Habia Edibility Lux von LacrimaDraconis ================================================================================ Episode III: Dohnt krai for as tunait... ---------------------------------------- Resident Evil : Habia Edibility Lux Episode III: Dohnt krai for as tunait... - [in einem geheimen Untergrundlabor, nicht in Raccoon City, ganz ehrlich!] Ein charismatischer und entschlossener Mann hätte den störenden Gast nun eliminiert. Im Wissen um seine Absichten hätte ein charismatischer und entschlossener Mann dem Besucher wahrscheinlich gar nicht erst die Türe aufgemacht. Das jedoch hatte Doktor William Birkin verabsäumt und da sein Charisma selbst jetzt keinen Mord zuließ, blieb ihm nur noch gequälte Ironie. "Eroticus? Oh, eine exzellente Idee! Warum nicht gleich Leg-mich-flachus?" "Nein, so offensichtlich wollen wir es nicht machen. Nun gut, vielleicht Eros? Venus? Komm schon, du hast doch etwas für diese pompösen Namen übrig!" Gequälte Ironie, die der Besucher eiskalt ignorierte. Zielstrebig warf Birkin wahllos ein paar Blätter Papier durcheinander, kritzelte seinen Namen auf einen Notizblock und schüttete Orangensaft in eine Reagenzglas, um möglichst beschäftigt zu wirken. Keine Zeit! Kein Interesse! Wie deutlich musste er es denn noch machen? "Ich habe etwas für SINNVOLLE Projekte übrig! Kein Name ändert etwas daran, dass die Idee schwachsinnig und- Füße vom Tisch!!" Grinsend schwang der Besucher seine Stiefel auf den Boden und brachte dabei absichtlich eine gefüllte Phiole zum Schwanken, nur um zu beobachten, wie der Ausdruck seines Gegenüber zusehends entnervter wurde. Er konnte förmlich hören, wie sein Nervenkostüm Faden für Faden zerriss und sich zu einem dünnen Fetzen wandelte, der als Kleidungsstück gut zu dem abgemagerten Gesicht des Forschers gepasst hätte. "Abkürzungen! MMH - Make me hot! Oder noch besser: SEX - Seek erotic... ähm... na dir wird schon etwas einfallen. Schade, dass G schon vergeben ist, so oder so. Aber wirst du mir eigentlich irgendwann verraten, wofür dieser kleine Buchstabe steht?" "Psssst!", zischte das Nervenbündel im weißen Kittel und schaufelte hastig ein paar Akten in einen schwarzen Koffer. "Das reicht! Ich gehe! Ich kann meinem Verstand diese hirnrissigen Ideen nicht länger antun!" "Armor! So passend, so simpel! Du würdest keine Woche brauchen, davon bin ich überzeugt. Die Grundlagen sind da, der Rest ist reine Spielerei. Ich würde es ja selbst machen, aber... wir doch beide, dass nur ein genialer Geist wie deiner so ein Werk so einfach vollbringen könnte" "Nur ein genialer Geist wie... VERFLUCHT!" Drei Tage später hatte er die Tragweite dieses Besuchs erkannt. Drei Tage später stachen ihm seine Fehler wie Schuppen in die Augen. Und erst drei Tage später donnerte seine Faust wütend auf seinen überfüllten Arbeitstisch und brachte einen instabilen Locher zu Fall. In seinen Gedanken war er erbarmungslos durch die Türe gegangen und hatte seinen Gast sitzen lassen. Doch seine Erinnerung schlug ihn mit der grausamen Wahrheit und ließ ein bitteres Gefühl des Versagens in ihm aufsteigen. Er hatte sich ködern lassen. Ködern mit einer simplen Schmeichelei wie eine Ratte mit- "D-d-doktor Birkin?" Ruckartig aus seinen Überlegungen gerissen sprang der Wissenschaftler von seinem Sitz auf und blickte in ein Paar verunsicherter, dunkelgrüner Augen. Wer auch immer diese Person war, sie hatte sicherlich nicht mit seinem Begrüßungsfluch gerechnet. "Ich kann später wieder-" "Nein, nein, ähm, schon gut", murmelte er, setzte sich wieder hin und schob symbolisch ein paar Papiere zurecht, als würde das das endlose Chaos auf seinem Schreibtisch verschwinden lassen. Aber wenigstens war es dieses Mal eine bessere Geste als ein Faustschlag. Er hob seinen Kopf und musterte die Person. Eine Frau, so viel hatte er inzwischen bereits analysiert. Ihre Haare waren ungefähr schulterlang und schienen ungefähr so organisiert wie ein Haufen Stroh. Mit Stroh war auch das helle Schmutzblond relativ gut beschrieben, abgesehen davon, dass die blassen Haare der Frau noch etwas weiter ins Weiße gingen und sich damit sehr gut ihrem ebenfalls beinahe farblosen Gesicht anpassten. Auf ihrer Nase trug sie eine hellblaue Hornbrille und eigentlich hatte sie erstaunliche Ähnlichkeit mit Anette. Jedenfalls hätte sie das, wäre ,gutaussehend' ein Wort, das in der Beschreibung von Anette Birkin vorkäme. "...abgeschlossen. Soll ich sicher nicht später wiederkommen?" "Ähm, wie bitte?" "Testreihe B, die Ergebnisse. Ich lege Ihnen die Akten am besten hier auf den Tisch, ja? Rufen Sie in der Abteilung an, wenn etwas nicht stimmt. Und ganz unter uns: Versuchen Sie es mal mit Schlaf. Ich habe gehört, das sei zur Zeit der letzte Schrei bei den Sterblichen" [Raccoon Forest, America - remember?] Knackend brachen die Äste unter dem Gewicht der fliehenden S.T.A.R.S. Mitglieder. Dicke Regenwolken entleerten sich erbarmungslos über dem endlosen Wald und verdeckten die blassen Strahlen des teilnahmslosen Mondes. Sichtkontakt zwischen den Flüchtenden hatte sich anfangs als schwierig erwiesen und war nun in den Unmöglichkeitsbereich einer talentierten Castingband gerückt. Joseph sprintete ziellos durch das Geäst und feuerte mehrere Schüsse nach hinten. Seine Blickrichtung war dabei irrelevant, so lange pures Glück gewillt war, ihn davon abzuhalten in einen Baum zu rennen... oder in eines dieser Dinger. "VERDAMMT, WELCHER IDIOT HAT AUF MICH GESCHOSSEN???" Der Schrei verriet, dass sein Team dicht hinter ihm war. Ein darauffolgendes Knurren bezog die Möglichkeit ein, dass die Monster es ebenfalls waren. Joseph versuchte, seine Waffe im Rennen nachzuladen, doch scheiterte kläglich, als eine Wurzel ihn zu fall brachte. Panisch rappelte er sich auf. Er hatte seine Waffe verloren und der Lärm kam immer näher. Rennen. Mehr Zeit. Keine Chance. Egal. Sein Blick fiel nach vorne. Und da war es. Neongrün. Und in diesem Moment war es die schönste Farbe, die Joseph sich nur vorstellen konnte. Die Farbe grässlicher Leuchtstäbchen oder ausgetrockneter Textmarker, die niemand als angenehm bezeichnen würde. Doch für Joseph bedeutete es etwas anderes. Es bedeutete Licht. Das Licht eines Cockpits. Das Licht eines Cockpits in einem funktionsfähigen Helikopter! "GESCHAFFT! BRAD HAT ES GESCHAFFT!", rief er euphorisch und wollte die letzten Meter in die Sicherheit in Anlauf nehmen, als seine Beine plötzlich eine andere Meinung äußerten. Starr. So nahe am Ziel und doch war er plötzlich wie angewurzelt, wusste zuerst gar nicht, warum. Doch dann hörte er es. Und sowie es sich in sein Gehirn gebrannt hatte, wollte er nicht nur stehen bleiben, sondern auch umkehren und fliehen. Es war abstoßend. So unmenschlich, so grausam wie nur... "DON'T CRY FOR US TONIGHT! DON'T CRY, WE'LL BE ALL RIGHT! IF I COULD I'D BE BY YOUR SIDE! DON'T CRY FOR US!" Ein funktionsfähiges Fluchtfahrzeug in Notsituationen war eine wundervolle Gegebenheit, doch konnte auch diese Freude durch Katastrophen überschattet werden. In diesem Fall hatte Brad Vickers das Bordradio repariert. "I WANNA BE YOUR EVERYTHING AND ANYTHING YOU NEED!", grölte der Alphapilot ausgelassen, während er mit seinen Fingern auf den Steuerknüppel klopfte und das einzige Paar Nachtsichtgläser, das sich in seinem Besitz befand, dazu verwendete, sein Cockpit in zwei verschiedenen Farben schwanken zu lassen, während er im Takt der Musik Töne traf, die aus nächster Nähe jeden Schwergewichtsboxer in die Flucht getrieben hätten. Ein leiseres Gitarrensolo. Und da war es. Ein Schuss. Ein Schuss. Ein weiterer Schuss. Nummer vier. Brad drehte sich um. Jetzt konnte er sie auch hören. Sein Team war auf dem Weg, Barry und Chris noch etwas weiter zurück, Jill in der Mitte und Joseph mit Wesker wenige Meter von ihm entfernt. Wesker. Warum hatten sie es so eilig? Wesker. Er stellte das Radio leiser, um ihnen etwas zurufen zu können. Wesker. Das Radio. Wesker.... "A-aber, Captain Wesker!" "KEIN ABER. Beschwerden der Nachbarn, Chief Irons ist rasend, Enrico hat einen Hörsturz und ich HALTE ES KEINE SEKUNDE MEHR AUS!" "Es ist doch nur-" "Egal wo, egal wann, egal unter welchen Umständen; Wenn ich dich noch einmal dabei erwische, wie du zu Radiomusik mitsingst, dann ramme ich dir deine Dienstmarke höchstpersönlich in--" Brad zog den Steuerknüppel hoch. Der Motor jaulte auf, als er aus seiner gemütlichen Warmlaufphase in einen abrupten Senkrechtstart gerissen wurde. Die Rotorenblätter durchschnitten die Luft wie weiche Sommerbutter und übertönten rücksichtslos jedes Geräusch, das aus dem dunklen Wald zu entkommen versuchte. Die S.T.A.R.S. kamen näher, kämpften gegen den Startwind, sahen Brads panikerfülltes Gesicht und konnten nicht ansatzweise fassen, was sich soeben vor ihren Augen abspielte. "BRAD! BRAD, KOMM ZURÜCK!!", rief Chris keuchend, als er und Barry die anderen eingeholt hatten. Skeptisch blickte Joseph nach oben. "Bist du sicher? Er hat immerhin das Radio repariert..." [ein mysteriöser Ort, in einem mysteriösen Land... oder in Amerika] "Fabrik in der Ukraine, Fabrik in Alaska, Fabrik mit Laborkomplex in Neuseeland, Zweigstelle in der Schweiz, Bürogebäude in- NIMM DEINE VERDAMMTEN EGEL DA WEG!" Nach dem Wurf ungebremst schlitterte der durchnässte Papierhaufen einige Meter über den langen Konferenztisch, bis er irgendwo neben einem leeren Aschenbecher zu stehen kam und die schleimigen Passagiere in voller Entrüstung das ,Fahrzeug' verließen. "Sie können dein Gemurmel nicht mehr ertragen. Nebenbei bemerkt sind sie da nicht die einzigen. Weißt du, der Bericht wird nicht aufschlussreicher, auch wenn du bis an dein Lebensende darüber brütest. Das könnte allerdings unter diesen Umständen erstaunlich weit in die nahe Zukunft rücken" Den letzten Satz hielt Doktor James Marcus seinem Geschäftspartner vor, zumindest akustisch. Doch in seinen Gedanken war er mehr als präsent und der Ton seiner restlichen Aussage ließ daran kaum Zweifel aufkommen. Natürlich, es war absolut verständlich- "...absolut unverständlich, wie du hier gelandet bist. Idealismus. Ekelhaft! Subtrahiere die Morde, ignoriere die Versuche an den Menschen und dein erbärmlicher Rest ist irgendein idealistischer Moralapostel, der sich durch seine Studien gekämpft hat, nur um in einem stinkenden, vollkommen unausreichend ausgerüstetem Labor zu versauern, während er sich mit einem dieser ach so mitarbeiterfreundlichen Kleinkonzerne auf die Seite des Weltfriedens schlägt, ist es nicht so?" "Ozwell, ich werde mir gar nicht erst die Mühe machen, deinem kapitalistischen Irrengeseier zu folgen, auch wenn- Ozwell?" "Dieses neue Gebäude... das in Spanien... wie schnell können die von UBCS dort sein?" "Schön, dass wenigstens in der Chefetage die Kommunikation funktioniert" "Wann?!?" Marcus seufzte. Geld war ein nötiges Übel, um die Forschungen für und mit seinen geliebten Egeln zu unterstützen, doch die krankhafte Besessenheit seines Kollegen konnte er nach all den Jahren noch immer nicht vollständig ertragen, geschweigedenn ansatzweise verstehen. Marketing. Ein gutes Image. Umsatz, Umsatz, Umsatz. Kein Wort wollte er davon hören, doch Umbrellas ständige Baumphilosophie hatte ihn zu einer wichtigen Erkenntnis gebracht: Hefte dich an die Wurzel des Baumes, wenn du nicht früher oder später von seinem Stamm abgehackt werden willst. Hier saß er nun, an der Wurzel, der Wurzel des Bösen, alias Chefetage der Umbrella Inc., zusammen mit der bitteren Aufgabe, einem irren Kapitalisten klarzumachen, dass sein gefordertes Noteinsatzteam frühestens in drei Wochen von seinem bezahlten Urlaub zurückkehren würde. "Ruf sie an. Entführ ihre Familien. Halt ihnen persönlich eine Waffe an den Kopf oder hetz ihnen deine dämlichen Egel auf den Hals. Es interessiert mich nicht, wie du es anstellst, aber in 48 Stunden will ich die Sache beendet haben" "Aber-" "Kein Aber. Ein Team. In Spanien. Alle Informationen. Eliminierung auf Befehl. 48 Stunden" Ruckartig sprang der Mann auf und verließ das Konferenzzimmer ohne Marcus eines weiteren Blickes, geschweigedenn weiterer Worte zu würdigen. Zurück blieb der bis an den Nervenrand verärgerten Wissenschaftler und seine Egel, die inzwischen die Freude und Würze einer schmackhaften Dokumentensammlung mit dem Titel ,Pink Raincoat Foundation - Confident' entdeckt hatten. [Spencers Anwesen, Raccoon Forest] "SCHNELLER! BEEILUNG!" "Meine Pistole!!!" "VORSICHT, REDFIELD! NOCH EIN-" "ARGH!" "...Baum!" "CAPTAIN! SIE KOMMEN NÄHER!" "IN DAS HAUS!" "WELCHES HAUS?" "DAS HINTER DEM BAUM!" "WELCHER- AUGH!!" Ruckartig riss Wesker Chris zur Seite, zog ihn durch die schwere Holztüre und warf diese hinter sich ins Schloss. "Uff!", stieß der Baumgeplagte aus und stolperte atemlos auf den Marmorboden, dicht gefolgt von Barry, der sich allerdings nur zu dieser Aktion entschlossen hatte, da Chris' Fuß ein quasi unausweichliches Argument dafür lieferte. Dumpf drang das frustrierte Heulen der Monster an die Türe, beinahe so als wisse es, dass diese Barrikade das Ende ihrer Jagd darstellen würde. Stille vermischte sich mit dem einladenden Licht des Kronleuchters und ließ die Spiegelbilder der Überlebenden im Marmor glänzen. Nun waren es nur noch interne Differenzen, die die Idylle der Sicherheit stören könnten. Und würden. "Während ihr da unten die Bodenstruktur analysiert, werde ich mich etwas umsehen. Oder warum durchsuche ich nicht gleich alleine das ganze Haus und ihr bleibt hier liegen? Natürlich nur, wenn das den zwei Herren nicht zu viele Umstände bereitet" Ein mahnender Blick von Barrys Seite unterbrach Chris in seinen Dankesworten, bevor er diese an den leicht säuerlichen Captain richten konnte. Wesker hatte sich allerdings bereits von den beiden abgewandt und sah sich in der prunkvollen Halle um. Hätte er seine Aussage ernst gemeint, stünde ihm nun ein ganzes Stück Arbeit bevor. Doch er war Captain und seine einzige Arbeit war es, Arbeit auf andere zu verteilen. Ein furchtbarer Job, aber einer musste ihn ja machen. "AUFMACHEN! LASST UNS REIN!" "AAAAAAAAAAAAHHHHHHHHH!!!" Chris und Barry, nun doch wieder in senkrechter Position, sahen sich für einen Moment ratlos an. Die Folge war ein Denkprozess, in dem die Tatsache analysiert wurde, dass die Stimmen von Jill und Joseph in ihrer vollen Klangverzweiflung soeben vor dem Anwesen erklungen waren. Es fiel ihnen wie Schuppen von den Augen und bald fragten sie sich, warum es ihnen denn nicht früher eingefallen war. Dass Jill und Joseph da draußen waren, konnte nämlich nur eines bedeuten: Sie waren nicht hier drinnen. Krachend fiel die Türe auf und wurde auch gleich wieder zugeschlagen, was den letzten Satz des vorigen Absatzes zur Hälfte ungültig machte, den Ruf der drei Gentlemen aber nicht unbedingt verbesserte, was sie sich wenige Augenblicke später jedoch bitter gewünscht hätten. Und zwar genau in dem Moment, als Jill atemlos die Türe mit einem Holzbalken verbarrikadierte. "Die Dinger... da draußen .... oh Gott ... diese .... sie .... haben Joseph erwischt!", stammelte sie und fügte aufgrund der vielsagenden Blicke ihrer Teamkollegen hinzu: "Joseph... und meine Uniform" "Jill! Das ist ja furchtbar! Wir müssen sofort etwas unternehmen!" "Ich habe keine Munition mehr! Außerdem... ist es zu spät. Joseph ist-" "Ich werde dir umgehend helfen, neue Kleidung zu finden!" "Ah...ähm....danke Barry, aber-" "Barry hat Recht! Aber das Haus ist noch nicht gesichert, ich werde euch besser begleiten." "Aber-" "Redfield, du hältst in der Halle die Stellung!" "Aber-" "Beeilung, wir haben keine Zeit zu verlieren!" "Jill, du musst ja schrecklich frieren" "Ah, na ja, also-" Wortlos, kopfschüttelnd und nicht geringfügig enttäuscht sah Chris zu, wie Barry und Wesker zusammen mit einer von ihnen von der Kälte abgeschirmten Jill in ihrer Mitte hinter der großen Holztüre zu seiner Rechten verschwanden. Und hätte er es nicht besser gewusst, hätte er schwören können, zwischen ihrem in der Ferne leiser werdenden Gespräch und Barrys Brummen die Worte ,Mmmh, Jill Sandwich' vernommen zu haben. [selber Ort, einige Stunden früher] "NUR NOCH EIN STÜCK! SCHNELLER! SCHNELLER! SCHNELLER!" Knarren. Eine Windstoß. "KOMM SCHON, LYDIA!! VERDAMMT, BEEIL DICH!" Schreie. Quietschende Stiefel auf poliertem Marmor. "TÜR ZU! TÜR ZU!" Schüsse. Gequältes Jaulen in der Ferne, gefolgt von unbarmherzigem Heulen. "ABER OLIVER IST NOCH DA DRAUSSEN!" "DESHALB SOLLST DU SIE JA ZUMACHEN! LOS, BEVOR-" Splitterndes Holz. Ein Knall. Keuchen. "Das war... das war ganz schön knapp, was?" "Knapp Oliver, das war es allerdings", knurrte ein zweiter Mann und fügte etwas leiser hinzu: "Nur ist knapp daneben leider auch vorbei" Mit den zwei Männern hatten auch zwei Frauen die Marmorhalle betreten. Eine davon schien weitaus weniger um die Lage der Allgemeinheit als um ihre eigene Frisur besorgt, während die andere geistesabwesend ihre Pistole nachlud. Weder sie noch die zwei Männer trugen eine Uniform und die beinahe grausame Wahl ihrer Zivilkleidung hätte nie vermuten lassen, was ihre Dienstmarken nur allzu deutlich verrieten: In der Theorie waren diese Menschen Profis. Das S.T.A.R.S. Betaleser Team hatte den Auftrag erhalten, die rätselhaften Lesermorde der Gegend um Raccoon City genauer zu untersuchen. Hier kam allerdings die Praxis ins Spiel und von ihrem ursprünglichen Sechserteam waren nun nur noch Lydia Twilight, Askorbina Pommesdeterre, Oliver Scott Kennedy und Bruce Falk übrig. Ihr Captain war auf der Flucht spurlos verschwunden und was ihren Piloten anging... "Er haut ab. Er haut einfach ab! Ist das zu glauben! Dieser miese- wie kann so etwas nur passieren? So ein Feigling!" "Lydia, beruhig dich. Natürlich ist es absurd, aber er war neu. Hätte der Captain gewusst, was für ein feiges Huhn er ist, hätte er ihn den Einsatz nie fliegen lassen." "Das will ich auch hoffen. Ein kompetentes Team zusammenstellen... das ist ja wohl die erste und selbstverständlichste Aufgabe eines jeden Vorgesetzten" Lydia, Askorbina und Bruce starrten zu Oliver. Als dieser ahnungslos zurückgrinste schüttelten sie nur den Kopf und beschlossen für sich, dass auch dem besten Captain der ein oder andere Fehler passieren konnte. Obwohl es natürlich wünschenswert gewesen wäre, in diesem Moment nicht in einem Geisterhaus in der Mitte des Waldes festzusitzen. Ein paar dieser seltsamen Monster weniger wäre auch eine deutliche Verbesserung der Lage. Und hätten sie im Wald nicht dieses Dokument gefunden... Die Leiche war noch frisch. So frisch, dass es Bruce ein schlechtes Gewissen bereitete, sie überhaupt Leiche zu nennen. Doch tot war tot, daran konnte nichts mehr etwas ändern. Wo ihre Augen sein sollten waren blutende Löcher und wo vielleicht einst vielleicht ein Lächeln war, thronte nur noch Entsetzen. Im Tode für immer eingeritzt in ihr junges Gesicht. Schrecklich, doch hatten sie das alles bereits zuvor gesehen. In den Akten. Es war alles wie in den Akten. Beinahe. "Captain, sehen Sie! Die Frau hält etwas in ihrer Hand!" "Forest und Kenneth. Die sind doch vom Bravoteam, oder nicht??" "Ja. Ja, genau" "Du hast den Zettel noch?" "Aber sicher, ich-" "Wirf ihn weg" "Was?? Bruce, das ist-" "Wirf ihn weg. Das sind Privatangelegenheiten, die uns nichts angehen" "Aber wenn der Fall etwas mit-" "Der Fall hat soeben an Priorität verloren. Dieses Haus ist mir nicht geheuer. Wir werden uns aufteilen und es durchsuchen. Nach verdächtigen Dingen, Indizien und vor allem... nach unserem Captain" - - - - - - - - - - - - Was hat Bruce Falk gegen dieses Haus? Inwiefern hat dieser Zettel etwas mit Forest, Kenneth und den Todesfällen zu tun? Was hat es mit Birkins Besuchern auf sich? Wo verbringen die Leute von U.B.C.S. ihren Urlaub und werden sie ihn bald abbrechen müssen? Wird Chris einen ausführlichen Report über die Marmorbodenstruktur vorweisen können? Wird Jill neue Kleidung finden? Und wird sie zuvor mit Barry und Wesker... ein leckeres Sandwich essen? Dies, jenes, Hinz, Kunz und noch mehr in der nächsten Episode von Habia Edibility Lux. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)