ich habe sehr viele Freunde gefunden, darunter der Prinz." "Oh, du kennst Zorro also persönlich?" "Ja, er ist ein guter Kumpel von mir geworden. Aber er hat viele Diener hier als Freunde... hier ist ein Hemd, oh das ist aber kaputt, das kann man wegschmeißen." Sie heilt ein zerfetztes Hemd in die Luft. "Aber ich habe eins gefunden. Schau mal, das müsste mir doch eigentlich passen." Nami deutete auf ein weißes Hemd. "Ja, zieh die Sachen mal an." Nami stand auf, nahm die Sachen und ihr weißes Top mit ins Ankleidezimmer. Man hörte das Geräusch von zerreißendem Stoff. Plötzlich klopfte es und Pia öffnete die Tür. "Ja?" "Oh hallo Pia." "Hallo Jean." "Ich soll Nami Mellosé zum ausreiten abholen." "Komm rein." Pia ließ Jean ins Zimmer. "Sie zieht sich gerade um." "Ok." "Du Pia, ich bin fertig." "Dann komm raus." Jean fragte: "Darfst du sie mit ihrem Vornamen ansprechen?" "Ja." "Ich weiß nicht, ob mir das wirklich steht, ich meine ne schwarze Hose und ein weißes luftiges Hemd?" Jean schmunzelte. "Komm raus, es kann schon nicht so schlimm aussehen." "Denkst du wirklich? Es sind Zorros Sachen. Du darfst aber nicht lachen!" "Nein, ich lache nicht." Nami kam aus dem Ankleidezimmer. Jean und Pia starrten sie an. Sie sah sogar in der Hose, die bis zu der Mitte der Unterschenkel zerrissen war, und dem weiten Hemd, das sie an den Enden zu einem Knoten gebunden hatte, sodass man ein Stück ihres Bauches sehen konnte, einfach unglaublich hübsch aus. "Oh, Jean?" "Ehm ja, ich soll dich zum reiten abholen." "Sagt mal, wie seh ich aus? Ich war mir nicht sicher, ob das so geht." "Du siehst einfach wunderschön aus, Nami.", sagte Pia. "Gut, dann können wir los." Jean nickte und sie verließen das Zimmer. "Wo willst du als erstes hin?" "Ehm wie wär's mit dem Stall?" "Gern." Jean führte sie zu den Stallungen. Nami wurde sofort von Sky und Shadow begrüßt. Nami ging zu den beiden in die Box. "Na ihr? Kara und Jessy habe ich heute nicht dabei, die sind zuhause." "Du kennst die beiden?" "Ja, Zorro ist immer auf ihnen geritten." "Komm, wir suchen uns ein paar Pferde aus." "Kann ich vielleicht Sky reiten?" "Wie du willst." Nami holte Sky aus seiner Box und sattelte ihn. Auch Jean holte sein Pferd, eine braune Stute, aus der Box und nach einer Viertelstunde konnten sie los reiten. Den restlichen Vormittag verbrachten sie auf den Feldern und im Wald. Nami mochte Jean, er war ein wirklich netter Kerl. "Du sag mal, Jean.?" "Ja?" "Was hältst du von Pia?" "Sie ist sehr nett." Ein leichter Rotschimmer machte sich auf seinem Gesicht breit, Nami bemerkte dies. "Sie findet dich auch nett." "Wirklich?" "Ja." Jean lächelte zufrieden." Gegen 14:00 ritten sie zurück zum Schloss. "Bis bald, Jean." "Bis dann." Nami ging in den Speisesaal, sie hatte großen Hunger nach diesem Ritt, und aß zu Mittag. Danach machte sie sich auf den Weg zu Zorros Zimmer. Leider kannte sie sich noch nicht so gut aus, so musste sie immer irgendwelche Diener oder Wachen nach dem Weg fragen. Nach dem 1000x in die falsche Richtung gehen erreichte sie endlich seine Zimmer. Als sie das Zimmer betrat, legte Arthur gerade etwas auf Zorros Schreibtisch. "Oh Fräulein Nami." "Hallo Arthur." "Wie geht es euch?" "Ganz gut, danke." "Das freut mich zu hören. Ehm... wollen sie vielleicht alleine sein?" "Nein, bleib ruhig." Arthur nickte und sortierte die Akten auf Zorros Schreibtisch. Nami setzte sich in einen Sessel und sah Arthur bei seiner Arbeit zu. "Das muss aber eine aufwändige Arbeit sein, den Schreibtisch von Zorro auf zu räumen." "Das ist es auch. Er legt oft Akten in einen Stapel, in die sie gar nicht rein gehören. Wenn er sieht, dass ich seinen Schreitisch aufgeräumt habe, ist er erst immer ein bisschen sauer, aber das legt sich schnell. Er bemerkt dann meistens, dass er die Sachen schnellere wieder findet als vorher." "Das kann ich mir gut vorstellen. Wie lange arbeiten sie nun für die Königliche Familie?" "Seit 25 Jahren." "Also haben sie Zorros Geburt mit erlebt." "Ja, genau. Er wurde in einer sehr stürmischen Nacht geboren. Die Königin lag nur wenige Stunden in den Wehen. Um 2:00 Nachts war er dann da." "Von da an waren sie sein Gentlemans Gentleman?" "Genau." "Und wie war er so als Kind?" "Er war sehr stürmisch. Seine Mutter hat sich oft Sorgen um ihn gemacht. Er hat sich auch immer irgendwie weh getan, aber das hat im nie was ausgemacht. Und als dann seine Freundin gestorben ist..." "Seine Freundin starb?" "Ja, sie fiel eine Treppe herunter und brach sich das Genick. Damals hatte er in einer Kampfschule angefangen und sie war die Tochter des Meisters. Er war 10 und sie war 15, als sie starb. Von ihr hat er auch ein Schwert." Nami hörte Arthur gespannt dabei zu, wie er ihr die ganze Geschichte erzählte. Einige Stunden zuvor: Um 14:00 betraten Zorro und sein Vater den Konferenzsaal des Rathhauses. Assburg wartete bereits. "Da sind sie ja." "Guten Tag", sagte der König, während er und Zorro sich setzten. "Wollen wir gleich zur Sache kommen. Sie haben mein Schreiben bekommen?" "Ja, wir hoffen natürlich, dass sich ein Krieg vermeiden lässt." "Das wird schwierig. Mir wurde etwas genommen, was sehr wichtig für mein Herzogtum ist, meine Nachfolge ist in Gefahr." Zorro ballte die Fäuste, dieser Mann wollte Nami nur, damit seine Nachfolge gesichert war. "Was wollen sie?", fragte Zorros Vater. "Ist das nicht offensichtlich? Ich will mein Weib wieder." "Gibt es nicht eine andere Möglichkeit? Vielleicht Geld?" "So viel Geld gibt es auf der ganzen Welt nicht. Ich will das Weib!" "Dafür würden sie sogar über Leichen gehen?", fragte Zorro. "Wenn's sein muss, ja. Also was werden sie jetzt tun?" "Dann haben wir wohl keine andere Wahl, dann wird ein Krieg unumgänglich sein." Er stand auf und verließ den Konferenzsaal, Zorro folgte ihm. Sie stiegen in die kutsche ein. "Wir werden jetzt kurz einen alten Freund von mir besuchen." "Wen meinst du?" "Das wirst du gleich sehen." Sie fuhren wieder zurück in ihr Königreich, doch nicht Richtung Schloss, sondern sie fuhren Richtung Westen. Nach einer halben Stunde kamen sie an einem Haus nahe dem Waldrand an. Zorro erinnerte sich an dieses Haus, früher war er oft mit seinem Vater hier. Die zwei stiegen aus der Kutsche. Plötzlich öffnete sich die Haustür und heraus kam ein kleiner, in die Jahre gekommener Mann. Mit seinen kurzen grauen Haaren, seinem grauen Bart und seinen dunklen Augen sah er sehr freundlich aus. Ein Goldzahn zierte sein verschmitztes Lächeln. "William!" Herzlich begrüßte er den König und Zorro. "Was macht ihr denn hier? Kommt erst mal rein." Sie betraten das Haus und sofort kam ihnen eine kleine, füllige Frau mit braungrauen Haaren entgegen. "Oh William, Zorro. Wir haben uns ja eine Ewigkeit nicht mehr gesehen." "Hallo Jane. Wie geht's dir?", fragte Zorro. Er kannte diese Frau. Früher hatte sie immer Kuchen für ihn und seine Eltern gebacken. "Gut, sehr gut. Wollt ihr Tee?" "Gern." Der Hausherr führte seine Gäste ins Wohnzimmer. "Was führt euch zu uns?" "Augustus, mein alter Freund, es fällt mir schwer es zu sagen. Uns steht ein Krieg bevor." "Gegen wen?" "Sir Assburg." "Ich kenne ihn. Welchen Grund hat er dazu?" William sah seinen Sohn an, dieser antwortete: "Es geht um eine Frau, eher gesagt, meine Freundin. Ihre Eltern haben sie ihm versprochen, aber es hat sich halt ein bisschen was geändert. Aber er möchte sie unbedingt heiraten, dafür will er sogar über Leichen gehen." Augustus stutzte. "Er lässt sich auch nicht mit Geld umstimmen. Wir haben alles versucht." "Jetzt verstehe ich, warum ihr hier seid." Eine Stunde später (so gegen 16:00): "Du kannst dich auf mich verlassen, ich mach das schon." "Danke, Augustus. Also bis dann." Zorro und William stiegen wieder in die Kutsche ein und fuhren Richtung Schloss. Während der Fahrt sprachen sie kein Wort. Es war so gegen 20:30, als sie am Schloss ankamen. Nami war nach der Unterhaltung mit Arthur noch mal in den Stall gegangen, hatte zu Abend gegessen und stand nun auf dem Balkon von Zorros Zimmer. Arthur hatte ihr gesagt, dass dieser erst seit kurzer Zeit existierte. Verträumt sah sie in den Sternenhimmel. Der Mond hatte seine volle Pracht bereits zur Schau gestellt und die Sterne funkelten. Jeden Tag wurde es nun früher dunkel. Nami machte sich so langsam Sorgen um Zorro. Was, wenn ihm was zugestoßen war? Nein, daran wolle sie gar nicht erst denken. Zorro konnte sich verteidigen. Wahrscheinlich hatte der Termin so lange gedauert und die Anreise nach Lyon dauerte mit der Kutsche auch schon 4 ½ Stunden. Trotzdem machte sich Nami Gedanken um Zorro. Sie sah in den Himmel herauf und da war er wieder, dieser Falke. Gestern Nacht hatte er schon seine Runden am Himmel gezogen. Kapitel 19: 10.000 Menschen --------------------------- 10.000 Menschen Kapitel 19- 10.000 Menschen Wahrscheinlich hatte der Termin so lange gedauert und die Anreise nach Lyon dauerte mit der Kutsche auch schon 4 ½ Stunden. Trotzdem machte sich Nami Gedanken um Zorro. Sie sah in den Himmel herauf und da war er wieder, dieser Falke. Gestern Nacht hatte er schon seine Runden am Himmel gezogen. Sie beneidete diesen Vogel darum, dass er die Welt von oben betrachten konnte. Er konnte fliegen, wohin er wollte. Er konnte tun, was er wollte. Er hatte alles im Blick. Eine kühle Briese wehte auf und Nami fröstelte ein wenig. "Der Mond ist aber groß heute Nacht." Nami drehte sich um. Zorro stand vor ihr und sah sie an. Nami ging auf ihn zu und verschränkte ihre Arme hinter seinem Nacken, er verschränkte seine Arme hinter ihrem Rücken. "Hi Süße.", flüsterte er. "Hi." Und sie verschmolzen in einem langen Kuss. Nach einiger Zeit lösten sie sich wieder von einander. "Wie war dein Tag?" "Ich war mit Jean ausreiten. Wirklich ein netter Kerl, aber sonst ist nichts wichtiges passiert." "Deswegen hast du wohl auch meine alten Sachen an." "Ich kann doch nicht in dem Kleid deiner Mutter reiten." "Sieht gut aus." "Danke. Und wie war dein Tag? Du warst ganz schön lange weg." "Hast du mich vermisst? Der Termin in Lyon hat nicht wirklich lange gedauert, aber danach sind wir noch zu einem alten Familienfreund gefahren." "War dieses Treffen sehr wichtig?" "Ja, aber ich erzähl dir ein andern mal davon." "Nagut. Sag mal, fliegt dieser Falke immer hier rum?" Nami deutete in den Himmel, wo das Tier immer noch seine Runden drehte. Zorro löste die Umarmung und ging aufs Geländer zu. Kurz pfiff er und sofort flog der Falke auf ihn zu. Gekonnt landete er auf Zorros rechtem Arm. "Darf ich vorstellen? Das ist Djingiskhan, aber alle nennen ihn nur Khan." Langsam ging Nami auf die beiden zu. "Du hast einen Falken, der Djingiskhan heißt?" "Ja, er ist unter anderem mein Jagdfalke. Ich habe ihn schon seit 10 Jahren." "Und er fliegt nicht einfach so davon? Ich meine, die Möglichkeit hat er ja." "Nein. Er ist mir auch immer in den Wald gefolgt, als wir uns getroffen haben." "Das habe ich gar nicht gemerkt." "Das ist ja auch der Sinn der Sache, man soll ihn auch nicht bemerken. Ich habe ihn natürlich gehört und gesehen, aber ich kenn ihn ja auch schon lange." Nami streckte vorsichtig die Hand nach dem Falken aus und berührte seine Federn. Khan schien das zu mögen und so strich Nami über seine weichen Federn. "Ein sehr schönes Tier." "Und morgen zeige ich dir mein Lieblingspferd. Khan ist immer mit dabei, wenn ich mit dem Pferd reite." Zorro pfiff erneut und Khan schwang sich wieder in die Lüfte. Nami sah ihm verträumt nach, doch Zorro riss sie aus ihren Gedanken, indem er sie an der Hand wieder rein zog. Drinnen fielen sie wieder in einen leidenschaftlichen Kuss, aus dem bald eine wilde Knutscherei wurde. Wieder bewegten sie sich aufs Bett zu, doch bevor sie es erreicht hatten, klopfte es auch dieses Mal an der Tür. >Warum gerade jetzt? Immer stören die im falschen Moment< dachte Zorro. "Tut mir leid, Nami." "Jaja, geh schon." "Ich komme sofort wieder, versprochen." Zorro lief zur Tür und ging hinaus. Draußen stand Arthur mit einem kleinen Brief in der Hand. "Was ist es denn dieses Mal?" "Eine Nachricht für euch, Sir." "Von wem?" "Von ihrem Vater." Er überreichte Zorro den Brief und Zorro öffnete ihn sofort. Er las die Zeilen und ging schnurstracks an Arthur vorbei ins Arbeitszimmer seines Vaters. "Stimmt das?" "Ja, leider. Ich habe gerade seinen Brief gelesen. Hier." William (ich nenn den König jetzt immer so) reichte Zorro den Brief und Zorro las ihn durch. Zwischendurch weiteten sich seine Augen einige Male. "Das glaube ich nicht. Das kann doch nicht sein Ernst sein." "Ist es aber. Gut, dass wir bei Augustus waren, aber ich weiß nicht, ob das reichen wird. Wir müssen junge Männer aus dem Volk suchen. Alle freiwilligen, von 17 bis 27." Sofort dachte Zorro an Namis Freunde. Auch sie würden in den Dienst kommen. "Ich wollte, dass du das weißt. Geh jetzt lieber wieder schlafen, morgen werden wir uns noch oft genug den Kopf darüber zerbrechen." "Gut." Zorro verließ das Zimmer wieder und ging zurück in sein Zimmer, wo Nami sich schon in sein Bett gesetzt hatte. Er wollte lieber morgen mit ihr darüber sprechen, jetzt war der falsche Augenblick dafür. "Da bist du ja wieder." Zorro ging zu ihr und setzte sich zu ihr. "Wo haben wir aufgehört?" "Ich glaube, hier." Langsam näherten sie sich und er küsste sie. Sie erwiderte den Kuss. Zorros Hände wanderten unter ihr Hemd und zogen es ihr unwirsch aus. Nami wunderte sich etwas, dass er es jetzt plötzlich so schnell hatte, sagte aber nichts dazu. Zorros Hände wanderten weiter nach unten und öffneten ihre Hose. Schnell riss er ihr diese vom Körper und warf sie beiseite. Nami wusste nicht, was sie tun sollte. Zorro war wie ausgewechselt. Vorher war er zärtlich und rücksichtsvoll, doch jetzt? Zorro fuhr mit der Hand hinter ihren Rücken und öffnete ihren BH, der sofort verschwand. Seine Lippen wanderten ihren Hals hinab, doch seine Küsse waren alles andere als angenehm. Seine Hände krallten sich in ihren Rücken. "Zorro, bitte...", sagte sie leise und versuchte, ihn ein bisschen von sich weg zu drücken, doch er reagierte nicht. Im Gegenteil, er drückte sie so sehr an sich, dass sie fast keine Luft mehr bekam, er war rau und stürmisch. Er tat ihr weh, körperlich und sogar ein bisschen seelisch. So wollte sie es auf keinen Fall das erste Mal erleben. Sie hatte es sich auf jeden Fall anders vorgestellt. Sie verstand einfach nicht, warum Zorro so ausgewechselt war. "Zorro, du..." Und so wurde es Nami zu viel. Auch auf die Gefahr hin, dass sie Zorro verlieren könnte, stieß sie Zorro von sich weg und bedeckte ihren Körper mit der Decke. In ihren Augen war Verzweifelung, Angst und Besorgnis zu erkennen. Zorro sah sie fragend an, doch dann verstand er. Abrupt stand er auf. "Ach Mist.", rief er aufgebracht. Nami zuckte zusammen. Zorro ging zu seinem Schreibtisch rüber und ließ sich in seinen Schreibtischstuhl fallen. Er fuhr sich übers Gesicht und durch die Haare. Er versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. Nami blieb regungslos im Bett sitzen. "... was... Was ist los mit dir?", fragte sie nach einer Weile sehr leise, doch Zorro hatte es gehört. Er stütze die Stirn auf beide Hände. "Nami, es tut mir leid. Ich wollte dir nicht wehtun..." Nami stand auf und zog sich das Hemd über und knöpfte es zu. Da es Zorros Hemd war, war es ihr zu groß, doch bedeckte es gerade eben ihren Po. Langsam ging sie auf Zorro zu. Der sah zu ihr auf. Nami blieb direkt vor ihm stehen, nahm seine Hände und zog ihn hoch. Sie nahm seine Hände in ihre. Er wollte sie schon wieder loslassen, doch sie ließ nicht locker und hielt seine Hände fest. Sie standen sich jetzt gegenüber. Nami sah ihm in die Augen. "Es tut mir so leid, Nami..." Doch sie schüttelte nur den Kopf und sagte: "Schon gut... Was ist los mit dir? Du bist so... anders." "Ach Nami, ich..." Nami sah ihn fragend an, doch es fiel ihm schwer, darüber mit ihr zu reden. "Zorro, habe ich vielleicht was falsch gemacht..." Zorro ließ ihre Hände los und ging zum Fenster. Nami sah ihn an. "Zorro, es tut mir leid, wenn ich was falsches..." "Nein, du kannst nichts dafür. Nur ER kann was dafür..." "Wen meinst du?" "Nami, ich muss mit dir reden. Es ist sehr wichtig." "... Ok." Zorro drehte sich zu ihr um. Er wollte nicht um den heißen Brei herum reden, so sagte er es ganz klar. "Es geht um Assburg. Er will Krieg führen." Nami sah ihn ungläubig an, dass konnte nicht sein Ernst sein. "Wie bitte? Krieg? ... aber warum?" "Er konnte es nicht akzeptieren, dass du ihn nicht heiraten willst und mit mir zusammen bist. Ein Späher meines Vaters hat heraus gefunden, dass Assburg 10.000 Menschen gekauft hat." "Wie viele?" "Da hast du schon richtig gehört, 10.000 Menschen, die für ihn in den Krieg ziehen sollen." "... Zorro, du musst diesen Krieg verhindern! Um jeden Preis!", sagte Nami etwas lauter. "Was glaubst du, was ich versucht habe? Es bringt nichts.", sagte er noch lauter als Nami. "Du kannst das nicht zulassen!" "Nami, ich habe schon alles versucht, er lässt sich nicht umstimmen!" "Vielleicht doch, wenn ich..." "Sprech diesen Satz ja nicht zuende, denk gar nicht erst daran. Ich werde dich nicht diesem Kerl überlassen! Auf gar keinen Fall." Langsam ging sie auf ihn zu und legte seine Hände um ihren Körper. "Ich lass dich nicht gehen, niemals.", sagte er leise. "Aber was willst du tun?" "Ich weiß es nicht. Vielleicht ist ein Krieg unumgänglich." "Aber ich will nicht, dass so viele Menschen ihr Leben lassen müssen." "Ich versteh dich, aber ich glaube, dass es nur diesen Ausweg gibt." "Wirklich?" "Ja, leider. Aber lass uns lieber morgen darüber reden." Nami nickte. Zorro steuerte auf sein Sofa zu, doch Nami nahm seine Hand. Mit dem Kopf deutete sie zum Bett und zog ihn dorthin. Langsam stieg sie ins Bett, doch ließ sie Zorros Hand nicht los. Er folgte ihr, doch wollte er ihr immer noch nicht nahe kommen und Nami bemerkte dies. "Es ist alles in Ordnung, Zorro. Wirklich", sagte sie mit beruhigender Stimme. Zorro setzte sich aufs Bett, mit dem Rücken an der Wand, und nahm sie in seine Arme. "... Nami, es tut mir so leid, ich wollte dir vorhin nicht wehtun." "Ach vergiss das jetzt erst mal, es gibt wichtigeres." "Nein, ich habe dir, einem Menschen, den ich über alles liebe, Leid zugefügt. Nur weil ich sauer auf Assburg bin, habe ich nicht das Recht dazu, dir weh zu tun." "Ist schon gut, denk nicht mehr darüber nach." Sie lehnte sich noch mehr gegen ihn und schloss die Augen. Doch Zorro konnte das nicht einfach so vergessen, er musste immer daran denken. Sie hatte ihn gebeten auf zu hören, doch er hatte es einfach ignoriert. Er hatte einfach gehandelt ohne nach zu denken. Dieser Gedanke nagte an seinen Nerven. Das dürfte auf gar keinen Fall noch mal passieren. Zorro legte sich hin und auch Nami gesellte sich zu ihm und kuschelte sich an ihn, einen Arm auf seinem Bauch ruhend. Nami wachte um 3:00 nachts auf. Sie tastete nach ihrem Liebsten, doch dieser war nicht da. Verschlafen sah sie sich um, doch in der Dunkelheit erkannte sie das Zimmer nur schemenhaft. Doch dann erkannte sie ihn. Er stand auf dem Balkon. Nami wollte ihn schon ansprechen, da hörte sie Zorros Stimme. "Na du, ist dir langweilig? Sonst besuchst du mich doch nie um die Uhrzeit. Morgen reite ich mit Maharadscha aus, du kommst doch auch?" Zorro sah auf seinen Falken, der auf dem Geländer gelandet war und nun Zorros Hände auf seinem Gefieder spürte. Khan stieß einen Schrei aus und Zorro deutete ein "Ja" daraus. (Zorro, der Falkenflüsterer *g*) "Hast wohl gemerkt, das was nicht stimmt, ne? Das letzte mal, als du nachts zu mir gekommen bist, war am Donnerstag. An dem Tag bekam ich Namis Brief und bin mitten in der Nacht aufgewacht und hier nach draußen gegangen. Du hast wohl so was wie ein Gespür dafür entwickelt, mein alter Freund. Und du liegst richtig, es ist was passiert." Zorro senkte den Blick und strich dem Falken durch die Federn. Immer über die gleiche Stelle, bis Khan ihm schließlich in einen Finger zwickte um ihn aus seinen Gedanken zu reißen. Zorro schmunzelte. "Ich habe ihr wehgetan. Nami, du hast sie heute gesehen. Ich kann mir das nicht erklären, warum ich das tat. Sie hat mich gebeten, damit auf zu hören, aber ich habe es ignoriert. Es war nicht so, dass ich es nicht gehört habe, das habe ich... Das hätte niemals passieren dürfen. Da finde ich endlich mal die Richtige und dann bau ich so einen Scheiß. Wie konnte ich ihr nur so weh tun? Ich habe es in ihren Augen gesehen, sie hatte Angst. Meine eigene Freundin hatte Angst vor mir. Allein das ist ja schon schlimm." Nami schluckte, sie wusste nicht, dass das Zorro immer noch so zu schaffen machte. Leise stand sie auf und suchte sich ihren Weg durch das Zimmer. Plötzlich spürte Zorro, wie sich zwei Arme um seinen Bauch schlangen und sich ein zierlicher Körper an ihn schmiegte. Khan erhob sich wieder in die Lüfte und ließ Zorro und Nami zurück. Zorro drehte sich in der Umarmung um und legte zögerlich seine Arme um sie. "Ich wusste nicht, dass du immer noch darüber nachdenkst." Zorro schwieg. "Zorro, du musst mit mir über sowas reden." Stille trat ein und wurde nur durch das Rauschen der Bäume und das Pfeifen des Windes unterbrochen. Schließlich durchbrach Zorro die Stille. "Hattest du Angst?" "Wann?" "Gerade eben." Nami zögerte etwas mit ihrer Antwort. "Ja, ich hatte Angst. Du warst wie ausgewechselt und ich wusste nicht, was ich tun sollte. Du hast mir weh getan und..." Zorro schluckte. "Verzeihst du mir?" Kapitel 20: Die Nachricht im Saal --------------------------------- Kapitel 20- Die Nachricht im Saal "Hattest du Angst?" "Wann?" "Gerade eben." Nami zögerte etwas mit ihrer Antwort. "Ja, ich hatte Angst. Du warst wie ausgewechselt und ich wusste nicht, was ich tun sollte. Du hast mir weh getan und..." Zorro schluckte. "Verzeihst du mir?" "Natürlich, das habe ich doch schon längst." Sie näherte sich immer mehr seinem Gesicht und küsste ihn schließlich. Zorro war sichtlich erleichtert. Nami fröstelte ein bisschen und so gingen sie wieder rein. Sie legten sich ins Bett und schliefen sofort ein. Am nächsten Morgen stand Zorro schon sehr früh auf. Er sah zu Nami und beobachtete sie. >Wie süß sie aussieht, wenn sie schläft<. gerade wollte er aufstehen, da regte sich Nami. "... wohin gehst du? *gähn*" "Ich muss los, du kannst noch liegen bleiben, Arthur weckt dich nachher." "Och bleib doch noch hier..." "Nami, ich muss wirklich los. Wir haben gleich ein Meeting mit Augustus und einigen anderen wichtigen Leuten." "Stellst du mir diesen Augustus mal vor?" "Ja, irgendwann. Aber schlaf jetzt lieber weiter." "Wann sehen wir uns heute?" "Ich weiß es noch nicht, aber ich werde es dir ausrichten lassen." Nami nickte. Zorro drückte ihr noch einen Kuss auf die Stirn und stand nun endlich auf. "Ich wünsch dir nen schönen Tag" rief Nami ihm ins Ankleidezimmer hinterher. "Ich dir auch, Süße." Und schon war er verschwunden. Nami ließ sich wieder in die Kissen sinken und schlief sogleich weiter. Um 10:00 wurde sie von Arthur geweckt. Sie stand gähnend und sich streckend auf. Müde ging sie ins Bad und duschte. Es war schon sehr spät, Nami ging auf dem Balkon von Zorros Zimmer auf und ab. Zorro war viel zu spät dran, das machte ihr Sorgen. >Wo bleibt er nur? Ist vielleicht was passiert? Warum meldet er sich nicht? Warum hat er mir nichts ausrichten lassen? Was, wenn Assburg ihn gefangen genommen hat? nein, das darf ich gar nicht denken!< Plötzlich öffnete sich die Tür, Nami blickte auf. Ein sichtlich geschaffter Zorro betrat das Zimmer, hinter ihm Arthur mit einer Kiste. "Leg die Kiste einfach auf meinen Schreibtisch..." "Ja, Sir. Soll ich Ihnen noch einen Tee machen? Oder vielleicht etwas anderes?" "Nein, danke Arthur. Ich will das jetzt einfach nur fertig machen und dann ins Bett." "Gute Nacht, Sir." Arthur verließ das Zimmer und Zorro setzte sich an seinen Schreibtisch, er hatte Nami nicht bemerkt, dafür war er zu müde. Er griff in die Kiste, holte eine Akte hervor und öffnete diese. "Dann wollen wir mal..." Plötzlich spürte er zwei Hände auf seinen Schultern, die diese leicht anfingen zu massieren. "Na, wie war dein Tag?" Zorro drehte sich zu Nami um und zog sie auf seinen Schoß. "Anstrengend... und deiner?" "Ach ich bin erst ganz spät aufgestanden, habe gefrühstückt, mich wieder ins Bett gelegt und bin erst vor ungefähr vier Stunden wieder aufgestanden." "Wie gern würde ich mit dir tauschen..." "Du musst irgendwann mal ein Land regieren, da wird es wohl kaum möglich sein, dass du mal so einen Faulenzertag einlegst." "Wenn ich der zukünftige König dieses Landes bin, darf ich alles machen, was ich will. So habe ich es immer in meiner Kindheit gedacht.", grinste er. "Na ganz so leicht ist das auch nicht.", meinte Nami. Sie schielte leicht in die Kiste und entdeckte noch unzählige Akten. "Wie viele sind das?" "Keine Ahnung, viele?!" "Und die musst du alle noch heute machen?" "Ja, leider." "Da sitzt du doch bis morgen Früh dran." "Wird mir wohl nichts andres übrig blieben." Nami stand auf und setzte sich gegenüber von Zorro auf einen Stuhl. Zorro sah sie fragend an. "Was machst du da?" "Wenn du so lange wach bleiben musst, bleibe ich eben auch so lange wach." "Willst du wirklich bis morgen durchmachen?" "Wenn du bis morgen wach bleibst, bleibe auch ich bis morgen wach. Schließlich brauchst du doch einen, der dir Gesellschaft leistet." "Wie du willst, aber sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt." So machte sich Zorro an seine Arbeit und Nami saß geduldig die Zeit ab. Es war ungefähr zwei Uhr in der Nacht. Nami saß immer noch auf dem Stuhl vor Zorros Schreibtisch, sie hatte seit Stunden kein Wort mehr gesagt. Zorro arbeitete sich durch den Aktenstapel, doch ein Ende war nicht in Sicht. Er merkte jedoch, dass Nami inzwischen eingeschlafen war und grinste in sich hinein. >>Ich dachte mir schon, dass sie einschläft, aber dass sie so lange durchhält...<< doch nun konnte er seinen Blick nicht mehr von ihr abwenden. Sie sah unglaublich hübsch aus, wie sie da auf dem Stuhl saß, wie eine Dame, deren Augen geschlossen waren. Das fahle Licht seiner Schreibtischlampe zeichnete Schatten in ihr Gesicht und auf ihren Körper. Schließlich legte Zorro seine Feder beiseite und stand auf. Langsam ging er auf sie zu, den Blick dabei immer auf ihr ruhend, und schließlich blieb er vor ihr stehen. Vorsichtig hob er sie in seine Arme und trug sie zu seinem Bett. Nami jedoch hatte sich dabei in sein Hemd gekrallt und ließ ihn nicht mehr los. "Nami, ich muss noch weiter arbeiten... Nami, komm schon, lass mein Hemd los...", flüsterte er, doch es war aussichtslos, sie ließ ihn nicht mehr fort. Zorro sah noch einmal zurück zu seinem Schreibtisch und wieder zu Nami, die nun lächelte. "Nagut, du hast gewonnen." Mit diesen Worten legte er sich neben Nami auf den Rücken und augenblicklich kuschelte sich seine Freundin an ihn. Zorro sah sie etwas überrascht an, doch Nami schlief weiter. Am nächsten Morgen wachte Nami als erste auf. Sie lag noch immer in Zorros Armen, dieser schlief immer noch. Nami beschloss, ihn noch ein bisschen weiter schlafen zu lassen, er hatte es wirklich nötig. In den letzten Tagen hatte er sehr wenig Ruhe gehabt, er hatte sich seinen sorglosen Schlaf wirklich verdient. So döste Nami noch ungefähr eine halbe Stunde, bis sich auch Zorro langsam rührte. Etwas verwirrt sah er sich um, entdeckte aber Nami in seinen Armen. "Morgen..." "Oh, du bist ja endlich aufgewacht." "Was heißt hier endlich? Du hast mich schlafen lassen!", grinste Zorro, Nami lachte und rückte noch näher an Zorro heran. Seinen Arm hatte er um sie gelegt, ihr Arm ruhte auf seinem Bauch und ihre Hand strich über seine Brust. "Musst du heute wieder weg?" Zorro überlegte. "Na ja, ich muss heute Nachmittag in die Stadt, aber davor habe ich Zeit." "Du wolltest mir doch noch dein Lieblingspferd zeigen...", begann Nami. "Ach ja, das habe ich vollkommen vergessen. Dann reiten wir gleich los, wenn du willst." "Aber erst will ich hier noch ein bisschen liegen bleiben... schließlich hast du ja nicht jeden Morgen so viel Zeit." Dieser Satz verursachte ungewollt Schuldgefühle bei Zorro. "Nami, es tut mir leid, dass ich so wenig Zeit für dich habe, aber es geht leider nicht anders. Wenn ich nichts machen würde, würde unser Land untergehen und Assburg würde dich zur Frau nehmen und das kann ich auf keinen Fall zulassen, deswegen muss ich jeden Morgen zu Besprechungen und..." "Ich mach dir doch gar keinen Vorwurf deswegen. Du hast dir dein Leben bestimmt auch nicht so vorgestellt." "Nun, ich könnte für dich auf die Krone verzichten." "Das würdest du für mich tun?" Nun sah Nami auf. "Natürlich würde ich das für dich tun. Ich würde alles für dich tun, sogar mein Leben geben." Nami wusste nicht, was sie dazu sagen sollte... doch dann dachte sie... "Ich würde mein Leben ebenfalls für deins geben, Zorro." Nun sah Zorro ihr direkt ins Gesicht. "Wirklich?" "Ja, du bist das wichtigste in meinem Leben geworden und ich will dich nicht verlieren. Ich liebe dich." "Ich liebe dich auch." Darauf folgte ein langer und inniger Kuss. Zwei Stunden, ein ausführliches und gemütliches Frühstück im Bett und eine Dusche später waren die beiden händchenhaltend auf dem Weg zum Stall. "Du wirst ihn mögen, ganz sicher.", sagte Zorro. "Ja? Ist er auch so stürmisch wie sein Besitzer?", grinste sie. "Ich bin stürmisch?" "Na ja, schüchtern würde ich dich nicht gerade nennen." Gerade kamen die beiden am großen Ballsaal vorbei und sie ließen es sich nicht nehmen, einen Blick hineinzuwagen. Vorsichtig öffnete Zorro die Türen und lugte hinein, ein paar Männer waren im Raum. Zorro zog Nami hinter sich her in den Saal. "Wir müssen leise sein... Und?" "Alles sieht so anders aus.", sagte Nami. Überall im Raum standen Tische, bepackt mit Stapeln von Akten und anderen Unterlagen, die Bilder, die beim Ball an den Wänden gehangen hatten, waren verschwunden, doch hatte der Raum nicht an seiner Mächtigkeit und Würde verloren. "Oh Majestät, wie gut, dass Ihr hier seid.", sagte plötzlich einer der Männer, der bis dahin ruhig an einem der Tische gesessen hatte. Zorro ließ Nami alleine, die sowieso den Saal bestaunte, und ging zu dem Herrn. Nami ging langsam auf die Wand zu, wo nun zwei andere Bilder hingen. Einmal ein großes Portrait des Königs und der Königin und ein Portrait von Zorro war zu sehen. "Gut, ich seh mir das mal an." "Danke, euer Majestät." Plötzlich kam William hereingestürmt. "Oh gut, dass ich euch noch treffe, bevor ihr in den Wald reitet." "Was ist denn?" "Ich muss kurz mit dir reden, Zorro." "Worum geht es denn?" ... Zorro sah wieder zu Nami, bemerkte, wie sie sein Portrait betrachtete, und ging auf sie zu. "Na?" "Wirklich gut getroffen." "Ich musste ja auch vier Stunden dafür still stehen." "Vier Stunden?" "Ja, leider. Das Bild ist vor ungefähr einem halben Jahr gemalt worden. Aber ich dachte, du wolltest reiten." Mit diesen Worten packte Zorro Namis Hand und verließ mit ihr den Saal. Kapitel 21: Abschiedstränen --------------------------- Kapitel 21- Abschiedstränen "Ich musste ja auch vier Stunden dafür still stehen." "Vier Stunden?" "Ja, leider. Das Bild ist vor ungefähr einem halben Jahr gemalt worden. Aber ich dachte, du wolltest reiten." Mit diesen Worten packte Zorro Namis Hand und verließ mit ihr den Saal. "Da ist Khan!", sagte Nami und zeigte auf den Falken, der am Himmel seine Kreise zog. Sie saß auf einem hellbraunen Pferd namens Lee. Zorro saß auf seinem Lieblingspferd, Maharadscha. Sie ritten gerade in den Wald herein, direkt auf den See zu. "Ich treffe mich morgen mit Vivi und deswegen wollte ich heute Nachmittag nach Hause fahren.", sagte Nami plötzlich. "Natürlich, tu das..." Nach einer Viertelstunde des Schweigens kam der See in Sicht. Nami und Zorro stiegen von ihren Pferden, die sofort ans Uferwassers liefen. Zorro und Nami setzten sich nebeneinander an einen Baum und sahen aufs Wasser. Wieder trat Stille ein, die nur vom Gezwitscher der Vögel, das Planschen der Pferde und das Rauschen der Bäume unterbrochen wurde. "Zorro, was ist los?", fragte Nami nach einer Zeit ohne ihn anzusehen. "Was meinst du?" "Du bist irgendwie so..." Nun sah Nami ihn direkt an. "So abwesend." Zorro atmete tief ein. "Ich habe viel zu tun..." "Ja, aber seit dem Gespräch mit deinem Vater vorhin bist du irgendwie anders." "Du hast es also mitbekommen, dass mein Vater da war?" "Ja, habe ich. Ich habe aber nicht gehört, worüber ihr geredet habt." Zorro ballte die rechte Faust, jedoch so, dass Nami es nicht sehen konnte. "Was ist los mit dir?" "Es geht um Assburg. Wir müssen..." "Was?" "Wir müssen alle Leute zwischen 17 und 25 in den Dienst holen. Unsere Armee ist zwar auch so schon sehr groß, aber mein Vater will sicher gehen und noch mehr Leute einziehen.", sagte er ohne Nami anzusehen. "Zwischen 17 und 25...? Das heißt ja, dass..." "Ja, all deine Freunde werden in die Armee kommen und ich... ich auch." "Hey Ruffy, komm endlich! Vivi wartet schon!" "Ich komm ja schon." Ruffy lief hinter Sanji her, beide steuerten auf den Marktplatz zu, wo sie sich mit den anderen treffen wollten. "Da hinten ist Vivi!", rief Sanji und lief noch schneller. "Vivi-mäuschen, ich komme!" Vivi, die neben Lysop auf einer Bank saß, sah auf. "Hier bin ich!" "Sei leise, Sanji! Drei Boten des Königs kommen gleich. Sie sollen eine Nachricht vom König für das Volk haben." "Was?", fragte Ruffy, der nun auch bei den anderen angekommen war. "Ja, der König will etwas verkünden. Seht, da kommen sie!" Chopper deutete auf drei Männer auf Pferden, die nun zur Mitte des Marktplatzes ritten. "RUHE!... Hiermit wird verkündet, dass alle Männer zwischen 17 und 25 in den Dienst der königlichen Armee von Arleon einberufen werden. Fürst Assburg hat einen Krieg angekündigt. Ich werde jetzt die Namen verlesen und die Personen treten vor. Wenn jemand Einspruch einlegen will, soll er sich an uns wenden. Die Personen, die nicht anwesend sind, werden benachrichtigt. Die Namenslisten hängen außerdem am Rathhaus und an allen öffentlichen Plätzen aus." Der Mann hielt kurz inne und las dann den ersten Namen vor. "Aderson, Jeremy." Ein Junger Mann trat vor und nahm das Dokument entgegen. "Alburg, Wayne... Baker, John... Blackwell, David... Brown, Worrick... Campbell, James... Crane, Alexander... Dane, Tom... Delamaré, Sanji." Sanji trat nach vorne und nahm das Dokument entgegen. "Dickens, Robin... Grennwood, Jan... Jackson, Nils... Jonker, Lysop." Die anderen mussten Lysop nach vorne schubsen, damit auch er das Dokument entgegen nahm. "Lee, Jakob... Mason, Thorben... Miller, Matthias... Moreno, Chopper... Muddle, Dennis... Nolan, Christopher... Petterson, Peter... Penrose, Louis... Petefish, Yannick... Price, Richard... Reynolds, Philliph... Richards, Paul... Ripple, Jeff... Schaefer, Jerry... Shanks, Puma D. Ace." Ace holte seine Nachricht und ging zurück zu Nojiko, die weinte, und nahm sie in den Arm. "Shanks, Monkey D.Ruffy... Singh, Kay... Smith, Owen... Stevenson, Stuard... Stuard, Henry... Taylor, Steven... Umney, Samuel... Underwood, Ryan... Usborne, Jack... Walker, Thomas... Warren, Daniel... Weston, Tim... White, Michael... Wood, Washington... und Zorzi, Alex." Die drei Männer hängten eine Namensliste an die Türen des Rathhauses und ritten weiter. "Alle zusammen?", fragte Sanji, die anderen nickten. "Auf drei. Eins... zwei... DREI!" alle öffneten ihre Briefe. "Sehr geehrter Herr Sanji Delamaré, Hiermit werden Sie in den Dienst der Armee von Arleon eingezogen. Der Dienst beginnt am Freitag, den 25. November am Rathhaus um 09:00.", las Sanji laut vor. "Hey, bei mir steht da noch mehr.", meinte Chopper. "Bei mir auch.", sagte Ruffy. "Was steht denn da?" "Da Sie auch Teufelskräfte besitzen, werden Sie in eine Spezialtruppe beordert, die ein spezielles Training erhält.", las Ace vor. "Bei mir steht sowas ähnliches.", sagte Lysop plötzlich. "Mh? Aber du besitzt doch keine Teufelskräfte?!" "Schon, aber hier steht, dass ich in die Einheit der Scharfschützen komme." "Das hat dein Vater wahrscheinlich so geregelt, weil du so gut schießen kannst.", meinte Chopper. "... was? Du wirst..." "Ja, ich werde in den Krieg ziehen.", sagte Zorro. Nami stand auf und ging langsam aufs Ufer des Sees zu. "Nami..." auch Zorro stand auf und folgte ihr. Nami stand reglos am Ufer und sah auf das Wasser... sie war geschockt... wollte es nicht wahr haben... Tränen bildeten sich in ihren Augen, Tränen, die sich nicht mehr aufhalten ließen... "Nami..." langsam drehte sie sich zu ihm um und Zorro konnte ihre Trauer in ihren Augen sehen. "Zorro... ich will dich nicht verlieren..." augenblicklich fing sie an zu weinen und Zorro nahm sie in die Arme. Nami weinte bittere Tränen, die sich ihren Weg durch Zorros Hemd auf seine Haut suchten. "Nein, ich will nicht, dass du gehst...", brachte sie hervor und vergrub ihr Gesicht an seinem Hals. "Ich muss gehen..." "Nein, sag deinem Vater einfach, dass du nicht gehen willst und er wird auf dich hören... du bist sein Sohn und der Prinz dieses Landes..." "Deswegen muss ich gehen, Nami." "Nein, ich will nicht..." "Ich muss, gerade weil ich der Prinz dieses Landes bin. Ich kann meine Soldaten nicht alleine lassen. Außerdem braucht mein Vater jemanden direkt an der Front, dem er vertrauen kann." "Aber... aber es gibt bestimmt noch andere Leute, denen er vertraut..." "Schon, aber mir vertraut er am meisten." Nami drückte sich noch mehr an ihn und auch Zorro verschränkte seine Arme hinter ihrem Rücken. "Wann... Wann musst du gehen?" "Freitag. Am Freitag werden alle Soldaten Richtung Osten ziehen. Der Marsch wird ungefähr drei Tage dauern, bis wir an unserem ersten Lager angekommen sind. Es ist ein geheimer Ort, wo die neuen Soldaten ausgebildet werden. Jedoch haben wir nicht so viel Zeit, weil wir nach einer Woche schon wieder weiter Richtung Südosten ziehen." Jemand klopfte an der Tür und Jasmin öffnete diese. "Nami? Was machst du denn hier? Ich hab dich ja seit ein paar Tagen nicht mehr gesehen..." "Morgen treffe ich mich mit Vivi und deswegen bin ich heute schon zurück gekommen." "Komm erst mal rein und zieh den nassen Mantel aus." Nami betrat das Haus und zog ihren Mantel aus. "Warum ist es so ruhig?", fragte sie. "Nun, deine Schwester..." "Was ist mit Nojiko?", fragte Nami energisch. "Nun, sie hat seit heute Mittag geweint." "Was ist denn passiert?" "Wir haben erfahren, dass Ace in den Krieg muss.", sagte nun Namis Mutter, die die Treppe runter kam. "Was?" "Du hast schon richtig gehört, Ace muss in den Krieg. Wir haben es heute erfahren." "Wo sind sie?" "Nojiko ist oben in ihrem Zimmer, Ace ist bei ihr." "Ich muss sofort zu ihr.", meinte Nami nur und schon lief sie die Treppe hoch. "Aber Nami, warte..." Nami klopfte kurz an die Tür des ehemaligen Zimmers ihrer Schwester und bekam ein leises "Herein". Nojiko saß auf ihrem Bett, Ace hielt sie im Arm. Beide sahen auf, als Nami ins Zimmer kam. "Ich hol dir mal was zu essen.", sagte Ace und stand auf. Als er an Nami vorbei kam, sagte er leise: "Vielleicht kannst du sie ja ein bisschen aufheitern." Nami nickte kurz und ging dann zu ihrer Schwester. Kapitel 22: Nun hat es also angefangen... ----------------------------------------- Kapitel 22- Nun hat es also angefangen... "Ich hol dir mal was zu essen.", sagte Ace und stand auf. Als er an Nami vorbei kam, sagte er leise: "Vielleicht kannst du sie ja ein bisschen aufheitern." Nami nickte kurz und ging dann zu ihrer Schwester. Nojikos Augen waren rot vom weinen und traurig sah sie ihre Schwester an. "Nami..." "Es wird alles wieder gut werden..." "Ich will Ace nicht verlieren, wir sind doch erst seit kurzer Zeit verheiratet." Nami erinnerte sich an ihre eigenen Worte... "Du musst daran glauben, dass Ace nichts passiert und dass er gesund nach Hause kommt." "Das ist alles der König schuld... nur weil die Armee angeblich zu klein ist, muss Ace dahin." Langsam wurde es Nami zu bunt. "Jetzt hör mir mal zu, du bist nicht die einzige, die jemanden verliert! Ace ist nicht der einzige, der in den Krieg muss! Und außerdem kann der König nichts dafür! Nur Assburg.", brüllte Nami ihre Schwester an. "W... was?" "Ja, du hast richtig gehört. Du bist nicht die einzige, die jemanden verlieren könnte in diesem Krieg!" "Was? Zorro... Zorro geht auch?" "Ja." Nami hatte sich wieder ein bisschen beruhigt. An diesem Abend konnte Nami nur sehr schwer einschlafen. Die Tatsache, dass Zorro wegen diesem Assburg in den Krieg ziehen musste, machte sie fast wahnsinnig. Sie wollte es sich gar nicht vorstellen, was alles passieren könnte... Nami wurde am nächsten Morgen erst sehr spät von Jasmin aufgeweckt. "Guten Morgen, du musst aufstehen. Du wolltest doch zu Vivi." "Ist das heute?" "Ja, ihr wolltet euch doch mit den anderen im Wirtshaus an der Ecke treffen um ein letztes Mal zu..." "Feiern, ich weiß.", sagte Nami, während sie gähnend aufstand. Kurze Zeit spät trug sie ein dunkelblaues Kleid und schon war sie die alte Holztreppe hinuntergestiegen und ins Esszimmer gelaufen. Ihre Eltern waren nirgends zu sehen und auch Nojiko konnte Nami nicht entdecken. "Wo sind die denn alle?" "Nun, dein Vater ist unterwegs, deine Mutter ist auf dem Markt und deine Schwester ist bei Ace zuhause. Aber jetzt musst du erst mal was essen, du bist ja ganz dürr. Geben die dir auf dem Schloss nichts zu essen?", versuchte Jasmin Nami aufzuheitern, was nicht wirklich funktionieren wollte, denn Nami aß wortlos ihr Essen. "Nun, dein Kleid steht dir ausgezeichnet!" "..." "Und die Kette, die ist wirklich atemberaubend." "Danke." "Euer Majestät, wir müssen los." "Ich komme sofort." "Pass auf dich auf, mein Sohn!" ein letztes Mal küsste die Königin ihren Sohn auf die Wange, ehe Zorro ein letztes Mal runter zur Stadt sah und dann in die Kutsche stieg, die ihn zur Landesgrenze bringen sollte. Er hatte Nami nicht erzählt, dass er als Sohn des Königs schon an diesem Tag, nicht erst am Freitag, zum Lager musste. Der König hielt es für besser, da nun auch schon viele Heeresführer sich an der Landesgrenze versammelt hatten. "Ich werde es ihr ausrichten!", rief die Königin der Kutsche hinterher, die auch schon im Schatten des Waldes verschwand. Nun hat es also angefangen... Der Tag zog sich wie Karamell auseinander, so kam es Nami vor. Sie freute sich zwar, dass sie bei ihren Freunden sein konnte, dass sie ein letztes Mal alle beisammen saßen, dass sie ein letztes Mal alle zusammen lachen konnten... Vivi bemerkte, wie traurig Nami war und zog sie von den anderen weg. "Was ist denn?" "Nami, ich seh doch, wie sehr du dich quälst." "Mh?" "Du vermisst ihn, schon jetzt. Ich weiß, wie du dich fühlst. Am besten steigst du jetzt in eine Kutsche und lässt dich zu ihm fahren." "Aber Vivi... wir haben uns doch extra getroffen..." "Ja, aber ich kann nicht mit ansehen, wie du daran zerbrichst. Genieße die letzten Tage mit ihm!" Vivi grinste sie an, bevor sie zurück zu den anderen ging und Nami alleine stehen ließ. "Vivi... danke!" Ungeduldig saß Nami nun in der Kutsche, sie konnte es kaum aushalten. Immer wieder sah sie nach draußen, um fest zu stellen, dass die Fahrt noch ein paar Minuten dauern würde. Schließlich vernahm sie endlich das Klackern, das durch die Hufe der Pferde auf dem Pflaster des Schlosshofes entstand, und sah erneut aus dem Fenster. Schnell hatte sie die Kutsche verlassen und das Schloss betreten, als ihr auch schon Conchita entgegen kam, jedoch sah sie sehr traurig aus. "Oh Fräulein Nami..." "Wo ist er?" "Der Prinz? ... Nun, Sie sollten besser zuerst zur Königin, die wird Ihnen alles erklären." "Die Königin?" "Ja, ich bringe Sie hin." Conchita wandte sich um und Nami folgte ihr die Treppe hinauf und durch ein paar Flure, ehe beide vor einer Tür stehen blieben. "Hier sind die Gemächer der Königin. Ich wünsche noch einen schönen Tag!" Und sie verschwand. Nami klopfte zaghaft an der Tür, die sofort von einem Diener von innen geöffnet wurde. "Komm nur rein, mein Kind.", hörte Nami und betrat das Zimmer. Die Königin stand an einem riesigen Regal, welches vollgestopft mit Büchern war, und sah von einem Buch auf. "Lasst uns alleine.", sagte sie nur und schon verschwanden der Diener, der die Tür geöffnet hatte, das Zimmermädchen, welches gerade das Bett herrichtete und ein weiterer Diener, der einen Strauß vertrockneter Blumen in der Hand hielt, aus dem Zimmer. "Setz dich, Nami." Nami tat, wie ihr geheißen. "Nun, du fragst dich sicher, wo mein Sohn ist." "Ja..." "Es fällt mir schwer, dies dir zu sagen, aber ich muss es tun. Er hatte nicht mehr die Gelegenheit dazu. Zorro ist mit seinem Vater auf dem Weg zur Landesgrenze." "Aber... aber ich dachte, sie würden erst Freitag..." "Die Soldaten werden Freitag losziehen. Zorro und William sind vor wenigen Stunden losgefahren. Sie wollen sich mit anderen Heeresführern treffen." "Wo?" "Ich weiß es nicht, es ist ein geheimer Ort. Nami, es tut mir so leid, dass ihr euch nicht noch einmal vorher gesehen habt, aber eines kann ich dir verraten. Sie werden morgen einen Boten schicken, der mir Bericht erstatten wird. Wenn du willst, kannst du morgen auch dabei sein. Jedoch sind die Zeiten hart und dieser Bote wird keine Nachrichten entgegen nehmen..." "Aber wie soll ich Zorro erreichen?" "Oh schau, ein Falke!" sie deutete aufs Fenster. "Das erinnert mich an diesen Falken, mit dem Zorro früher immer gespielt hat. Er ist ein sehr zuverlässiger Vogel, das muss man schon sagen.", lächelte sie und verließ den Raum. Nami sah ihr verwirrt nach, doch dann begriff sie... "Wir kommen von Westen." Ein Mann deutete auf eine riesige Landkarte, die auf einem großen Tisch ausgebreitet worden war. "Warum nicht von Norden?", fragte William. Er und vier andere Männer standen um den Tisch herum und berieten sich. Zorro war nicht dabei. "Er wird denken, dass wir aus Norden kommen. Und deswegen..." Noch lange diskutierten die Männer, ehe die Sonne unterging und es langsam ruhig wurde im Lager. Zorro saß mit seinem Freund Jean am Feuer, beide einen Becher Wein in der Hand. "Wie wird sie reagieren?" "Ich weiß es nicht, ich weiß es nicht..." "Hoffentlich wird sie keine Dummheit begehen." "Wieso sollte sie?" "Na ja, du hast sie einfach zurück gelassen ohne vorher noch mal mit ihr zu reden. Du sagtest ihr auch, wo dieses Lager ist und vielleicht kommt sie ja hier her..." "Nein, das glaube ich nicht. Sie weiß, dass ich das für nicht Gut verheiße, wenn sie so nah an der Front ist und sie wird das respektieren." "Das denkst du." "Ja, das denke ich." "Ich hau mich jedenfalls aufs Ohr, gute Nacht." "Nacht." Jean trank den letzten Schluck seines Weines auf, stand auf und verschwand in einem Zelt. Zorro starrte ins Feuer. Nein, sie würde nicht herkommen... sie würde weit weg bleiben, in Sicherheit... Am nächsten Morgen wurde Zorro von den Stimmen der Männer geweckt und noch etwas schlaftrunken kam er aus seinem Zelt. Sofort stellten sich alle Soldaten kerzengerade hin und richteten die Augen geradeaus. "Ich bitte euch, bleibt locker, wir sind hier nicht auf einem Staatsempfang oder so.", sagte Zorro müde und sofort stellten sich die Soldaten wieder "normal" hin, wobei sie sich ein Grinsen nicht verkneifen konnten. Der Neunzehnjährige ging geradewegs auf das Zelt zu, in dem sich gestern Abend die fünf Männer, darunter auch sein Vater, beraten hatten, als plötzlich ein Reiter ins Lager kam. Es war ein Späher von Zorros Vater und er sah angeschlagen aus. Sofort hievten ihn ein paar Männer aus dem Sattel und er wurde an Zorro vorbei ins Krankenzelt getragen. "Holt einen Arzt!" "Was ist geschehen? Was habt Ihr herausbekommen?", fragte einer der vier Berater des Königs. William kam gemeinsam mit Zorro ins Zelt. "Mein König...", sagte der Mann leise. "Ruht Euch aus!" "Nein, es... es ist wichtig... Assburgs Truppen... sie..." "Was ist mit den Truppen?" "Assburgs Truppen... erwarten Euch im Westen..." Der König sah seine Berater an, diese nickten und verließen das Zelt wieder, dicht gefolgt von William. Auch Zorro wollte das Zelt verlassen, als der Mann noch etwas sagte: "... wartet..." sofort hielt Zorro inne und ging rüber zum Bett des Spähers. "Sprecht!" "Wenn ich... wenn ich sterbe, sagt meiner Frau... und meinen Kindern... dass ich sie liebe... versprecht mir das!..." "Ihr werdet nicht sterben! Ihr werdet noch lange leben!" "Ver-versprecht es mir! Bitte, Majestät!" "Nagut, ich verspreche es." "...Ich... ich danke Euch...aber... Fräulein... Fräulein Mellosé..." "Was ist mit ihr?" "... Sie... sie..." Doch weiter kam der Mann nicht, er wurde ohnmächtig. Sofort schickte der Arzt Zorro nach draußen, der Verletzte brauchte Ruhe. Kapitel 23: Einen Monat später ------------------------------ Kapitel 23- Einen Monat später "…Ich… ich danke Euch… Fräulein… Fräulein Mellosé…" "Was ist mit ihr?" "… Sie… sie…" Doch weiter kam der Mann nicht, er wurde ohnmächtig. Sofort schickte der Arzt Zorro nach draußen, der Verletzte brauchte Ruhe. Mein Liebster, Wie konntest du mich verlassen, ohne mir wenigstens eine Nachricht zu hinterlassen? Ich verstehe es nicht, warum hast du das getan? Was soll ich denn ohne dich tun? Ich brauche dich doch! Ich weiß, du willst nicht, dass ich zu dir komme und ich verstehe dich. Ich werde hier bleiben, so wie es dein Wunsch ist, doch ich bitte dich, gehe kein Risiko ein! Ich will dich nicht verlieren! Dein Späher hat mich gesehen, wie ich geweint habe, wahrscheinlich weißt du das schon. Ich werde warten, bis du wieder bei mir bist. Ich werde immer auf dich warten, egal was auch geschieht. In großer Liebe, Nami Dieser Brief erreichte Zorro am Nachmittag mit Khan. Er hatte ebenfalls die Frage beantwortet, die der Verletzte offen gelassen hatte: Nami ging es gut. Einen Monat später: Eine Gestalt ritt im vollen Galopp auf einem dunkelbraunen Ross durch Wälder, über Bergpässe, an Flüssen entlang, vorüber an Feldern, bis zu einem Hügel, von dem man den großen Berg namens Wulf-Mountain sehen konnte. Die Gestalt sah hinab ins Tal, ein kleiner Weg folgte dem Flusslauf bis zum Berg. Als sie diesen endlich erreicht hatte, trennte sie nur noch ein 1000-Fuß hoher Berg von… "Schnell, bringt Wasser!", rief der Arzt ein paar Soldaten zu. Sein Patient war wieder aufgewacht. "Wie fühlen Sie sich?" "Mir… mir ist schwindelig…" "Das ist normal nach den Verletzungen, die Sie erlitten haben." "Ich muss zum König!" "Das geht im Moment nicht, der König ist sehr beschäftigt. Haben sie das noch nicht mitbekommen? Der Prinz wurde gefangen genommen, mit ihm sein Oberoffizier." "Aber… aber wie konnte das passieren?" "Das wissen wir nicht. Der König jedenfalls will mit einer Truppe der besten Männern zum Schloss von Assburg. Er will zwei Leute mit Teufelskräften mitnehmen, ich glaube, es sind Brüder oder so…" Plötzlich hörten sie von draußen die Rufe der Offiziere, die den König riefen, ein Reiter war ins Lager eingetroffen. "Wer seid Ihr?" Alle Schwerter waren auf den Reiter gerichtet, dessen Gesicht man nicht sehen konnte. Es wurde einerseits von der Kapuze, die tief ins Gesicht gezogen worden war, verdeckt. Andererseits auch durch ein schwarzes Halstuch, sodass man nur die Augen des Fremden erkennen konnte. Ein Bogen und Pfeile in einem Köcher waren auf dem Rücken des Reiters, sonst konnte man nichts erkennen. "Bringt mich zum König!" "Seid Ihr ein Feind?" "Hier. Reicht das?", fragte die Person und deutete auf einen Ring an ihrer rechten Hand. Der Ring beinhaltete das Wappen des Königreiches von Arleon. Sofort senkten die Soldaten ihre Waffen und einer rief: "Schnell, Wasser für den Reiter!" "Nein, Wasser für mein Pferd.", sagte der Fremde und stieg vom Pferd ab. Der König trat gefolgt von einigen Feldherren aus seinem Zelt und ging direkt auf die Traube, die sich um den Fremden gebildet hatte, zu. "Beiseite, macht Platz für den König! Macht Platz!" Die Leute gingen Beiseite und der König kam bei dem Fremden an. "Wer seid Ihr?" Der Fremde nahm die Kapuze ab und zog das Tuch vom Gesicht. "Nun, was tust du hier? Wollte mein Sohn nicht, dass du in der Stadt bleibst?" Nami hatte ihren Umhang abgelegt, sie trug eine braune Hose, ein weißes Hemd und darüber eine hellbraune Weste. "Ja, eigentlich schon, aber als ich von der Königin gehört habe, es sei etwas passiert, musste ich einfach herkommen." "Nun, es ist etwas passiert, das stimmt.", sagte der König bedrückt und ging in seinem Zelt auf und ab. "Wo ist Zorro? Ich habe ihn noch nirgends gesehen. Geht es ihm gut?" "Das kann ich dir leider nicht sagen. Ich weiß nicht, wie es ihm geht. Er wurde von Assburg gefangen genommen bei der letzten Schlacht." Der König konnte Nami nicht in die Augen sehen, während er dies sagte. "W-Was? Zorro wurde gefangen genommen?" "Ja, und deswegen werde ich noch heute mit ein paar Männern losreiten um ihn und seinen Obersten Offizier zu befreien." "Jean wurde auch gefangen genommen?" "Ja, er wurde von einem Pfeil getroffen und Zorro wollte zu ihm, doch Assburg hat die beiden wohl dann erwischt, als sie nicht aufgepasst haben." "Aber…" "Du kannst solange in meinem Zelt verweilen, während ich unterwegs bin." "Danke sehr." "Ich schlage vor, dass du vielleicht deine Freunde besuchst, sie werden sich sicher über deinen Besuch freuen." "Ja, das denke ich auch." Nami verließ das Zelt und machte sich auf, die anderen zu suchen. Sie durchforstete die langen Reihen der Zelte, als sie plötzlich etwas hörte. "Ruffy, lass das endlich!" "Aber ich hab doch Hunger!" "Das gehört mir!" So schnell sie konnte lief sie auf diese Stimmen zu und dann sah sie ihre Freunde. Ace versuchte Ruffy davon abzuhalten, das Essen zu stehlen, während Lysop und Sanji lachend daneben saßen. >>So wie früher…<< dachte Nami und ging auf die anderen zu. "Und? Was geschieht hier in den nächsten Tagen?", fragte Nami. Sie saß mit den Anderen am Lagerfeuer und aß. "Nun, wir vier werden mit dem König heute Nacht zur Burg von Assburg reiten um den Prinzen zu befreien.", erklärte Ace. "Ihr reitet alle mit?" "Ja. Nur Chopper bleibt hier, er ist jetzt der Assistent von einem der Ärzte.", erklärte Sanji. "Ich hab jetzt schon Angst vor den Wachen in der Burg." "Ach, stell dich nicht so an, Lysop! Du musst doch nur aus weiter Entfernung auf die Burg schießen, wir müssen da rein!" "Trotzdem!" Nami verbrachte den restlichen Abend mit Ruffy und den anderen, ehe diese aufbrechen mussten. "Wir sehen uns in ein paar Tagen, Nami.", grinste Ruffy und stieg auf sein Pferd. "Lass den Kopf nicht hängen, wir bringen ihn dir schon heil zurück.", flüsterte Ace ihr zu, ehe auch er auf sein Pferd stieg. Die Tage zogen sich wie diese neuen Karamellbonbons aus China auseinander, so kam es Nami vor. Sie hatte nichts zu tun, also bat sie einen Unteroffizier darum sie ein bisschen rum zu führen. Er war ein sehr netter Mann namens Clemens O'Reilly. Er zeigte ihr die Umgebung und führte sie auf einen Berg, von dem man die Burg von Assburg sehen konnte. Nami wollte näher ran, aber dann hätten sie Feindesland betreten und das war zu gefährlich. Nach zwei Tagen kannte sich Nami auch im Lager aus und half den Ärzten und Chopper dabei die Verletzten der letzten Schlacht zu versorgen. Die Meisten waren fast wieder gesund, konnten nur schlecht laufen. Es war mitten in der Nacht, Nami schlief friedlich in ihrem Bett, als plötzlich jemand durch den Eingang des Zeltes kam und eine Hand auf ihren Mund legte. Nami öffnete schlagartig die Augen und wollte schreien, doch wurde dies durch die Hand auf ihrem Mund verhindert. Plötzlich ging das Licht an und Nami erkannte die Person. "Ace?" "Sei leise, sonst wecken wir noch die anderen auf." "Was machst du hier?… warte mal, ist… ist Zorro auch…?" "Ja, er ist hier im Lager. Deswegen soll ich dich holen. Zieh dich an und komm mit, beeil dich!" Ace verließ das Zelt wieder und Nami zog sich so schnell es ging an. "Wo ist er?", fragte sie sofort, als sie aus dem Zelt kam und auf Ace stieß, der davor gewartet hatte. "Ich bring dich zu ihm, aber sei leise!" Kapitel 24: Wer die Wahl hat, hat die Qual ------------------------------------------ Kapitel 24- Wer die Wahl hat, hat die Qual Ace führte sie zum Zelt der Ärzte, davor hatten sich einige Menschen versammelt, darunter der König und seine Berater. "Nami, da bist du ja, mein Kind." "Wo ist Zorro? Ich will zu ihm!" "Setz dich erst mal…" "Nein, ich möchte zu ihm." "Aber du musst etwas wissen… Du solltest wissen, dass Zorro schwer verletzt wurde. Er hat starke Schmerzmittel bekommen, sodass er erst morgen Nachmittag wieder aufwachen wird." "Wie schwer sind die Verletzungen?" "Genaues weiß ich auch nicht, am besten… du siehst selbst.", schloss der König und Nami ging auf das Zelt zu. Langsam betrat Nami das Zelt. Dort lag er. Auf dem Stuhl neben seinem Bett lagen unzählige blutige Verbände, auf einem anderen saß Jean. Namis Augen füllten sich mit Tränen, als sie ihren Geliebten genauer ansah. Zorro lag auf dem Bauch, schlafend, aber sein Gesicht war schmerzverzerrt. Seine Augenlieder zuckten heftig, doch er öffnete die Augen nicht. Nami ging langsam auf ihn zu, bis sie ca. einen Meter vor seinem Bett stehen blieb und räusperte. Jean sprang auf und drehte sich um. "Nami…" Augenblicklich nahm er sie in den Arm und Nami weinte trauervoll. "Was machst du hier?", fragte er, nachdem sie sich wieder voneinander getrennt hatten. "Ich hörte, dass etwas passiert sei und dann bin ich sofort losgeritten." "Alleine?" "Ja." "Weiß der König davon?" "Er hat nach mir geschickt, aber als erstes erzählst du mir, was passiert ist!", sagte sie, als sie neben Zorros Bett auf einem Stuhl saß und die Hand des Prinzen hielt. Sie bemerkte, dass seine Handgelenke ebenfalls einbandagiert waren. "Nun, es ist eine lange Geschichte…" "Erzähls mir!" "Wenn du darauf bestehst. Also alles fing damit an…" Flashback Zorro und Jean kämpften Seite an Seite auf dem Schlachtfeld, als Jean plötzlich von einem Pfeil getroffen wurde. Zorro bahnte sich seinen Weg durch die kämpfenden Männer zu seinem Freund. "JEAN! Was ist mit dir?" Zorro sah sich die Verletzung an Jeans Schulter genauer an. Der Pfeil steckte tief in Jeans rechter Schulter, jedoch schien keine Arterie getroffen worden zu sein. "Du kommst wieder auf die Beine, mein Freund!", versicherte Zorro und wollte Jean aufhelfen, als er plötzlich eine Klinge an seinem Hals spürte. "Der Prinz von Arleon, so eine Überraschung!", hörte der eine schleimige Stimme hinter sich und langsam drehte er sich um. "Assburg…" "Und? Reden sie?" "Nein, Sir." "Dann bringt sie dazu, dass sie reden!", schrie Assburg. "Wenn es sein muss, dann… wartet, ich habe eine Idee!", grinste Assburg und ein teuflischer Ausdruck machte sich auf seinem Gesicht breit. Er sprang auf und ging in den Kerker, wohin Zorro und Jean gebracht worden waren. Man hatte Seile um die Handgelenke der Beiden geschnürt und die Seile in die Höhe gezogen, sodass die beiden sich nicht hinsetzen konnten, sondern stehen mussten. Beiden waren die Strapazen und Schmerzen an zu sehen. Assburg spazierte vor den beiden auf und ab. "Nun, ergebt Ihr Euch endlich, Euer Majestät?", fragte er schnippisch. "Niemals!", sprach Zorro. "Nun, dann muss ich zu anderen Mitteln greifen! Macht ihn los!", rief Assburg und deutete auf Jean. Sofort befreiten zwei Männer Jean von den Fesseln. "Nun, Prinz von Arleon. Ihr dürft zwischen zwei Möglichkeiten entscheiden. Entweder Ihr gebt auf oder Ihr gebt nicht auf." "Ich gebe niemals auf!" "Nagut, wie Ihr wollt. Dann dürft Ihr erneut entscheiden. Entweder stirbt Euer Freund, natürlich durch Euer Schwert, oder er… peitscht Euch aus, Ihr habt die Wahl!" Hinterhältig lachte Assburg und sein Gelächter war im ganzen Kerker zu hören. Zorro sah zu Jean… "Nein, Zorro! Lieber sterbe ich, als dass ich dir das antue!" "Es gibt keine andere Möglichkeit, Jean…" "Doch, die gibt es! Ich sterbe! Ich sterbe für mein Vaterland!" "Und was bringt dein Tod? Dein Tod würde nichts ändern!" "Dir blieben die Schmerzen erspart!" "Jean, ich weiß, wie es sich anfühlt…" "Was? Sie haben bereits…" "Ja. Was glaubst du, zeige ich dir nie meinen Rücken?" "Aber Zorro…" "Ich werde es nicht zulassen, dass noch mehr Leute wegen diesem Schweinehund sterben müssen!" "Na na na, das gibt noch mal 5 Schläge oben drauf!", sagte Assburg, der gerade mit einer Wache sprach, die wenige Sekunden später nickte und Jean die Peitsche in die Hand drückte. "Habt Ihr Euch entschieden, mein Prinz?" "Jean wird nicht sterben." "Dann nehmt Ihr die Schläge? Sehr schön! 15 Schläge.", sagte Assburg grinsend. "Zorro, ich kann das nicht!" "Du musst!" "Aber…" "Das ist ein Befehl!", sagte Zorro laut. "Verzeih mir, Zorro!" Über Zorros Lippen kam nicht ein Mucks, was Assburg wütend machte, sodass Jean seinen Freund zusätzlich weitere 5 Mal schlagen musste. Zorro sagte jedoch immer noch nichts, sodass Assburg wütend davon ging. Als er den Kerker verlassen hatte, sagte Jean sofort: "Es tut mir so leid, Zorro! Bitte verzeih mir!" "Das habe ich doch schon längst…", sagte Zorro leise, die Schmerzen waren fast unerträglich. In den nächsten Tagen musste Jean Zorro noch einige Male auspeitschen. Jedes Mal kam nicht ein Wort über Zorros Lippen, was Assburg langsam zur Weißglut trieb. In der fünften Nacht jedoch hörten sie plötzlich Kampfgeschrei von draußen. "Zorro? Hörst du das? Sie kommen um uns zu retten!", rief Jean erfreut, und Zorro öffnete langsam seine Augen. Nur schemenhaft konnte er seine Umgebung wahrnehmen, die Schmerzen machten ihn immer wieder ohnmächtig und hoffnungsloser denn je. Doch dann öffnete sich die Türe zum Kerker und er hörte die Stimmen mehrerer Personen, bekannte Stimmen… "Jean, was ist passiert?", fragte Ace, als sie sich draußen vor der Burg befanden. "Ich… ich musste… und er…" "Er steht unter Schock!", erklärte ein anderer Soldat und trug ihn mit einem anderen Soldaten zum Wagen, wo Zorro bereits lag. Die Schlacht in der Burg hielt immer noch an, während ein kleiner Trupp zurück zu ihrem Lager ritt. Später erzählte Jean die gesamte Geschichte dem König, der ihm jedoch keinen Vorwurf machte. Er sagte, er hätte genauso gehandelt an Zorros Stelle, was Jean dagegen nicht verstand. Flashback ende "Und dann wurden wir hier her gebracht.", endete Jean. Nami hatte die Hand vor den Mund geschlagen und Tränen liefen an ihrem Gesicht hinab. Wieder sah sie zu Zorro und seinen Verletzungen. "Nami, du solltest besser wieder schlafen ge…" "Wie soll ich jetzt noch schlafen?" "Beruhig dich doch bitte…" "Ich will mich aber nicht beruhigen!", brüllte Nami und stand auf. Jean schwieg und Nami bemerkte, wie laut sie gewesen war und dass Jean nichts dafür konnte. "Entschuldige, ich bin nur so…" "Schon gut. Vielleicht sollten wir Zorro jetzt weiter schlafen lassen." Plötzlich grinste er. "Was ist so witzig?" "Ich musste nur an die Kindheit von Zorro denken. Der frühere Pferdewirt im Schloss hat mir mal erzählt, dass Zorro nur schlafen muss, damit er wieder gesund wird. Das erstaunlichste dabei ist, dass es wirklich funktioniert." Gemeinsam verließen sie das Zelt und Jean verabschiedete sich von Nami, er musste in eine andere Richtung. Gerade wollte Nami zurück in ihr Zelt, als sie Ace sah. Er saß an einem Lagerfeuer, in seiner Rechten ein Krug Wein. Sie beschloss sich zu ihm zu setzen und ging nun auf ihn zu. "Oh guten Abend, Nami.", begrüßte er sie, als sie sich neben ihn setzte. "Hey…" "Wie geht’s Zorro?" "Ach, den Umständen entsprechend… aber wie geht’s dir?" "Mir? Ach, ganz OK." "Du vermisst Nojiko, stimmt's?" Ace grinste. "Ja, sehr sogar. Aber ich denke, dass der Krieg bald vorbei sein wird und ich sie also bald wieder sehen werde." "Wieso?" "Nun, der Prinz ist aus der Gefangenname befreit worden, Assburgs Burg wurde zerstört und unser Heer hat bereits vier von fünf Schlachten gewonnen. Assburgs Truppen werden immer schlechter, da wir ihm die Nahrungsversorgung und die Medizinische Versorgung abgeschnitten haben, er wird sich also bald geschlagen geben müssen." "Was glaubst du, wie lange wird es noch dauern?" "Vielleicht einen Monat oder weniger…" "Ah…" "Und was ist mit dir? Wie fühlst du dich?" "Ich bin müde, aber sehr froh, dass Zorro noch lebt. Ich weiß nicht, was ich tun würde, wenn… wenn er…", doch weiter kam sie nicht, da sich die Tränen bereits ihren Weg über Namis Gesicht suchten. Ace nahm sie in den Arm und sagte leise: "Es wird alles wieder gut…" "Jean hat mir alles erzählt, wie er… wie er Zorro auspeitschen musste… dafür hasse ich Assburg! Wie kann ein Mensch so gefühllos sein?" Kapitel 25: Namis Entscheidung ------------------------------ hallo erstmal ich weiß, es ist einiges her, dass ich hier was hochgeladen hab, aba ich hatte lange nicht gewusst, wie ich weiterschreiben sollte, aba inzwischen weiß ichs^^ wie man an diesem kapi sieht^^ jedenfalls schreib ich bereits am neuen kapi! ach ja, danke an meine kommi-schreiber! HAVE FUN!!! Kapitel 25- Namis Entscheidung Langsam betrat Nami das Zelt. Dort lag er. Auf dem Stuhl neben seinem Bett lagen unzählige blutige Verbände, auf einem anderen saß Jean. Namis Augen füllten sich mit Tränen, als sie ihren Geliebten genauer ansah. Zorro lag auf dem Bauch, schlafend, aber sein Gesicht war schmerzverzerrt. Seine Augenlieder zuckten heftig, doch er öffnete die Augen nicht… Nami schreckte hoch. Sie saß in einem Stuhl in irgendeinem Zelt, als sie plötzlich ihre unausgepackten Sachen neben sich entdeckte… mit wenigen Schritten war sie draußen, es war mitten in der Nacht. Im Lager herrschte noch reges Treiben. Eine Patrouille kam an ihr vorbei, die zwei Männer verbeugten sich kurz vor ihr und gingen weiter. Nami neigte ihren Kopf ebenfalls und ging, als die Soldaten sich entfernten, in Richtung Zelte des Königs. Kurz davor wurde sie allerdings von dem Unteroffizier Clemens O'Reilly mit den Worten: "Wo wollt Ihr denn um diese späte Stunde noch hier, Madame?", aufgehalten. "Ich muss zu Zorro!", war ihre knappe Antwort. "Der Prinz? Ihr müsst schlecht geschlafen haben! Kein Wunder, wo Ihr erst heute im Lager angekommen seid…" "Ich will zu Lorenor Zorro! Warum lasst Ihr mich nicht durch?" "Der Prinz ist nicht im Lager, er befindet sich noch immer in der Gefangenschaft des Lords…" "Nicht im Lager…", echote sie: "Nein, er liegt doch in diesem Zelt dort drüben!" "Madame, es macht den Anschein, dass ich Euch am besten zurück zu Eurem Zelt bringe, Ihr scheint etwas verwirrt zu sein." Er drehte sie mit sanfter Gewalt um, legte ihr den Arm in den Rücken und drückte sie zurück in die Richtung ihres Zeltes. "Danke, ich kann allein laufen." "Wie Ihr wollt. Ich wünsche noch eine angenehme Nachtruhe", wobei er das Nachtruhe stark betonte. Nami kehrte wohl oder übel zurück in ihr Zelt. Es war also alles nur ein Traum gewesen… Zorro war noch immer bei Assburg… aber warum hatte sich dieser Traum dann so real angefühlt? Nami starrte einige Minuten auf ihre Taschen, drehte sich dann weg und legte sich aufs Bett. Sie sah an die Zeltdecke… das konnte doch kein Traum gewesen sein… alles schien so wirklich… im Nachhinein bereute sie es, vor O'Reilly dermaßen eine Szene gemacht zu haben, aber sie konnte es sich einfach nicht erklären… sie hoffte in ihrem Innersten, dass sie gerade wieder träumte, dass Zorro in dem Zelt lag und jemand sie vor Erschöpfung hierher gebracht hatte, dass ihr Liebster morgen aufwachen würde… doch es war kein Traum. Als Nami am nächsten Tag aufwachte, hörte sie den Trubel von draußen. Schnell wusch sie sich, zog sich um; eine schwarze Hose, ein weißes Hemd unter einer dunkelgrünen Tunika, Armschienen, Stiefel und ein dunkelgrüner Umhang; und dann verließ sie das Zelt. O'Reilly diskutierte gerade mit einem anderen Offizier, als er sie sah und auf sie zukam. "Madame, geht es Euch besser?" "Ja, danke. Ich muss mich für gestern entschuldigen, ich weiß auch nicht, was in mich gefahren war…" "Oh ich muss mich entschuldigen, ich hätte Euch nicht so rabiat abweisen sollen!" "Nein, nein, mein Offizier, Ihr habt richtig gehandelt. Aber sagt mir, wo ist der König?" "Er und die besten Männer aller Truppen sind unterwegs um…" "Was? Der König ist nicht mehr im Lager?" "Bei Sonnenaufgang sind sie losgeritten." "… Danke, O'Reilly." Nami verbeugte sich kurz, machte dann auf dem Absatz kehrt und ging zurück zu ihrem Zelt. "Zorro, ich kann das nicht!" "Du musst!" "Aber…" "Das ist ein Befehl!", sagte Zorro laut. "Verzeih mir, Zorro!", meinte Jean leise und Zorro schloss die Augen. Über seine Lippen kam nicht ein Ton, was Assburg wütend machte, sodass Jean seinen Freund zusätzlich weitere 5 Mal schlagen musste. Zorro sagte jedoch immer noch nichts, sodass Assburg wütend davon ging. Als er den Kerker verlassen hatte, fing Jean sofort an: "Es tut mir so leid, Zorro! Bitte verzeih mir!" "Das habe ich doch schon längst…", sagte Zorro leise, die Schmerzen waren fast unerträglich. Zu einer späteren Zeit dieses Tages musste Jean Zorro noch einige Male auspeitschen. Jedes Mal kam nicht ein Wort über Zorros Lippen, was Assburg langsam zur Weißglut trieb. Nami bestieg ihr Pferd, den größten Teil ihrer Kleider hatte sie zurückgelassen. Bei ihm würde sie schon neue Kleider bekommen, dessen war sie sich sicher. Nami war fest entschlossen, anders hätte sie solch eine schwerwiegende Entscheidung niemals getroffen. Die Sonne war gerade eben untergegangen, also würde es mitten in der Nacht sein, wenn sie das Schloss erreichte… sie hoffte inständig, dass Assburg den Deal einging… Mit tief sitzender Kapuze ritt sie los. In der folgenden, der fünften, Nacht jedoch hörten sie plötzlich Kampfgeschrei von draußen. "Zorro? Hörst du das? Sie kommen um uns zu retten!", rief Jean erfreut, und Zorro öffnete langsam seine Augen. Nur schemenhaft konnte er seine Umgebung wahrnehmen, die Schmerzen machten ihn immer wieder ohnmächtig und hoffnungsloser denn je. Doch dann öffnete sich die Türe zum Kerker und er hörte die Stimmen mehrerer Personen, bekannte Stimmen… Die Sonne ging auf. Die nasse Zunge ihres Pferdes weckte Nami an diesem Morgen. Sie hatte sich am Abend eigentlich nur kurz ausruhen wollen und sich an einen Baum gesetzt, aber anscheinend war sie daraufhin eingeschlafen… "Egal, jetzt ist es sowieso zu spät um umzukehren!", sagte sie zu sich selbst, stieg erneut auf ihr Pferd und ritt weiter, die Burg war nur noch wenige Meilen entfernt. Nami hatte extra einen Umweg gemacht, um auf die andere Seite der Burg zu gelangen, damit Assburg keinen Verdacht schöpfte und sie als einen Spion des Königs identifizierte… "Wir sollten hier, hier und hier die Wachen verstärken", sagte ein Offizier und deutete auf die auf dem Tisch, der vor einem der unzähligen Zelte stand, ausgebreitete Karte. Von Westen kamen einige Soldaten direkt auf ihn und die 2 weiteren Offiziere zu. "Und?" "Wir können sie nicht finden, Sir." "Was?" "Sie scheint wie vom Erdboden verschluckt worden zu sein, wir haben das ganze Lager durchsucht." "Dann sucht eben noch mal! Es kann doch nicht wahr sein, dass… was ist mit ihren Sachen?" "Die meisten sind noch in ihrem Zelt." "Und ihr Pferd?" "Das ist ebenfalls unauffindbar, Sir." Der Offizier überlegte… "Durchsucht das Lager erneut und wenn ihr sie dann immer noch nicht gefunden habt, sagt mir bescheid. Und kein Wort zum König, wenn er zurück ins Lager kommt! Ich will nicht wegen dem Verschwinden seiner zukünftigen Schwiegertochter geköpft werden." "Und was ist, wenn der Prinz nach ihr fragt?" "Lassen Sie das mal meinte Sorge sein, Soldat." "Ja, Sir." Der Soldat salutierte und startete dann mit den anderen Soldaten einen erneuten Suchlauf. Das Burgtor war nur noch knapp 100 Fuß entfernt, als Nami stehen blieb. Da stand sie nun, sich aufopfernd für ihr Land, für ihre Freunde, für ihre Liebe… aber es musste sein. Sie sah einfach keinen anderen Ausweg mehr, die anderen zu schützen… … "Der König!" … "Der König kehrt zurück!" … "Sie haben den Kronprinzen befreien können!" … "Der Prinz wurde befreit!" … "Leute, kommt zusammen, der König ist zurückgekehrt!" Ein Aufatmen ging durchs ganze Lager, und obwohl es noch sehr früh in den Morgenstunden war, verließ jedermann das mollige Bett, um in der frischen Morgenluft den König zu begrüßen. Dieser ritt gemeinsam mit einigen Soldaten, darunter auch Ruffy, Ace und Sanji, von Westen ins Lager, in ihrer Mitte saß der Kronprinz zusammengekauert und bewusstlos auf einem Pferd. Die umstehenden Leute wurden blass und erstarrten, als sie den Sohn des Königs sahen… "Wer seid Ihr?" "Nami Mellosé, ich möchte zu Lord Assburg." "Öffnet das Tor!" Nami ritt langsam in die Burg. Der Innenhof war völlig leer, jedoch waren an einigen Mauern die Rückstände von Ruß zu erkennen. Lord Assburg kam persönlich in den Burghof, um sie zu begrüßen. "Madame Mellosé, was bringt Euch zu mir?" "Ich habe Euch ein Angebot zu unterbreiten." "Dann schlage ich vor, dass wir dies besser in meiner Burg besprechen, hier draußen ist es doch wohl etwas frisch." Er stolzierte davon, Nami stieg von ihrem Pferd ab und folgte ihm. Die Burg war sehr spartanisch eingerichtet, kaum Möbel oder Wandteppiche, wie sie doch eigentlich üblich waren. Assburg eilte in einen großen Raum voraus, in den fahles Licht von den hohen Fenstern einfiel und in dem sich nur ein großer Stuhl befand. Auf diesem nahm Assburg Platz. Nami empfand diesen Raum jedoch als noch kälter, eigentlich strahlte die gesamte Burg eine gewisse Gefühllosigkeit aus. "Ich wundere mich etwas, dass Ihr hier seid.", sagte Assburg und sah sie genervt an. "Nun, ich möchte Euch ein Angebot machen." "Und wie lautet dieses Angebot?" "Ihr lasst den Prinzen und seinen Freund frei…" Assburg lachte bitter, doch Nami achtete nicht darauf, sondern fuhr fort: "… und dafür werde ich Eure Frau." Kapitel 26: Kies und Splitter ----------------------------- hier mein urlaubskapi^^ bin nämlich weg^^ Kapitel 26- Kies und Splitter "Meine Frau?" "Ja, wenn Ihr den Prinzen und seinen ersten Offizier frei lasst und den Krieg gegen den König stoppt." "Da kommen ja immer mehr Forderungen hinzu! Soll ich auch noch die Steuer in meinem Land senken?" "Nun…" "Nagut, ich lasse den Prinzen und diesen anderen Mann frei, wenn Ihr meine Frau werdet." "Und was ist mit dem König?" "Ich werde ihm einen Boten schicken, einen einzigen. Wenn der König einwilligt, werde ich die Waffen niederlegen." "Also ist es beschlossene Sache." "Sehr schön. Ihr werdet verstehen, dass meine Diener noch keine Gemächer für Euch zurechtmachen konnten, deswegen werdet Ihr wohl oder übel woanders untergebracht werden. Außerdem muss ich testen, wie stark Euer Wille ist, meine Frau zu werden", grinste er schelmisch. "Was meint Ihr damit?" "Das wirst du schon sehen, Mädchen…" Wenige Sekunden später wurde Nami von zwei Wachen gefasst und rabiat nach draußen geschleift. "Los, bringt ihn hier her!", sagte Chopper. Zwei Soldaten trugen den schwer verletzten Zorro auf einer Trage in ein Zelt und legten ihn auf ein Bett. "Lasst mich alleine mit ihm!", forderte Chopper und die Soldaten verließen das Zelt. Chopper kümmerte sich sofort um die Wunden und Verletzungen Zorros, als dieser allmählich das Bewusstsein zurückerlangte. "… mein… mein Vater…" "Nicht reden, dafür seid Ihr zu schwach!" "… mein Vater… wo ist…" "Er kommt gleich. Schweigt, Ihr seid zu schwach zum Reden!" Zorro begnügte sich mit dieser Aussage und verfiel erneut in Ohnmacht. "WAS?" "Mein Herr, ich-" "Wie konnte das passieren? Warum habt Ihr sie nicht sofort zurück geschickt? Sie hatte nichts in diesem Lager verloren!" "Sie hat darauf bestanden…" "Und wie konntet Ihr sie aus den Augen verlieren? Als Zorros Partnerin und vielleicht Eure baldige Königin hättet Ihr sie keinen Moment alleine lassen dürfen!" "Sie hat direkt am ersten Tag darauf bestanden, dass die Wachen für wichtigere Dinge eingesetzt werden sollen, Sir…" "Was ist denn wichtiger als sie zu schützen, wo der Feind so nah an den eigenen Linien ist?!" O'Reilly kannte keine Antwort. Jean sah ihn immer noch wütend an, doch dann wandte er sich wieder dem Bericht vor ihm auf dem Tisch zu. "Bringt ihre Sachen in mein Zelt und erwartet weitere Befehle." "Ja, Sir." O'Reilly salutierte und ging davon. Jean fuhr sich mit der rechten Hand durchs Gesicht… das konnte doch alles nicht möglich sein! Wo war Nami nur hin? Jetzt, wo Zorro sie so sehr brauchte, war sie nirgends aufzufinden… es sei denn… nein, das konnte nicht sein… das hatte sie nicht getan… nein, Zorro hatte es ihr sogar verboten… aber wenn sie doch… Nami ließ sich erschöpft auf dem Boden sinken und besah sich ihre geschundenen Füße und Hände. Man hatte ihr ihre alte Kleidung abgenommen und ihr "neue" gegeben, diese Kleidung bestand aus einem abgewetzten Oberteil und einer Hose, doch es waren keine Schuhe dabei gewesen, sodass die junge Frau barfuss über den kiesigen und mit Splittern überzogenen Innenhof der Burg hatte laufen müssen. Assburg hatte sie an den Händen gefesselt, eine Sicherheitsmaßnahme, wie er es nannte; und dann musste sie alleine eine Mauer wieder aufbauen. Die nötigen Steine waren auf der Westseite, die Mauer auf der Ostseite, der Innenhof hatte einen Durchmesser von 60 Fuß… und da ihre Hände gefesselt waren, konnte sie nur einen Stein heben… außerdem hatte Assburg dafür gesorgt, dass alle Schießscharten besetzt waren, sodass sie keinen Blick nach draußen vor die Burg werfen konnte… Die Sonne stand direkt über ihr, doch schenkte sie kaum Wärme, der Herbst war nun deutlich zu spüren… ein Soldat bemerkte, dass Nami auf den Boden gesunken war, und rief ihr zu: "Hey, steh wieder auf! Wird’s bald!" Langsam kämpfte Nami sich wieder auf die Füße und machte weiter… "Wie geht es ihm?" "Naja, den Umständen entsprechend…" "Wie geht es ihm?! Er wird doch durchkommen?!" "Wir müssen die Nacht abwarten, der Blutverlust macht ihm zu schaffen. Morgen früh weiß ich mehr." "Und ich kann nichts machen?" "Ich denke nicht, nein." "…Danke Chopper." Jean sah ein letztes Mal auf seinen verletzten Freund, ehe er das Zelt verließ und sich zurück in sein eigenes begab, wo bereits Namis Sachen eingetroffen waren. Jean durchsuchte ihre Kleidung, danach die wenigen Unterlagen, doch er fand nichts Außergewöhnliches… erschöpft vom Tag ließ sich Jean auf seinem Bett nieder, als auch schon ein Soldat in sein Zelt kam. "Der König möchte Euch sprechen, Sir." "Jaja, ich komm sofort." Der Soldat verließ das Zelt, Jean seufzte, stand auf und verließ ebenfalls sein Zelt. "Ihr habt nach mir gerufen, eure Majestät?" Der König stand an einem Tisch, ihm waren die Spuren des Krieges deutlich anzusehen, er hatte einiges angenommen, seine Haare hatten mehr graue Strähnen, sein Gesicht war faltiger und sorgenvoller. "Oh Jean, ja…" Langsam ließ er sich auf einen Stuhl nieder und bot Jean einen an, doch dieser lehnte ab mit dem Satz: "Ich setze mich in Anwesenheit des Königs nicht." William lächelte schwach und sprach: "Ach vergessen wir mal die Gepflogenheiten, wir sind schließlich im Krieg." Jean nahm also Platz. "Ich wollte Euch etwas fragen. Wo ist Miss Mellosé? Bei meiner Abreise war sie doch noch im Lager." Er sah Jean eindringlich an, der dem Blick nicht standhielt und etwas nervös seine Hände knetete. "Naja… also sie…" "Raus mit der Sprache! Ich habe nämlich eine Nachricht von ihrer Mutter erhalten, ihr Vater ist erkrankt. Sie soll so schnell wie möglich zurück. Also wo ist sie?" "Ich kann es Euch nicht sagen, Majestät." "Dürft Ihr es nicht oder könnt Ihr es nicht, weil Ihr es nicht wisst?" "Ich weiß es nicht, Sir." William stand auf. "WAS? Wieso wisst Ihr es nicht? Sie ist meines Sohnes Freundin, sie sollte eigentlich bewacht werden und den besten Schutz genießen! Wo ist sie? Wurde sie entführt? Seit wann wisst Ihr von ihrer Abwesenheit? Antwortet!" "Eure Majestät, ich habe eine Vermutung, wo sie sein könnte, aber sicher bin ich mir nicht." "Und wo soll sie Eurer Meinung nach sein?" "Ich denke, sie ist bei Assburg." "Was? Hat er sie entführt?" "Nein, das hätten meine Soldaten bemerkt." "Aber was… oh nein." Die Stimme des Königs erstarb, er ahnte schreckliches. "Ihr könnt gehen." Jean stand auf, verbeugte sich und verließ das Zelt. Die Nacht brach herein, es wurde stiller im Lager des Königs. Nami war nach Sonnenuntergang in die Burg gebracht worden, man steckte sie in ein Verließ unten im Kerker. Die Wärter lachten, als sie nur eine Fackel anließen und den Kerker verließen. Nami sah sich um, getrocknetes Blut ließ den dunklen Steinboden rot schimmern… Knochen lagen in den Ecken, sie wagte es nicht, näher hinzusehen… Mäuse rannten an den Rändern des Kellers entlang, immer auf der Suche nach frischem Fleisch… sie zog die Beine so dicht es ging an den Körper, schlang die Arme drum und legte die Stirn auf die Knie. »Oh Gott, lass das alles bitte ein Ende haben! Bitte, mach, dass Zorro nichts passiert ist! Gott, ich bitte dich!« Sie traute sich nicht, die Augen zu schließen… Am nächsten Morgen musste sie allerdings einsehen, dass die Erschöpfung sie doch noch hatte einschlafen lassen. Die Wärter ließen nicht lange auf sich warten, gaben ihr einen Becher Wasser und ein Stück trockenes Brot, dann musste sie auch schon wieder nach draußen. Es war eisig kalt, die Sonne war gerade eben erst aufgegangen, der Boden war noch gefroren von der Nacht, als Nami erneut über den Hof lief… Die Soldaten machten sich jetzt offensichtlich einen Spaß daraus, ihr bei der schweren Arbeit zuzugucken. Manchmal stellten sie sich ihr auch in den Weg, sodass sie die Männer umrunden musste, was noch mehr Schritte auf dem kalten, spitzen Boden und damit mehr Schmerzen bedeutete. Die Sonne stieg immer weiter empor, Namis Lauftempo hatte sich drastisch verlangsamt, bis sie plötzlich vor Erschöpfung hinfiel… Zorro riss die Augen auf. Ein unglaublicher Schmerz ließ seine Muskeln im Brustkorb zusammenzucken, der Krampf brannte, Zorro rief… Wenige Sekunden später sah er Chopper, doch dieser wirkte etwas verzweifelt. Zorro sah ihn an. "Hilf mir, Chopper! Hilf mir…" "Ich weiß nicht, was den Schmerz auslöst, Zorro! Ich… ich kann dir nicht noch mehr Schmerzmittel geben, das würde dein Herz nicht aushalten… es tut mir leid." Der Elch ließ die Ohren hängen, Zorro verkrampfte erneut, durchlebte Höllenschmerzen… Chopper konnte nur hilflos zusehen, bis er plötzlich des Prinzen Stimme vernahm. Sie war leise, aber bestimmt: "Nami…" Kapitel 27: Die letzte Schlacht fängt an… ----------------------------------------- Kapitel 27- Die letzte Schlacht fängt an… Nami öffnete langsam die Augen. Sie lag in der Mitte des Hofes, die Sonne zeigte ihr an, dass es Nachmittag sein musste. Dann hörte sie Schritte, sehr nah an ihrem Ohr. Ein Blick genügte, um zu wissen, wer da über ihr stand. "Oh, die Arbeit hat unsere Dame wohl etwas angestrengt? Steh auf und mach weiter!" Nami versuchte aufzustehen, aber die Kräfte verließen sie und sie sackte zurück auf den Boden. "Aufstehen, habe ich gesagt!" Er riss sie selbsthändig auf die Beine, sie schwankte, schaffte es aber doch, stehen zu bleiben. Ein Soldat kam in den Hof gestolpert, er rief nur: "Der Prinz ist durchgekommen! Sie haben es geschafft, ihn in der Nacht wiederzubeleben! Er ist durchgekommen!" Assburg sah ihn zornig an. Nami verarbeitete immer noch die Worte des Soldaten, bis es ihr plötzlich wie Schuppen von den Augen fiel… "Was? Zorro ist zurück im Lager? Ihr habt ihn bereits frei gelassen?" "Nein." "Aber… aber…" "Er wurde befreit, in der Nacht vor deiner Ankunft, Kleines!" "Ihr habt mir Euer Wort gegeben, dass…" "Dass du meine Frau wirst, wenn ich ihn gehen lasse. Er ist frei, also wirst du meine Frau!" "Ihr habt mich betrogen!" "Oh, das würde ich aber nicht so nennen." "Ihr seid ein mieser, hinterhältiger…" "SCHWEIG! Schweig, du kleine Hure!" Mit einer Ohrfeige schlug er sie wieder auf den Boden. "Noch ein Wort und du warst die längste Zeit die Schlampe des Prinzen! Und jetzt arbeite weiter!" Assburg ging davon, deutete einem Soldaten jedoch an, Nami wieder auf die Beine zu stellen, was dieser auch auf brutale Weise tat und Nami blieb nichts anderes übrig, als weiter über den spitzen Boden zu laufen und Steine zu schleppen. Jean besuchte Zorro, der immer noch schlief, sodass Chopper ihn wieder weg schickte. Er wollte gerade das Zelt verlassen, als ein Soldat hineingestürzt kam. Sein roter Kopf und seine aufgerissenen Augen verrieten, dass er es sehr schnell gehabt hatte. "Ein Bote des Feindes ist gerade eingetroffen!" Sofort war Jean beim Zelt des Königs, wo der Bote vorsprach. "Ich bringe Nachricht von Sir Assburg." "Nun, sprecht!" "Sir Assburg lässt ausrichten, dass er unter keinen Umständen aufgibt. Wenn es nötig ist, wird er alle Kräfte auffahren, die ihm zur Verfügung stehen." "Hat er Nami Mellosé gefangen genommen?" "Nein, sie ist freiwillig bei ihm. Aber dies überschreitet meine Botschaft. Was antwortet Ihr Sir Assburg?" "Er soll sie frei lassen, sonst werde ich zu härteren Mitteln greifen, was ich sowieso tun werde, wenn er nicht aufgibt. Richtet das Eurem Herrn aus!" Wortlos verschwand der Bote, der König stand auf. "Die Männer sollen sich bereithalten. Was ist mit meinem Sohn?" Er sah Jean an, dieser antwortete: "Er ist im Moment nicht bei Bewusstsein, Majestät." "Das sehe ich aber ganz anders!" Alle starrten ihn an. Dort stand der Kronprinz des Landes, der Mann, der noch vor wenigen Stunden vor Schmerz ohnmächtig wurde. Der Mann, der nun hier mit offenen Wunden stand, aber in eine leichte Rüstung gekleidet war. Der Mann, der die einzige Hoffnung für die Frau in Assburgs Gewalt darstellte… "Zorro…", der König brauchte einige Momente, bis er seine Stimme wieder fand: "Du legst dich sofort wieder hin! Du brauchst Ruhe!" "Nein, Vater!" "Aber deine Wunden…! Du stirbst, wenn du dich jetzt nicht wieder hinlegst!" "Ich sterbe, wenn ich Nami da nicht raushole!", sprach der Prinz ernst. "Du hast uns also gehört..?" "Ja, und ich werde meine Freundin jetzt da raus holen, ob ihr mir helft oder nicht, aber ich werde sie nicht in der Obhut dieses… dieses Scheusals lassen!" "Aber deine Wunden… Sei doch vernünftig!" "Und wenn ich sterbe, sei's drum! Ich werde Nami nicht einfach kampflos aufgeben. Helft Ihr mir nun oder muss ich mich alleine gegen die Armee von Assburg stellen?" Dem König war klar, dass sein Sohn dies ohne Umschweife getan hätte, also willigte er ein. Im Lager herrschte reges Treiben, alle bereiteten sich für die letzte Schlacht vor… Zorro ging ein letztes Mal den Schlachtplan durch, als ein Hauptmann das Zelt betrat. Er salutierte und sprach: "Die Truppen sind bereit, Majestät. Wir warten nur noch auf die Rückkehr der Späher." "Sehr gut, die Männer sollen sich heute Nacht ausruhen, wir greifen im Morgengrauen an." "Ja, Sir!" Während der Hauptmann das Zelt wieder verließ, drehte sich der König zu seinem Sohn um. "Du solltest dich jetzt ausruhen, mein Sohn. Das wird nicht leicht, denn wie ich Assburg von früher kenne, gibt er nicht so einfach auf… also, iss ein bisschen was und leg dich hin." "Ich habe keinen Hunger", sagte Zorro tonlos, er dachte unentwegt an seine Liebste und wollte sich gar nicht vorstellen, was sie gerade durchmachen musste… "Aber ich kann dich doch nicht völlig ausgehungert zurück zu deiner Mutter schicken!" Der Prinz sah seinen Vater etwas verständnislos an. "Aber das Lager… die Soldaten…" "Ich werde mich um alles kümmern, sobald wir diese Schlacht gewonnen haben. Du und Nami, ihr müsst in die Heimat zurück…" Er seufzte schwer, setzte sich dann an den Tisch, auf dem der Schlachtplan lag und sah seinen Sohn an. "Deine Mutter hat mir einen Brief geschickt… Assburg war nicht dumm und hat viele Händler aus den andern Ländern umgeleitet, das Volk leidet… außerdem geht im Moment eine Grippewelle durch unser Land, aber ich kann nicht hier warten und das Lager und die Truppen zurückführen, während mein Land verzweifelt… deswegen werden Nami und du direkt nach der Schlacht zurück reisen, naja, sobald ihr beide genügend Kraft dafür habt, die Reise auch zu überstehen…" Er schmunzelte. "Ich vertraue da auf dich, Zorro.." Zorro schwieg einige Momente, nickte dann aber und sagte: "Ich werde Euch nicht enttäuschen, mein König." Er verbeugte sich kurz und verließ dann das Zelt. Das Blut trocknete langsam, versiegte dann schließlich, doch Nami wand ihren Blick nicht vom Fenster ab. Sie hatte sich mühsam an einigen Schlitzen in der Wand zum Fenster hoch gekämpft, an dessen Gittern sie sich nun verzweifelt festhielt. Wie ging es Zorro? War er am Leben? Wenn ja, warum musste es dann so verdammt dunkel sein, sodass sie ihn nirgends erkennen konnte? Wann würde die Armee des Königs wieder angreifen? Was würde Assburg als nächstes tun? Würde sie jemals wieder hier rauskommen? Was, wenn Zorro gestorben war… ohne dass sie sich ein letztes mal sehen konnten? Wie würde das alles weiter gehen? Und warum musste dieses verdammte Fenster so hoch sein? Nami seufzte, tastete dann mit den Zehen nach der letzten Spalte in der Wand, dachte, sie gefunden zu haben, ließ sich nach unten sinken und fiel… sie landete auf kalten, harten Steinboden… die Luft war durch den Aufprall aus ihren Lungen getrieben worden, sie starrte an die Decke, kniff dann aber vor Schmerz die Augen zusammen und stöhnte schmerzhaft auf… langsam rollte sie zur Seite und blieb benommen liegen… Wie sehr wünschte sie sich nun, wieder Zorros starke Arme zu spüren… seine Nähe zu spüren… in seiner Anwesenheit keine Angst mehr haben zu müssen… einfach nur seine Stimme zu hören, dass sie in Sicherheit war… dass ihr niemals mehr jemand etwas tun würde… dass sie für immer mit ihm zusammen sein würde… sie wollte einfach nur seinem Herzschlag lauschen, der ihr versicherte, dass Zorro nicht tot war… "Hey, aufstehen!" Nami blickte langsam auf, ein Wärter kam in ihre Zelle und zog sie grob auf die Beine, schleifte sie dann hinter sich her die Kerkertreppe hoch, direkt auf den Innenhof der Burg. Er zog sie nach vorne und warf sie auf den Boden. "Jetzt mach schon, die Wand ist noch nicht fertig! Assburg hat beschlossen, dass du eine Nachtschicht einlegst! Und jetzt beweg dich endlich! Du kannst froh sein, dass du nicht gefesselt bist!" Die junge Frau lag einige Momente reglos am Boden, dann kämpfte sie sich in die Vertikale und sah den Werter an. "Wa..warum soll ich nachts arbeiten?… ich hab doch bis vor einer Stunde erst die Steine geschleppt…" "Das weiß ich doch nicht! Und dich hat es nicht zu interessieren, jetzt mach schon, kleine Schlampe!" Er stieß sie zu den Steinen, setzte sich dann an eine Wand und beobachtete jeden ihrer Schritte. Nami blieb nicht anderes übrig, als sich mehrere Steine gleichzeitig zu nehmen und über den Hof zu schleppen. Die Wunden an ihren Füßen brachen wieder auf, tränkten den Boden mit Blut… Tränen rannen über ihre Wangen, doch Nami hielt durch. Sie wollte sich nicht unterkriegen lassen, nicht vor diesem Typen und nicht vor Assburg, der oben in seinem warmen, bequemen Zimmer am Fenster mit einem Glas Alkohol saß und sie beobachtete. Namis Schritte wurden immer langsamer, doch irgendwie schaffte sie es, sich auf den Beinen zu halten… die Kälte ging aber auch an ihr nicht spurlos vorbei… ihre Füße wurden schnell taub, ihre Finger klamm und eine ständige Gänsehaut machte sich auf ihrem Körper breit… sie schleppte gerade einen großen Stein über den Hof, als ihre Kraft versagte, ihre Beine einknickten und sie auf dem Boden landete… Der Wärter jedoch war eingeschlafen, achtete also nicht auf sie… Nami starrte fast apathisch in den Himmel… den sternenklaren Himmel… Zorro wurde von Jean geweckt. Er war am Abend nicht direkt in sein Zelt zurückgekehrt, sondern war durch das Lager geschlendert. Erstaunt hatte er miterlebt, dass seine Männer sich schon förmlich auf den Kampf freuten, sie wollten, dass der Krieg endlich endete… "Jetzt komm schon oder willst du ewig in den Laken sitzen?", grinste Jean, doch Zorro konnte ihm ansehen, dass dieses Grinsen aufgesetzt war. Er wollte seinem Freund allerdings auch nicht die Stimmung vermiesen und so sagte er leicht feixend: "Meinst du, ich bin so wie du? Der du am liebsten 24 Stunden am Tag im Bett liegen würde?" Der junge Prinz stemmte sich in die Höhe und stand langsam auf. Seine Wunden ließen ihn jede seiner unbedachten Bewegungen bereuen, doch er hatte im Moment an wichtigeres zu denken… "In einer halben Stunde, also verspäte dich nicht!", zwinkerte Jean und verließ schließlich das Zelt. »Ja,ja.. ich werde da sein..« Was Zorro jedoch nicht bedacht hatte, war die Tatsache, dass seine müden und erschöpften Glieder nicht so wollten wie er und so brauchte er doch etwas mehr Zeit, um sich seine Kampfrüstung anzuziehen… Er trieb sein Pferd an, klaubte sich unterwegs aus dem Brotkorb einer Frau einen halben Laib und trabte zu seinem Vater. Dieser stand ebenfalls in Rüstung mit seinen Beratern und Feldherren bereits versammelt. "Entschuldigt meine Verspätung…", murmelte Zorro, rutschte vom Sattel seines Pferdes, schlang dabei einen Bissen Brot runter und kam vor seinem Vater etwas unsicher zum Stehen. Dort standen sie. Ihre Rüstungen spiegelten den blutrot erhellten Himmel, der das Aufgehen der Sonne ankündigte… Zorro, der inzwischen wieder auf seinem Ross saß, blickte die langen Reihen von treuen Männern zu seiner Rechten und Linken… wie viele würden wohl bei dieser Schlacht sterben? Sein Blick wanderte über das Feld zur Burg, vor der sich nun ebenfalls viele Soldaten versammelt und kampfbereit gemacht hatten… »Nami…« Sein einziger Gedanke galt ihr, der Frau seines Herzens… würde er sie wieder sehen? Oder würde er wie so viele andere auch in den nächsten Stunden sterben? Zorro spürte einen Blick auf sich, sah zur Seite und bemerkte Jean, der ihn schon eine ganze Weile musterte… Plötzlich hob Jean den Arm, streckte ihn Zorro entgegen und fragte: "Gemeinsam bis zum Ende?" Zorros Blick glitt auf die Hand, die ihm entgegen gestreckt wurde, sah dann ins Gesicht seines Freunde und grinste. "Gemeinsam bis zum Ende!" Mit einem lauten Gebrüll brach die Hölle los. Soldaten auf beiden Seiten stürmten los, metzelten alles nieder, was ihnen sich in den Weg stellte und kämpften sich weiter vor… Zorro und Jean kämpften Seite an Seite, wie schon einmal… doch dieses Mal sollte es anders ausgehen… Der junge Prinz bahnte sich seinen Weg, immer weiter auf die Burg zu.. eigentlich interessierte es ihn kaum, was um ihn herum geschah, er wollte nur noch zu Nami… sie endlich aus den Fängen dieses Scheusals befreien… Assburg zog sie an ihren Haaren zur Burgmauer. Die gesamte Anlage war abgeriegelt worden, hier würde niemand so schnell eindringen können… "Da, sieh dir an, wie du das Volk deines Vaterlandes in den Tod treibst!" Assburg beobachtete mit einem widerlichen Grinsen, wie Nami zitterte und nur schwer die Tränen unterdrücken konnte… ja, sie sah, wie unzählige Männer jede Sekunde ihr Leben ließen.. doch genau dies wollte sie doch verhindern… "Und mitten unter ihnen der Prinz… wie gern ich ihm doch persönlich das Schwert ins Herz jagen würde… aber mir reicht der Anblick von hier oben, wie aus seinem Körper jegliche Lebensenergie weicht…" Er beugte sich zu ihrem Ohr und flüsterte gehässig: "…Wie sein Herz aufhört zu schlagen… wie er verblutet… wie er nie wieder fühlen wird…" Nami konnte die Tränen nicht mehr zurück halten… bittere Tränen suchten sich ihren Weg über die Wangen der jungen Frau, um schließlich in die Tiefe zu fallen und von dem trockenen Boden des Burghofes aufgesogen zu werden… Assburg verstärkte den Druck auf ihre Arme, die er ihr auf den Rücken gedreht hatte, drückte sie gegen die Mauer und zwang sie, weiterhin das Geschehen zu verfolgen… "Du sollst sehen, wie er stirbt! Ich will, dass du siehst, was für Schmerzen er hat, wenn er seinen allerletzten Atemzug tätigt…" "Zorro wird nicht sterben!", sagte Nami plötzlich mit fester Stimme, Assburg sah sie überrascht an. "Er wird mich hier rausholen… ich weiß es…" "Na das wollen wir doch mal sehn, Puppe…" Er hatte die Burgmauer fast erreicht, als er sich kurz zu Jean umdrehte. Dieser erledigte gerade mit einem Streich drei Soldaten Assburgs… es war das blutigste Gemetzel, was Zorro je miterlebt hatte… "Jean, ich brauch deine Hilfe!", rief Zorro über die Schulter, da er bereits von vorne wieder attackiert wurde. Jean, der den Ruf klar und deutlich verstanden hatte, wusste, wobei Zorro seine Hilfe brauchte… er musste ihm den Rücken frei halten… Zorro kämpfte sich inzwischen bis zum Burgtor durch, Jean war ihm dicht auf den Fersen, als beide schließlich etwas unschlüssig das Tor ansahen… Zorro zog alle seine Schwerter, machte sich zum Schlag bereit, schloss für einen kurzen Moment die Augen, atmete tief durch… Für einen Moment schien die Zeit stehen zu bleiben… dann öffnete Zorro wieder die Augen, zog seine Schwerter durchs massive Eisen des Tors und landete wieder neben Jean. Das Tor bewegte sich für einige Sekunden nicht den Millimeter, knarrte dann aber verheißungsvoll und brach in sich zusammen. Zorro sah seinen Freund grinsend an, wandte sich dann wieder dem Tor zu und stürmte dicht gefolgt von einigen seiner Soldaten die Burg… "Was zum-" Assburg starrte zum Tor, was sich vor seinen Augen in seine Einzelteile auflöste, doch der Graf handelte sofort: er zog Nami von der Mauer mit sich zum Burgfried, doch die junge Frau wehrte sich so sehr es ging… Soldaten liefen zum Burgtor, direkt auf Zorro und die anderen zu, um sie so gut wie möglich aufzuhalten… Nami riss die Augen auf, dort war er… er kämpfte, war jedoch deutlich angeschlagen… aber er lebte… "ZORRO!!!" Der Angesprochene konnte seinen Ohren im ersten Moment kaum glauben… war sie es wirklich? Seine Nami? Hatte sie wirklich gerade seinen Namen gerufen? Er ließ den Blick suchend über seine Umgebung schweifen, als er sie schließlich erblickte… Kapitel 28: Er ist tot ---------------------- Kapitel 28- Er ist tot Namis Schreie hallten durch die Gänge, durch die Assburg sie nun zerrte, genau auf die Kapelle der Burg zu… sie war hier, um ihn zu heiraten, und wenn nicht jetzt, wann dann? Außerdem befürchtete der Graf, dass das Auftauchen des Prinzen nicht wirklich förderlich für seinen Sieg über die junge Frau war… Eine Wache brüllte er also mit dem Befehl an, auf schnellstem Wege den Priester zu holen, verschanzte sich dann in der Kapelle und schleifte Nami an den Haaren zum Altar. "JETZT HALT ENDLICH DAS MAUL!!!", herrschte er sie an und verpasste ihr eine Ohrfeige, die sie für wenige Sekunden verstummen ließ. Namis Wange zierte nun ein deutlich roter Abdruck, mit verächtlichem Blick sah sie Assburg an. "Dich werde ich niemals heiraten, du mieses Schwein! Zorro wird-" "Dein Zorro wird GAR NICHTS!!! Er wird der einzige Gast unserer Vermählung und dazu noch ein toter Gast!" In den Augen der jungen Frau bildeten sich erneut Tränen, sie versuchte sich Assburgs Griff zu entreißen, aber dieser Mann hatte viel mehr Kraft, als sie dachte… Immer mehr Soldaten stellten sich ihm in den Weg, er verlor Nami und Assburg aus den Augen, konnte aber ahnen, wo sie hin gingen… "Jean, ich versuche, einen anderen Weg zu finden! Wenn du vor mir an der Kapelle ankommst, halte Assburg davon ab, Nami zu heiraten!" Kurz nickten sie sich an, ehe Zorro auch schon einen anderen Weg einschlug… es musste mehrere Wege zur Kapelle geben, also lief er eine kleine Treppe hinauf, erledigte kurz zwei Soldaten, die sich ihm in den Weg stellten und suchte direkt weiter… irgendwo musste es doch einen Gang, eine Tür oder sonst was geben… IRGENDWAS!?!?!?! Seine Verletzungen schmerzten, aber das kümmerte den jungen Prinzen grade herzlich wenig, er musste Nami finden, selbst wenn es das letzte war, was er tat… er spürte, wie Blut an seinem Rücken und Armen hinablief, sich einen Weg durch das Kettenhemd suchte… sein Sichtbild verschwamm kurz, aber er durfte einfach nicht aufgeben. Ein Instinkt machte sich in ihm breit… war es reiner Überlebenswille oder doch etwas anderes? Zorro hatte keine Zeit darüber nachzudenken, er lief weiter und entfernte sich mehr und mehr vom Schlachtgetümmel… wenn es hier kein Durchkommen gab, müsste er wieder zurück… wenn es bis dahin nicht schon zu spät war… Er entdeckte eine gewundene Treppe, die weiter nach oben führte und mit möglichst wachem Blick eilte er die Stufen hoch und fand sich schließlich an einer Tür, die schnell aufgestoßen war, wieder. Ein Soldat ins Land der Träume geschickt, und der Grünhaarige befand sich auf dem Dach eines Nebenturms der… Kapelle. Durch die bemalten Fenster konnte er in diese hineinsehen, erblickte tatsächlich Assburg und Nami vorne am Altar… Der Priester kam schneller als erwartet, doch er schien alles andere als begeistert von dieser Situation zu sein, doch Assburg fackelte nicht lange, zerrte die junge Frau neben ihm an den Haaren zum Altar, warf sie dort auf die Knie und kniete sich selbst dann auch hin. "Jetzt fangt schon an!", wies er den Priester mit barschem Ton an, hielt Nami gleichzeitig mit einer Hand im Zaun. "Äh.. ja… Nun, wir sind heute hier zusammen gekommen, um-" Assburg verdrehte genervt die Augen, sein Blick verfinsterte sich und wieder fiel er dem Mann Gottes ins Wort: "Kommt direkt zum wichtigen Teil!" Der Priester sah für einen Moment gekrängt aus, brüstete dann aber seine Brust. "Ich dachte, Ihr wollt vernünftig vermählt werden, Sir~" "Will ich auch und jetzt mach endlich oder ich lasse dich köpfen, Unsinniger!" Der Priester war daraufhin mehr als schnell mit seinen Worten, die er so runterspulte. "Wollt Ihr, Gildoroy von Assburg, Sohn des Philippe des III., Sohn des Jerand-" "Jaja, ich will und jetzt mach weiter!" Ein kurzes Räuspern. "Gut, wollt Ihr, Nami Mellosé den hier anwesenden Sir Gildoroy von Assburg zu Eurem Ehemann nehmen, ihn ehren und li-" "NIEMALS!", schrie Nami, doch bekam sie auch schon einen Fauststoß in die Magengrube, sie kniff die Augen zusammen und sackte auf den Boden. "Ja, sie will, sie will und jetzt erklär uns endlich zu Mann und Frau!" Zorro blieb nicht lange Zeit zum Überlegen. Hektisch sah er sich um, schnappte sich schließlich ein wehendes Banner, welches an den Fugen des Turms befestigt war, sah kurz in die Tiefe, drehte sich um und nahm Anlauf. Kräftig stieß er sich vom Plateau ab, hielt sich dabei am Banner fest, und schwang halb um den Turm herum, wobei seine Geschwindigkeit zunahm, als er auf die Kapelle zusteuerte. Schließlich ließ er mitten in der Luft das Banner los, welches eine Sekunde später in die Tiefe segelte. Er selbst stürzte derweil genau auf die Kapelle zu, hob im Flug die Arme vors Gesicht und prallte in der nächsten Sekunde durch die Fenster. Sein Flug nahm nun eine rasante Wendung nach unten an, er fiel mehrere Meter, kam jedoch merkwürdig sicher auf, nahm die Arme runter und blickte zum Altar. Sein Blick verhieß mehr als Wut… mehr als Schmerzen… mehr als Tod. Assburg hatte begierig auf die letzten Worte des Priesters gewartet, aber das Krachen der Fenster lenkte ihn nun doch so sehr ab, dass er den Blick in die Richtung wendete. "Was zum-" "ZORRO!!!" Nami war außer sich vor Freunde, ihn hier zu sehen, zu sehen, dass er aufrecht stehen konnte, auch wenn sie sah, wie Blut von seinen Händen lief… Allerdings wurde sie von der Tatsache, dass Assburg sein Schwert gezogen hatte und ihr nun an die Kehle hielt, abgelenkt. Zorros Blick verfinsterte sich noch mehr, er umfasste sein Schwert und ging auf Assburg und seine Freundin zu. "Lass. sie. LOS!!!", knurrte er mit tiefer Stimme. Dieser Bastard wagte es doch tatsächlich, seine geliebte Nami zu bedrohen… schon schlimm genug, dass sie wie gefoltert aussah… er konnte den Schmerz und das Leid in ihren Augen förmlich sehen… "Wieso sollte ich? Priester, mach weiter!" "Ich lasse nicht zu, dass du dreckiges Aas sie zur Frau nimmst, und wenn ich damit meinen letzten Atemzug verwende!" Einen Moment später schleuderte Assburg Nami von sich, sie stolperte gegen eine Steinseule und ging vor Schmerz aufstöhnend daran hinunter. Zorro biss die Zähne zusammen, sah aber wieder zu Assburg. "Das wirst du büßen…", knurrte er erneut und griff an. Sein Schlag allerdings wurde abgewehrt, sie stießen sich voneinander ab, wobei Assburg mehr Schritte zurücksetzte, als Zorro. Der nächste Schlagabtausch dauerte länger, wobei der Prinz jedoch merkte, dass seine Kräfte schwanden… der Blutverlust, das viel zu frühe Aufstehen nach der Operation, das Kämpfen, was bereits hinter ihm lag.. all das zerrte an ihm, doch er musste sich nun konzentrieren, durfte keinen Fehler machen. Assburg hingegen nutzte diese Tatsache schamlos aus, drängte Zorro weiter zurück, bis dieser schließlich an einer Bank ankam, der Grünhaarige sprang auf diese und Assburg schlug nach seinen Beinen. Zorro sprang hoch und entging so den Hieben, doch er musste sich langsam was einfallen lassen… allzu lange würde er das nicht mehr aushalten können. Der Priester hatte sich inzwischen irgendwo hin verkrümelt, während Nami sich auf die Knie gekämpft hatte, geschockt bei dem Anblick, der sich ihr bot. Assburg drängte Zorro immer weiter nach hinten, bis dieser ebenfalls an einer Steinseule lehnte, der Graf holte aus und stieß zu. Zorro konnte grade so wegducken, taumelte ein paar Schritte und drehte sich wieder zu Assburg, der nicht eine Sekunde vergeudete und immer wieder auf seinen Gegner einschlug. Sie vernichteten einige Möbel dabei, stießen Kerzenleuchter um, kamen zurück zum Altar, auf den Zorro wieder stieg und von dort oben kämpfte. Assburg allerdings bewarf ihn nun mit goldenen Bechern, der Weinkaraffe und allem, was er zwischen die Finger bekam. Der Grünhaarige trat immer weiter zurück, sprang schließlich wieder vom Altar runter und lieferte sich wieder einen erbitterten Schwertkampf mit Assburg. Für einige Zeit konnte sogar Zorro die Führung übernehmen, aber das Schwinden seiner Kräfte und Assburgs ständige kräftige Schläge, Stöße und Hiebe ließen ihm Schweißperlen über die Stirn laufen. Er konnte kaum noch. Aber so durfte es nicht enden! Er wurde in einer Fensterflucht getrieben, wehrte sich standhaft, doch Assburg schaffte es mit einer blitzschnellen Handbewegung dem Prinzen sein Schwert zu entreißen, welches schlitternd ein paar Meter hinter ihm auf dem Boden aufkam. Das wars. Zorro stand ohne Waffe da. Assburgs Schwert war seiner Kehle verdammt nah und der Besitzer grinste. Ja, das war sein Triumpf~ "Und? Angst vorm Tod?", fragte der Graf gehässig, er fühlte sich plötzlich beflügelt, vielleicht sogar ein bisschen überheblich, aber wie sollte man sich sonst fühlen, wenn man dem Sieg SO nah war? "Vergiss es!", knurrte Zorro, er behielt seine finstere Miene, auch wenn er im Inneren aufgewühlt war. Sollte es wirklich alles so enden? Sollte dieser miese, sich Graf schimpfende Vollidiot wirklich die Oberhand behalten? Zorros Blick huschte zu Nami… er hatte so viel mit ihr vorgehabt… er wollte mit ihr zusammenbleiben… sie heiraten… Kinder mit ihr kriegen… sie war einfach das wichtigste in seinem Leben und sie würde es immer bleiben… aber… … Nun? Sein Blick wanderte wieder zu Assburg, der genau in diesem Moment die Schulter zurück nahm und mit dem Schwert ausholte. Doch ein Geistesblitz schoss dem Grünhaarigen durch den Kopf, es war noch gar nicht zu Ende… er zog blitzschnell einen Dolch aus seinem Stiefel und rammte ihn Assburg ins Herz. Die Zeit blieb stehen. Es bewegte sich nichts mehr. Kein Getöse von draußen. Nichts. Die Luft war gespannt, man hätte fast ein Knistern vernehmen können. Doch dieses Phänomen fiel in sich zusammen, als Assburg mit aufgerissenen Augen erst Zorro, dann an sich runter sah. Sein Schwertarm sank, er blicke ungläubig auf die Klinge in seiner Brust, er sah wieder auf und lachte… es war ein schrilles, unwirkliches Lachen, was einem eine Gänsehaut bescheren konnte. Zorro stieß den Mann nach hinten, dieser war bereits tot, bevor er auf dem Boden aufkam. Es war geschafft.. Assburg war besiegt. In letzter Sekunde. Der junge Prinz schloss die Augen und atmete tief durch, sein Herz raste immer noch, seine Muskeln würden in wenigen Sekunden jegliche Arbeit verweigern, doch er stieß sich aus der Fensterflucht hervor, stolperte ein paar Schritte… doch er wollte zu Nami. Er wollte wissen, ob sie noch lebte, ob es ihr gut ging. "Oh nein… Zorro!", hörte er schließlich ihre Stimme wenige Meter neben sich, er wandte den Blick dort hin, erblickte seine Liebste, grinste kurz und dann… dann wurde alles schwarz vor seinen Augen. Es war wiedermal so still… oder doch nicht? Immer mehr Geräusche waren zu vernehmen, freudige Stimmen weit entfernt, wie durch eine Wand hindurch… Schritte. Dann etwas nasses, kaltes an der Stirn. Der Grünhaarige verzog das Gesicht. Sein ganzer Körper war betäubt, wahrscheinlich eine Maßnahme, dass er die Schmerzen überhaupt aushielt. Dennoch wollte er nun aufwachen. Er wollte wissen, ob das alles nur ein Traum war. Ob er noch lebte oder ob er bereits das Zeitliche gesegnet hätte. Schwerfällig blinzelte er kurz, öffnete die Augen dann aber nur einen Spalt breit und sah direkt… an die Zeltdecke. Zorro befand sich also wieder im Lager. Oder doch nicht? Er wollte es jedenfalls herausfinden. Seine Kehle war staubtrocken, er musste sich anstrengen, den Kopf zur Seite legen zu können, eine kalte Flüssigkeit suchte sich ihren Weg über seine Stirn und fand schließlich zum Bettlaken. Doch das war ihm egal, vor ihm konnte er sie entdecken. Die Liebe seines Lebens. Die Mutter seiner zukünftigen Kinder. Sein Mädchen. Nami lächelte, man sah ihr die Strapazen der letzten Tage noch deutlich an, aber allein dieses Lächeln erwärmte das Herz des Grünhaarigen, er fühlte sich direkt wohler in seiner Haut. Er war also nicht tot. "Ich liebe dich…" Epilog: Ihr Leben war perfekt ----------------------------- Zorro brachte ein leichtes Schmunzeln zustande, aber das war okay, solange nur sein Herz schlug und er wieder gesund werden würde. Zumindest zählte nur das für Nami. "Ich liebe dich auch, Nami… ist alles ok bei dir?", fragte der Grünhaarige mit weiterhin rauer Stimme nach und versuchte, sich über die Augen zu reiben. Erst jetzt bemerkte er wieder die Verbände an seinem Körper, er hatte aber auch einiges abbekommen in den Kämpfen. "Ja, ich werd schon wieder…" Die Verletzungen, die sie hatte, waren erträglich und von Tag zu Tag kam sie damit auch besser klar. Bis sie wieder gesund war, würde zwar noch mehr Zeit vergehen, aber bei Zorro sah das Ganze nicht anders aus~ Es dauerte tatsächlich gute vier Tage, bis Zorro wieder aufstehen konnte, aber dann wurde er auch direkt in eine Kutsche verfrachtet, um zurück nach Hause gebracht zu werden. Das Lager an Assburgs Festung wurde aufgelöst und die Soldaten zogen zurück in ihre Heimatstädte, nachdem sie einen angemessenen Sold erhalten hatten. Nach und nach beruhigte sich auch das Land wieder, das Volk kam zur Ruhe und die durch den Krieg zerstörten Gebiete wurden wieder aufgebaut. Felder wurden neu bestellt, die Asche des Krieges wurde vom Regen davon gespült. ~Ein gutes Jahr später~ Die Sonne ging gerade auf und Nami stand auf dem Balkon, der direkt an ihren und Zorros Gemächern war. Es war noch recht früh, die Orangehaarige hatte ihren Liebsten schlafen lassen, da dieser eh einige anstrengende Tage hinter sich hatte. Die Regierungsgeschäfte waren aber auch nicht ohne! Tief sog die junge Frau die frische, kalte Morgenluft ein, als sich plötzlich von hinten zwei Arme um sie schlossen und sie einen durchtrainierten Körper an ihrem spüren konnte. Nami grinste automatisch und schmiegte sich noch mehr in Zorros Arme. "Warum bist du hier draußen? Hier ist es doch viel zu kalt", raunte der Grünhaarige in ihr Ohr und hauchte einen kleinen Kuss in ihre Halsbeuge. "Ich konnte nicht mehr schlafen…", erwiderte sie und sogleich spürte sie Zorros große Hände auf ihrem Bauch, der sich auch schon so langsam wölbte. Lächelnd legte sie ihre Hände auf seine, wobei die goldenen Ringe, die sie beide trugen, in der Sonne glänzten. "Dann hat der Kleine dich also wiedermal geweckt?" "Ach, das ist schon okay… der Arzt sagte, das wäre normal, also mache ich mir da keine großen Gedanken." Zorro schmunzelte, er konnte es kaum erwarten, endlich die ersten Bewegungen seines Kindes zu spüren! Seit Nami von der Schwangerschaft erfahren hatte, verspürte er eine Vorfreude, ein regelrechtes Hochgefühl, das mit jedem Tag wuchs und wuchs… quasi wie sein Kind~ Ihr Leben hatte sich geändert. Nami war zu Zorro aufs Schloss gezogen, sie hatten geheiratet und ein Kind war unterwegs. Sie hatten es geschafft, sie waren zusammen und Zorro hatte die Regierung übernommen. Ihr Leben war perfekt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)