Prolog
Mein Körper schmerzte. Wo war ich und was war geschehen?
Ich konnte mich nur dunkel daran erinnern, dass ich wie jeden Morgen auf dem Weg zur Universität war. Ich ging die Stufen der Ashley Street U-Bahn Station runter. Und dann? Ich wusste es nicht mehr. Bei dem Versuch mich aufzurichten fuhr mir ein schrecklicher Gestank in die Nase. Diesen Geruch kannte ich, es war der Gestank von Verwesendem Fleisch. Ich versuchte mich umzusehen, um die Quelle des Gestanks auszumachen, aber es war so dunkel. Man sah kaum die eigene Hand vor Augen. Durch ein paar ritzen drang etwas Licht herein. und ich konnte gerade so erkennen, das der Raum in dem ich mich befand war nur wenige Quadratmeter groß war.
Ich stand auf und tastete mich langsam auf den Lichtschein zu. Der Boden war glitschig und ich hatte mühe mich auf den Beinen zu halten.
Mit meinen Fingern berührte ich die Wand und zuckte sofort zurück! War das überhaupt eine Wand? Sie war warm, schleimig und.....sie bewegte sich! Es war als würden kleine Würmer dicht gedrängt an der Wand entlang kriechen. Ich tastete die Wand nochmals vorsichtig ab. Es war weg! Was ich nun fühlte war eine rauhe Steinwand. Hatte ich mir das alles nur eingebildet?
Meine Hand glitt nun wie von selbst die Wand entlang, auf den Lichtschein zu. War dort ein Fenster? Konnte ich dort raus?
Während mir diese Gedanken durch den Kopf gingen hielt ich plötzlich inne. Hinter mir war deutlich das quietschen einer Tür zu hören, ebenso ein schweres Atmen.
Mein Verstand sagte mir dass ich mich umdrehen müsse, aber ich konnte nicht. Mein Körper wollt sich nicht rühren, ich war starr vor Angst. Langsam drehte ich den Kopf in Richtung des Geräusches. Und tatsächlich war dort eine Tür ein Spalt offen.
Wie in Zeitlupe bewegte ich mich auf den Spalt zu. Ich öffnete die Tür noch ein wenig und zu meiner Erleichterung schien niemand da zu sein. Hatte ich mir das schwere Atmen nur eingebildet?
Ich ging durch die Tür und stand nun auf einem hellen langen Flur. An beiden Seiten befanden sich im regelmäßigen Abstand Türen. Die Decke war aus Milchglas so das Sonnenlicht reinfiel, der Boden bestand aus einfachem Boden- Gittern. Ich konnte zwei weitere Stockwerke unter mir sehen. Was mich irritierte war die Tatsache das der Flur nach beiden Seiten hin kein Ende zu haben schien.
"Hallo! Ist hier jemand? Irgendjemand?"
Stille. Nicht mal ein Echo. Wie konnte das sein? Mit der Erkenntnis nicht weiter Rumstehen zu können entschloss ich mich einfach den Flur rechts runter zu gehen. Es gab offensichtlich mehrere Stockwerke, also müsste es ja auch mindestens eine Treppe geben. Ich wollte nur noch von diesem Ort weg.
Ich weiß nicht an wie vielen Türen ich vorbeigekommen bin. Sie sahen alle gleich aus. Schwere Eisentüren mit einem Gucklochloch und einem schweren Schloss davor. Sie waren alle stark vom Rost zerfressen, was zu dem Wänden, die frisch gestrichen schienen, im starken Kontrast stand. Wo war ich? War dies ein Gefängnis? Ich wohnte noch nicht lange in Chinhook und ich war mir nicht sicher, ob es doert eins gibt.
Plötzlich krachte über mir etwas durch das Glasdach und knallte auf das Bodengitter. Instinktiv hielt ich mir die Arme vor das Gesicht. Als keine Splitter mehr von oben fielen, sengte ich langsam die Arme um zu sehen was durch die Decke gekommen war. Was ich sah lies mir das Blut in meinen Adern gefrieren.
Das erste was ich von dem DING sah, waren vier gewaltige, mit messerscharfen Krallen bestückte Pranken. Es war etwa menschengroß, muskelbepackt und hatte geringe Ähnlichkeit mit einer Raubkatze. Aus dem Maul ragten riesige Zähne. Es schien jedoch kein Fell zu haben. Seine Haut war zerrissen, so das man das nackte Fleisch darunter sehen konnte und es war über und über mit einer Art Schleim bedeckt.
Es starrte mich aus seinen großen Augen an und brüllte. In dem Moment wurde mir bewusst, das es nicht freundlich gesonnen war und mich wohl für sein Mittagessen hielt. Ich machte auf dem Absatz kehrt und rannte den Weg zurück. Es lies keinen Zweifel offen, es hatte Hunger!
Ich glaub ich bin noch nie so schnell im meinem Leben gerannt. Doch umsonst! Nach wenigen sätzen riss es mich zu Boden. In Panik versuchte ich wegzukrabbeln, doch das Gewicht seines Körpers hielt mich fest. Dann ein furchterregenes brüllen und das letzte was ich spürte, waren seine Zähne die sich in mein Rückrat bohrten.
Ich wachte schweißgebadet auf! Alles nur ein Traum! Ich blickte auf meinem Wecker. Halb neun. "Nicht schon wieder! Jetzt komm ich schon zum dritten Mal in dieser Woche zu spät zur Vorlesung!"
Ich sprang aus dem Bett, rannte ins Bad und unter die Dusche.
Danach zog ich mich an und stopfte mir ein paar Äpfel in den Rucksack.
"Wenn ich nach Hause komme, muss sich dringend meine Pflanzen gießen!" Ich machte die Wohnungstür hinter mir zu und machte mich auf den Weg zur U-Bahn Station der Ashley Street.
