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Ich antworte dann: "Ich beneide dich darum, dass du diese Kraft nicht brauchst."
Das Leben ist kein Ponyhof - ein Spruch, den wir wohl alle kennen. Ein Spruch, der so wahr ist.
Aber wahrscheinlich wäre das Leben wohl auch viel zu langweilig, wenn es uns nicht ständig mit Problemen attackieren würde.
Leider kommt irgendwann der Punkt, an dem diese Probleme zu viel werden. Man kann sie einfach nicht mehr bewältigen und man fühlt sich verloren.
Man steht dort am Rande des Abgrundes und kämpft mit dem Gleichgewicht und nur der kleinste Windhauch würde entscheiden, ob man hinunter fällt oder wieder festen Boden unter den Füßen hat.
Es ist einfach die Welt mit einem kleinen Lächeln zu täuschen. Man zieht die Mundwinkel nach oben und macht Späße, aber innerlich weint man.
Man stirbt innerlich immer mehr, die Seele krepiert regelrecht.
Dann sagen die Leute immer, man kann und soll mit ihnen reden, wenn es einem mal nicht so gut geht. Aber wie stellen die sich das vor?
Was glauben sie, wie einfach es ist, einem wildfremden Menschen seine Gefühle anzuvertrauen?
Es ist schon schwer genug mit Menschen darüber zu reden, die einem etwas bedeuten. Man will ja keinen mit seinen Problemen belasten. Dann spielt man sie herunter und sobald man wieder allein ist, zerstören sie einen.
Man fängt an zu weinen, unaufhörlich. Oder man möchte den seelischen Schmerz beseitigen. Es erwacht dieser Zwang danach, dem Körper Schmerz anzutun, weil er erträglicher ist, als der in der Seele.
Es ist dann wohl sehr vorteilhaft, dass man jemandem das Versprechen gegeben hat, sich nichts zu tun und auf sich aufzupassen. Man muss nur stark genug sein dieses Versprechen zu halten.
Dabei ist es sehr hilfreich, dass man diesen Menschen einfach nicht enttäuschen will. Man sollte solch ein Versprechen immer einem Menschen geben, der die Welt für einen selbst bedeutet. Einen Menschen, den man mehr liebt als das eigene Leben.
Und dann will man stark sein. Man hasst es Schwäche zu zeigen. Es ist schwer die Einsicht zu bekommen, dass stark sein nicht immer bedeutet fröhlich zu sein, sondern auch, dass man Schwäche zeigen kann. Wirklich stark sind die Menschen, die zu ihren Schwächen stehen. Die einsehen, dass es menschlich ist schwach zu sein. Aber wer will schon gern schwach sein?
Und dann stellt sich einem die Frage, wie viele Menschen eigentlich wirklich schwach sind. Wie viele Menschen auf dieser Welt nur so tun als ob. Ist es wirklich möglich, dass man fast immer gut drauf ist? Wie viele wirklich starke Menschen gibt es denn wirklich? Das ist wohl ungewiss.
Das Leben ist eben kein Ponyhof. Es ist nicht perfekt und wird nie perfekt sein. Aber es gibt Menschen, die es für einen Augenblick perfekt scheinen lassen.
Es gibt eben Menschen wie dich ♥