Insomnia von mairio ("You can't fix me.") ================================================================================ TWENTY-NINE ----------- TWENTY-NINE   Mit einem schmerzenden Gefühl im Gesicht wachte Maron am nächsten Morgen auf, als der Wecker klingelte. Stöhnend öffnete sie ihre Augen, während Chiaki unter ihr sich regte und den Wecker ausmachte. Anschließend wandte er sich wieder zu ihr und rutschte etwas runter, sodass sein Gesicht auf selber Ebene mit ihrem war. Prüfend inspizierten seine Augen den Schaden des gestrigen Schlags. Er verzog zischend das Gesicht. Maron stöhnte erneut. „Sieht es so schlimm aus?“, sagte sie mit rauer Stimme und zog sich die Decke über den Kopf, damit er ihr entstelltes Äußeres nicht sehen musste. Er versuchte ihr die Decke wieder runterzuziehen, sie ließ aber nicht locker. „Hör auf dich zu verstecken. Du siehst wunderschön aus“, hörte sie ihn sagen. Zögernd lugte sie aus der Decke raus, nur soweit, um zu sehen, dass Chiaki auf einem Ellenbogen gestützt vor ihr lag. „Wirklich?“, fragte sie ungläubig. Er rollte mit den Augen. „Ja.“ Damit schob er ihr die Decke komplett runter. Anschließend strich er mit einem Finger die Konturen ihres Gesichts entlang. „Du bist immer wunderschön“, sagte er in einem Ton, welches sie rot werden ließ. „Selbst mit ‘nem blauen Auge“, fügte er grinsend hinzu. „Nun beeil dich und beweg dein Hintern aus dem Bett.“ Maron lächelte verlegen und rollte seufzend mit den Augen, ehe sie letztlich aufstand und sich ins Bad begab. Sie stand vor dem Waschbecken und bereute es sofort in den Spiegel geschaut zu haben. Ihr Gesicht sah, ähnlich wie gestern, immer noch furchtbar aus. Die Schwellungen haben zwar deutlich nachgelassen, dennoch waren die Verfärbungen klar und deutlich zu sehen. Stöhnend wandte sie sich vom Spiegel ab und zog sich um. Zu Hause musste sie daran denken, nochmal eine Tablette zu nehmen. Als sie wieder rauskam und alles fertig gepackt hatte, stand Chiaki wartend neben der Balkontür. Maron ging auf ihn zu. Er lächelte verschlafen auf sie herab, legte seine Arme um sie und zog sie zu sich heran, drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. Sie lächelte gegen seine Lippen, küsste ihn zum Abschied noch auf die Wange und ging anschließend nach draußen.   Zu Hause verlief der Morgen anders ab als Maron es gewohnt war. Während sie das Frühstuck vorbereitete, kam Takumi zu ihr und teilte ihr mit, dass er zur Schule fahren würde, um mit der Schulleitung über ihren Vorfall zu reden. Gleichzeitig versuchte er ihr einzureden heute zu Hause zu bleiben. Aber da Freitag war, wollte sie den letzten Schultag der Woche einfach hinter sich bringen. Sie konnte dafür das Wochenende dazu nutzen, um sich zu erholen. Ob sie heute zur Schule ging oder bis Montag wartete - es würde keinen Unterschied machen. So und so wird es unangenehm und furchtbar demütigend werden. Selbst Chiaki konnte die Blicke und das Getuschel nicht stoppen. Auch wenn sie sich mittlerweile daran gewöhnt hat, so tat es ihr leid, dass er sich das Ganze jetzt ebenfalls antun musste… Als Maron sich in ihre Schuluniform umzog, holte sie noch ihr Make-Up raus und versuchte die Blutergüsse im Gesicht zu kaschieren. Da jeder über die gestrigen Ereignisse reden wird, musste sie die Spuren davon nicht noch zur Schau stellen. „Argh...“, zischend tupfte sie sich die Foundation aufs Gesicht, zuckte vor Schmerz jedoch immer wieder zusammen. „Brauchst du Hilfe?“ Maron drehte sich zu Miyako um, die auf sie zu kam und ihr den Make-Up-Schwamm abnahm. Vorsichtig verteilte ihre Freundin die hautfarbene Creme aufs Gesicht. Anschließend strich sie mit Puder noch ein bisschen drüber. Nach einigen Momenten lächelte Miyako zufrieden und Maron betrachtete sich im Spiegel. Wenn man genauer hinsah, konnte man die leichten Verfärbungen auf der Haut erkennen. Aber für den flüchtigen Beobachter war sie schlicht und einfach Maron Kusakabe, das verrückte Mädchen. „Danke, Miyako“, sagte sie mit einem aufrichtigen Lächeln und ging mit ihr runter. Im Flur wartete schon ihr Vater, der ihr Gesicht für einen Moment ansah und anerkennend nickte. Anschließend fuhr Maron mit ihm zur Schule, während Miyako mit ihrem eigenen Wagen hinterherfuhr.   Die ganze Fahrt über sank sie tiefer und tiefer in ihrem Sitz runter, spürte die Nervosität in ihr hochsteigen und hoffte, dass der Tag schnell zu Ende ging. Es war noch recht früh als sie im Schulgelände ankamen, wodurch glücklicherweise noch keine Schüler zu sehen waren. Zusammen mit ihrem Vater betrat Maron das Schulgebäude und lief mit ihm zum Büro des Schuldirektors. Auf dem Weg hatte sie Chiaki eine SMS geschrieben, für den Fall, dass sie die erste Stunde verpassen würde und er sich nicht wundern soll, wo sie war. Als sie das Büro betraten, waren neben dem Rektor auch die meisten ihrer Lehrer anwesend. Und sie wirkten alle…angespannt. Maron und Takumi setzten sich auf die freien Stühle gegenüber vom Schreibtisch des Rektors hin. Augenblicke später begrüßte der Direktor alle und eröffnete die Diskussion, welche Maron mit morbidem Interesse verfolgte. Die Erwachsenen sprachen über den Vorfall und ihre Probleme, als wäre sie gar nicht anwesend. Takumi begann dabei Wörter in den Raum zu werfen, die sie persönlich verabscheute. Alles medizintechnische Fachbegriffe für ihre Kondition, die Maron selbst in Gedanken nicht mal aussprechen konnte, ohne sich zu verhaspeln. Mit Entsetzen musste sie sich mitanhören, wie die Lehrer anfingen alternative Bildungsalternativen wie Privatunterricht zu empfehlen. Was total absurd war. „Vollkommen ausgeschlossen“, sagte Takumi, die Arme vor der Brust verschränkt, gab allen mit seiner Haltung zu verstehen, dass das Thema abgehakt war. Ließ auch keine weiteren Argumentationsmöglichkeiten zu. Mit einem überforderten Gesichtsausdruck rieb sich der Rektor die Stirn und machte den Vorschlag, dass man den Sitzplan ändern würde und dass die Lehrer eventuelle „Anpassungen“ für Maron machen werden. Sie verzog das Gesicht. Solche sogenannten Anpassungen würde nur noch mehr Aufmerksamkeit bedeuten, da man sie anders behandeln würde. Noch mehr Gesprächsstoff für ihre Mitschüler... Schließlich kamen die Erwachsenen zum Punkt Notfallsituationen. „Sollte es zukünftig zu irgendwelchen Vorkommnissen kommen“, fing Takumi in einem autoritären Ton an zu sagen, worauf Maron schwer schlucken musste. „Dann erlauben Sie  Chiaki Nagoya, dass er sich in jeder erdenklichen Weise um Maron kümmert. Sie haben da mein sofortiges Einverständnis.“ Maron schnellte ihren Kopf zu ihrem Vater, blickte ihn mit großen Augen an. Konnte nicht glauben, was er gerade gesagt hatte. Ihre Lehrer wirkten alle schwer überrascht, ehe sie zustimmend nickten. Wussten wahrscheinlich auch nicht, was sie darauf einwenden sollten. „Da Chiaki Nagoya Maron’s Sitznachbar ist, würde das auch heißen, dass man auch für ihn den Sitzplan ändern müsste-“, begann Frau Pakkyaramao zu sagen, als Maron ihr ins Wort fiel: „Nein.“ Sie blickte verunsichert in alle Gesichter, fragte sich ob sie überhaupt ein Mitspracherecht hatte. „E-Entschuldige, aber ich würde gern mit ihm dort sitzen, wo wir es auch gewohnt sind“, sagte sie an den Rektor gewandt und sah anschließend hilfesuchend zu ihrem Vater. Takumi nickte und sah den Direktor mit einem vielsagenden Blick an, der nach einigen Momenten mit einem Seufzen ebenfalls akzeptierend nickte. Es dauerte nicht lange bis die Besprechung endlich zu Ende war und sie das Büro des Rektors verließen. Takumi verabschiedete sich von Maron, gab ihr jedoch mit einem Blick zu verstehen, dass sie immer noch mit ihm nach Hause fahren konnte. Sie lächelte kopfschüttelnd, winkte ihm zum Abschied zu und beobachtete, wie er das Schulgebäude verließ. Momente später ertönte die Schulglocke und die erste Unterrichtsstunde war zu Ende. Schüler strömten aus ihren Klassenzimmern raus. Maron stand noch immer vor der Tür des Rektors und blickte seufzend zu Boden, konnte schon die Blicke auf sich spüren. Konnte auch schon das Geflüster hören. Plötzlich spürte sie ein vertrautes Kribbeln. Ein Arm schlang sich in der nächsten Sekunde um ihre Schultern und sofort entspannte ihr Körper sich. Ein Lächeln bildete sich automatisch auf ihre Lippen und sie schaute auf. Chiaki stand neben ihr, grinste sie schief an. „Na“, sagte er und drückte ihr einen Kuss auf den Kopf. „Na“, begrüßte sie ihn zurück, die Wangen verlegen rot. Er strich ihr sachte ein paar Strähnen hinters Ohr und umfasste mit einer Hand ihre Wange. „Du heilst schnell“, schmunzelte er, worauf sie kichernd die Augen verdrehte. In dem Moment bemerkte Maron die Gesichtsausdrücke ihrer Mitschüler um sie herum. Die meisten versuchten zu laufen, in ihren Handys zu tippen und gleichzeitig über den Anblick, wie Chiaki Nagoya die Wange des verrückten Mädchens hielt, zu gaffen. Sie spürte, wie er mit dem Daumen liebevoll über ihre Haut strich und sah wieder zu ihm auf. Sichtlich genervt funkelte er die Leute an. „Macht ein Foto! Dann habt ihr mehr davon!“, rief er der Masse entgegen, wodurch die meisten schnell wegschauten und eilig an ihnen vorbei liefen. (Wenigstens kam keiner wirklich auf die dumme Idee ein Foto zu machen… sonst hätte er es mit Chiaki zu tun gehabt.) Er drehte sich wieder zu Maron um, die seufzte. „Ich bin das Ganze allmählich gewöhnt“, sagte sie achselzuckend und lächelte ihn an. Dies bedeutete natürlich nicht, dass sie sich wohl damit fühlte. „Irgendwann hören die auch auf. Denke ich...“ Chiaki seufzte, murmelte etwas Unverständliches in sich hinein und ließ seinen Arm von ihren Schultern zu ihrer Taille herunterwandern. „Komm, der Unterricht fängt gleich an“, sagte er und führte sie durch die Gänge Richtung Klassenzimmer. Mit Chiaki an ihrer Seite war es für Maron einfacher ihre Mitschüler zu ignorieren. Das Einzige was für sie zählte, war die Liebe und Fürsorge, die er für sie ausstrahlte und wie er sie schützend an sich drückte. Letztendlich war es ihr egal was alle dachten. Solange Chiaki bei ihr war, war ihr alles egal. *** Während sie durch die Schulkorridore liefen, erzählte Maron ihm leise von dem Meeting beim Rektor und was alles besprochen wurde. „Oh man...“, konnte Chiaki nur kopfschüttelnd kommentieren. Gleichzeitig stierte er jeden, an denen sie vorbei gingen, an. Und das Getuschel war überall zu hören. Es war wirklich lächerlich. Schon als er in der Schule ankam und die erste Stunde ohne sein Mädchen verbringen musste, bemerkte er die Blicke seiner Mitschüler und wie sie ihre Köpfe zusammensteckten. Maron hatte höchstwahrscheinlich die Chance gehabt heute zu Hause zu bleiben, um den ganzen Unsinn zu vermeiden. Aber er wusste, wie sein Mädchen tickte. Zumindest schien sie neben ihn völlig entspannt zu sein, ließ sich von der ganzen Aufmerksamkeit nichts anmerken. Als sie ihre Klasse betraten war es für einige Momente totenstill im Zimmer. Dreißig Paar große Augen waren auf ihn und sein Mädchen gerichtet. Ohne seinen Klassenkameraden weiter Beachtung zu schenken, ging Chiaki mit Maron zu ihren Tischen und setzte sich hin. Keine Sekunde später kam auch der Lehrer und begann den Unterricht. Maron rutschte sofort etwas näher zu Chiaki ran. Er nutzte die Gelegenheit und nahm ihre Hand unter ihren Tischen, verschränkte ihre Finger miteinander und ließ sie nur los, wenn er was schreiben musste. Selbst unter den penetranten Blicken der Klasse schien Maron ziemlich entspannt neben ihn zu sein, zu seinem Erstaunen.   Schließlich stand nach der dritten Stunde die Mittagspause an. Zusammen lief das Paar zur Cafeteria. Chiaki war sich unschlüssig darüber, wo er mit ihr sitzen soll. Ihrem Tisch oder seinen? Letztendlich beschloss er sie zu seinem Tisch zu bringen. Wenn Miyako und Yamato mit ihnen zusammensitzen wollen, konnten sie das machen. Und wenn Shinji und Natsuki ebenfalls dazustoßen wollten, dann würde er sie auch nicht davon abhalten. Auch wenn er eigentlich keine Lust darauf hatte. Maron war zunächst ein wenig überrascht, als er sie zu seinem Tisch brachte, machte jedoch keine Einwände. Sie lächelte sogar peinlich berührt als Chiaki ihr den Stuhl rauszog. Mit einer leichten Röte im Gesicht setzte sie sich hin und packte ihr Essen aus, während er sich auf dem Platz neben ihr niederließ. Für einen Moment wandte Chiaki seinen Blick von ihr ab und sah wie jeder in der Cafeteria sie anglotzte. Kopfschüttelnd verdrehte er seine Augen, murmelte einige unverständliche Flüche und rückte mit seinem Stuhl näher zu Maron ran. „Ab nächste Woche gehen wir aufs Dach essen“, flüsterte er ihr zu. Sie nickte zustimmend. Er hob seine Hand, ließ sie unter ihren Haaren gleiten und strich mit seinen Fingern sanft über ihren Nacken. Sie neigte zufrieden lächelnd ihren Kopf in seine Richtung. Kichernd kraulte er ihr weiter den Nacken und aß schweigend mit ihr zu Mittag. Miyako und Yamato kamen Minuten später in die Cafeteria. Ein Anflug an Panik war für einen Moment auf Miyako’s Gesicht zu sehen, als sie ihren leeren Tisch sah. Erstaunlicherweise waren Natsuki und Shinji noch nicht da. Ihr Blick schweifte zu seinem Tisch rüber. Selbst am anderen Ende des Raumes konnte Chiaki ihr genervtes Schnauben sehen. Amüsiert kichernd sah er Miyako dabei zu, wie sie sich mit Yamato dem Tisch näherte. Maron sah zu den beiden auf, als sie sich gegenüber von ihnen hinsetzten und nickten ihnen zur Begrüßung zu. Die ganze Zeit über ließ Miyako Chiaki nicht aus den Augen, fixierte ihn mit einem stechenden Blick. Immer mal wanderte ihr Blick zu seiner Hand auf Maron’s Nacken, als wolle sie nicht, dass er sie anfasste. Es war für eine Weile still am Tisch. Plötzlich wandte Miyako sich mit einem ernsten Ausdruck an Maron. „Schlaft ihr beide miteinander?“ In dem Moment verschluckten Maron und Chiaki sich fast an ihrem Essen. Yamato versuchte sich ein Kichern zu verkneifen. Chiaki wusste, dass sie Sex meinte und nicht dem eigentlichen Schlafen, weshalb er auch den Kopf schüttelte. Gleichzeitig versuchte seine Atemwege wieder frei zu bekommen. Miyako sah ihn mit verengten Augen skeptisch sowie misstrauisch an. Maron warf ihr einen scharfen, vielsagenden Blick zu. Für eine Weile tauschten die Mädels sich einige stumme Blicke aus, schienen wortlos miteinander zu argumentieren, bevor Miyako sich mit verschränkten Armen augenrollend in ihren Stuhl zurücklehnte. Gab sich anscheinend geschlagen. „Natsuki und Shinji verbringen die Pause heute übrigens in der Bibliothek“, teilte sie Maron trocken mit, „Haben nach der Pause einen Test, für den sie pauken.“ „Na dann viel Erfolg den beiden“, nahm Maron die Information kauend zur Kenntnis. Miyako hatte scheinbar keine Probleme sich am neuen Tisch anzupassen. Für die nächsten vierzig Minuten war sie im Grunde genommen die Einzige, die redete. Yamato, Maron und Chiaki waren eher die ruhigen Typen, hörten einfach zu. (Oder taten so als würden sie zuhören.) Sie begann aufgeregt mit Yamato über ihre Valentinstagspläne zu diskutieren. Dabei war der Quatsch doch noch über einen Monat hin! Chiaki bemitleidete seinen Freund. Inmitten all der Diskussionen über irgendwelche Valentinstagsgeschenke und Blumen, spürte er eine Hand auf seinem Knie. Chiaki drehte sich zu seinem Mädchen um, die gedankenverloren über sein Knie strich und mit der anderen Hand aß. Ihre Blickte trafen sich und sie schenkte ihm ein süßes Lächeln. Grinsend kraulte er ihr den Nacken und drückte ihr einen leichten Kuss auf die Schläfe.   Nach der Mittagspause hatten sie ihre letzte Unterrichtseinheit: Sport. Da brauchte Chiaki sich eigentlich keine Gedanken darüber zu machen, dass irgendein Vollpfosten seinem Mädchen zu nahe kam. Schließlich war der Sportunterricht bei ihnen geschlechtergetrennt. Dennoch kam er nicht drum rum sich Sorgen um Maron zu machen. Schließlich konnten Yashiro und ihre Hyänen sie in irgendeiner Weise in die Enge treiben und sie fertig machen und er konnte nichts dagegen tun. Gemeinsam lief er mit ihr Richtung Sporthalle, blieb einige Meter vor den Umkleiden stehen. „Darfst du überhaupt Sport machen?“, fragte er sie mit hochgezogener Augenbraue. Maron zuckte mit den Schultern und lehnte sich an die Wand hinter ihr an. „Wahrscheinlich werde ich die ganze Zeit der Lehrerin aushelfen und Bälle einsammeln.“ Im nächsten Moment sah Chiaki wie ein paar Klassenkameraden, darunter Yashiro und Hijiri, ihnen langsam entgegenkamen und sich womöglich das Maul über sie zerrissen. Seufzend drehte er sich wieder zu seinem Mädchen um, die flüchtig zu der Gruppe rüberschaute und ihn anschließend mit einem vielsagenden Blick ansah. Er konnte den Ausdruck in ihren Augen nicht deuten. Eine Mischung aus Liebe, Entschlossenheit und irgendetwas anderem war in ihnen zu sehen. Fragend zog er eine Braue hoch. Ein verschwörerisches Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. „Weißt du“, fing Maron an zu sagen und zog ihm am Kragen näher zu sich heran. „Wenn die schon den ganzen Tag über uns reden werden, können wir ihnen ja noch mehr Redestoff fürs Wochenende geben“, sagte sie und drückte anschließend ihre Lippen auf seine. Chiaki brauchten einen peinlichen Moment, um das Gesagte vollständig zu registrieren, ehe ihm ein raues Kichern entkam und er gegen ihre Lippen grinste. Mit Freude erwiderte er den Kuss, fuhr mit seinen Fingern durch ihre Haare und umfasste ihren Hinterkopf. Instinktiv presste er sich näher an sie heran, küsste sein Mädchen innig, bewegten seine Lippen heiß auf ihren. Nach einigen Momenten trennten sie sich atemlos voneinander. Er öffnete seine Augen und sah, wie Maron verlegen grinste und sich unschuldig auf die Unterlippe biss. Als hätte sie ihn nicht eben dazu verleitet mit ihm vor ihren Klassenkameraden rumzumachen. Amüsiert lächelnd drehte er sich kurz um und sah die schockierten Gesichter seiner Mitschüler. Er musste sich zusammenreißen, um nicht lauthals loszulachen. Besonders Yashiro’s und Hijiri’s Gesichtsausdrücke waren einfach zu wegschießen. Chiaki wandte sich grinsend wieder seinem Mädchen zu, nachdem alle endlich in die Umkleide verschwunden und sie beide die Letzten draußen waren, gab ihr einen kleinen Kuss auf die Wange. „Pass auf dich auf“, flüsterte er ihr zu, ehe beide sich schließlich zum Sportunterricht begaben.   Neunzig Minuten später wartete Chiaki draußen vor den Umkleiden und hoffte, dass man sein Mädchen in Ruhe gelassen hatte. Er brauchte auch nicht lange warten bis sie rauskam. Tränenfrei. Erleichtert seufzte er aus, ging auf seine Freundin zu und schlang seine Arme um sie. Maron sah mit einem Gesichtsausdruck zu ihm auf, den er nicht deuten konnte. Anschließend setzte sie ihr künstliches Lächeln auf. Chiaki zog kritisch seine Augenbrauen zusammen. „Alles gut?“, fragte er, während er mit ihr Richtung Schulparkplatz lief. Maron nickte einige Male eifrig, sagte jedoch nichts. Er vermutete stark, dass sie log. Innerlich fragte er sich schon, ob er Yashiro -oder wen auch immer- in den Arsch treten soll. Er stoppte für einen Moment als sie auf dem Parkplatz angekommen waren und hob mit seinen Fingern sachte ihr Kinn. „Wenn du willst, kannst du mit mir zusammen nach Hause fahren. Yamato kann mit Miyako fahren“, schlug Chiaki vor. Er hoffte dabei, dass Maron ihm sagen würde was sie beschäftigt, sobald sie allein waren. Ihre Augen weiteten sich. „Nein!“ Überrascht wich er bei ihrem Ton zunächst etwas zurück und blickte sie verwundert an, war ein wenig traurig und verletzt über ihre Abweisung. Mit einem entschuldigenden Blick schaute Maron zu Boden, strich sich nervös ein paar Strähnen aus dem Gesicht und blickte sich im Parkplatz um. „Was ich sagen will ist... ich würde gerne etwas mehr Zeit mit Miyako allein verbringen“, sagte sie mit einem ehrlichen Ausdruck in den Augen. Zumindest schien sie ihn in dem Aspekt nicht anzulügen. Er nickte akzeptierend und drückte ihr einen zarten Kuss auf die Stirn. „Dann bis heute Abend“, flüsterte er. Maron lächelte ihn nickend an. Damit begaben sie sich ohne Weiteres nach Hause ins Wochenende.   Als Chiaki zu Hause ankam, war er froh, dass Shinji noch Basketballtraining hatte. Er würde garantiert nicht aufhören ihn mit Fragen zu durchlöchern, die Chiaki nicht beantworten wird. Gerade als er sich in sein Zimmer hochbegeben und entspannen wollte, klingelte es an der Tür. Stöhnend drehte er sich auf den Treppen um, lief runter und schwang genervt die Tür auf. Miyako stand mit verschränkten Armen vor ihm und musterte ihn mit einem herablassenden Blick. „Was?“, fragte er, sichtlich irritiert über ihr plötzliches Erscheinen. Doch anstatt ihm zu antworten, gewährte sie sich Einlass in die Villa. Mit einem genervten Knurren knallte Chiaki lautstark die Tür hinter sich zu - um sie wissen zu lassen, dass sie eigentlich nicht willkommen war. Nicht, dass es sie was kümmerte. Als würde ihr das Haus gehören, steuerte Miyako gezielt aufs Wohnzimmer zu und setzte sich gemütlich auf die Couch hin. Chiaki stand mit verschränkten Armen vor ihr, ungeduldig darauf zu wissen, was sie von ihm wollte. Kichernd verdrehte Miyako ihre Augen. „Entspann dich. Ich bin nicht hier, um dich zu kastrieren, oder so“, lächelte sie ihn frech an, „Da Takumi es nicht getan hat, werde ich es auch nicht tun.“ Schnaubend nahm Chiaki auf den nächstgelegenen Stuhl Platz und schaute sie erwartungsvoll an. Miyako schürzte ihre Lippen und erwiderte seinen Blick mit einem ernsten Ausdruck. „Maron liebt dich, weißt du“, begann sie in einem ruhigen Ton zu sagen. Der Hauch eines Lächelns bildete sich auf seinen Lippen und er nickte bejahend. Er wusste, dass sie ihn liebte. „Ich liebe sie auch“, entgegnete er ihr ehrlich und zuckte mit den Schultern. Chiaki beobachtete, wie Miyako’s Augen sich überrascht weiteten. Wieso überrascht es alle, dass er Gefühle besaß?! Er seufzte. „Nicht, dass es dich was angeht“, sagte er ihr, strich sich mit einer Hand durch die Haare und blickte zur Seite. „Ich habe Maron noch nie so glücklich gesehen, wie mit dir“, hörte er Miyako mit deutlichem Erstaunen in der Stimme sagen. Seine Mundwinkel zuckten nach oben. Er mochte den Gedanken, dass er sein Mädchen glücklich machen konnte. Plötzlich richtete Miyako sich gerade und blickte ihm direkt in die Augen. „Ich will, dass du folgendes tust, Chiaki“, setzte sie mit einem selbstgefälligen Lächeln an. „Du wirst morgen Abend zum Essen kommen und dich unseren Eltern als Maron’s Freund offiziell vorstellen.“ Sie sprach in einem Ton, als würde sie nichts anderes erwarten als das er mitmachte. Sie stand auf und ging auf ihn zu. „Du wirst höflich und respektvoll sein... Oh, und du wirst Maron Blumen bringen“, wies sie ihn mit einem entschiedenen Nicken an. Er starrte sie mit offenem Mund an. Fassungslos darüber, dass sie ihm Anweisungen gab, was er machen soll und wie er mit seiner eigenen Freundin umzugehen hat. Miyako schenkte ihm ein süßes, unschuldiges Lächeln und hopste zur Tür. „Wir sehen uns morgen um Fünf!“, winkte sie ihm über die Schulter und verließ die Villa, ließ einen sichtlich verdutzten Chiaki im Wohnzimmer zurück.   Später am Abend ließ er sich erschöpft auf sein Sofa fallen, war froh darüber endlich mal seine Ruhe zu haben. All die Aufmerksamkeit heute war wirklich anstrengend gewesen. Eben hatte er Shinji leider Gottes noch angetroffen, der ihn mit seinen Fragen nahezu in die Enge getrieben hatte, als er in der Küche sich was zu Trinken holen wollte. „Ja, sie ist meine Freundin. Und nein, ich f*ck sie nicht“, brachte Chiaki ihm knapp entgegen und flüchtete schnell in sein Zimmer, ehe Shinji ihn weiter befragen konnte. Er wusste wirklich nicht, wie sein Mädchen das aushielt... Von jeden so angestarrt zu werden. Als würden die Leute darauf warten, dass was Schräges passiert. Chiaki hoffte inständig, dass es mit der Zeit irgendwann nachließ. Er dachte darüber nach, wie gedankenverloren Maron nach dem Sportunterricht gewirkt hatte. Er hoffte, dass sie mit ihm darüber reden würde. Als Chiaki endlich das Klopfen an seiner Balkontür vernahm, steuerte er mit schnellen Schritten darauf zu und ließ sein Mädchen hastig ins Warme rein. Sie drehte sich mit einem liebevollen Lächeln zu ihm um, als er ihr die Kapuze vom Kopf runterschob. Er umfasste mit einer Hand ihre Wange, strich mit dem Daumen über ihre Haut -wusste ganz genau, dass sie das mochte- und küsste sie sanft. Sie schlang ihre Arme um ihn und drückte ihn näher zu sich ran, erwiderte den Kuss innig. Momente später zog er sich zurück. Mit einem langen Seufzen drehte Maron sich um, ohne ihm in die Augen zu sehen. Er neigte mit zusammengezogenen Augenbrauen stutzig den Kopf. Er ließ sich auf seinem Bett nieder und sah seinem Mädchen dabei zu, wie sie Jacke und Schuhe auszog und sich zu ihm gesellte, beobachtete dabei aufmerksam ihre Gesichtszüge. Er begann zu essen, während sie sich wortlos neben ihn an seiner Schulter anlehnte. Chiaki erzählte ihr von Miyako’s Spontanbesuch, doch sie schon ihn nur mit halbem Ohr zuzuhören, sagte nichts. Für eine Weile herrschte einfaches Schweigen zwischen ihnen. Er ließ sie nicht aus den Augen, hielt Ausschau nach irgendwelchen Anzeichen von Kummer oder Unbehaglichkeit in ihrem Gesicht. „Sag mir was heute in Sport passiert ist“, durchbrach Chiaki nach einigen Minuten die Stille zwischen ihnen, legte das Essen beiseite und drehte sich zu ihr um. Kurz schaute Maron ihn an, ehe sie seinen Blicken auswich und zur Bettdecke unter ihnen runterstarrte. „Ist bescheuert...“, murmelte sie, strich mit dem Finger unsichtbare Muster auf dem Stoff. „Bullshit“, erwiderte er. „Nichts was dich bedrückt ist bescheuert.“ Sie sah zu ihm auf und ihre Augen trafen auf seine. Wartend zog Chiaki eine Augenbraue hoch. Maron presste sich zögernd die Lippen zusammen. „Es geht mich nichts an, oder so...“, sprach sie leise, begann mit einigen langen Strähnen ihrer Haare zu spielen. „Du weißt, dass du mit mir über alles reden kannst“, versicherte er ihr. Ein langer Seufzer entkam ihr. „Ich musste mir einiges in den Umkleiden anhören“, fing Maron leise murmelnd an. „Okay…?“ Chiaki neigte seinen Kopf, wartete darauf, dass sie weitersprach. Er musste sich auch einiges von seinen Klassenkameraden anhören. Dumme, hirnlose Sprüche, „dass er sich jetzt wohl die Verrückte nageln würde“. Es hatte ihn einiges an Selbstbeherrschung gekostet, diese Idioten nicht zu verprügeln. Es vergingen um die zehn Sekunden bis die nächste Frage ihren Lippen entkam: „Yashiro war nicht die Einzige mit der du geschlafen hast, oder?“ Chiaki blinzelte sie einige lange Momente an, fragte sich innerlich von wem sie das gehört hatte und wen er dafür killen musste. Aber wenn er ehrlich mit sich war, dann hätte er ihr es selbst sagen sollen. (Stattdessen musste sie von seinen Frauengeschichten immer im Sportunterricht erfahren.) Die ganze Zeit sprach er davon, dass sie ehrlich mit ihm sein soll und gleichzeitig war er derjenige, der ihr vieles vorenthielt. „Oh“, brachte er nur entgegen, wollte es am liebsten verleugnen, konnte es aber nicht. Maron sah ihn mit undurchdringlichen Augen an. „Wie gesagt, es geht mich nichts an und es ist mir eigentlich auch egal“, murmelte sie. Ihrem Ton zu urteilen war ihr es nicht egal. Chiaki strich sich innerlich fluchend durch die Haare, verzog mit einem säuerlichen Ausdruck das Gesicht. „Wenn ich den ganzen Scheiß ändern könnte, würde ich es machen“, seufzte er, ohne ihr in die Augen zu blicken. Es war wahrscheinlich das erste Mal, dass er sich über seine Frauenvergangenheit schämte. Als er zu Maron aufschaute, sah er wie sie auf ihren Lippen kaute und seinen Blickkontakt mied. „Wie viele?“, fragte sie kaum hörbar. Schwer seufzend fuhr er sich über das Gesicht. „Mit Yashiro: vier“, antwortete er ihr wahrheitsgemäß. „Waren alle nur einmalige Sachen!“, fügte er schnell hinzu. Sie nahm die Antwort nickend zur Kenntnis. Er konnte ihr ansehen, wie es in ihrem Kopf arbeitet. „Wie gesagt, es spielt keine Rolle... ist schließlich schon passiert“, sagte sie mit leiser Stimme und blickte auf ihr Schoß herunter. „Es ist nur...“, sie verstummte kopfschüttelnd. Es vergingen einige stille Sekunden. „Was denn?“, fragte er, blickte sie gespannt an. Er hatte keine Ahnung von Beziehungen und es frustrierte ihn zutiefst, dass er nicht deuten konnte, was seine Freundin so beschäftigte. Sie sah ihm in die Augen. „Ich bin nicht wie diese Mädchen“, sagte sie. Irritiert blickte Chiaki sie an. Alle diese Mädchen waren schlampige Tussen gewesen – wer will das bitte sein? Er wusste, dass sie ihre Komplexe hatte. Aber das war nun wirklich albern. „Du bist tausendmal schöner, umwerfender, wundervoller und besser als diese Schlampen“, sprach er sanft und eindringlich auf sie ein. „Du brauchst dich gar nicht erst mit ihnen zu vergleichen.“ „Und dennoch sind die alle mir eine bestimmte Sache voraus“, murmelte sie kaum hörbar. Maron presste sich ihre Lippen zu einem dünnen Strich zusammen und schüttelte den Kopf. „Ich sagte doch, es ist bescheuert“, murmelte sie und sah weg, malte wieder unsichtbare Muster auf der Decke. Chiaki sah seine Freundin sprachlos an. „Hast du Angst, dass du mir nicht reichst und ich dich nicht so will wie die?“, fragte er ungläubig. Ihr Gesichtsausdruck beantwortete ihm seine Frage. Seine Augen besänftigen sich. Er rutschte zu seinem Mädchen hin und nahm sie auf seinen Schoß. Er nahm ihr Gesicht, zwang sie ihm in die Augen zu schauen. Liebevoll blickte Chiaki sie an, strich ihr sachte über die Wange. „Du hast recht. Es ist bescheuert“, sagte er ihr. Sie verzog eine Grimasse. „Ich weiß...“, seufzte sie augenrollend. „Vergiss es einfach“, murmelte sie, die Wangen verlegen rot. Nur war das eine Sache, die er nicht so einfach vergessen konnte. „Schau mich an“, sagte er sanft, strich ihr liebevoll eine Strähne aus dem Gesicht. Ihre Augen wanderten zu ihm hoch. Im nächsten Moment nahm er ihr Kinn und zog sie zu sich ran, versiegelte ihre Lippen miteinander. Sie war zunächst etwas überrascht, erwiderte den Kuss jedoch, schlang ihre Arme um seinen Nacken. Er neigte seinen Kopf, intensivierte den Kuss und hörte sie genüsslich seufzen. Ihre Zunge spielte mit seiner und ihm entkam ein raues Stöhnen. Seine Hände wanderten zu ihrer Hüfte runter und drückte sie näher zu sich ran, sodass sie seine Erregung unter sich spüren konnte. Leise keuchte sie auf und er löste sich von ihr. Tief blickte er in ihre Augen. „Wie du merkst“, hauchte er und berührte seine Stirn mit ihrer, „Ich will dich. Sehr. Allerdings halte ich mich zurück.“ Maron zog fragend ihre Brauen zusammen. „Warum?“ Er seufzte leise. „Weil ich nicht will, dass du dich unwohl fühlst“, antworte er ihr. Sie entfernte sich etwas und sah ihn mit einem ungläubigen Gesichtsausdruck an. „Wirklich?“ Er nickte. Er hatte immer versucht sich zurückzuhalten und seine Lust nach ihr zu unterdrücken, aus genau den eben genannten Grund. Wollte auch warten, dass sie beide an einem Punkt in ihrer Beziehung ankamen, um die nächste Ebene überhaupt in Betracht zu ziehen. Er wollte sie. Ohne Frage. Nur hielt er sich aus Respekt und Rücksicht vor ihr zurück. Maron schüttelte kichernd den Kopf. „Chiaki. Seit Osaka schmeiße ich mich förmlich an dich ran“, sagte sie mit einem Schmunzeln. Seufzend sah er sie ernst an. „Du lässt dich zu sehr vom Moment mitreißen.“ Er blickte ihr fest in die Augen. „Was nicht bedeutet, dass du bereit für das alles bist.“ Maron verengte verärgert ihre Augen. „Ich bin kein Kind, Chiaki.“ Sie drehte sich mit verschränkten Armen etwas von ihm weg. Er musste sich stark zusammenreißen, um nicht zu grinsen. Sie war so süß, wenn sie versuchte sauer auf ihn zu sein. Maron blickte ihn an. „Nur weil du mehr Erfahrung in Sache-… S-Sex-“ Sie stolperte förmlich über das Wort, wurde sogar rot, was sie noch süßer macht, „Gibt es dir nicht das Recht zu urteilen, wann ich bereit bin.“ Nun kann Chiaki sich ein Kichern doch nicht mehr verkneifen, fing an laut aufzulachen. Sie haute ihm auf den Arm, blickte ihn sichtlich angepisst an. „Sorry.“ Er legte seine Arme um ihre Taille und vergrub sein Gesicht in ihre Halsbeuge, versuchte angestrengt einen weiteren Lachanfall zu unterdrücken. „Du bist so süß, wenn du wütend bist“, kicherte er. Maron sagte nichts, aber er konnte ihr Augenrollen förmlich hören. Chiaki drückte ihr einen Kuss an den Hals und blickte ihr wieder in die Augen. „Versteh doch, dass ich versuche die Dinge langsam anzugehen“, sprach er eindringlich auf sie ein, „Wir brauchen nichts zu überstürzen.“ Ihre Haltung entspannte sich und sie nickte seufzend, warf ihm einen entschuldigenden Blick zu. Sanft strich er ihr durch die Haare und lächelte. „Ich liebe dich, mein Engel.“ Er hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Du glaubst gar nicht, was für eine Wirkung du auf mich hast“, flüsterte er mit tiefer Stimme. „Allein der Gedanke dich zu küssen genügt... Das Gefühl deiner Lippen auf meinen. Die Art und Weise wie du schmeckst. Die Geräusche, die du machst. Alles.“ Er war ihr so nah, er konnte spüren, wie Maron’s Atmung sich etwas beschleunigte. „Wenn du mich küsst... Dann ist es als wäre ich in Flammen.“ Sanft und gefühlvoll küsste er ihren Mund. Sie erwiderte den Kuss liebevoll. „Dieses Gefühl reicht mir“, flüsterte er gegen ihre Lippen, strich mit seinen Fingern sanft über ihre Wange. „Fürs erste“, fügte er mit einem rauen Kichern hinzu, zwinkerte ihr zu. Wieder nickte Maron mit einem leisen Seufzen, umarmte ihn und vergrub ihr Gesicht in seinen Nacken. „Ich liebe dich auch“, wisperte sie. Mit seinem Mädchen in seinen Armen legte Chiaki sich hin, strich ihr in einem sanften Rhythmus über die Haare. Er spürte, wie ihre zierlichen Finger ihm durch den Kopf strichen. Er vermutete, dass sie genauso müde war wie er, weshalb er nach einigen Minuten das Licht auch ausmachte. Er drückte sie fest an sich und nach einigen Momenten waren beide in den Schlaf weggedriftet. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)