Hyper Golden China Dance von Linchan (RenxHoro) ================================================================================ Kapitel 34: The first truth, second part ---------------------------------------- „Ren-Ren-...??!“ stammelte Horo und erhob sich taumelnd von der Couch, während sein Freund dastand wie vom Donner getroffen. Plötzlich, als hätte man einen Knopf an ihm betätigt, begann er wieder, sich zu rühren, und holte einmal heftig und tief Luft. „Oh mein Gott!!“ keuchte er leichenblass, bevor er die Tagesdecke weglegte, die um seinen Körper gewickelt war, und sich seine Hosen wieder anzog. „U-um Himmels Willen – i-ich muss ihn aufhalten!! B-bevor e-er es meinem Vater-...!“ Heftig keuchend taumelte Ren zur Tür und stolperte in den Flur. Horohoro starrte ihm nach. Er steht ja völlig unter Schock! In dem Zustand kann er doch nicht rumlaufen!! Besorgt schnappte er seine Sachen und zog sich in Windeseile an, bevor er Ren auf den Korridor folgte. Jener hatte bereits die Treppe erreicht und klammerte sich zitternd an das Geländer. „Y-Yeye!!“ (chinesisch für ‚Opa‘ ^^) schrie er in einer Mischung aus Wimmern und Keuchen, „Yeye, warte!! Bitte warte, ich kann dir alles erklären!!!“ „Ren – Ren, fall nicht!“ Horo hielt ihn an den Oberarmen fest, als Ren im Begriff war, kopfüber die Treppe herunterzustürzen. Weiß wie eine Leiche sank Ren in seinen Armen in sich zusammen und plumpste auf den Fußboden. Er atmete heftiger als normal – dieses mal nicht vor Erregung, sondern aus Panik. Horohoro machte sich allmählich ernsthaft Sorgen, und er drehte sich verzweifelt im Flur um. „Hallo??! RUN!! Bailong!! Irgendwer, HILFE!!!“ Zu seiner Überraschung sprang tatsächlich eine Tür auf, und Run kam aus ihrem Zimmer. „Was ist denn – DÌDI??!!“ rief sie erschrocken, bevor sie, gefolgt von Bailong, zu dem Ainu und ihrem Bruder herüberstürzte. „Was ist denn jetzt schon wieder los?? – R-Ren, hörst du mich??! – Bailong! Hol meine Mutter, schnell! Und Großvater!“ „Nein!!“ unterbrach Horo sie und hielt sie am Arm fest, „Nicht euren Opa!! Er hat gerade-... ... naja, er hat es gerade-... auf unsanfte Art erfahren-... du weißt schon...“ Er nickte zu Ren herüber und zeigte dann auf sich selbst. Run verstand. Sie legte Ren auf den Boden, seinen zitternden Kopf auf den Schoß nehmend, und sah dann Li Bailong an. „Hol nur meine Mutter. Schnell!“ Der Zombie gehorchte und war sofort die Treppe heruntergesprungen. Run und Horohoro beugten sich erschrocken über Rens leichenblasses Gesicht, das mit jedem seiner heftigen Atemzüge weißer zu werden schien. „Ren – Ren, hörst du mich?? Ich bin's, Jiejie! Ren, sieh mich an!“ Ren keuchte und starrte völlig konfus zwischen ihnen hin und her. „Jiejie-...“ hustete er plötzlich, „H-Horokeu-... ... – Großvater!!“ Er schrie plötzlich panisch auf und saß mit einem mal kerzengerade auf dem Boden – beim Aufsetzen knallte er mit dem Kopf gegen Runs Kinn und schlug seine Schwester damit glatt zu Boden. „Eh??! R-Run??!! Run!!“ rief Horo erschrocken, sie rührte sich nicht. „Öhh... bewusstlos??!“ „Ich muss Großvater einholen!!“ rief Ren und rappelte sich torkelnd auf, „Ich muss ihn aufhalten!! E-er darf nicht-...!!“ „Nein, nicht, Ren – Ren-chan!“ Sein Freund ergriff sanft, aber doch gleichzeitig fest seine Hand und sah ihn ernst an. „Du hast einen Panik-Anfall, Ren. Du musst jetzt ruhig liegen bleiben, du darfst jetzt nicht mit deinem Großvater reden! Es würde dich sicherlich aufwühlen-... ah!“ Er sah auf, als in dem Moment Ran Tao und Bailong kamen. „Ren!! Kleines!“ rief die Frau und schlug die Hände vor den Mund, „Was ist passiert??!“ Sie erreichten die Gruppe, und während Bailong eine ohnmächtige Run vorfand und sie perplex untersuchte, fasste Ran Tao ihrem Sohn an die Wangen. „Du bist ganz blass... hey, sieh mich an, alles ist gut... was ist geschehen, Horohoro...?“ „G-Großvater!“ brabbelte Ren da schon los, noch immer völlig hysterisch, „E-er weiß es, er hat uns gesehen, ich muss ihn aufhalten, bevor er es Vater erzählt!“ „Du legst dich ins Bett, du bist ja völlig durch den Wind!“ ordnete der Ainu erschrocken an, „Ähm, Madam-...?“ Er warf Ran Tao einen verunsicherten Blick zu, die seinen Blick aber bloß erwiederte. „Er fängt an, zu hyperventilieren, es ist ein Anfall-...“ meinte Horo verzweifelt, und Ren befreite sich aus dem Griff seiner Mutter. „L-lasst mich nur!!“ keuchte er, „Ich muss... zu Großvater!! Jetzt gleich!!“ „Nein!! – REN!!“ Ehe Horo ihn aufhalten konnte, war der Junge die Treppen heruntergerannt. Der Blauhaarige wunderte sich einen Moment lang darüber, wie er plötzlich wieder so schnell rennen konnte, obwohl er doch unter Schock stand und am ganzen Körper wie Estenlaub zitterte. „Entschuldigt mich!! – Bringt ihr lieber ein Kühlelement für Run!“ rief er noch, bevor er Ren nachsetzte. Ran Tao und Li Bailong blieben stehen wie bestellt und nicht abgeholt. Ren holte seinen Großvater in der Stube ein, als dieser auf dem Weg zur Hintertür war, um auf den Balkon zu gehen. „Großvater, bitte!!“ rief er und rang heftig nach Luft, „Bitte!! Hör mir wenigstens zu!!-...“ Er sah, wie Ching Tao einige Meter von ihm entfernt stehen blieb. Der Mantel, den er trug, wehte im Wind, weil die Hintertür offen war. Ren blieb ebenfalls stehen und keuchte und japste heftig, um Luft zu bekommen. Er spürte, wie sich seine Bronchien zusammenzogen, und fühlte sich plötzlich, als würde irgendetwas seine Lunge zusammenschnüren. „Also, Ren?“ fragte Ching Tao eiskalt. „Wolltest du mir etwas sagen?“ Sein Enkel schnappte erneut nach Luft. „Ich-... ... was du oben gesehen hast-... ... es war-... ... ich wollte nicht, dass... du sowas siehst-...“ „Jetzt erzähl mir bloß nicht, es wäre nicht das, wonach es aussah!“ blaffte der kleine Mann ihn an, ohne ihn anzusehen. „Tu nicht so, als wüsste ich nicht, was da los war! Ich habe genug gesehen, Ren.“ Ren sah ihn an, während sich sein Atem ganz langsam etwa beruhigte, aber sein Puls raste noch immer. „Ich liebe ihn.“ „Wie bitte?“ kam von Ching Tao, und Ren ballte die Fäuste, bevor er sich wiederholte. „Ich liebe Horohoro!“ „Tse!!“ machte der alte Mann scharf, „Ein Mann darf keinen Mann lieben! Nicht auf diese Weise! Die Menschen vereinigen sich, um sich zu vermehren! Wenn ein Mann das mit einem anderen Mann tut, ist das eine Fehlleitung!“ „Das ist doch Schwachsinn!“ rief Ren laut, „Wenn du auf einen Erben hinauswillst, Run kann genauso gut einen Erben machen wie ich!! Ich werde mit keiner Frau irgendeinen Erben für die Tao-Familie zeugen, kapiert??!“ „Als ob es allein darum ginge!“ fauchte Ching Tao, jetzt drehte er sich um und sah Ren abweisend an. „Wir... sind die Taos! Wir sind das Tao, der Weg, Ren! Was bist du für ein Tao, wenn du vom rechten Weg abkommst? Wie sollst du einmal der Erbe unserer Familie sein?“ „Wer sagt, dass ich jemals euer Erbe sein werde??“ fragte Ren prompt. Ching Tao verstummte und sah ihn lange an. Sein Blick vermilderte sich zwar, aber trotzdem wirkte er noch kaltblütig. „Du bist der letzte männliche Nachfahre der Tao-Familie,“ sagte der Großvater frei heraus. „Wir sind seit ewigen Generationen eine Familie erstklassiger, guter Schamanen, Ren. Wir sind eine Elite! Ja, wir haben es aufgegeben, unsere Rache an der Menschheit zu nehmen – du hast es für uns aufgegeben, im Gegensatz zu deinem närrischen Vater! Das war klug und weise von dir, Ren, und es ist ein Grund, warum die nachkommenden Generationen zu dir aufblicken sollen! Ein Grund, warum du der Erbe der Familie sein musst!“ Ren ballte verkrampft die Fäuste. „Warum...??!“ zischte er wütend, „Warum sollte ich der Familie diese Ehre erweisen, die mir so viel angetan hat??! Ich wurde geschlagen, ich wurde gefoltert, ich wurde misshandelt und tagelang eingesperrt in einen Schrank! Ich wurde gedrillt und mein Leben lang darauf eingedroschen, Schamanenkönig zu werden! Hatte ich jemals eine Wahl, zu tun, was ich wollte??! Ich habe meinen Vater im Kampf besiegt, er hat mir das Bao Lai Jian gegeben, das Familienschwert, okay! Aber hat er trotzdem jemals meine Entscheidungen akzeptiert?! Hat er jemals akzeptiert, dass ich nicht Schamanenkönig geworden bin??! Nein! Wegen der Familie – wegen der Taos und ihrer beschissenen Ehre – habe ich fünf mal kurz davor gestanden, mir das Leben zu nehmen!! Wegen der Familie habe ich China verlassen!! Weißt du, wieso??! Wegen ihm! Horohoro! Ich bin glücklich, wenn er bei mir ist!! Er kann mich glücklich machen! Er gibt mir das Gefühl, dass ich eine Wahl habe, dass meine Entscheidungen akzeptiert und toleriert werden, und dass ich geliebt werde!!“ Er holte Luft, während er spürte, wie seine Kehle allmählich vom Schreien zu brennen begann. Wütend starrte er seinen Großvater an. „Alles, was ich hier bin, bei euch, ist ein Erbe!! Bin ich für euch jemals ein Sohn oder Enkelsohn gewesen??! Nein! Ebensowenig, wie mein Vater mich jemals toleriert hat!! Ebensowenig, wie du es akzeptierst, dass ich einen Jungen liebe, und kein Mädchen!!“ Damit fuhr er herum und stürzte aus der Stube, ließ den alten Mann wie vom Donner getroffen stehen, wo er war. Im Flur rannte Ren beinahe Horo über den Haufen, aber er kümmerte sich nicht darum, sondern rannte weiter, so schnell er konnte. Weg von hier. Er hörte, wie Horo ihm erschrocken nachrief, aber er antwortete nicht, obwohl es ihm leidtat, ihn so stehen zu lassen. Seinen Horohoro. Den Menschen, der ihm der Allerwichtigste auf der ganzen Welt war. Was bin ich schon für euch Taos?? fragte er sich im Rennen. Eine Marionette, deren Fäden ihr nach Belieben ziehen konntet, weil ihr dachtet, ich würde so ein großer Schamanenkönig werden! Ihr habt euch geirrt und habt mich dann fallen gelassen, als der Schmerz sowieso schon am stärksten war – glaubt ihr etwa, es hätte mich nicht innerlich zerrissen, dass ich es nicht geschafft habe, Schamanenkönig zu sein? Nein. Statt mich aufzufangen, wo ich euch – meine Familie! – am dringendsten gebraucht hätte, seid ihr mir in den Rücken gefallen und habt alles noch schlimmer gemacht! Vater... Er blieb keuchend stehen, als ihm bewusst wurde, dass er die Treppen hinauf in sein Zimmer gerannt war und die Tür hinter sich abgeschlossen hatte. Sein Herz pochte in seiner Brust, als er sich erschöpft keuchend gegen die Tür lehnte. Er fasste nach seiner Brust, wo sein Herz pochte. Vater... – ich lebe! sagte er innerlich. Hat es dich je interessiert? Hat es überhaupt jemals jemanden interessiert, dass ich... lebe? Er fühlte sich allein gelassen und unendlich traurig, als er spürte, wie etwas in seinem Inneren stark schmerzte. Es waren die Narben seiner Vergangenheit, die ihm wehtaten. Dinge, die sein Vater getan hatte – und nicht getan hatte. Ren tapste benommen vorwärts in seine Stube, ohne es recht zu merken. Er ging einfach geradeaus. Verschwommen brannten schmerzhafte Erinnerungen in ihm hoch. „Jahrelang habe ich dich trainiert, Ren, damit du Schamanenkönig wirst! Und du kommst mit nichts nach Hause! Du bist schwach, mein Sohn!! Zu schwach, um der Ehre der Tao-Familie würdig zu sein!!“ Ren keuchte leise, als sein Atem wieder unregelmäßiger ging. Zu schwach... ... wiederholte er in Gedanken, während er immer weiter blind geradeaus ging. Plötzlich – er wusste garnicht, wie er da hingekommen war – stand er vor der Kommode in seiner Stube. Zitternd zog er wie automatisch die oberste Schublade auf und zog aus all dem Krempel, der darin lag, die kleine, scheinbar arglose Rasierklinge hervor. Er sah, dass sein eigenes Blut noch daran klebte. Blut der Vergangenheit. Man könnte es erneuern. Bin ich zu schwach... um das leben zu bewältigen? fragte er sich leise. Plötzlich fing er einfach an, zu weinen. Aber das Leben schmerzt! Es tut so höllisch weh, dass ich nichtmal atmen kann! Wäre es nicht angenehmer... zu sterben? Was kann schlimmer sein, als eine Familie zu haben, die einen nicht so akzeptiert, wie man ist? Eine Familie zu haben, die... einen nicht liebt? Schluchzend blickte er die erlösende Klinge an, bevor er seinen linken Arm hob und auf sein vernarbtes Handgelenk sah. Es sah scheußlich aus. Die Narben... sie taten noch immer weh, wenn er sie lange ansah. Es gibt auch Menschen, die dich lieben, Tao Ren. Er schrak hoch, als er seine innere Stimme sprechen hörte. Menschen, die ihn liebten... er dachte an seine Schwester Run. An seine Mutter... und an Horo. „Du wirst es niemals wieder tun müssen, Ren. Egal, was passiert... ich bin bei dir.“ Ren blinzelte. Eine Träne kullerte über seine Wange und tropfte auf sein zerschnittenes Handgelenk. Sie war warm und nass. „Eines Tages werden sie verheilen, Ren.“ Er schluchzte und zitterte am ganzen Körper. Nein... niemals werden sie verheilen. Er ließ die Klinge sinken und legte sie schließlich zurück in die Schublade, bevor er verbittert lächelte. Aber... sie werden zumindest verblassen... Horokeu... In dem Moment hörte er von draußen lautes Rufen und energisches Klopfen an der Tür. Er war zu schwach, um hinzugehen, und sank mit einem herzergreifenden Schluchzen auf dem Boden zusammen. Er hörte Leute seinen Namen rufen. „Ren!! Ren-chan, bitte!! Mach die Tür auf, sofort!! Ren!!“ „Komm raus, Ren!!“ „Dìdi!!“ Ren stand nicht auf, er ließ sie weiter klopfen. Dann hörte er ein lautes Krachen – Li Bailong hatte die Tür eingetreten. Sofort stürzten Ran Tao, Run (die wieder bei sich war) und Horo ins Zimmer. „REN!!“ schrie Horo außer sich und wurde weiß, als er ihn am Boden sitzen sah – er ahnte, was geschehen war. Hektisch stürzte er zu Ren hin und fasste nach seinen Armen, er überprüfte erst die Handgelenke und dann jeden anderen Körperteil, um festzustellen, dass Ren unverletzt war, bevor der Ainu ihn in die Arme schloss. „Ren-chan!! H-hast du mir Angst eingejagt!! Ich dachte schon du würdest-...! Oh, Ren... ich liebe dich so sehr, mein Süßer... komm...“ Er schloss ihn fester in die arme, und Ren schluchzte und zitterte immer heftiger, während auch seine Mutter und Run neben ihm auf dem Boden niederknieten. Horo wiegte ihn in seinen Atmen beruhigend hin und her, doch durch den Schock konnte Ren nicht mehr aufhören, zu zittern und zu wimmern. Aber als er in sich hineinhorchte, spürte er sein Herz klopfen. Er lebte. Und in dem Moment wusste er, dass um ihn herum Menschen waren, die das interessierte – die sich sogar darüber freuten. .+.+.+.+.+. ........ T________________T *sob* ist........ das nicht traurig??!! T________T Poor lil Renny!! ;_________; *wein* XDD oookay >.>' soooorry. Etwas über dramatisch _ _'. Jetzt haben wir viel über Rens tiefste Gefühle gelernt! (blah). Und Run ist in Ohnmacht gefallen! XDDD *rofl* Uuund~~ es ist noch nicht vorbei!!!^^ sagt mir, was euch am besten gefallen hat ^.^v (und was nicht XDD) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)