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IzumiPrussia als: Preußen (Sturmartillerie)


Preußen (Sturmartillerie)
Gespeichert.
    Fotograf: ZaAndo

    Charakter
    Preußen / Gilbert Beilschmidt aus Hetalia - Axis Powers

    Angelegt
    27.11.2017, 17:502017-11-27T17:50:48Z Genauer

    Zuletzt aktualisiert
    06.12.2017, 01:192017-12-06T01:19:16Z

    Nicht käuflich

      Charakter
      Preußen / Gilbert Beilschmidt aus Hetalia - Axis Powers

      Angelegt
      27.11.2017, 17:502017-11-27T17:50:48Z Genauer

      Zuletzt aktualisiert
      06.12.2017, 01:192017-12-06T01:19:16Z

      Nicht käuflich

      Da ich aph Preußen sehr gerne cosplaye und nebenher sowieso eine große Faszination für Militärgeschichte hege, hier nun nach langer Zeit ein (möglichst) historisch korrektes Cosplay von Gilbert, den ich nun in die Uniform der Sturmartillerie gesteckt habe.
      Allgemein hatte ich hierbei das Ziel, mehrere meiner Hobbys/Interessengebiete unter einen Hut zu bringen, ein recht qualitatives und stabiles Cosplay zu haben, in den Jahreszeiten anpassungsfähig zu bleiben, wieder etwas mit Preußen zu machen und dem Charakter ein Cosplay zu widmen, das eben auch den Teil der historischen Korrektheit recht gut hinbekommt....da viele Cosplayer die ich von ihm bisher gesehen habe, hierauf weniger akribisch Wert legen.

      Dabei ist es meiner persönlichen Meinung nach wichtig, insbesondere in Teilen der Geschichte, die bis heute eine gewisse Brisanz behalten haben (Zweiter Weltkrieg), eine ausgiebige Recherche und ein Bewusstmachen, was hinter dem steckt, das man abbildet, enorm wichtig ist, da sonst das Dargestellte mehr nur unkritisch die ideologische, militaristische und menschenfeindliche/unmenschliche Komponente dieses Konfliktes herüberbringt/daraus besteht, statt einer informierten Portraitierung dieses Charakters zu diesem Zeitpunkt der Geschichte und einem Auseinandersetzen damit. (Das kann auch durchaus ungewollt so herüberkommen.)
      Als Cosplayer dieses Geschichtsabschnittes sehe ich hier eine gewisse Verantwortung, dass man hier an manchen Stellen eine gewisse Zurückhaltung und Respekt wahrt und soweit möglich aufklärt, statt etwas nur als schick und cool darzustellen und sich mit dem Rest garnicht befassen zu wollen.
      (Auch wenn zugegebenermaßen Uniformen auch sehr schick sind und auch für mich hierbei Ästhetik noch an einigen Stellen eine Rolle gespielt hat. Und für sehr weit und deutlich ins fiktive abgewandelte Uniformen, wie es in der Anime Adaption von Hetalia oft der Fall ist, gilt die Einschätzug nochmal anders, es ist in dem Moment ja mehr das Kostüm des Charakters, das weniger auf dessen Hintergrund hinweist.)

      Nun aber etwas mehr zum eigentlichen Cosplay, reichlich gespickt mit Hintergrundinformationen:
      Dargestellt habe Ihn konkret als Hauptmann der deutschen Sturmartillerie des zweiten Weltkrieges, also der Truppengattung, die in gepanzerten Kettenfahrzeugen ohne drehbaren Turm, sich mit der vorstoßenden Infanterie bewegen sollte und im größtenteils direkten Richten (statt Steilfeuer) Feuerunterstützung geben sollte, die hauptsächlich feindliche Infanterie, Deckungen, ungepanzerte Fahrzeuge und ähnliches bekämpfen soll. Hierbei sind von Hand bewegte Geschütze meist zu langsam und ungeschützt, sowie Jagdpanzer und reguläre Panzer zum einen oft nicht geeignet oder nicht verfügbar, da ihre Kanonen hauptsächlich auf den Kampf gegen feindliche gepanzerte Fahrzeuge genutzt wurden und darauf spezialisiert sind (zum Teil durch kleinere Kaliber aus längeren Rohren, die mehr kinetische Energie für den druchschlag von Panzerung verfügbar machen, statt in kurzen und breiten Rohren eine größere Menge an Sprengstoff an den Aufschlagsort zu bewegen).
      Die entsprechenden Fahrzeuge hierzu waren z.B. die StuG (Sturmgeschütz) III und IV (insbesondere mit 7,5cm L24 Kanone), StuH 42 (Sturmhaubitze), Sturmtiger, Sturmpanzer IV (Brummbär) und weitere Fahrzeuge.

      Die Uniform war im Schnitt der schwarzen Panzeruniform, welche an die beengten Innenräume von Panzern angepasst war und von der damaligen Skimode inspiriert war. Damit jedoch der Sturmartillerist, sofern er sich außerhalb des Fahrzeuges befindet, nicht zu arg unter den anderen Truppen auffällt und zum Ziel wurde, wurde die Uniform feldgrau gewählt.
      Da insbesondere auch schwarze Uniformen in Deutschland schnell kritischer gesehen werden, und ehemalige Kriegsgegner, wie heute auch die Allgemeinheit Schwierigkeiten bei der Unterscheidung zwischen Panzertruppe und SS hatten/haben, war auch dies ein Grund, eher feldgrau zu wählen. (Hierbei sollte man noch sagen, dass Wehrmacht, sowie SS die Truppengattungen Sturmartillerie und Panzertruppe nutzte, was sich auch in deren Uniformdetails wiederspiegelt. (Jacke im SS-Panzer-Schnitt schließt nicht ganz so weit seitlich, dafür im unteren Teil etwas gerader, und dazu Schulterklappen mit zusätzlicher schwarzer Unterlage und Kragenspiegel anders geformt, sowie eine Seite im Standardfall mit einer doppelten Sigrune und auf dem anderen der Dienstgrad, jedoch kann man das auch oft genug nicht so anwenden.) (Weitere Verwirrungsfaktoren also.)

      Da ich mir vorstelle, dass Preußen/Gilbert zwar durch seinen recht großen Fundus (von Jahrhunderten) an militärischer Erfahrung das Zeug zu höheren Dienstgraden hätte, aber als doch gerne sehr direkt kämpferische Natur sich weniger mit Logistik und längerfristiger Planung beschäftigen möchte und somit eher die tatsächliche Konfrontation im Felde sucht. Well, und das ganze ermöglicht mir gleichzeitig auch, die für die Panzertruppen und Sturmartilleristen üblichen Totenkopf-Kragenspiegel (nicht die Totenkopfform, die die SS als markantes Markenzeichen hatte, da muss man differenzieren) zu vermeiden, da bei der Sturmartillerie schon seit Beginn die Offiziere (tendenziell) die Doppellitze, statt den Totenköpfen trugen. (Für die restlichen Dienstgrade wurden die Totenköpfe erst in den späteren Jahren zuerst nur abgeschafft (also blanke Kragenspiegel), dann durch die Doppellitze ersetzt, jedoch kamen die Totenköpfe in der Praxis dort trotz aller Verbieterei nie gänzlich aus der Mode). Nunja, da jedoch diese Kenntnis um die Totenkopfformen nicht wirklich so verbreitet sind, wollte ich mir da auch Diskussionen und Allerlei ersparen und habe mich bewusst für die Doppellitze entschieden, die in der Offiziersausführung auch recht schick aussieht.

      Die Hose, die ich dazu nutze, ist vom Schnitt her eine der früheren Feldhosen, jedoch aus Zeltbahnstoff in Splittertarn A, welcher öfter für Feldanfertigungen von Uniformteilen genutzt wurde. Eigentlich nutzten die motorisierten Truppen einen anderen Hosenschnitt, jedoch wollte ich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen und das ganze im Winter mit einem passenden, gefütterten Winter-Wendeparka tragen, der gemeinsam mit einer dazu passenden Hose ausgegeben wurde. Somit kann ich im Sommer die dünne Hose als Feldanfertigung tragen und im Winter das ganze wie den normalen Winteranzug wirken lassen (die Unterschiede sind nicht so leicht erkennbar, insbesondere weil diese Unterschiede durch überhängende Uniformteile verdeckt werden).

      Mein "Stahlhelm" ist eigentlich ein ziemlich aufwändig komplett umgebauter Feuerwehrhelm aus Glasfaser, der nun auch einen "Normandie" 3-Farb Tarnanstrich und Hasendraht trägt, was beides von den Truppen selbst umgesetzt wurde und wovon letzteres dazu diente, um Äste und Blätter zur weiteren Tarnung am Helm zu befestigen. Und ja, obwohl die Panzertruppen und Sturmartilleristen eigentlich in Fahrzeugen saßen, wurde ihnen ein Stahlhelm ausgegeben, den sie entweder bei offenen Luken oder außerhalb des Fahrzeuges trugen. Letztendlich wurden die Stahlhelme jedoch nicht so wahnsinnig oft mit dem unter Sammlern so bezeichneten Normandie-Anstrich versehen. Gängiger war hier Hasendraht, irgend eine Tarnbemalung oder Helmtragehilfen, Riemen oder Tarnbezüge, jedoch mehrere Varianten in Kombination schon etwas seltener.
      Da ich aber ohnehin den Helm seit längerem als Projekt hatte, hab ich ihn dafür benutzt.
      Für andere Gelegenheiten werde ich mir noch ein Schiffchen aus Wolle zulegen.

      Als Koppel trage ich ein Doppeldornkoppel, das von Offizieren und (manchmal in gold) von Generälen getragen wurde, statt dem Kastenschloss für Mannschaften und Unteroffiziere. Lederfarbe Braun, was im späteren Kriegsverlauf für die gesamte Lederausstattung auf Schwarz bestimmt wurde, aber auch nicht vollständig und allumfassend so umgesetzt wurde. Die Luftwaffe blieb hingegen bei der Farbe (hell-)Braun.
      Daran trage ich ein Holster aus NVA Beständen für die Walther PPK, das davor hauptsächlich bezüglich der Schließung Unterschiede aufweist. Jedenfalls war schon davor die PPK (Polizeipistole kurz) gerne auch als Privatanschaffung inkl. Holster beliebt.

      Meine Schuhe sind eigentlich NVA Knobelbecher (also DDR Ware), die jedoch nur kleinere Unterschiede zu den Knobelbechern (Stiefeln) der anderen deutschen/preußischen Armeen von 1866 bis weit in die Bundeswehrzeit hinein hatten. (Namentlich also mehrere Nähte und das Material der Sohle und ihrer Benagelung. Bei der BW dann noch eine Schnalle oben am Schaftende.)

      Ordenstechnisch trage ich am Hals das Großkreuz des Eisernen Kreuzes in der Ausführung von 1914 (Gilberts Auftritte vor dem zweiten Weltkrieg, also vor Stiftung des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes, sowie der Größenunterschied zum Halsbandorden seines Bruders Ludwig lassen mich darauf schließen, dass er Großkreuzträger sein muss).
      An der Uniformjacke trage ich im oberen Knopfloch das Band des Eisernen Kreuzes 2. Klasse von 1914 und früher, sowie darunter das Eiserne Kreuz erster Klasse von 1914 (in gewölbter, statt glatter Form), von Hand in fitzeliger Kleinstarbeit aus Fimo hergestellt. Wiederum darunter befindet sich das Verwundetenabzeichen in Schwarz vom 1918.
      Geplant ist noch ein Panzerkampfabzeichen daneben. (Wenn man sich nun fragt "Warum so viele Eiserne Kreuze?", es liegt daran, dass man hier alle Klassen davon gleichzeitig an der Uniform getragen hat, statt nur die höchste, wie es für viele andere Orden und Auszeichnungen gilt.)

      Nun, was wohl etwas auffälig ist, und dafür etwas spät erwähnt, ja, manchmal Cosplaye ich Preußen mit Bart. Liegt daran, dass ich manchmal den Bart behalten will, und manchmal ihn entweder dafür, oder sowieso abrasiere. (Aber hey, hin und wieder Bart zwirbeln ist auch was feines xD )
      Färben tu ich das ganze mit diesem Faschings-Haarfärbespray in weiß und ner kleinen Bürste, was überraschend gut und haltbar klappt.

      Nun die kleinesten Details noch: Waffenfarbe der Artillerie und damit auch Sturmartilleriewar Hochrot, die der Panzertruppe Rosa, je nach Gliederung des ganzen, sowie Versorgungsengpässen aber Abweichungen möglich. Und zur Vereinfachung bin ich nicht weiter auf die Möglichkeit, dass die Uniform auch zur Panzer-Artillerie unter Umständen tragen ließe, sowie dass die feldgraue und schwarze Uniform auch bei Besatzungen von Panzerzügen, Panzer-Nachrichten-Abteilungen, Panzer-Aufklärungseinheiten, kleinen Teilen der Jägertruppe und noch weiteren getragen wurde, im Detail eingegangen.

      An der Jacke hab ich auch den Adler, bestimmte Kreuze und insgesamt eben Hoheitsabzeichen weggelassen, damit das ganze keine Probleme mit dem Gesetz geben kann.

      Zum Thema Zeitaufwand: Ich habe leider keine Ahnung, wie viele Stunden ich hieran gesessen bin. Die tatsächliche Uniformnäherei und Bastelei könnte ich vielleicht ganz vage abschätzen (es war einiges), aber den weitaus größeren Anteil, die nötige Recherche und (kritische) Überlegung/Nachprüfung dazu, kann ich absolut garnicht in Stunden fassen. Militärgeschichte mit dem Hauptfokus auf den Zweiten Weltkrieg ist einfach ein ziemlich großes Hobby für mich, und das Zusammentragen von wahnsinnig vielen Quellen zu allem aus der deutschen Uniformkunde, Orden und (für das konkrete Cosplay wohl nicht ganz so nötige) Waffen- und Fahrzeugtechnische sind in den letzten Jahren viele viele viele Stunden gewesen. Anfangs glaubt man vermutlich nicht, wie weit die Sache geht, aber immer, wenn man meint, die Sache verstanden zu haben, eröffnet sich meist nur eine noch tiefere Detailebene, die das ganze wieder sprengt. Gilt aber vermutlich so auch für vieles, mit dem man sich wirklich ausgiebig beschäftigt.

      Interessanterweise habe ich bei der praktischen Umsetzung auch gelernt, wie man wohl so manches vermutlich damals gemacht haben muss...zum Beispiel die Montage von Hasendraht, der irgendwie eine Helmform annehmen soll und da dran halten muss. Auch bezüglich Lederbehandlung sind da ein paar Sachen dazugekommen....man merkt erst, wie viel Leder da dabei ist, wenn man es irgendwie Restaurieren oder ersetzen muss, oder für einen Helm den Kinnriemen samt Schnalle irgendwie zaubern will xD


      Uuund wer sich nun diese ganze Lektüre im ganzen durchgelesen hat, ich drücke ein großes Lob an die so weit interessierten Leser aus, find ich super :3

      (Und wer sich so weit auskennt: ja, ich hab im ersten Shooting leider das Koppel falschrum an, die Dorne müssten eigentlich in Jackenschließrichtung zeigen.)

      Ich wünsche noch einen sehr angenehmen Tag:3


      [in Bearbeitung, Bilder kommen noch]



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