Entscheidungen von tobiiieee (Was, wenn?) ================================================================================ Kapitel 15: Freunde ... ----------------------- Sephiroth hatte sich den Rest der Woche freigenommen und ging auch weder am Samstag noch am Sonntag ins Büro, doch am nächsten Montag wachte er früh durch das Weckerklingeln auf; Natt lag um diese Uhrzeit noch nicht wieder neben ihm. Sephiroth rieb sich die Augen, richtete sich im Bett allmählich auf und streckte sich gähnend. Mit einem noch etwas müden Seufzer rollte er sich widerwillig aus dem Bett und schleppte sich ins Bad. Anschließend zog er sich an und ging, nun schon ein wenig wacher, in die Küche, wo Natt am Tisch saß und auf seinen Laptop schaute. Als Sephiroth die Küche betrat, sah er verwundert auf. „Du bist früh wach“, begrüßte er ihn. Sephiroth setzte Wasser auf, um sich einen Tee zu kochen. „Gehst du wirklich schon wieder zur Arbeit?“ Sephiroth ging schmunzelnd auf Natt zu und blieb neben ihm stehen. „Ich weiß ja nicht, wie das bei dir üblich war ...“, sagte er neckend, ohne den Satz zu beenden. Natt lächelte souverän. „Wenn ich dem Chef gegeben hab, was er wollte, durfte ich dafür tun, was ich wollte.“ Liebevoll lächelnd beugte sich Sephiroth zu seinem Mann herunter und küsste ihn kurz auf die Lippen. „Was schaust du?“, fragte er interessiert. Natt zeigte ihm die britische Serie, die er zurzeit verfolgte, wobei Sephiroth sich mit einer Schüssel Müsli und seinem Tee zu Natt an den Tisch setzte. Während seine Lebensgeister zunehmend erwachten, musste Natt immer häufiger gähnen. „Meinetwegen musst du nicht wachbleiben; ich ess das hier noch auf und dann geh ich zum Training und danach zur Arbeit.“ „Noch vor einer Woche bin ich um die Uhrzeit gerade mal nach Hause gekommen“, wandte Natt ein. „Es ist überhaupt nicht möglich, dass ich schon müde bin.“ „Vielleicht gewöhnst du dir ja einfach einen normalen Tagesrhythmus an“, schlug Sephiroth unschuldig vor. „Aber will ich das?“, widersprach ihm Natt. „Es ist doch ganz praktisch, dass ich schlafe, wenn du arbeitest, dann sehen wir mehr voneinander.“ „Aber ich schlafe auch, wenn du wach bist“, gab Sephiroth zu bedenken. „Vertraust du mir denn nicht?“, gab Natt geschmeidig zurück. „Was?“ Sephiroth brauchte eine Weile, um das zu verstehen. „Das mein ich doch gar nicht. Es ist nur – ist es nicht praktischer, wenn wir gleichzeitig schlafen und gleichzeitig arbeiten und folglich zur gleichen Zeit freihaben?“ Natt reagierte darauf kaum. „Willst du denn gar keinem Job mehr nachgehen?“ Natt zuckte zurückhaltend die Schultern. „Eigentlich nicht, nein.“ „Und erneut frage ich mich – willst du dich finanziell von mir abhängig machen? Es ist ja kein Problem für mich, uns beide zu versorgen, aber wenn mal was ist und du ohne mich dastehst – ich meine ja nicht mal, dass wir uns trennen, ich hab aber einen relativ gefährlichen Beruf. Und was willst du überhaupt den ganzen Tag machen?“ „Seph, ich bin nachts wach“, erinnerte ihn Natt. Das Wort „Tag“ hatte Sephiroth wohl nur aus Gewohnheit benutzt. „Was soll ich da schon groß machen? Was trinken gehen, Serien schauen, Musik hören, die Nacht rumkriegen, mit dir frühstücken. Alles, wie es bisher auch gelaufen ist. Es verändert sich doch nichts.“ „Und willst du dann zu Hause am Herd stehen und putzen und so weiter, oder was?“, fragte Sephiroth skeptisch nach. „Wenn du auf der Arbeit bist und ich hier in der Wohnung, werd ich mich wohl irgendwie versorgen müssen, ja. Ich hab auch vorher nicht viel Zeit auf der Arbeit verbracht. Es wird mir schon nicht so schwer fallen, drei Wochentage mehr als sonst zu füllen.“ Sephiroth war nicht ganz überzeugt zur Arbeit aufgebrochen, während Natt eine weitere Folge seiner Serie angefangen hatte. Er hielt es für keine gute Idee, dass Natt nicht einmal mehr einem kleinen Gelderwerb nachgehen wollte; sicherlich hatte er noch gespartes Geld zur Verfügung und Sephiroth verdiente genug für sie beide, aber im Falle eines Falls sah er Natts Versorgung nicht mehr gesichert. Sephiroth kam es sehr unvernünftig vor, auch dass Natt nicht vorher mit ihm darüber geredet hatte, mutete ihm seltsam an. Bisher hatte es für ihn geklungen, als ob sich Natt nach seiner Kündigung durchaus nach anderer Arbeit umsehen wollte. Diese und andere Gedanken beschäftigten Sephiroth bei seinem ersten Training seit einer Woche; sie waren ein guter Antrieb, um seine Übungen durchzuhalten. Nach abgeschlossenem Training und einer ausgiebigen Dusche kehrte er in seiner Uniform auf die SOLDAT-Etage zurück. An der Poststelle traf er auf Cloud. „Na, frisch Vermählter“, begrüßte der ihn. „Du siehst nicht begeistert aus. Hast du deine ... Flittertage nicht genossen?“ „Oh, doch, doch“, sagte Sephiroth schnell. „Wir haben nur heute Morgen ...“ „Gestritten?“ „Nein, wir haben uns nicht gestritten.“ „Komm, mir kannst du’s sagen, ich bin auch nicht perfekt.“ Sephiroth funkelte Cloud an. „Ok, dann nicht.“ „Wir haben uns nicht gestritten“, wiederholte Sephiroth mit Bestimmtheit. „Schon gut, schon gut“, beschwichtigte ihn Cloud. „Kann ich ja nicht wissen. Hör mal, auf der Hochzeitsfeier ist mir aufgefallen, wie wenig ich ihn eigentlich kenne. Und selbst auf der Feier hatten wir ja nicht gerade viel miteinander zu tun.“ „Halb so wild, denk ich“, sagte Sephiroth. „Sag mal, willst du diese Beziehung irgendwie geheim halten oder so?“ „Was willst du eigentlich von mir?“ Sephiroth reichte es langsam. „Ich bin fünf Tage verheiratet und schon willst du’s mir madig reden.“ Cloud ging einen Schritt zurück. „So war das überhaupt nicht gemeint“, sagte er schnell. „Mir ist nur aufgefallen, dass ich deinen Mann kaum kenne, wir haben ja keine fünf Worte miteinander gewechselt, das ist alles.“ Sephiroth schwelte immer noch. „Vielleicht ist das auch besser so.“ Sephiroth mied Cloud die ganze restliche Woche, was ihm nicht schwerfiel, da er in ganz Midgar und Umgebung zu tun hatte. Am Freitag kehrte er geschafft zu Natt in die Wohnung zurück. Sein Mann war gerade mit seinem Frühstück fertig und spülte das Geschirr, das er dabei verwendet hatte. „Na, alles gut?“, wurde er begrüßt. Sephiroth gab ein bejahendes Geräusch von sich und ließ sich erschöpft am Küchentisch nieder. Ihm war danach, irgendwo etwas außerhalb zu essen, aber da Natt gerade erst gefrühstückt hatte, mussten sie das wohl verschieben. Natt schaute ihn besorgt an. „Sicher, dass alles ok ist?“ „Ja“, sagte Sephiroth matt. „Die Woche war nur anstrengend. Eine ordentliche Mahlzeit und eine Mütze Schlaf und ich bin wieder fit.“ Natt setzte sich zu ihm und nahm seine Hand. „Oder du tankst von mir etwas Kraft.“ „Normalerweise kostest du mich Energie“, sagte Sephiroth schmunzelnd. Natt lächelte ihn kokett an. Dann wurde er ernst. „Wir haben uns die ganze Woche nicht gesehen“, stellte er traurig fest. „Ich war unterwegs“, sagte Sephiroth. „Ich hab dich immer auf dem Laufenden gehalten.“ „Ja, schon“, stimmte Natt seufzend zu. „Ich hätte nur gerne ab und an gerne einen Ansprechpartner gehabt, der mir sagt, ob du nicht doch mal fünf Minuten irgendwo bist, wo ich dich abfangen kann. Du hast all deine Freunde, die so was wissen, auf der Arbeit, aber ich konnte keinen fragen, weil ich sie nicht kenne.“ „Du kannst mich fragen“, wandte Sephiroth ein. Er fand es nur logisch. „Ja, und dann heißt es: ‚Ist es was Wichtiges? Ich bin gleich in ‘ner Besprechung, ich ruf dich heute Abend zurück.‘“ Sephiroth fuhr sich seufzend mit der Hand übers Gesicht. Natt hatte voll ins Schwarze getroffen. Er wusste nicht, was er erwidern sollte; er war wirklich müde. „Schatz“, sagte Natt und beugte sich zu ihm vor, „das sollte keine Kritik sein. Ich wollte nur sagen, dass ich deine Freunde nicht kenne. Wir sind verheiratet, ich dachte, da sollte man gemeinsame Freunde haben oder die des Ehepartners zumindest kennen.“ Sephiroth konnte nicht die Kraft aufbringen, ihm zu widersprechen. In seinem trägen Zustand klang das halbwegs plausibel. „Du kannst ja das nächste Mal mitkommen, wenn wir in der Gruppe Mittag essen gehen“, schlug er halbherzig vor. „Ach was, nein, mittags bist du gar nicht wach“, fiel ihm dann ein. Sein Hirn funktionierte nicht mehr richtig. „Ach“, sagte Natt etwas geschmeichelt, während er anfing, Sephiroth am Knie zu streicheln, „ich kann durchaus früher ins Bett gehen und früher aufstehen. Ist ja nur ein einziges Mal.“ Sephiroth schaute ihn skeptisch an. „Noch mal, ich bin Anfang zwanzig, mal ein bisschen weniger Schlaf macht mir nichts aus. Jetzt lass uns dir was zu essen holen, ich lad dich ein – die fünf Gil bist du mir gerade noch wert.“ Sephiroth hatte gehofft, dass Natt seine Bitte, seinen Freunden vorgestellt zu werden, einfach wieder vergessen würde; wie flatterhaft war doch ein junger Geist, redete er sich ein. Doch am Sonntagabend, nachdem sie gegessen hatten, kam Natt wieder darauf zurück. „Wie sieht deine Woche aus?“, fragte er unschuldig. „Puh“, machte Sephiroth nachdenklich. Er ging im Kopf durch, was in der kommenden Woche alles für ihn anstand. Auch wenn einiges feststand, so blieb vieles doch vage. Und es konnte immer etwas dazukommen. „Ich werd wohl in Midgar sein“, sagte er daher diplomatisch. „Dann klappt es ja vielleicht schon diese Woche mit deinen Freunden“, sagte Natt wimpernklimpernd. „Vielleicht“, stimmte Sephiroth zu. Wie es aussah, war es Natt wohl nicht auszureden. Bis es allerdings wirklich zu einem Gruppenmittagessen mit allen Freunden und Kollegen kam – denn nichts anderes wollte Natt zufriedenstellen –, vergingen doch ein paar Wochen, da ständig jemand im Urlaub oder an anderer Stelle beschäftigt war. Sephiroth hatte Natt mehrmals ein einfaches Essen zu dritt mit Cloud vorgeschlagen, aber davon hatte er nichts hören wollen. „Ganz oder gar nicht“, pflegte er in seinem jugendlichen Elan zu sagen. So blieb Sephiroth nichts anderes übrig, als zur nächsten großen Verabredung zum Mittagessen zuzusagen und ein Plus Eins anzugeben. Sephiroth mochte es für gewöhnlich ohnehin nicht, an diesen Essen teilzunehmen. Zwar waren so alle Menschen an einem Tisch versammelt, die er gut leiden mochte – aber auch einige, die er kaum ausstehen konnte. Trotzdem fand er sich an verabredetem Ort ein. Er blieb noch kurz vor dem Eingang stehen, um auf Natt zu warten. Cloud kam noch einmal zu ihm vor die Tür. „Alles klar?“, fragte er. „Ja, schon gut“, sagte Sephiroth ausweichend. „Ich, ähm ... warte auf meinen Mann.“ „Ach“, sagte Cloud langgezogen und warf ihm einen überlegenen Blick zu. Da Sephiroth ihn aber mit etwa einem Kopf überragte, konnte er das leicht ignorieren, auch wenn das Wissen darüber ihm ein Loch in den Magen brannte. „Ja“, sagte er nur knapp. Er schaute ans Ende der Straße. „Und da kommt er auch schon.“ Cloud folgte seinem Blick. Er schien nicht unbeeindruckt. Natt kam unsicher lächelnd die Straße entlang auf sie zu. Angekommen, fasste Sephiroth ihn an der Hüfte und zog ihn zur Begrüßung sanft an sich. Natt legte ihm die Arme um den Hals und küsste ihn ein paarmal kurz, bevor sie sich voneinander lösten und sich Cloud zuwandten. „Niedliche Turteltäubchen seid ihr“, sagte der. Natt schmiegte sich seitlich an Sephiroth, als wollte er sich an ihm stützen. Sephiroth legte ihm einen Arm um die Taille. „Natt wollte sich mit Freunden und Kollegen bekanntmachen“, sagte er. „Ach“, wiederholte Cloud, und musste ein Lachen unterdrücken. „Wir haben festgestellt, dass wir gar keinen gemeinsamen Freundeskreis haben“, sagte Natt beinahe zurückhaltend. „Was du nicht sagst“, sagte Cloud etwas sarkastisch, wobei seine Augen allerdings auf Sephiroth ruhten. „Als ich das angemerkt hab, wurde ich mit einer vollen Woche Nicht-beachtet-Werden gestraft.“ „Was soll das heißen?“, wandte sich Natt an Sephiroth. „Nichts weiter“, sagte der mit Bestimmtheit. „Cloud redet Unsinn.“ Cloud grinste ihn nur weiter an und öffnete die Tür zum Lokal. „Die guten Plätze sind bestimmt schon alle weg“, sagte er auffordernd, aber Sephiroth bedeutete ihm, dass sie noch einen Moment brauchten. Cloud ging schon hinein. Sephiroth wandte sich Natt zu. „Bist du irgendwie aufgeregt oder so?“, fragte er seinen Mann, der ihn nervös musterte. Der nickte nur schüchtern. „Brauchst du doch nicht. Du siehst übrigens wieder toll aus, mein Schatz.“ Sephiroth hielt Natt die Tür auf und der trat zögernd ein. Drinnen richteten sich einige Augen auf sie; der Geräuschpegel nahm plötzlich ab. Sephiroth komplimentierte Natt hinter Cloud, der auf sie gewartet hatte, hinterher zum richtigen Tisch. Drei Plätze nebeneinander waren nicht mehr frei. Während Cloud sich verabschiedete und zum anderen Ende der Tafel in der Nähe von Lazard durchging, blieb Sephiroth nichts anderes übrig, als Natt einen Stuhl neben Amber anzubieten, die, häufig schlecht gelaunt, das Geschäftszimmer ihrer Etage führte. Genesis pausierte seine Erzählung gedankenverloren. „Ich kann Amber nicht leiden.“ Sephiroth musste sich gewaltig bemühen, nicht in sein Weinglas zu prusten. „Was, wer, du und sie nicht mögen? Hättest du mir das mal früher gesagt.“ „Ich konnte sie noch nie leiden“, sagte Genesis. „Diese Art. Als ob ihr der Laden gehören würde. Sie ist ja so wichtig.“ „Wo hab ich das nur schon mal gehört?“, fragte Sephiroth grinsend. „Und diese Haare. Diese Klamotten.“ „Komm, jetzt wirst du fies.“ „Als ob man ihr nicht genug bezahlen würde.“ Sephiroth grinste. „Ich glaube, das reicht jetzt.“ Es dauerte ein paar Minuten, bis sich die allgemeine Aufmerksamkeit Sephiroth und Natt zuwandte. Sephiroth nutzte die Gelegenheit, um das Wort zu ergreifen. „Ich hab heute mal meinen Mann Natt mitgebracht“, verkündete er fröhlich. „Ach, ist das Versteckspiel endlich vorbei?“, fragte Will, ein Kollege aus dem vierten Stock. „Wir haben uns nicht versteckt“, widersprach Sephiroth, noch gut gelaunt. Er wusste, dass dieser Kollege es nicht böse meinte. Bei anderen war er sich da nicht sicher. „Gesehen haben wir ihn vorher aber auch nicht“, mischte sich Heather, eine von besagten anderen, ein. „Vielleicht sollte dir das zu denken geben“, konterte Sephiroth geschmeidig. Calvin, ein Kollege, der Sephiroth lieb war und im Büro eine Etage unter ihm saß, wandte sich wohlwollend direkt an Natt: „Wie gefällt dir die Ehe bisher denn so?“ Natt wich dem Blick aus. „Es ist schön“, brachte er heraus. Sephiroth gab ihm einen Kuss auf die Schläfe. „Das ist doch alles, was man hören will“, sagte Calvin. Das Gesicht immer noch an Natts, flüsterte ihm Sephiroth ins Ohr: „So schüchtern kenn ich dich ja gar nicht“ und küsste ihn noch einmal liebevoll aufs Haar. Sie sahen sich in die Augen. Natt zuckte leicht eine Schulter, als ob er auch nicht wüsste, was mit ihm los war. Auf Sephiroths ermunternden Blick hin lächelte er allerdings etwas. Bis Amber das Wort an Natt richtete: „Was machst du noch mal?“, fragte sie spitz und eine Spur lauter als nötig. Schlagartig war es still am ganzen Tisch. Die Spannung war förmlich greifbar. Natt starrte Amber nur geschockt und hilflos an. Ein paar gebannte Herzschläge lang sagte niemand etwas. Niemand wagte einzugreifen; alles wartete darauf, dass Natt etwas sagte. Sephiroth, mit schnell schlagendem Herz und einem sauren Gefühl im Magen, wies Amber schließlich in ihre Schranken: „Tu doch nicht so, als ob du dir nicht jedes Klatschblatt unter den Nagel reißt, an das du rankommen kannst.“ Er konnte es nicht fassen, dass sie seinen Mann absichtlich vorführen wollte. Amber hob die Hände, als wüsste sie überhaupt nicht, wovon er redete: „Ich hab ja nur gefragt, das wird man ja wohl noch dürfen.“ „Ach, mach doch den Kopf zu“, erwiderte Sephiroth erhitzt. In die peinliche Stille hinein entstanden wieder die ersten leisen Unterhaltungen. Man wandte sich wieder einander zu und Natt war fürs erste aus dem Scheinwerferlicht entlassen. Still starrte er vor sich hin auf die Tischplatte. Sephiroth legte ihm eine Hand aufs Knie und küsste ihn auf die Stirn, wobei er an Natts Kopf vorbei wütend Amber anfunkelte, die weiterhin tat, als wäre sie sich keiner Schuld bewusst. „Mach dir nichts draus“, flüsterte er Natt ins Ohr. Der sah ihn verloren an. Ihr Mittagessen war nur ein Businesslunch, der nicht lange dauerte. Sephiroth und Natt, beide hatten nicht viel herunterbekommen können, gehörten zu den ersten, die daraufhin den Laden verließen. Vor der Tür nahm Sephiroth seinen Mann beiseite. Ihm fiel allerdings nicht mehr ein als das, was er schon drinnen am Tisch gesagt hatte. Es entstand eine Pause, in der Sephiroth nicht wusste, was Natt, der mit verschränkten Armen und abgewandtem Blick vor ihm stand, hören wollte. Dann aber sprach Natt selbst: „Ich war da drin bei Weitem der Jüngste, kann das sein?“ „Ach was“, stritt Sephiroth ab. Natt schaute ihn zweifelnd an. „Na ja, es kommt drauf an, was du mit ‚bei Weitem‘ meinst, ich denke, ein paar sind noch unter dreißig ... oder zumindest um die dreißig.“ Wieder schwiegen sie sich an. Sephiroth suchte fieberhaft nach etwas, mit dem er Natt aufmuntern konnte, um wieder sein strahlendes Lächeln zu sehen. Aber ihm wollte nichts einfallen. Da ging hinter ihnen die Tür des Lokals auf; Cloud, in Begleitung von Lazard, kam heraus. Er bedeutete Lazard, dass er kurz einen Moment brauchte, und kam auf sie zu. „Hey“, sagte er ohne Umschweife zu Natt, „das, was Amber da gemacht hat, war blöd, nimm dir das nicht zu Herzen. Sie wollte dich fertigmachen, aber für so eine Tour ist sie viel zu alt. Du hast gut reagiert, einfach gar nichts sagen. Denk nicht mehr dran, ok? Es kann sie eh niemand leiden“, schloss er. „Stimmt“, pflichtete ihm Sephiroth bei. Sie wandten sich Natt zu. Der wirkte etwas beruhigt; man konnte schon wieder ein Lächeln auf seinem Gesicht vermuten. Cloud verabschiedete sich und sie waren wieder zu zweit. Die Stimmung zwischen ihnen war deutlich weniger zum Schneiden als vorher. „Ich denke, jetzt geht’s mir besser“, sagte Natt schließlich vorsichtig. Er klang, als würde er nach einer schweren Grippe langsam wieder zu Kräften kommen. „Ich war nur so hilflos, weil auch niemand was gesagt hat.“ „Ich hab was gesagt“, erinnerte ihn Sephiroth. „Ja“, stimmte ihm Natt zu und schenkte ihm nun wieder ein Lächeln, „mein Held.“ Er nahm Sephiroths Hände und verschränkte ihre Finger miteinander. „Ich entlasse dich dann jetzt wieder zu deiner Arbeit. Und denk dran – ich weiß jetzt, was du für schreckliche Kollegen hast.“ „Es tut mir so leid, was da passiert ist“, sagte Sephiroth. Endlich fühlte er sich leichter. „Und versprich mir, dass du nicht mehr daran denkst, ok?“ „Versprochen“, sagte ihm Natt mit einem bezaubernden Lächeln. „Nicht weinen“, ermahnte ihn Sephiroth sicherheitshalber. „Nicht weinen“, echote Natt liebevoll. „Nicht mehr dran denken“, sagte Sephiroth weiter. „Nicht mehr dran denken“, bestätigte ihm Natt. Sephiroth nahm Natt fest in den Arm und drückte seinen Kopf an seine Schulter. „Es war trotzdem schön, dass du hier warst“, sagte er. „Ich liebe dich.“ Natt löste sich aus seiner Umarmung und sagte ihm mit seinem Blick, dass auch er ihn liebte. „Und ich verhau Amber nachher, wenn ich sie noch mal in die Finger kriege.“ Natt lachte. Als Sephiroth am Freitag zu Natt nach Hause kam, fand er ihn wieder beim Geschirrspülen in der Küche vor. „Na, hast du dich erholt?“, fragte er Natt und küsste ihn zur Begrüßung. „Klar“, sagte der sorglos. „Cloud hatte schon recht, die Frau ist ein bisschen alt, um mich als ihr Opfer auszusuchen.“ „Sie ist bestimmt nur neidisch“, pflichtete ihm Sephiroth bei. „Wahrscheinlich steht sie selbst auf dich“, sagte Natt augenzwinkernd. „Das hör ich nicht zum ersten Mal ...“, sagte Sephiroth leise. „Ich bin ja froh, dass du so unbeschwert bist.“ „Pff, so weit kommt’s noch, dass ich mir von der was verderben lasse“, machte Natt leichthin und legte ein Tuch über das gespülte Geschirr. Er wandte sich um und zog Sephiroth mit den Armen um seinen Nacken näher an sich heran. „Da das ja nun so doof gelaufen ist, dachte ich, dass es vielleicht besser funktioniert, wenn ich dir meine Freunde vorstelle.“ Sephiroth war davon wenig begeistert. „Dieses Wochenende etwa?“ „Ja, wieso nicht?“ Sephiroth versuchte es mit einem mitleiderregenden Blick. „Ich dachte, das hätten wir vielleicht nur für uns.“ „Seph“, sagte Natt vorwurfsvoll, „es sind ein paar Stunden.“ Sephiroth stimmte seufzend zu. Er hatte wenig Lust auf Besuch. „Du musst ihnen auch nichts kredenzen, sie bringen wahrscheinlich einfach Pizza mit.“ Sephiroth runzelte die Stirn. „Ich kann doch keine Gäste empfangen, ohne ihnen was anzubieten“, widersprach er. „Wieso nicht? Du stellst deine Wohnung zur Verfügung, sie bringen was zu essen mit. Ist doch nur fair.“ „Eine komische Einstellung hast du da“, sagte Sephiroth immer noch stirnrunzelnd. Natt musterte ihn nachdenklich. „Wie alt genau bist du noch mal? Vielleicht kommen daher unsere unterschiedlichen Ansichten.“ „Das ist doch tatsächlich eine interessante Frage“, warf Sephiroth ein. „Ich hab da auch komplett den Überblick verloren.“ Genesis sah amüsiert von Sephiroth zu dessen geleertem Weinglas. „Auch den über deinen Weinkonsum?“ „Hör mal, das war erst das zweite Glas!“, verteidigte sich Sephiroth. „Das mag sein, aber es kommt ja auch drauf an, wie voll besagte Gläser waren“, wandte Genesis ein. „Und hattest du heute Mittag mehr als das bisschen trocken Brot?“ „Nein, hatte ich nicht“, gab Sephiroth kleinlaut zu. „Um zu deiner Frage zurückzukommen“, sagte Genesis, nahm sein eigenes Weinglas zur Hand und schwenkte es nachdenklich ein wenig, „wenn der Antrag 2010 war und dann das ... und noch mal fünf Jahre ... und dann im Juni ... summa summarum müsstest du in der Erzählung schon sechsunddreißig sein, wir befinden uns also längst in der Zukunft“, schloss Genesis mit einem leicht verschmitzten Grinsen. „Oh wow“, staunte Sephiroth. „Und dann einen einundzwanzigjährigen Mann, nicht schlecht.“ „Lassen wir ihn doch in der Zwischenzeit zweiundzwanzig geworden sein“, schlug Genesis vor. „Vielleicht im April oder so.“ „Einverstanden.“ Sephiroth nickte. Er goss sich den letzten Rest aus der Weinflasche ins Glas. „Du weißt genau, wie alt ich bin, frag nicht so fies“, sagte Sephiroth augenzwinkernd zu Natt. Der zwinkerte etwas verlegen zurück und küsste Sephiroth entschuldigend kurz auf die Lippen. „Also ist es abgemacht, ja? Ich lad sie am besten für morgen Abend ein.“ Sephiroth konnte Natt nicht mehr widersprechen. Im Handumdrehen hatte er per Handy allen Freunden Bescheid gesagt, ein paar sagten zu, andere nicht, weil sie anderweitig verplant waren. Sephiroth, der die Wohnung auf Vordermann brachte, war froh, dass Natt nicht darauf bestand, dass alle auf einmal kamen oder dass die, die am Samstag nicht konnten, eben an einem anderen Tag vorbeischauten. Am Ende hatte sich eine Auswahl von vier oder fünf Freunden angekündigt. Sephiroth hatte Natts Anweisung, nichts für sie vorzubereiten, nicht vergessen. Da er allerdings auch nicht aus seiner Haut konnte, entschied er sich für ein paar kleine Dinge, die er bei Bedarf zur Pizza auftischen konnte. Der Samstag kam, Natt stand am Nachmittag auf, machte sich fertig und ehe sie sich’s versahen, stand eine bunte Truppe junger Leute vor ihrer Tür, und zwar, wie Natt vorausgesagt hatte, mit Pizzen von einem Italiener in ihrer Gegend, Wein und Bier. Sephiroth argwöhnte, dass Natt sie vorgewarnt hatte, dass sie stärkeren Alkohol nicht mitbringen sollten; wie die typischen Weintrinker kamen sie ihm jedenfalls nicht vor mit ihren bunten Haaren, Piercings, Tätowierungen, abgewetzten Schuhen und den Klamotten, die zwar sauber waren, aber sicherlich gepflegter hätten sein können. So schnell, wie sie nach einem kurzen Gruß sein Wohnzimmer in Beschlag nahmen, die Kartons öffneten, sich mit ihren Getränken auf dem Sofa und auch dem Boden niederließen und so etwas wie eine kleine Party begannen, kam Sephiroth überhaupt nicht hinterher. Er zählte vier junge Männer und eine junge Frau, die so klein war, dass er befürchtete, sie im Laufe des Abends noch einmal zu übersehen. Von irgendwoher zauberten sie einen Lautsprecher und nach kurzer Zeit dudelte irgendein melodiebefreiter Beat zwischen den Freunden vor sich hin. Sephiroth lehnte sich in den Türrahmen und beobachtete die Szene amüsiert; ein wenig hatte er das Gefühl, einen nicht ganz jugendfreien Kindergeburtstag zu geben. Natt, der zwischen seinen Leuten auf dem Sofa saß und schon voll in sich aufgegangen war, wandte sich freudestrahlend an Sephiroth. „Es gibt auch Wein“, sagte er mit einem entschuldigenden Unterton, der ihn wohl in die Runde einladen sollte. „Wie wär’s mit ein paar Gläsern?“, schlug er mit einem belustigten Lächeln vor. „Jo, gerne“, tönte es von irgendwo auf dem Boden. Mit einem leisen Lachen wandte Sephiroth sich um und ging in die Küche; er hatte eine ungefähre Ahnung, dass seine Gäste nicht auf Weingläsern bestanden und nahm ein paar normale Wassergläser aus dem Schrank, die er, ins Wohnzimmer zurückgekehrt, einfach zwischen Natts Freunde auf den Boden stellte, damit sie sie selbst verteilen konnten. Er goss sich einen Schluck Rotwein in sein eigenes Glas und nahm neben Natt auf dem Sofa Platz. „Auch Pizza?“, fragte ihn Natts Freundin liebenswürdig und etwas schüchtern. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er in Midgar über einen gewissen Bekanntheitsgrad verfügte. „Ja, gerne, was habt ihr denn?“, fragte er in einem Versuch, die Unsicherheit zu überspielen. Er musste sagen, dass er den Abend wirklich sehr genoss. Natts Freunde mochten zwar etwas laut sein und sicherlich auch ziemlich ungehobelt, aber sie kamen ihm wie herzensgute Leute vor, die sich einfach eine gute Zeit machten und dafür nicht viel brauchten. Die Pizza war zwar merkbar billig, aber in der Gruppe schmeckte sie trotzdem hervorragend. Das Bier floss reichlich und manchmal auch auf seinen Boden, aber die Flecken ließen sich beseitigen, also wollte Sephiroth keine schlechte Stimmung verbreiten, indem er direkt jedem Schwappen hinterherwischte, auch wenn das seine normale Art gewesen wäre. Großes Staunen löste er allerdings aus, als er doch ein paar kulinarische Kleinigkeiten hereinreichte. Alles machte große Augen und stürzte sich sofort auf das Tablett mit diesen merkwürdigen kleinen Speisen, die innerhalb von Minuten vernichtet waren. Natt, ein Bier in der Hand, schenkte Sephiroth ein liebevolles Lächeln. „Ich hab dir gesagt, dass du das nicht brauchst.“ „Ja, und ich hab dir gesagt, dass ich Gästen nicht nichts auftischen kann.“ Natt warf ihm einen verständnisvollen Blick zu, ehe er sich wieder der Unterhaltung mit seinen Freunden zuwandte. Was Sephiroth anging, besprachen sie nichts Weltbewegendes: Lieder, Filme, Konsumprodukte, Stars und Sternchen, Sport, Ernährung; als es in Richtung Wohnen und Stadtviertel ging, wurde die Konversation kurz politisch, nur um dann wieder zu einem berühmten Internetvideo zurückzukehren. Alles in allem lauschte Sephiroth dem Gesagten ganz gerne, es war recht seicht, zumindest von dem, was er verstand, und das war immerhin die Hälfte; der Jugendslang war ihm in großen Teilen zu hoch. Die geschilderten Ansichten erschienen ihm naiv und einseitig, aber er war nicht gewillt, Natts Freunden eine andere Sicht auf die Dinge zu erklären. Also beschränkte er sich darauf, glücklich zu lächeln und ab und an ein Stück Pizza zu nehmen. Gegen zehn Uhr stellte sich heraus, dass Natts Freunde den Zwischenstopp als Vorglühen genutzt hatten, weil sie noch in ein paar Clubs weiterziehen wollten. Also tranken sie die letzten Tropfen Bier leer, aßen die letzten Krümel Pizza auf und machten sich langsam zum Aufbruch bereit, der sich allerdings in die Länge zog, da doch immer wieder Gesprächsfäden angefangen wurden. Als sich die fünf schließlich davongemacht hatten, schloss Sephiroth etwas erschöpft die Tür hinter ihnen. Er räumte ihre Überreste aus dem Wohnzimmer, wischte die Bierflecken vom Boden und zog sich dann an den Tisch in seiner Küche zurück, wo er sich seinen eigenen guten Rotwein in ein richtiges Weinglass eingoss. Natt setzte sich zu ihm. „Na, müde?“, fragte er. Sephiroth nickte und nahm einen Schluck von dem Wein. Genießend schloss er für einen Moment die Augen. „Ah, guter Wein. Dieses Billigzeug – wahrscheinlich hab ich alles auf den Zähnen.“ Natts Blick zeigte eine zurückhaltende Zustimmung. „Wenn das alles ist, worüber du dich beschweren kannst.“ „Nein, nein, alles gut, ich mag deine Freunde“, sagte Sephiroth wahrheitsgemäß. „Ja, ehrlich?“, fragte Natt freudestrahlend nach. „Natürlich ehrlich“, bestätigte ihm Sephiroth mit einer leichten Verwunderung darüber, dass Natt überhaupt nachfragen musste. „Na ja“, sagte der, „du hast ja kaum mal was zu ihnen gesagt oder so.“ „Ja, ok, ich mag deine Freunde – aber ich würde sie mir jetzt nicht selbst als solche aussuchen, weißt du?“ Natts Lächeln gefror auf seinem Gesicht. „Wieso denn nicht?“ Sephiroth überlegte, wie er es in Worte fassen sollte, ohne Natt zu kränken. „Ich hatte einfach nicht das Gefühl, dass wir irgendwas gemeinsam haben, das ist alles. Sie sind nett.“ Natt sah ihn ungläubig an. „Nett?“ „Ja, ich mein das überhaupt nicht böse“, sagte Sephiroth, dem klar war, wie das Wort „nett“ klingen musste. „Liebling, sie sind deine Freunde, nicht meine, es reicht doch, wenn ich sie nett finde, oder nicht?“ Natt stand die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben. „Deine Freunde können mich nicht leiden“, beklagte er sich, „und du kannst mit meinen Freunden nichts anfangen – was ist das bitte für eine Ehe?“ „Natt, jetzt mach aber bitte mal einen Punkt.“ Sephiroth war schockiert von dem, was Natt da sagte. „Unsere Ehe, das sind immer noch wir zwei, und niemand sonst.“ „Aber eine Ehe bedeutet auch die Zusammenführung zweier Leben“, wandte Natt ein, „und zu einem Leben gehören auch Freunde.“ „Und wenn ich dich erinnern darf, verstehst du dich mit Cloud seit Neuestem blendend, und das ist doch wohl das Wichtigste. Und ich sag dir doch, ich mag deine Freunde.“ „Sie sind solche Rüpel“, fuhr Natt unbeirrt fort, als hätte er Sephiroth nicht gehört. „Das kann ich schlecht abstreiten“, gab Sephiroth zu, „aber ich nehme an, so sind sie nun mal, sie meinen es nicht böse und das ist völlig ok.“ „Sie waren auch so undankbar, ich meine, da hast du ihnen extra was zu essen gegeben –“ „Wovon redest du?“, unterbrach ihn Sephiroth. „Sie haben sich doch gefreut wie die Schneekönige, mehr will ich doch nicht.“ Natt sah ihn an und schien ihm endlich zuzuhören. „Echt?“ „Ja“, bestätigte ihm Sephiroth mit Bestimmtheit. „Und jetzt versuch ich seit Stunden, dir zu erklären, dass ich deine Freunde völlig ok finde, und ich würde es sehr schätzen, wenn du das einfach so akzeptieren würdest. Sie sind ok, ich mag sie, du darfst sie gerne wieder einladen oder was auch immer dir einfällt, nur bitte mach kein Drama draus, das ertrag ich nicht, wenn du traurig bist.“ Natt lächelte ihn liebevoll an. „Vielleicht hast du recht.“ „Natürlich hab ich das.“ Sephiroth fasste über den Tisch und nahm Natts Hand in seine. „Diese Ehe, das sind wir beide, du und ich, und dein Leben passt zu meinem und meins zu deinem und wir finden uns sehr gut darin zurecht. Ok?“ Natt sah ihn voller Rührung an. „Ok.“ „Lass uns hier einen Zeitsprung machen“, philosophierte Genesis mit dem Weinglas auf halbem Weg zum Mund. „Von mir aus“, murmelte Sephiroth. Er schaute in sein eigenes Glas; sie waren von Weiß- auf Rotwein umgestiegen. Er musste schon sagen, Genesis hatte ein wahres Händchen bei der Weinauswahl. „Erste Ehejahre sind doch langweilig“, sagte Genesis, als hätte er Sephiroth überhört. Der blickte auf. „Wir befinden uns in den ersten Ehejahren.“ „Und ist irgendwas Spannendes passiert?“, fragte ihn Genesis direkt. Sephiroth überlegte angestrengt, ihm wollte tatsächlich nichts einfallen. Er schmollte stumm. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)