Harry Potter - Die Felder der Dunkelheit von silberstreif (Teil III: Fallendes Recht) ================================================================================ Kapitel 24: Teil II: Die Hölle ist neben an ------------------------------------------- - Weiß Letifer das er Parsel reden kann? Noch nicht. - Freundet er sich mit Ron und Hermine an? Er respektiert ihr wissen und mag sie. John ist aber in seiner Liste von Leuten die er mag weiter oben, aber die zwei kommen dicht dahinter. Weit abgeschlagen liegt dann der Rest... Aber das richtige Trio wie im Buch wird wohl nicht wieder entstehen. Viel Spaß beim Lesen! 24. Die Hölle ist neben an Letifer verfolgte das Treffen genau und stellte zu seinem Ärger fest, dass Dumbledore vor allen Leuten von den Verhandlungen zwischen Voldemort und den Vampiren erzählte. Eine Information aus einer 'zufälligen Quelle'. Das er die Quelle gewesen war, erwähnte Dumbledore mit keinem Wort. Zum Glück... ebenso hatte er bisher keine neuen Informationen verlangt. Er musste Letifer geglaubt haben, dass dieser nicht mehr wissen würde. Ansonsten verlief das Treffen ruhig. Es wurde zusammen gefasst, was sie erfahren hatten. Dann wurden einzelne Theorien aufgestellt, was der Dunkle Lord vorhaben könnte und Gegenstrategien entwickelt. Letifer vermutete stark, dass sie mindestens einen Spion in den Reihen der Todesser hatten, aber dieser war nicht anwesend. War es wegen ihm, oder war es Zufall gewesen? Später wurden die neuen Richtlinien heraus gegeben, auf was die Einzelnen besonders achten sollen und wann das nächste Treffen war. Dann war es vorbei. Die nächsten drei Tage Letifers entwickelten sich zu einer ruhigen Routine. Er sah sich das Training der anderen Jugendlichen an oder ging in die Blackbücherei, welche sich als wahre Fundgrube herausstellte. Während die Potterbibliothek für ihre Umfassenheit in allen Gebieten überzeugen konnte, war diese hier Vor allem für Rituale, Duelle und Kampfmagie ausgelegt. Interessanterweise war die Englische Sektion von fast allen Dunkle Magie Büchern gereinigt worden, aber die meisten waren eh in einer anderen Sprache verfasst und standen weiter hinten. Vor allem in Arabisch war ein ganzer Bücherserie vorhanden, die er las. Nun war er wirklich dankbar für seine Stunden in den verschiedenen Sprachen. Wenn das Training aus war, kamen auch John, Ron und Hermine in die Bibliothek. Die zwei Älteren waren still und durchsuchten wie er die Abteilungen der Dunklen Magie, sowie sie sich auf Kampfmagie konzentrierten. John kam nur eher selten herein und suchte wenn dann Bücher übers Duellieren oder las einen seiner Romane. Doch meistens schien er in seinem eigenen Zimmer zu lesen, wenn er frei hatte. Der Junge schien in der Nähe von Ron und Hermine immer etwas nervös zu werden, obwohl Letifer einfach keinen Grund dafür sehen konnte. Letifer selber machte es sich zur Angewohnheit aus der Bibliothek zu gehen und die Bücher mitzunehmen, wenn das Training aus war. Er konnte ja schlecht die Zauberstabbewegungen für eindeutig schädigende Zauber vor ihnen üben und zudem hatte er das Gefühl Ron und Hermine zu stören. So gingen sie sich alle mehr oder weniger aus dem Weg, doch dies sollte nicht so bleiben. Ddbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbd Letifer stand in der Mitte seines Zimmers und hob den Zauberstab. Ein paar schnelle Bewegungen und ein gelbroter Strahl aus Magie schoss auf die herbei beschworene Zielscheibe. Treffer. Die Zielscheibe hielt stand. Letifer lächelte und lies die Scheibe verschwinden. Nach etlichen Versuchen beherrschte er diesen Illusionsfluch perfekt. Der Fluch selber war sicherlich wirksam in direkten Duellen, wenn auch nicht in der Schlacht. Er erzeugte Spukbilder im Kopf des Opfers, welche dieses kontinuierlich angriffen, störten und verspotteten. Ein tief dunkler Fluch, welcher nach nur drei Minuten aufhörte. In diesen Minuten war das Opfer allerdings hilflos. Klopf! Klopf! "Harry?" Letifer sah auf und ging zur Tür. Er öffnete sie und entdeckte jüngeren Bruder, welcher ihn nervös ansah. "Hallo... ich wollte fragen, ob ich rein kann?" Letifer seufzte. Was sollte denn das? Hatte John kein eigenes Zimmer? Doch er öffnete die Tür weiter und gewehrte seinem Bruder die Bitte. Als er die Tür schloss, fragte er: "Was ist los, John? Du hast mich noch nie gestört." Das war wahr. Weder John, noch sonst eine andere Person, hatte in all den Tagen auch nur angeklopft, geschweige denn sein Zimmer betreten. Er hatte es gemocht und auch den Abstand gepflegt, indem er keine einlud – bis jetzt. Das Zimmer war seine Rückzugsstätte, sein Territorium. "Es tut mir Leid. Es ist nur... Rose, sie will unbedingt mit mir 'Snape explodiert' spielen, doch ich mag nicht." John seufzte. "Und sie stört mich immer beim Lesen..." "Du willst also deine Ruhe und kommst deshalb zu mir?" "Ja. Das ist der einzige Raum, in den sie nicht einfach so hinein rennt.", meinte der Jüngere schulterzuckend. "Und ich muss heute wirklich noch dieses Buch auswendig lernen." Letifer betrachtete das Buch 'Tausend Flüche nützlich in einem Duell'. "Moodys Hausaufgabe?" "Ja. Ab Morgen wollen sie jeden speziell trainieren, aber ich weiß nicht, wem ich zugeteilt werde.", erzählte John und verlor seine anfängliche Scheu. "Ron bekommt als Hauptlehrer Zosho und Hermine wird wohl mit Vor allem Remus lernen. Beide zusammen werden dann noch Unterricht mit Moody haben, da dieser meinte, ihre Teamarbeit wäre so gut." Letifer nickte. Die letzten zwei Tage hatte er nur kurz in dem Training vorbei gesehen, so wusste er nicht alles, was passiert war. Jedoch überraschte ihn die Aufteilung nicht, da Ron und Hermine zusammen ein tödliches Duellantenteam bildeten. Es war fast so, als ob sie ihre gegenseitigen Gedanken lesen konnten. Ein Blick zwischen ihnen und die neue Strategie war klar. Überraschenderweise war von den beiden Ron der Strategieexperte, während Hermine das Sprüchegenie war. "Zosho hatte bereits in der ersten Stunde gemeint, dass Ron ein guter Schwerkämpfer werden könnte.", erzählte Letifer. "Wie steht es mit Rose?" "Ich glaube, sie will aufgeben. Aber im Moment ist sie noch zu stolz, um es zu tun." "Auch keine Überraschung, sie hat kein starkes Motiv, das sie antreibt. Bei dir ist es die Prophezeiung und bei Ron und Hermine der Tod von Ginny. Doch ihr fehlt diese persönliche Nähe zum Unglück...", analysierte Letifer. John blinzelte. Er hatte nicht gedacht, dass sein Bruder in den wenigen Tagen in denen er bereits hier war, die Menschen so gut kennen lernen würde. Er wusste nicht alles, nein, aber es war eine sehr gute Analyse aus seiner Sicht gewesen, vor allem da sie sich fast vollkommen mit dem deckte, was Remus mal zu ihm gesagt hatte. "Das mit Ginny treibt mich auch an.", gab John düster zu. "Ron gibt sich vielleicht selbst die Schuld, aber die wahre Schuld lag bei uns, ihren Freunden. Ich meine, wie konnten wir es nicht sehen? Sie war mit uns beim Essen, im Unterricht, auf den Gängen..." Er seufzte gepeinigt bei den Erinnerungen. "Wir waren es auch, die einfach nur da standen, als plötzlich die Nachricht kam, sie sei entführt worden. Hermine und Ron hatten zu dem Zeitpunkt bereits herausgefunden, welches Wesen es war UND wo der Eingang war! Sie war sogar dabei versteinert worden.... nur wir waren hilflos." "So ist das Schicksal. Manchmal kann man nur zusehen und es erdulden" John fesselten für einen Moment die Augen von Harry. Sie waren so grün und zum ersten mal sah er die erstaunliche Ähnlichkeit in ihnen zu denen seiner Mutter. Sie waren ebenso grün und feurig, wenn die Person voller Gefühle war. Bei seiner Mutter war dies häufig der Fall, wenn sie glücklich war oder ihre Kinder ansah. Immer funkelten ihre Augen wie Smaragde. Harrys Augen dagegen waren still wie Jade gewesen und ebenso kalt. Nun war das erstemal, das John die Gefühle direkt heraus lesen konnte. Und er las kein Mitleid, wie er erwartet hatte. Er las tiefes Verständnis, Traurigkeit und die dunkle Akzeptanz von jemanden, der zu oft die Räder des Schicksals nicht hatte aufhalten können. Und John verstand, dass dies sein Bruder war, ohne Masken und Fassade. Letifer ging während des Gedankenganges seines Bruders zu dem Bett und setzte. "Du kannst dich ruhig irgendwohin setzten." "Danke." John ließ sich in den Schreibtischstuhl fallen und besaß sich zum erstenmal das Zimmer. Es war ungefähr so groß wie sein eigenes, welches er sich mit Ron teilte, hatte aber nur ein Bett und dafür einen Schreibtisch. Nach den Blättern und der Tinte auf dem Tisch zu urteilen, benutzte Harry ihn auch, um Briefe zu schreiben. Ansonsten gab es noch einen Kleiderschrank und eine komische Kiste mit einem Schloss. Es interessierte John brennend, was in der Kiste war, doch er wagte es nicht nachzufragen. Er sah wieder zu Harry, welcher sein Buch heraus genommen hatte und nun auf dem Bett lesend lag. John schlug, erleichtert das er bleiben durfte, sein eigenes Buch auf und begann es ihm nach zu tun. Am nächsten Morgen beschloss Letifer wieder dem Training beizuwohnen und zu erfahren, wie der neue Stundenplan aussah. Lautlos glitt er in den Saal und lehnte sich an die Wand, die Gruppe immer im Blick behaltend. "Also," begann Zosho. "Ron wird mich als Hauptlehrer haben, für Hermine hat sich Remus bereit geklärt und Moody wird sich auf John konzentrieren. Rose wird uns alle gleichmäßig verteilt haben und wird Vor allem in Büchern nachlernen. Noch Fragen?" "Ja, werden wir auch zusammen Stunden haben?", fragte das braunhaarige Mädchen gespannt. "Ja, Ron und du werden zusammen duellieren üben, sowie jeden Tag zusammen eine Stunde mit Remus lernen.", erklärte Moody. "Aber das steht alles auf diesen Plänen." Er reichte sie ihnen. "Natürlich können Änderungen auftreten, falls einer von uns nicht kann. Aber wir werden versuchen diesen Stundenplan einzuhalten. Verstanden?" Alle vier Jugendliche nickten. Sie hatten verstanden und starrten auf die Zettel relativ unbegeistert. Ihre Tage waren voll mit lernen, trainieren und nochmals lernen! Wann sollten sie zur Ruhe kommen? Rose sah unzufrieden zu ihren Lehrern: "Warum habe ich hier als Einzige Bücherstunden?" "Weil du nachlernen musst. Die anderen besitzen bereits ein größeres Wissen über Flüche, Zauber und Wesen. Dieses solltest du einfach nachlesen, dafür brauchst du keinen speziellen Lehrer." Remus sah sie streng an. "Du wirst eine Bücherliste bekommen, und diese durcharbeiten." "Und was ist, wenn ich nicht will?" Sie war alles andere als begeistert von der Aussicht ihre Zeit in einer alten langweiligen Bibliothek zu verbringen. "Dann werden wir dich rauswerfen, so einfach ist das." Sie sah den Werwolf geschockt an. "Aber..." "Kein Aber," schnitt ihr Moody das Wort ab. "Es ist so und nicht anders. Du musst vollkommen dabei sein, oder du solltest besser aufgeben. Es ist nicht gleich, was du hier lernst und es ist nur im Krieg notwendig oder wenn du Auror wirst. Wie auch immer, du wirst das Wissen kaum in naher Zukunft gebrauchen, so werden wir dich auch nicht zwingen..." Es war allen klar, dass auch Hermine und Ron nicht gezwungen wurden, doch John hatte nie eine Wahl gehabt. Dieser starrte nur den Boden an und kam seiner Schwester nicht zu Hilfe. Er wusste, dass dies eine Entscheidung war, die sie selbst zu treffen hatte. Rose nickte nur und sagte nichts mehr. Es war offensichtlich, dass der Ausstieg in ihren Gedanken lag, aber der Stolz sie noch da behielt. "Dann fangen wir nun an!", rief Moody. Sie verteilten sich alle zu ihren Lehrern. Hermine verließ mit Remus den Raum und Rose ging kurz darauf ebenfalls, nachdem sie von Zosho ihre Buchliste überreicht bekommen hatte. Letifer nahm den Plan, welcher John beiseite gelegt hatte und überflog ihn schnell. John wurde anscheinend vor allem aufs Duellieren trainiert, eine gute Entscheidung wie er fand. Für Waffen war der Junge einfach nicht gebaut, außer vielleicht für Dolche und Kurzschwerter. Doch John war flink und dachte gut mit, etwas was man in einem Duell immer nutzen konnte. Letifer sah noch eine Weile zu. Ron machte sich wirklich gut mit den Schwertern, er schien fast ein Naturtalent zu sein. Auch verstand er sich wohl mit Zosho sehr gut, wenn er ihre Körpersprache richtig deutete. Der Rothaarige würde rasch Fortschritte machen, wenn er erst einmal das passende Schwert für sich gefunden hatte. Es dauerte manchmal lange, bis ein Schwertkämpfer seine Schwertart kannte. Moody hingegen trainierte John, indem er Bälle warf und der Junge diesen ausweichen musste, während er in einem Kreis stand. Eine Übung, die Letifer selber gemacht hatte, als er klein gewesen war. Er kam sich etwas vor wie ein Erwachsener, welcher Kinder beobachtete. Er war so viel älter, als die anderen Jugendliche... er war anderes, als sie alle. Keiner, den er kannte, hatte ähnliche Erfahrungen gemacht, war durch ähnliche Höllen gegangen, hatte ähnliche Prüfungen überwunden. Aus irgendeinem Grund fühlte er sich plötzlich unendlich alt und einsam. Am Abend ging er hinunter in die Küche, um sich noch etwas zu Trinken zu holen. Am Küchentisch saß jedoch bereits Rose und vor ihr zwei dicke Bücher, welche sie ohne Zweifel lesen sollte. Stattdessen schrieb sie aber mit einem leichten Lächeln einen Brief auf rosanem Papier. Letifer nahm sich ein einfaches Glas Wasser und beschloss die Gelegenheit für ein kurzes Gespräch wahrzunehmen. So setzte er sich auf einen freien Stuhl ihr gegenüber und nahm einen Schluck, darauf wartend, dass sie etwas sagte. Es dauerte nur sehr kurz bis sie mit zusammengezogenen Augenbraunen aufsah: "Was willst du?" Er zuckte mit den Schultern. "Nichts, eigentlich... aber solltest nur nicht lernen?" "Ich habe heute bereits genug gelernt.", wehrte sie heftig ab. "Außerdem muss ich noch diese Briefe erledigen. Den hier hätte ich bereits vor zwei Tagen beantworten sollen!" "Ahja..." Letifer sah zwar nicht die Wichtigkeit eines Briefes auf rosanem Papier, fragte aber trotzdem. "An wen schreibst du denn?" "Oh, der ist an meine Freundin. Sie wohnt in Cornwall und da ich leider in einem geheimen Hauptquartier bin, kann sie nicht kommen." Sie klang frustriert. "Und ich darf nicht zu ihr, da es dort angeblich keinen Schutz gibt... nur weil ich eine Potter bin!" "Es könnte ja auch etwas passieren..." "Ich kann mich verteidigen, und für was gibt es auch ansonsten Auroren?" Letifer betrachtete das Kind. "Auroren sind oft langsam. Sie kommen nur, wenn alarmiert." Das rothaarige Mädchen machte eine gelangweilte Handbewegung. "Jaja... Dad sagte das gleiche." "Dann dürfte er wohl Recht haben." Letifer sah zu den Büchern. "Warum liest du sie nicht?" "Sie sind langweilig..." "Aber wichtig und lehren einem viel." Er nahm eines in die Hand. "In der Schule musst du doch so etwas auch lesen, nicht?" "Schon," gab sie zu. "Nur sind da meine Freunde und es macht Spaß. Doch hier ist nichts los, außer dem Training. Aber das habe ich mir auch besser vorgestellt." "Wie denn? Das man nach einer Woche Aurorenlevel hat?", scherzte er. "Das wird nicht passieren. Auroren trainieren jahrelang, um so gut zu sein. Auch manche Todesser machen dies." "Ich weiß..." murmelte sie. Das Gespräch erlahmte und Letifer stand auf. "Viele Grüße an deine Freundin und Gute Nacht." Als er sein Zimmer erreichte, spielte er sich das Gespräch nochmals durch. Sie war wirklich noch ein Kind... doch warum auch nicht? Sie war erst Dreizehn und hatte das Recht dazu. Letifer durchzuckte für einen Moment, wie er in dem Alter gewesen war, verbannte den Gedanken aber wieder. Immerhin war er kein Maßstab für eine normale Kindheit. Ddbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbd Letifer sah von seinem Buch auf und zum Fenster. An dieses klopfte eine Eule mit einem weißen Brief am Bein. Erfreut öffnete er dem Vogel und ließ ihn herein. Vorsichtig band er den Umschlag vom Fuß und brach das Siegel der Vampire von Armand. Was seine Familie ihm wohl schrieb? >>An Letifer Wir freuen uns, dass du nun anscheinend besser mit deiner Familie zu recht kommst. Das mit dem Unbrechbarem Schwur hat uns allerdings etwas geschockt. Wir verstehen aber, dass du nun nichts genaues mehr schreiben kannst. Bleibe auf der sicheren Seite in dieser Sache, Letifer und sprich lieber zu wenig, als zuviel. Bei uns ist eine Nachricht des Konzils eingetroffen. Am 17.6 wird die Vampirdelegation London erreichen und ab da, sollst du deine Aufgabe als Anführer der Leibwachen versehen. Wir verstehen, dass du ärgerlich sein magst, dass du die Potters nun verlassen musst, doch lass dich nicht von deinen Gefühlen leiten. Sei ein Armand und stehe zu deinem Wort. Sowohl zu dem Schwur, als auch zu dem Versprechen zum Konzil (Wir wissen, dass niemand dem Konzil etwas abschlägt, aber es ist ein Versprechen!). Die Eule wird wieder auf deine Antwort warten. In Liebe Meradin und Mirlan<< Die Vampire und die Verhandlungen... er hatte es fast vollkommen vergessen! Seufzend legte er den Brief auf den Tisch, unbesorgt das ihn jemand lesen konnte. Das Pergament war mit Blutmagie geschützt, ein Zauberer würde lange brauchen, um diese Magie zu brechen. Unter dem Text war eine Zeile mit speziellen Runen. Vorsichtig nahm er einen Dolch und schnitt sich über den Daumen, um dann mit eben diesen über die Zeichen zu fahren. Er hinterließ eine Blutspur und die Runen leuchteten kurz Golden auf. Über ihnen materialisierte sich eine kleine hölzerne Kiste, welche er behutsam öffnete. In ihr lag eine Flasche mit Blut. Auf ihr waren ebenfalls Runen, welche das Verdicken verhinderten. Fast gierig nahm er das Glasgefäß, entkorkte es und schüttete den Inhalt in sich hinein. Er hatte schon die letzten Tage seinen Hunger stark gefühlt und dies war nun pure Erleichterung. Bis auf den letzten Tropfen trank er alles aus. Die Eule schuhute leise, ungeduldig eine Antwort verlangend. Er sah zu ihr. Nachdem er die Eule der Potters ausgeliehen hatte, sorgten die Vampire dafür, dass die Vögel immer warteten. Das zwang ihn zu einer schnellen Antwort. Behutsam legte er die nun leere Flasche wieder hinein und schnitt seinen Daumen, welcher bereits durch die frische Bluteinnahme geheilt war, erneut an. Er strich das Blut auf eine einzelne Rune und die Kiste verschwand wieder in dem Brief. Diesen faltete er zusammen und legte ihn neben sich. Die Runen waren unter Vampiren ein gut gehütetes Geheimnis und wer sie kannte, war geachtet unter den Clans. Letifer war sich seines Glücks wohl bewusst, dass die Zwillinge diese Kunst beherrschten und somit die unauffällige Überbringung des Blutes ermöglichten. Er selber wusste nicht genau, wie es funktionierte. Doch es war offensichtlich, dass es auf Blutmagie basierte und nur der dafür bestimmte Empfänger, sowie der Absender, es aktivieren konnte. Einen besseren Weg Geheimnisse zu versenden, gab es nicht. Der einzige Nachteil war, dass man wieder den Brief zurückschicken musste, da die Herstellung der Kästchen äußerst schwer war. Er nahm Pergament und Feder in die Hand. Langsam begann er zu schreiben: >>An Meradin und Mirlan Danke für euren Brief, ich habe mich gefreut. Das die Vampirdelegation eintrifft, habe ich fast vergessen, soviel ist geschehen. Es könnte schwer werden, hier wegzugehen, doch dies wird mich nicht aufhalten. Ich werde am 17.6 bei euch sein. Wütend bin ich nicht, es musste so kommen und sicherlich kann ich nach den Verhandlungen wieder zurückkehren. Ich freunde mich immer mehr mit John an, welchen ich wirklich fast als kleinen Bruder sehen kann. Doch irgendwie fehlen mir die innigen Gefühle... doch die kommen wohl nicht so schnell. Ich sollte keine Wunder erwarten. In Liebe Letifer<< Es klopfte. Er schrieb noch seinen Namen darunter und rief abwesend: "Herein." Es konnte er nur einer sein, John. Dies war der einzige, der das Zimmer betrat. Letifer drehte sich nun um und sah zu ihm. "Solltest du nicht Training haben?" Es waren zwei Tage vergangen, seit dem Trainingsplan und bisher war alles glatt verlaufen, auch wenn Rose immer lustloser wurde. "Schon, aber Mad Eye Moody ist zu einem Todesserangriff weggerufen worden." John setzte sich aufs Bett. "Und er hatte keine Zeit mir etwas zu tun zugeben." "Verstehe und nun bist du gekommen, weil du nichts besseres zu tun hast..." "So in etwa." Ein wenig verlegen sah ihn John an. John hatte sich mit Harry immer mehr angefreundet und fand langsam aber sicher seinen großen Bruder... nun, großen Bruder mäßig. Ihn ihm hatte er Verständnis und Ruhe vom alltäglichem Stress gefunden. Denn so sehr John seine Familie liebte, sie war nicht ruhig. Selbst Lily war meist voller Energie, wenn auch gebündelter als bei dem Kopf der Potterfamilie, James. Letifer nickte. "Ich weiß nicht, was du lesen sollst... oder üben. Aber wenn du möchtest, helfe ich dir." Innerlich fragte sich der Halbvampir, was ihn zu diesem Angebot bewogen hatte, doch es waren wohl mehrere Faktoren. Er war es gewohnt, andere zu lehren, langweilte sich und wollte seine Gedanken von dem Brief ablenken. Außerdem sah er ihn John seinen kleinen Bruder... oder eher, was er selber hätte sein können, wäre alles nur ein bisschen anders gekommen. "Das würdest du tun?", fragte John begeistert. "Danke... du kannst die Flüche auch wirklich?" "Ja. Ich war in Durmstrang und war selbst dort für meine umfassenden Kenntnisse auf dem Gebiet bekannt.", meinte Letifer nebenbei, während er beide Briefe an das Bein der Eule band. Er streichelte ihr noch rasch über die Federn und stupste sie an. "Los, überbring den Brief." Die Eule warf ihm einen undeutbaren, wohl aber mit deutlicher Arroganz versehenden, Blick zu und spreizte ihre Flügel. Sekunden später schloss Letifer mit einem Wink seines Zauberstabes das Fenster wieder. John hatte interessiert zugesehen, konnte aber keine Anschrift entdecken. Wem wohl sein Bruder schrieb? Es ging ihn nichts an, doch die Neugier war stark, immerhin wusste er so gut wie nichts über Harry. Doch er fragte nicht, da der Ältere sich nun zu ihm wandte: "Duellieren mit Moody stände also jetzt auf dem Plan?", fragte er rethorisch. "Dann werden wir heute deine Zielgenauigkeit erhöhen." Mit einem Flick seines Zauberstabes beschwor Letifer an der Wand eine Zielscheibe. "Schieß die Flüche einfach darauf, sie wird davon nicht zerstört werden." John nickte und hob den Zauberstab. Vorsichtig, nervös unter den Blicken seines Bruders, ging er in die von Moody erlernte Duellierhaltung. Diese war mit dem Zauberstab locker nach vorne, die andere Hand nach hinten und den Körperschwerpunkt möglichst weit nach unten. Ein paar rasche Bewegungen und John rief: "Photos fulguris!" Ein blendend helles Licht sprang vom Zauberstab und traf dann auch schon die Zielscheibe, wo sie einen schwarzen Fleck hinterließ. Letifer, welcher in einem instinktivem Moment die Augen bedeckt hatte, senkte den Arm und meinte trocken: "Ein Spruch, um Vampire zu vernichten... und zwar perfekt ausgeführt." John nickte, dann fiel ihm ein, dass Harry eindeutig positiv zu Vampiren eingestellt war. "Es ist nicht so... ich meine, ich habe nichts gegen Vampire! Nur Moody hat mir den Fluch beigebracht und..." Letifer hob die Hand. "Es ist gut. Immerhin werden die Vampire, falls sie wirklich auf der Seite des Dunklen Lords kämpfen werden, auch Zauberstäbe haben und sie werden keine Skrubel haben, Sprüche zu benutzen, welche für Menschen tödlich sind." "So siehst du es?" "Ja." Letifer säuberte mit Magie die Zielscheibe. "Es ist immer gut Waffen zu haben, denn dann hat man auch Möglichkeiten. Aber du solltest diese nur einsetzen, wenn es nicht anders geht und du dir sicher bist, es später nicht zu bereuen." "Moody hat etwas ähnliches gesagt." John lächelte etwas. "Nur meinte er, ich könnte auch immer in etwas getrixt werden und muss deshalb aufpassen. Der Mann ist paranoid!" Letifer schmunzelte. "Paranoid ist er mit Sicherheit, aber er ist auch gut und hat genügend Feinde, dass Paranoidität eher ein Vorteil ist. Was mir mehr Sorgen bereitet ist, dass er ausgerechnet diesen Spruch lehrt. Er ist wohl überzeugt, dass sich die Vampire der Dunklen Seite anschließen." "Ja... er meinte, dass einige ihn sicher unterstützen werden. Ist das wahr?" Letifer zuckte mit den Schultern. "Einige junge und dumme vielleicht, aber alle anderen werden auf den Befehl des Konzils warten. Und was sie entscheiden werden, weiß niemand..." "Das Konzil?", fragte John nach. Er hatte noch nie von solch einer Organisation gehört. Es war seltsam, wie wenig er wusste und insgesamt in der Bevölkerung über Vampire gekannt war. Es herrschte die Meinung von wilden blutsaugenden Horden vor. Dieses Konzil klang aber nach einer richtigen Organisation. "Die ältesten aller Vampire, die Anführer.", erklärte Letifer. "Aber nun feuere lieber einen weiteren Fluch, am besten vielleicht einen stechenden, sodass man die Marke auf der Zielscheibe gut sehen kann." Die nächste halbe Stunde verlief mit dem Rhythmus, dass John Flüche feuerte und Letifer ihm Tipps gab seine Technik zu verbessern. Für John war es ein anderer Unterricht, wie er gewohnt war, aber er sah selbst als Anfänger schnell, dass Harry gut war. Schließlich hatte er aber genug und ließ sich aufs Bett fallen. Nachdenklich beobachtete er seinen Bruder, welcher einfach aus dem Fenster sah. Er war nett, hilfsbereit und freundlich. Vielleicht ein wenig distanziert, aber trotzdem überwogen die guten Seiten in Johns Sicht. Warum also war er so kalt zu seinen Eltern? Und vor allem zu Dumbledore? Der alte Mann hatte seit dem Ordenstreffen einmal vorbei gesehen und da war Harry absichtlich die ganze Zeit in seinem Zimmer gewesen. Schließlich sammelte er seinen Mut. "Harry? Ich weiß, dass du es vielleicht nicht erzählen möchtest... aber was ist passiert? Ich meine zwischen Mum und Dad und dir?" John sah ihn bittend an. Letifer erstarrte für einen Moment, bevor er zu seinem kleinen Bruder sah. Sollte er es erzählen? Eine Geschichte, die so wenige kannten und ihn so sehr verletzte? Doch er fühlte, dass John ein Anrecht darauf besaß und er selber wollte es jemanden erzählen, der direkt oder indirekt etwas damit zu tun hatte. "Willst du es wirklich wissen?", fragte er ernst. "Ja! Sonst hätte ich nicht gefragt. Ich habe genug davon, dass alle mir ausweichen und du gar nicht darüber sprichst. Mum und Dad sind immer deprimiert, wenn es um dich geht, als ob..." John fehlten die Worte. "Auf jeden Fall stimmt etwas nicht und ich will wissen, warum!" Die Rede war emotional gewesen und feurig. Letifer nickte langsam. "Ich werde es dir erzählen unter einer Bedingung... dass du schwörst es niemanden zu verraten." "Schwören? Auf was?", fragte John nervös. Schwören war mit Magie verbunden, und somit, auch wenn es kein Unbrechbarer Schwur war, etwas ernstes. "Auf..." Er überlegte. "Auf deine Jungfräulichkeit." John wurde puterrot und öffnete seinen Mund, doch es kam kein Ton heraus. Letifer grinste zuerst und lachte dann tatsächlich leise los. Es dauerte nur kurz, trotzdem war für John dies das erste Mal, dass er Harry lachen sah. Es war kein großartiges, volles und lautes Lachen, aber ein Lachen. "Willst du doch lieber auf etwas anderes schwören?", trietze ihn der Halbvampir. "Nein." Heftig schüttelte John den Kopf. "Machen wir nur, dass es schnell vorüber ist... Ich, John Paul Potter, schwöre hier mit auf meine Jungfräulichkeit, nichts zu verraten, was Harry James Potter, mein Bruder, mir nun erzählen wird. Bei Magie!" Kurz konnte man die Magie fühlen, dann verebbte sie. Letifer lächelte: "Sobald du das richtige Mädchen gefunden hast und du deine Unschuld verlierst, wirst du in der Lage sein, darüber offen zu reden. Doch da, soweit ich weiß, in Hogwarts Sex verboten ist, wird das wohl noch eine Weile dauern..." John holte Luft, er wollte nur von diesem privatem Thema weg! "Ja, aber was ist nun mit der Geschichte?" "Nenn es nicht Geschichte, als wäre es irgendein unwahres Märchen!", fauchte Letifer, nur um sich fast sofort wieder zu beruhigen. "Ich weiß nicht, wo ich beginnen soll..." "Am Anfang?", schlug John nicht sonderlich hilfreich vor. Doch er war vorsichtig mit seinen Worten, der kurze Ausbruch hatte gezeigt, wie sehr Harrys Gefühle in Aufruhr waren. "Der Anfang? Welcher?" Letifer sah aus dem Fenster. "Du musst wissen, dass ich mich mein Leben lang gefragt habe, wer meine Eltern sind. Ich hatte keine Bilder, keine Briefe, nichts. Nur leere Ungewissheit und das Wissen, dass mich meine Eltern aufgegeben hatten. Das hatte mit Petunia Dursley mal voller Hohn erzählt." Letifer bemühte sich seine Stimme unemotional zu halten, doch man konnte die bebenden Gefühle darunter hören. "Ich fand neue Familien, Freunde und führte mein Leben, doch die eine Frage blieb mir immer erhalten: Hatten mich meine Eltern mit vollem Wissen zu den Dursleys gegeben?" John starrte seinen Bruder an, nicht wagend ihn zu unterbrechend. Er spürte – wusste! -, dass dies die Spitze eines Eisberges war, der noch viel tiefer ging. John umschlang seine Beine mit seinen Armen und lauschte andächtig. "Doch ich fand immer nur eine Antwort, ja. Sie hatten mich weggegeben. Warum? Wieso? War ich nichts wert? Auch auf diese letzte Frage kannte ich die Antwort, immerhin hatte man sie mir gezeigt. Ich war absolut nichts wert." Letifers Augen wurden dunkel unter erinnerten nun an grünes Eis. "Die Dursleys hatten mich gehasst. Dieser Hass überschritt die Grenzen der Humanität, des Gesetzes und des Anstandes, er kannte keine Grenzen. Ich wuchs auf, ohne zu wissen, was und wer ich war..." "Was...was haben sie getan?", fragte John zittrig. Letifer sah mit einemmal so resigniert aus, dass es ihm weh tat in der Seele. "Frag lieber, was sie nicht getan haben." John schluckte. Bilder durchströmten seinen Kopf. Bilder die ihm den Magen umdrehten, die Albträume verursachten und von denen er nur gehört hatte. Konnte es wirklich sein? Konnte es sein, dass sein Bruder all dies erlitten hatte? "Die Dursleys - ich erfuhr erst durch die Nachforschungen der Vampire ihren Namen, nachdem sich heraus gestellt hatte, dass ich mit den Potters verwand war - taten mit Dinge an, John, die du dir kaum denken kannst. Als ich Fünf war, war ich seelisch und körperlich ein Wrack, um es kurz auszudrücken. Ich hatte ungefähr in dem Alter auch erst begriffen, dass 'Harry' mein Name war. Ich war nicht in der Lage, diesen und die Beschimpfungen zu unterscheiden... Doch wie auch immer, als ich fünf war, sollte erneut eine Grenze überschritten werden, aber diese Grenze war anders. Ich erinnere mich nur schwach, an den Tag..." John hatte die Augen geschlossen. Er verstand, dass Harry die Details ausließ, um sowohl ihn, als auch sich selbst zu schonen. Doch dies half wenig... und würden gleich die Todesser kommen, richtig? Hatten sie Harry auch etwas angetan? "Meine Magie rettete mich, doch gleichzeitig zersplitterte mein Verstand.", fuhr Letifer fort. "Ich war nicht mehr in der Lage Gefühle zu empfinden oder zumindest keine Todesangst mehr." John war verwirrt. "Was ist mit den Todessern?" "Todesser!" Letifer spie das Wort regelrecht aus. "Hast du nicht verstanden, John? Es gab nie welche! Ich war es der sie getötet hatte, ohne Gnade. Und ich würde es jeden Tag wieder tun!" Er riss die Augen auf. Harry hatte die Menschen getötet? Mit fünf Jahren, all die Männer?! Plötzlich fiel alles an seinen Platz. In dem Haus waren nur Männer und ein Hund gewesen, alle wurden in einem Schlafzimmer gefunden. War es möglich, dass die Dursleys Harry verkauft hatten? Er las in dessen grünen Augen die grausame Wahrheit. "Nein... " "Doch." Letifer begann im Zimmer umher zu wandern. "Todesser! Diese hätten mich vielleicht gefoltert und dann getötet, was für eine Schande! Ich wäre damals liebend gerne gestorben, um Erlösung zu erfahren... Die Dursleys waren schlimmer, als Todesser. Jede einzelne Erinnerung die ich an sie habe, ist schmerzvoll auf die eine oder andere Weise. Schmerz, war das Einzige was ich kannte, selbst das Wort 'Liebe' war für mich Schmerz." John wagte es nicht seinen Bruder, welcher aufgewühlt im Zimmer auf und ab lief, anzusehen. Sie hatten ihn tatsächlich misshandelt und vergewaltigt. Wie konnten sie nur...? Und so wie es sich anhörte, war es absolut grausam gewesen. John verstand nun... "Ich floh, nachdem ich sie getötet hatte und lebte eine Weile auf der Straße. Dort gab es wieder Leute, die sich an Kindern vergnügten, doch ich war bereit dafür. Ich tötete jeden, der mich anfasste." Er wirbelte herum und blieb direkt vor John stehen. "Es stand in jeder verdammten Mugglezeitung, dass die getöteten Männer in dem Haus Pädophile waren! Die Potters und Dumbledore hatten behauptet alles getan zu haben, um mich zu finden. Und dann waren sie nicht in der Lage einen dieser Artikel zu finden?!" "Vielleicht..." John suchte nach Worten, um seine Eltern zu verteidigen, wurde aber ignoriert. "Auch war ich angeblich sicher bei den Dursleys. Sicher vor was? In all den Jahren habe ich nur eine negative Sache gefunden, was ich bei den Dursleys nicht begegnet war und das war der Tod. Doch mit dem Tod kommt die Erlösung und wäre somit positiv gewesen... Sicher, dass ich nicht lache! Dumbeldore wollte mich aus dem Weg haben. Warum auch sonst, hatte er nicht daran gedacht, einen Zauber in die Schutzschirme einzufügen, der meinen Zustand überwachte? Oder zumindest hätte er Leute vorbei schicken können, einmal im Jahr. Nichts, absolut nichts..." Letifer ließ sich in den Stuhl fallen. "Als ich von den Potters erfuhr, war ich wütend und fühlte mich betrogen. Allerdings war da auch Hoffnung... zwar wenig und irrational, aber doch da. Ich wollte wissen, wie ihr ward, immerhin hätte ich ein Teil der Familie sein sollen... und ich mochte die Potters. Doch dann erzählten sie mir diese Geschichte! Todesser!!! Vor allem Dumbledore kann ich nicht verzeihen. Er hat sie überredet, es ist sein Fehler." Letifer war immer leiser geworden und schwieg nun, vor sich hin starrend. In ihm wirbelten die Erinnerungen durcheinander und er versuchte sie wieder zu zähmen und zur Ruhe zu legen. Doch nun, da der Damm der Erinnerungen gebrochen war, überrollten sie ihn. Aber es waren nicht die Erinnerungen, die er fürchtete, sondern die Gefühle. Diese lauerten hinter ihnen und kamen langsam hervor. Gefühle, die er hatte vergessen wollen oder als überwindet abgetan hatte. Nun waren sie wieder da, als Echo aus der Vergangenheit und prasselten auf ihn ein. Dunkelheit... Sklave... Nutzlos... Wertlos... Puppe... Freak! Wortfetzen, die für ihn so vieles beinhalteten und doch auf eines reduziert werden konnten: Schmerz Wieder sprürte er ihn an seiner Seele und an seinem Körper. Es war unreal... doch dies half wenig. Er versank regelrecht in ihnen, wie ein Durstiger der ertrinkt. Zu lange, hatte sich Letifer geweigert sich dem Horror zu stellen und jetzt kam der Horror zu ihm. Er brauchte es, verlangte es und fürchtete es, wie nichts Zweites auf dieser Welt. Es war heilend und schmerzhaft. Es war der gute Schmerz einer Wunde, die gerade desinfiziert worden war. Es war der erste Schritt zur Heilung... Johns Inneres war in Horror verkrampft. Er erinnerte sich, wie seine Eltern oft melancholisch wurden und auf Harry warteten. Er erinnerte sich, wie zerstört sie waren, als sie erfuhren, dass Harry verschwunden war. Seine Mutter, wie sie weinte, bei der Vorstellung, was die Todesser getan haben könnten. Sein Vater, wie er wochenlang nicht mit Dumbeldor redete. Seine Schwester und er, wie sie fragten, wer Harry war und ihnen bewusst wurde, dass sie zu Dritt sein sollten. Er selber, wie er sich wünschte, einen Bruder zu haben, der ihn beschützte, anstatt selber der Beschützer einer ganzen Nation zu sein. Dumbledore, wie er um Vergebung bat und versprach alles zu tun, was möglich war. Die Zeitungen, wie sie Artikel über seinen verschwundenen Bruder druckten... So viele Gedanken schwirrten durch seinen Kopf und jeder einzelne hatte plötzlich eine besondere bittere Note bei sich. Er wusste nun, was geschehen war und alles bekam ein Doppelbild. Um vor allem ihn, John, zu schützen, war er weggegeben worden, wie ein Kind zweiter Klasse. Das bedeutete nicht weniger Liebe seiner Eltern, aber weniger Wichtigkeit im großen Schema. Ein Fakt, welchen Harry viel zu teuer bezahlt hatte. Ihm wurde klar, dass es auch anders hätte laufen können, dass Harry der Auserwählte hätte sein können und John der Missbrauchte. Plötzlich, wie aus dem Nichts, hatte sich vor ihm ein Abgrund aufgetan, der seine Welt spaltete. Wie sollte er nun seinen Eltern normal gegenübertreten? Wie Dumbledore verzeihen können? Wie Harry behandeln nach alle dem? War es denn nicht wegen ihm gewesen? Seine Schuld? Er erinnerte sich an die Frage zu Beginn, ob er es wirklich wissen wolle. Er wollte es wissen, aber nun war er sich nicht mehr sicher. Nun kannte er die Wahrheit und Antwort auf so viele Fragen, welche vielleicht besser unbeantwortet geblieben wären. Wie schaffte Harry es nur überhaupt hier zu sein? In der Nähe der Leute, die ihn dort hinschickten? Hatte er erkannt, dass es nicht ihr Fehler gewesen war, sondern eine logische Handlung zu der Zeit? Vielleicht... und John wollte daran glauben, dass Harry über seine eigenen irrationalen Gefühle siegen konnte, obwohl es sicherlich schwer war. "Wissen Mum und Dad was wirklich geschah?", fragte er mühsam. "Nein... John... bitte geh.", kam es leise von Harry. Er stand auf und lief so leise wie möglich zur Tür. Er schlüpfte hindurch und schloss sie lautlos hinter sich. Kurz starrte er auf das Holz, hinter dem sein Bruder in seiner eigenen privaten Hölle saß. 'Die Hölle ist gleich neben an...', erinnerte er sich an einen aufgeschnappten Spruch. Es war manchmal grausam wahr. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ John weiß es also nun... oder zumindest einen Teil davon. Letifer hatte seinen zweiten Mal (und letzten Mal in dieser FF) seine Gefühle nicht unter Kontrolle. Das nächste Kapitel heißt "Dunkle Ahnung" und ist das letzte für ne Weile mit den Potters und dem Orden. Gruss silberstreif Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)