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Blutrausch

von

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Er hatte keinerlei Zeitgefühl mehr. Wie lang war er schon hier? Tage, Wochen? Monate??

Er wusste es nicht, doch er wollte nur noch eines. Hier weg.

Alfred war jeden Tag bei ihm gewesen und ja, sein Hals war wieder abgeschwollen und er konnte wieder sprechen. Das hatte er immer wieder probiert wenn er alleine im Raum war. Auch seine Sicht war wieder vollkommen klar und doch... und doch war er noch genauso schwach wie zuvor. Er konnte kaum den kleinen Finger bewegen, ohne das sein Herz vor lauter Anstrengung fast aus seiner Brust sprang. Auch die Nadel in seinem Arm war nicht verschwunden. Und sollte sie doch einmal gewechselt worden sein, musste er wohl geschlafen haben.

Die Tür riss ihn aus seinen Gedanken und er lauschte.

„Guten Morgen mein lieber Noah.. Ich hoffe du hast gut geschlafen.“

Es war der Sir. Er hatte ihm einfach den Namen Damon gegeben. Keiner der Angestellten,weder Alfred noch einer der anderen, die zu ihm kamen hatten den Sir jemals mit Namen angesprochen. Daher gab er ihm eben selbst einen. Und Noah war keinesfalls sein echter Name. Er sprach auch nicht mit dem Sir, Damon. Eben nur mit sich selbst.

„Du bist ein wenig blass um die Nase. Vielleicht sollten wir dich etwas mehr ans Licht lassen...“, wieder berührte er Noahs Wange.

„Oh deine Haut ist so wunderschön weich.. Trotz allem.. Und du riechst.... Gott als ich dich das erste mal war genommen habe... Ich hätte fast die Kontrolle verloren. So etwas habe ich niemals zuvor gerochen....“ Das Bett knirschte leicht. Damon hatte sich wohl darauf gekniet. Noah spürte wie der andere näher kam. Er wollte es gar nicht sehen, fest presste er seine Augen zusammen. Er hatte nach wie vor Angst vor dessen Augen.

„Köstlich...“, wisperte Damon nahe an Noahs Brust und ging weiter nach oben, vorbei an dessen Hals, weiter zu seinem Ohr.

„Wie gerne würde ich dich einfach auffressen... Doch dann habe ich nichts mehr von dir... Also muss ich mich zusammen reißen und die Teile von dir genießen, die du mir geben kannst....“ Ein amüsiertes lachen, folgte. Dann zog er sich wieder zurück.

„Bleib mir noch lange erhalten. Dann wird es dir auch immer gut gehen.... Also so gut das du weiter lebst.... Nun entschuldige mich. Ich muss wieder zurück. Alfred wird später zu dir kommen... Bis morgen mein lieber Noah....“ Plötzlich war er wieder über Noah, dieser zuckte zusammen und riss unwillkürlich die Augen auf und starrte gezwungenermaßen in die eisblauen Augen direkt vor ihm.

„Ich wusste doch das du nicht so abgedriftet bist wie du tust“, grinste er breit und zeigte so seine furchteinflössenden Zähne. Es waren tatsächlich zwei Vampireckzähne.

„Du gehörst mir und das für immer. Schreib dir das hinter deine Ohren!!“, zischte er und presste brutal seine Lippen auf Noahs.

„Mh!!“

Dieser versuchte den Kopf wegzudrehen, doch es fehlte ihm an Kraft. Auch die Hand, die mit einem mal an seiner Seite war, hätte nicht zugelassen, das er sich abwand. Einer von Damons Zähne riss Noahs Lippe auf und er konnte spüren, das ein plötzlicher Ruck durch Damon ging und er keine Sekunde später mit einem Satz zurück an der Tür war.

Keuchend fuhr der sich mit dem Handrücken über den Mund. Ohne ein weiteres Wort, riss er sie auf und war verschwunden.

Noah starrte ihm fassungslos nach. Also war doch alles war, was er sich gedacht hatte. Doch obwohl er es gerade mit eigenen Augen gesehen hatte konnte er es einfach nicht glauben. Das konnte einfach nicht sein! Hektisch sah er sich um. Er musste hier weg. Er würde nicht eine Sekunde länger hier bleiben. Er versuchte seine Hand zu heben, doch bewegte sich sie keine 5 Zentimeter weit.

„Verdammt das... das gibt’s doch nicht..!!“

Wieso war er so schwach? Er bekam essen und auch genug trinken, wieso war er dann nicht so kräftig wie er eigentlich sein müsste? Dann ging ihm ein Licht auf und sein Blick ging zur Nadel in seinem Arm. Er folgte dem Schlauch, welcher neben ihm in einen Beutel führte, worin sich Blut sammelte. Und da war er sich sicher. Er bekam hier gar kein Blut sondern spendete er. Unfreiwillig! Damon war tatsächlich ein Bluttrinkender Vampir! Doch wieso trank er nicht direkt von ihm, sondern sammelte es in den Beuteln. Erneut wurde Noahs Konzentration gestört, als die Tür ein weiteres Mal aufgingen.

„Nanu. Du bist ja wach.“

Alfred trat ein.

„Dir scheint es gut zu gehen. Sogar so sehr das du dich aufsetzten kannst... Ich denke, ich sollte deine Nahrungszufuhr etwas verringern....“

Noahs Augen weiteten sich. Das er sich aufgesetzt hatte, hatte er gar nicht wahrgenommen. Doch was er da von Alfred hörte, konnte der doch nicht ernst meinen.

„Nein!!“, entkam es ihm so geschockt. Alfred zuckte überrascht zusammen.

„Bitte!! Helfen sie mir hier zu entkommen!!!“

„Das kann ich nicht mein Junge...“

„Bitte! Er wird mich noch umbringen! Er.. er ist ein Monster.. ein Vampir!! Ich.. ich kann doch nicht ewig hier liegen damit er mein Blut trinken kann.“

„Doch eben genau darum geht es ja...“, widersprach der Mann ihm. „Tut mir leid mein Junge. Aber genau deswegen liegst du hier und bist noch am leben. Seit er dein Blut trinkt, geht es dem Sir auch sehr viel besser. Also... musst du hier bleiben...“

„Bitte... Bitte. Lassen Sie mich hier raus.. Sie.. sie haben bestimmt schon literweise Blut von mir.. Das muss doch reichen! Ich.. ich hab ein Leben...“

Alfred schüttelte den Kopf.

„Tut mir leid.“

Dann ging Alfred zu seinem Tisch und zog eine Spritzte hervor.

„Es tut nur kurz weh....“

„Nein Alfred bitte nicht!!“

Noah schaffte es nicht sich zu bewegen und musste hilflos mit ansehen wie Alfred ihm die Nadel in den Arm drückte und er keine Minuten später zurück in die Kissen sackte und sein Bewusstsein verlor.



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