Hyper Golden China Dance von Linchan (RenxHoro) ================================================================================ Kapitel 18: The one thing to say (Part two) ------------------------------------------- Als sie endlich Rens Zimmer verließen an jenem Tag, war es schon Nachmittags. Weil sie brav waren, hatten sie noch geduscht und sich umgezogen, bevor sie hinuntergingen. "Frühstück ist aus, Horo," erklärte Ren, "Es ist fast drei, Mittagessen ist auch aus. Hm, willst du trotzdem was essen? Wir können uns ja schnell was machen, wenn du willst..." "So wie gestern nacht??" grinste Horohoro, und Ren verdrehte die Augen. Sie gingen durch das Esszimmer, das gerade von einigen Jiang Shis geputzt wurde, in die Küche, wo ein paar weitere Zombies das Geschirr spülten. "Mann, so ein Service..." meinte der Ainu, "Habt ihr außer Yaochen noch andere lebende Diener?" "Klar," machte Ren gelangweilt und kletterte auf die Anrichte, um an den oben hängenden Schrank mit Nahrungsmitteln zu kommen. "Hmm... was willst du, Ainu-Baka? Hier ist Reis, da sind Nudeln... - ach was, Nudeln hatten wir gestern gerade, machen wir Reis, so." Horo sah ihm zu, wie er mit einer Tüte Reis wieder von der Anrichte sprang. "Guck mal in den Kühlschrank, ob was da ist, was wir dazu essen können, Horo." "Dürfen wir einfach irgendwas nehmen??!" wunderte sich der Blauhaarige, "Ich meine, vielleicht brauchen deine Eltern das Essen ja für heute abend?" "Die kochen doch nicht, das machen die Diener!" meinte Ren verdutzt, "Meine Eltern kaufen nichtmal ein, die wissen doch garnicht, was alles da ist!" Er ging an seinem Freund vorbei und sah selbst in den Kühlschrank. Horo lehnte sich seufzend und untätig an den Küchentisch und beobachtete die abwaschenden Zombies. Plötzlich fiel ihm der Wasserfall ein, den er mit Ren noch besuchen wollte. "Hey, Ren-Ren??" "M-hmm...?" machte Ren und hörte nur halb zu, mit der Tüte Reis unterm Arm und immer noch vor dem offenen Kühlschrank. "Wir machen nachher einen Ausflug, okay? Ich weiß auch schon, wo wir hingehen!" Ren sah auf und zog nebenbei ein paar Zutaten aus dem Kühlschrank. "Hm? Wohin willst du gehen? - Hol mir mal ´nen Topf und ´ne Pfanne, okay??" "Wirst du schon sehen! Überraschung!" strahlte sein Freund, bevor er dem kleinen Chinesen Topf und Pfanne aushändigte, die er aus einem Schrank nahm. "Dann koch mal schön!" Horo konnte sich einmal mehr davon überzeugen, dass sein Freund erstaunlich gut kochen konnte. Naja, wenn er, wie Horo seit der vergangenen Nacht wusste, oft nachts in die Küche gegangen war, war das ja kein Wunder. "Okay, Ren-chan! Komm, wir gehen jetzt spazieren!" freute sich Horo nach dem Essen, "Es wird dir gefallen, ich schwöre!" Ren seufzte, während sie zusammen wieder nach oben gingen. "Woher weißt du denn, wie man hier irgendwo hinkommt? Oder waren wir da schonmal beim Talrundgang?? - Oh, ich weiß, es ist dieser böse Tempel!!" Horo fing lauthals an zu lachen, indessen kamen sie in Rens Zimmer an. Horo zog seine Schuhe und seine Jacke an, Ren tat es ihm gleich und steckte das Bao Lai Jian ein. Er ging eigentlich nie unbewaffnet aus dem Haus, und weil die Hellebarde viel zu groß war, um sie ständig mitzuschleppen, kam das kleine Bao Lai Jian da sehr gelegen. Außerdem war es das Erbstück der Familie und sein alleiniges Eigentum, er war sehr stolz darauf, es zu besitzen. "Neeiin, es ist nicht der Tempel!!" rief Horohoro lachend, "Wir waren noch nie da, wo wir jetzt hingehen! Zumindest nicht zusammen! Du warst ja vielleicht früher mal da, keine Ahnung. Jetzt komm, sonst wird's noch dunkel, ehe wir da sind!" Mit diesen Worten zerrte er Ren ungeduldig aus dem Zimmer, Ren hatte gerade noch Zeit, die Tür zuzuknallen, bevor er von seinem blauhaarigen Freund die Treppe hinunter, durch die Eingangstür und eine weitere Treppe hinunter vom Gelände heruntergezerrt wurde. "H-Horokeu!!" rief der Chinese entsetzt, "N-nicht so schnell!! - Warte doch, mach langsamer!" Horo lachte und blieb stehen. Ren knallte durch den Schwung gegen ihn und stieß ihn damit fast um, Horo konnte sich noch rechtzeitig halten und Ren auffangen. "Hoppla!" kicherte er und stellte den kleinen, errötenden Ren wieder aufrecht hin, der gerade perplex seinen Schal zurechtzupfte. "Ist kalt heute..." maulte er, und Horo kicherte. Ren schrie auf, als Horo ihm plötzlich ein schwarzes Stofftuch um die Augen band. "Heey!! Was wird das denn, Blinde Kuh??!" "Nicht ganz," korrigierte Horo ihn gut gelaunt und zurrte die Augenbinde fest, "Siehst du was?" "Nö..." "Okay! Jetzt dreh dich, Renchen!" "Wohin?" "Mann, rum halt!" Der Ainu drehte Ren ein paar mal im Kreis, bis dieser nicht mehr wusste, wo er war, und taumelnd hielt er sich an Horohoros Jacke fest. "Bähh-... mir ist übel, Horo-..." "So, keine Sorge, das reicht! Jetzt nimm meine Hand, ich geh mit dir." Ren blieb stehen und zögerte. "Uhm-... ich soll blind gehen??... Ich weiß nicht, ob ich-..." "Vertrau mir. Ich halt dich ganz doll fest, versprochen," lächelte Horo und strich Ren zärtlich über die Haare. Vorsichtig hob Ren eine Hand und suchte nach Horos, als er sie gefunden hatte, drückte er sie sanft. "Okay. Ich vertraue dir." Horo nahm ihn liebevoll an die Hand und ging mit ihm den Weg hinunter, den Run ihm beschrieben hatte, um zum Wasserfall zu kommen. Ren ging nur langsam und kleine Schritte, weil er nichts sehen konnte, und Horohoro zwang ihn auch nicht schneller zu gehen. Nichts sehen zu können war eine Behinderung, und Horo wusste, dass Ren sich jetzt furchtbar schwach und hilflos fühlte und sehr leicht zu verunsichern war. Aber er hatte alle Zeit der Welt. Nach einer Weile hatte sein kleiner Freund sich an die Behinderung gewöhnt und konnte etwas schneller gehen, aber immer umklammerte er ganz fest Horos Arm, an den er sich gehängt hatte, sobald er sicher war, dass sie nicht mehr genau vor dem Schloss standen und ihn niemand so sehen konnte. "Sind wir bald da?" fragte Ren nach einer Weile, "Mir ist nämlich kalt..." Horo hob den Kopf und stutzte. "Was... was hast du gesagt?" Ren stöhnte. "Mir ist kalt, hab ich gesagt!" "Oh-..." machte Horo, "Ähm, ja, wir sind bald da! Nur noch ein bisschen..." "Ich hoffe, du merkst dir auch, wie wir zurückkommen!" erklärte Ren dann, und sein Freund grinste. "Jo, weiß ich, kein Problem!" Für Ren dauerte es eine halbe Ewigkeit, bis Horo endlich stehenblieb, so blieb er dann auch stehen. "Kann ich die Binde abnehmen?" "Nein, noch nicht!" machte Horo lachend, "Gleich, ich mach sie dir gleich ab, bleib einen Augenblick da stehen, ja?" Ren blieb brav stehen und fragte sich, wohin Horo ihn gebracht hatte. Er hörte Rauschen von Wasser irgendwo vor sich und runzelte die Stirn. Seit wann haben wir hier ´nen Fluss? In dem Moment stellte Horo sich hinter ihn und nahm ihm sanft das Tuch von den Augen. "Tadaa!" Ren weitete erstaunt die Augen und brachte keinen Ton hervor. Jetzt wusste er auch, wo er war! Das hier war doch der Wasserfall, den er von seinem Zimmerfenster aus sehen konnte! Nachdem er eine Weile fasziniert auf das rauschende Wasser gesehen hatte, tauchte Horos grinsendes Gesicht neben ihm auf. "Naa? Gefällt's dir??" "Ho-...Horohoro..." stammelte Ren, "Das-... ja, es ist wunderschön hier... w-wie hast du den Weg hierher gefunden??-..." "Großes Geheimnis!" grinste Horo, und Ren konnte nicht den Blick von dem Wasserfall wenden. "Es ist-... es ist wirklich... wunderschön hier, findest du auch?" murmelte er leise. "Früher bin ich oft hier gewesen-... um diesem schrecklichen Haus zu entkommen, und meinem Vater, ich-... ... dieser Ort hat mir immer etwas-... Ruhe gegeben..." Horo hielt einen Moment inne, bevor er sich auf den sandigen Boden setzte. "Ah, jetzt wird mir einiges klar..." kam von ihm, "Hey, setz dich doch einen Moment!" Ren setzte sich also dicht neben Horo und kuschelte sich zufrieden an seine Seite. Horo spürte ein ganz einfaches, leichtes Gefühl, als er sah, dass Ren lächelte. Eine Weile sahen sie beide stumm auf den kleinen Fluss vor ihnen, in den der Wasserfall von oben rauschte. Nach rechts floss das Flüsschen einen weiteren Felsen hinunter und verschwand aus ihrer Sichtweite. Horo legte zärtlich einen Arm um Ren und zog ihn sanft an sich heran. "Erinnert dich das an irgendwas, Renchen?... Mich schon..." Ren lächelte. "Ja, mich auch," sagte er leise. "Hast du mich deshalb hergebracht?" Horo nickte stumm, und der Chinese kuschelte sich dichter an ihn heran. "Das ist sehr lieb von dir, Horohoro... ich bin froh, dass wir hergekommen sind." Der Ainu lächelte auch. "Ja... ich auch. Das war ich auch damals schon... als ich dich zu dem anderen Wasserfall da gebracht habe... - warst du damals auch froh darüber, Ren?" Ren sah eine Weile auf das rauschende Wasser. "Ich glaube, damals war es mir noch nicht so bewusst, aber - ich glaube, ich war sehr glücklich zu dem Zeitpunkt." Er lehnte den Kopf an Horos Schulter und dachte an jenen Tag vor jetzt schon mehr als drei Jahren. Wenn er jetzt darüber nachdachte, war er sich plötzlich sicher, dass er damals glücklich gewesen war. (Flashback) "Mann, Horohoro!!" nörgelte Ren mürrisch und ließ sich von besagtem Ainu den Weg entlang durch irgendeinen blöden Wald zerren. "Was willst du eigentlich hier, und warum muss ich unbedingt mitkommen??! Es ist verdammt kalt, ich friere!!" "Aaach, stell dich nicht so an!" strahlte Horo ihn an, und sein Grinsen machte Rens Laune noch schlechter. Er hasste es, wenn Leute so dermaßen fröhlich grinsten, während er sich schlecht fühlte und ihm gerade die Hände abfroren. "Ich glaube, ich erkälte mich, ich will wieder nach Hause!" meckerte er, "Wo sind wir überhaupt??! Hey, Schneetrottel, hörst du mir überhaupt zu??!" "Sei doch nicht so ungeduldig!" rief Horo ihm zu, während er ihn immer noch hinter sich herzerrte, kahle Bäume voller Schnee sausten an ihnen vorbei. "Wir sind gleich da! Du solltest mitkommen, weil ich dir unbedingt was zeigen wollte, Ren! Keine Angst, ich bring dich schon wieder heim, bevor du erfrierst." "Angst??!" plusterte Ren sich auf, "Ich bin Bocchama Tao Ren!! Ich kenne keine Angst, oder wie du das nennst!!" Horo verdrehte bloß die Augen. Klar. Wie hatte er das bloß vergessen können? Der Wald vor ihnen lichtete sich, und sie kamen auf einem kleinen Stück Wiese an. Gegenüber des Waldes war ein kleiner See, in den ein Wasserfall von einem Felsen herunter rauschte. Das Wasser glitzerte in der Sonne, der Schnee auf den Felsen und dem Gras, über das sie gingen, war so hell, dass er im Licht blendete. Ren sah auf den Wasserfall und blieb stehen, als Horo endlich seine Hand losließ und auch stehenblieb. "Wolltest du hier mit mir hin?" fragte der Chinese, auf das glitzernde Wasser sehend, und Horo nickte. "Ich weiß nicht, ich... fand es einfach total schön hier, deshalb wollte ich es dir mal zeigen... gefällt's dir?" Ren antwortete nicht. Vor dem Ufer des Sees war ein kleinen, hölzernes Geländer, an dem er sich jetzt festhielt und weiterhin geradeaus sah. "Das ist... das ist wunderschön," gab er dann zu, und Horo strahlte. "Nicht wahr? Siehst du, war doch garnicht so schlimm, herzukommen, ich finde, der schöne Anblick lohnt sich!" Ren senkte den Kopf und tat etwas, was ganz selten vorkam - er lächelte. "Ja..." sagte er, "Du hast recht. Es ist... wunderschön hier, Horohoro." Er blickte zur Seite und sah sich weiter in der Landschaft um. Plötzlich war ihm garnicht mehr so kalt wie zuvor. Musste daran liegen, dass die Sonne auf seinen schwarzen Mantel schien, schwarz zog immerhin die Wärme an, erklärte Ren sich das Mysterium selbst. Warum sollte ihm im Januar warm sein, in dem Schnee hier. Er warf einen Blick auf Horo, der sich vollkommen fröhlich auf das Geländer stützte und auf den See sah. Dass dem nie kalt war - naja, er war ja auch an Schnee gewöhnt. Ren erschrak sich fast zu Tode, als Horo plötzlich wieder in die Stille hineinplatzte. "Weißt du, Ren... - ich... bin eigentlich nicht nur hergekommen, um dir das zu zeigen... ich wollte... dir noch etwas sagen-..." Ren sah ihn kurz an. "Was gibt's denn?" Horo schien plötzlich garnicht mehr so ausgeflippt zu sein wie zuvor, und Ren zuckte mit der Augenbraue, als sein Gegenüber nicht aus der Stelle kam. "Was nun?? Sag schon!" Horo fing an, etwas ratlos seine Finger zu verknoten, und sah ebenso ratlos zu Boden. "Ich, ähm... ich weiß nicht, wo ich anfangen soll-...! - Ähm... E-eigentlich wollte ich dir das schon viel früher sagen-... aber ich wusste ja nicht, wie, also..." "Mein Gott, rede nicht um den heißen Brei herum, Schneemann!" seufzte Ren, "Sag es so, wie du denkst!" Horo sah ihn lange an und schwieg. Konnte er das? Konnte er es ihm eigentlich wirklich schon sagen? Er musste. "Ren," fing er dann an und holte langsam Luft, um sich selbst einen Augenblick lang auf das vorbereiten zu können, was kam, Ren geradewegs ansehend. "Ren, ich liebe dich." Für einen Moment schien es, als sei die Zeit eingefroren. Wäre bei der Kälte kein Wunder gewesen. Horo spürte, wie seine Wangen zu glühen begannen, er war ganz sicher, dass er jetzt knallrot war. Verdammt, er hatte es echt gesagt! Ren stand ihm gegenüber und schaute drein, als hätte ihn gerade etwas überfahren. "Was-... was hast du gesagt?" fragte er vorsichtshalber, um sicher zu gehen, dass er sich auch wirklich nicht verhört hatte. Horo schluckte. Jetzt mutete der Arsch ihm auch noch zu, es nochmal zu sagen! "Ich... liebe dich, Ren!" platzte er hervor und spürte schon wieder alles Blut in seinen Kopf schießen. Ren starrte ihn eine Weile unschlüssig an - und plötzlich seufzte er. "Mein Gott, Horo - auch, wenn wir uns dauernd streiten, ich weiß doch, dass du mich nicht hasst, du Trottel. Man kann's auch übertreiben. Hattest du mir was getan und wolltest dich entschuldigen, oder-..." "N-nein, du verstehst mich nicht!" fuhr der Ainu ihm dazwischen, "Ich meine nicht die Liebe wie einen-... Kumpel, nichtmal die wie einen Bruder, ich - verstehst du, ich liebe dich, Ren-... ich bin in dich-... verliebt!" Ren erstarrte ein weiteres mal und starrte ihn wieder an. Vor lauter Blut im Kopf hatte Horo langsam Angst, seine restlichen Organe würden nicht genug durchblutet werden, weil alles Blut plötzlich in seinem Kopf zu sein schien. Schließlich hob Ren eine Hand. "Äh," machte er sichtlich perplex, "Du meinst-... also, richtig-... du meinst... du bist-... schwul??" Horo holte Luft. "Öhm... jopp... so ungefähr..." Ren blinzelte. "Also... mit mir?" Erneut holte Horo Luft. "Ahm-... japp." Ren ließ den Finger wieder sinken und sah Horo lange Zeit an - dann seufzte er wieder und senkte mit einem eigenartigen Lächeln den Kopf. "Horo, du-... das ist nicht witzig," machte er dann todernst. "Ich meine, das ist wirklich nicht komisch. Verarsch mich nicht, sag nicht sowas, ey, man hätte denken können, du meinst es ernst!" "Ich meine es ernst!" rief Horo entsetzt, "Ich schwöre!!" "Jaja," lachte Ren, "Komm schon, hast du mit Yoh gewettet, ich würde darauf reinfallen, oder so? Sag's mir bitte, wenn ich's später rausfinde, kriegst du richtig Dresche, Horohoro-..." "I-ich verarsche dich nicht, Ren!!" rief Horo panisch, "Ehrlich nicht!! Ich liebe dich, Ren! Glaubst du, ich denke mir sowas aus??!" Ren setzte ein weiteres, komisches Lächeln auf und drehte sich ab. Plötzlich war ihm wieder kalt, und er zog seinen Kragen hoch. "Sag sowas nicht so, wenn die Gefahr besteht, dass dich jemand ernst nehmen könnte, Horohoro," sagte er leise, "Ich meine, du könntest damit echt jemandem voll auf den Schlips treten, ich-..." Er brach ab, unsicher, was er sagen sollte. Horo brummte. "Aber ich meine das ernst!! Das ist keine Wette, Ren!" "Es ist gut jetzt, verdammt, sag Yoh oder wem auch immer, du hast gewonnen, ich bin drauf reingefallen!" rief Ren erbost, "J-jedenfalls am Anfang!" Horo verdrehte die Augen, schließlich packte er Rens Arm, zog ihn zu sich herum und küsste ihn auf den Mund. Ren erstarrte in Horos Griff und riss die Augen weit auf, als er plötzlich zwei weiche, warme Lippen auf seinen spürte. Er wagte nichtmal, zu atmen, während Horo ihn ganz zärtlich küsste. Er spürte, wie sein Gegenüber sanft die Lippen bewegte und dann mit der Zunge Rens Lippen berührte, sie ganz vorsichtig und zärtlich auseinander schob. Ren öffnete den Mund ein bisschen und gewährte der neugierigen Zunge den Einlass in seinen Mund, gleichzeitig schloss er völlig unwillkürlich die Augen und versuchte, die Lippen so zu bewegen, wie Horo es machte. Als der Ainu sich nach einer Weile von ihm löste, schlug er die Augen wieder auf und keuchte entsetzt. Was war das gewesen? Klatsch! "Auu!!" schrie Horo und hielt sich die feuerrot glühende Wange, "R-Ren, warum haust du mich??!" "Du-...!! Du hast-... du hast mich geküsst!!!" schrie Ren und lief knallrot an wie eine Tomate, "Bäähh, wie widerlich!!! W-wie konntest du nur??!" "Du hast zurückgeküsst!" protestierte Horo, und Ren hielt mitten in seiner Standpauke inne. "Ich hab was??!" "Du hast mich zurückgeküsst!" wiederholte Horo, und Ren schnaubte wutentbrannt. "Hab ich ganz sicherlich NICHT!!!!!" brüllte er. "Hast du ganz sicherlich DOCH!!" schrie Horo zurück, und Ren zischte. "Woher soll ich wissen, was ich da mache??!" schrie er wütend, "Das war mein allererster Kuss, du Arsch!!! Weiß ich, was ich tue, wenn ich was gemacht habe, dann nur aus Reflex!!" "Oh!" machte Horo und grinste wieder, "Dein allererster Kuss? Wie süß..." "Aargh!!" schimpfte Ren, "Und du Penner hast ihn mir weggenommen!!" Er drehte sich plötzlich wutentbrannt um. "Hör auf, so mit mir zu spielen!!" "Ich spiele nicht mit dir!" jammerte der Ainu, "I-ich habe nur versucht, dir zu beweisen, dass ich dich wirklich liebe, Ren! Sag mir - wie kann ich es dir beweisen?" "Garnicht!!" schimpfte Ren, "Weil ich weiß, dass es Verarsche ist!!! Du kannst mich garnicht lieben!!" Plötzlich klang seine Stimme ganz anders als vorher, und Horo stutzte. Sag mal - heult er etwa? "Also tu nicht so, als ob, ich könnte dich ja ernst nehmen!!" schrie Ren außer sich, "Spiel nie wieder so mit meinen Gefühlen, Horokeu!!" "R-Ren!!" rief Horohoro, als Ren im Begriff war, wegzurennen, "H-hey!... Hey, ganz ruhig... ich will dir beweisen, dass ich niemals mit dir spielen würde! Ich liebe dich, Ren, glaub mir doch einfach!..." Er drehte den Kleineren zu sich um und sah in Rens völlig aufgelöstes Gesicht. "Hey-... weinst du etwa?" "NIEMALS!!!" brüllte Ren, "Ich bin ein Tao!!! Jetzt lass mich in Frieden, Horoho-...!" Weiter kam er nicht, weil Horo ihn wieder zu sich heranzog und ihn ein zweites mal auf die Lippen küsste. Ren hatte das Gefühl, von diesem wunderschönen Gefühl seiner Lippen auf Horos sterben zu müssen. Wann immer er geglaubt hatte, etwas gefunden zu haben, was ihn glücklich machte, hatte er es darauf wieder verloren - als ob er nicht würdig wäre, jemals glücklich zu sein. Aber es fühlte sich so gut an... dieser Kuss. Wie Horo wieder zärtlich seine Lippen auseinanderbrachte und seine Zunge in Rens Mund schob. Ren wollte, dass es nie aufhörte. Plötzlich kam ihm ein ganz anderer Gedanke. Wenn Horo ihn verarschte - konnte er ihn genauso verarschen. Na warte! dachte er sich erbost, Du spielst mit mir... und erwartest, dass ich nachher heulend wegrenne, damit du deine blöde Wette gewonnen hast! Ich werde nicht heulend wegrennen, du Idiot! Wir werden ja sehen, wer zuerst keinen Bock mehr auf das Spiel hat! Mit diesen Gedanken erwiederte er Horos Kuss und ließ seine Zunge die des Ainus berühren. Er spürte, wie Horo kurz erstaunt innehielt, und zufrieden machte er weiter und legte eine Hand in Horos Nacken. Nach einer Weile löste Horohoro sich mit einem leisen Seufzen von Rens Lippen. "Oh... hast du's dir etwa anders überlegt und glaubst mir doch?" fragte er Ren, "Jetzt hast du echt zurückgeküsst!!" "Ja, hab ich," gab Ren zu, bevor er Horo plötzlich ansah und seine Schultern ergriff. "Küsst du-... mich nochmal?" Als er das sagt, wurde er unweigerlich rot im Gesicht, und sah deshalb zu, Horo schnell an sich heranzuziehen, bevor sie sich erneut küssten. Dieses mal war es nicht mehr so zögerlich wie die zwei ersten male, und etwas mutiger ließ Ren seine Zunge jetzt in Horos leicht geöffneten Mund gleiten, um dort seine Zunge zu berühren. Das Gefühl, das Ren bei den Küssen spürte, war so gut, dass er es immer wieder erleben wollte, er wollte eigentlich nie aufhören, Horohoro zu küssen. Auch, wenn er nicht wusste, was der Ainu damit wirklich erreichen wollte - hatte er es am Ende vielleicht doch ernst gemeint, oder war und blieb es ein Spiel? Als sie so vor dem kleinen See standen und sich lange und innig küssten, war Ren das auf einmal egal. Er wusste nur, dass er nicht wollte, dass das warme Gefühl je wieder aufhörte. (Flashback Ende) Ren grinste, als er sich an den Tag erinnerte - der wichtigste Tag seines Lebens! Naja, vielleicht einer der wichtigsten, es hatte noch ein paar andere, wichtige Ereignisse gegeben, die er nie vergessen würde. Seit jenem Tag war er mit Horohoro zusammen, auch, wenn ihm am Anfang noch überhaupt nicht bewusst gewesen war, dass es kein Spiel war und dass er Horo wirklich liebte. Das war ihm erst viel später klar geworden, es hatte vermutlich ein paar Wochen gedauert, vielleicht mehr als einen Monat... "Ren? Schläfst du??" fragte Horo, und Ren hob den Kopf. "Hm?" machte er, "Nein, ich hab nachgedacht..." Er spürte, wie sein Freund zärtlich den Arm fester um ihn legte und ihn näher an sich heranzog. "Ich liebe dich, Ren," sagte er leise und küsste Ren sanft auf die violetten Haare, die in den Strahlen der untergehenden Sonne einen seltsamen, aber hübschen Glanz in sich hatten. Ren seufzte leise und grinste dann. "Ich dich auch, Horokeu. Mein Ainu-Baka." "Jaja," gluckste der Ainu, "Und du bist mein persönliches Bocchamachen, Haarzacke gratis!" "Ich piek dich gleich damit!" brummte Ren und stand auf, "Boah, ich krieg langsam ´nen kalten Arsch hier! - Stehst du auf, Koi...?" Horo gähnte. "Nö... warum?" "Weil, weil..." maulte Ren, "Weil ich dich küssen will..." Horo grinste breit, während Ren vor ihm stand, hinter ihm der idyllische Fluss mit dem Wasserfall. "Dann musst du dich schon runterbeugen, du Faulpelz!" Ren stöhnte genervt, doch als er sich gerade zu Horo herunterbeugte, fiel ihm etwas ein. "Oh, hey!!! Das ist ja ganz neu, ich muss mich zu dir runterbeugen??! Jaaaa, ich bin plötzlich gaaanz groß!!" Vor Freude hüpfte er auf und ab, und Horo musste lachen. "Oooch, mein kleiner, süßer Ren...!" kicherte er, "Ich mag dich, so klein wie du bist, ehrlich!" Im nächsten Moment verschlossen Rens zarte Lippen seinen Mund, und er schloss die Augen und erwiederte zärtlich Rens liebevollen Kuss. Als Ren nach einer Weile von ihm abließ, fing Horo an zu lachen. "Jetzt bist du glücklich, dass ich mal hochgucken musste, was??!" Ren gluckste. "Allerdings!" "Aaach, Penner...!" gluckste Horo auch und schubste Ren spaßeshalber rückwärts - und bereute es kaum ein paar Sekunden später. Ren stolperte im rückwärts taumeln über einen größeren Kieselstein, und ehe er vor Schreck den Mund aufmachen konnte, war er schon rückwärts mitten in den Fluss gefallen und war verschwunden. Horo sprang auf. "REEENNN!!!!!!!" brüllte er - da tauchte Ren kreischend aus dem Wasser auf. "HOROOOOO!!!!" brüllte er zurück, "AAAAHHH, IST DAS KALT, IST DAS KALT!!!" Er zappelte wie verrückt und schaffte es, wieder ans Ufer zu klettern, wo Horo ihn völlig entsetzt an Land zog und ihm auf den Rücken klopfte. "O-oh Gott, Süßer!!" jammerte er, "Geht's dir gut??! Bist du okay??! Das tut mir so wahnsinnig leid!!... D-das wollte ich nicht, oh Gott, Ren-Ren...!!" Ren zitterte am ganzen Körper und schüttelte, während aus seinen nassen Sachen Wasser triefte. "F-...fuck, ist das kalt...!!" keuchte er, "Scheisse, Horo-...!! O-oh Gott, verflucht-...!" Horo zerrte ihm schnell den nassen Mantel vom Leib, die Schuhe folgten, dann das Hemd, und Ren kauerte sich auf den Boden und zog seine Beine an. "M-mir ist so kalt..." stammelte er, "I-ich glaube, ich friere gleich ein-...!" "Shhh, ganz ruhig-... warte, ich geb dir meine Jacke, komm her-..." stammelte Horo und zog seine Jacke aus, die er Ren um den nassen Oberkörper legte. Ren klammerte leichenblass und am ganzen Körper wie Estenlaub zitternd an die Jacke und zog sie eng an seinen Körper heran. In dem Augenblick spürte er, wie Horo von hinten die Arme um ihn legte und ihn fest an sich drückte. "Ich wärm dich ein bisschen, Renchen, komm... - geht es...?" "E-es ist so... scheisse kalt...!" keuchte Ren nur, "F-...fuck, sowas passiert immer nur mir!" "Stimmt garnicht, mir auch..." grinste Horo, Ren sanft hin und her wiegend, und sein kleiner Freund lachte, erzitterte dabei aber am ganzen Körper. "D-du bist ja a-auch ein... B-baka-Ainu!" stotterte er, und Horo fing an, sich ernsthaft Sorgen zu machen. "Hey, du stotterst ja total... sieh mich an, Ren, bist du wirklich okay?" Ren drehte sich zu ihm um und schnaubte. "T-Toozen da!" (japanisch: "Natürlich!") stammelte er, und Horo keuchte. "Fuck, deine Lippen sind ja schon ganz lila! Mann, lass uns schnell nach Hause gehen, komm! Ich trag dich, Ren-chan!" Ehe Ren eine Chance hatte, eine Antwort zu stottern, hob Horo ihn hoch und nahm ihn auf den Arm, die nassen Klamotten hängte er sich über die Schulter, bevor er sich auf den Weg zurück zum Schloss Tao machte. Ren zitterte in seinen Armen und klammerte sich mit halb erfrorenen Fingern an Horos Hals. "I-i-ich erkälte mich garantiert, ey..." murmelte Ren, "E-echt toll-...!" "Tut mir so leid, das ist alles meine Schuld!" maulte Horo, "Wenn ich dich nicht geschubst hätte-...!" "J-jetzt ist es s-sowieso zu-... spät, u-um sich V-Vorwürfe zu ma-...machen...!" stotterte Ren und zitterte weiter, "M-Mann, das ist ein W-Wind hier..." "Naja, ich gehe ja auch schnell... - hey, komm, zieh die Jacke höher, Süßer... wir sind gleich da..." Ren zog den Kragen höher und vergrub sein Gesicht bis über die Nase in dem großen Kragen, während er sich weiterhin an Horos Hals klammerte. Sie erreichten das Schloss etwa zehn Minuten später, und Ren hatte das Gefühl, Beine aus Eis zu haben. Seine klitschnasse Hose klebte noch an seinen Beinen. Als Horo durch die Eingangstür zur Treppe lief, fiel Ren plötzlich etwas ein. "W-warte, lass mich s-sofort runter!" keuchte er, "W-wenn mein Vater-...!" "Dìdi??" kam da von oben Runs Stimme, und Ren und Horo sahen auf. "Run, oh Gott sei Dank!" stöhnte Horo, "Ren ist in den Fluss gefallen!" "Was??! - Dìdi!!" schrie Run entsetzt und stürzt zur Treppe, in dem Moment flog unten plötzlich eine weitere, große Tür auf, und Ran Tao kam auch noch dazu. Sofort sprang Ren mit aller Kraft von Horos Arm. "M-Mutter!" rief er und landete auf der Treppe, da versagten seine gefrorenen Beine, und mit einem Keuchen brach er mitten auf der Treppe zusammen und stürzte den Rest der Stufen hinunter bis auf den Boden. Alle drei weiteren Anwesenden schrien auf. "REENN!!" schrie Horo entsetzt, als Ren bewegungslos am Boden liegen blieb, und er, Run und Ran Tao stürzten sofort zu ihm hin. "Ren??! Sag doch was!! Reeenn!!!" jammerte Horo. "Dìdiii!!" jammerte Run mit, und ran Tao nahm ihren Sohn auf, der sofort wieder zu zittern begann. Ren stöhnte leise und rollte sich zitternd zu einer Kugel zusammen. "H-Horo-...!" brabbelte er neben sich, "M-mir ist so... kalt...!" "Run, schnell!" rief die Mutter, "Geh Großvater holen! - Horohoro, was ist denn passiert??! Er ist ja völlig nass!" "E-er ist in den Fluss gefallen, als wir oben am Wasserfall waren-... oh nein, Ren-Ren-..." Ren keuchte leise und blinzelte. "M-...Mutter?..." stotterte er und versuchte, sich aufzusetzen, was ein weiterer Schwächeanfall erfolgreich verhinderte. "Ohh... M-Mist...! I-ich stehe sofort a--auf, Mutter-...! I-ich muss mich-... hinlegen-..." "Schhht, ganz ruhig, Ren!" beruhigte seine Mutter ihn, "Ganz ruhig, wir bringen dich jetzt ins Bett, du zitterst ja am ganzen Körper... Gott, du bist ja ganz kalt, Ren-..." Da kamen Run und der Großvater in die Eingangshalle, und der Großvater weitete die Augen. "Was ist denn hier los, mann??! Ren ist in den Fluss gefallen?? Das Wasser ist ziemlich kalt zu dieser Jahreszeit!" "Danke für den schlauen Rat, guck Dìdi an und sag es nochmal ganz laut!" jammerte Run, bevor sie mit Hilfe ihres Großvaters ihren Bruder hochhob und zur Treppe ging. "Bringen wir ihn besser ins Bett, bevor er sich eine richtige Unterkühlung holt!" "Das ist sicher schon passiert," bedauerte Horo, "E-er hat wie blöde gezittert auf dem Weg hierher-..." "Das wird schon wieder!" meinte Ran Tao, "Schwiegervater, Run, geht doch schneller, er muss doch ins Bett!" "Meine Herren!!" fluchte der Opa, "Ein alter Mann ist doch kein D-Zug!! .+.+.+.+.+. So, dieser Teil geht extra an GigaGamesGirl, die sich das so sehr gewünscht hat ^___^ Wobei ich den Flashback auch so geschrieben hätte ^.^v So sind sie also zusammengekommen! ^____^ tralala! Und der arme Ren fällt erstmal in den Fluss, war ja so klar XDD zu Horo hätte es fast besser gepasst XDDD Ich weiß es ist eeeetwas überzogen wie Ren danach vor Kälte fast am krepieren ist XDD aber ich bin halt theatralisch XDDD bla ^.^v ich bedanke mich einmal mehr zwischendurch bei allen lieben Kommi-schreibern!!! Na, wer macht Nummer 200?? ^__^v Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)