Insomnia von mairio ("You can't fix me.") ================================================================================ FORTY-FIVE ---------- FORTY-FIVE   „Du warst so gemein letzte Nacht“, wisperte Chiaki erneut, als er unter Küssen ihren Nacken herab wanderte. „Ich hoffe, du kannst es mit deinem Gewissen vereinbaren, dass ich wegen dir durchgefallen bin“, murmelte er, während Maron seufzend durch seine Haare strich. Doch seine Worte verwirrten sie. „Was?“ Sie drückte ihn etwas von sich und blickte ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen konfus an. Seine dunklen Augen trafen auf ihre. „Wovon zum Teufel redest du da?“ Grinsend zog Chiaki eine Braue hoch und senkte seine Lippen wieder zu ihrem Hals. „Tu nicht so als könntest du dich nicht an deinen Striptease erinnern“, kicherte er leise gegen ihre Haut. „Was??“ Überrascht und noch verwirrter drückte Maron ihn wieder von sich. Sie verstand nur Bahnhof. „Stopp, Stopp, Stopp“, sagte sie ihm, hielt beide Hände vor sich hoch, worauf er sie losließ und sich ein bisschen von ihr entfernte. Ein frustrierter Laut entkam ihm, während er sie mit verengten Augen teilweise irritiert, teilweise genervt ansah. Maron runzelte bei seinem frustrierten Gesichtsausdruck die Stirn. „Was ist letzte Nacht passiert?“, fragte sie ihn ruhig und sachlich, reichte nach seiner Hand. Er schnaubte, während er ihr erlaubte seine Hand zu nehmen. „Du hast dich in mein Zimmer reingeschlichen, hattest dein Valentinstagkleid an und es ausgezogen... klingelt da was?“, sagte er schroff, sah ihr in die Augen und zog eine Augenbraue hoch. Maron blickte ihm für einige Momente in die Augen, um festzustellen, ob er sie irgendwie auf den Arm nahm oder ob sie schon so schläfrig war, dass sie seine Worte einfach nur falsch verstand. Aber seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, meinte er es ernst. Chiaki schaute sie immer noch mürrisch an. „Chiaki“, setzte sie langsam an, hatte keinen Schimmer was los war, „Ich habe mein Zimmer letzte Nacht nie verlassen.“ Sachte rieb Maron mit dem Daumen über seinen Handrücken. Trotz ihrer Verwirrung versuchte sie sachlich und ruhig zu bleiben. Er runzelte skeptisch die Stirn, während Maron’s Gesichtsausdruck unverändert blieb. „Verarsch mich nicht“, sagte er mit einer gewissen Härte in der Stimme, die sie zusammenzucken ließ und zog seine Hand zurück. „Ich verarsch dich nicht“, beharrte Maron, fühlte sich leicht gekränkt, dass er ihr nicht glaubte. Chiaki schnaubte ungläubig. Irritiert und frustriert gab sie ihm all ihre Aktivitäten von letzter Nacht wieder: „Ich war seit neun Uhr in meinem Zimmer. Ich habe für den Test gelernt. Ich habe versucht dich auf dem Handy zu erreichen. Ich habe drei Kapitel meines Buches gelesen. Den Lernstoff wiederholt bis die Sonne aufging. Ich habe mein Zimmer nie verlassen, Chiaki.“ Ihre Stimme bekam nach jedem weiteren Satz einen alarmierenden Unterton, als sie sah, wie sich seine Züge verhärteten. Wut blitzte in seinen Augen auf. Plötzlich sprang er auf und funkelte sie an. „Du lügst“, beschuldigte er sie, „Du bist eine verdammte Lügnerin, Maron.“ Dann machte Chiaki auf dem Absatz kehrt und war um die Ecke verschwunden. Maron brauchte einige Momente, um sich von ihrer Schockstarre zu lösen. Hastig begab sie sich auf die Beine und versuchte ihm zu folgen. Doch er war nirgends zu sehen und einen Blick auf den Parkplatz sagte ihr, dass sein Wagen weg war. Sie sprintete zum Dach zu den anderen hoch.   „Du willst was?!“, fragte Miyako verwirrt.   „Bitte! Es geht um Chiaki“, zischte Maron ungeduldig. Miyako presste sich zögernd für einige Sekunden die Lippen zusammen, ehe sie ihren Autoschlüssel aus der Tasche holte. „Wenn ich nur einen Kratzer sehe, bringe ich dich um“, sagte sie und drückte ihr den Schlüssel in die Hand. Mit einem flüchtigen Danke lief Maron los und begab sich zum Parkplatz, stieg in Miyako’s Wagen ein. Nach einigen Startschwierigkeiten fuhr sie los. Das Adrenalin in ihren Adern sowie ihre innere Unruhe über die Situation, lenkte sie derweil von ihrer Müdigkeit ab. In ihrer Straße angekommen, war sie erleichtert darüber Chiaki’s Wagen auf seinem Parkplatz zu sehen. Kein anderer Wagen war zu sehen, da alle noch arbeiten waren. Sie parkte den Wagen in ihre Einfahrt und stieg aus, rannte zu den Nagoya’s rüber. Gerade als Maron klingeln wollte, bemerkte sie, dass die Eingangstür nicht richtig zu war. Ohne Weiteres ging sie rein. Es war beunruhigend still im Haus und sie war sich sicher, dass Chiaki sich in seinem Zimmer befand. Schnell stieg sie die Treppen zum zweiten Stock hoch, nahm dabei zwei Stufen auf einmal. Schweratmend war sie oben vor seiner Zimmertür angekommen. Ihr Herz klopfte wild in ihrer Brust. Die Tür war einen Spalt offen und sie konnte das Geräusch von fallenden Blättern hören. Maron legte ihre Handfläche auf die Tür, nahm tief Luft und schob sie auf.   „Chiaki?“ Vorsichtig trat Maron ein. Er war auf seinen Knien und wühlte auf dem Boden durch ein Haufen Klamotten und unzähliger anderer Sachen rum. Kurz erwiderte Chiaki ihren Blick, nahm ihre Anwesenheit brummend zur Kenntnis. Unbeholfen stand Maron da, sah ihm dabei zu, wie er etwas auf dem Boden suchte. Sie blickte sich in dem vertrauten Raum um, in dem sie seit über drei Wochen nicht mehr war. Es war für seine Verhältnisse recht chaotisch und unaufgeräumt, aber da er kaum Besuch hatte, war es verständlich, dass er sich so gehen ließ. Mit einem sehnsüchtigen Blick sah sie zu seinem Bett, seufzte leise. Es sah so einladend und weich aus... Maron richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Chiaki, der nun unter dem Bett nachzuschauen schien. „Nach was suchst du?“, fragte sie vorsichtig, knetete nervös mit ihren Händen. Sie hoffte, dass er ihr sein merkwürdiges Verhalten erklären konnte, ehe sie sich vor Sorge das Schlimmste ausmalte. Entschlossen schaute Chiaki unter seinem Bett, suchte und schüttelte genervt den Kopf. Seine Haare standen in alle Richtungen ab. Er ging zum Sofa, sah da unten nach und tastete den weichen Teppich ab. „Diese... dämlichen-“, murmelte er, setzte sich auf, schnippte mit den Fingern und überlegte angestrengt. Er kniff sich die Augen zusammen, als würde er versuchen sich an etwas zu erinnern. „Diese...uhm...Haar-…dinger.“ Maron runzelte die Stirn. „Haar...gummi?“, half sie ihm nach, während er seine Suche fortsetzte und unter den Klamotten auf dem Boden schaute. Chiaki schüttelte seinen Kopf. Sie ging in ihrem müden Hirn alle möglichen Haaraccessoires durch. „Uhm, Haarklammer…Haarreifen…Haarspange?“ „Ja!“, sagte er leicht außer Atem, blickte sie an. In dem Moment rappelte Chiaki sich auf und drehte sich zu ihr um. „Diese dämlichen Haarspangen.“ Maron wusste nicht, was sie sagen oder denken sollte. Warum suchte er nach Haarspangen? „Wessen Haarspangen?“, fragte sie schließlich in einem unsicheren Ton. Frustriert warf er seine Hände in die Höhe. „Deine!“ Verwirrt über die Antwort blinzelte Maron ihn an. „Die, die du gestern Nacht getragen hast, Maron.“ Sie war sich sicher, dass sie gestern keine Haarspangen getragen hatte - geschweige denn in diesem Zimmer. „Du hattest sie gestern rausgetan und irgendwo auf den Boden geworfen“, sprach Chiaki überzeugt weiter, während er erneut den Boden absuchte. Seine Augen hatten fast was Manisches an sich. Was ihre Sorgen nicht minderte. Sie wusste, dass sie letzte Nacht nicht hier gewesen war. Und was war, wenn jemand anderes hier gewesen war? Und er war so verwirrt, dass er diejenige mit ihr verwechselte? Der Gedanke verursachte ihr einen Stich im Herzen. „W-Wo war sie-… ich meine, wo war ich denn?“, fragte Maron leise, versuchte die Eifersucht und Angst in ihrem Ton nicht anmerken zu lassen. Mit zusammengezogenen Augenbrauen drehte Chiaki sich zu ihr um. „Du warst da.“ Er deutete auf dem Sofa und ging hastig zu ihr, packte sie an den Oberarmen. „Genau da. Kannst du dich nicht erinnern?“ Der wilde Ausdruck in seinen Augen beunruhigte Maron so sehr, sie hätte fast nachgegeben und gesagt, dass sie sich erinnern würde. Aber sie konnte und wollte ihn nicht anlügen, weshalb sie den Kopf schüttelte. Enttäuscht ließ Chiaki sie los, setzte sich seufzend aufs Bett und strich sich resigniert mit beiden Händen über den Kopf. „Einer von uns beiden hat nun komplett den Verstand verloren“, lachte er humorlos auf. Maron wusste, dass sie es nicht war. Das stand außer Zweifel. Sie war zwar müde und hatte des Öfteren kein Zeitgefühl mehr, aber die Erinnerungen von letzter Nacht waren klar und deutlich in ihrem Gedächtnis gespeichert. Plötzlich sprang Chiaki vom Bett auf, steuerte auf das Sofa zu, packte es an und zog es von der Wand weg, um dahinter zu suchen. Die Situation wurde noch absurder. „Chiaki, ich war nicht hier“, sagte Maron mit fester Stimme, während er das Sofa umkippte und begann alle Möbel zu verrücken. Chiaki hörte nicht auf sie, was sie frustrierte. „Wann war das letzte Mal, dass du geschlafen hast?“, fragte sie scharf, worauf er abrupt innehielt. Für einige viele Momente war er still, ehe er sich zu ihr wandte. „Ich kann mich ehrlich gesagt nicht erinnern“, gestand er leise. Ihr Herz zog sich zusammen, als er sich vor ihr auf dem Boden niederließ, zu ihr aufsah und in die Augen schaute. Er wirkte so verloren. Sie kniete sich vor ihm hin, wusste nicht, was sie tun konnte, damit er sich besser fühlte. „Vielleicht…“, flüsterte Maron leise und blickte sich nervös in dem unordentlichen Zimmer um, vermied seinen Blick. Sie hatte eine wage Vermutung, was mit ihm womöglich los war. „Vielleicht hattest du-…“ Sie suchte angestrengt nach den richtigen Worten, um ihn nicht aufzuregen, zu kränken oder zu beleidigen. „Halluzinationen… weißt du…“ Leise entkamen diese Worte ihre Lippen und sie blickte starr auf ihre Hände herab. Nach einigen Sekunden sah sie zu ihm auf – und wenn sie ehrlich mit sich war, überraschte sein Gesichtsausdruck sie nicht. Sie würde wahrscheinlich dasselbe Gesicht machen, wenn er sie als verrückt abstempeln würde. Denn Chiaki sah sie mit verengten Augen frustriert, beleidigt sowie entgeistert an. „Ich und Halluzinationen?“, schnaubte er ungläubig und fing an spöttisch zu lachen. „Verwechselst du da nicht was, Maron?“ Sie schluckte schwer, ihre Augen weiteten sich. „Kaiki hatte mir alles über deine Episode in der Schule erzählt“, sagte Chiaki und stand auf, ohne den Blickkontakt abzubrechen. Überrascht blickte Maron zu ihm auf. „Du bist diejenige, die in der Vergangenheit den Hang zur Realität verloren hatte, Maron. Ich nicht.“ Maron ließ sich das nicht gefallen. Wütend presste sie ihre Kiefer zusammen, stand auf und erwiderte seinen zornigen Blick mit ihren. Sie wusste, wo sie letzte Nacht war. Er war derjenige der den Hang zur Realität verlor. Er war derjenige, der offensichtlich an den Folgen vom Schlafmangel litt. War er auch nicht derjenige, der Drogen nahm? Chiaki begann sie auf eine Weise zu beäugen, die sie gut kannte. Die sie schon bei gewöhnlichen Passanten hasste - geschweige denn bei ihrem eigenen Freund. Er schaute sie an, als wäre sie verrückt. „Und du kannst von dir behaupten, du bist weniger verrückt als ich?!“, fuhr sie ihn an, ging einen Schritt auf ihn zu. Er schnaubte abschätzig, ging ebenfalls einen Schritt auf sie zu. „Von uns beiden bist du eindeutig der größere Freak, Maron.“ Da war es. Das eine Wort, was sie so sehr verabscheute. Und es fiel gerade ihm über die Lippen. War direkt an sie gerichtet. Chiaki hatte sie wahrhaftig ein Freak genannt. Schockiert und verletzt schaute Maron ihn an. Seine Augen blickten unentschuldigt in ihre. Er hatte es also ernst gemeint. Tränen bahnten sich in ihren Augen an, die sie verbissen zurückhielt. Ohne nachzudenken hob sie eine Hand und schlug mit aller Kraft, die sie aufbringen konnte, ihm ins Gesicht. Ein scharfer Schmerz war zu spüren, als ihre Handfläche auf seine Wange traf und der Schlag hallte im ganzen Raum wider. Sein Kopf schnappte zur Seite und für einen Moment sah sie überrascht auf ihre Hand. Sie hatte Chiaki geschlagen, konnte es nicht fassen. Maron sah von ihrer Hand zu ihm auf. Er rieb sich seine rote Wange und starrte erstaunt zurück. Sie ließ ihre Hand langsam fallen, hielt seinen Blicken stand. Leid tat es ihr nicht. *** Chiaki konnte es nicht fassen. Sie hatte ihn geschlagen. Sie hatte ihn wahrhaftig geschlagen. Zugegeben, er hatte die Ohrfeige verdient. Sie so zu beleidigen war unter aller Sau. Er wusste, dass es sie verletzte und ein kleiner Teil von ihm hasste sich auch das gesagt zu haben. Ein größerer Teil von ihm scheute sich nicht davor die Wahrheit auszusprechen. Dieser mentale, instabile Scheiß war ihr Ding - nicht seins. Chiaki hatte sich auf bittere Tränen vorbereitet, die unvermeidlich folgen würden, nachdem Maron erkennen würde, dass er Recht hatte. Er hätte sie getröstet. Schließlich machte es ihm nichts aus, wenn sie manchmal Schwierigkeiten hatte, echte Erinnerungen von Wahnvorstellungen zu unterscheiden. Er liebte sie dennoch. Zu seiner Überraschung hatten ihre Augen einen festen, entschlossenen Blick und ihre Hand traf in der nächsten Sekunde auf sein Gesicht. Und es war nicht mal eine mickrige Ohrfeige gewesen. Sondern ein kräftiger Schlag, welcher einen stechenden Schmerz auf seiner Wange hinterließ. Und dieses Gefühl hatte nahezu was... Prickelndes... Belebendes an sich. Er fand ein Fünkchen Gefallen an diesem Gefühl, welches sich mit seiner Irritation und Wut mischte. Er sah Maron an, rieb sich seine Wange. Ihre sonst so sanften, braunen Augen blickten wütend und voller Energie in seine. Sie sah stolz, selbstbewusst und stark aus - und in genau dem Moment erinnerte sie ihn daran, wie sie letzte Nacht aussah. Nur widersprachen ihre dunklen Augenringe, die stumpfen Haare und ihre trockenen Lippen dem gestrigen Bild von ihr. In seinem Kopf drehte es sich. Er kniff sich die Augen zusammen und versuchte bei all den Widersprüchen Sinn zu finden.   Was war real? War diese Maron, die vor ihm stand, real? Oder war es die von letzter Nacht? Oder waren beide real und sie wusste es nicht? Verarschte sie ihn einfach nur? Chiaki wusste gar nichts mehr und es war vollkommen abgefuckt, dass er bei sowas offensichtlichem so verwirrt war. Er hatte sie auf dem gottverdammten Sofa gesehen. Sie stand vor ihm, in ihrem Kleid und der Kette um ihren Hals und all dem Rot. Er konnte mit vollkommener Klarheit noch wiedergeben, wie ihr Haar über ihre Schultern fiel, wie samtweich ihre seidige Stimme war. Und wie ihre roten Lippen sich zu diesem verruchten Grinsen formten, hatte sich klar in seinem Kopf eingebrannt. Sie war hier gewesen. Sie war real gewesen. Definitiv.   Und jetzt? War diese Maron auch real? Chiaki öffnete seine Augen und musterte sie misstrauisch. Sie sah real aus. Und der Schlag sowie der beigefügte Schmerz auf seinem Gesicht war definitiv real. „Nimm es zurück“, hörte er Maron sagen. Was zurücknehmen?, fragte er sich für einen kurzen Moment, ehe es ihm wieder einfiel. „Nein“, sagte Chiaki, ließ seine Hand fallen und sah ihr fest in die Augen, „Denn die Wahrheit zu verleugnen nützt nichts.“ Ohne den Blickkontakt abzubrechen, ging Maron einen weiteren Schritt auf ihn zu. Erneut blitzte Wut in ihren Augen auf. Ehe er sich versah, hob sie ihren Arm und wieder war auf seiner Wange der stechende Schmerz zu spüren. „Wenn hier jemand was verleugnet, dann bist du es“, sagte Maron, die Stimme leise und scharf zugleich. Ehe er sich stoppen konnte, fing Chiaki an zu lachen. Allmählich gefiel ihm diese Maron. Stark und wild. So unpassend es in dem Augenblick auch war, so machte sie ihn an. Entgeistert und verwirrt über seine Belustigung, starrte sie ihn mit geweiteten Augen an. „Bist du fertig?“ Sie sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an, während sein Lachen verebbte. „Nein.“ Kopfschüttelnd ging er auf sie zu. „Fertig sind wir noch lange nicht.“ Er packte sie am Handgelenk, zog sie zu sich heran. Sie versuchte sich dagegen zu sträuben, fluchte ihn an und schlug erneut auf ihn ein. Scheuerte ihm mächtig eine. Er ließ es geschehen, kicherte leise ein tiefes, raues Lachen. Anschließend nahm er ihr anderes Handgelenk und ihre Lippen trafen aufeinander. Sie biss ihm fest auf die Unterlippe. Es tat weh und blutete wahrscheinlich sogar, aber er zog sich nicht von ihr zurück. Stattdessen drückte er sie mit dem Rücken gegen das Bücherregal, welches am nächsten war und vertiefte den Kuss. Es wackelte beim harten Aufprall und Bücher fielen herunter. Ein atemloses Keuchen war von ihr zu hören, als er seinen Körper an ihren presste und sie küsste ihn schließlich mit gleicher Aggressivität zurück. Ihre Hände krallten sich in seinen Haaren fest und nahm seine blutige Unterlippe in ihre. Stöhnend öffneten sich seine Lippen und ihre Zungen berührten sich. Wie auf Autopilot begannen seine Hände an ihren Klamotten zu zupfen und zu ziehen. Ungeduldig zog er ihr schließlich die Uniform aus. Unterdessen bemerkte er, wie sie ihm die Jacke von den Schultern schob, mit beiden Händen sein Hemd anpackte und es aufriss. Knöpfe und Klamotten fielen zu Boden. Das einzige was er noch an hatte, waren seine Hosen. Kurz löste Chiaki den Kuss und öffnete atemlos seine Augen. In weißer Unterwäsche stand schweratmend Maron vor ihm. Unschuldig Weiß und Baumwolle. Das komplette Gegenteil zu gestern. Und dennoch konnte er sie auch in verführerisch Rot und Spitze vor sich sehen. Mit dem verruchten Lächeln auf den roten Lippen, als sie ihr Kleid auszog. Seine Augen waren auf ihre verführerisch roten Lippen fixiert, über die gerade ihre Zunge strich. Wie gestern, blickten ihre dunklen, verschleierten Augen in seine. Plötzlich nahm sie sein Gesicht in beide Hände und presste ihre Lippen auf seine, nahmen von ihnen Besitz. Ihre Zähne trafen aufeinander. Instinktiv drückte er sie mit seinem Körper noch mehr gegen das Regal. Ihr Kopf traf hart dagegen, womöglich tat es weh, aber sie beschwerte sich nicht. Seine Hände fuhren ihren Seiten entlang und stoppten auf ihrem Po. Ihre Beine schlangen sich um seine Hüfte und er nahm sie problemlos hoch. Ein unterdrücktes Stöhnen war aus ihrem Mund zu hören, als er seinen harten Unterleib gegen ihren rieb. Ohne ihre Lippen voneinander zu trennen, trug Chiaki sie zu seinem Bett. Die Decken und Kissen darauf störten, weshalb er sie mit einem Arm achtlos runterschob und Maron anschließend auf die freie Matratze drückte. Er begann ihren Hals zu küssen, biss an bestimmten Stellen zu, was sie aufkeuchen ließ. Ihre scharfen Fingernägel gruben sich in seinen Rücken. Ein scharfer Schmerz war auf seiner Haut zu spüren, was in der aggressiven Lust unterging. Der Träger ihres BHs rutschte Maron von den Schultern. Mit den Zähnen schob er ihr den anderen Träger runter und er begann ihre freien Hautstellen zu liebkosen. Auf einmal drehte Maron ihn so, dass sie auf ihm saß. Sie entfernte den BH, legte ihre Arme um seinen Nacken und küsste ihn fordernd und hart. Biss sogar wieder zu. Währenddessen strichen seine Hände über ihren nackten Oberkörper. Ihre beiden Küsse und Berührungen hatten nichts Zärtliches, Liebevolles an sich. Spiegelten keinerlei Zuneigung wider. Viel mehr waren sie gezeichnet mit Wut und Aggression. Gezeichnet von gefühlloser Intimität. Sie versuchten einander zu dominieren. In Besitz zu nehmen. Ihre Zähne sanken sich in seinen Hals und er spürte den prickelnden Schmerz des Bisses. Blinzelnd sah Chiaki zu seinem Mädchen auf. Sie sah aus wie sein Mädchen… und irgendwie auch nicht. Ein Teil von ihm wollte aufhören, ein anderer wollte es nicht – konnte es nicht. Es war als wäre sein Verstand von seinem Körper abgekapselt. Seine Hände machten sich selbstständig, als er ihr den Slip auszog oder ihr dabei half seine Hosen auszuziehen. Was war nur los mit ihm? Er verlor die Kontrolle über sich selbst. Er spürte ihre Hände und Lippen. Er spürte ihren Körper auf ihn, ihre Wärme, die ihn umhüllte - aber es fühlte sich nicht richtig an. Vielleicht verlor er wirklich den Verstand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)