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Blutrausch

von

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Prolog

Die Nacht war unglaublich gewesen.

Mit einem leicht dummlichen Grinsen im Gesicht, wankte der junge, blonde Mann weiter die Straße herunter und versuchte nicht hinzufallen. Seine Sicht verschwamm immer und immer wieder. Er hatte eindeutig zu tief Glas geschaut, aber das war es wert gewesen. So gut war es ihm lange nicht ergangen. Seine Gedanken hatten ihn lange nicht mehr so wunderbar in Ruhe gelassen.

Eine Sekunde nicht aufgepasst, da hatte er sich an einem der Nägel, die wegen Plakaten aus den Wänden ragten, leicht die Handinnenfläche aufgerissen.

„Ah! Verdammt!!“

Schlagartig ging sein Puls in die Höhe und er sah wieder Glasklar. Er drückte sich die Hand an die Brust um die Blutung zu stoppen. Doch nur Sekunden später merkte er, das dies keine so gute Idee gewesen war, da sich sein Shirt, das sehr dünn war, schnell mit Blut voll sog.

„Ah scheiße.. Das Shirt kann ich weg schmeißen....“, murrte er nun deutlich schlecht gelaunt. Kurz blieb er noch stehen, ehe er mit langsamen Schritten weiter ging. Da sich seine Gedanken nur um die Verletzung an seiner Hand drehten, bemerkte er den Schatten hinter sich erst, als dieser sich von hinten an ihn drückte.

„Was zum!?“

Erschrocken japste er auf und stöhnte leicht. Die Person hinter ihm drückte ihn fest an die Wand und keuchte ihm angestrengt ins Ohr.

„Loslassen!!“, forderte er mit wenig fester Stimme. Er versuchte sich zu befreien, doch seine Glieder waren durch den Alkohol nicht wirklich fähig Kraft aufzubringen.

Der Mann hinter ihm knurrte leicht, dann biss er zu.

Der Blonde erstarrte erst geschockt, ehe er aufschrie und versuchte sich aufzubäumen. Doch riesige Pranken legten sich um seine Arme und drückten sie fest an seinen Körper. Durch den Druck bekam er kaum Luft. Sein Hals, in den der Mann biss, begann furchtbar zu brennen und er konnte spüren wie er begann anzuschwellen. Und nicht nur das wurde größer. Er konnte spüren wie ein bestimmter Teil des Mannes hinter ihm bei seiner Tat ebenfalls immer größer wurde. Doch bevor der Gedanken an eine mögliche Vergewaltigung aufkommen konnten, sackten ihm plötzlich seine Beine weg und er verlor das Bewusstsein.

„Was ist dem Jungen passiert?“

„Er wurde übel zugerichtet... Schick nach Alfred.. Er soll sich ihn ansehen..“

„Ja Sir...“

Schritte ertönten und die Tür wurde geöffnet und wieder geschlossen.

„Mein armer Kleiner... Wer auch immer dir das angetan hat, konnte dir nicht widerstehen.....“

Eine Hand streichelte über seinen Hals, unwillkürlich zuckte er leicht zusammen.

„Aber keine Sorge... Ich werde dir helfen. Bei mir bist du in Sicherheit....“

Schwerfällig versuchte der Verletzte seine Augen zu öffnen, doch er schaffte es nicht. Dann versuchte er zu sprechen, doch seine Zunge war so schwer und sein Hals fühlte sich an als wäre er nur noch ein einziger Klumpen. So ließ er es einfach und hörte weiterhin nur zu. Das machte ihm nicht so viele Probleme.

„Sir?“

Öffnete sich ein weiteres mal die Tür.

„Sie haben nach mir geschickt?“

„Ah Alfred. Du bist da. Ja. Sieh dir den Jungen an. Er wurde übel zugerichtet. Kümmer dich um ihn und auch um das Blut.“

„Ja Sir. Wie sie wünschen.“

Blut? Was war mit seinem Blut? Was war eigentlich noch mal genau geschehen? Er erinnerte sich nur dunkel daran? War er gebissen worden? Ihm tat nichts weiter weh außer seinem Hals. Hatte man etwa sein Blut getrunken? Entsetzten kam in ihm auf. Und ekel. Wer trank den bitte freiwillig Blut!? Vampire und ähnliches waren doch nur ein lang erzählter Mythos. So was gab es doch nicht wirklich. Durch seine Gedanken bekam er nicht mehr mit was um ihn herum geschah. So zuckte er erst zusammen, als sich eine kleine Nadel in seinen Arm drückte und sie angeklebt wurde.

Was passierte hier? Wollte man ihm wirklich helfen? Keine der Stimmen kam ihm bekannt vor. Wieso halfen die Männer einem wildfremden Mann?

„Bald wird es dir besser gehen....“, flüsterte ihm nun die Stimme, dieses Sirs ins Ohr. „Hier wird es dir an nichts fehlen....“

Es hörte sich an wie ein Versprechen, aber keines, das er hören wollte. Er bekam eine Gänsehaut und versuchte erneut zu erkennen, wer mit ihm sprach. Schaffte es jedoch nicht, alles blieb verschwimmen. Das Einzige, was er deutlich erkennen konnte, waren eisblaue Augen, die ihm einen erneuten Schauer über die Haut jagten. Er hatte schlagartig Angst vor ihnen.

Er hatte keinerlei Zeitgefühl mehr. Wie lang war er schon hier? Tage, Wochen? Monate??

Er wusste es nicht, doch er wollte nur noch eines. Hier weg.

Alfred war jeden Tag bei ihm gewesen und ja, sein Hals war wieder abgeschwollen und er konnte wieder sprechen. Das hatte er immer wieder probiert wenn er alleine im Raum war. Auch seine Sicht war wieder vollkommen klar und doch... und doch war er noch genauso schwach wie zuvor. Er konnte kaum den kleinen Finger bewegen, ohne das sein Herz vor lauter Anstrengung fast aus seiner Brust sprang. Auch die Nadel in seinem Arm war nicht verschwunden. Und sollte sie doch einmal gewechselt worden sein, musste er wohl geschlafen haben.

Die Tür riss ihn aus seinen Gedanken und er lauschte.

„Guten Morgen mein lieber Noah.. Ich hoffe du hast gut geschlafen.“

Es war der Sir. Er hatte ihm einfach den Namen Damon gegeben. Keiner der Angestellten,weder Alfred noch einer der anderen, die zu ihm kamen hatten den Sir jemals mit Namen angesprochen. Daher gab er ihm eben selbst einen. Und Noah war keinesfalls sein echter Name. Er sprach auch nicht mit dem Sir, Damon. Eben nur mit sich selbst.

„Du bist ein wenig blass um die Nase. Vielleicht sollten wir dich etwas mehr ans Licht lassen...“, wieder berührte er Noahs Wange.

„Oh deine Haut ist so wunderschön weich.. Trotz allem.. Und du riechst.... Gott als ich dich das erste mal war genommen habe... Ich hätte fast die Kontrolle verloren. So etwas habe ich niemals zuvor gerochen....“ Das Bett knirschte leicht. Damon hatte sich wohl darauf gekniet. Noah spürte wie der andere näher kam. Er wollte es gar nicht sehen, fest presste er seine Augen zusammen. Er hatte nach wie vor Angst vor dessen Augen.

„Köstlich...“, wisperte Damon nahe an Noahs Brust und ging weiter nach oben, vorbei an dessen Hals, weiter zu seinem Ohr.

„Wie gerne würde ich dich einfach auffressen... Doch dann habe ich nichts mehr von dir... Also muss ich mich zusammen reißen und die Teile von dir genießen, die du mir geben kannst....“ Ein amüsiertes lachen, folgte. Dann zog er sich wieder zurück.

„Bleib mir noch lange erhalten. Dann wird es dir auch immer gut gehen.... Also so gut das du weiter lebst.... Nun entschuldige mich. Ich muss wieder zurück. Alfred wird später zu dir kommen... Bis morgen mein lieber Noah....“ Plötzlich war er wieder über Noah, dieser zuckte zusammen und riss unwillkürlich die Augen auf und starrte gezwungenermaßen in die eisblauen Augen direkt vor ihm.

„Ich wusste doch das du nicht so abgedriftet bist wie du tust“, grinste er breit und zeigte so seine furchteinflössenden Zähne. Es waren tatsächlich zwei Vampireckzähne.

„Du gehörst mir und das für immer. Schreib dir das hinter deine Ohren!!“, zischte er und presste brutal seine Lippen auf Noahs.

„Mh!!“

Dieser versuchte den Kopf wegzudrehen, doch es fehlte ihm an Kraft. Auch die Hand, die mit einem mal an seiner Seite war, hätte nicht zugelassen, das er sich abwand. Einer von Damons Zähne riss Noahs Lippe auf und er konnte spüren, das ein plötzlicher Ruck durch Damon ging und er keine Sekunde später mit einem Satz zurück an der Tür war.

Keuchend fuhr der sich mit dem Handrücken über den Mund. Ohne ein weiteres Wort, riss er sie auf und war verschwunden.

Noah starrte ihm fassungslos nach. Also war doch alles war, was er sich gedacht hatte. Doch obwohl er es gerade mit eigenen Augen gesehen hatte konnte er es einfach nicht glauben. Das konnte einfach nicht sein! Hektisch sah er sich um. Er musste hier weg. Er würde nicht eine Sekunde länger hier bleiben. Er versuchte seine Hand zu heben, doch bewegte sich sie keine 5 Zentimeter weit.

„Verdammt das... das gibt’s doch nicht..!!“

Wieso war er so schwach? Er bekam essen und auch genug trinken, wieso war er dann nicht so kräftig wie er eigentlich sein müsste? Dann ging ihm ein Licht auf und sein Blick ging zur Nadel in seinem Arm. Er folgte dem Schlauch, welcher neben ihm in einen Beutel führte, worin sich Blut sammelte. Und da war er sich sicher. Er bekam hier gar kein Blut sondern spendete er. Unfreiwillig! Damon war tatsächlich ein Bluttrinkender Vampir! Doch wieso trank er nicht direkt von ihm, sondern sammelte es in den Beuteln. Erneut wurde Noahs Konzentration gestört, als die Tür ein weiteres Mal aufgingen.

„Nanu. Du bist ja wach.“

Alfred trat ein.

„Dir scheint es gut zu gehen. Sogar so sehr das du dich aufsetzten kannst... Ich denke, ich sollte deine Nahrungszufuhr etwas verringern....“

Noahs Augen weiteten sich. Das er sich aufgesetzt hatte, hatte er gar nicht wahrgenommen. Doch was er da von Alfred hörte, konnte der doch nicht ernst meinen.

„Nein!!“, entkam es ihm so geschockt. Alfred zuckte überrascht zusammen.

„Bitte!! Helfen sie mir hier zu entkommen!!!“

„Das kann ich nicht mein Junge...“

„Bitte! Er wird mich noch umbringen! Er.. er ist ein Monster.. ein Vampir!! Ich.. ich kann doch nicht ewig hier liegen damit er mein Blut trinken kann.“

„Doch eben genau darum geht es ja...“, widersprach der Mann ihm. „Tut mir leid mein Junge. Aber genau deswegen liegst du hier und bist noch am leben. Seit er dein Blut trinkt, geht es dem Sir auch sehr viel besser. Also... musst du hier bleiben...“

„Bitte... Bitte. Lassen Sie mich hier raus.. Sie.. sie haben bestimmt schon literweise Blut von mir.. Das muss doch reichen! Ich.. ich hab ein Leben...“

Alfred schüttelte den Kopf.

„Tut mir leid.“

Dann ging Alfred zu seinem Tisch und zog eine Spritzte hervor.

„Es tut nur kurz weh....“

„Nein Alfred bitte nicht!!“

Noah schaffte es nicht sich zu bewegen und musste hilflos mit ansehen wie Alfred ihm die Nadel in den Arm drückte und er keine Minuten später zurück in die Kissen sackte und sein Bewusstsein verlor.

„Hier Sir.. Eine ganz frische Probe unseres Spenders. Möchtet Ihr gleich hier kosten??“

Erschrocken wachte Noah auf und musste sich zwingen seine Augen zuzulassen. Waren sowohl Damon als auch Alfred hier?

„Nun wenn du es mir so anpreist, kann ich nicht nein sagen mein lieber Alfred...“

Ein leises ploppen ertönte und dann ein stöhnen. Dann ein zischen.

„Alfred! Was hast du....!“

Ein dumpfer aufprall und Noah riss seine Augen auf. Was war passiert.

„Schnell mein Junge. Du hast nur wenige Minuten Zeit...“

Alfred löste die Nadel aus Noahs Arm und half ihm aufzustehen. Erst da sah Noah das er neue Kleidung anhatte und feste Schuhe trug.

„Du musst so schnell laufen wie du kannst. Das Mittel das ich dir gegeben hatte, sollte dir helfen..“

„Aber.. Alfred??“

Mehr als verwirrt sah er den alten Mann an. Wieso half er ihm jetzt doch plötzlich. Zwei Schritte vom Bett weg, erkannte er Damon auf dem Boden. Er krümmte sich leicht und schien weggetreten.

„Was ist mit ihm?“, fragte Noah.

„Kümmere dich nicht um ihn. Er wird gleich wieder auf den Beinen sein. Du musst jetzt weg.“ Seine Worte duldeten keinerlei Widerworte. So stemmte Noah sich gegen die Tür, welche sofort aufging.

„Pass auf dich auf Noah. Er wird nach dir suchen. Finde jemanden, der auf dich aufpassen kann...“

Mit einem Schubser von Alfred, trat er über die Schwelle. Nur ein letzter Blick und Noah rannte so schnell ihn seine unerwartet kräftigen Beine trugen.

Er war erst einige hundert Meter von dem Haus entfernt, aus dem er gerade entkommen war und ein Marken erschütternder Schrei zerriss die Stille der Nacht. Noah sah hektisch zurück und sammelte alle seine Kräfte, nur um noch schneller zu rennen wie zuvor. Er wollte keinesfalls dorthin zurück. Nur eine Frage blieb ihm. Wieso hatte Alfred ihm doch geholfen??



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