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System der Vernichtung

von

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Yuki

1.Kapitel

Yuki
 

Pai Ashton- Huang saß auf der kleinen Bühne im Gasthaus White Dragon, in der Hand ihre Er-Hu (chinesische Geige). Die Gesellschaft saß vor ihr, genau wie sie selbst in einheitliches Schwarz gekleidet, von dem sich nur das Weiß der Taschentücher abhob, hinter denen der ein oder andere sein Tränennasses Gesicht verbarg.

Pai warf einen kurzen Blick auf das große, schwarz umrahmte Foto einer jungen Frau mit langen, dunklen Haaren, das man gut sichtbar neben der Eingangstür aufgehängt hatte. Davor stapelten sich Kerzen und Blumen. Unvermittelt stieg diese kalte Wut wieder in Pai hoch, das Bedürfnis zu wüten und zu schreien, bis die Welt draußen genauso in Trümmern lag, wie die in ihr.

Sie umfasste die Er-Hu fester und wandte sich an die Trauergemeinde: "Dieses Lied habe ich vor kurzem selbst geschrieben.", sagte sie und war überrascht, wie zitterig ihre Stimme klang, "Jetzt spiele ich es für meine Schwester Yuki."

Eine sanfte, schwermutige Melodie erfüllte den Raum und ließ sowohl Gespräche als auch Schluchzen verstummen. Pai genoss diesen kurzen Moment der Ruhe, in dem sie durch ihre Musik von der Welt abgeschieden war. Während sie spielte ließ sie ihren Blick unauffällig durch den Raum schweifen. In der ersten Reihe vor der Bühne saß ihre Mutter und starrte auf ihre Finger. Alison Ashton-Huang war die einzige Nicht-asiatin im Raum, eine Amerikanerin zwischen über fünfzig Chinesen und Japanern. Pais ebenfalls verstorbener Vater, Pao Huang, hatte zum Entsetzten seiner Familie nicht im Traum daran gedacht eine Chinesin zuheiraten. Pai war sein Kind aus seiner zweiten Ehe mit Alison gewesen. Yukis Mutter hingegen war Japanerin gewesen. Trotzdem hatte Alison das erste Kind ihres Mannes immer genauso geliebt wie ihr eigenes Kind und die beiden Schwestern waren unzertrennlich gewesen. Fast.

Jetzt war Yuki tot, ermordet auf einer Mission für die Triaden (chinesische Mafia).

Pai verspielte sich fast als sie den Mann sah, der soeben den Raum betreten hatte und Blumen vor Yukis Bild niederlegte. Das Licht spiegelte sich auf seiner Glatze, als er sich in den Raum drehte und zu Pai blickte.

Lao Huang, der Bruder ihres Vaters. Pai versuchte sich auf das Spiel zu konzentrieren, doch konnte sie die Erinnerungen an ihr letztes Treffen nicht aus ihrem Kopf fernhalten:

Er war es, der ihr Yukis Todesnachricht überbracht hatte, und weil Pai energisch zu erfahren verlangt hatte, was ihrer Schwester zugestoßen war, hatte er ihr das Video gezeigt. Es war das Überwachungsvideo eines Bürogebäudes in Tokio gewesen, in das Yuki eingebrochen war, um Informationen zu besorgen. Ein Routineauftrag, der ihr zum Verhängnis werden sollte. Aber wer hätte ahnen können, dass der Eigentümer des Gebäudes wusste, dass sie kommen würde, und woher hätte sie wissen sollen, dass vier der gefährlichsten Mörderband überhaupt auf sie warten würden? Vier normale Männer zu besiegen wären für Yukis Schwert kein Problem gewesen, aber diese Vier waren in etwa so normal wie ein Aufgebot aus der Hölle.

Das Video zeigte wie Yuki in ein großes Büro mit eindrucksvoller Fensterfront betrat. Sie hatte ihr Schwert auf dem Rücken und leuchtete mit einer Taschenlampe den Raum ab, bis sie den Computer fand, auf den sie es abgesehen hatte.

Was dann passierte, konnte sich Pai nicht erklären. Yuki blieb plötzlich stehen als hätte sie etwas gehört- doch als sie nichts sah, schüttelte sie den Kopf und setzte sich an den Computer. Im Licht des Bildschirms war ihr Gesicht gut zu sehen und so auch der Ausdruck von Entsetzten, der ihre Züge plötzlich verzog. Sie schaltete den Bildschirm aus und versteckte sich hinter dem Tisch, so dass nur noch ihr Kopf hervorguckte, der sich hin und her bewegte, um jeden Winkel des Zimmers auszuspähen. Aber nichts.

Yuki stand wieder auf und lief im Raum herum, der mehr nach einem Wohnzimmer als nach einem Arbeitsplatz aussah, denn er war mit einer gemütlichen Sitzecke und einem kleinen Kühlschrank ausgestattet. Yuki spähte gerade hinter einen Sessel als sie plötzlich mit einem Aufschrei zurücksprang und nach ihrem Schwert griff. Wieder sah sie schnell hin und her, man konnte sehen wie ihr Atem raste.

"Wer ist da?", flüsterte sie mit einem Anflug von Panik in der Stimme. Sie war gut zu verstehen -die Aufnahme war von erstaunlich guter Qualität für eine Überwachungskamera-, doch was Yuki gehört hatte, drang nicht zum Betrachter durch. "Ich höre dich doch sprechen!" Aber was sie da auch immer hören mochte, schien nur in ihrem Kopf zu existieren...

Panisch wich sie zum Fenster zurück, die Hand noch immer am griff ihres Schwertes, doch sie zog es nicht heraus, sie schien wie gelähmt. Auf einmal krümmte sie sich zusammen und schrie überrascht auf- die Bewegung hatte sie nicht freiwillig gemacht. Und dann...Yuki hob vom Boden ab, mit einem Mal hing sie einen Meter über dem Boden- und blieb dort-, sie war viel zu überrascht um zu schreien. Aber sie schrie, als sie wie ein Pendel ausholte und mit gewaltiger Wucht gegen das Fenster knallte, das unter dem Aufprall zerbarst.

Pai hatte entsetzt aufgeschrieen, aber Yuki fiel nicht hinunter... sie blieb einfach in der Luft schweben- 200 Meter über dem Boden. Sie sah nach unten in das Gewirr aus dunklen Straßen und kleinen Lichtpunkte, aber nur für einen Moment, dann drehte sie eine unsichtbare Hand auf den Rücken und sie starrte in den Sternenhimmel.

"Ein schönes letztes Bild, nicht wahr, Miss Huang?", sagte eine gelangweilte Stimme, die nun auch jeder hören konnte. Yuki bog den Kopf weit zurück, um in den Raum sehen zu können, aus dem sie gerade geflogen war. Durch die zerbrochene Scheibe sah, sah sie, dass der nun erleuchtete Raum nicht mehr leer war.

Direkt am Fenster stand ein dunkelhaariger Mann in einem weißen Armani und blickte vorsichtig nach unten. "Das ist ziemlich tief.", bemerkte er überflüssigerweise und wandte sich an einen Jungen, der hinter ihm stand, "Lass sie nicht fallen, Nagi. Noch nicht."

Die leblosen Augen des Jungen blieben auf Yuki gerichtet als er wortlos nickte.

Die Tür ging wieder auf und ein Mann mit abstehenden hellen Haaren wurde hineingestoßen, fiel auf den Boden und blieb dort kauern, während er versuchte einen Mars mitsamt Papier zu essen. Ein vierter kam hinterher und fuhr sich entnervt durch die langen Haare, wobei er peinlich darauf achtete sein Stirnband nicht zu verschieben.

"Dieser Idiot hat den Süßigkeitenautomaten zerlegt!", beschwerte er sich und deutete auf den Mann am Boden, "Ich bin doch nicht sein Kindermädchen!"

"Mhhhh... Kindermädchen...", murmelte der am Boden schob sich den Mars gleich ganz in den Mund- ohne Papier.

"Hey, ihr Pfeifen!", rief Yuki, die ihre Stimme wieder gefunden hatte, von draußen, "Was soll der Scheiß? Was wollt ihr von mir?"

Der im Armani grinste. "Verzeihung. Mein Name ist Bradley Crawford, meine Kollegen muss ich Ihnen nicht vorstellen, denn wir sind hier, um sie zu töten."

Yuki biss sich auf die Lippen und schien fieberhaft nach einem Ausweg zu suchen, doch der einzige Weg führte nach unten. Sie erschlaffte, als sie begriff, dass es aus war.

Der Langhaarige lehnte sich an die Tür und grinste. "Wie süß. Ihr letzter Gedanke gilt ihrer Schwester. Lass sie fallen, Nagi."

Nur Nagi interessierte es herzlich wenig, welche Befehle von den billigen Plätzen kamen, er schien auf Crawfords Bestätigung zu warten.

"Schuldig, wo bleiben deine Manieren?", fragte Crawford ironisch, "So ein hübsches Gesicht zertrümmert man nicht auf dem Bürgersteig. Nagi."

Der Junge machte eine kleine Handbewegung und Yuki flog so schnell zurück in den Raum, dass man ihren Arm sogar durch die Kamera brechen hören konnte. Ihr Schmerzensschrei lenkte den Mann am Boden vom Verzehr seines Schokoriegels ab. Sein Kopf ruckte hoch, wie bei einem Tier, dass seine Beute gewittert hatte. Als er die sich krümmende Yuki neben sich auf dem Boden sah verzog ein Grinsen sein vernarbtes Gesicht mit der Augenklappe zu einer dämonischen Fratze. Mit der Schnelligkeit einer Raubkatze sprang er auf und drehte Yuki mit einem heftigen Fußtritt auf den Bauch. Dann riss er ihr Schwert aus der Scheide.

Yuki spürte das und sah vor schmerzen halb blind zu ihm auf. "Nicht...nicht mit meiner Waffe!"

Das Auge ohne Klappe sah sie fasziniert an. "Hübsches Gesicht...", murmelte er und lächelte.

Dann holte er unvermittelt mit dem Schwert aus, doch bevor die Klinge Yuki traf, zerschoss Schuldig die Kamera.
 

Pai saß allein an der Bar des White Dragon, ein fast leeres Glas Whisky in der Hand. Sie drehte es versonnen und ließ die Eiswürfel klimpern. Jemand setzte sich neben sie.

"Wie geht es dir?", fragte ihr Onkel Lao leise. Hinter ihm saß die Trauergesellschaft noch beisammen, anscheinend in ihre Gespräche vertieft, doch Pai spürte den Blick ihrer Mutter im Rücken. Alison misstraute der Verwandtschaft ihres verstorbenen Gatten, die allesamt in de Triaden integriert waren.

Pai nippte an ihrem Glas. "Wie es mir geht? Das kommt darauf an, was du mir jetzt erzählst."

"Ich habe in Erfahrung gebracht, worum du mich gebeten hast."

Ein freudloses Lächeln verzog Pais Mund. "Danke. Es gibt also jemanden, der mir helfen könnte?"

Lao nickte und sah dabei auf Pais schlanke Hände, die das Whiskyglas umklammerten. "Wenn du diese Hände wirklich für Blutrache gebrauchen willst, kannst du das tun. Es gibt eine... sagen wir Organisation, die bereits mit diesen Attentätern zu tun hatte. Die könnte dir helfen - und wir natürlich auch."

"Gut. Dann komme ich morgen bei dir vorbei und wir planen unser weiteres Vorgehen."

Lao zündete sich nickend eine Zigarette an, wobei er Pai aus dem Augenwinkel musterte. Sie war Yuki sehr ähnlich, genauso schön und entschlossen, aber mit einem Hauch von Dunkelheit ausgestattet der Yuki gefehlt hatte. Pai würde es diesen vier Mördern nicht leicht machen- und mit Sicherheit auch nicht den Vieren, die sie um Hilfe bitten musste. Sie würde ihre Rache bekommen, auch wenn sie dabei drauf ging.

Eine Rauchwolke ausstoßend erhob sich Lao. "Diese Welt ist weit davon entfernt, gerecht zu sein.", sagte er, "Aber doch gibt es ein Gleichgewicht, das du zu deinen Gunsten nutzen kannst. Für Vergehen gibt es Vergeltung, für Schuld gibt es Sühne und für Schwarz gibt es..."

Pai trank den Rest in einem Zug und knallte das Glas auf den Tresen. "Weiß."

Weiß und Pai

2.Kapitel

Weiß und Pai
 

"Verdammt, Yohji, mach die Kippe aus! Wir sitzen in einer Kabelgrube!" Ken versuchte zur Bekräftigung seiner Worte gegen Yohjis Schienbein zu treten, doch in der Enge konnte er sich kaum bewegen.

Yohji zog ungerührt weiter an der Zigarette. "Reg dich ab, wir bohren hier schließlich nicht nach Erdgas."

Das taten sie nun wirklich nicht. Ken und Yohji saßen mit dem gesamten Kommunikation- Equipment in einer bei Tag von Straßenarbeitern ausgehobenen Kabelgrube, die sich zufällig nur hundert Meter von einem nobel Lovehotel namens Red Cherry befand. Laut den Informationen, über die Weiß verfügte, spielte sich dort unter der Hand ein blühender Handel mit Mädchen aus Asien und Osteuropa ab. Der Boss dieser Organisation, Nobunaga Kuroji, war ihr Ziel.

Eine Frauenstimme drang aus dem Lautsprecher auf Kens Schoß: "Weiß, seid ihr in Position?"

Ken klemmte sich seinen Mikro ans Ohr und schmiss Yohji seins zu: "Alles klar, Birmann. Baldinese (Yohji) und Siberian (Ken) sind in der Hölle, Bombay (Omi) und Abyssinien (Aya) in der Kirche...ähh Kirsche."

Von Yohji kam ein wütendes Grummeln. "Wieso schickt ihr Aya undercover in ein Lovehotel? Das ist mein Gebiet! Aber nein, wir sitzen hier draußen im Regen!"

Es regnete tatsächlich wie aus Eimern und die beiden hatten nur eine dünne Plastikplane über der Grube, die noch dazu im Wind flatterte wie verrückt. Wie um Yohjis Laune noch mehr zu verschlechtern, fand ein Tropfen seinen Weg durch die Plane und löschte die Zigarette.

Bevor er sich jedoch allzu lautstark darüber aufregen konnte, meldete sich Ayas trockene Stimme aus dem Lautsprecher: "Yohji, du erinnerst dich sicher noch, was passiert ist, als du das letzte Mal im Rahmen eines Auftrags in einem Bordell warst? Genau darum bist du draußen und ich drin."

Derart lange Reden Ran Fujimiyas waren sowohl selten als auch genauso schneidend wie sein Katana. Besonders einfühlsam war Aya nie, sonst hätte er Yohji sicher nicht an diesen Auftrag erinnert, an dessen Ende eines der Bordellmädchen zu Tode geprügelt worden war, weil sie Yohji geholfen hatte. Doch für Aya zählte nur, dass Yohji endlich aufhörte zu reden, denn es ging los.
 

Die Limousine, vom Auftragsgeber gesponsert, hielt vor dem Red Cherry, sofort stürmte ein Page vor und hielt einen Regenschirm über die sich öffnende Tür. Aya stieg aus. Zu seinem Missvergnügen hatten ihn die anderen in einen seidenen, schwarzen Anzug von Yohji gesteckt - er fühlte sich als würde er einen Kimono tragen- und ihm die Haare mit extra starkem Wachs -ebenfalls von Yohji- an den Kopf geklatscht, die Krönung jedoch bildete eine Sonnenbrille á la Agent Smith. Er kam sich reichlich unwohl vor.

Omi sprang hinter ihm aus dem Wagen und wurde von dem Pagen glatt übersehen, so dass er durch den Regen hinter den beiden her rennen musste. Der Anzug in den man ihn gezwungen hatte war nass noch viel unbequemer als trocken, aber seine Tarnung als Ayas "Aktenkofferträger" erforderte diese Kleidung. Der Aktenkoffer beherbergte allerdings keine Akten, sondern Omis Türschlossknack-, Einbruchs- und Hackausrüstung. Alles im japanischen Stil: so klein wie möglich.

Aya aktivierte unauffällig die kleine Kamera an seiner Brille, so dass die Jungs draußen auch sehen konnten, wie ihn der Speichellecker an der Rezeption begrüßte.

"Mr. Kazama, wie schön, dass Sie..." usw. Mr. Kazama, Ayas Deckname, unterbrach die Floskeln mit dem Erkennungssatz, der dem Portier zu verstehen gab, dass er beabsichtigte das "Sonderangebot aus Asien" in Anspruch zu nehmen: "Die Sterne funkeln viel heller über China." Der Portier grinste aalglatt und sagte mit obszönem Unterton: "Folgen Sie mir bitte."

Omi war heilfroh, dass Ayas Katana nicht in den engen Anzug gepasst hatte, sonst hätte der Portier jetzt einen Arm weniger. Als älterer Bruder reagierte Aya natürlich etwas empfindlich auf Dinge wie Prostitution Minderjähriger.

Die drei fuhren mit dem Fahrstuhl nach oben, wo die Zimmer waren. Omi bat seinen "Herren" sich unauffällig zu den Toiletten entfernen zu dürfen und dann im Salon auf ihn zu warten. Sprich: Er würde im Bad in den Lüftungsschacht einsteigen und sich auf die Suche nach ihrem Ziel machen. Aya hatte die Ehrenvolle Aufgabe das Mädchen, das sie ihm zuteilten, darüber auszufragen, wo sich Nobunaga Kurojis Büro befand. Ein weiterer Grund, warum sie Aya für den Einsatz ausgesucht hatten, war, dass er das Mädchen auch mit rüderen Methoden zum Reden bringen würde, wenn nötig.

Der Plan war gut, jeder kannte seine Rolle- trotzdem würde alles furchtbar schief gehen.
 

Pai saß mit Handschellen auf ihren Stuhl gefesselt in einem Zimmer des Red Cherry; sie war das Sonderangebot aus China und es hatte sie einige Überwindung gekostet sich hier einzuschleusen. Noch mehr Überwindung kostete es sie zu tun, was sie jetzt vorhatte: Sie musste aus den Handschellen raus. Onkel Lao hatte ihr gezeigt wie das ging. Man konnte die Hand nicht aus dem Ring ziehen, weil der Daumen im Weg war, also... Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen und kugelte sich den Daumen aus wie Lao es ihr gezeigt hatte, wobei sie sich nur mit äußerster Selbstbeherrschung davon abhielt, zu schreien. Dann zog sie ihre Hand ins Freie und brachte ihren Daumen mit dem Krachen von brechendem Bambus wieder in seine ursprüngliche Position.

Kurz bevor sich die Tür öffnete wischte sie sich hastig den Schweiß von der Stirn, setzte eine undurchsichtiges Gesicht auf und ließ ihre Hand wieder hinter der Lehne verschwinden. Der Portier und Aya traten ein.

"Das ist unser kleines Prachtstück. Ähh... Mei-Ling." Der Portier deutete auf Pai, die die Augen züchtig niederschlug.

Aya schluckte. Lange, dunkle Haare, hübsches Gesicht, ein gut gebauter Körper in einem kurzen, schwarzen Kleid... Normalerweise war er nicht empfänglich für so was, aber dieses Mädchen gab ihm das Gefühl sein Körper würde sie vom Nabel bis zum Hals zusammenziehen.

"Ganz ruhig, mein Junge.", flüsterte Yohjis verständnisvolle Stimme aus dem Ohrstöpsel, wahrscheinlich klebten er und Ken jetzt geradezu am Bildschirm.

"Bon Appetit.", sagte der Portier, warf Aya ein Schlüsselbund zu und zog sich zurück, Aya drehte den Schlüssel in der Tür um. Ohne das Mädchen aus den Augen zu lassen, hob er seine Rolex -von Yohji- mit dem Mikro an den Mund. "Bombay, wo bist du?"

Omis Stimme antwortete: "Bereits im Schacht. Hab die die Karte mit dem Schachtsystem vor mir, Batterien funktionieren super. Brauchst mir nur noch sagen, wo das Zimmer von diesem Fiesling ist."

"Okey, einen Moment."

Langsam und bedächtig ging er zu Pai, die ihn unverwandt anstarrte, kein Zeichen von Verwirrung darüber, dass ihr Kunde mit seiner Uhr sprach. Um das eigentlich nicht ängstliche Mädchen zu beruhigen, tätschelte er ihr unsanft den Kopf.

"Also, ich tu dir nichts.", stellte er klar, "Sag mir nur, wo Kurojis Zimmer ist."

Pai sah mit ihren großen, dunklen Augen zu ihm hoch. Sollte sie die Bombe jetzt schon platzen lassen? Nein, lieber nicht. Also spielte sie ihre Rolle weiter. "Nur wenn du mir hilfst zu fliehen."

Aya verdrehte die Augen. "Ich bin nicht hier, um-..."

Pai sprang auf und bevor sich Aya versah, lag er auf dem Rücken und ein überhaupt nicht gefesseltes Mädchen saß auf seiner Brust. Zu allem Überfluss drückte sie ihm auch noch ein kleines Messer an die Kehle- weiß der Teufel, wo sie das her hatte.

"Aya! Aya, was ist da passiert? Lebst du noch?" Ken brüllte ihm fast das Trommelfell raus, aber das war ein deutliches Zeichen, dass er noch am Leben war.

"Wer bist du?", fragte Aya mühsam.

"Ich brauche eure Hilfe."

"Bittest du immer so um Hilfe?", erwiderte er patzig und checkte unauffällig seine Chancen, sich aus dieser Situation zu befreien.

"Nehmt mich mit, dann rede ich."

"Sag ihr, dass wir sie mitnehmen.", meldete sich wieder Yohji, "Bombay wartet auf Order."

"Mh.", machte Aya mit dem Ansatz eines Nickens.

Ganz langsam ging Pai wieder von ihm herunter, hielt das Messer aber weiterhin auf ihn gerichtet. "Gib mir die Handschellenschlüssel."

Mit einem vernichtenden Blick, den Pai wegen der Sonnenbrille nicht sehen konnte, warf ihr Aya den Schlüsselbund zu.

Während sie die Handschellen gänzlich entfernte, sagte sie Aya, was er wissen wollte.

"Kurojis Zimmer ist im dritten Stock. Raum 666. Der Raum ist komplett mit Stahl ausgekleidet und-..."

"Bombay, Raum Nummer 666, dritter Stock.", gab Aya durch, ohne sie ausreden zu lassen.

"Bin so gut wie da. Ich halt dir dann die Tür auf."

Pai beugte sich verschwörerisch zu Aya. "Wie wollt ihr die Ratte umbringen?"

Er antwortete nicht, sondern marschierte zur Tür, offenbar fest entschlossen seinen Auftrag auszuführen ohne noch an sein Anhängsel zu denken. Das konnte sie nicht zulassen. Mit ein paar Sätzen war sie bei ihm und legte ihm die Handschelle um die Rechte und sich selbst um die Linke, dann warf sie den Schlüssel aus dem Fenster.

Aya hätte sie erwürgte wenn er die Hände frei gehabt hätte, doch bald darauf stellte sich ein noch viel größeres Problem ein.
 

"Weiß, hört ihr mich?", rief Birmans Stimme plötzlich aus dem Lautsprecher und ließ Yohji und Ken, die wie die Mondkälber auf den Bildschirm gestarrt hatten, zusammenzucken.

"Abbruch! Hört ihr mich: Abbruch! Sofort die Mission abbrechen!"

"Was?", rief Ken zurück, extrem alarmiert durch Birmans panische Stimme, "Was ist los?"

"Ihr bekommt Besuch."

Yohji sprang auf, schnappte sich das Nachtsichtfernglas und guckte auf die Einfahrt. Ein weiteres Auto war vorgefahren und noch bevor der Page angelaufen kam, öffnete sich die Tür. Sobald Yohji die roten Haare und das Stirnband mit der Sonnenbrille sah, wusste er, mit wem er es hier zu tun hatte. "Oh, Scheiße!"

Schuldig schubste den Pagen beiseite, klaute ihm aber den Regenschirm, um ihn dem Mann hinzuhalten, der nach ihm ausstieg. Wichtig, wie er war, wälzte sich die Masse von Boss Ogin, Oberhaupt des Ogin-Clans der Yakuza(erfunden), aus dem Auto. Nach ihm folgten Nagi Naoe und Brad Crawford. Der Dicke ging voran, was Schuldig extrem in Versuchung führte, ihm in den dicken Hintern zu treten, doch Brad hielt ihn mit einem kurzen Seitenblick davon ab.

"Oh, Scheiße, Scheiße, Scheiße!", fluchte Yohji immer lauter, "Aya, melde dich!"

"Was?!", blaffte Aya zurück.

"Du musst sofort da raus!"

"Wieso? Wir sind noch nicht fertig!"

"Das sag ich dir nicht, sonst machst du nur wieder Unsinn. Benutz die Feuerleiter. Schnell!"
 

Diese Situation kratzte arg an Ayas Seelenfrieden- falls er so was je besessen hatte. Erst nahm das Mädchen ihn an die Leine und jetzt durfte er nicht mal an jemandem seine Wut auslassen? Unfassbar! Aber er riss sich zusammen, so ein Abbruchsbefehl wurde nicht aus Spaß erteilt.

Wortlos nahm er Pai am Handgelenk und schlich mit ihr auf den Flur, das Mädchen sagte keinen Mucks, während er um die Ecken spähte. Aus einigen Zimmern drangen Laute, die Pai lieber verdrängt oder beendet hätte, aber Aya zog sie kontinuierlich vorwärts.

Die Feuerleiter kam in Sicht, sie war an der Hinterseite des Hauses und durch eine schwere Tür, die nur von innen zu öffnen war, mit dem Flur verbunden. Aya drehte schnell den Verschluss auf und schon standen sie im kalten Regen. Ohne vorher zu fragen, nahm Aya Pai einfach auf den Arm, wobei es ihn herzlich wenig interessierte, dass er die Hand ziemlich weit unter ihrem Kleid platziert hatte. Pai verkniff sich ein Kommentar, denn wegen der Handschellen konnten sie nicht hintereinander runterklettern. Zum Glück war Aya stärker als er aussah, sonst wäre der Abstieg die nassen Stufen hinunter mit Sicherheit nicht so gut gegangen.

Im Garten des Gebäudes angekommen, sah Aya aus dem Augenwinkel kurz einen blauen Laserpointer aufblitzen. Schnell und möglichst unauffällig zog er Pai mit hinüber in die Büsche, wo Ken und Yohji warteten.

Die Augen der beiden huschten sofort zu Pai hinüber, deren nasses Kleid einen interessanten Anblick bot.

"Hi.", sagte Yohji und grinste- Aya widerstand dem Bedürfnis, ihn zu treten.

"Mein Schwert.", verlangte er und deutete auf die Handschellen.

Ken, der Ayas bestes Stück dabei hatte, fackelte nicht lange und trennte mit einem schnellen Hieb des Katanas die Handschellenkette durch. Aya schnappte sich sein Schwert zurück- sofort ging es ihm besser.

"Wo ist Omi?", fragte Yohji und spähte an Pai vorbei, auf der Suche nach dem Jungen.

Aya fuhr hoch. "Er ist nicht hier? Hast du ihm nicht Bescheid gesagt?"

"Natürlich. Aber-..."

"Der Raum ist aus Stahl.", unterbrach sie Pai hastig, "Euer Signal ist nicht angekommen."

In diesem Moment schrillten im Haus die Alarmsirenen los und an den erleuchteten Fenstern konnte man Wachen vorbeirennen sehen.

Aya steckte das Katana in die Scheide und schubste Pai zu Yohji hinüber. "Ihr holt den Wagen. Ken und ich holen Omi."

Yohji sah verblüfft zwischen Pai und Aya hin und her. "Ich soll den Wagen holen? Während ihr euch da drinnen vergnügt- autsch!" Pai hatte ihm das Ohr verdreht und zog es dicht an ihren Mund.

"Wir holen den Wagen! Hör auf zu diskutieren." Da widersprach auch Yohji nicht.

"Fahr ihn zur Vordertür.", rief Ken ihm noch über die Schulter zu, dann waren er und Aya verschwunden.
 

Omi hätte sich für seine Leichtsinnigkeit in den Hintern beißen können. Er wusste doch, dass man immer auf den Boden achten musste, wenn man durch einen Schacht kletterte! Hätte er das getan, wäre er nicht durch eine Lüftungsklappe zu früh- und seinem Ziel praktisch in die Arme gefallen. Yohjis panische Nachricht war nicht vollständig zu ihm durchgedrungen, daher hatte er gedacht, er solle sich beeilen. Nun das war das Ergebnis seiner Eile.

Jetzt saß er im Schlafzimmer von Kuroji, in dem sich Kuroji um diese Zeit natürlich auch befand - und nicht allein. Omi hatte natürlich sofort und automatisch mit einem Lächeln reagiert, als er dem Mann praktisch vor die Füße geplumpst war, und hatte gesagt, er wäre von der Gebäudereinigung. Der leicht angetrunkene Kuroji hätte ihm das wahrscheinlich auch abgekauft, aber als Omi sich gerade unauffällig verziehen wollte, grub sich eine schlanke Gestalt aus den Laken des großen Bettes.

Zuerst hatte er das Mädchen gar nicht erkannt, ohne ihre langen Locken und das mädchenhafte Getue, aber er kannte nur Eine mit türkisem Haar, auch wenn sie jetzt kurz und glatt waren.

"Tot!", rief er überrascht und taumelte zurück.

Das ehemalige Mitglied vom Attentatskommando Schreiend- die einzige Überlebende, soweit er wusste- warf das Laken von sich und enthüllte ihr knappes Spitzennachthemd. Ihre Augen waren leer, das ehemalige Leuchten daraus verschwunden, ob nun generell oder Aufgrund von Drogen, wusste Omi nicht zu sagen. Aber sie erinnerte ihn an Nagi.

"Takatori-san.", sagte Tot leise und ihre Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, als Omi beim Klang dieses Namens zusammenzuckte, "Verleugnest du deinen Namen immer noch?"

"Schätzchen, du kennst ihn?", fragte Kuroji misstrauisch.

"Er ist ein Mörder.", erklärte sie lächelnd, "Er will dich töten."

Omi sah den Moment gekommen, die Fliege zu machen, doch bevor er an der Tür war, drückte Tot den Alarmknopf neben dem Bett. Die Tür sprang augenblicklich auf und drei Wachen stürmten herein- und übersahen Omi zunächst. Diesen Moment nutzte er, um an ihnen vorbei zu rennen.

"Bleib stehen!", schrie Kuroji, schnappte sich die Schrotflinte, die unter seinem Bett lag, und feuerte. Betrunken schießt es sich allerdings nicht besonders gut. Kuroji folgte Omi auf den Flur.

Der Junge rannte den Gang entlang, er wusste, dass die obere Etage ein Rundgang war, an deren einem Ende die Feuertreppe und die Fahrstühle waren. Dorthin musste er sich durchkämpfen.

Problem Nummer eins: Wachen. Gleich fünf bewaffnete Männer kamen auf ihn zu. Er hatte ein paar Dartpfeile mit Giftspitzen bei sich, aber die nutzten nicht viel gegen Schrotflinten. Allerdings hörte er schon Kuroji hinter sich herantraben. Omi rannte los, als Kuroji ihn gerade wieder im Visier hatte machte er eine Sprungrolle nach vorne und das Schrot traf die Wachen, anstelle von Omi. Der Junge war schon wieder auf den Beinen, sprang über die sich am Boden windenden Männer hinweg und rannte um die nächste Ecke. Da, die Fahrstühle!

Sollten seine Verfolger doch denken, er hätte die Feuertreppe genommen! Mit der einen Hand öffnete er die Tür nach draußen, mit der anderen drückte er hinterrücks den Fahrstuhlknopf.

Pling. Omi fuhr herum, wollte gerade in den Fahrstuhl rennen- doch darin war schon jemand. Problem Nummer 2:Zu ihrer beider Überraschung, standen sich Nagi und Omi gegenüber. Zum Glück konnte Nagi nicht die Zukunft sehen wie Brad, sonst hätte ihn Omis überraschender Faustschlag nicht niedergestreckt.

"Sorry." Omi drückte den Fahrstuhlknopf für die erste Etage und ließ Nagi wieder runter fahren. Er ignorierte geflissentlich, dass Nagi wahrscheinlich nicht zufällig und schon gar nicht allein hier war. Ein animalischer Schrei von hinten brachte ihn wieder auf das gegenwärtige Problem namens Kuroji. Um nicht von Schrot durchsiebt zu werden, duckte er sich hinter die Tür zur Feuertreppe. Dann rannte er weiter.

Wie oft würden sie ihn noch um den Flur jagen, bis jemand einen Fehler machte und diesen Schwachsinn beendete? Nein dazu wollte Omi es nicht kommen lassen. Also: wieder ins Schlafzimmer. Zu seinem Glück, war Tot nicht mehr zu sehen und er konnte versuchen wieder in den Schacht zu verschwinden, aus dem er gekommen war.

Für einen so kleinen Kerl war Omi erstaunlich sprunggewaltig und hätte es vermutlich auch wieder in den Schacht geschafft, wäre er nicht abgerutscht. Blöderweise hatte er nicht den Rand des Schachtes, sondern seine Tasche zu fassen gekriegt, die noch oben gelegen hatte.

Jetzt lag er wieder mit schmerzenden Knochen auf Kurojis verfluchtem Perserteppich.

"Endstation, du Wiesel.", keuchte Kuroji, der mit seinen Wachen in den Raum geschlittert kam und Omi genüsslich die Schrotflinte vor die Nase hielt.

Was für ein Abgang: nach einer tapferen Verfolgungsjagd, das permanente Schrillen der Alarmsirene in den Ohren heroisch dem Tod ins Auge zu blicken.

Dann war plötzlich alles ruhig und dunkel. Hat er jetzt schon geschossen? Bin ich schon tot?, fragte sich Omi- aber nein.

Den Tod von Kuroji und seinen Männern bekam Omi nur akustisch mit: sechs Schreie, das Surren von Metall und schließlich das dumpfe Geräusch von sechs Körpern, die auf den Boden aufschlugen.

"Birman, Mission ausgeführt.", sagte Aya und steckte das Katana mit einem Klicken wieder in die Scheide. Ken schaltete eine kleine Taschenlampe an und leuchtete nach Omi.

"Alles klar, Kleiner?"

Vor Erleichterung sprang Omi auf und umarmte die beiden in Bauchhöhe. Er hätte sie küssen können. Bevor die Situation zu peinlich wurde, ließ er sie wieder los. "Was ist mit dem Licht?"

Ken räusperte sich. "Na ja, ich wollte eigentlich nur den Alarm ausschalten, aber es gab einen Kurzschluss."

"Gut, dann funktionieren die Fahrstühle nicht mehr.", sagte Omi und begann in seiner Tasche zu wühlen.

"Was soll daran gut sein?", fragte Ken.

Omi schnappte sich seine Tasche und ging hinüber zum Fenster, das er ohne Umwege einschlug. "Jemand kommt jetzt nicht mehr hier hoch. Jedenfalls nicht so schnell."

Eh bei Ken der Groschen fiel, dass Omi von Schwarz sprach, hatte der Junge schon ein Drahtseil aus der Tasche geholt und am Fensterrahmen befestigt.

"Ach die meinst du!"

"Wen?", mischte sich Aya ein.

Omi lächelte ihn an, während er ohne hingucken zu müssen, einen Pfeil, an dem das andere Ende des Seils hing, in den kleinen Bogen aus seiner Tasche legte. "Das erzähle ich dir, wenn wir zu Hause sind."

"Ng." Aya hatte heute schon zu viel geredet, als dass er jetzt noch Lust hätte zu streiten. Omi zielte aus dem Fenster auf einen Baum, der vor dem Haupteingang stand, dann ließ er den Pfeil los. Das Geschoß zischte durch den Regen und schlug präzise in einer Stelle ein, wo nicht ganz so viele Äste aus dem Stamm ragten.

Omi schnallte sich den Bogen um den Oberkörper und holte noch etwas aus der Tasche, dass wie Stahlkleiderbügel aussah.

"Hier. Damit meistern wir die Omi-Super-Spaß-Rutsche!"

Ken wurde bleich. "Ist das nicht ein bisschen steil?"

Omi erklärte ihm, dass er kurz vor dem Baum auf einen Knopf an dem Bügel drücken musste, woraufhin die Bremsflüssigkeit frei wurde. Als nach Omis Empfinden alles geklärt war, kletterte er auf das Fensterbrett, legte den Bügel über das Seil und rutschte los. Ken und Aya folgten ihm mit Abstand.
 

Neben Schuldig schaltete Crawford sein Feuerzeug an. "Darf ich dich daran erinnern, dass ich die Treppe nehmen wollte?"

Schuldig hatte nur auf diesen Kommentar gewartet, seit der Fahrstuhl stehen geblieben war, in dem sie sich befanden. "Warum hast du nicht vorhergesehen, dass das passieren würde, Ober-Orakel?"

Crawford leuchtete den Fahrstuhl ab, aber es gab nicht mal eine Ausstiegsluke. "Großartig. Nach dieser peinlichen Vorstellung sind wir unseren Job bei Ogin wohl los."

Schuldig lehnte sich grinsend an die Wand. "Schade. Ich werde das fette Schwein richtig vermissen! Vielleicht können wir ja zur Überbrückung den Arsch umlegen, der Nagi die Nase gebrochen hat. Oder wir machen mal Urlaub. Farfarello wäre begeistert. Wie wär's mit Irland?"

"Ha. Urlaub. Du machst Witze." Crawford machte das Feuerzeug wieder aus und sie standen im Dunkeln. "Weißt du, Schuldig, ich bin in diesem Moment sehr froh, dass wir Farfarello nicht mitgenommen haben."

Brad hörte Schuldig näher kommen. "Weil er uns sonst angeknabbert hätte oder weil du dadurch jetzt mit mir alleine bist?"

Crawford machte das Feuer wieder an und brannte Schuldig fast die Augenbrauen ab, weil der direkt vor ihm stand.

"Reiß dich zusammen.", sagte er kalt, "Wir sind noch nicht lange genug hier drinnen, um uns schon gegenseitig zu bespringen. Also: Lass deine Finger bei dir!"

Licht aus.
 

Es war für die Wachen im Atrium mit Sicherheit ein sehr merkwürdiger Anblick, als ein Kleintransporter mit der Aufschrift Minagi der Kammerjäger und einer riesigen Plastik- Wespe auf dem Dach in die Auffahrt bretterte. Ihre Verwirrung gab Aya, Omi und Ken genug Zeit vom Baum und in den Transporter zu springen.

Pai saß hinten und Yohji, immer schlechter gelaunt, hinter dem Steuer. "Das ist der dämlichste Auftrag, den wir je hatten!", motzte er, währen Aya und Omi nach hinten sprangen und Ken sich auf den Beifahrersitz schwang, "Meine Nerven. Hiernach brauche ich unbedingt ein Steak, Sake und nen ordentlichen F-..."

Die Wachen eröffneten das Feuer und unterbrachen Yohjis Tiraden. Weiterhin fluchend trat er das Gaspedal durch und fuhr schlingernd mit dem Wagen vom Hof. Alle Passagiere wurden kräftig durchgeschüttelt, als Yohji, Schüssen und zwei Handgranaten ausweichend, versuchte die Straße zu erreichen.

Dort angekommen schlug ihm das Herz bis zum Hals, aber irgendwie fühlte er sich besser- musste am Adrenalin liegen. Da sich im Auto schockiertes Schweigen breit machte, tastete Yohji mit zitternden Fingern nach dem Radio und schaltete es an. Als die Klänge von I'm too sexy for my life durchs Auto rieselten, fingen auf einmal alle, außer Aya, an, wie wahnsinnig zu lachen. Sie lebten noch und schaukelten in einem Transporter mit einer Plastik-Wespe auf dem Dach nach Hause.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  Karuso
2005-11-19T11:52:50+00:00 19.11.2005 12:52
kill bill rulzzzzzzz!!!! nyhahahahahah XDDDDDD

boaaahhh geilo gefällt mir *fg* triaden vor noch ein M***
ohhh ähhh ^^° *drop* o.o da binsch ja gespannt wie du die abmurchsen willst xD
dat Karu-Pingu
Von:  Laurwen
2005-11-17T12:45:45+00:00 17.11.2005 13:45
hui, was hast du vor *versuch böse zu kuck* wehe schu oder brad passiert etwas, ...
noch ziehlich anständig wie du schreibst (keine blutlachen, zerfetzte körperteile- denk doch mal an bill) und sehr interessant die story bis jetzt- mach weiter, bin neugirig... o.O


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