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Fußball leben

Tsubasa in Mary-Sue (hoffe ich hab den Style getroffen ^^)
von

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Nie, nie wieder!

Nie, nie wieder!
 

Hi Leute, hab mich mal wieder an einen CT-FF getraut ^^ über Weihnachten hab ich immer viel Zeit ^^. Also er handelt natürlich (wie immer) von Tsubasa und ist (NEU! NEU! NEU!) im Mary-Sue-Style!

Also, ich find es immer total dämlich, wenn man in seiner Freizeit gebeten wird, ne Story zu lesen und gar nicht weiß, was abgeht, deshalb vorab: Zeitlich ist es nach dem "halben" Sieg gegen Toho und Hyuga. Tsubasa muss noch ein halbes Jahr zur Schule und hat seine Verletzung(en) auskuriert.
 

Mit Sanae ist es vorbei. Wir haben uns irgendwie auseinander gelebt. Alles wurde alltäglich, wir sahen uns kaum und so weiter. Einen der üblichen Trennungsgründe. Ausschlaggebend war aber Sanaes Umzug, nach Thailand. Die beste Lösung war die Trennung. Die Entfernung zu lang und das Bauchkribbeln weg. Mögen tu ich sie aber immer noch. Ich sollte ihr aber mal wieder einen Brief schreiben. Wenigstens sollte unsere alte Freundschaft aus Nankatsu-Zeiten erhalten bleiben.

"Tsubasa", sagte meine Mutter plötzlich in mahnendem Ton, "wir haben eine Abmachung, nicht wahr?"

Ich musste es wieder Mal einsehen. Nachdem Turnier kam mein Vater wieder und hat sich beklagt. Nein, doch nicht über das Turnierergebnis, sondern über meine anderen Leistungen, schulisch. Ich kam ja kaum zum Schlafen und Essen, während der letzten Monate. Meine Eltern haben dann lange mit mir diskutiert. Solange meine Noten halbwegs stabil blieben, verbieten sie mir, dass Fußballspielen nicht völlig. Dreimal die Woche okay. Mittwochs, freitags und samstags. Wie gesagt, solange der wöchentliche Brief mit den mündlichen und gegebenenfalls die schriftlichen Noten stimmt. Tja und eigentlich wollte ich mich gerade davonstehlen. Nach dem Mittagessen, ohne Hausaufgaben.

"Klar Mum, auch nicht fünf-"

"Tsubasa", sagte sie wieder drohend und es half nichts. Meine Mutter blieb standhaft.

Ich kickte das Leder, sorgsam auf die Vasen achtend, die Treppe hoch zu meinem Zimmer. Mum schloss die Tür, als sie sicher war, dass ich lernen würde. Tat ich auch, in einem anderen Sinne. Ich zog das dunkelgrün eingebundene Buch aus der untersten Schublade. Robertos Buch. Ich kannte jede Notiz und jedes Statement auswendig, doch las ich die Beschreibungen von Taktiken, Strategien und Schüssen immer wieder. Irgendwann musste ich sie doch im Schlaf können, oder? Genug Zeit hatte ich ja... leider.
 

"Mhm, sieht gut aus", lobte ich und setzte mich an den gedeckten Tisch. "Wann kommt Papa eigentlich zurück?"

Mein Vater machte seit einer Zeit eine Umschulung als Bankkaufmann und deshalb nicht so oft zu Hause. Er blieb bei Tagen, an den es spät wurde, bei einem Freund.

"Heute Abend, hoffe ich. Aber ich denke erst sehr spät."

Ich nickte. Seit die Arbeitslage so schlecht ist, wie im Moment, hat sich mein Vater verändert. Ich soll einen guten Abschluss machen, einen guten Job und Fußball nur als mein Hobby ansehen. Er will nicht, dass es so endet wie bei ihm. Womit er meint, dass man sich umschulen muss (zu einem Beruf, den man nicht haben will), weil man in seinem eigentlich Beruf keinen Job mehr kriegt. Zwar beteuerte ich mehrmals, dass ich doch noch den Fußball hätte, doch das alleine, wäre noch viel unsicherer, meinte er. Nun ja, meinte er und meine Mutter riss er natürlich total mit.

"Wann kommt der Notenbrief an?", erkundigte sich meine Mutter.

"Wie immer denke ich, morgen", doch es interessierte mich kaum, denn morgen war endlich wieder Mittwoch und ich durfte endlich wieder Fußballspielen. Endlich.
 

"Danke, Ohzora. Sehr gelungene Hausaufgabe würde ich meinen", rühmte der Lehrer meinen Aufsatz. Er sah auf die Uhr. "Nun gut. Dann erzähl ich es euch eben schon. Heute kommt eine neue Schülerin in unsere Klasse. Sie heißt Mary Nacasami und wie ihr sechzehn-" Ein zaghafte Klopfen erklang. "Bitte, bitte."

Mary Nacasami trat ein. Sie hatte auffällige schwarze Locken und umwerfende tiefblaue Augen. Sie wirkte sehr elegant in einem cremeweißen Kleid und einem schwarzen Schal. Ein Mann in Anzug begleitete sie. Er trug die Tasche.

Sie lächelte in die Klasse. Dann sah sie zum Lehrer.

"Guten Tag. Misano, mein Name. Miss Nacasami, wenn ich richtig liege."

"Sie liegen, Herr Misano", sie verneigte sich kurz vor der Klasse. "Mary Nacasami. Ich komme aus Spanien, freut mich euch kennen zulernen."

"Wenn sie dort platzt nehmen würden", bot der Lehrer ihr den Platz neben mir an. Hinter ihr setzte sich der Mann hin. Was lief denn hier? Der Lehrer nannte sie "Miss" und "Sie"? Was?
 

"Nein, nein. Meine Eltern sind Herzogen. Mein Vater ist wegen der besseren Verbindungen zu den östlichen Ländern hier", hörte ich sie nach dem Unterricht reden, doch mir war es egal. Ich wollte einfach weg.

Ich holte meine Trainingstasche aus dem Spind und sprintete ein paar Straßen weiter zum Sportplatz, wo ich mich mit Ryo und den anderen traf.

"Auch mal wieder da?", neckte er, obwohl er von meinen familiären Regelungen wusste. Ich zog mich schnell um und stellte mich zu den anderen.

"Lass uns spielen, ja?", bat ich matt. Ich lief in die linke Hälfte und kickte mit dem Ball. Irgendwie fühlte ich sich leer, wie in einem Loch. Woraus bestand mein Leben denn noch? Fußball könne ich jetzt unmöglich sagen.

Die Jungs teilten sich ein. Ryo stellte sich zu mir.

"Alles klar?"

Ich nickte und seufzte gleichzeitig. Ich war nun irgendwie nicht mehr in der Stimmung. Ich konnte meiner Leidenschaft nicht dann nachgehen, wann ich wollte. Es gab Zeiten, wo ich das durfte. Aber irgendwie war das nicht dasselbe. Alles war verplant und geplant. Nichts mehr spontan. Der Spaß kam zu kurz. Ein Pfiff, doch ich blieb stehen. Es hatte alles an Reiz verloren. Der Ehrgeiz war nicht da. Nicht so wie damals, nicht-

Urplötzlich schoss ein Ball auf mich zu. Ich reagierte nicht. Ich wich nicht aus. Der Ball traf mich hart im Gesicht. Taki hatte ihn geschossen. Ich fand sich auf allen Vieren im Dreck wieder. Meine Wange brannte. Das war's. So weit war's gekommen. Nein, so konnte es nicht weiter gehen. So konnte ich nicht leben.

Ich stand auf und hörte die Stimmen der anderen kaum. Auch nicht, als ich wortlos vom Platz stapfte. Keiner folgte mir. Das war auch gut so.

Ich setzte mich in der Umkleide auf die Bank. Ich wollte spielen, meinen Fußball leben, aber es war, als ob ich in einem goldenen Käfig sein. Erlaubt war es, machen durfte ich es nicht. Verrückt wie?

"Tsubasa?", erklang eine Stimme. Ich sah nicht hoch. Es war sicher Ryo. Jemand legte die Hand auf meine Schulter und rüttelte mich leicht.

"Roberto?", sagte ich verwundert. Nein, nein, das- Roberto kniete vor mir.

"Hey Tsubasa, was war das denn vorhin für ein Auftritt? Was ist los mit dir? Ich dachte, ich komme nach Japan, besuche dich und schau mir an, wie du dich entwickelt hast. Aber was finde ich hier vor? Tsubasa, was ist los?", fragte Roberto nachdrücklich und schüttelte mich kurz.

"Ich kann nicht. Es geht nicht mehr. Es geht so nicht mehr!", verdeutlichte ich verzweifelt. "Es tut mir Leid." Ich ging raus aus der Kabine. Meine Sachen unterm Arm. Roberto folgte mir nicht. Ich lief nach Hause. Ohne Ball vor den Füßen. Meine Eltern bemerkten mich nicht. Es war auch besser so. Ich legte mich aufs Bett. Was- was war bloß los mit mir?
 

Roberto wohnte nun wieder bei uns, wie mir meine Mutter am morgen berichtete. Nur kurz. Roberto wollte einige Freunde hier besuchen. Er würde heute Abend erst wiederkommen. Ich hatte bloß genickt, nichts weiter.
 

"Ohzora, hier bitte. Namen darauf schreiben, Thema abschreiben und mir nach der Stunde vorne aufs Pult legen bitte. Miss Nacasami, für sie gilt- ach herrje, es tut mir Leid", entschuldigte sich der Lehrer peinlich berührt, "für sie habe ich kein Referatthema mehr", er überlegte zeitweilig, während die Klasse tuschelte. Das tuscheln wurde noch gesteigert, als der Lehrer sagte: "Nun gut, Ohzora, arbeiten sie bitte mit Miss Nacasami an dem Referat zusammen."

Ich sah automatisch nach links, wo sie saß. Sie lächelte mich an. Ich hatte eigentlich kein Interesse mit ihr zu arbeiten. Na gut, es soll wohl so sein.

Plötzlich beugte sie sich zu mir und flüsterte, während sie mir unauffällig einen Zettel reichte: "Hier, meine Adresse. Komm heute Nachmittag doch zu mir, wegen dem Referat."

"Okay", würgte ich hervor. Ich wollte nicht schon wieder nicken.
 

"Ich verspreche es, ich nehme auch keinen Fußball mit. Ich muss wirklich zu ihr. Wir müssen ein Referat machen. Ach, dann ruf doch den Lehrer an, wenn du mir nicht glaubst!!", rief ich dann und knallte die Tür hinter mir. Jetzt war meine Laune noch tiefer gesunken!

Ich sah auf den Zettel. War wohl nicht weit von hier. Ich lief weiter. Tatsächlich, dort drüben war es. Ein riesiges Anwesen. Na ja, als Herzogen besitzt man wohl so etwas. Ich trat heran und wollte das Tor öffnen, doch es war verschlossen. Ich rüttelte daran, nein es war verschlossen.

"Guten Tag, was wünschen sie bitte?", sagte eine Stimme aus einem Lautsprecher.

"Ähm, ich bin mit Mary verabredet. Mein Name ist Tsubasa Ohzora", erklärte ich irritiert ins Nichts. Wenn mich jetzt jemand sieht, dachte ich, erklärt dieser mich für verrückt!

Das Tor öffnete sich. Ein Kiesweg führte zu dem Anwesen. Rechts und links davon Blumenwiesen. Weiter entfernt sind viele Bäume, ich glaube es sind Äpfelbäume.

"Huhu! Tsubasa!", rief jemand. Mary hockte in links in der Blumenwiese. Sie trug dasselbe cremefarbene Kleid wie heut früh. In der Hand ein Strauß schönster Blumen. Sie hielt ihn in der linken Hand, mit der rechten Hand hielt sie ihr Kleid hoch. Als sie ankam, war sie leicht außer Atem.

"Hallo", sagte sie und hielt mir ihren Handrücken entgegen. Ich schüttelte ihr nur die Hand. "Ach Entschuldigung, wie unangenehm. Du musst mir natürlich nicht die Hand küssen", sie kam näher und wisperte, "ich hasse diese Hofzeremonielle."

Sie fasste mich am Arm und bugsierte mich in das Haus. Ein paar Männer und Frauen kamen ihnen entgegen, sie verneigten sich kurz, Mary nickte und sie, wie wir, gingen weiter.

"Musst du hier immer so sein?", fragte ich verwirrt, als sie die Tür hinter uns schloss. "Ich meine so, so-"

"So höflich, damenhaft, edel? Meinst du das?", fragte sie mit einem schönen Lächeln. "Entschuldige mich kurz, mein Zimmer ist der einzige Ort, an dem ich nicht so gekleidet sein muss."

Sie verschwand im Nebenzimmer. Reichlich durcheinander sammelte ich meine Eindrücke. Sie war eigentlich ganz nett. Vielleicht waren die Umstände, also diese Umstände, nicht so ganz positiv für andere Leute.

"Da bin ich wieder", sagte sie und legte ihre Haarpracht in einen Pferdeschwanz. Nun trug sie eine dreiviertel Jeans, Schlappen und rotes betonendes Halb-Ärmel T-Shirt.

"Steht dir viel besser", plapperte ich plötzlich.

Sie zog die Augenbrauen hoch und setzte sich zu mir an den Tisch. "Oh, danke. So was höre ich in meinen Kreisen selten", sie wiegte ihren Kopf hin und her. "Okay, nie."

Ich schob ihr wortlos ein Buch zu und seufzte: "Französische Revolution ist unser Thema."

"Eigentlich hab ich gar keine Lust etwas für die Schule zu tun. Mach ich eigentlich nie."

Ich runzelte die Stirn. "Aber du hast doch so gute Noten auf deinem letzten Zeugnis gehabt, hat der Lehrer gesagt", wunderte ich mich.

Sie grinste. "Ich lerne täglich eine Stunde mit Privatlehrern, die die Lehrpläne bekommen. Nun ja und wir lernen auch oft vor", sie zwinkerte mir zu, "und wenn ich dann noch fragen habe, gehe ich zu meinen Eltern. Meine Mutter hat Naturwissenschaft studiert und mein Vater Politikwissenschaften und Mathematik."

Nicht schlecht, dachte ich.

"Du bist Fußballer, oder? Die Mädels aus deiner Klasse haben total von dir geschwärmt, als wärst du ein Star", sie lehnte sich auf die rechte Handfläche, "bist du?"

"Ein Star? Ach nein, ich, ich-", das leere Gefühl machte sich breit, "spiele gelegentlich Fußball."

"Für gelegentlich waren die Damen aber-"

"Können wir das Thema wechseln!!", forderte ich und schlug mit der Faust auf den Tisch. Mary wich zurück.

"'Schuldigung", nuschelte ich.

"Ist alles okay mit dir?", fragte sie vorsichtig.

"Ja", sagte ich mit einer ruhigen Stimme, die nicht wollte, wieder laut zu werden. "Können wir anfangen?"

Mary nickte. "Okay!"
 

Ich blieb fast zweieinhalb Stunden. Den Rest wollten wir zu Hause machen, hatten wir beschlossen und uns dann noch mal zum Korrekturlesen treffen.

"Willst du zum Abendessen bleiben? Meine Eltern sind mal wieder nicht da... und alleine an dem großen Tisch- hast du Lust?", bat Mary, "anders gefragt: Hast du Hunger?"

Eigentlich ja und Lust... eigentlich nein, dachte ich.

"Okay, gut, wenn du möchtest", gab ich nach.

"Schön", sagte sie und küsste mich unerwartet auf die Wange, "ich muss mich nur noch umziehen, du weißt schon."

Ich nickte leicht. Hatte sie mich gerade geküsst? Hatte ich das zugelassen? Das Chaos ist perfekt! Ne Adelstochter die mich küsst und Eltern die mir meine Leidenschaft eingrenzen und mich zum Streber machen!!

"Können wir?", sagte sie, wieder in Robe.

Sie lief vor. Etliche Treppen rauf und runter, etliche Gänge kreuz und schräg, bis ein Bediensteter ihr eine Tür öffnete, worin sich ein wirklich großer Tisch befand. An den Wänden reihten sich die Diener auf. Sie begannen zu servieren, als wir uns gerade gesetzt hatten.

Es schmeckte gut, aber ich hätte daran denken sollen, wo ich bin und wie es dort zu essen gibt. Zwanzig Häppchen. Die müssen anscheinend zu viele Teller und eine große Spülmaschine haben, witzelte ich und grinste.

"Was ist?", fragte Mary, die mein Grinsen sah und selber grinste.

"Nichts", meinte ich nur kopfschüttelnd. Das wäre unhöflich!

"Miss, verzeihen sie. Graf Jean Jack de Reoll ist gerade angekommen", verkündete ein Diener, der gerade ins Speisezimmer eingetreten ist.

Mary schluckte ihren Bissen runter und antwortete: "Lassen sie ihn eintreten", sagte sie und stand auf. Zugleich kam der Graf hinein. Ich staunte. Er war nicht viel älter aus ich. Er küsste Marys Hand, dann umarmte er sie, dann küsste er ihre Lippen. Ich fühlte mich merklich fremd. Wer war er? Ihr Bruder? Nein! Aber.. in diesem Moment sah ich einen goldenen Ring von ihrer Hand aufblitzten, während sie sich küssten. Ihr Mann?

Ich ließ alles stehen und stand auf. Chrm, machte ich. Mary und der Graf schreckten auseinander.

"Wir sehen uns dann", sagte ich, bevor sie (oder viel schlimmer er) etwas sagen konnten und lief schnellen Schrittes raus, aus dem Zimmer, aus dem Haus, weg von dem Grundstück.

Was will sie eigentlich?
 

"Hey, hey, hey! Nicht so eilig, junger Mann!", rief mein Vater, als ich die Treppe herauf wollte. Oh, oh, jetzt gibt's eine Standpauke, dachte ich und wandte mich selbstsicher um.

"Du weißt wie spät es ist? Wir haben uns große Sorgen gemacht!", schrie er.

"Ich hatte zutun. Schulisch!", setzte ich schnell nach.

"Ach ja? Knapp drei Stunden, oder wie? Du wirst immer besser, man merkt gar nicht, dass du Fußball spielen warst. Kein Dreck, kein Schweißgeruch-"

"Ich war nicht kicken und jetzt lass mich zufrieden!", schrie ich. Ich konnte diese Vorurteile und diese Kontrollen nicht mehr haben. Ich hatte es so satt!!

"Ich will keinen Fußball mehr spielen! Nie, nie wieder!!"

IT'S MY LIFE- WITHOUT YOU!

Halloooooo!!!! ^^ Jaja, es geht ma wieda weita ^^ hab das nächste Kap auch schon fast fertig. Schönen Karneval! *Fane*
 

Plötzlich betrat Roberto den Raum.

"Guten Abend, Roberto", grüßte meine Mutter.

"Ich gehe hoch", murmelte ich und wurde nicht zurückgehalten und später auch nicht gestört. Ich könnte es nicht ertragen mir jetzt Moralpredigten anzuhören. Mein Entschluss stand fest. Ganz oder gar nicht, aber nicht nur so halb. Na ja, "nie wieder"? Hab ich das gesagt? War das vielleicht ein wenig voreilig? Eigentlich wollte ich ja nur aufhören, bis das Schuljahr rum ist. Ich stand auf, um mir den Telefonhörer zu holen, schließlich musste ich Ryo Bescheid sagen, dass ich nun nicht mehr kam, doch fast am Wohnzimmer angelangt, hörte ich Stimmen.

"Yusoku, Shisa, bitte, denkt doch mal! Ihr habt Tsubasa doch immer so unterstützt, wenn er Fußball spielte, wisst ihr nicht mehr? Er hat dreimal die Nationalmannschaft als Captain mit seiner Mannschaft gewonnen. Er hat Weltklasse! Tsubasa kann ein Star werden. Er hat alles, was ein echter Profi braucht. Glaubt mir, ich weiß es, ich selbst war einer und trainiere sie heute. Tsubasa kann ganz groß werden, er-"

"Roberto, unser Entschluss steht fest", unterbrach mein Vater Roberto, "Tsubasa soll sich auf die Schule und das Berufsleben konzentrieren. Es ist viel zu wackelig, Fußballstar zu werden. Du brauchst heute einen anständigen Job, sie mich an. Ich will nicht, dass mein Sohn später auch so dasteht. Wir haben ihm den Fußball ja auch nicht ganz verboten, nur-"

"Ihr versteht es nicht!", rief Roberto nun dazwischen, "Ihr ward nie Fußballer! Ihr könnt das gar nicht nachvollziehen, wie sich Tsubasa fühlt. Ihm wird sein größter Lebensinhalt genommen!! Dann eben eingegrenzt", ergänzte er, "wie auch immer."

Stille trat ein. Roberto setzt sich so für mich ein, wo ich doch nie wieder-

"Ich bin nicht nach Japan gekommen, um mit euch zu streiten. Ich wollte mir Tsubasas Entwicklung ansehen und ihn fragen, ob er mit mir nach Brasilien kommen will!!"

Ich trat hervor.

"Tsubasa, hast du-", begann meine Mutter.

"Roberto, nettes Angebot, aber du musst allein wieder zurück. Ich werde keinen Fußball mehr spielen. Es ist nicht dasselbe, wie es vor ein paar Monaten noch war."

"Tsu-Tsubasa, ich erkenne dich kaum wieder. Aber ich dachte, Brasilien, Brasilien wäre dein Traum?!", setzte Roberto nach.

"Nun, vielleicht nicht mehr", sagte ich leise, wand mich ab, nahm den Hörer mit und lief rauf auf mein Zimmer.

"Ishizaki, hallo?"

"Guten Tag, Frau Ishizaki, Tsubasa hier. Ähm, kann ich Ryo sprechen?"

"Aber sicher", antwortete diese.

"Hey Tsubasa, was gibt's?", hörte ich dann Ryos Stimme.

"Ich werde nicht mehr zum Fußball spielen kommen", erklärte ich knapp.

Ryo zögerte kurz. "Oh, haben dir das deine Eltern etwa auch verboten?"

"Nein", sagte ich und wusste, dass Ryo nun überrascht drein sah, "ich werde den Fußball aufgeben. Ich will nicht mehr spielen. Sag den anderen-"

"Tsubasa!"

"-bitte bescheid, ja?" Ich legte auf. Kurz und schmerzlos, dachte ich. Nun war es endgültig.

Ich überlegte, was ich jetzt tun sollte. Nun hatte ich Zeit. Ich setzte mich an den Schreibtisch und schrieb Sanae folgendes:

Liebe Sanae,

wie geht es dir in Thailand? Du hast gar nichts von dir hören lassen, daher denke ich, dass es dir gut geht. Bei mir ist alles okay. Wir haben jetzt eine Neue in der Klasse. Mary Nacasami, eine verzogene Herzogentochter und wahrscheinlich schon verheiratet. Sie sitzt auf deinem Platz. Leider. Tja, es wäre schön dich mal wieder zu treffen. Also, wenn du mal in Japan bist, lass mal was von dir hören.

Tsubasa
 

Bewusst schrieb ich nichts über Fußball. Sie wird sich zwar wundern, aber ich hatte keine Lust das Thema von neu wieder aufzukauen. Ich schreckte hoch, als es auf einmal klingelte. Ich verschloss den Brief, legte ihn in die Schublade und sah die Treppe runter. Ich hörte meine Mutter reden: "Natürlich ist er da, komm doch rein."

Langsam erkannte ich die Silhouette. Ryo sah hoch zu mir.

"Tach", sagte er kühl.

Mein Vater kam aus dem Wohnzimmer dazu: "Oh hallo Ryo, wie geht's?"

"Gut", sagte er knapp und ließ nicht die Augen von mir, während ich langsam auf ihn zuschritt.

"Was gibt's?", fragte ich selbstverständlich und möglichst locker.

Ryo schnaubte, kam ein Stück auf mich zu und boxte mir mit der rechten Faust ins Gesicht. "Das ist für deine Dreistigkeit und das", er schlug wieder auf mich ein, "ist für den Fußball", er hob den Zeigefinger, "den du verraten hast!!", schrie er und lief raus.

Meine Eltern starrten mich an.

"Ich werde sofort-", sagte mein Vater und machte Anstalten hinterher zu rennen.

"Nein, warte! Bitte bleib hier!", rief ich schnell, "Er hat ja recht", meinte ich noch und ging wieder in mein Zimmer. Er hat ja recht...
 

Ich schlenderte zur Schule. Rechts von mir kam ein kleiner Junge mit seiner Schwester aus dem Haus. Er hatte einen Ball in der Hand, sie ein kleines Püppchen.

"Bleib hier! Ich will mit dir spielen!", sagte sie und wedelte mit der Puppe.

"Ja dann tu das, ich geh Fußball spielen", sagte er Junge darauf.

"Ach du, du kannst das doch gar nicht!", fand das Mädchen.

"Wohl, ich werde bald mal der Beste von der Welt, kannst du mir glauben. Ich schieße nur Tore", rief der kleine Junge und flitzte um das Haus in den Garten.

Er hat einen Traum, wobei er vielleicht mal fünf Jahre alt ist. Aber war es bei mir nicht auch so?

Plötzlich ging links, ein Stück weiter, wieder die Tür auf. Ich hatte gar nicht mehr bemerkt, wo ich war. Ryo ging auf die Straße. Er bemerkte mich. Bevor ich etwas sagen konnte, blickte er mich hasserfüllt an und wand sich ab. Ich musste das klären!

"Ryo, Ryo bitte warte! Hör zu", begann ich, als ich ihn eingeholt hatte, "du hast es leicht, du kannst Fußball spielen, wann du willst! Ich nicht! Versteh mich doch", flehte ich verzweifelt. Wie sollte ich es ihm erklären? Er hatte diese Probleme nicht.

"Du hast den Fußball und uns verraten!", sagte er bösartig und schlug einen anderen Weg zur Schule ein. Er hatte anscheinend keinen Gesprächsbedarf mit mir. Mein bester Freund, mein ältester Freund, durch den ich hier in Nankatsu Fußball spielen konnte!
 

"Kommst du heute zu mir? Ich bin fertig mit meinem Teil", sagte Mary süßlich und berührte absichtlich meine Hand.

"Ja, klar", sagte ich nur. Das müsste ich dann heute auch noch machen.

"Hmm, um vier, ja?", sagte sie und rückte mit ihrem Gesicht näher an mich heran.

Ich nickte und beachtete sie kaum. Was will sie?

Wir liefen den Gang weiter. Sie küsste mich auf die Wange.

"Nur so", war ihre Erklärung, "du bist irgendwie niedlich."

"Sag mal, was willst du eigentlich von mir? Nur weil du sonst alles kriegst, verwöhntes Prinzesschen, musst du lange nicht meinen, dass das bei mir genauso geht!", sprach ich meinen ganzen Frust aus. Sie blieb kurz stehen. Ich ging weiter.

"Das war doch gar nicht so gemeint! Magst du mich gar nicht?", sagte sie auf eine für sie ziemlich unelegante Weise.

"Nein, du nervst! Lass mich gefälligst in Ruhe! Ich habe echt andere Probleme als Weiber!", fauchte ich sie unwirsch an. Sie blieb endgültig stehen. Ich drehte mich nicht mehr um und kümmerte mich auch nicht mehr darum, wo sie hingegangen ist. Ich hatte heute Nachmittag viel zu tun. Sehr viel. So viel, dass ich mich gut, ablenken konnte.
 

Auf meinen Schreibtisch lag ein Brief. Ein Brief der nur von Sanae sein konnte:

Lieber Tsubasa!

Bist du's wirklich? Du hast nicht einen Satz über dein Fußball und -training geschrieben. Bist du krank? Hattest du eine Gehirnwäsche?! Nächstes Mal will ich einen ausgiebigen Bericht von deinem Fußballtraining, von Ryo und den anderen und von deinem Fußballtrainer-
 

Ich schmiss ihn unters Bett. Fußball hier, Fußball da, ich kann es nicht mehr hören. Warum verstehen die das alle nicht?
 

Bei Mary war es nicht besser. Sie redete die ganze Zeit auf mich ein und laberte und laberte. Kann sie nicht mal die Klappe halten. Wenn interessierte es, dass sie Klavierpreise gewonnen hatte, diese Woche drei Kilo abgenommen hatte und bald bei einer Misswahl teilnehmen wollte und-

Mein Gott, die hat die ganze Zeit nur gesabbelt und hinter haben wir geknutscht. Sie hatte sehr weiche Lippen und ein strahlendes Leuchten in den Augen, dass ich total faszinierend fand. Sie war sehr zärtlich.

"Mary, du bist verheiratet", erinnerte ich sie in unserer Knutscherei.

"Nur verlobt", gab sie keuchend zurück, "zwangsweise."

Sie fuhr mit den Händen durch meine Haare. "Du bist total süß", hauchte sie.

Sollte ich das jetzt auch sagen? Log ich dann? Ich küsste sie weiter.

Es musste so kommen. Während wir ineinander verschlungen waren, wurde die Tür geöffnet. Es musste so kommen. Marys Verlobter stand in der Tür. Sprachlos.

Wir erschraken und gingen wieder auseinander. Wie peinlich, dachte ich.

"Mary", sagte er vornehm, "kann ich dich draußen mal kurz sprechen?"

Mary lächelte hinterlistig: "Natürlich", zwitscherte sie falsch.

Ich weiß nicht, was sie geredet haben, da sie nicht vor der Tür standen, sondern wohl in einen anderen Raum gegangen waren. Gelegentlich hörte man nur laute Stimme und einmal auch Geklirre (Nahmen sie jetzt, dass Haus auseinander?, dachte ich in diesem Moment). So eingebildet es scheinen mag, ich fühlte mich keiner Schuld bewusst. Sie hatte doch damit angefangen. Sie muss wissen wie weit sie gehen kann und darf. Es dauerte lange und sie kam wieder, aber ohne Ring.

"Alles in Ordnung?", fragte ich deshalb.

"Ach, das übliche. Wir haben die Verlobung gebrochen, die unsere Eltern arrangiert haben", sagte sie locker, "ich habe ihm gesagt, ich will meine Freiheit, aber das kapieren die ja alle nicht."

"Kenn ich", gab ich offen zu.

"W-Wie?"

"Na ja, dass mich die anderen nicht verstehen. Also in Bezug auf meine Freiheit", setzte ich nach.

Sie zog die Augenbrauen unwissend zusammen.

"Nicht so wichtig", sagte ich schließlich, "ach übrigens, dein Referattext ist gut."
 

Ich saß mit den Händen meinen Kopf stützend an meinem Schreibtisch und starrte auf die Oberfläche. Was war im Moment nur los? Ich wollte doch gar nichts von ihr! Okay, sie war nett und wenn ich ehrlich war auch ungemein süß, aber das war's auch. Ich sollte mich mehr auf die Schule konzentrieren, dachte ich dann, bevor es "Fußball" in mir pocherte. Ich schüttelte meinen Kopf. Weg, weg mit diesen Gedanken!, verbot ich mir, als mein Blick auf Robertos Buch fiel, dass aus der halb geöffneten Schublade herauslugte. Ich schloss sie.
 

Die Nacht darauf war schrecklich. Ich träumte wirres Zeug. Von Roberto, Brasilien, Ryo, Fußball... na ja und auch von Sanae. Schweißgebadet ging ich zum Frühstück. Samstag endlich.

"Morgen", gähnte ich. Roberto saß auf seinen Kaffee konzentriert am Frühstückstisch. Mum stand am Herd. Sie machte Ei. Roberto blickte kurz zu mir, dann senkte er den Blick wieder zurück in seine Tasse. Ich setzte mich. Das wird ja ein tolles (stilles) Frühstück werden. Mein Vater schlief auch noch.

"Ich werde heute Abend abreisen, Tsubasa", sagte Roberto, dann, als ich zu essen begann, zu meinem Überraschen. "Ich lasse dir meine Adresse da", er schob mir, ohne mich anzusehen einen Brief hin, "aber komm nur", er sah mich plötzlich eindringlich an, "wenn du wirklich mit ganzem Herzen in Begriff bist, Profi zu werden!!"

"Aber, Roberto-", schaltete sich meine Mutter ein. Meine Eltern wollten dies mit allen Mitteln verhindern.

"Vielen Dank für ihre Gastfreundschaft", sagte Roberto aber, "du hast das Zeug dazu", sagte er noch zu mir, stand auf und ging.
 

Ich musste es wagen. Ich brauchte Klarheit.

Leise öffnete ich das Fenstern und warf einen Beutel mit einem Ball und Fußballschuhen und anderen diversen Sachen raus. Ich sprang hinterher und landete wie Katzen auf Samtpfoten auf dem Boden. Ich schlich mich durch den Garten, durch den Hinterausgang und durch die anderen Gärten rüber zum Fußballfeld. So umging ich die Straßen und Gassen, wo ich meinen Vater oder andere Leute hätte treffen können.

Niemand war auf dem Platz. Gut so, dachte ich. Ich stellte mich ungefähr fünfzehn Meter vom Tor entfernt, nahm Anlauf... der Topspin saß. Eine Welle erster Erleichterung durchflutete mich. Meine persönliche erste Hürde war überstanden. Ich sammelte Stöcke und legte sie in einem Parcours, sehr eng und dribbelte drum herum. Zufrieden fand ich mich am anderen Ende wieder. Ich lief dann Feld einwärts um den Bus zu nehmen, nach Toho.
 

Mehrmals klingelte ich bei "Hyuga".

"Tsubasa, hallo, was machst du denn hier?", öffnete Kojiro mir, im Rücken seine Geschwister.

"Tut mir leid, dass ich so unerwartet reinplatze, aber ich brauche deine Hilfe. Darf ich reinkommen?", bat ich und Kojiro gab mir den Weg frei.

"Was gibt's alter Freund?", sagte er freundlich und bot mir einen Schluck Tee an.

"Kannst du ein Spiel organisieren? Toho gegen irgendwen, ich werde dann bei den anderen mitspielen. Ein Trainingspiel du weißt schon", bat ich wiederum.

Kojiro sah mich fragend an. "Sicher, aber weshalb?"

"Es hört sich blöd an, aber ich muss wieder zum Fußball finden. Du verstehst mich sicher... meine Leidenschaft entdecken, um mit Roberto nach Brasilien zu gehen. Meine Eltern haben mich seit drei Monaten nicht gelassen", erklärte ich.

Kojiro klopfte mir auf die Schulter. "Aber klar, was tut man nicht alles, um in der Nationalmannschaft eine würdige Nummer Zehn zu haben, nicht wahr?", sagte er lächelnd und zwinkerte mir zu. Auch ich musste lächeln.
 

Kojiro war sehr freundlich. Er half mir, wo er nur konnte. Schließlich fand das Match statt. Toho gegen Mikawa (plus mir). Nervös zog ich mich um. Dieses Spiel war entscheidend. Vielleicht entscheidender als alles andere in meinem Leben. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Ich muss mir selbst Beweisen, dass ich das Zeug dazu hab und das ich guten Gewissens nach Brasilien fliegen kann.

"Fertig?", fragte mich Kojiro.

Ich nickte und wir betraten mit unseren Mannschaften das Spielfeld.
 

"Yes!", rief ich nach meinem fünften Tor und der Schlusspfiff ertönte. Wir hatten mit 5:2 gewonnen. Ich klopfte Kojiro auf die Schulter. "Du hast mich gewinnen lassen. Wo war der Tiger?"

"Ja, stimmt", gestand Kojiro. "Hättest du verloren, hättest du doch nie den Entschluss gefasst nach Brasilien zu fliegen, nicht wahr?"

"Woher-"

"Nimm's mir nicht übel, aber deine Mutter hatte angerufen und ich hab ihr gesagt, dass du hier bist, aber sie eindringlich gebeten nicht herzukommen. Sie hat mir von dem Streit und Robertos Angebot und so erzählt."

Ich senkte den Blick, sah dann aber wieder lächelnd auf. "Schon okay. Ich werde jetzt nach Hause fahren und dann zu Roberto nach Brasilien."

"Na dann, Kumpel, mach's gut und schick mal ne Karte!", sagte er grinsend.
 

Ich atmete tief ein und aus und schloss die Tür leise auf. Im Flur war es dunkel. Ich stolperte hindurch und sah ins Wohnzimmer.

"Tsubasa, Tsubasa!", rief meine Mutter und umarmte mich stürmisch.

"Hi", sagte ich nur, als mir es plötzlich die Sprache verschlug. Sanae!! Sanae saß dort auf dem Stuhl. Sie wand sich langsam zu mir um. Sie lächelte. Sie kam auf mich zu.

"Hallo", sagte ich und gab ihr die Hand. Bei genauerem Hinsehen glitzerten ihren Augen glasig. Sie fiel mir um den Hals.

"Oh Tsubasa!", schluchzte sie plötzlich. "Ich überrede meine Eltern Verwandte zu besuchen, komme hierher und deine Eltern sagen mir, dass du weg wärst! Ich hab mir solche Sorgen gemacht!"

"Es- es ist alles in Ordnung", erklärte ich.

"Nein, ist es nicht", widersprach mein Vater.

"Doch!", widersetzte ich mich, "Jetzt ist wieder alles in Ordnung. Ich werde zu Roberto nach Brasilien fahren."

"Nein, dass wirst du nicht! ", widersprach mein Vater, "Schon gar nicht, bevor du nicht die Schule zu Ende gemacht hast."

"Das ist mir egal!", sagte ich dickköpfig. "Es ist mein Leben und ich werde sicherlich nicht noch drei Monate warten und mich hier von euch einbunkern lassen!", stellte ich meine Position dar und ging mit meinen Sachen hoch in mein Zimmer. Sie werden mich nicht aufhalten, ich werde nicht nachgeben, nie! Übereifrig begann ich schon mal zu packen und nahm Robertos Brief zur Hand. Doch ich entdeckte nicht nur seine Adresse, sondern auch noch drei 500 Euroscheine. Muss ich mir darum keine Sorgen machen, dachte ich erleichtert und packte weiter. Ich würde nicht viel Gepäck mitnehmen. Zumindest nicht viele Klamotten. Ich würde mir drüben von meinem Gehalt, dass ich hoffentlich bekam, wenn ich bei einem Verein dort spielte. Ich legte meine Fußballschuhe, meinen Trainingsanzug, zwei Trikots und Hosen dazu und -natürlich- Robertos Buch sorgfältig in die Tasche.

Wie es kommen musste, klopfte es. "Ja", brummte ich.

"Darf ich reinkommen?", sagte eine angenehme Stimme vor der Tür.

"Ja", sagte ich wieder nur.

"Es ist schön dich wieder zu sehen", sagte sie und legte eine kurze Pause ein, in der sie mich eindringlich anstarrte. Ich packte weiter. "Aber findest du es nicht etwas voreilig, die Schule so sausen zu lassen?"

"Haben dich meine Eltern geschickt und mir das zu verklickern?!"

"Ja, das wollten sie, aber es ist auch meine Meinung. Drei Monate, dann denken deine Eltern sicher ganz ander-"

"Von wegen!", fuhr ich sie an, "wenn es nach denen ging sollte ich studieren, mehrere Doktortitel machen-"

"Das glaube ich nicht, sie kennen dein Talent!", versuchte Sanae mich zu überreden. Vergeblich.

"Ja und sie wollen nicht, dass ich etwas daraus mache und jetzt lass mich bitte allein. Ich möchte packen. Wenn es möglich ist, möchte ich heute Nacht noch fliegen."

"Darf ich mit?", fragte sie dann plötzlich, als sie schon halb aus der Tür war.

Ich sah fragend hoch. Was hatte sie gesagt? Was wollte sie?

"Was?!"

"Ob ich mit darf", wiederholte Sanae.

"Sag mal, spinnst du? Wir haben uns getrennt und jetzt machst du ein auf dicke Freundin. Tu mir einen Gefallen und verschwinde aus meinem Leben!"

Sanae öffnete den Mund, um etwas zu entgegen, doch ich fiel ihr ins Wort bevor sie überhaupt etwas gesagt hatte: "HAU AB!"

Das tat sie.

Im Eiltempo packte ich meine Sachen zusammen und floh wieder aus dem Fenster. Meine Eltern waren nicht mehr gekommen, auch Sanae nicht. Wahrscheinlich dachte sie, naiv wie sie waren, dass ich nach einer Stunde wieder runter kommen würde und alles wäre gut. Von wegen!

Ich lief weiter und stockte, als ein "Hallo, hallo, Tsubasa!", hinter mir erklang.

"Hallo", sah ich tonlos zu Mary. Sie sah perfekt aus. Das schwarze Abendkleid betont ihre Figur und schillerte im Licht.

"Na, so allein unterwegs", meinte sie und küsste mich prompt, "in meinem Schloss wird sich sicher ein Plätzchen für uns beide finden lassen. Oder meinst du nicht?"

Ich ließ mich treiben und folgte ihr.

"Woher kommst du eigentlich?", fiel mir plötzlich auf.

"Ach, nicht so wichtig. Adelsplemplem", murmelte sie und wir gingen durch den Hintereingang in das Haus. Schnell verzogen wir uns in ihr Zimmer. Es ging alles schnell. Sie zog mein Shirt und meine Hose aus. Unter ihrem Kleid lugten ein schwarzer Bh und ein schwarzer String hervor. Sie sah gut aus. Sehr gut. Es ging alles sehr schnell.

"Was?", sagte sie danach (!!), immer noch halbnackt. "Du wanderst aus und treibst es noch mit mir? Ich bin doch nicht deine Schlampe für mal eben. Ich liebe dich!"

"Ich dich nicht", meinte ich geschmacklos und wusste gar nicht wie er in diese Situation geraten war und was er gerade getan hatte. Aber er sagte ihr die Wahrheit.

"Ich komme mit", bestimmte sie dann plötzlich. "Dann wirst du mich lieben, Schatz."

"Was?", fragte ich mit belustigendem Unterton, da ich dachte sie verscherzt mich.

"Hier", sagte sie und drückte mehrere 1000 Euroscheine in die Hand und steckte selbst auch ein paar ein. "Wir können. Alles was ich brauche kaufe ich mir." Sie küsste mich innig und berührte mich, doch ich genoss es nun mehr kaum. Er liebte sie nicht. Sie war alles, aber nicht die, die ich liebte.

"Du kannst nicht mit, ich untersage dir das!"

"Du?", sagte sie nur und kroch über mich. Ich spürte sie. Tief.
 

"Ich hab die Tickets", sagte sie immer noch in ihrem schwarzen Abendkleid, dass so manche Augen auf uns richteten.

Ich nahm meines wortlos. Warum tat sie das? Was versprach sie sich davon? Gab es nun kein zurück mehr? Wirklicht nichts, dass mich von ihre befreite? Ich könnte einfach nicht einsteigen. Nein, dann würden mich meine Eltern schneller kriegen, als mir lieb war, wenn ich weiter hier aufhielt. Ich könnte- Es war zum in die Haare raufen. Was blieb mir übrig? Wir gingen durch die Kontrollen.

"Ich geh auf die Toilette", sagte ich matt und ergänzte, "Alleine!"

Sobald ich außer Sichtweite war lief ich zum nächsten Reisebüro. "Guten Tag, wann fliegt der Nächste nach Rio?"

"In zwei Stunden", sagte sie. Ich warf unauffällig einen Blick auf mein Ticket, dass war mein Flug. "Gut, stornieren sie bitte dieses Ticket."

Ich hielt es ihr hin. "Tut mir Leid, das geht nicht. Es würde keine Rücktritts-"

"Schon gut", meinte ich und zerriss es.

"Wie viele Plätze sind in der Maschine noch frei?", fragte ich schnell, die verdutzte Frau.

"Ähm, äh, drei Plätze."

"Danke", meinte ich und verließ das Reisebüro schnell. Ich würde mir ihres nehmen und einsteigen, da sie kein Ticket dann hatte, würde sie nicht in den Flieger kommen und weg war ich. Die drei Plätze würden auch noch weggehen.

"Du warst aber lange weg, Schatzi", sagte sie, mehr -Gott sei dank- nicht.
 

Der Flug wurde aufgerufen und mein Herz pochierte. Hoffentlich ging mein Plan auf.

"Komm, los, wir müssen gehen!", sagte sie.

"Warte kurz. Ich brauche noch Geld, kannst du mir was ziehen?", bat ich, obwohl es mir gewaltig gegen den Strich ging.

"Natürlich."

"Ich halte solange dein Ticket, nicht das du es noch verlierst. In der Nähe des Restaurants hab ich einen Geldautomaten gesehen", sagte ich schnell nahm ihr Ticket und entfernte mich langsam, nachdem sie mir den Rücken zugedreht hatte. Mein Herz schlug immer schnell. Jetzt durfte nur nichts mehr schief gehen. Meine Eingeweide zogen sich zusammen, als würde mein Oberkörper brennen.

"Ausweis", sagte der Mann. Ich zeigte neben meinem Ticket schnell meinen Ausweis vor. Ich zitterte. Ich stieg in den Bus, der über den Flughafen zu dem Flieger fuhr. Erleichtert starteten wir. Ohne Mary. Sie kann einem fast Leid, aber... jetzt, jetzt Roberto, jetzt fliege ich zu dir, ins Land des Fußballs!

I’VE MADE MY DECISION

I’VE MADE MY DECISION
 

„Roberto? Hallo?“

„Tsubasa, hallo, wie geht es dir?“

„Äh, gut, ähm, ich bin hier. In Rio.“

„Du- was?“

„Am Flughafen. Ich rufe vom Flughafen in Rio aus an.“

„Warte dort, ich komme!“ Er legte auf.
 

„It’s not allowed to play with a ball, Mister”, sprach mich plötzlich ein Securitymann an.

Ich nickte nur unmerklich und ging raus aus dem Flughafengebäude. Dort kickte ich sehnsüchtig weiter.

„Tsubasa“, rief jemand, jemand, den ich mehr als gut kannte. „Hier, zur Begrüßung“, rief Tsubasa danach und gab mir einen exzellenten Pass. Ich schoss weit nach links zurück. Durch den Drall landete er in Robertos Armen. Wie ich dann auch.

„Ich wusste, dass du kommst. Dafür kannte ich dich viel zu gut.“

„Roberto, ich will der Beste werden. Hier in Brasilien und ich verspreche dir, ich werde dafür jede freie Sekunde nutzen.“

„Ich wusste, dass du kommst.“
 

Roberto fuhr mit mir zu seinem Bungalow direkt am Strand. Sequesta war ein kleiner Vorort der Stadt Santo. Diese lag wiederum direkt neben Sao Paulo, wo Roberto arbeitete. Beim FC Vencer.

„Vencer? Warte, heißt das nicht… ist das nicht aus’m Spanischen… äh..“

„Na das üben wir aber noch. Es heißt ‚gewinnen’. Der richtige Verein also für dich, oder?“

Ich lächelte.

Sein Bungalow war zwar recht klein (zwei sehr kleine Schlafzimmer, ein Bad und ein Raum der als Flur, Wohnzimmer, Esszimmer und, etwas abgetrennt, auch als Küche diente) und nicht immer ordentlich, aber eigentlich ganz schön eingerichtet („Von meinem ersten Gehalt habe ich einen Innenarchitekten kommen lassen, sonst sähe es hier ganz anders aus, viel provisorischer!“).

Mein Zimmer war zu Strandseite ausgerichtet und beinhaltete nur ein Bett und ein Regal („Sorry, aber das Zimmer hatte ich nicht einrichten lassen, da ich noch nicht wusste, wozu es dienen soll.“).

Aber mir war es egal. Ich schmiss meine Tasche auf das Bett, zog mich rasch um und dribbelte in den AA-Raum (All around-Raum) zu Roberto.

„Na, du hast doch sicher Hunger, oder?“

Ich nickte.

„Aber du musst dich schon an die ‚normale’ Küche gewöhnen. Japanisch kann ich hier leider nicht zaubern.“

„Kein Problem. Lieber anderes Essen und Fußball, als andersrum“, sagte ich und half ihm beim Salatschneiden. „Wie sehen denn die Trainingspläne hier aus?“

„Du wirst dich wundern“, warnte Roberto mich vor, „Der FC Vencer geht nach der streng wissenschaftlichen Methode des 2-Tage-Systems. Sie soll, nach wissenschaftlichen Forschungen am ertragsreichsten sein.“

„Was- was bedeutet das nun konkret?“

„Das du einen Tag Training hast und an dem anderen gar nichts tust, aber wirklich gar nichts!“

Mir blieb der Mund offen stehen. „Was, ich trainiere nicht sieben Mal die Woche, sondern nur vier oder je nach dem nur drei Mal.“

Roberto reichte mir die Schüssel. „Genau und du darfst an dem Tag wirklich gar nichts tun, sind sie misstrauisch setzen sie auch Spitzel auf dich an. Kein Kraft-, kein Ausdauertraining, nichts“, er sah mein verwirrtes Gesicht, „daran wirst du dicht gewöhnen und es wird Früchte tragen glaub mir.“
 

Roberto erzählte mir, dass er dort Cheftrainer war, was aber nicht bedeutete, dass er uns und mich immer trainieren würde. Das würde auch oft einer der drei Co-Trainer tun.

„Aber keine Angst, die haben auch was drauf“, versicherte er mir.

Er hatte oft Sitzungen, Kongresse und Ähnliches.

An meinem ersten Tag lernte ich direkt Robertos Stellvertreter kennen, der eigentlich immer, wenn Roberto nicht da war, für das Training zuständig ist.

„Du weißt über unser TS, äh Trainingssystem bescheid?“, fragte Herr Sandes.

Ich nickte.

„Sehr gut. Auch für Roberto war es am Anfang nicht leicht, seine Zöglinge jeden zweiten Tag in Ruhe zulassen, aber das wirst du auch hinkriegen. Solltest du nicht, drohen dir Strafen. Wenn du meinst, dass du jeden Tag hartes Training machen musst, wirst du bei Spielen gesperrt! Du weißt Bescheid?“, erkundigte sicher Herr Sandes.

Ich nickte wiederum nur und nahm den Zeitplan entgegen. 6:00 bis 8:30 TE (Trainingseinheit, dachte ich). 8:30 bis 9:00 Frühstück. 9:00 bis 12:30 TE. 12:30 bis 13:00 Mittagessen. 13:00 bis 19:30 TE. 19:30 bis 20:00 Abendessen. 20:00 bis 22:30 freies Training/individuelles Training/TE. Nach 22:30 frei.

„Was bedeutet das?“, fragte ich und deutete auch die Zeit, nach dem Abendessen.

„Na ja, entweder, trainiert ihr unter Traineraufsicht eigenverantwortlich, oder ich picke mir ein paar raus, mit denen ich spezielles Training mache oder ich mache noch mal eine TE.“

Ich nickte.

„Ach, und wir nehmen keine Rücksicht auf Wochentage, geschweige denn Samstage oder Sonntage. Der Rhythmus ist alles zwei Tage, ohne Ausnahme. Morgen ist dann Training. Pünktlich hier am Platz“, sagte er und wand sich zu Roberto um, „bleibt dein Junge hier oder übernachtet er bei dir?“

„Ich denke er bleibt bei mir. Ich muss sowieso immer um 6:00 Uhr bei Chef sein, wegen den Spielerbesprechungen. Er wird pünktlich sein“, sagte Roberto und sah mich fragend an.

„Kein Problem“, meinte ich nur. Um ehrlich zu sein, dass war mir echt lieber.

Wir gingen wieder zum Parkplatz.

„Sandes ist echt okay. Streng, aber gerecht und kompetent. Ich schätze ihn sehr“, erklärte Roberto und schloss das Auto auf.

„Wohin fahren wir noch?“, wollte ich wissen, als ich erkannte, dass er nicht nach Hause fuhr.

„Wir fahren zu einem Sportgeschäft, um dir das passende Outfit zu kaufen. Sie vermarkten dir Trikots und so von Vencer. Tsubasa…“, fiel ihm dann ein, nachdem er abgebogen war, „wie sieht’s eigentlich mit der Schule aus? Hast du nicht noch Schulpflicht?!“

„Drei Monate“, murmelte ich leise.

„Ich werde dir für deine freien Tage einen Privatlehrer zu Verfügung stellen. Möchtest du lieber, dass ihr drei Wochen täglich durchmacht, damit du danach deinen Abschluss hast oder drei Monate und immer nur an deinem freien Tag. Ich hab mich schon erkundigt. Wenn du willst, könntest du die drei Wochen solange frei machen“, erklärte Roberto mir.

Ich schluckte. Es würde hart, aber…

„Drei Wochen ist mir lieber.“

„Du hältst das durch?“

„Ja.“

„Sicher?“

„Ja.“

„Aber Fußball spielen wird dann kaum gehen.“

„Ich stehe das durch!“
 

Aber es war hart. Ich lernte fast im selben Zeitplan wie ich eigentlich Training hatte. Für die letzte Woche blieb der Lehrer sogar bei Roberto wohnen.

„Tsubasa, wir machen für heute Schluss. Ich wünsche dir viel Glück morgen bei der Abschlussprüfung. Du schaffst das, du hast hart gearbeitet“, sagte er am Freitag und ging. Mir qualmte der Kopf. Ich musste die Abschlussprüfung über ein ganzes Schuljahr schreiben. Zu Hause würde sie nur über ein Halbjahr gehen, weshalb wir praktisch das 1. Halbjahr noch mal wiederholen mussten. Für Fußball war gar keine Zeit mehr gewesen.

„Fühlst du dich fit?“, fragte Roberto mich beim Abendessen.

„Ich hoffe“, sagte ich nur.

„Wir fahren morgen um acht Uhr los. Ich bringe dich zu der Schule, wo du geprüft wirst. Geh nicht so spät ins Bett“, riet Roberto mir.

Ich nickte stumm.
 

„Bestanden, Roberto! Bestanden!“, jubelte ich gegen Samstagnachmittag.

„Super! Dann steht deiner Karriere nun nichts mehr im Wege!“, freute sich Roberto mit mir und umarmte mich. „Schnitt?“, fragte er zwinkernd nach.

„Na ja, meine Eltern werden nicht so zufrieden sein. Nur 3,4, leider.“

„Apropos…“, erinnerte sich Roberto zu Hause, „Hast du mal mit deinen Eltern gesprochen? Sie angerufen? Oder Briefe geschrieben?“

„Nein. Ich will auch gar nichts mit ihnen zu tun haben“, sagte ich knapp und signalisierte ihm, dass ich nicht darüber reden wollte.
 

Sonntag war noch frei, wo ich eigentlich nur schlief. Montag begann das Training.

„Jungs, das ist Tsubasa Ohzora, ein Talent aus Japan. Er wird ab heute bei uns trainieren. Seid fair zu ihm“, stellte Sandes mich vor. (Roberto war mal wieder bei Sitzungen).

„Ja Trainer!“

„Schön. Zuerst fünf Runden um den Platz, aber außen rum. Fangt an!“

Danach machten wir noch Sprints, aber alles ohne Ball.

„Ist die erste TE meistens“, sagte einer meiner Mitspieler beim Frühstück danach.

„Du bist auf Japan, ne? Da ist der Fußball doch nicht so berühmt wie hier, oder?“

„Nein-“

„-aber trotzdem ist er ein Genie. Er ist ungeschlagen aus ganz Japan hierher gekommen“, beendete Roberto und legte seine Hände auf meine Schulter. „In der zweiten TE kommst du bitte in mein Büro, Nr. 21. Wir müssen ein paar Test mit dir machen“, sagte er schnell und ging wieder.

„Kennst du Roberto persönlich?“

„Ja, er hat mich schon als Grundschüler trainiert“, erklärte ich noch, doch der Gong ertönte, so dass alle Spieler zur 2. TE gingen, während ich zu Roberto stiefelte. Bei ihm waren noch zwei anderen Herren. Beide in weißen Kitteln, einer mit einem Klemmbrett. Während dieser, während der Tests, sich immer Notizen machte, führte der andere die Gesundheits- und Fitnesschecks mit mir durch.
 

„Und?“, wollte Tsubasa sofort wissen, als Roberto nach den Untersuchungen aus dem Raum kam.

Er lächelte schwach. „Tja, du bist kerngesund“, Tsubasas Gesicht hellte sich auf, „aber“, Tsubasas Gesichtsausdruck verfinsterte sich leicht, „deine Fitness lässt durch die drei Monate leider zu wünschen übrig. Du wirst erst mal Konditionstraining bis zum Erbrechen machen müssen. Roger (auch ein Co-Trainer) wird sich um dich kümmern.“

„Roberto, ich verstehe nicht ganz, heißt das, dass ich erst mal nicht trainiere?“

„Nein. Du wirst erst einmal nur mit Roger nach meinen Trainingsplänen trainieren und dann werden wir nach jeder Woche einen neuen Check machen, bist du unser „Mindestfitness-Niveau“ erreicht hast. Ab dann wirst du allerdings auch erst bezahlt“, erklärte Roberto.

„Ok. Ich habe noch einiges bei mir-“

Roberto winkte ab. „Mach dir darüber keine Gedanken. Ich kriege hier auch „einiges“. Schließ bitte nicht von meinem „Haus“ auf mein Vermögen“, lachte er und Tsubasa tat es ihm nach.
 

„Roger und ich haben uns darauf geeinigt, dass ihr die erste Woche intensives Training, und das wird wirklich das intensivste Training sein, dass du je mitgemacht hast, konditionsmäßig, am Strand macht.“

Genauso war es dann auch. Während Roger auf der Veranda mit Stopp-Uhr saß und ich schuftete.

„Ok Tsubasa, kurze Pause.“

Die Sonne brannte mit 40°C auf mich hinab, während ich mich zu Roger auf die Veranda trat und Wasser trank.

„Als nächstes wirst du immer um den und den Felsen dort Runde laufen. Zwischendurch auch die Richtung ändern, klar?“

„Klar“, sagte Tsubasa und tat wie im geheißen. Seine Füße waren feuerrot, seine Waden schmerzten, sein Gesicht war salzig, nass und sandig. Der Sand war nicht sehr fein, weshalb er auch schon blutige Schrammen an den Füßen hatte (von Muscheln etc.). Seine Augen schmerzten von dem grellen Licht, doch das alles konnte ihn nicht daran hindern, hier zu sein… hier in Rio und das schmerzlichst wieder aufzuholen, was er durch seine Eltern versäumt hatte. Meine Eltern, dachte Tsubasa und schnaubte grinsend, was werden sie gerade tun? Ob sie überhaupt mal an mich gedacht haben? Plötzlich spürte er einen großen harten Widerstand an seinem linken Knöchel, er wendete mehr Kraft auf, doch er schaffte es nicht und fiel. Ein Holzblock lag zu seinen Füßen.

„He Tsubasa!“, rief Roger und kam auf ihn zu, „He Junge, alles klar?“, fragte er und verlangte sofort seinen Fuß.

„Komm, dass Kühlen wir erst mal“, sagte er und stützte Tsubasa zur Veranda, wo er ihn in einen Stuhl setzte und den Fuß hochlegte.

„Respekt, dass du es überhaupt so lange ausgehalten hast“, lächelte Roger.

Tsubasa lächelte kurz, legte dann ein nasses kaltes Handtuch über seine obere Gesichtspartie. Sein Herz klopfte normal, er spürte seinen Körper, die Schmerzen kaum.

„Der Knöchel wird ganz dick vom Umknicken, wir fahren zum Platz. Piet (der Mannschaftsarzt, wie er liebevoll genannt wurde) soll den mal durchchecken, ich bin kein Arzt“, sagte Roger und zwinkerte mir zu.
 

„Halb so wild. Übermorgen beim Training schaut ihr noch mal vorbei, aber bis dahin wird alles wieder ok sein. So, der Verband sitzt. Ab und zu mal kühlen, wenn du Schmerzen hast, ok?“
 

Am nächsten Morgen fuhren beide zum Einkaufen („Und du kommst mit! Ich habe keine Ahnung was du isst, außer japanisch!“ :P).

„Komisch sieht das Essen hier aus. Echt seltsam“, urteilte Tsubasa und letzte ein paar bunte Pakete in Robertos Einkaufswagen. Als er plötzlich um die Ecke ging und etwas großes Schwarzes sah, wich er ruckartig zurück.

Nein, das- das war- MARY IST HIER!



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Kommentare zu dieser Fanfic (11)
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Von:  Derya
2007-04-15T17:07:49+00:00 15.04.2007 19:07
Ha...fast durch xD Nachdem ich mich erstmal wieder einlesen musste... (sprich: Auch Kapitel 1 & 2 lesen xD).
Aber was mir auffällt: dir ist's recht oft passiert, dass du nicht aus Tsubasas Perspektive, also von 'ich', erzählt hast... ;)
Nur weiß ich eins...ich mag Mary nicht xD
Ich find's nur irgendwie lustig, dass sie so heißt wie ein Char aus meiner abgebrochenen CT-Fanfic xD
Nya...auf jedenfall...schönes Kapitel ^-^
Von: abgemeldet
2006-03-01T20:45:16+00:00 01.03.2006 21:45
ohaaaaaaaaaaa ey tsubasa ist aj richtig gemein nicht zu mary auch zu sanee und seinen eltern,doch ansonsten find ich die ff toll und ich freu mich das tsubasa nach brasilen fliegt...ich freu mich.
weitersooooooooooooo
babylone
Von:  tiriki93
2006-03-01T20:08:43+00:00 01.03.2006 21:08
super! nur finde ich das tsubasa zu mary ein wenig zu hart war, aber in seiner lage? jedenfallst echt gut geschrieben!
Von:  tiriki93
2006-03-01T20:07:48+00:00 01.03.2006 21:07
super! nur finde ich das tsubasa zu mary ein wenig zu hart war, aber in seiner lage? jedenfallst echt gut geschrieben!
Von: abgemeldet
2006-02-28T13:47:41+00:00 28.02.2006 14:47
Waaaaaaah!!!! Ein neues Kapi!!! O______O *ausflipp*
Und was für eins!!!! Echt superhammermegagut geschrieben *schwärm*
Freu mich schon auf das nächste... *tee trink und wart*
Und viiiielen lieben Dank fürs Bescheid sagen ^^
*knuff*
Von:  moonlight_82
2006-01-12T14:08:26+00:00 12.01.2006 15:08
Hä, Tsubi ohne seinen Freund, den Ball? Na da bin ich mal gespannt, wie das weitergeht.
LG Mooni ^^
Von:  Derya
2006-01-04T09:35:50+00:00 04.01.2006 10:35
E-ein Tsubasa ohne Fußball?
*im Traum nie daran gedacht hätte*
*heult Bäche*
Ne, das geht doch nicht!

Ok, ernst werden...xD
Mir hat das Kapi super gut gefallen^^
Hoffe mal, du machst schnell weiter.
Von: abgemeldet
2006-01-01T16:09:22+00:00 01.01.2006 17:09
wow! ist echt das richtige wort ey...armer tsubasa *schnief* ach mensch...doch auch wenn es traugrig war,finde ich ist dir der anfang gut gelungen...weiterso!!!!!!!!
vielleicht wendet sich alles nochzum guten.

kussi

babylone
Von: abgemeldet
2005-12-30T14:59:20+00:00 30.12.2005 15:59
den anfang finde ich schonmal gut. hoffe du schreibst bald weiter und hoffe das tsubasa und fane wieder zhusammenkommen, weil wenn tsubasa und fane icht nzusammen sind ach das geht einfach nicht
Von: abgemeldet
2005-12-30T09:48:35+00:00 30.12.2005 10:48
Hiho meine Lieblingsffschreiberin ^o^
Du hast den Stil echt total gut getroffen, super!!! *schwärm*
Aber der dass der arme Tsubasa so leiden muss...? *heul*snif*träne wegwisch*
Na egal, ich finde den FF richtig super beschrieben ^^ Freu mich schon auf das nächste Kapi *winke*
ki-chan


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