A star is shining von abgemeldet (What shall I do...- this is a dream, so far away like the stars at the sky) ================================================================================ Prolog: Götter machen keine Fehler ---------------------------------- ≈≈≈≈≈≈ Es war ein wunderschöner Morgen Anfang März: Die Luft war frisch und klar wie nach einem langen Regenschauer, und die Sonne spiegelte sich in den vielen Tautropfen auf dem Rasen wieder. Ein paar vereinzelte Kirschblütenblätter, die so früh im Jahr schon zu sehen waren, wurden vom Wind durch den kleinen Vorort von Amiens geweht und fanden schließlich ihren Weg zu einem kleinen hübschen Café in der Stadtmitte. Vor diesem stellte eine junge Frau Mitte zwanzig gerade Stühle und Tische aus Holz auf, denn trotz der Jahreszeit war es doch schon ungewöhnlich warm. Sie hob ihren Kopf gen Himmel, als ein Windstoß durch ihr braunes schulterlanges Haar fuhr und sich ein einzelnes Blütenblatt in ihm verhing, was sie gar nicht bemerkte. Die übrigen Blütenblätter führten ihren Weg fort, als hätten sie noch eine lange Reise vor sich. Die junge Frau wandte sich wieder ihrer Arbeit zu und begann unbewusst zu summen, eine ihr vollkommen unbekannte Melodie, die ihr einfach gerade durch den Kopf ging. Seltsam, ein so schöner Tag, und trotzdem hatte die Melodie etwas Trauriges. Traurig... Das war sie schon lange nicht mehr gewesen. Es hatte mal eine Zeit gegeben, voller Traurigkeit und Einsamkeit, aber dann war Subaru plötzlich in ihr Leben getreten. Er hatte sie bei ihrem ersten Treffen einfach angeschaut, ihr ganz tief in die Augen, oder sogar in die Seele geblickt, und gesagt... "Warum bist du so traurig?" Von da an hatte sie gewusst, dass er etwas anderes war, als die anderen. Nach außen hin hatte sie sich immer fröhlich und zufrieden gegeben, aber niemand außer ihm und ihrer besten Freundin Miyako hatte jemals bemerkt, wie es wirklich in ihr aussah. Seit Subaru da war, hatte sie immer jemanden mit dem sie über ihre Sorgen reden konnte, sie fraß sie nicht mehr alle in sich hinein, und das tat ihr wirklich gut. Man konnte förmlich sehen, wie glücklich er sie machte. Und so glitt sie von einem Gedanken in den nächsten, während sie ihrer Arbeit nachging, bis... "Maron!?" Sie schreckte hoch. "Hmm?" "Ich hab dich eben was gefragt! Warum guckst du so traurig?!" "Ach, tut mir Leid, ich war in Gedanken." "Das habe ich bemerkt. Ist alles in Ordnung? ... Gut, dann kannst du mich ja ordentlich begrüßen!" Maron lächelte, legte das Tischtuch beiseite und küsste ihren Freund zärtlich. "Tut mir Leid, Subaru, Guten Morgen!", strahlte sie ihn an und ließ sich von ihm umarmen. "Maron?" "Hmm?", nuschelte sie in seine Jacke. "Machst du mir einen Kaffee zum Mitnehmen? Bitteeee!", bettelte Subaru wie ein kleiner Junge. " ’Also schön. Was würdest du nur ohne mich machen? Ist dir eigentlich klar, dass du gerade die ganze Stimmung kaputt gemacht hast? Typisch!", schimpfte sie noch, während sie in den Laden ging. Subaru grinste. Ja, das war seine Maron! Sie regte sich über jede Kleinigkeit auf, und besonders über ihn. Aber sie war auch die netteste Person, die er kannte. "Hier bitte, aber pass auf-" "Autsch!" "-es ist heiß!" "Na danke, das fällt dir ja früh ein. Hör auf zu lachen, das hat weh getan!" Maron hatte sich bei seinem Anblick nicht mehr zurückhalten können, er sah einfach zu komisch aus! "Na warte! Das zahle ich dir noch heim.", murmelte er, als er Anstalten machte, zu gehen. "Och, nicht böse sein. Komm her!", sie gab ihm einen Kuss und er war wieder glücklich. "Ciao, mein Engel. Ich hol' dich heute Abend ab. Ich liebe dich!" "Nun geh schon, sonst hast du bald keine Arbeit mehr zu der du ständig zu spät kommen könntest!" "Aber..." "Geh!" "Maron!" "Was? ... Ja, ich liebe dich auc h!", lächelte sie, und er lächelte glücklich zurück. Er drehte sich um und ging die Straße hinunter. Maron schüttelte den Kopf. Das war Subaru wie er leibt und lebt. Eben der Mensch, der ihr am Wichtigsten war. Sie begann nun wieder zu summen. Kurzzeitig verschwand sie immer wieder im Café, um einen neuen Blumenstrauß zu holen, den sie auf die Tische stellte. Für ihre Kunden tat sie fast alles. Sie hatte es zwar nicht mehr nötig, da ihr Laden immer gut besucht war, aber sie tat es gern. Sie hatte sich auch einiges einfallen lassen. Von morgens bis nachmittags um drei betrieb sie ein Café, aber ab fünf Uhr nachmittags diente der Laden als italienisches Restaurant. Sie hatte sich schon immer darüber aufgeregt, dass Cafés abends und Italiener vormittags nutzlos waren, und sich dann diese Lösung einfallen lassen. Und sie hatt Recht behalten. Zur Belohnung war sie fast immer voll besetzt! "Hey, Maron!", rief eine junge Frau von der anderen Stra Ãßenseite. "Hallo, Miyako! Was machst du denn schon so früh hier?" "Ich bin hier, um dich zu fragen, ob du heute Abend mit Fin und mir ausgehen willst. Wir beide sind ja noch immer auf Männersuche und, ja, auch wenn du schon jemanden hast, kannst du ja deinen beiden besten Freundinnen ein wenig bei der Auswahl helfen! Moment...", sagte sie, als ihr Handy klingelte. "Miyako?!... Ja! Hi, Fin... Nein, also ich bin grad bei ihr... ja... sie kommt bestimmt mit, oder?", fügte sie mit einem fragenden Blick zu Maron hinzu, als diese nickte, wandte sich Miyako wieder ihrem Handy zu. "Ja, sie kommt mit... Jep... Sekunde... Tschüss, Maron, wir holen dich gegen acht ab, bye... Ja, Fin... Also, ich hatte mir da folgendes vorgestellt...", hörte Maron sie noch sagen, als sie um die nächste Ecke bog. Dann musste sie Subaru eben absagen. Aber so oft unternahm sie nun wirklich nichts mit ihren Freundinnen, er verstand das sicher. Als die ersten Gäste kamen, verdrängte sie die ® Gedanken erstmal, um sich vollkommen ihren Kunden widmen zu können. "Miss Kusakabe? Telefon für sie! Es soll wichtig sein!" "Danke, Mizuno!" Sie ging hinein und nahm den Hörer entgegen. "Ja, bitte?... Was?! Das kann nicht sein!... Ja, ich komme sofort!... Danke!" Sie schmiss ihre Schürze in die Ecke, schnappte sich ihre Jacke und raste nach einer kurzen Erklärung an Mizuno mit dem Auto davon. Vor dem Nagoya-Krankenhaus angekommen, sprang sie aus dem Wagen, stürzte durch die Glastüren und zum Empfang. "Entschuldigen Sie, bitte! Ich suche Subaru Kazuya, er wurde ungefähr vor einer dreiviertel Stunde eingeliefert." "Einen Moment... Ja, im ersten Stock, er wird gerade operiert, sie müssen sich also noch ein wenig gedulden." "Vielen Dank!" Und schon stürzte sie in Richtung Fahrstuhl und drückte ungeduldig den Knopf nach oben. Nach schier endlosen Minuten kam er endlich und schon Sekunden später kam sie in ein leeres Wartezimmer. Unruhig lief sie auf und ab. Nach kurzer Zeit kam eine Krankenschwester aus dem Operationssaal. "Entschuldigen Sie, bitte. Wird dort drin grad Subaru Kazuya operiert?" "Ja, keine Sorge, die Ärzte müssten bald zumachen." "Oh, Gott sei Dank! Aber... Was ist überhaupt passiert?" "Oh, nichts Außergewöhnliches! Er wurde von einem Auto angefahren. Es ist nicht viel passiert. Es gab eine Kopfwunde, aber das ist bald geregelt.", lächelte die Schwester Maron aufmunternd zu. (Ich weiß, ist irgendwie 'ne komische Antwort, nya^^'') "Vielen Dank!" "Schon gut!", sagte diese und verschwand im nächsten Gang. Jetzt endlich setzte sich Maron auf einen der vielen Stühle. Sie war schon fast eingenickt, als die Tür zum OP aufging, und ein äußerst erschöpfter Arzt herauskam. "Entschuldigung, Doktor...?" "Nagoya." "Dr. Nagoya, wie geht es Subaru? Darf ich schon zu ihm? Geht es ihm gut?", fragte sie in einem Atemzug. "Ähm, Miss...?" "Kusakabe." "Miss Ku sakabe. Sind sie seine Freundin?" "Ja, genau. Und?" Dr. Nagoya schwieg eine Weile, schaute sie nur an und schien nach den richtigen Worten zu suchen. "Es tut mir Leid! Aber sie können nicht zu ihm! Es...ich...ähm...er...ist tot!" Maron starrte nur die ganze Zeit einen Fleck an der Wand an, ihr Lächeln sah nun nicht mehr so umwerfend wie sonst aus, sondern seltsam steif und erstarrt. Die Worte hallten ihr immer wieder durch den Kopf. ER IST TOT...TOT "Miss Kusakabe? Haben Sie mich verstanden? Miss! Hören Sie? Er ist tot! Es tut mir Leid!", seine Stimme wurde zum Ende hin immer leiser. ER IST TOT! HÖREN SIE? ER IST TOT...TOT! Ganz langsam wandte Maron ihr Gesicht wieder ihrem Gegenüber zu. Er war Mitte vierzig, hatte blaues Haar, und Augen, die für gewöhnlich mit Sicherheit um die Wette strahlten, aber im Moment drückten sie nur Trauer, Mitleid und Frust aus. Diesen Mann würde sie mit Sicherheit nicht mehr vergessen, auch wenn sie es wollte. "Was?", war ganz leise ‚ von Maron zu vernehmen. "Aber... wie... ich meine, die Schwester hat gesagt, es wäre nichts Schlimmes... Was ist...", brachte sie nach einer Weile heraus. "Es hat unvorhergesehene Komplikationen gegeben, die dazu führten... Ach was! Es tut mir Leid! Durch ein Versehen wurde eine Ader durchtrennt. Das wäre weiter nichts Schlimmes gewesen, aber ihr Freund hatte die sogenannte Bluter-Krankheit (die gibt es wirklich!!!), wir konnten die Blutung nicht mehr stoppen, er war nach kurzer Zeit tot. Es tut mir Leid!" Maron konnte es nicht fassen. Passierte das gerade wirklich? Ganz langsam realisierte sie, was geschehen war und sie musste sich zusammenreißen, um nicht die Beherrschung zu verlieren. "Ich verstehe. Aber...", sie nahm ihre ganze Kraft zusammen. "Haben sie alles Mögliche getan? Wirklich alles?" Und jetzt sah sie ihm direkt in die Augen, als wolle sie ihn nie mehr gehen lassen, würde er ihr nicht die Wahrheit sagen. "Ich... Nein!" "Was?! Aber..." Nun war sie vollkommen fertig. Eine einsame Träne bahnte sich ihren Weg ihre Wange hinunter. "Ich hätte noch mehr tun können, aber ich ließ abbrechen. Er hatte in seiner Akte vermerken lassen, dass er, wenn es bei einer Operation zu Komplikationen kommen sollte, die Auswirkungen auf seine Eigenständigkeit haben könnten, nicht an lebensverlängernden Maßnahmen interessiert sei. Deshalb habe ich-" "Das war nicht ihre Entscheidung!", presste Maron zwischen unterdrückten Schluchzern hervor. "Sie haben ihn sterben lassen, obwohl er hätte weiterleben können!" "Hören Sie, es tut mir Leid! Aber er wollte es-" "Es war nicht ihre Entscheidung!", schrie sie, und sank auf einem Stuhl zusammen. "Es tut mir Leid!", flüsterte Dr. Nagoya noch einmal und verschwand aus ihrem Blickfeld. Maron saß auf diesem Stuhl und hätte sie nicht zwischendurch immer wieder von Schluchzern geschüttelt gezuckt, und wären nicht die ganzen Tränen auf den Boden zwischen ihren Füßen getropft, hätte man gar nicht bemerkt, dass sie weinte. Nach endlosen Minuten stand sie auf, nahm ihre Sachen und ging aus dem Krankenhaus heraus auf die Straße, zu ihrem Auto und fuhr eine ganze Weile in nord-westliche Richtung, bis sie ans Meer kam. Unglaublich, dass sie keinen Unfall gebaut hatte, obwohl sie die ganze Zeit Tränen in den Augen hatte und kaum etwas sehen konnte. Sie stieg aus und stand kurz darauf auf einer hohen Klippe, die weit aufs Meer hinausragte. Eine Zeit lang war alles still um sie herum. Es war inzwischen dunkel und ein leichter Wind wehte. Fin und Miyako hatte sie bereits vergessen. Irgendwann war ein Flüstern zu vernehmen. "Warum?" Ein Windhauch fuhr Maron durchs Haar, sie hob den Kopf und blickte gen Himmel. Man konnte die vielen Tränen, die im Mondlicht wie Perlen glänzten auf ihrem Gesicht sehen. "WARUM!", schrie sie. "Wieso nimmst du mir alles? Was hab e ich dir getan?", sie sank auf ihre Knie. "Und was hat ER dir getan? Er war ein guter Mensch!" Der Wind frischte auf und wurde nur von lauten Schluchzern unterbrochen. Als sie sich einigermaßen beruhigt hatte, stand sie wieder auf und sagte: "Ich weiß nicht, wie ich darauf komme. Ich erinnere mich selten an meine Eltern, aber an dieses Gespräch mit meiner Mutter schon. Ich hatte sie gefragt, was ein Gott sei. Und sie sagte: »Ein Gott, Maron, tröstet dich, wenn du traurig bist. Er ist da für dich, wenn du einsam bist. Und er hilft dir, wenn du seiner Hilfe bedarfst.« Das habe ich damals nicht verstanden, heute tue ich es. »Aber am Wichtigsten ist: Ein Gott macht keine Fehler! Was er auch tut, was er auch denkt, das ist immer richtig!« Das verstehe ich heute weniger als damals!" Inzwischen hatte sich der Himmel zugezogen und die Wolken verdeckten Mond und Sterne; der Wind wurde stärker. Verzweifelt fuhr sie mit verbitterter, brüchiger Stimme fort:"Du hast mir meine Eltern genommen - das war falsch! Du hast mich allein gelassen - das war falsch! Du hast mir Subaru genommen - das war ein Fehler, ein schrecklicher Fehler! Ich frage dich: Wie kann ein Gott dann ein Gott sein? Wir wissen doch, dass Götter keine Fehler machen! GÖTTER MACHEN KEINE FEHLER!", brüllte sie in die Nacht hinaus. Wie als Antwort zwang ein kräftiger Windstoß sie wieder auf die Knie. Die Wellen schlugen wild gegen die Felsen in der Tiefe. "Sie dürfen keine machen!" Vollkommen zusammengesunken saß sie da und fühlte den ganzen Schmerz in sich. "Götter machen keine Fehler!", flüsterte sie. Der Regen spült die letzten Tränen fort, und mit ihnen die Erinnerungen an all das, was gewesen ist. Könnte er doch auch den Schmerz, der bleibt und Narben hinterlässt, mit sich nehmen. Doch die Wolken verziehen sich und lassen die Sonne durch, die ihr Licht auf meinen endlich vergrabenen Schmerz wirft und ihn wieder zurückholt. Ich würde so gerne weinen, um zu vergessen, aber es sind keine Tränen mehr übrig, die ich vergießen könnte; so lange habe ich damals geweint, so viele habe ich verloren. Ich würde so gerne schreien, um zu vergessen, aber ich habe keine Kraft mehr, die ich herauslassen könnte; so lange habe ich damals geschrieen, so viel habe ich verloren. Ich würde so gerne beten, um zu vergessen, aber ich habe den Glauben daran verloren, dass es hilft; so lange habe ich damals gebetet, so viel habe ich gehofft... ≈≈≈≈≈≈ Kapitel 1: Der Glanz in deinen Augen - Teil 1 --------------------------------------------- ≈≈≈≈≈≈ Vier Monate später, Anfang Juli. Der Sommer war gekommen und hatte den Frühling vertrieben. Die Bäume waren inzwischen voll erfüllt von grünen Blättern und bunten Blüten, alle Knospen waren aufgegangen. Die Sonne schien den ganzen Tag und selbst noch bis in den späten Abend hinein. Am Tag war der Himmel so blau wie selten, unterbrochen von winzigen Wolkenfetzen, die von der leichten Brise, die wehte, getrieben, schnell wieder vorbeizogen; und in der Nacht war der Himmel sternenklar. Es war einfach ein wundervoller Sommer, und auch heute war ein toller Tag gewesen, der sich nun mit dem Untergehen der Sonne langsam dem Ende näherte. Chiaki Nagoya, ein junger Geschäftsmann Mitte zwanzig, hatte heute schon den ganzen Tag mit seinen Nerven kämpfen müssen. Eigentlich war so ziemlich alles schief gegangen, was schief gehen konnte. Und dann war ihm auch noch die ganze Zeit so eine nervige Tante hinterhergerannt, die er absolut nicht leiden konnte. Er war es gewöhnt, dass ihm die Frauen nachliefen. Immerhin war er ein ausgesprochen gut aussehender Mann und wusste auch mit seinem Charme umzugehen. Seine Beine waren durchtrainiert, ebenso wie sein Bauch und seine Arme. Sein markantes Gesicht stand im Gegensatz zu seinen sanften, und trotzdem männlichen Lippen und zu seinen Augen, die geradezu Wärme versprühten, wenn er wollte. Umrandet wurde dieses göttliche Gesicht von blauem Haar, das ihm ein verwegenes Aussehen gab, wenn sich wieder einmal ein paar Strähnen in sein Gesicht verirrten. Jetzt gerade fuhr er verzweifelt durch die Straßen Amiens', hinter ihm saß eine Schar grimmig dreinblickender Männer, die alle älter waren als er. Wütend über diesen fehlgeschlagenen Abend, der höchstwahrscheinlich keinen Auftrag mehr mit sich bringen würde, merkte er gar nicht, wie er aus Amiens hinaus- und in den kleinen Vorort hineinfuhr. Vielleicht hatte er hier mehr Glück. Und tatsächlich, keine fünf Minuten später hielt er vor einem kleinen italienischen Restaurant. Leider war es brechend voll, und die meisten Angestellten waren voll und ganz beschäftigt. Soweit er sehen konnte, gab es überhaupt nur Frauen, die hier arbeiteten, alle recht jung, so ungefähr in seinem Alter. Jetzt, da er sich so umsah, fand er, dass das Restaurant doch sehr nett und stilvoll eingerichtet, und die Kellnerinnen gut gekleidet waren. Sie trugen alle das gleiche: einen schwarzen, relativ kurzen Rock, ein schwarzes Neckholder-Top wie eine Bluse geschnitten, mit bordeauxroter Stickerei auf dem Rücken und der Brusttasche, daz u schwarze Sandaletten mit leichtem Absatz. Alle hatten die Haare in frechen Frisuren hochgesteckt und sahen wirklich ganz gut aus. , dachte sich Chiaki. Das war schon ein großes Lob, denn Chiaki arbeitete als Geschäftsführer in einer Modefirma, und was Mode betraf, hatte er eine gute Nase. Als er sich endlich von dem Anblick losgerissen hatte, ging er auf den Tresen zu und drückte auf eine Klingel, die dort stand. Sofort kam eine junge Frau, die bis eben noch an einem Tisch mit zwei Damen ihres Alters geredet hatte, mit dem Rücken zu ihm, sich immer noch unterhaltend nach vorne. Und wie nicht anders zu erwarten, knallte sie, als sie sich umdrehte, genau gegen Chiaki, und hätte dieser sie nicht noch im letzten Augenblick festgehalten, hätte sie mit Sicherheit eine unangenehme Bekanntschaft mit dem Boden gemacht. Als sie die Augen wieder öffnete, die sie vor Schreck geschlossen hatte, dachte Chiaki nur: WOW! Seit Subarus Tod waren nun schon vier Monate vergangen. Das Leben war weitergegangen, als wäre nichts geschehen, jedoch nicht für Maron. Sie hatte sich vollkommen in sich zurückgezogen, zwar nur für zwei Wochen, aber die hatten schon genügt, um sie ihren beiden Freundinnen vollkommen zu entfremden. Was an dem Tag damals geschehen war, hatte sie mit allen Mitteln zu verdrängen versucht, und das war ihr nach den zwei Wochen dann auch relativ gut gelungen. Miyako und Fin machten sich große Sorgen. Sie hatte zwar wieder angefangen zu arbeiten, was blieb ihr als Geschäftsführerin auch anderes übrig, und unternahm viel mit den beiden, aber sie hatte sich so verändert! Und ihren ganzen Kummer fraß sie auch wieder in sich hinein. Sie tat die ganze Zeit so, als ginge es ihr gut und sie wäre glücklich. Die beiden wussten natürlich, dass das alles nur gespielt war, aber sie hatten die ganze Zeit über nichts gesagt. Sie lachte auch wieder öfter, aber jegliches Gefühl fehlte, und der Glanz in ihren Augen, der sie immer so umwerfend gemachte hatte, schien für immer verschwunden. Wenn nicht gerade etwas Schönes oder Lustiges passierte, lächelte sie so gut wie gar nicht. So konnte das nicht weitergehen! Deshalb hatten Fin und Miyako beschlossen, heute Abend nach Feierabend mal ganz in Ruhe mit Maron zu reden. Zu diesem Anlass erschienen sie gegen zehn Uhr im "Kajol", Marons Laden, und machten sich einen gemütlichen Abend mit einem Glas Wein. „Hey, Maron, komm doch mal rüber!“, rief Fin ihr zu. „Tut mir Leid, hallo erstmal!“, entschuldigte sich Maron, als sie herüberkam. „Hier ist wirklich der Teufel los! Kein Wunder: Freitagabend. Was kann ich Euch bringen? Oh, Moment, da kommen grad neue Gäste!“, unterbrach sie, als sie das allbekannte Klingeln vernahm. „Ich komme gleich wieder.“, sagte sie zu den beiden und achtete nicht darauf, wo sie hinlief. „Maron, pass-“, rief Miyako noch, aber es war schon zu spät. Als sie sich gerade umdrehen wollte, knallte sie mit etwas zusammen, schlos s vor Schreck die Augen und wartete darauf, die Fliesen zu küssen. Aber... nichts geschah. Langsam machte sie die Augen wieder auf und sah in ein Paar haselnussbraune. Da ging ihr nur noch ein Gedanke durch den Kopf: WOW! Um es nicht allzu sehr auffallen zu lassen, zog Chiaki die ihm leider noch vollkommen unbekannte Frau hoch. Seine Geschäftspartner, die sich angeregt auf Indisch unterhielten, hatte er schon fast vergessen. Er war wie verzaubert. Er starrte nur sein Gegenüber an. WOW! Er musterte sie von unten angefangen bis nach oben und die Zeit schien still zu stehen. Sie war die einzige Angestellte, die nicht das gleiche trug wie die anderen. Also war sie entweder jemand, der hier etwas zu sagen hatte, oder sie ließ sich einfach nichts sagen. An ihren Füßen trug sie schwarze, elegante Schuhe mit hohem Pfennigabsatz und langen Riemchen, die sie auf der einen Seite mehrmals um den Knöchel, auf der anderen abe r das ganze Schienbein hochgebunden hatte. Der zu diesen passende Rock, der schräg geschnitten war, ließ ihre schlanken Beine endlos lang erscheinen. Dazu hatte sie ein rotes Top ohne Träger an, das auf einer Seite leicht gerafft war, von einer kleinen Blüte festgehalten, ließ es so braune Haut am Bauch sehen. Um den Hals trug sie nichts weiter als einen langen roten, zum Top passenden Seidenschal, mehr wäre auch nicht nötig gewesen, denn ihr Dekolleté war Schmuck genug. Getopt wurde das Ganze von diesem unbeschreiblichen Gesicht. Die sinnlichen Lippen, gekrönt von der unglaublichen Farbe, machten es noch einprägsamer. Nase und Augen passten perfekt ins Bild, und umrahmt wurde das Ganze von einer Flut unzähliger Locken, die im gedämpften Licht wie Gold glänzten. Alles in allem war diese Frau einfach... unbeschreiblich. Nur... diese Augen, sie machten ihn verrückt! Sie passten eigentlich dahin, aber irgendetwas stimmte einfach nicht! Sie waren so leer, so ganz ohne Glanz, sie drückten soviel Leid und Trauer aus! Das gab ihr einen verletzlichen Touch. Er musste aufpassen, was er sagte. Was hatte sie nur erlebt? „Entschuldigen Sie bitte, ich hoffe, Sie haben sich nicht wehgetan meinetwegen!?“, drang eine Stimme an sein Ohr. „Was? Nein! Alles in Ordnung?“ „Ja, vielen Dank!! Also...“, sie strich ihren Rock glatt, stellte sich aufrecht hin, und räusperte sich. „Was kann ich für sie tun?“ „Wie heißen Sie?“ „Maron Kusakabe.“ „Also, Maron, ich habe ein Problem und ich hoffe, Sie können mir dabei helfen! Meine Geschäftspartner und ich brauchen einen Tisch für 15 Personen, um... naja, um unsere Geschäfte unter Dach und Fach zu kriegen. Nur leider scheint es hier drin etwas voll!“ „Oh, nun ja, wenn es Ihne n nichts ausmacht, könnte ich Ihnen draußen etwas auf der Terrasse herrichten! Wegen des Wetterberichts hat sich niemand nach draußen setzen wollen, da ist jetzt genug Platz. Und es ist ja warm, und da es jetzt nicht regnet...“, antwortete sie mit fragendem Blick. Chiaki beugte sich ein Stück nach vorn - damit war er Maron ein ganzes Stück zu nahe für ihren Geschmack, und flüsterte ihr leise ins Ohr: „Das wäre wundervoll, Maron!“ Sie errötete kaum merklich und senkte den Blick. Plötzlich war alles vergessen: die Trauer, das Leid, selbst ihre beiden Freundinnen, die das Ganze mit großem Interesse verfolgt hatten. ≈≈≈≈≈≈ Kapitel 2: Der Glanz in deinen Augen - Teil 2 --------------------------------------------- ≈≈≈≈≈≈ ... Chiaki beugte sich ein Stück nach vorn - damit war er Maron ein ganzes Stück zu nahe für ihren Geschmack, und flüsterte ihr leise ins Ohr: „Das wäre wundervoll, Maron!“ Sie errötete kaum merklich und senkte den Blick. Plötzlich war alles vergessen: die Trauer, das Leid, selbst ihre beiden Freundinnen, die das Ganze mit großem Interesse verfolgt hatten. „Hey, Fin, ich glaube, es könnte passieren, dass wir gar nicht mehr mit Maron reden müssen!“ „Wieso denn?“ „Na sieh sie dir doch mal an! So hab' ich sie schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen! Sie ist wie ausgewechselt! Dieser Typ bringt sie vollkommen aus der Fassung! Wow, sieh dir den doch mal an, der ist echt sexy! Und Geld hat der auch. Ich könnte mir sogar vorstellen... Ja,... vielleicht schafft er es sogar, ihre Augen wieder zum Strahlen zu bringen...“, freute sich Miyako. „Ja, vielleicht.“, flüsterte Fin. „Vielleicht!“ Maron hob ihren Kopf wieder. Zu ihrem Pech war Chiaki immer noch nicht weiter von ihrem Gesicht entfernt. Sie blickte also wieder direkt in seine haselnussbraunen Augen, die um die Wette strahlten. Sie rückte ein Stück von ihm weg. „Wenn Sie sich einen Moment gedulden würden... Ich lasse alles herrichten, und währenddessen bringe ich einen Aperitif, um ihren Kunden die Zeit ein wenig zu vertreiben.“, sagte Maron schließlich, nachdem sie ihre Sprache wiedergefunden hatte. „Was denn, und mir nicht?“, fragte Chiaki ernst. „Was? Nein! Tut mir Leid... ich meinte...“ „Schon gut! Das war ein Scherz, ganz ruhig. Das wäre eine gute Idee, Maron!“, lachte er. Wow! Dieses Lachen war einfach unglaublich. Dieser Mann hatte ein Charisma, das sie sonst noch nie so erlebt hatte, oder wenn, nur selten. Wieder wurde Maron rot. Dieser Kerl brachte sie total aus dem Konzept. Er war irgendwie... Mit der Ausrede nun den Aperitif zu holen und ihre Angestellten, die Tische aufbauen zu lassen, ergriff sie die Flucht. Ihren Mitarbeitern gab sie im Vorbeigehen ein paar Anweisungen. An der Bar, an der Mizuno gerade die Getränke für Marons neue Gäste einschenkte, atmete Maron einmal tief durch. Dieser Duft ließ sie süchtig werden... Wie konnte ein Mann nur so gut riechen? Und wie konnte ein einziger Mensch sie nur so verunsichern? Chiaki blickte ihr hinterher. Wow, dieser Hintern, und erst der Gang... Er schmolz regelrecht dahin. Diese Frau war eindeutig Versuchung pur, und scheinbar war sie sich ihrer Wirkung auf Männer noch nicht einmal bewusst, was sie noch anziehender machte. Jetzt wo er so darüber nachdachte,verging ihm das Grinsen. Dieser Laden war voller alleinstehender, recht passabel aussehender Männer, die Maron ansahen, als wäre sie die letzte Frau auf der Welt, verständlich, aber er brachte nichts als Stuss heraus? Sie konnte jeden Mann in diesem Laden sofort haben, und er machte dumme Witze? , äffte Chiaki sich in Gedanken selbst nach. Chiaki Nagoya musste zugeben, dass er nervös war, sehr nervös sogar. Er hatte Angst, bei dieser Frau zu versagen, Angst, dass sie ihn nicht charmant finden könnte. Glücklicherweise würde dieser Abend noch etwas länger dauern... Sie war einfach unglaublich, und wenn sie errötete... Aber wenn er weiterhin solche Witze machte, würde sie ihn nicht als das sehen, was er war, ein gutaussehender charmanter Mann, sondern als hirnlosen Idioten. Maron war vollkommen in Gedanken versunken, als Mizuno sie zum wiederholten Male ansprach und ihr schließlich mit der Hand vor dem Gesicht herumfuchtelte. „Hey, Miss Kusakabe! Maron! Hallo?!“ „Hm?“, schreckte Maron hoch. „Was ist denn los mit dir? Du bist schon den ganzen Abend so komisch. Also, um genau zu sein, seit dieser gutaussehende Typ den Laden betreten hat. Alles klar oder...? Ach... stehst du etwa auf den?“, grinste Mizuno. „WAS?! Spinnst du! Doch nicht auf den da! Der ist mir viel zu sehr von sich selbst überzeugt! Wahrscheinlich gibt der vor allen Weibern mit denen er ausgeht, und das sind erstens bestimmt nicht wenige und zweitens alles hirnlose Barbies, mit seiner Kohle an. Die hängen dann mit Sicherheit an ihm wie Kletten und himmeln ihn dann an, als wenn der gut aussehen würde, ja?! Das ist doch wieder einer dieser typischen Machos, die einfach nur jede dahergelaufene Tussi in ihr Bett kriegen wollen, um ihren Spaß zu haben. Danke, auf so einen kann ich gut verzichten!“, gab Maron als Antwort zurück. Das alles hatte sie in einem solchen Tempo heruntergerattert, dass Mizuno immer noch der Mund offen stand. Aber trotzdem... richtig überzeugt hatte das eben nicht geklungen. Die Kleine hinter der Bar hütete sich jedoch das zu sagen. „Mach den Mund wieder zu, Süße! Solche Typen kenne ich zur Genüge. Seit Subarus Tod gab‘s davon ge...nug... und...“, ihre Stimme wurde zum Ende hin immer leiser. , schoss es Maron durch den Kopf. „Und eigentlich weißt du ganz genau, dass du gerade vollkommenen Stuss redest! Das wolltest du doch jetzt sagen oder?!“, ergänzte Mizuno den durch Marons Gedankengänge unterbrochenen Satz. „Nein... ja... nein... ach ich weiß nicht! Ich kann nicht leugnen, dass er umwerfend aussieht, einen Charme hat, dem die meisten wahrscheinlich nicht widerstehen können und eine Ausstrahlung hat, die einen umhaut. Und... NEIN! Stop, was rede ich da? Das ist doch Schwachsinn! Dieser Kerl hat die ganze Zeit nichts besseres zu tun, als mich völlig zu verunsichern, und ich... Nein, der ist nichts für mich! Es mag ja sein, dass er unglaublich gut duftet, wundervoll starke Arme hat, Augen, in denen man versinken könnte und... seine blauen Haare, die ihm dadurch, dass sie in alle Richtungen abstehen, einen unwiderstehlichen Touch...“ „Reden Sie von mir?“, unterbrach sie eine inzwischen wohlbekannte Stimme. Maron erstarrte. Langsam hob sie den Kopf von ihren Händen, die sie auf der Theke abgelegt hatte, und blickte nach rechts in zwei unglaublich braune Augen. BLUSH! Maron wurde auf der Stelle knallrot. „Nein... ich... ähm.. sie... wir haben nur...“ „... nur über meinen Freund geredet. Maron regt sich immerzu darüber auf, wie ich mich in so einen Playboy verlieben konnte!“, rettete Mizuno die Tomate, die ihr gegenü ber saß aus der misslichen Lage. , dachte Maron. Chiaki blickte von Mizuno, der er sich während ihres Vortrages zugewandt hatte, zu Maron, auf der sein Blick kurz mit dem Anflug eines amüsierten Lächelns verweilte, und wieder zurück zu Mizuno. „Oh nein, wie schade, sie haben bereits einen Freund? Und sie meinen, für mich wäre da gar keine Chance mehr?“, beklagte sich Chiaki mit leichter Ironie in der Stimme, die Maron allerd ings überhörte. Mit einem verhaltenen Grinsen, das Maron galt, ging Mizuno auf die Schiene ein. „Tja, das kommt ganz darauf an.“ „Auf was denn, ...?“ „Mizuno!“, half diese nach. “... Mizuno. Das ist ein wunderschöner Name! Darf ich Sie ab jetzt immer so nennen? Ich gedenke jetzt nämlich öfter hier zu erscheinen...“ Maron hätte sich beinahe übergeben. , äffte sie Chiaki in Gedanken nach. Dieser Kerl erlaubte es sich wirklich mit jeder zu flirten, egal, ob sie bereits vergeben war oder nicht! Erst hatte er ihr schöne Augen gemacht, jetzt Mizuno, als nächstes versuchte er es vielleicht bei dem schwulen Kerl gegenüber... Was bildete der sich eigentlich ein! Dass Chiaki das Ganze nur tat, um Maron ein wenig zu ärgern, bemerkte sie allerdings nicht, noch nicht. Dafür bemerkte Chiaki, dass er sein Ziel erreicht hatte. Dieser beobachtete diese neue, für ihn völlig faszinierende Frau aus dem Augenwinkel. Sie sah nicht gerade begeistert aus. Anscheinend hatte er es doch in diesen kurzen Momenten, in denen er mit ihr geflirtet hatte, geschafft, ihr Interesse zu wecken, wenn auch nur ein ganz klein wenig. Dann konnte das Spiel ja beginnen. Er musste diese Frau einfach für sich gewinnen! Er war fasziniert, hingerissen von ihr und wie betäubt von ihrer Schönheit. Maron hingegen hatte ganz andere Gedanken, oder... vielleicht nicht ganz so andere. Sowohl ihre Eifersucht als auch ihr Kampfgeist waren geweckt. Sie wollte diesem überheblichen Casanova zeigen, dass er sie nicht so leicht haben konnte wie alle anderen in seiner Sammlung. Denn dass er gerade darauf aus war, sie eifersüchtig zu machen, war auch ihr jetzt klar geworden. Sie war zwar immer noch in Zwietracht mit ihren Gefühlen, da sie einerseits doch noch an Subaru hing, ja ihn ihrer Meinung nach noch liebte, aber andererseits vollkommen überwältigt von diesen neuen, schon längst in Vergessenheit geratenen Gefühlen war, die sich jetzt in ihr ausbreiteten, aber wollte sie den Versuch wagen? Hin- und hergerissen betrachtete sie jetzt die Ursache ihres Gefühlschaos‘, den Mann, der an allem Schuld war. Sie war vollkommen hingerissen v on diesen Augen, diesem Mann und seinem Lächeln. Plötzlich begannen auch ihre Augen zu leuchten. Sie wollte jetzt einfach nicht nur so aussehen wie sonst, sie wollte besser aussehen als jemals zuvor. Dieser Kerl hatte ihr Interesse geweckt, das sich jetzt eindeutig in ihren Augen widerspiegelte. „... Wirklich? Das ist ja faszinierend! Erzählen Sie... mir... doch noch...“, er bekam keinen Ton mehr heraus. Er hatte während des Flirts eben nur kurz zu Maron hinübergeblickt, aber was er da sah, fesselte ihn. Diese Augen... dieser Glanz in ihren Augen... Das war es. Das war das letzte Teilchen, d as ihm vorhin gefehlt hatte, das letzte Teilchen zur Perfektion. Ihre Augen hatten jetzt einen entschlossenen Ausdruck angenommen, sie strahlten geradezu ein,... ein... Er konnte es nicht beschreiben. Es schien, als,... als sehe sie etwas, dass sie unbedingt haben wollte, etwas, dass sie nie wieder gehen lassen wollte. Chiaki blickte ihr wie gebannt in die Augen, er war fertig, vollkommen fertig. Wie konnte ein einziger Mensch es ihm nur so angetan haben!? Maron fing sich wieder und bemerkte mit Zufriedenheit, dass Chiaki gerade im Begriff war, ihr zu verfallen. Dann konnte das Spiel ja beginnen. ≈≈≈≈≈≈ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)