Himitsu von Yolei (Geheimnisse) ================================================================================ Kapitel 1: Welcome Back, Yuki! ------------------------------ Chapter One: Welcome back, Yuki! (Willkommen zurück, Yuki!) Shuichi saß im Wohnzimmer. Vor ihm stand eine angebrochene Flasche Chateau Margaux. Das wievielte Glas Wein war es schon? Er wusste es nicht. Nach dem siebten hatte er aufgehört zu zählen. Heute war der Tag, genau heute vor einem Jahr war sein Liebster, ohne ihn etwas zu sagen, einfach nach New York gegangen. Er trank noch einen Schluck. Der leicht eiserne Geschmack lag ihn auf der Zunge. Woran erinnerte ihn dieser Geschmack? Blut! Blut hatte eine ähnliche bittere Art. Er hatte schon oft in dieser Beziehung geblutet. Zwar nicht körperlich aber dafür seelisch. Er hatte soviel dafür in kauf genommen. Ein weiterer Schluck und das Glas war erneut leer. Er starrte in das leere Glas. Klar, nach außen hin gab er sich immer fröhlich und "normal", doch in Wirklichkeit war sein Leben so leer wie dieses Weinglas. Ein Klingeln unterbrach seine Gedankengänge. Ein Blick auf die Uhr verriet ihn, dass es schon halb zwölf war. Wer wollte um diese Zeit noch etwas von ihm? Aber vielleicht war es wichtig? Schwerfällig und leicht wankend erhob er sich aus den Sessel und lief, so gut es in seinem Zustand ging, zur Tür. Er blieb einen Moment unschlüssig davor stehen. Sollte er wirklich aufmachen? Vielleicht stand "er" ja dahinter und war klitschnass geregnet. So wie damals, bevor er ihn allein zurückgelassen hatte. Er schüttelte einmal den Kopf, als wolle er diese Gedanken loswerden. Er musste sich endlich damit abfinden, dass Yuki nie wieder zu ihn zurückkehren würde. Er nahm leicht zitternd die Klinke in die Hand und öffnete vorsichtig die Tür. "Hey, Shuichi! Sorry, dass ich um diese Zeit noch störe, aber ich dachte mir, dass du vielleicht etwas Gesellschaft gebrauchen könntest.", Hiro stand hinter der Tür und war vom Regen ganz durchnässt. "Oh.. hallo Hiro~o. Komm dosch reiin.", Shuichi zwang sich ein Lächeln auf und öffnete die Tür nun ganz, sodass Hiro die Wohnung betreten konnte. "Mieses Wetter heute...", meinte Hiro und zog seine nasse Jacke aus, die er daraufhin an die Garderobe hängte. "Hm...", war die einzige Antwort von Shuichi, der sich schon wieder auf den Weg ins Wohnzimmer machte. Hiro folgte ihn darauf und versuchte weiter ein Gespräch anzuzetteln: "Heute wohl nicht sehr gesprächig, was?", er lächelte Shuichi aufmunternd zu. Shuichi setzte sich wieder auf seinen Platz, stand aber dann noch mal auf um Hiro ein Handtuch zu bringen. "Neiin...", antwortete er schließlich, als er sich wieder gesetzt hatte. "Hm...", nun war Hiro an der Reihe zu schweigen und sah sich im Zimmer um. Es hatte sich kaum etwas verändert, seit Eiri Yuki weg war. Shuichi versuchte es zwar so gut es ging zu verstecken, aber wer ihn besser und länger kannte, wusste, dass er noch sehr an ihn hing. "Wie lange willst du ihn noch hinterher trauern? Dir ist genauso klar wie mir, dass er, egal wie sehr du ihn vermisst, nicht mehr zurückkommen wird.", sagte Hiro schließlich, auf das leere Weinglas und die daneben stehende Flasche blickend. Shuichi schwieg auf diese Bemerkung und begann sich erneut etwas von den Wein ins Glas zu schenken. "Möschteste auch?...", Shuichi blickte seinen besten Freund fragend an. Hiro entgegnete nichts. Er nickte nur. Daraufhin ging Shuichi zu einen der Schränke und holte ein weiteres Glas raus, das er auch sofort füllte und Hiro reichte. Kurz darauf setzte er sich wieder auf seinen Platz, nahm das Glas und trank einen Schluck. Als er das Glas wieder absetzte, antwortete er endlich: "Denkscht du, das weiß isch nischt? Aaaber egal wie schehr isch ausch versusche ihn zu vergesschen, es funkschioniert nischt. Wenn isch die Aaaugen schliiieße, schehe isch ihn bildlisch vor mich. Wie er vor scheinem Leeeptob schitzt und an einen scheiner Büscher schreibt, wie er mir Beleidigungen an den Kopf wierft oder manschmal auch liebe Dienge, wie er isscht und misch dabei anschweigt oder einfasch nur schlaafend neeeben mich liekt, weehrend isch ihn betraschte. Und jedeschmal hab isch dasch Gefüühl alsch würde mein Hersch zerschpringen...", er trank einen weiteren Schluck, ehe er weitersprach, "...wasch isch wiiieder für 'nen Mischt erschähle... dasch mussch der Alkohohol schein, der ausch mir schpricht...", mit einen letzten Schluck leerte er das Glas und stellte es wieder auf den Tisch. Hiro hatte einfach da gesessen und zugehört, doch jetzt antwortete er: "Du solltest wirklich damit abschließen... es macht dich noch kaputt...", damit stand er auf und ging zur Tür, wo er sich seine Jacke anzog und kurz darauf die Wohnung verließ. Shuichi saß immer noch da und starrte auf eine Stelle des Tisches. Schließlich stand er auf, nahm die Flasche und die gebrauchten Gläser, stellte sie in die Küche und löschte das Licht. Es war zeit für ihn ins Bett zu gehen, vor allen Dingen, weil er immer zwei Stunden brauchte, bis er endlich schlief. Mitten in der Nacht, nachdem Shuichi endlich eingeschlafen war, klingelte es an der Tür. Wer war das denn schon wieder? Vielleicht war es Hiro und er hatte etwas hier vergessen? Aber was? Er richtete sich schlaftrunken auf und knipste das Licht an. Gähnend ging er den Flur Richtung Tür und öffnete diese. Er blinzelte ein paar mal. Er konnte nicht glauben wer da stand. "Yu~uki...?!" Der Mann, der vor ihm stand, setzte seine Sonnenbrille ab und zum Vorschein kamen die, Shuichi so vertrauten, Augen: "Ja... der bin ich... hätte nicht gedacht, dass du so lange brauchen würdest um mich zu erkennen..." "a..aa..aber isch daschte du wüürdest jetscht in Aamerika lebn und disch nie wieder bei mir meldn...", stammelte Shuichi, der immer noch nicht fassen konnte, wer da vor ihm stand. "Da sieht man mal wieder, was dabei herauskommt, wenn du versuchst zu denken... aber jetzt mal was anderes... willst du mich nicht endlich reinlassen, damit mich der Regen nicht völlig durchnässt?!", antwortete Yuki lässig. Shuichi trat einen Schritt zur Seite und Yuki betrat die Wohnung. Er stellte seine Koffer ab, zog seine Jacke und seine Schuhe aus und packte sie beiseite. Dann ließ er den Blick schweifen, dabei zog er eine Augenbraue hoch. Schließlich sagte er: "Sag mal, hast du hier überhaupt gelebt? Es sieht alles noch so gleich aus..." Shuichi, der Yuki beobachtet hatte, antwortete: "äh... ja! Aber wenn's dir so nischt mehr gefellt ändre isch schofort allesch!" Der Autor drehte sich zu den Jüngeren um und sagte mit ruhigen Ton: "Hast du getrunken?" Shuichi schoss die Röte ins Gesicht: "ähm... wie kommschte denn daarauf?..." "Du riechst nach Alkohol...und du lallst...", antwortete er wieder knapp. Shuichi schluckte und entgegnete schließlich: "Isch hap getruunken... aber nurn paar Gläser... nischt viiel..." Das war gelogen. Er hatte an diesem Abend mehrere Flaschen geleert, er wusste nicht mal mehr wie viele. "Hm... ich geh duschen...", meinte Yuki und war schon, durch die Tür, ins Bad gegangen. Shuichi blieb mit Yukis Sachen zurück. Vielleicht war alles wieder nur ein Traum und im nächsten Augenblick klingelte der Wecker, um ihn zu sagen, dass er aufstehen müsse. Schließlich verwarf er den Gedanken wieder und lenkte seine Schritte in die Küche. Er stellte die Flasche Wein dorthin, wo er sie her hatte, trank das Glas von Hiro leer und stellte es mit seinem in die Spülmaschine. Plötzlich hörte er jemanden hinter sich treten. Er drehte sich um und blickte in Yukis wunderschöne Augen. Dieser trockne sich gerade die Haare, erwiderte den Blick kurz, ließ ihn dann aber wieder schweifen. "Wieso bischte wiieder hiier in Japan? Isch daschte, du wolltesst nicht zurück koommen... das hatteste zumindescht in de Brief geschriiieben, den du miir kurz nachdem du misch verlassen hascht, zusammen mit den Schlüssel, geschiickt hast....", Shuichis Stimme zitterte und er war kurz davor zu heulen. "Mag sein... damals war ich der Ansicht... es hat sich eben vieles geändert...", meinte er und musterte Shuichi. Zu spät. Die erste Träne rollte über seine Wange und ihr folgten weitere: "... wie kommste eigentlisch darauf, dasch ich disch, nach alldem, was e mir ang'tan hast, hier wohnen lasch?!", schrie er ihn an und seine Stimme überschlug sich fast. Yuki blieb ruhig nahm seine Zigarettenschachtel und ein Feuerzeug aus seiner Hosentasche und zündete sich eine der Zigaretten an. Als er endlich antwortete, hätte er es sich, aus Shuichis Sicht aus, auch sparen können: "Du bist ja völlig blau... weißt ja nicht mal mehr, was du hier redest...", er nahm einen kräftigen Zug und antwortete schließlich, als er den Rauch wieder ausblies: "Wer sagt eigentlich, dass ich wieder mit dir zusammen leben will?" Das war für Shuichi wie ein Schlag ins Gesicht. Er sackte zu Boden und schluckte schwer. "Ich geh ins Bett...", sagte Yuki, ohne Shuichi weiter zu beachten, und verließ den Raum. Shuichi vergrub sein Gesicht in seinen Händen und begann sich den ganzen Kummer von der Seele zu weinen. Wieso heulte er wieder? War es, weil er gehofft hatte, dass alles wieder so sein würde wie vorher? Er stand auf und wankte zum Kühlschrank, öffnete diesen und nahm den Wein. Dann schloss er den Kühlschrank wieder und öffnete stattdessen die Flasche. Er nahm einen kräftigen Schluck und stellte sie wieder weg. Dann verließ auch er die Küche und ging ins Schlafzimmer, zu den großen Kingsize Bett, in den Yuki schon schlief. Shuichi schlug die Decke beiseite und legte sich neben ihn. Eine Zeit lang starrte er die Zimmerdecke an, dann drehte er sich mit den Gesicht zu Yuki und betrachtete ihn. Einerseits war es ein schönes Gefühl nicht mehr allein in diesem großen Bett zu schlafen, aber andererseits fühlte er sich schlecht. Es würde wahrscheinlich ein für allemal das letzte mal sein. Er rückte etwas näher an Yuki heran und strich ihn vorsichtig ein paar Strähnen aus dem Gesicht, die aber sofort zurückfielen. Ein leichtest, trauriges lächeln lag nun auf Shuichis Lippen. Sollte er es noch einmal wagen? Was hatte er denn noch zu verlieren? Er beugte sich vor und legte seine Lippen sanft auf die des Schlafenden. Sie schmeckten genauso süß wie früher. Es schien Stunden zu dauern, und doch war es für ihn viel zu kurz, als er sich wieder von den weichen Lippen trennte. Als er die Augen, die er für den Kuss geschlossen hatte, wieder öffnete, erschrak er. Zwei goldene Augen blickten ihn an. Sofort lief er rot an und drehte sich von Yuki weg. "Scho...schorry...", stammelte er nur noch. "... hast du die ganze Zeit hier allein gelebt?...", fragte Yuki trocken. "Ja~a...", antwortete Shuichi leise und kuschelte sich noch mehr in die Bettdecke. Ihm war kalt. Nun wandte Yuki sein Gesicht Shuichi zu und betrachtete ihn: "... dann musst du ja völlig ausgehungert sein...", ein zweideutiges Grinsen huschte über seine Lippen. "hm?... wie meinschte das?...", Shuichi drehte sich neugierig zu Yuki um. "Baka! Ich meine, dass du dann ja schon lange kein Sex mehr hattest..." Shuichi dachte nach. Sex. An das hatte er in diesem Jahr gar nicht gedacht. Er hatte andere Probleme. "Hm... da haschte wohl rescht...", sagte Shuichi nur und starrte wieder die Zimmerdecke an. Er brauchte Yuki gar nicht erst fragen. Er wusste auch so, dass er sich seine Bedürfnisse bei anderen befriedigt hatte. Ein leises Seufzen drang aus seiner Kehle als er sich wieder zu Yuki drehte. "Yu~uki?..." "Hm?..." "Willste disch wirklisch entgültig vonn mir trännen? Können wa nischt nochma ganz von vorn anfangn? Isch werd dir auch niiiewieder auf de Nerven gehn! Und allesch tun wate willscht!", Shuichi lehnte sich an Yukis Brust und vergrub sein Gesicht in Yukis Halsbeuge, "Oda siend dir diese Fraauen wischtiger als jemaand, der disch wirklisch und vom gaanzen Härzen liiebt?" Yuki schwieg und starrte zu Shuichi hinunter. "Wiieso sagste nischts?", fragte Shuichi als keine Antwort kam und blickte nun zu Yuki auf. "...ich denke nach...", antwortete Yuki knapp, als er Shuichis leicht verklärten Blick sah, fragte er aber: "Wie viel hast du wirklich getrunken? Das waren nie im Leben 'ein paar Gläser'... bist du dir sicher, dass du dich nicht mit der Mengenangabe vertan hast und in Wirklichkeit 'ein paar Flaschen' getrunken hast?" "Hm... okay esch wa gelogn... isch weiß nischt wie viel isch wirklisch getrunkn hap... biste jetscht bös?" Yuki schüttelte nur den Kopf und sagte: "Wieso sollte ich böse sein, du hast ja schließlich morgen den Kater und nicht ich...", er wuschelte einmal durch Shuichis Haar, "... aber wenn ich bedenke, dass ich das morgen ausbaden muss...", fügte er noch beiläufig hinzu. Shuchis Augen wurden größer und er drückte sich noch enger an ihn: "Heißt das, daschte es noschmal mit mir versuschst? Oh... Yu~uki, isch bin ja scho glücklisch!" Yuki versuchte Shuichi von sich weg zu schieben, was ihn aber misslang: "Hey! Baka! Hör auf! Sonst überleg ichs mir noch mal mit dem 'Neustart', kapiert?!" "Ah... isch hab disch sso vermischt...", er kuschelte sich noch enger an ihn. "Hm...", Yuki hatte es aufgegeben sich zu wehren. sein Blick war jetzt auf die Uhr gerichtet, "... es ist schon spät... wir sollten jetzt schlafen...", aber als er auf den kleinen Wildfang schaute, war dieser schon eingeschlafen. Nachdem er ihn eine Weile betrachtet hatte, schloss auch er die Augen und schlief nach kurzer Zeit ein. so... das war der erste teil... ich hoffe es hat euch gefallen, wenn nicht, dann nicht... bitte lest auch den zweiten teil und nicht vergessen kommis zu schreiben^^V by: yolei Kapitel 2: Ein ganz normaler Tag -------------------------------- Chapter Two: (Ein ganz normaler Tag) Die Sonnenstrahlen vielen durchs Fenster auf das Bett, indem Shuichi an Yuki geschmiegt schlief. Als sie sein Gesicht trafen, wachte er auf und löste sich von Yuki. Sein Kopf dröhnte. Außerdem hatte er das Gefühl, dass sein ganzer Körper zitterte und er nicht klar denken konnte. Leise stand er auf, um den Autor nicht zu wecken und ging langsam in die Küche. Er öffnete den Kühlschrank, nahm die Flasche Wein und trank ein paar große Schlucke, bevor er sie wieder wegstellte und zu einer seiner Taschen ging, diese öffnete und ein Pfefferminz-Bonbon rauskramte. Das er auch gleich in den Mund nahm und daran zu lutschen begann. Danach begann er Frühstück zu machen. Als er damit fertig war, und das Bonbon aufgelutscht hatte, ging er wieder ins Schlafzimmer. Vorsichtig beugte er sich über Yuki und betrachtete ihn. Wie schön er war. Ein leichtes Lächeln huschte über sein Gesicht, ehe er dem Autor einen sanften Kuss aufhauchte und leise flüsterte: "Aufstehen... Frühstück..." Yuki blinzelte ihn an und meinte: "Lass mich schlafen!", mit diesen Worten drehte er sich weg und wollte weiterschlafen. Aber da hatte er die Rechnung ohne Shuichi gemacht. Mit ein wenig Anlauf war er aufs Bett gesprungen und begann mit seinen Lippen an Yukis Ohrläppchen zu zupfen. "Lass das!", murmelte Yuki und drückte Shuichi sein Kissen ins Gesicht. Shuichi warf das Kissen beiseite und setzte seinen Dackelblick auf, als er sagte: "Och... bitte! Ich hab mir soviel Mühe gegeben!" Yuki seufzte leise und sagte schließlich: "Jetzt kann ich eh nicht mehr einschlafen... also gut...", damit richtete er sich auf und kratzte sich am Kopf. Er dachte nach. Wo steckten jetzt wieder seine Zigaretten? "Gut!", Shuichi lächelte, stand auf und verließ den Raum. Shuichi ging in die Küche, schenkte Yuki Kaffee und sich Saft ein, stellte die Getränke auf den liebevoll gedeckten Tisch und setzte sich auf seinen Platz. Kurze Zeit später betrat, mit einer Zigarette im Mund und einen Feuerzeug in der Hand, auch Yuki die Küche. Er zündete die Zigarette an und setzte sich dann auf den freien Platz. Beide begannen zu frühstücken. "Yuki?", fragte Shuichi irgendwann. "Hm?" "Wie war es in New York?" "Nicht viel anders als hier, nur dort ließ mich die Presse in Ruhe mit ihren dämlichen Fragen zu unserer Beziehung..." "Hm... vielleicht sollten wir ins Ausland gehen... vielleicht können wir dann ungestört zusammen leben...", meinte Shuichi leise und in Gedanken versunken. "Nenn mir ein Land, wo die Presse ihre Prominenten in Frieden lässt..." "So meine ich das doch gar nicht! Ich meine ein Land, in dem Männer sich öffentlich lieben können!" Auf Yukis Lippen erschien wieder ein zweideutiges Grinsen: "Du möchtest also auf offener Straße von mir geliebt werden... so ist das also..." Shuichi schoss wieder mal die Röte ins Gesicht: "Hör auf damit! Du weißt genau, dass ich nicht 'das' meine!" "Musst du eben nicht so schlüpfrige Bemerkungen machen...", Yuki trank einen Schluck aus seiner Tasse und warf einen Blick auf die Uhr, "... musst du heute nicht zur Arbeit?" "Hm?", nun warf auch Shuichi einen Blick auf die Uhr und bekam einen Schock, "Uwaaahhh! Kuso! So spät schon!?" Er sprang auf rannte ins Bad, machte sich dort fertig, lief ins Schlafzimmer, zog sich an, stürmte in die Küche, verabschiedete sich von Yuki und war schließlich auf den Weg ins Studio. Im Studio warteten die anderen schon seit einer halben Stunde auf Shuichi. Sagano lief nervös im Kreis. K putzte seine Magnum, während er ein Liedchen pfiff. Fujisaki spielte sich ein und warf immer mal wieder einen Blick auf die Uhr, schüttelte dann den Kopf und machte schließlich weiter mit seiner Beschäftigung. Und Hiro stimmte seine Gitarre. Plötzlich wurde die Tür aufgestoßen und Shuichi kam wie ein Wirbelwind hinein gerannt. Er hielt an, stützte sich auf seine Knie ab und rang nach Atem. "Wurde ja auch Zeit!", K hielt, den völlig verdatterten Shuichi, seine Magnum unter die Nase, "Was hast du diesmal für eine Ausrede?" "Ich hab die Zeit total verpennt, weil ich noch gefrühstückt hab und dabei vergessen hab, dass heute die Aufnahmen sind... tut mir leid!", Shuichi schloss die Augen und wartete auf den Schuss. Als aber keiner kam, öffnete er sie wieder. K hatte die Waffe wieder weggesteckt. Anscheinend hatte er gute Laune. "Lasst uns endlich anfangen!", meinte K und setzte sich auf einen Stuhl. Shuichi stellte sich hinters Mikro und Suguru begann die ersten Takte zu Spielen, Hiro stieg mit ein. Schließlich begann noch Shuichi zu singen. Nachdem Suguru und Hiro die letzten Takte des 4. Songs gespielt hatten, legte Shuichi die Kopfhörer beiseite und sagte: "Ich brauche mal ne Pause..." K seufzte und antwortete: "Also gut. Pause für ne halbe Stunde... danach wird weitergemacht! Klar!?" Shuichi nickte und verließ den Aufnahmeraum. Er ging in die Herrentoilette. Nach zehn Minuten kam er wieder raus, kramte ein Kaugummi aus der Hosentasche, packte es aus und steckte es sich in den Mund. Jetzt ging es ihn schon wieder viel besser. Er lenkte seine Schritte wieder in Richtung Studio. Als er die Tür öffnete, stand Tohma Seguchi da. "Hallo, Seguchi-san..." Tohma drehte sich zu Shuichi um und sagte: "Hallo Shindou-san... gut, dass sie kommen... mit ihnen wollte ich reden... kommen sie mal eben mit in mein Büro?" Es war mehr ein Befehl, als eine Frage. Shuichi nickte und folgte Tohma in sein Büro. Tohma setzte sich hinter seinen Schreibtisch und deutete auf den freien Stuhl, der vor Shuichi stand. "Bitte setzen sie sich doch!", Tohma lächelte freundlich. "Äh... ja! Danke!", Shuichi setzte sich. Was wollte er von ihm? Hatte etwa jemand sein Geheimnis herausgefunden? Aber wer? Es hatte ihn doch niemand gesehen. "Vielleicht wissen sie es schon, aber ich möchte es ihnen trotzdem sagen. Eiri-san ist wieder in der Stadt.", sagte er nun sehr ernst. Shuichi nickte und entgegnete: "Ja, ich weiß... er wohnt wieder mit mir zusammen..." Tohma hob eine Augenbraue: "Er lebt wieder mit ihnen zusammen?" Shuichi nickte erneut. Tohma stand auf und stellte sich an das Fenster. Nach einer Weile sagte er: "Sie werden sich wieder von ihm trennen müssen... es ist nicht gut für ihn mit ihnen eine Beziehung einzugehen... das haben wir ja letztes mal schon gesehen!", damit drehte er sich zu Shuichi um und lächelte, "Sie wollen doch, dass es Eiri-san gut geht, oder?" Shuichi stand auf. Ja, das wollte er! Aber er wollte auch, dass er mit ihm glücklich war und bei ihn blieb. "Ich werde mich nicht von Yuki trennen!", entgegnete Shuichi mit Nachdruck in der Stimme, "Immerhin ist er zu mir zurück gekommen, oder nicht? Sie können nicht von mir verlangen, dass ich, nachdem ich so lange auf seine Rückkehr gewartet habe, mich von ihm trenne und zusehe, wie er vielleicht mit jemand anderen zusammen kommt!", Shuichi standen die Tränen im Gesicht, "Ich weiß selber, dass das egoistisch ist... aber Yuki hat uns ne zweite Chance gegeben und ich bin der Meinung, dass sie, wenn schon nicht für mich, dann wenigstens für Yuki, dieser Beziehung auch ne zweite Chance geben sollten... wir werden ja sehen, ob es klappt oder nicht, aber ich bin nicht bereit ihn aufzugeben ohne es noch mal versucht zu haben!" Tohma schwieg. Er wollte gerade etwas darauf erwidern, als es an der Tür klopfte. "Ja?", meinte Tohma und blickte auf die Tür. Auch Shuichi schaute neugierig zur Tür. Die Tür ging auf und Yuki betrat den Raum. "Yuki?!", sagte Shuichi, einerseits erfreut andererseits überrascht, "Was machst du denn hier?" "Hallo Eiri-san, schön dich zu sehen! Hast du die Reise gut überstanden?", Tohma lächelte Yuki freundlich an, und meinte nun zu Shuichi gewandt, "Danke Shindou-san, sie können jetzt gehen... wir setzen das Gespräch am besten später fort..." Shuichi sah verdattert zu Tohma und Yuki. Irgendwie hatte er ein schlechtes Gefühl. Warum war sein Liebster hier? Schließlich nickte er dann aber, ging zur Tür und verließ durch diese den Raum. Als er sie geschlossen hatte, lehnte er sich gegen diese. Warum immer diese Diskussionen? Konnten die sich nicht einfach daraus halten? Was ging sie ihre Beziehung an? Gar nichts! Er stieß sich von der Tür ab und ging nun schon zum drittenmal in Richtung Studio. Er kam gerade rechtzeitig. Eigentlich brauchte er jetzt noch mal ne Pause, aber er beließ es dabei. "Gut... dann können wir jetzt ja weitermachen!", sagte K, als er Shuichi erblickte. Shuichi nickte und stellte sich wieder hinters Mikro. Gegen Abend hatten sie endlich das dritte Album, mit ein paar Pausen, fertig aufgenommen. Shuichi lief mit Hiro ein Stück nach Hause. "Was ist? Du bist schon den ganzen Tag so aufgedreht... stimmt was nicht?", fragte Hiro besorgt. Eigentlich war es schon immer Shuichis Art gewesen, aufgedreht zu sein. Aber seit diesen schicksalhaften Tag, war er so ruhig geworden, dass es schon fast unheimlich war. "Nein! Alles stimmt! Weißt du, gestern Nacht, nachdem du weg warst, war noch jemand an der Tür... du wirst nie erraten wer!", Shuichi strahlte übers ganze Gesicht. "Hm... deinem Grinsen nach zu Urteilen würde ich auf was Schönes wetten...", Hiro lächelte. Shuichi nickte hastig und antwortete: "Er ist wieder da! Mein Yuki!" Hiros Blick verfinsterte sich für einen Moment, er setzte aber ganz schnell wieder ein lächeln auf und entgegnete: "Na dann..." Sie kamen an die Ecke, an der sie sich immer trennten. Shuichi lächelte seinen Freund an und sagte: "Ich beeil mich dann mal nach Hause zu kommen... Tschüss bis morgen!" "Ja, Tschüss..." Shuichi lief los. Als er an einen kleinen Supermarkt vorbei kam, ging er hinein und kam kurze Zeit später mit zwei Einkaufstüten raus. Dann schlenderte er Heim. Shuichi zog seine Schuhe und Jacke aus und ging in die Küche, wo er die Einkäufe ausräumte und begann Essen zu machen. Nachdem er den Tisch gedeckt hatte, hörte er, wie jemand die Tür aufschloss und in die Wohnung trat. Kurze Zeit später kam Yuki in die Küche. Shuichi ging zu ihm und drückte ihn einen kurzen Schmatzer auf. Yuki erwiderte nichts, blickte nur auf den Tisch und dann zum Herd: "Was wird das?" "Ich koche! Und keine Angst, ich habe während du weg warst kochen gelernt! Also kein Problem!", Shuichi umarmte seinen Yuki. Was er wohl mit Seguchi beredet hatte? "Aha...", sagte der Schriftsteller knapp. "Yuki?", fragte Shuichi nach einer Weile. "Hm?" "Was hast du eigentlich mit Seguchi beredet?" "Nichts wichtiges... nur ein paar Familienangelegenheiten... weiter nichts...", meinte Yuki trocken und drückte Shuichi sanft weg, "Das Essen kocht über..." "Hm? Mist!", Shuichi drehte sich zum Herd um und stellte die Flamme kleiner. Dann drehte er sich zu Yuki und fiel diesem wieder in die Arme. Es tat so gut ihn wieder bei sich zu haben und er würde ihn auch nie wieder hergeben. "Ach... Yuki...", seufzte er. "Und was wollte er von dir?...", meinte Yuki irgendwann. "Hm? Wer?", Shuichi blickte zu ihm auf. "Tohma Seguchi...", meinte Yuki trocken. "Hm... er wollte, dass ich mit dir Schluss mache... ich hab ihn aber gesagt, dass ich das niemals freiwillig tun würde...", sagte Shuichi, während er sich an Yukis Brust lehnte und die Augen schloss. Yuki streichelte ihn vorsichtig durchs Haar bzw. über seinen Rücken und war ganz in Gedanken versunken. Zum Glück hatte Tohma nicht gesagt, warum er ihn damals verlassen hatte. Wahrscheinlich hätte es Shuichis Herz nur noch mehr gebrochen und er hätte es sich noch mal überlegt, ob er ihn wirklich zurückhaben wollte. Unbewusst drückte er Shuichi noch enger an sich. ER war ein Idiot gewesen. Wie hatte er sich nur von seinem süßen Wildfang trennen können? "Yuki...? Alles in Ordnung?", Shuichi blickte ihn besorgt in die Augen. Yuki ließ ihn los, blickte zur Seite und meinte leicht aggressiv: "Ja! Kümmre dich lieber um das Essen!" "Okay!", Shuichi strahlte Yuki wieder an und stellte den Herd aus. Dann tat er sich und Yuki was auf und stellte es auf den Tisch. Er ging zum Kühlschrank, öffnete ihn und holte den Wein raus. Außerdem nahm er sich noch zwei Weingläser und schenkte den Wein in diese, dann stellte er sie zu dem Essen. "Zum Anstoßen!", meinte Shuichi lächelnd und setzte sich. Yuki saß schon und hatte Shuichi bei seinen Tätigkeiten beobachtet: "Hm..." Kapitel 3: Warum hast du mich verlassen? ---------------------------------------- Chapter Three: Why have you left me? (Warum hast du mich verlassen?) Zwei Stunden später waren die beiden ins Wohnzimmer umgezogen und Shuichi war völlig betrunken. Yuki hörte Shuichis Gelalle zu und trank noch einen Schluck. "...weischte Yu~uki... geeenau dasch schind diie Grüündee, warum Sakumaaa-saaan mein Vorbild isch....", meinte Shuichi irgendwann, nachdem er zum hundertstenmal die Gründe genannt hatte, warum er immer so sein wollte wie sein Vorbild, und führte zum wiederholtem Mal das Glas zu seinem Mund, das er damit auch leerte. Shuichi wollte sich gerade wieder was einschenken, als Yuki die Flasche nahm und sie in die Küche brachte. Nachdem er das getan hatte, und wieder zurückkam, meinte Shuichi: "Ey!! Isch wollllte nosch wasch!" "Du hattest heute abend schon genug... geh lieber schlafen!", meinte Yuki und räumte den Tisch ab. "Miit dia?", lallte Shuichi, stand wankend auf und viel Yuki in die Arme. Yuki löste sich sanft aus der Umklammerung und sagte: "Nicht jetzt! Ich muss noch die Unordnung beseitigen...", während er die letzten Teile aufsammelte. Shuichi griff nach Yukis Ärmel und zerrte daran rum: "Dasch kaann ausch nosch biss morgän wartn... komm!" Yuki seufzte: "Na gut... aber du darfst die Schweinerei morgen wegräumen! Klar?!", er ließ die Sachen liegen und wandte sich nun Shuichi zu. "Ischt klaar!", meinte Shuichi lallend und zog Yuki mit sich ins Schlafzimmer. Dort angekommen begann er Yuki leidenschaftlich zu küssen und zog ihn mit sich aufs Bett. Das würde noch eine lange Nacht werden. Für beide... Am nächsten Morgen erwachte Shuichi durch ein stetiges klackern. Yuki war also schon wach. Sein Kopf dröhnte und wieder schien sein Körper verrückt zu spielen. Er wollte aufstehen, doch als er seine Beine belasten wollte, stand er so wackelig da, dass er sofort wieder zurück aufs Bett kippte. Es nützte nichts! Musste er eben etwas von seinem geheimen Versteck nehmen. Er hob etwas die Matratze an und holte eine Flasche Whisky unter dem Bett hervor. Dann trank er eins/zwei Schlückchen und stellte sie wieder weg. Dann stand er auf und ging zum Kleiderschrank. Dort angekommen kramte er frische Wäsche raus und schlenderte ins Bad, wo er sich fertig machte. Als er wieder rauskam, ging er leise ins Arbeitszimmer. Yuki saß mit einer Tasse Kaffee vor seinem Laptop und schien zu überlegen, da er nur den Bildschirm anstarrte. "Guten Morgen!", meinte Shuichi und ging einen Schritt näher. "Hm!", entgegnete Yuki nur und nippte an seiner Tasse. Shuichi lächelte und verließ den Raum wieder. Wenn Yuki schrieb, wollte er immer ungestört sein und das respektierte Shuichi auch, meistens zumindest... Er begann die Unordnung aufzuräumen. Als er fertig war, warf Shuichi einen Blick auf die Uhr. So spät war es schon? Shuichi ging in den Flur und zog sich Jacke und Schuhe an, nahm sich seinen Rucksack und rief noch einmal Richtung Arbeitszimmer: "Tschüss! Bis heute Abend!", dann machte er sich auf den Weg zur Arbeit. Dort angekommen begannen sie auch sofort zu Proben. Da bald ihre Tournee beginnen würde, hatten sie nicht mehr viel Zeit. Nach etwa einer Stunde mussten sie wieder eine Pause einlegen, weil Shuichi unbedingt zur Toilette musste. [Anm. d. A.: Ich hoffe es hat bis jetzt jeder gemerkt, was Shuichi für ein Problem hat... und ich hoffe auch, dass es aus dem Text gut hervorgeht...] Shuichi saß mit einer Flasche Bier in einer der Kabinen und trank davon mehrere Schlucke. Wie konnte das passieren? Jetzt musste er schon während der Arbeit trinken? Reichte es nicht mehr jeden morgen, Abend und in der Mittagspause? Er nahm wieder einen Schluck. Zum Glück wusste niemand etwas davon. Ein gequältes Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Das wäre ein gefundenes Fressen für die Geier von der Presse! Er sah jetzt schon die Schlagzeilen: Neuer Skandal bei Bad Luck? Shuichi Shindou, ein Alkoholabhängiger?! Quellen zufolge soll der bekannte Leadsänger der Erfolgsband Bad Luck, Shuichi Shindou, der schon durch seine unsittliche Beziehung zu den Romanautor, Eiri Yuki, für rumoren der normal Bevölkerung gesorgt hat, ein Alkoholproblem haben. Shindou-san will sich zu den Vorwürfen nicht äußern. In einem Interview mit Tohma Seguchi, den Chef der Plattenfirma, wurde geäußert, dass Shindou-san für eine Weile durch einen anderen Leader ersetzt wird, bis er sein Problem im Griff hat. Yuki würde ihn sicher verlassen, wenn das rauskäme. Aber was sollte er machen? Er hatte schon oft versucht, seit Yuki wieder da war, aufzuhören. Er hatte versucht erst mal weniger zu trinken. Doch es wollte ihm einfach nicht gelingen. Immer wieder zog es ihn zu der Flasche hin und erst mal angefangen, konnte er nicht so schnell wieder aufhören. Er trank den letzten Schluck und steckte sich ein Bonbon in den Mund. Dann öffnete er die Kabinentür, stellte die leere Flasche in eine Ecke, wo man sie nicht sehen konnte und ging zum Waschbecken, um sich etwas abzukühlen. Als er fertig war, verließ er den Raum und ging wieder ins Studio. Dort angekommen wartete Tohma wieder auf ihn. Er folgte ihm ins Büro. Dort angekommen, begann Tohma zu reden: "Ich wollte noch mal das Gespräch von gestern aufgreifen, wenn es sie nicht stört... sie sagten, dass sie auf seine Rückkehr gewartet haben... mal angenommen er wäre nicht zurückgekehrt... was hätten sie dann gemacht?" "Wahrscheinlich bis an mein Lebensende gewartet... warum?", antwortete Shuichi etwas verdutzt. "Und wenn... er dort jemanden gefunden hätte, mit dem er den Rest seines Lebens verbringen wollte?", meinte Tohma nun mit einem seltsamen Unterton in der Stimme. "Was soll die dumme Fragerei? Bin ich bei einem Verhör? Wieso wollen sie das überhaupt wissen?", sagte Shuichi nun etwas misstrauisch. "Na ja... vielleicht sollten sie Eiri-san einfach mal nach den Gründen ihrer damaligen Trennung fragen... oder hat er es ihnen schon erzählt und sie haben sich trotzdem wieder mit ihm eingelassen?", Tohma blickte ihn lächelnd an. Ein herabschauendes Lächeln. Was hatte das zu bedeuten? Nein, Yuki hatte ihn nie die Gründe gesagt. Er hatte immer nur gedacht, dass es an ihm lag, dass die Beziehung in die Brüche gegangen war. Deshalb hatte er auch angefangen zu trinken. Aber wenn er jetzt darüber nachdachte, war ihre Beziehung zum Schluss reibungslos verlaufen. Yuki hätte eigentlich keinen Grund gehabt sich von ihm zu trennen. Erst als... Shuichis Augen weiteten sich vor Entsetzen. Er stand auf und ging zur Tür, durch die er dann auch den Raum verließ. Leicht zitternd lenkte er seine Schritte Richtung Ausgang. Nein! Das konnte nicht sein! Er verließ das Gebäude und lief nach Hause. Zu Hause angekommen ging er ins Arbeitszimmer, wo Yuki gerade an seinem Buch schrieb. "Yuki... wir müssen reden...", sagte Shuichi mit erstickter Stimme. "Keine Zeit! Ich muss das Buch bis morgen fertig geschrieben haben...", Yuki tippte unablässig weiter und schien den Unterton in Shuichis Stimme nicht zu bemerken, oder zu überhören. "Es ist aber wichtig! Es geht um unsere Beziehung!", sagte Shuichi nun etwas lauter und die ersten Tränen liefen über sein Gesicht, "Mach endlich dieses Mistding aus!", Shuichis Stimme überschlug sich fast. Yuki sah nun auf und hörte auf zu schreiben: "Was ist denn mit dir los? Ist irgendwas vorgefallen?" "Das müsstest du doch am besten wissen! Also sag schon, warum? Warum hast du mich damals hier allein zurückgelassen?! Und warum hast du dich nicht mehr gemeldet? Bevor du mich verlassen hast, haben wir uns Prima verstanden! Du bist einfach weggegangen, obwohl es keinen Grund gab! Also sag! Und sag bitte die Wahrheit...", Shuichis Stimme klang nun völlig verzweifelt. "Du willst den Grund wissen?", Yuki stand auf, "Ich habe dich verlassen, weil ich glaubte in New York die Person gefunden zu haben, mit der ich den Rest meines Lebens verbringen wollte... so, jetzt weißt du es... bist du jetzt zufrieden?", sagte Yuki ruhig. "Und als die Beziehung nicht geklappt hat, hattest du die glorreiche Idee, einfach wieder zu dem naiven Shuichi zurückzukehren, denn der kriegt ja sowieso nichts mit!!! Und ich hab mir auch noch Vorwürfe gemacht, dass ich an der Trennung schuld war! Um mir jetzt sagen zu lassen, dass du mich wegen einem One-Night-Stand verlassen hast!!!???", Shuichi blickte Yuki wütend an. "Zunächst mal, wollte nicht ich zu dir zurück... du hast mich quasi angefleht, dass ich wieder zu dir zurück kommen soll... und zweitens ist es nicht meine Schuld, wenn du dich nicht mit den Gedanken, dass es aus ist, abfinden kannst!", meinte Yuki kalt. "Fein! Vielleicht hast du recht! Ich bin wirklich ein Idiot! Wie kann man sich nur in einen Narzissten wie dir verlieben!? Dir sind die Gefühle anderer doch egal, Hauptsache dir geht's gut! Andere Leute haben eine ähnliche Vergangenheit, aber die sind nicht solche Mistkerle wie du!!!", schrie Shuichi ihn an. "Gut! Dann geh doch zu denen... ich brauch dich nicht!", Yuki ging aus dem Zimmer. Shuichi blieb zurück. Er sackte auf den Boden und vergrub heulend sein Gesicht in seinen Händen. Jetzt war es aus... ganz sicher! Es stimmte, Yuki brauchte ihn wirklich nicht. Aber er brauchte Yuki! So sehr, wie er die Luft zum Atmen brauchte. Langsam richtete er sich auf und verließ den Raum. Es war ganz still in der Wohnung. Anscheinend war Yuki gegangen. Shuichi lief zielstrebig auf den Kühlschrank zu, öffnete den selben und holte etwas von den Alkohol raus, den er in eine Wasserflasche umgefüllt hatte. Yuki trank sowieso nie Wasser. Er setzte die halbleere [Anm. d. A.: Normalerweise bin ich optimistisch... aber da Shuichi in dieser Situation ist... sag ich mal, dass sie halb leer ist...] Flasche an und trank mit großen Schlucken dieselbe leer. Dann begann er in der Wohnung nach Alkohol zu suchen. Vier Stunden später lag Shuichi auf dem Bett und starrte die Decke an. Er würde morgen wieder Einkaufen gehen müssen. Plötzlich hörte er wie eine Tür aufgeschlossen wurde, dieselbe aufgemacht und wieder geschlossen wurde, und das Licht im Flur angemacht wurde. Shuichi drehte sich so, dass es von der Tür aus aussah, als wenn er schlief. Kurze Zeit später wurde das Licht im Flur wieder gelöscht und er hörte, wie jemand das Schlafzimmer betrat. Yuki ging zum Bett, schlug die Decke beiseite, legte sich hin und deckte sich zu. Nach kurzer Zeit schlief er ein. Shuichi lauschte den gleichmäßigen Atemzügen und schloss die Augen. Dann öffnete er sie aber wieder. Er konnte jetzt nicht schlafen, nicht solange er mit Yuki zerstritten war. Er drehte sich mit dem Gesicht zu Yuki und betrachtete ihn. Was er jetzt wohl träumte? War es ein schöner Traum? Kam er in diesem Traum vor? Tausend Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Shuichis Blick wurde durch ein paar Tränen getrübt. Egal wovon sein Liebster träumte, er kam bestimmt nicht darin vor. Warum auch? Shuichi richtete sich auf und blickte sich nachdenklich im dunklen Raum um. Schließlich stand er auf. Wieso hatte er sich eigentlich so darüber aufgeregt? Immerhin wusste er doch, dass der Autor ihn nicht liebte. Also, warum? Shuichi ging in die Küche, wo er den Kühlschrank öffnete und nach etwas Essbaren suchte. Als er ihn wieder schloss, hielt er ein Bier in der Hand. Er öffnete es und setzte sich an den Küchentisch. Ob Yuki ihn vermisst hatte? Warum sollte er sonst wieder hergekommen sein? Vielleicht ist er auch nur in sein altes Haus zurückgekommen, wo er noch seine Sachen hatte, einschließlich ihn. Mit einem Mal ging das Küchenlicht an und Yuki stand in der Tür: "Was machst du hier? Weißt du eigentlich wie spät es ist? Geh lieber schlafen!", damit wollte Yuki schon wieder gehen, aber Shuichi hielt ihn zurück. "Haschte das vorhien ernscht gemaint?", lallte Shuichi. Yuki drehte sich zu ihm um und ging zu Shuichi. Er kniete sich vor ihn hin und meinte: "Hast du schon wieder getrunken? Das wird langsam zur Gewohnheit..." Shuichi konnte den Blick nicht standhalten und schaute auf seine Hände: "Yuuki... isch..." Er wollte ihn sagen, dass er ein Problem hatte. Aber er wusste nicht, wie er reagieren würde. Vielleicht würde er ihn auf der Stelle wieder verlassen! Das konnte er unmöglich riskieren! Aber was, wenn er es anders raus bekam? Der Autor blickte den Sänger fragend an. Was war denn in ihn gefahren? "...isch habb ain...", Shuich brach nun völlig ab. Er konnte es nicht sagen... nicht heute! Morgen! Morgen würde es das erste sein, was er ihm sagt. "Schon gut... schlaf erst mal deinen Rausch aus und morgen sagst du mir dann, was du mir sagen wolltest..." Shuichi erwachte gegen Mittag durch ein Klacken, das aus dem Arbeitszimmer zu stammen schien. Sein Kopf brummte und er wollte nur noch schlafen. Missmutig drehte er sich um, um gleich darauf wieder ins Land der Träume einzutauchen. Doch plötzlich viel ihn der Wecker ins Auge. Es war schon 15:00!!! Er hätte vor drei Stunden bei der Arbeit sein müssen! Wie von der Tarantel gestochen richtete er sich auf. Kurz darauf war ein Schrei aus seinem Mund zu vernehmen. "Scheiße! Nein! Das darf nicht wahr sein! K köpft mich! Wenn nicht noch schlimmer!", noch während Shuichi im Schrank nach frischen Klamotten kramte, hörte er eine bekannte Stimme hinter sich. "Was schreist du hier so rum?", Yuki stand lässig an der Tür gelehnt. "Ich habe verpennt! Und K wird mich ganz bestimmt killen! ... wo steckt nur die zweite Socke...", Shuichi wühlte weiter in seiner Unordnung. "Wird er nicht... ich hab dich krank gemeldet... nach gestern war ich der Ansicht, dass du etwas Ruhe brauchst...", Yuki bückte sich und hob eine Socke auf, "Suchst du vielleicht die hier?" Shuichi drehte sich zu dem Autor um und musterte das Kleidungsstück, dass dieser in den Händen hielt. Langsam wanderte der Blick des Sängers hoch in Yukis Gesicht, wo er auch hängen blieb. Mit einem Mal fiel ihm der gestrige Tag wieder ein. Seguchis Bemerkung,... der darauf folgende Streit... und zu guter letzt... Yuki hatte ihm die Socke in die Hand gedrückt und war im Begriff den Raum zu verlassen, doch Shuichi hielt ihn gerade noch davon ab, indem er seine Finger sanft um die Hand des Autors schloss. "Yuki... ich muss dir was sagen...", Shuichi schluckte. Wieder das gleiche Problem. Wie sollte er das nur ausdrücken? Doch ehe er weitersprechen konnte, meldete sich der Autor zu Wort: "Ich weiß, was du sagen willst..." Die Augen des Rothaarigen weiteten sich geschockt. Er wusste davon? Aber woher? War es so offensichtlich? "... und ich nehme deine Entschuldigung an...", damit löste der Blonde sich von dem Rothaarigen und verließ den Raum. Shuichi brauchte eine Weile bis er verstand, was Yuki damit meinte. Doch dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Yuki dachte tatsächlich er wollte sich bei ihm entschuldigen und das, wo Yuki IHN doch betrogen hatte. Shuichi stapfte aufgebracht ins Arbeitszimmer und blieb direkt neben dem Laptop stehen. Yuki, welcher sich wieder an die Arbeit machen wollte, blickte desinteressiert zum Sänger auf. Als dieser, mit den Händen in den Seiten gestemmt, das Wort ergriff: "ICH mich bei DIR entschuldigen!? Wofür denn bitteschön?! WER hat denn seine Sachen eines Tages urplötzlich gepackt und sich aus dem Staub gemacht ohne MIR etwas zu sagen?! Ohne einen Grund zu nennen?! Ohne mir die Gelegenheit zu geben mich wenigstens von dir zu verabschieden?! Ständig diese Gewissensbisse, diese Schuldgefühle. Und wofür?! WER taucht plötzlich vor meiner Haustür auf und erwartet, dass ich ihn herein lasse? Und bei mir wohnen lasse? Du musst wissen Yuki, es ist nicht meine Pflicht dich bei mir wohnen zu lassen! Und von wem muss ich erfahren, dass er mich nicht nur betrogen hat, in der Zeit während er in Amerika war, sondern mich auch noch wegen einer seiner Affären verlassen hat?! Ich habe DROGEN genommen um den Schmerz zu ertragen, aber dir ist anscheinend selbst das egal! Weil ich dir egal bin! Aber warum? Warum? Hegst du denn keinerlei Gefühle für mich? Wenn nicht, warum bist du dann noch hier? Wenn du mich wirklich nicht ausstehen kannst, warum machst du mir dann falsche Hoffnungen? Macht es dir Spaß mich leiden zu sehen? Der einzige, der hier Grund hätte sich zu entschuldigen bist DU!! Du würdest dich wahrscheinlich nicht mal bei mir entschuldigen, wenn ich TOD unter der Erde läge!! Und so jemand wie du, will Liebesromane schreiben! Du weißt ja wahrscheinlich nicht mal, wie man LIEBE schreibt, geschweige denn, was dieses Wort bedeutet! ", Shuichi holte mit einer Hand aus und fegte den Laptop mit einem Schlag vom Tisch. Yuki, welcher die ganze Zeit still auf seinen Platz gesessen hatte und dem Monolog zugehört hatte, lenkte nun ganz langsam seinen Blick auf den Schrotthaufen, welchen er nun mit einen Undeutsamen Blick maß und dann ganz langsam wieder zu Shuichi wandte. Shuichi sah ihn nun nicht mehr so mutig an, im Gegenteil, er schien unter den Blicken des Autors immer kleiner zu werden, ja fasst zu verschwinden. Shuichis Herz raste und er glaubte es würde ihm die Luftröhre zuschnüren. Es tat ihm immer mehr weh zu atmen und seine Knie fühlten sie an, als wären diese aus Wackelpudding. Er hatte die Augen zugekniffen, auf den Sturm wartend, der heranbrauste, doch als nichts kam öffnete er sie vorsichtig. Yuki war aufgestanden und stand nur etwa einen Meter von Shuichi entfernt. Anfangs kaum merklich spürte er, wie der Raum langsam unnatürliche Formen annahm. Die Farben verschwammen immer mehr, bis sie sich schließlich zu einer Farbe zusammentaten. Schwarz. Alles um ihn herum wurde schwarz. Shuichi hörte Stimmen. Besorgte Stimmen. Vorsichtig öffnete er die Augen. Doch wurde er geblendet und so schloss er sie nochmals, um sie kurz danach noch mal zu öffnen, doch diesmal langsamer. Das erste was er dachte war: weiß! War er jetzt im Himmel? Hatten seine Leiden endlich ein Ende? Vorsichtig drehte er seinen Kopf zu Seite und erblickte einen Haufen von Geschenken, 'Gute Besserung' s Karten und Blumensträuße in Hülle und fülle. Er seufzte leise auf. Er war also nur in einem Krankenhaus. Er wollte die Augen schon wieder schließen, als er eine, ihm vertraute, Stimme hörte und seinen Kopf in die Richtung drehte aus der er sie vernommen hatte. "Hiro...", brachte er fasst tonlos raus. Kapitel 4: Der Nebel lichtet sich --------------------------------- Das Kapitel hat ganz schön lange auf sich warten lassen und es ist auch das letzte Kapitel... dafür ist es ganz schön kurz, wofür ich mich auch irgendwie schäme, immerhin sollte man, wenn man schon so lange auf ein Ende warten muss, wenigstens dafür entlohnt werden... ich hoffe aber dennoch, dass euch dieses Kapitel gefällt... also bevor euch noch ein Ohr abfällt: viel spaß! by: yolei Ps: nach der geschichte gibt es noch einen kleinen kommentar! "Endlich bist du wach!", meinte Hiro besorgt und beugte sich über den Sänger. Plötzlich erschienen weitere Personen um Hiro herum. Die Dinge murmelten wie: "Wir haben uns Sorgen gemacht!", "Sie mussten dir den Magen auspumpen!" und "Wie geht es dir?!" Shuichi erkannte nun seine Eltern, seine Schwester und seine Bandkollegen, die ihn mit besorgtem Blick besahen. Er versuchte sich vorsichtig aufzurichten, bemerkte jedoch wie im schwindelig wurde und sank zurück in die Kissen. "Wo bin ich? Was ist passiert?", wollte er wissen und schaute sich fragend um. "Im Krankenhaus!", beantwortete seine Mutter die Frage und sah ihn dabei tadelnd an, "Als ich erfahren habe, dass du zusammengebrochen bist, hätte ich beinahe einen Herzanfall gehabt! Was machst du nur für Sachen!? Immer musst du allen Sorgen bereiten!" Jetzt traf es Shuichi wie ein Schlag! Richtig! Er war zusammengebrochen nachdem er sich mit Yuki gestritten hatte! Doch wo war Yuki!? Hektisch bewegte er seinen Kopf hin und her und suchte sein Gesicht, doch es war nicht zu sehen! Panisch schaute er zu Hiro: "Wo ist er?" Hiro schaute ihn einen Moment an, blickte dann aber hilfesuchend zu den anderen. Shuichi folgte seinem Blick. Auch die anderen schienen nicht mit der Sprache rausrücken zu wollen. "Nun sag schon! Wo ist er?", klang es nun dringlicher und verzweifelter. Er hatte eine Vorahnung warum sie schwiegen, doch er wollte Gewissheit haben! Er wollte es aus ihrem Munde hören! Wollte hören, dass er wieder allein war! Dass Yuki seinen Wutausbruch wörtlich genommen hatte und zurück nach New York geflogen ist! Dem Sänger stieg das Wasser in die Augen und er bemühte sich es zu unterdrücken. Er wollte nicht weinen! Schließlich war es ja noch nicht gewiss! Bestimmt malte er sich die schlimmsten Dinge aus und in Wirklichkeit war Yuki nur eben zum Kaffeeautomaten. "Nun ja... Yuki-san ist...", begann nun Fujisaki, wurde jedoch unterbrochen als die Tür aufging und Seguchi den Raum betrat. Sofort blickten alle interessiert zur Tür. Was wollte Seguchi hier? "Guten Abend... stör ich? Ich wollte mich eigentlich nach dem Befinden von Shindou-san erkundigen.", meinte er mit seinem gewohnten Lächeln auf den Lippen und einem Blumenstrauß in der Hand, den Maiko ihm bnahm und zu den anderen in eine freie Vase stellte. "Mir geht es den Umständen entsprechend...", sagte Shuichi ruhig, schaute ihn jedoch nicht an. Immerhin tat dieser nur so freundlich! In Wirklichkeit sonnte er sich in Shuichis Leid! Wieder war es einige Zeit still, als wieder Seguchi das Wort ergriff: "Nun ja... ich müsste dann noch etwas Geschäftliches mit Ihnen besprechen!" Wieder dieses Lächeln, das einem um den Verstand brachte! Shuichi ließ sich aber nichts anmerken und nickte. Dies war ein Zeichen für die anderen den Raum zu verlassen. Als der letzte hinter sich die Tür geschossen hatte, meinte Shuichi leise: "Um was geht es?" Der junge Sänger wich dem Blick seines Chefs aus. Er wusste natürlich um was es ging. Es ging um sein kleines Problem! Sicher freute Seguchi sich darüber, dass Shuichi selbst den Grund geliefert hatte ihn zu feuern. Sein Chef hatte gewonnen! Er hatte weder Yuki noch seinen Job. Er war ein wandelndes Wrack, das ohne Alkohol gar nicht mehr lebensfähig wäre. "Es geht um Ihr Alkoholproblem...", begann Seguchi und setzte sich auf einen freien Stuhl. Er hatte es gewusst! Wieder kamen dem Sänger die Tränen, doch auch diesmal schaffte er es sie zu unterdrücken. "... eigentlich hätten wir es viel früher erkennen müssen... nachdem Eiri-san Sie verlassen hatte, waren Sie ein seelisches Wrack... das sind Sie jetzt zwar immer noch, aber... nun ja...", redete der Plattenhef weiter, wurde dann aber von Shuichi unterbrochen. "Nun sagen Sie schon, dass ich für das Label so nicht tragbar bin! Sagen sie schon, dass ich gefeuert bin! Einen alkoholkranken Sänger kann die Band nicht gebrauchen! Also schmeißen Sie mich schon raus und ersetzen Sie mich durch jemand anderen!" Seguchi blickte Shuichi zunächst verblüfft an, lächelte dann aber wieder: "Sie haben, glaub ich, etwas falsch verstanden! Ich habe nicht vor Ihnen zu kündigen und ich habe auch nicht vor Sie durch einen neuen Sänger zu ersetzen!" Nun schaute Shuichi überrascht. Damit hatte er nun gar nicht gerechnet! "Aber was wollen Sie dann?", meinte Shuichi nun kleinlaut und glich dabei einer Tomate im höchsten Reifestadium. "Ich lege Ihnen nahe eine Klinik zu besuchen, die sich auf dieses Problem spezifiziert hat... solange sind Sie beurlaubt!", mit diesen Worten stand Seguchi auf und ging zu Tür, "Einen schönen Tag noch!" Damit ließ er Shuichi allein zurück. Zwei Monate waren seit dem Zusammenbruch vergangen. Die anderen konnten Shuichi auch nichts über den Verbleib des Romanautors sagen... oder wollten es nicht! Jedoch hatte Shuichi in der Zeit in der er, in der Klinik war, nichts von ihm gehört und er wollte es auch nicht! Wenn er Yuki so egal war, sollte der Blonde lieber wegbleiben! Er saß auf einer Bank am See, der zu den Anlagen der Klinik gehörte, und schaute auf das Wasser. Der Wind wehte um die Bäume und ließ sie leise rascheln. Der Sänger dachte nach. Plötzlich legte sich ein Schatten über Shuichi und er wurde aus seinen Gedanken gerissen. "Kann ich mich zu dir setzen?", fragte eine relativ junge Frau mit einem Buch in der Hand. Shuichi nickte nur und blickte wieder aufs Wasser. Sie lächelte daraufhin und setzte sich geschwind auf den freien Platz. Dort öffnete sie das Buch und warf einen kurzen Blick zu ihm. "Ich kenne Sie! Sie sind Shuichi Shindou! In der Zeitung stand, dass Sie eine kreative Pause bräuchten und Urlaub auf Hawaii machen... aber anscheinend haben Sie das gleiche Problem wie ich!" Shuichi schwieg einen Moment, meinte dann aber: "Sicher... Sonst wäre ich schließlich nicht hier..." Die junge Frau lachte auf und widmete sich wieder ihrem Buch. Shuichi musterte die Frau nun aus den Augenwinkeln und blieb beim Buch hängen. "Was ist das für ein Buch?", wollte Shuichi wissen. Die Frau sah auf und zeigte ihm den Buchdeckel. "Ein Liebesroman... "Ungleiches Paar"...der neuste von Eiri Yuki... ich hätte gedacht, dass Sie es kennen... immerhin ist es ihnen gewidmet...", sagte sie mit verdutzter Miene und schlug die Seite mit der Widmung auf. Dieses Buch widme ich einem ganz besonderen Menschen, der mich aus einem tiefen Loch befreit hat und mein zu kälte erstarrtes Herz erglühen ließ, der mich trotz all meiner Fehler liebt und zu mir steht. Shuichi du bist mein Engel in einer Welt, in der es sonst nur Dunkelheit gibt. Ich liebe dich Shuichis Augen weiteten sich, überschlugen sich beinahe vor entsetzen! So etwas Schönes hatte er noch nie gehört oder gelesen. Plötzlich bemerkte er etwas nasses auf seiner Wange, eine Träne. Ihr folgten weitere und ehe er sich versah, weinte er. Jedoch nicht aus Trauer, sondern aus Freude! Er stand auf. Er musste Yuki sehen! Sofort! Doch wie? Wie sollte er das bewerkstelligen? Er rannte durch die Parkanlage, in das Gebäude hinein, durch die Gänge, wich mehreren Passanten aus und bremste schließlich vor dem Münztelefon ab. Schnell nahm er den Hörer ab und wählte Hiros Nummer. Einige gewählte Nummern und mehrere emotionale Hoch- und Tiefpunkte später, hatte er schließlich Mika Seguchis Nummer. Sie musste wissen, wo er war und er würde es aus ihr rausquetschen, komme was wolle! Nervös tippte er die Nummer ein und wartete auf den Freiton. Nach vier unerträglichen Tut-Geräuschen ging endlich jemand dran. "Mika Seguchi?" "Hallo, ich bin es Shuichi Shindou...", stammelte er nervös. "Oh! Shindou-san...wie?... ähm... was kann ich für dich tun?" "Ich... ich weiß, dass Sie wissen, wo Yuki ist! Bitte sagen Sie es mir! Oder richten Sie ihm wenigstens aus, dass ich seine Nachricht erhalten habe!", flehte Shuichi leise. "Ich... das werde ich ihm ausrich~ was für eine Nachricht?" "Na die Widmung! In seinem neusten Roman!", meinte er nun ungeduldig. Er wollte endlich eine klare Antwort haben! "Hm... verstehe... na gut... also... es ist so, dass ich Eiri auch seit zwei Monaten nicht gesehen hab... er wollte niemanden sehen... er hat irgendwas davon geredet, dass er arbeiten müsse..." "Verstehe... wo wohnt er denn nun?", meinte Shuichi noch ungeduldiger. "Na ja... in eurer Wohnung..." Der Sänger war überrascht. Er hatte geglaubt, dass Yuki ausgezogen ist. Und nun das! "Danke... bis dann!", damit legte er auf. Er musste zu ihm! Sofort! Eiri Yuki saß an seinem Laptop, als es an der Tür klingelte. Wer wollte jetzt schon wieder was von ihm? Er speicherte das Geschriebene, fuhr den Laptop runter und stand auf. Auf den Weg zur Tür formte er schon gedanklich die Sätze, die er der Person vor der Tür an den Kopf knallen wollte. Was bildete sie sich auch ein ihn bei seiner Arbeit zu stören? Murrend öffnete er die Tür und wollte gerade anfangen, als er die Person vor sich erkannte. "Shuichi? Bist du nicht in der Entzugsklinik? Was tust du hier? Bist du etwa schon trocken?", stammelte er verdattert. Shuichi musste kichern. So hatte er seinen Autoren ja noch nie erlebt: "Nun ja... ich mach jetzt eine ambulante Therapie." "Hm... verstehe...", der Autor musterte den Sänger nun genauer. "Ja!", meinte der Jüngere strahlend, "ist es mir nun genehmigt reinzukommen?" Yuki trat beiseite und ließ Shuichi hinein. Dieser schaute sich um und sagte neckisch und mit einem Zwinkern: "Sag mal, hast du hier überhaupt gelebt, seit ich weg war?" Nun lächelte auch Yuki und entgegnete: "Wer weiß?" das wars schon! und ich weiß, das ende ist etwas plump und ich habe seeeeehr lange hin und her überlegt, ob ich es so enden lassen kann... na ja... ich hoffe auch, dass das ende nicht allzu schnulzig war! das hasse ich nämlich an den meisten Gravitation FFs, da es meistens ausartet... alles im allen bin ich aber mit meinem werk doch ganz zufrieden... und ich hoffe ihr auch! also schreibt bitte kommentare! by: yolei PS: ich hab noch vor einen epilog zu schreiben, denn schließlich ist noch ein geheimnis offen... die geschichte heißt ja nicht um sonst "Himitsu - Geheimnisse" also dann wünsche ich euch allen frohe weihnachten und einen guten rutsch ins neue jahr! Epilog: Wahrheit und nichts als die Wahrheit -------------------------------------------- Es war Nacht. Er war mit nichts bekleidet. Nur eine Decke lag halb über ihm, sodass die Intimzone verdeckt war. Ansonsten sah man noch die Schweißtropfen auf seinem Körper, die noch von dem heißen Liebesspiel mit seinem Partner rührten. Shuichi starrte an die Decke. Er dachte nach. Plötzlich hörte er ein Geräusch von der Seite und schaute hinüber in Richtung Tür. Yuki hatte ein Handtuch über die Schulter gelegt und war gerade dabei sich eine Zigarette anzuzünden. Er bemerkte Shuichis Blick und erwiderte ihn für einen kurzen Moment schweigend, ehe er zu sprechen begann: "Was ist?", murmelte er und setzte sich auf die Bettkante. "Nichts... ich hab nur nachgedacht...", entgegnete der Sänger und wandte seinen Blick wieder zur Decke. "Hm...", Yuki beugte sich vor streichelte Shichi durch sein verschwitztes Haar. "... es ist nur... eigentlich hat sich nichts verändert... was gibt mir die Sicherheit, dass du mich nicht wieder verlässt?", flüsterte Shuichi und versuchte mühsam die Tränen zu unterdrücken. Der Autor seufzte und beugte sich vor um ihn auf die Stirn zu küssen, dann antwortete er: "Der wahre Grund, weswegen ich dich verlassen hab ist der, dass mich eine Frau aus Amerika angerufen hat mit der ich einen One-Night-Stand hatte. Sie meinte, sie sei von diesem einen Mal schwanger geworden und ich habe ihr geglaubt... schließlich war sie bis zu dem Zeitpunkt noch Jungfrau... also bin ich zu ihr, weil ich dachte, ich hätte die Pflicht mich um das Kind zu kümmern... und als es auf der Welt war lebten wir wie eine richtige Familie... jedoch merkte ich jeden Tag, dass mir etwas fehlte..." Der jüngere hatte schweigend zugehört und wusste nicht, wie er reagieren sollte: "Was denn?", fragte er unsicher. "Eine kleine Nervensäge...", meinte Yuki und zog an seiner Zigarette. Shuichi wurde rot, denn ihm war klar, dass er damit gemeint war: "U~und dann?" "... stellte sich heraus, dass das Kind doch nicht meins war... sie hatte es nach mir mit mehreren Typen gemacht nur um mir ein Kind unterjubeln zu können...", murmelte der Blonde und nahm den letzten Zug seiner Zigarette ehe er sie im Aschenbecher ausdrückte. "Und warum die Geschichte mit der großen Liebe?", entgegnete Shuichi und musterte ihn. "Hm... wir haben uns gestritten...", sagte Yuki und musterte seinerseits den anderen. Der Sänger nickte und senkte den Blick. Das erklärte einiges. Plötzlich spürte er ein Gewicht auf sich und im nächsten Moment warme Lippen auf seinen. Der Kuss war einer der schönsten und als sie sich wieder voneinander lösten, sah er in das lüsterne Gesicht des älteren. "Wie wärs mit noch einer Runde? Wir haben noch einiges nachzuholen..." Shuichi nickte und schloss die Augen zu einen weiteren, leidenschaftlicheren Kuss. Das würde noch ne lange Nacht werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)