Bla, sentimentales Autorengefasel, bla
Geschrieben am 11.10.2013, veröffentlicht erst heute nach meiner Wichtelenttarnung beim Sommerwichteln.
Ich wollte verhindern, dass mein Wichtelkind diesen Eintrag evtl. liest und ungewollt zu viele Hints daraus zieht, die auf meine Wichtelidentität zurückzuführen wären. Also bitte lasst euch nicht irritieren. ^^'
Heute (respektive gestern) am Tele mit meinem Freund:
Er: "Ich weiß, ich habe es mittlerweile schon drei Mal gesagt, aber ich werde das Buch heute zu Ende lesen und dann kann ich endlich nochmal mit "Dare" anfangen. Tut mir leid, Schatz, ich dachte wirklich, ich könnte das Buch jederzeit aus der Hand legen, aber es hat mich immer wieder mitgerissen."
Ich: "Mhm, das muss ein wirklich gutes Buch sein, wenn es dich so sehr fesselt. Da empfinde ich glatt ein wenig Autorenneid, haha."
Er: "Naja, rein vom Schreibstil her kann es nicht mit dir und deinen Geschichten mithalten."
Ich: ///
Er (fortfahrend): "Es fehlen hin und wieder Leerzeichen und ich habe sogar ein paarmal Rechtschreibfehler gefunden. Und eben auch vom Stil an sich her... Aber die Handlung ist recht interessant."
Ich bekomme es einfach nicht aus dem Kopf. Diese Worte bedeuten mir so viel und haben mein Herz gleich so viel höher schlagen lassen. Vor allem, da ich weiß, dass sie ehrlich gemeint und nicht nur aus Sympathie heraus gesagt sind. Danke. <3
Das erinnert mich an eine Aussage in einem Leserkommentar vor einiger Zeit:
Leser: "Ich wundere mich aber, dass du noch keine eigenen Bücher rausgebracht hast, ich habe deinem Steckbrief entnommen, dass du Autorin werden möchtest. Ich denke, du bist auf einem guten Weg - das erkenne ich an dem Schreibstil. (Auch, wenn dies nur eine Fanfiction ist)." (Zitat aus "Dare o erbau kana?"-Kommentar)
Immer, wenn ich es lese, springt mir fast das Herz raus vor lauter Freude. Es mag vielleicht komisch wirken, wenn ich das hier so offenlege, aber mir als Autor mit großen Zielen vor Augen bedeutet das einfach sehr, sehr viel. Ja, es sind "nur" Fanfiction, aber dennoch. Gerade in solchen Momenten, wenn ich wieder einmal an meine Fähigkeiten als Autorin zweifle - und das kommt nicht selten vor -, hat es eine unglaublich aufbauende und motivierende Wirkung auf mich. Danke!
Und warum ich das hier gerade schreibe:
Das Sommerwichteln geht zu Ende. Ich lese noch meine FF Korrektur, dann geht sie raus. Und wieder einmal frage ich mich, ob ich einen guten Job gemacht oder dieses Mal voll in die Kloschüssel gelangt habe. Ehrlich, ich kann es nicht beurteilen. In meinen Augen ist sie gut, ich mag sie, aber wird es das Wichtelkind genauso sehen?
Und während ich mich mit diesen Gedanken plage, kam mir eben eine Frage in den Sinn:
Wird es mir wohl jemals beim Wichteln passieren, dass mein Wichtelkind seine FF gelesen hat und sein erster Kommentar lauten wird: "Gib's zu, Shizana, DU warst es! Du MUSST es gewesen sein! Ganz ohne Frage, ich bin mir sicher, DIESEN Schreibstil erkenne ich. Das bist unverkennbar du, jetzt gib mir schon recht! :D"
...
Ich wüsste vermutlich gar nicht, wie ich reagieren würde. Im ersten Moment ginge es vermutlich "Oo" bei mir, begleitet von einem "Verdammt, schon wieder auf den ersten Tipp erraten..." Aber dann würde das Herzklopfen immer mehr zunehmen, ich würde heulen wollen vor lauter Freude (oder es sogar tun, so wie ich in letzter Zeit drauf bin), denn wenn der Leser sagt, "seinen Autor" anhand seines Schreibstiles wiedererkennen zu können... Ja, was kann sich ein Autor noch mehr wünschen?
Natürlich liegt das erste Interesse eines Autors immer darin, andere gut unterhalten zu können. Übergreifend möchte er auch eine "technisch gute" Geschichte schreiben, die nicht nur Spaß, sondern auch Qualität vorweisen kann. An diesem zweiten Punkt arbeitet ein Autor teilweise sehr, sehr lange und übt sich in starker Selbstkritik, um immer noch besser und NOCH besser zu werden, bis das Technische "einwandfrei" ist.
Und wenn das alles stimmt, kommt der Wunsch nach Wiedererkennungswert. Beim Literarischen ist es etwas schwieriger, das zu erlangen, da nicht jeder ein Auge für die "feinen textstilistischen Unterschiede" hat. Aber nicht nur für den Leser kann das ein schwieriges Unterfangen sein, so ist es auch für den Autor selbst. Ich meine, ich weiß zwar nicht, wie es anderen Autoren geht, aber ich frage mich oft, wie ich meinen Schreibstil wohl bezeichnen würde.
- Habe ich überhaupt "einen eigenen Schreibstil"?
- Bediene ich "fest bestimmte Elemente", die jeder meiner Geschichten einen Wiedererkennungswert geben?
- Würden Leser meinen Schreibstil anders beschreiben als ich ihn vermute?
- KANN überhaupt ein fester, wiedererkennbarer Schreibstil vorliegen, wenn ich doch gern in den verschiedenen Stilen herumprobiere, mich austobe und verschiedene Stilmittel ausprobiere und gelegentlich miteinander kombiniere?
Fragen über Fragen, die ich mir immer wieder stelle. Die ich nicht nur ein Mal mit meinem Freund als treuer Leser und Beurteiler meiner Geschichten diskutiert habe. Über die ich schon oft nachgedacht und die ich schon so oft auszuwerten versucht habe, aber bis heute zu keinem richtigen Ergebnis gekommen bin.
Wenn dann also irgendwann einmal ein Leser zum Autor kommt, von dessen Geschichten er schon einige gelesen hat - sei es als offenkundiger oder heimlicher Leser -, und ihm diese Worte sagt... Es ist einer der glücklichsten Momente, die ein Autor erleben kann. (Natürlich noch neben einigen anderen, aber eben einer der größten.)
Naja, wer weiß. Vielleicht wird es eines Tages passieren, vielleicht aber auch nicht. Und beides empfinde ich positiv.
Das eine würde aussagen, dass ich als Autor einen Punkt erreicht habe, an dem ich "eine Identität" habe.
Das andere, dass ich - trotz meiner nicht gerade wenigen Geschichten, die ich derweil schon geschrieben und zugänglich gemacht habe - noch immer für Überraschungen an den Leser gut bin.
Beides ist gut. Hey, schließlich will ich auch nicht, dass ich und meine Geschichten "berechenbar" werden! Wenn ich mich also noch überbieten und meinen Leser überraschen oder ihm eine neue Seite von mir offenbaren kann - klar, wieso nicht?
Dennoch.
An jenem Tag, an dem es vielleicht einmal passieren wird, werde ich mit Sicherheit vor lauter Glück weinen. Ganz bestimmt.
Man merkt, du bist mit ganzer Seele Autorin. ;]
Das mit dem Herumexperimentieren kenne ich nur zu gut. ;DDD
Ich denke, man kann trotz der vielen kleinen Experimente einen "Eigenen Stil" haben, wenn man zumindest eine Grundlage hat, die Leser kennen.
Wenn du zum Beispiel bestimmte Vorgehensweisen hast, die du immer wieder benutzt.
Nur dass du dann eben noch ein paar kleine Neuerungen hinzufügst. ;]
Ich persönlich würde das dann immer noch erkennen, sehe ich sogar bei meinen Lieblingsautoren, deren Schreibstil sich immer wieder mal verändert.
Aber vielleicht liegt das auch nur daran, weil ich mich intensiv mit der Sprache beschäftige und weiß, welche Arbeit hinter einer bestimmten Sache steckt, oder welche Bedeutung dahinter steckt. ;]
Wie dem auch sei, Autoren wollen sich verbessern und immer eins drauflegen.
Solange man immer wieder Grundzüge des Schreibstils vorhanden sind, kann man ihn trotz neuer Entwicklung erkennen. ;]
Es ist schwer, aus der Masse herauszustechen, es gibt eben zu viele Autoren, und da ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Schreibstil sich durchaus ähneln kann mit einigen von ihnen.
Aber da jeder Mensch anders, auf seine eigene Weise besonders, speziell ist, bin ich davon überzeugt, dass jeder Autor es auch schaffen kann, seinen Geschichten eine individuelle Note zu verleihen, die ihn eben auszeichnet.
Go, Shizana, der Tag wird sicherlich passieren, nur wird er hoffentlich überraschend kommen.
Du hast es geschafft, meine alte Leidenschaft für Pokémon zu ... mir fällt das Verb nicht ein. ;DDDD
Also gib die Hoffnung nie, niemals auf, arbeite hart an dir, und du wirst sehen, dass das klappen wird. ;]
LG
L-San
Aber die Fragen, die du dir stellst, stelle ich mir auch bei meinen FAs. Momentan probiere ich verschiedene Arten aus, Gesichter zu zeichnen (nur für mich, so zuhause).
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S.N.O.R.T. ~ Snape Needs Our Respect Too
> Man merkt, du bist mit ganzer Seele Autorin. ;]
Aye, es ist schlimm, nicht wahr? Beinahe krankhaft, habe ich manchmal das Gefühl. @.@'
> Ich denke, man kann trotz der vielen kleinen Experimente einen "Eigenen Stil" haben, wenn man zumindest eine Grundlage hat, die Leser kennen.
Mhm, sicherlich. Aber schon das ist ein Punkt, den man erst einmal wahrnehmen muss. Ich meine, ich habe meinen eigenen Verdacht, wie ich meinen Schreibstil in etwa beschreiben würde, aber ob er tatsächlich so zu "erkennen" ist, steht auf einem anderen Blatt. Mh, zumal es eben bei mir der Fall ist, dass der Stil je nach angestrebtem Genre gern variiert. Logisch, du schreibst i.d.R. Drama etwas anders als Humor, und Action anders als Fantasy. Das muss auch irgendwo so sein, da verschiedene Stilmittel das jeweilige Genre unterstreichen und hervorheben. Das macht es eben so schwierig, wenn man sich gern frei in den Genres bewegt, sich ihnen bedient und dadurch mit vielen Stilmitteln herumexperimentiert.
> Wenn du zum Beispiel bestimmte Vorgehensweisen hast, die du immer wieder benutzt.
Ich überlege gerade ernsthaft, ob es bei mir an dem ist. Hm...
> Aber da jeder Mensch anders, auf seine eigene Weise besonders, speziell ist, bin ich davon überzeugt, dass jeder Autor es auch schaffen kann, seinen Geschichten eine individuelle Note zu verleihen, die ihn eben auszeichnet.
Wahre Worte.
> Du hast es geschafft, meine alte Leidenschaft für Pokémon zu ... mir fällt das Verb nicht ein. ;DDDD
Neu zu entfachen? Wiederzuerwecken? x)
> Also gib die Hoffnung nie, niemals auf, arbeite hart an dir, und du wirst sehen, dass das klappen wird. ;]
Aye, Sir! So soll es sein. ;D
Venedig-6379
> Es kommt doch auf den Leser an, oder?
Mit, ja. Das meinte ich ja mit der Schwierigkeit, textstilistische Unterschiede erkennen zu können. Das erfordert schon ein etwas geschulteres Auge oder zumindest ein sehr aufmerksames sowie vielfältiges Lesen. Aber der Autor hat ebenso großen Anteil daran, seinen eigenen Schreibstil erst einmal zu finden und ihn sich zu erarbeiten, bis er ihn ganz bewusst oder auch unbewusst immer wieder verwendet. Es ist etwas schwierig, das in treffende Worte zu fassen, aber du weißt vermutlich, was ich damit ausdrücken möchte.
> Aber die Fragen, die du dir stellst, stelle ich mir auch bei meinen FAs. Momentan probiere ich verschiedene Arten aus, Gesichter zu zeichnen (nur für mich, so zuhause).
Bei Zeichnern finde ich es hingegen einfacher. Je nach Künstler braucht man zwar vielleicht auch erst ein geschulteres Auge, aber es ist wesentlich einfacher, Stilmittel zu erkennen anhand von Farben, beliebten Motiven oder eben auch die Art, wie gewisse Dinge gezeichnet oder dargestellt werden. Zumindest erkenne ich meine FA-Zeichner eigentlich immer sofort wieder, sofern sie nicht etwas ganz aus der Reihe und weit fernab ihres gewohnten Zeichenstiles hervorbringen.
Bei Autoren ist das schwieriger. Das blanke Auge reicht hier nicht. Es benötigt mMn einen Misch aus Fachwissen und Lesegefühl, die Worte aufzugreifen und in der Art, wie sie vermittelt werden, irgendwo bewusst oder unterbewusst "abzuspeichern". Keine leichte Sache.
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