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Insomnia

"You can't fix me."
von

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THIRTY-THREE

THIRTY-THREE

 

„Hach! Endlich ist diese Klausurenwelle vorbei und wir haben endlich mal wieder Zeit ordentlich abzuhängen.“

Maron sah zu Miyako, die es sich auf ihrem Sitzkissen gemütlich machte und nickte zustimmend.

„Ja. Es dauert auch nicht mehr lange und dann ist das Schuljahr auch um“, kam es von Natsuki, die auf dem Bett lag und in einer Modezeitschrift blätterte, „Und dann habt ihr noch ein Jahr vor euch, während Shinji und ich den ersten Abschluss in der Tasche haben.“

„Vorausgesetzt, Shinji hat alle Prüfungen gemeistert“, scherzte Maron.

„Er soll besser zu Gott beten, dass er alles bestanden hat“, rollte Natsuki mit den Augen.

Alle drei befanden sich gerade in Miyako’s Zimmer und verbrachten den Nachmittag zusammen.

Sie sprachen über alles Mögliche und lachten viel. Maron genoss diese Zeit unter Mädels sehr, hatte sowas Normales sichtlich vermisst.

Entspannt steckte sie ihre Beine auf dem Teppichboden aus und lehnte sich mit dem Rücken ans Bett hinter ihr an. Unterdessen erzählte Natsuki von ihrer ersten Begegnung mit Kaiki.

„Als Shinji mich damals Kaiki -ich meine Dr. Nagoya- als seine Freundin vorgestellt hatte, war das Erste was er gesagt hatte: Konntest du dir nicht jemand besseres aussuchen?

Schockiert starrten Maron und Miyako sie mit offenem Mund an. Natsuki hielt kichernd eine Hand hoch.

„Moment, ihr habt den Rest noch nicht gehört“, sagte sie, „Shinji entgegnete daraufhin: Sag doch nicht sowas! Ich liebe sie!

„Awww“, entkam es Miyako grinsend.

„Und dann sagte Kaiki an ihn gewandt: Ich hatte mit ihr geredet.“ Damit kriegten die Mädels sich vor Lachen nicht mehr ein. „Ihr hättet Shinji’s Gesicht sehen sollen.“

„Herrlich“, kommentierte Maron kichernd, wischte sich ein paar Lachtränen weg. „Ich dachte für einen Moment schon ernsthaft, er würde sowas Gemeines zu dir sagen.“

Natsuki winkte ab. „Ach… Er hatte mich im ersten Moment schon als Schwiegertochter akzeptiert.“ Bei der Bemerkung neigte Maron ihren Kopf, fragte sich innerlich, ob Kaiki sie auch so akzeptierte.

„Er ist auch ziemlich gechillt. Wenn ich nicht dazu komme bei meinem Frauenarzt mir ein neues Pillenrezept zu holen, mach ich es einfach bei ihm“, sprach Natsuki weiter.

„Bei ihm habe ich mir auch mal ein Rezept verschreiben lassen“, merkte Miyako schmunzelnd an.

Maron blickte zwischen beiden neugierig hin und her. „Also funktioniert Pille für euch beide?“, fragte sie interessiert. Sie hatte sich selbst schon Gedanken über Verhütung gemacht, hatte sich auch schon nach einer Frauenärztin erkundigt.

„Joah, nur die regelmäßige Einnahme ist nervig. Aber zumindest kommt deine Tage dann punktgenau“, antwortete ihr Natsuki schulterzuckend. „Ich überlege zukünftig auf Kupferkette oder Spirale -oder ähnliches- zu wechseln.“

„Ich bin soweit zufrieden mit denen. Wir haben babyfreien Sex und meine Haut ist irgendwie reiner geworden.“ Miyako kicherte leise, lehnte sich in ihrem Sitzkissen zurück und holte ihr Handy raus. „Aber über sowas brauchst du dir ja keine Gedanken machen“, sagte sie zu Maron mit einer abwinkenden Handbewegung.

Diese zog irritiert ihre Augenbrauen zusammen.

„Wieso?“, fragte sie.

Miyako schaute sie an. „Na, du und Chiaki habt doch kein Sex.“

„Fürs erste.“ Maron verdrehte ihre Augen. „Was nicht bedeutet, dass es vollkommen ausgeschlossen ist.“ Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Wir gehen es langsam an“, sagte sie nüchtern. Eigentlich ging es die anderen auch nichts an.

„Dann würde ich die Zeit dazu nutzen, es dir zweimal zu überlegen“, entgegnete Miyako abschätzig, schaute nebenbei auf ihr Handy. „Vertrau mir.“

Maron sah sie konfus an. „Erwartest du von mir, dass ich für immer Jungfrau bleibe?!“, fragte sie entgeistert und fassungslos zugleich.

Miyako’s Züge verhärteten sich, sie erwiderte ihre Blicke nicht. „Wenn es Chiaki Nagoya ist, mit dem du es treiben willst – dann ja!“, antwortete sie bissig, fixierte den kleinen Bildschirm in ihrer Hand.

„Mhmm“, kam es von Natsuki, die sich weiterhin ihrer Zeitschrift widmete - es klang wie eine Zustimmung.

Maron stieß einen ungläubigen Laut aus. „Und du bist auch die Richtige, um mir einen Keuschheitsvortrag zu halten“, erwiderte sie sarkastisch.

Miyako sah augenrollend von ihrem Handy auf, packte es weg. „Yamato und ich sind anders.“

„Ach echt?“, schnaubte Maron trocken. Scheiß Doppelmoral.

Genervt verengte Miyako ihre Augen. „Yamato ist kein schwanzgesteuerter Arsch wie dein Freund.“

Maron seufzte schwer. „Ich dachte, du und Chiaki kommt miteinander klar…“, sagte sie, hatte sich schon mit den Gedanken angefreundet, dass die beide zumindest freundlich zueinander sein konnten.

Miyako machte einen spöttischen Laut und schüttelte ihren Kopf. „Nur weil er Charme und einen anständigen Musikgeschmack hat, heißt das noch lange nicht, dass ich mich zurücklehne und zuschaue, wie er dich ruiniert.“

„Ruiniert?!“

„Ja, und dir weh tut.“

Verständnislos schüttelte Maron ihren Kopf, versuchte die aufkeimende Wut herunterzuschlucken.

„Nur zu deiner Info: Chiaki liebt mich. Er würde mir nie weh tun.“

„Behauptet er von sich“, erwiderte Miyako.

Maron atmete frustriert ein und aus. „Du hast doch keine Ahnung, Miyako“, murmelte sie.

„Okay.“ Miyako richtete sich in ihrem Kissen gerade, blickte sie todernst an. „Dann sag mir eins: wie wird er denn reagieren, wenn er deine Narben sieht?“

Natsuki sah von ihrer Zeitschrift auf, beobachtete vorsichtig das Geschehen vor ihr.

Maron’s Hände ballten sich zu Fäusten. Sie wollte ihr am liebsten sagen, dass er ihre Narben schon längst gesehen hatte. Aber das würde zum einen nur noch mehr Fragen aufwerfen und zum anderen Miyako womöglich nur noch mehr aufregen.

„Siehst du?“, kam es von Miyako, als Maron nichts sagte.

Sie sah Maron mit einem Blick an, als würde sie alles besser wissen. „Der wird mit Sicherheit angewidert sein und dich von der Bettkante stoßen. Im wahrsten Sinne des Wortes.“

Maron presste sich bei den harten Worten die Lippen fest zusammen.

„Du kennst ihn doch gar nicht“, sagte sie ihr schließlich nur, schüttelte entnervt den Kopf.

Natsuki setzte sich aufrecht, gewann dadurch Maron’s Aufmerksamkeit und sah sie finster an. „Wir kennen ihn lang genug, um zu wissen, dass er schroff, egoistisch und herzlos sein kann“, sagte sie in einem abweisenden Ton. „Er gehörte schon immer zur abgefuckten Sorte. Und die bedeuten immer Ärger.“

Maron blickte sie wütend an. „Das ist nur eine Version von Chiaki, die ihr beide euch aus Bequemlichkeit zusammengestellt habt“, sagte sie mit Gift in der Stimme, war sichtlich angepisst auf beide. Es nervte sie, wie oberflächlich ihre Freundinnen waren und dass keine von beiden ansatzweise interessiert war ihn näher kennen zu lernen oder ihn besser zu verstehen.

Natsuki seufzte unberührt.

Miyako warf schnaubend ihre Hände in die Höhe und schaute sie genauso angepisst an. „Fein! Mach was du willst! Tu nur allen -und dir selbst- den Gefallen und benutzt Kondome! Wer weiß, was der Typ sich schon alles eingefangen hat!“, sagte sie höhnisch, „Und komm ja nicht zu mir angerannt, wenn Chiaki Nagoya allen Leuten erzählt, dass er es mit dem Freak von nebenan getrieben hat!!“

Maron zuckte schockiert zusammen. Ihre Worte trafen sie wie ein Schlag in die Magengrube. Besonders das eine, was sie abgrundtief verabscheute.

Mit verschränkten Armen funkelte Miyako sie unentschuldigt an.

Der Drang auf sie loszugehen, ihr kräftig eine zu scheuern und losheulen zu wollen, war groß. Aber Maron tat das Nächstbeste.

Sie erhob sich vom Boden und steuerte auf die Tür zu. Sie hatte wirklich gedacht, dass die beiden anders wären…aber im Grunde genommen waren sie wie alle anderen auch.

Für einen Moment blieb Maron vor der Tür noch stehen, blinzelte sich aufgebracht die Tränen weg und drehte sich zu Miyako und Natsuki um.

Was sie jetzt sagen wird war nicht fair gegenüber Chiaki, aber die beiden hatten weitaus Schlimmeres von sich gegeben.

„Chiaki ist abgefuckt“, begann Maron mit ruhiger, fester Stimme zu sagen, obwohl ihre geballten Hände vor Wut zitterten. Dass Miyako bei der Aussage zustimmend nickte, ignorierte sie. „Aber ihr wärt das auch, wenn ihr als Kind zuschauen musstet, wie euer Stiefvater im lebendigen Leib verbrannte“, platzte es aus ihr heraus.

Mit einem befriedigenden Gefühl beobachtete Maron, wie die Augen der beiden sich langsam schockiert weiteten und ihre Gesichter an Farbe verloren.

„Und ihr wärt noch abgefuckter, wenn eure Mutter nach dem Vorfall euch verstießt und eines Tages ohne ein Wort einfach verschwindet“, sprach sie spitz weiter.

Miyako’s Arme fielen ihr sprachlos zur Seite runter, während Natsuki sie mit völligem Entsetzen anstarrte.

Aber Maron war noch nicht fertig.

„Aber was versteht ihr denn schon davon? Leute, wie ihr, seid viel zu sehr mit euch selbst und eurem ach-so-normalen, oberflächlichen Leben beschäftigt. Was noch abgefuckter ist.“ Erneut bahnten sich die brennenden Tränen in ihren Augen an, die ihre Sicht verschwammen. „Im Übrigen: Chiaki ist der Einzige in dieser gottverdammten Stadt, der mich vom ersten Moment an nie wie ein Freak behandelt hat“, sagte sie mit Gift in der Stimme an Miyako gewandt.

Ohne auf irgendeine Reaktion von den beiden zu warten, machte Maron auf dem Absatz kehrt und stürmte aus dem Zimmer raus.

Sie lief die Treppen runter, schnappte sich von der Garderobe ihre Jacke und zog sie sich an. Unterdessen hatten die Tränen sich ihren Weg nach draußen gebahnt, rannten ihre unkontrolliert das Gesicht herunter. Genervt wischte Maron sie sich mit der Hand weg. Sie schlüpfte in ihre Stiefel und lief mit stampfenden Schritten nach draußen, knallte hinter sich die Tür laut zu.

 

Gezielt lief sie zu den Nachbarn rüber. Es gab nur eine Person, der ihre Bitterkeit, ihre Wut und ihre Tränen besänftigen konnte. Aus Gewohnheit wäre sie fast zur Gitterwand rübergegangen als ihr einfiel das es Mitten am Tag war.

Stattdessen ging sie zur Tür, klingelte einige Male ungeduldig.

Da die Chancen, dass Chiaki ihr öffnen würde, bei fünfzig Prozent waren, ging sie vorsichtshalber einen Schritt von der Tür zurück.

Es vergingen einige Augenblicke und in dem Moment als Maron erneut klingeln wollte, schwang die Tür auf.

Shinji blickte sie überrascht an und seine Augen weiteten sich bei ihrer verheulten Erscheinung noch mehr.

„C-Chiaki...?“, brachte Maron mit erstickter Stimme hervor, schniefte und biss sich nervös auf die Lippe.

Shinji starrte sie für einen Moment verdutzt an, ehe er nickte. „Ich geh ihn holen“, sagte er, schaute kurz nach hinten über seine Schulter und sah anschließend wieder zu ihr. „Du kannst ruhig reinkommen und hier unten warten...“ Er rieb sich unbeholfen den Nacken.

Maron nickte und atmete erleichtert aus, als Shinji sich nach oben begab und aus ihrem Blickfeld verschwunden war. Sie ging einen Augenblick später rein, schloss hinter sich leise die Tür. Sie lief einige Schritte durch den Flur und blieb im Wohnzimmer letztlich stehen.

Es war ruhig in der Nagoya-Villa.

Nervös zupfte Maron an ihren Ärmeln rum, während sie auf Chiaki wartete. Noch immer waren ihre Emotionen total durch den Wind und sie lief unruhig im Wohnzimmer auf und ab.

Ihr Kopf schnellte hoch als sie Schritte vernahm, die sich ihr näherten.

Chiaki blieb mit einem verwirrten Gesichtsausdruck vor ihr stehen. Eine Sekunde später weiteten sich erschrocken seine Augen, als er ihr Gesicht genauer betrachtete.

Ehe er irgendwas sagen konnte, schmiss Maron sich in seine Arme. Sie brauchte dringend eine Umarmung.

Sie schlang ihre Arme fest um seine Taille und vergrub ihr Gesicht in seine Brust. Chiaki brauchte einen perplexen Moment, um ihre Umarmung zu erwidern. Schützend legte er seine Arme um sie und strich ihr beruhigend durch die Haare. Er gab ihr einen zarten Kuss auf den Kopf. Sein Gesicht verweilte dort. Er atmete ihren Duft tief ein, während sie ihn fester an sich drückte.

„Was ist passiert?“, flüsterte er besorgt in ihre Haare, strich ihr dabei fürsorglich über den Rücken.

Maron schüttelte bei den Erinnerungen über den Streit stumm den Kopf. Tränen stiegen ihr wieder hoch und ein Schluchzer entkam ihr.

Sie spürte, wie Chiaki sie noch fester umarmte. Er stellte keine weiteren Fragen.

Für eine Weile standen sie da. Er hielt sie in seine Arme, während sie still an seine Brust sich ausweinte.

Ein Klopfen an der Tür schreckte beide zusammen. „Maron?“, war Miyako’s dumpfe Stimme zu hören.

Maron spürte, wie Chiaki sie losließ und stampfend zur Tür ging. Sein Rücken war zu ihr gewandt, dennoch konnte sie an seiner Haltung erkennen, dass er sauer -stinksauer- war.

„Ihr!! Ich hätte mir denken können, dass ihr beide verantwortlich dafür seid! Was zum verdammten Teufel habt ihr beide angestellt?!“, motzte er Miyako und Natsuki an, die beide etwas blass wurden, als sie ihn sahen.

Maron realisierte, dass sie den beiden seine Vergangenheit ausgeplaudert hatte und dass sie immer noch darüber geschockt sein mussten.

Miyako und Natsuki schluckten schwer, blickten schuldig drein und sahen an ihn vorbei.

Maron wich ihren Blicken aus, stand einige Schritte von der Tür entfernt hinter Chiaki, der mit verengten Augen zwischen ihnen hin und her sah.

„Maron?“ Miyako’s Stimme war ein leises, unsicheres Wispern. „Es tut mir furchtbar leid.“

Reue war in ihrem Ton zu hören. Es klang nach einer ehrlichen Entschuldigung.

Unschlüssig presste Maron sich die Lippen zusammen. „Ich komm gleich nach Hause“, murmelte sie nach einige Momenten, hatte immer noch keinen von beiden in die Augen gesehen.

Für einige Sekunden war es still bis Schritte zu hören waren, die sich entfernten.

Seufzend drehte sie sich zu Chiaki, der die Tür hinter sich schloss und sie mit hochgezogener Augenbraue fragend ansah.

Kopfschüttelnd ging Maron auf ihn zu und umarmte ihn. „Sorry, dass ich einfach so hereingeplatzt bin“, murmelte sie.

„Quatsch“, rollte er mit den Augen, „Du kannst kommen, wann immer du willst.“

Er strich ihr über die Haare und legte anschließend seine Hand auf ihre Wange, blickte sie liebevoll an.

Und die Liebe in seinen Augen ließ jegliche Bitterkeit in ihr verblassen. Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn innig.

Er küsste sie sanft zurück. Sie lächelte gegen seine Lippen, fühlte sich deutlich besser.

„Du wirst mir nicht sagen, was die beiden angerichtet haben, oder?“, hörte sie Chiaki fragen. Seinem Ton zu urteilen, wusste er die Antwort auf seine Frage schon.

Maron blickte ihn entschuldigend an und schüttelte den Kopf.

Seufzend drückte er ihr einen Kuss auf die Wange und sie bedankte sich bei ihm mit einem liebevollen Lächeln.

 

Einige Minuten später hatte Maron sich von Chiaki verabschiedet und lief rüber zu sich nach Hause. Sie fühlte sich besser, war auch froh drum. Sie wollte die Nacht bei ihm auch nicht mit ihrer schlechten Laune vermiesen.

Zu Hause steuerte sie direkt auf Miyako’s Zimmer zu.

Maron wusste und verstand, dass Miyako sich nur um sie sorgte. Dass sie Chiaki nicht gut genug kannte und vertraute. Womöglich hatte sie auch etwas überreagiert. Worauf Maron auch überreagierte, weil es schließlich um denjenigen ging, den sie liebte.

Als sie die Tür aufmachte, sah sie, wie Miyako mit Natsuki auf dem Bett saß und ihren Kopf an ihre Schulter angelehnt hatte. Sie hatte geweint.

Beide sahen zu ihr auf. Miyako wischte sich mit ihrem Ärmel schniefend die Tränen weg, blickte sie reumütig sowie entschuldigend an.

Maron ließ seufzend ihre Schultern fallen und nahm zwischen ihnen auf dem Bett Platz. Wortlos umarmte sie Miyako stürmisch. Diese schlang ihre Arme fest um sie, erwiderte die Umarmung innig.

„Es tut mir so leid, Maron“, schniefte sie traurig. „Ich habe das nicht so gemeint. Ganz ehrlich“, entschuldigte sie sich. „Ich nehme alles wieder zurück.“ Nebenbei drückte sie Maron fast die Luft weg.

„Entschuldigung angenommen“, brachte sie mühevoll zusammen.

Miyako atmete erleichtert aus und lockerte ihren Griff, ließ sie jedoch nicht los.

Natsuki räusperte sich und Maron drehte ihren Kopf soweit es ging zu ihr um. „Mir tut es auch leid...“, sagte sie, senkte beschämt ihren Blick.

Auch ihre Entschuldigung nahm Maron mit einem matten Lächeln an.

Nach einer Weile lungerten alle drei auf dem Bett, hatten den Fernseher an, achteten jedoch nicht wirklich darauf und sagten nichts.

Miyako hatte ihren Kopf auf Maron’s Schulter ruhen, während diese ihren Kopf an ihren angelehnt hatte. Natsuki hatte sich an Maron’s anderen Seite angelehnt und schaltete durch die Kanäle rum.

Einige Zeit später durchbrach Miyako schließlich das Schweigen: „Ist ihm das alles wirklich passiert?“, fragte sie leise.

Maron starrte geistesabwesend auf den Fernseher und nickte knapp, hoffte gleichzeitig, dass sie nicht weiter über seine Vergangenheit nachfragen wird. Sie fühlte sich schon schuldig genug.

Miyako seufzte kopfschüttelnd, ihre kurzen Haare kitzelten Maron’s Schulter. „Wie furchtbar...“

„Und traurig“, ergänzte Natsuki.

Maron nickte seufzend. Wenn sie wüssten wie furchtbar und traurig es wirklich war...

„Tut mir den Gefallen und behalt das für euch“, sagte sie nach einige stillen Momenten, wandte ihren Blick vom Fernseher ab und sah beide in die Augen.

Sie nickten. „Natürlich.“

„Klar.“

Danach schauten sich die drei eine Comedy-Sendung an, die gerade lief und nach einigen Minuten war immer mal ein leises Kichern zu hören.

„Übrigens“, kam es von Natsuki an Maron gewandt, „Solltest du dich für Pille entscheiden, kann ich dir die Marke von meinen empfehlen. Die sind niedrig dosiert an Hormonen.“

Maron und Miyako sahen sie für einen Moment verdutzt an, ehe sie lachend losprusteten.

Die bedrückte Stimmung ließ damit nach. Die drei Mädels setzten damit ihr Gespräch vor dem Streit fort.

Anschließend begannen sie Witze über die Sendung zu reißen und konnten wieder herzhaft lachen.

 



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