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Kurzgeschichtensammlung

von

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Freunde für immer

Hier geht es um ein Wolfsrudel und besonders um zwei Wölfinen.

Vor dieser FF ist eigentlich schon das RPG entstanden und ich hab dann zwei Charas aus dem selben Rudel genommen (meinen Chara und Rara-chans Chara) und zu deren Vorgeschichten nen FF geschrieben +.+
 

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Der Findelwelpe
 

Die Mittagssonne stand heiß am Zenit. Seit langem schon hatte kein Regentropfen den Boden mehr berührt. Die Wölfe lagen träge am Sternensee und ruhen sich aus. Sie hatten gerade erst eine Hirschkuh gerissen und waren nun satt.

Linka, die weißbraune Alphawölfin war jedoch unterwegs durch den Wald, zu dem Berg des Kiran, einem alten Einsiedler. Linka war eine sehr abergläubische Wölfin und wollte ihre ungeborenen Kinder besegnen lassen.

Es ist schon lange her, doch einmal hatte sie ihre Welpen nicht besegnet und fast alle waren Totgeburten, bis auf drei. Drei wundervolle Welpen. Ein Heller und ein bräunlicher Rüde und eine weiße Fähe. Doch der helle Rüde war ein Rebell und äußerst aggressiv. Sie wird wohl nie vergessen, wie ihr Sohn damals das Rudel verlassen hatte ...
 

Doch nun war Linka voller Zuversicht, als sie plötzlich ein leises Wimmern hörte. Es klang nach einem Welpen, doch eigentlich war die Zeit noch nicht reif für Welpen, also ging die Wölfin der Sache auf den Grund.

Sie schlich durch den Wald, ohne auch nur eine Maus aufzuschrecken und plötzlich sah sie es.

Eine kleine Fähe lag im Gras, neben einer toten Wölfin. Die Wölfin sah sehr abgemagert aus. Sie war es wohl gewesen die erst vor kurzem dich durch ein Heulen zu erkennen gegeben hatte. Wenn sie gekommen wäre, hätte Linka ihr bestimmt Schutz gewehrt, doch nun war es für sie zu späht.

Doch ihre Tochter lebte.

Die Kleine hatte braunes Fell, welches schon struppig geworden war. Sie drückte sich an ihre tote Mutter und knurrte Linka ängstlich an.

Die Alphawölfin lächelte und beschnupperte die kleine Fähe. "Keine Angst. Ich werde dich schützen. Komm mit mir, mein Name ist Linka." Sagte sie freundlich.

Die kleine Welpin fasste Vertrauen und lies sich von Linka am Nacken nehmen und davon tragen. Sie trug die Kleine zum Einsiedler, um auch sie besegnen zu lassen.
 

Unterwegs machten sie Rast an einem kleinen Bach. Linka ruhte sich aus nachdem sie was getrunken hatte und die Welpin betrachtete traurig und wimmernd die Wolken.

"Du trauerst sicher um deine Mutter. Wie hieß sie? Und wie heißt du meine Kleine?" fragte die Alpha freundlich und hoffte das sie jetzt nicht zu voreilig war.

Doch die braune Welpin war in ihrer Trauer vertieft und antwortete fast automatisch:

"Meine Mami hieß Alina und ich bin Kanya ... Oh Linka, warum tut es so weh?" schluchzte die Welpin und verzog sie in den weichen Pelz der Alpha.

"Das geht vorbei. Du musst trauern um deinen Schmerz zu überwinden. Du musst offen deine Gefühle zeigen und darfst nichts unterdrücken. Und vor allem darfst du nichts vergessen. Vergesse deine Mutter niemals, meine Kleine."

Die Worte der Alpha beruhigten auf eine zauberhafte Weise und Kanya blickte wieder zum Himmel. "Meine Mami hat das auch immer gesagt. Ich darf nie vergessen ... Doch sie hat auch gesagt das man immer jemanden haben muss den man Mutter nennen kann."

"Nun... Es ist eher so das man immer jemanden haben muss den man seine Seele und sein Herz anvertrauen kann, doch wenn du willst, kannst du meine Tochter sein."

"Darf ich denn? Darf ich dich wirklich Mama nennen?" fragte Kanya und wagte es nicht zu hoffen. "Hast du denn auch eine große Familie?" fragte sie gespannt und Linka nickte.

Glücklich leckte die kleine Welpin die Schnauze ihrer neuen Mutter ab und dann machten sich beide wieder auf den Weg zum Berg.
 

Am Berg angekommen, befahl Linka der Welpin sich ruhig zu verhallten und heulte den Ruf des Windes. Kanya hörte gespannt zu und auf einmal kam aus dem Gebüsch ein alter Wolf mit grauem, zotteligem Fell. Er knurrte abfällig und musterte die kleine Fähe.

Die Alpha stellte sich jedoch schützend über sie.

"Ich grüße dich Linka, Alphawölfin des Windrudels. Kommst du um deine Kinder zu besegnen?" meinte der alte Wolf höhnisch und Linka nickte.

"Ja Kiran. Außerdem verlange ich von dir das du auch Kanya besegnest."

Der graue Wolf starrte Kanya in die Augen.

"Sie ist nicht von deinem Rudel. Sie ist kein Windwolf, doch ..." er hielt inne und Linka knurrte, damit er weiter sprach.

"Doch sie hat die gleichen Augen wie die Windwölfe. Sie ist nicht hier geboren, doch es ist ihr Schicksal zu deinem Rudel zu gehören!" rief Kiran und der Wind pfiff ihm um die Schnauze.

"Nun gut. Sie soll den Ruf des Windes mit mir heulen und auch du Linka. Heul ihn mit uns." Meinte der alte Wolf und trabte auf eine Lichtung in der Nähe.

Die Alpha und Kanya folgten ihm. "Du musst jetzt genau das tun, was auch wir machen werden, verstanden?" überzeugte sich die Weißgraue und die kleine Welpin nickte. Sie verstand zwar nicht genau, worum es ging, doch sie war fest entschlossen alles richtig zu machen.
 

Auf der Lichtung angekommen, setzten sich die zwei Wölfe auf einen Felsen und Kanya neben Linka. Dann fing der alte Graue zu singen an. Er heulte Fenrir und Luna an. Er heulte ihre Kinder an und Linka begleitete ihn mir seiner Stimme. Auch Kanya versuchte mitzuheulen, wobei sie einige Töne verfehlte, doch sie sang mit ihrem ganzem Herzen und mit ihrer Seele.

So heulten sie lange. Sehr lange ... Zu lange für die Welpin welche eingeschlafen war.

Und als sie geendet hatten, trottete Kiran gemächlich zu seiner Schutzhöhle zurück.

Doch bevor er von der Lichtung gänzlich verschwand, blickte er noch mal zurück und sah zu Linka. "Pass gut auf deine Welpen auf. Den diese hier und einige andere werden zu den Letzten gehören."

"Was soll das heißen?!" rief die Alpha ihm nach, doch der alte Wolf antwortete nicht mehr.

Natürlich fragte die Wölfin sich, was er damit gemeint hatte, doch sie befasste sich nicht lange damit. Er wird schon seine Gründe haben, dachte sie sich und trottete mit der schlafenden Kanya um Maul zum Rudelplatz zurück.
 

Das Rudel des Windes
 

Ein kühler Wind erfrischte die Morgenluft und die Dämmerung begann einzusetzen, als Linka und Kanya am Rudelplatz ankamen.

Die Wölfe lagen zerstreut auf der ganzen Lichtung, an der Felsenwand am See.

Kanya konnte erkennen das dieses Rudel aus fünf Wölfen bestand. Mit ihrer neuen Mutter und hoffentlich auch ihr selbst waren es wohl Sieben ...

Der größte unter ihnen stand am See und beobachtete die Hirsche auf der anderen Seite des Ufers, welche ohne die Wölfe zu wittern grasten.

Er war schwarz und sehr muskulös. Das musste wohl Linkas Gefährte sein ... und der neue Vater von Kanya.

Die Alphawölfin ging auf ihn zu und begrüßte ihn zärtlich mit der Schnauze.

"Ares. Sie nur. Wir haben Nachwuchs." Wiefte Linka und deutete auf die unsichere, braune Welpin.

Der schwarze Wolf drehte sich um und musterte Kanya. Nach einigen Augenblicken ging er näher zu ihr und beschnupperte sie. Er war ein verständnisvoller, aber wortkarger Wolf.

Er schleckte Kanya ein paar Mal übers Rückenfell. Damit war sie ins Rudel aufgenommen und Ares ging auf seinen Wachposten auf einem erhöhten Felsen, auf welchen er sich hinlegte.

Linka lächelte. Sie liebte ihren Gefährten mit all seinen Seltsamkeiten.

Sie stupste die Welpin freundlich an. "Er mag dich. Aber jetzt komm. Du sollst die anderen kennen lernen."

Kanya nickte, obwohl sie Ares sehr seltsam fand und sich bestimmt die Aufnahme im Rudel so nicht vorgestellt hatte.
 

Zwei Jungwölfe tobten miteinander am Seeufer, wobei einer der beiden ins Wasser fiel, oder besser gesagt eine. Es war eine weiße Fähe, welche nun knurrend aus dem Wasser kam und spielerisch ihren bräunlichen Bruder ins Wasser schmiss.

Beide waren um die 4 Jahre alt, vielleicht jünger oder älter.

Als sie ihre Mutter und die Welpin erblickten, liefen sie sofort auf die beiden zu.

"Mutter! Mutter! Wer ist das?" fragte die weiße und begann Kanya abzuschnuppern und abzuschlecken. Sie rollte die Welpin auf den Bauch und konnte gar nicht genug vom Knuddeln bekommen. Kanya kicherte und lachte und lies das Ganze über sich ergehen, bis der bräunliche Wolf seine Schwester am Schweif wegzog, worauf hin diese nach ihm schnappte. Er konnte jedoch früh genug ausweichen und bleckte die Zähne.

"Lasst das Kinder. Ihr macht der Kleinen noch Angst." Mischte sie Linka lächelnd ein. Sie schob die leicht erschöpfte Welpin vor. "Das ist Kanya. Ich hoffe ihr kümmert euch um sie. Sie ist eine wahre Windwölfin."

"Mein Name ist Shana und der hier ist mein Bruder Mik." meinte die weiße Wölfin fröhlich.
 

Plötzlich kam eine graue Wölfin zu der Gruppe hinzu. Sie war wohl die älteste im Rudel und musterte die kleine Fähe. "Das soll eine Windwölfin sein? Wer hat das gesagt, dein Vater?" knurrte sie Linka an.

"Mutter ... Nein Lora. Ja sie ist eine Windwölfin und nicht nur deshalb, weil Vater auch der Meinung ist. Das sagt mir mein Herz." Antwortete Linka stolz und leckte Kanya über den Kopf.

Kanya verstand nicht, warum es wegen ihr so viel Trara gab, als plötzlich auch noch ein kleiner Wolf mit grauem Fell auftauchte und schweifwedelnd auf die anderen zuhüpfte. "Hallo! Ich bin Shio! Und du ... du bist Kanya!" bellte er und beschnüffelte die Welpin.

Er war ein Jungwolf, gerademal ein Jahr alt.

"Nun. Anscheinend mögen alle die Kleine. Und ich denke das ist ausschlag gebend." Schnaubte die alte Wölfin und ging etwas abseits vom Rest des Rudels.
 

Linka blickte ihr kopfschüttelnd hinterher. Das war nun mal ihre Mutter. Immer miss gelaunt, doch auf ihre Weise liebevoll. Sie leckte Kanya tröstend über den Kopf. "Sie ist immer so. Aber keine Sorge. Sie mag dich auch."

Kanya starrte die alte Wölfin verwirrt an. Sie mich mögen, dachte sie sich und fragte in Gedanken wie es wohl die alte Wölfin gezeigt hat, so das ihre Adoptivmutter das erkannt hatte.

Aber sie wird es sicher lernen. Die Kleine Welpin war sehr zuversichtlich und freute sich das sie ein neues Rudel fand.
 

Neues Leben
 

Ein paar Monate später. Kanya war nun ein halbes Jahr alt und lief mit den anderen um die Wette. Die vier jungen Wölfen rannten mit dem Wind um die Wette und freuten sich, wenn einer unter den Ersten war.

Alle Waren schnell und auch Kanya zeigte das sie eine wahre Windwölfin war.

Nachts heulten sie immer das Lied des Windes und wen mal jemand verloren ging, brauchte er nur zu heulen und man wusste sofort das es ein Windwolf war. Und vor allem natürlich, wo er war, damit man ihn finden konnte.

Der Ruf des Windes war für diese Wölfe sehr wichtig.

Bei ihnen drehte sich fast alles um den Wind, sogar das Tal war das Tal des Windes.

Kanya fühlte sich wohl und natürlich verstand sie sich am besten mit Linka, denn diese war schlisslich ihre Adoptivmutter, doch eines Tages ...
 

Es war ein kühler verregneter Frühlingstag. Die Wölfe lagen alle in der Gemeinschaftshöhle und genossen die Wärme untereinander.

Doch Linka, die Alphawölfin ging plötzlich nach draußen. Alle wussten sofort das es bald so weit war. Denn der Bauch, der Alpha war, immer dicker geworden und ihre Zitzen waren immer weiter angeschwollen. Nun begab sie sich nach draußen. Zu der Geburtshöhle.

Kanya wollte ihr folgen, doch Linka knurrte sie an und schnappte nach ihr.

"Geh zurück zu den anderen!" bellte sie und lief weiter.

"Warum? Du brauchst doch jemanden!" rief Kanya ihr nach und wollte hinterher laufen, doch da plötzlich tauchte Ares auf. Wie ein schwarzer Blitz stand er plötzlich vor ihr und schüttelte den Kopf. "Das muss sie alleine durchstehen. Dabei kannst du ihr nicht helfen." Meinte er trocken und stupste Kanya sanft an.

"Komm. Lass uns zu den anderen gehen!" wiefte er freundlicher und Kanya leckte ihm trostsuchend die Schnauze. Sie war es nicht gewohnt von ihrer Ziehmutter angeknurrt zu werden. Sie war doch immer in ihrer Nähe gewesen.
 

Es dauerte lange und die Nacht setzte schon ein. Der Regen hatte aufgehört und ein leichter Wind blies Kanya um die Schnauze. Sie wusste, bald würde sie nicht mehr die jüngste sein.

Die Wolken lichteten sich und die ersten Sterne leuchteten am Himmel.

Eine Sternschnuppe fiel vom Himmel und die Welpin wünschte sie etwas. Was es war, wusste nur sie selbst...

Als sie so in Gedanken an ihren Wunsch schwelgte, hörte sie auf einmal ein Heulen. Das Heulen der Alphawölfin. Der Ruf des Windes!

Es war so weit! Die Welpen war da!

Wie vom Blitz gestochen lief Kanya so schnell sie konnte zur Geburtshöhle.

Ares war schon zur Geburtshöhle gegangen und hatte die Neugeborenen sicher schon gesehen und normalerweise durfte sonst niemand bis auf den Vater und der Mutter natürlich die Kleinen sehen.

Doch Linka machte für die Halbjährige Welpin eine Ausnahme. Sie durfte rein und die Kleinen beschnuppern.
 

Als Kanya vor der Welpenhöhle stand, kroch Ares gerade heraus. Freundlich leckte er der Welpin über die Schnute und lies sie dann passieren.

So kroch die Braune hinein und entdeckte 3 Fellbündel, welche schmatzend an den Zitzen der Alphawölfin zogen.

"Sie sind so winzig." Flüsterte Kanya. Linka musste lächeln. "Du warst auch mal so winzig." Meinte sie und man konnte die Erschöpfung der Geburt aus ihrer Stimme hören.

"Nein, ich? Als du mich gefunden hast auch?"

"Nein, da warst du schon etwas größer. Hast aber genauso an meinen Zitzen die Milch gesaugt."

Kanya hatte erst vor kurzem angefangen richtiges Fleisch zu sich zu nehmen, welches ihr die älteren Wölfe brachten. Sie vermisste die wohlschmeckende Muttermilch und war traurig das sie nicht mit auf die Jagd durfte.

Selbst Shio, der jüngste Rüde im Rudel durfte schon zu seiner ersten richtigen Jagd. Dabei war er gerade mal ein Jahr alt.

Kanya fand es schade das sie nicht gleich alt mit dem Grauen war.
 

"Haben sie schon Namen?" fragte Kanya um sich abzulenken.

Linka nickte. "Ja. Die beiden Jungen. Das Mädchen hat noch keinen."

"Und wie sind die Namen der Jungen?" fragte die Braune gespannt.

"Der größte, er kam zuerst, heißt Konis. Der Kleine hier wurde als Letzter geboren. Sein Name ist Krümel und das hier ..." die Alpha betrachtete die dunkelbräunliche neugeborene Fähe "Sie hat noch keinen Name, aber sie sieht ihrem Vater am ähnlichsten von allen."

Kanya nickte "Ja. So wie ein Schatten."

Linka lächelte. "Kleine Schatten ... Es klingt seltsam bei einer Fähe, findest du nicht?"

"Ja ... aber ... wie wär's dann mit Kuroi!" rief Kanya etwas laut, besann sich dann sofort wieder und scharrte entschuldigend im Boden.

Linka kicherte. "Du musst dich nicht entschuldigen. Sie können noch nichts hören und auch nichts sehen." Erklärte Linka sanft. "Aber ich denke Schatten wird schon in Ordnung sein."

"Ach so. Das hab ich nicht gewusst. Trotzdem tut mir Leid ... Und ich finde den Namen Schatten auch sehr schön." Flüsterte Kanya und leckte Schatten am Rücken, worauf diese wärmesuchend zu der jungen Fähe hinkroch.

"Ich denke sie mag dich." Flüsterte die Alphawölfin, schob jedoch Kanya schon mal sachte nach draußen.

Die Wölfin verstand und kroch hinaus. Die Welpen und die Mutter brauchten jetzt ihre Ruhe und mussten sich ausruhen, doch bevor sie vollends ging, meinte sie noch etwas mürrisch. "Das sagst du jedes Mal ..."

"Es stimmt aber. Wir lieben jedes unserer Rudelmitglieder. Schlisslich sind wir eine Familie."
 

Kanya war draußen und atmete die frische kühle Luft ein. Die kühle Brise die stets im Tal wehte zwirbelte ihr Fell durcheinander und der Regen setzte wieder ein. Doch die Wölfin war glücklich. Glücklich über die Worte ihrer Mutter und auch darüber das Ares, welcher auf sie gewartet hatte, sie mit seinem stummen Blick freundlich hinwies, mit ihm zum Rudelplatz zu gehen.
 

Schicksalsschlag
 

Ein paar Monate waren nun vergangen seit dem die Welpen des Windrudels geboren wurden.

Kanya war nun etwas älter, aber noch immer nicht ausgewachsen. Die Welpen waren ebenfalls erheblich gewachsen. Sie hatten sich prächtig entwickelt, sagte zumindest Linka immer.

Schatten und Krümel waren die Energiebündel, wobei Krümel etwas vernünftiger als seine Schwester war. Nun tja, wenn es ihm denn mal in den Sinn kam, überhaupt mal vernünftig zu sein.

Konis dagegen war sehr ängstlich und schreckte zusammen, wenn der Wind auch nur ein Blatt vom Baum fegte.

Die Großen waren auf der Jagd, die alte Wölfin Lora verbrachte viel Zeit bei ihrem Gefährten. Nur Shio und Kanya blieben immer bei den Welpen.
 

Schatten war wieder einmal ausgebüxt. Konis verkroch sie in der Welpenhöhle und Krümel machte Shio das Leben schwer. Das heißt, er versuchte dem jungem Rüden den Schweif abzubeißen. Shio lies alles geduldig über sich ergehen. Kanya mochte ihn deshalb sehr. Er war verspielt, freundlich, geduldig und sehr liebenswürdig. Apropos, was machte Kanya eigentlich? Nun diese suchte nach Schatten ...
 

Schatten war sicher nicht verloren gegangen, sonst würde sie den Ruf des Windes heulen.

Auch wenn Schatten den Ruf am seltensten von den Welpen gebrauchte, denn alle von Anfang an beigebracht bekommen hatten. Konis jaulte bei jeder bedeutenden und unbedeutenden Gelegenheit, nur damit immer jemand bei ihm war, aber das war jetzt etwas anderes.
 

Kanya folgte der Duftspur, welche sie zu der Kleinen führte. Und da entdeckte die Jungwölfin das verlorene Kind.

Die dunkelbraune Fähe stand in einem Tümpel. Ihr Fell war sicher vollkommen durchnässt, denn sie zitterte. Doch sie stand unbewegt im Wasser und starrte ihr Spiegelbild an.

"Schatten, was machst du da?" fragte Kanya, als sie näher kam.

Die Welpin knurrte, ohne den Blick von ihrem Spiegelbild abzuwenden. "SHADOW! Nenn mich Shadow! Schatten klingt so ... langweilig."

Kanya lachte. "Ja. Dann eben Shadow! Was machst du denn da?" fragte sie und zog Schatten aus dem Wasser.

"Ich hab die andere Wölfin angeschaut. Sie will nicht aus dem Wasser kommen."

Kanya lies Schatten überrascht fallen und begann laut zu lachen.

"Das bist du Shadow! Keine andere Wölfin!"

Die Dunkelbraune sah beleidigt zu Kanya. "Na und?! Es ist auch eine Wölfin!" knurrte sie und lief so schnell sie konnte davon.

"Hey! Bleib stehen!" rief Kanya und lief ihr sofort nach. Sie wollte die Kleine nicht schon wieder aus den Augen verlieren.
 

So etwas passierte oft. Eigentlich hätte Kanya wissen müssen das Schatten in einem Tümpel war. Die kleine Fähe starrte oft ins Wasser. Kanya verstand sie nicht. Obwohl Schatten wusste, das die Wölfin im Wasser sie selbst war, versuchte sie immer mit ihren stummen, auffordernden Blicken ihr Spiegelbild aus dem Wasser zu locken.
 

Natürlich dauerte es nicht lange bis Kanya die Welpin eingeholt hatte, sie konnte schlisslich schon um einiges schneller laufen, dennoch hatte sie immer Schwierigkeiten Schatten zu sehen, oder zu finden. Die Kleine hatte ihren Namen wahrlich verdient.

So auch diesmal ... Kaum hatte Kanya die kleine Welpin eingeholt, schon verschwand diese auch. Wie vom Erdboden verschluckt wurde sie ... oder besser von den Schatten.

"Shadow, komm raus!" rief Kanya etwas besorgt. Sie mochte es nicht, wenn ihr Schützling das machte. Schlisslich war sie für die Dunkelbräunliche verantwortlich.

Eifrig schnüffelte sie die Umgebung ab, wo sie die Kleine zuletzt gesehen hatte.

Wo war sie nur? Da kam der Hellbraunen eine wunderbare Idee in den Kopf.

Vor Freude sprang sie wiefend in die Luft. Sie sah sich um, konnte Shadow jedoch noch immer nicht entdecken. Also beschloss sie ihre Idee auszuprobieren und rief laut:

"SCHATTEN! Komm raus kleine Schatten. Ich weiß du bist hier irgendwo."
 

Ein leises missmütiges Knurren ertönte hinter Kanya, begleitet von einer pipsigen Stimme.

"Mein Name ist Shadow! Nenn mich gefälligst Shadow! Wie oft hab ich dir das schon gesagt?" knurrte Schatten und zwickte Kanya in die Flanke.

Winselnd sprang die Hellbraune zur Seite. Milchzähne waren eben sehr scharf und schmerzhaft. "Kleine Shadow. Können wir jetzt zurück zu der Höhle gehen?" fragte Kanya sanft, doch die Welpin schüttelte energisch den Kopf.

"Nein! Ich will nicht! Ich will noch spielen!"

"Das kannst du doch auch bei der Höhle." Meinte Kanya sanft und nahm das Fellbündel zwischen ihre Zähne. Sie stutzte. Shadow war schwer oder kam es ihr nur so vor? Wahrscheinlich lag es daran das Kanya selbst noch sehr jung war. Doch sie wollte nicht aufgeben und da die Dunkle in ihrem Maul nicht zappelte, ging es auch Recht gut voran.
 

Plötzlich ein lautes Knurren und ein Brüllen! Es kam von der Höhle. Erschrocken und wie vom Blitz gestochen rannte Kanya so schnell sie konnte mit Shadow zur Höhle zurück.

Als sie ankam, sah sie wie Shio schützend vor der Höhle stand und die Welpen vor einem riesigen Bären zu schützen versuchte.

Krümel knurrte hilflos an der hinteren Flanke von Shio. Konis war wohl in der Höhle.

Der Bär holte mit seinen riesigen Pranken aus und schleuderte den jungen, grauen Rüden zur Seite. Reglos blieb Shio liegen. War er tot?

Kanya war nicht im Stande sich zu bewegen und Shadow winselte ängstlich in ihrem Maul.

Der Bär brüllte noch einmal laut. Vor Schreck rannte der kleine Krümel in die Welpenhöhle.

Das große Tier holte wieder aus und schlug auf den Eingang der Höhle.

Wie in Zeitlupe stürzte der Eingang ein und Kanya starrte gebannt auf den Bären. Ihre Augen begannen zu brennen und sie biss die Zähne vor Wut zusammen.

Sie vergaß das sie noch Shadow im Maul hatte und diese winselte laut auf.

Durch das Winseln hatte sie jedoch dem Bären verraten das sie ebenfalls da waren. Laut brüllend stützte sich das wilde Tier auf die beiden jungen Wölfinnen.

Wie zuvor Shio bei den Welpen, stand nun auch Kanya schützend vor Shadow.

Gleich würde es soweit sein. Kanya wusste das sie keine Chance hatten, doch sie wusste auch das sie bis zum Schluss kämpfen würde.

Bereit zur Verteidigung stand sie da und knurrte wild dem Bären zu. Nur noch wenige Meter und dann ...
 

Plötzlich wurde der Bär zur Seite geschleudert. Zwei ausgewachsene Wölfe hatten ihn mit ihren Zähnen und Krallen und dem ganzen Gewicht zur Seite gerammt. Weiß und Schwarz. Seite an Seite. Ares verbiss sich in den Nacken vom Bären und lies sich nicht abschütteln.

Auch Mik und Shana waren aufgetaucht und halfen ihrem Vater, wobei sie den Bären wild angriffen. Linka, blind vor Wut, sprang direkt an die Schnauze des Bären und biss mehrmals in sein pelziges Gesicht und seine Augen, bevor sie den Halt verlor und wieder auf dem Boden landete. Sie wollte wieder angreifen, doch der Bär, gequält vor Schmerz, brüllte auf und versuchte die Wölfe von sich zu schütteln. Ares wurde von dem Bärenrücken gerissen und landete hart auf dem Boden.

So wie zuvor Shio rührte sich auch der stolze Alpha nicht mehr.
 

Nun war Linka vollkommen außer Kontrolle und griff den Bären immer wieder wild an. Sie verbiss sich oft an ihm, biss überall zu, wo sie nur hinkam.

Selbst Mik und Shana wichen ängstlich zurück. Traurig wiefeln sie und hofften ihre Mutter würde sich bald beruhigen. Doch das tat sie nicht.

Selbst als der Bär die Flucht ergriffen hatte, sprang die weißbraune Alpha ihn noch immer an. Sie wollte Rache. Rache für ihre Söhne, Rache für ihren Gefährten.

Und diese bekam sie auch. Sie hatte den Bären schlimm zugerichtet und dieser landete schwer und keuchend auf dem weichen Waldboden.

Er war dem Tode nahe und würde nur noch Minuten überleben. Er war schon blind, da Linka ihm die Augen zerfetzt hatte. Blut quoll ihm aus dem Maul und aus vielen anderen Wunden. Seine Ohren waren zerfetzt, doch die Alphawölfin griff noch immer an.

Sie attackierte so lange, bis der Bär mit blutigen Augen für immer einschlief.

Erst dann stand Linka endlich still. Ihre Augen waren rot vor unvergossenen Tränen.

Sie starrte den toten Bären noch kurz voller Hass an, wandte sich dann um und lief zu der Welpenhöhle und begann laut schluchzend zu graben.
 

"Helft doch mit!" knurrte sie die Wölfe ihres Rudels an. "HELFT MIT! Meine Welpen sind da unten!" grollte sie laut. Die Wölfe erwachten aus ihrer Schreckenstrance und sahen mitleidig zu ihrer Mutter.

Shana lief zu ihr und liebkoste ihre Schnauze. "Mama. Bitte. Wir können nichts mehr tun. Sie sind verloren!" japste die Weiße.

"Nein! Sie leben noch, wir dürfen sie nicht da drunter lassen!" knurrte Linka und schnappte nach Shana. Diese wich ihr aus. Sie war vorbereitet gewesen, doch nun kam sie wieder näher. "Mama ... bitte." Flehte sie.

Auch Kanya kam näher. "Mutter? ... Krümel und Konis sind tot!"

Die Alpha hielt mitten in der Bewegung inne und brach zusammen. Jetzt da es ausgesprochen wurde, war es endgültig. Es war vorbei. So viele Verluste. Ihr Gefährte, ihre Jüngsten ...

Mit leerem Blick lag sie da und starrte die verschüttete Höhle an.

Kanya und Shana krochen vorsichtig näher und begannen sie zu putzen und ihr Fell sauber zu lecken.
 

Keiner verschwendete einen Blick an den Alpha. Alle wussten das er tot war und sie wollten ihm seine Ruhe lassen. Später, wenn sich die Trauerwelle gelegt hatte, würden sie die Toten auf den Weg in Fenrirs Reich führen, doch jetzt war noch keiner im Stande zu singen.

Auch Mik kroch zu seiner Mutter.

Plötzlich hörten die Vier ein leises flehendes Wiefeln. Kanya hob den Kopf und sah in die Richtung, aus der das Wiefeln kam.

Langsam, als ob sie ihren Augen nicht trauen würde und ihren Ohren ebenfalls nicht, stand die braune Wölfin auf. Vorsichtig ging sie zu einem Wolf, der hinkend zu ihnen kam.

"Shio! Du lebst noch!" wiefte Kanya erfreut. Der Jungwolf nickte und legte sich zu seiner Mutter. "Tut mir Leid Mama. Ich konnte deine Welpen nicht schützen ..." flüsterte er traurig.

Kanya legte sich zu ihm und leckte ihm die Schnauze "Du warst zu schwach. So wie ich auch, aber wir müssen an die Lebenden denken ... an Shadow! ..." Plötzlich wendete die Braune ihren Blick ab. Sie hatte Shadow gebissen. Unbeabsichtigt natürlich, aber sie hatte es getan. Wie musste die Welpin sich jetzt nur fühlen?

Ihre Augen suchten die Umgebung ab. Wo war Shadow eigentlich?

"Schatten ... sie ist fort!" fiepte Kanya und auch Shios Blick wanderte umher "Wir müssen sie suchen." Meinte der Rüde und blickte kurz zu seiner Mutter.

Linka war noch immer nicht ansprechbar und versuchte den Verlust zu verarbeiten. Shana und Mik würden sich schon um sie kümmern.
 

"Komm." Flüsterte der Graue und Kanya trottete ihm schuldbewusst nach. Es war ihre Schuld das Shadow nun verschwunden war. Ganz allein ihre Schuld ... das dachte sich die Braune.
 

Trauer und Hoffnung
 

Shio und Kanya liefen suchend durch den Wald.Verzweifelt suchten die beiden Jungwölfe nach Shadow. Schlisslich war sie als einzige aus dem diesjährigen Wurf übrig geblieben und somit das wichtigste was das Rudel hatte. Wenn sie Shadow nicht finden würden, wäre das Rudel verloren. Es würde ausseinander fallen, doch so weit durften die beiden nicht denken. Noch war nichts verloren.
 

Erschöpft lagen Kanya und Shio, Seite an Seite unter einem Baum. Die beiden waren erschöpft und brauchten eine Pause. Es war schon Nacht geworden und nun würden sie noch mehr Schwierigkeiten haben Schatten zu finden.

"Es ist meine Schuld das sie weg ist." Wiefte Kanya traurig.

"Erzähl keinen Unsinn. Sie hatte sicher nur Angst vor dem Bären und hat das getann was ihr Instink ihr geraten hatte. Weglaufen!" Der Grau leckte Kanyas Schnauze ab. Er wollte sie beruhigen und konnte es nicht ertragen das sie die Schuld auf sich nimmt.

Vor allem da er sich die Schuld dafür gab. Er konnte die Welpen nicht beschützen. Hätter er doch nur länger durchgehalten bis seine Eltern da waren. Dann wären sicher alle noch am Leben. Er winselte schuldbewusst und blickte zum Himmel.

Zum Sternenpfad. Bald mussten sie als Rudel singen. Spätestens nächste Nacht und bis dahin musste Shadow gefunden werden.

Denn noch wandelten die Toten unter ihnen. Das machte Shio Angst. Er fühlte sich unwohl.

Er wusste, so lange die Geister am Pelz seiner Mutter warteten, würde Linka niemals wieder fröhlich sein.
 

"Lass uns weiter suchen." Wiefte Kanya und stand auf. Der Graue folgte ihrem Beispiel und erhob sich ebenfalls. Seite an Seite liefen sie in die Nacht hinaus.

So suchten sie noch einmal Shadows Lieblingsplätze auf, doch nirgends war die dunkle Welpin.

"Wo ist sie nur?" fragte Kanya fast schon hoffnungslos.

"Ich ... Ich weiß es nicht. Wenn ich es wüsste, würden wir bestimmt nicht mehr suchen." Knurrte Shio, den langsam war der jünge Rüde schon richtig generft von Kanyas ständiger quengelei.

"Tut mir Leid... Vielleicht kann ja Kiran uns einen Rat geben."

"Kiran? Der ist doch schon fast tod. Der kann uns sicher nichts mehr sagen. Und außerdem ist Lora bei ihm. Die beiden wollen nicht gestörrt werden, das haben sie uns ausdrücklich gesagt."

Zwar sprach Shio diese Worte fast verachtungsvoll aus, dennoch steuerte er unbewusst in Richtung Berge.

"Sie können uns bestimmt helfen. Da bin ich mir sicher. Vollkommen!" versicherte Kanya, die ihre Hoffnung wieder gefunden hatte.
 

So trotteten die beiden Jungwölfe zu dem Berg des alten Einsiedlers und kletterten schweigend den Berg zu der Höhle hinauf.

Und ganz langsam vernahmen ihre Nasen den vertrauten Geruch von ihren Großeltern und auch noch einen dritten Geruch. Ebenfalls einen sehr bekannten...

Erschöpft standen sie nun am Höhleneingang.

"Wir bitten um Einlass Kiran!" rief Shio mutig, doch seine Haltung war dennoch leicht gekrümt. Der Alte Wolf und seine Großmutter flösten allen im Rudel großen Respekt ein.

Es gab keine Antwort und die beiden Wölfe trippelten nervös von einer Pfote auf die andere. Warum antworteten sie nicht? Waren sie etwa schon von Fenrir geholt worden?

Kanya tratt mutig vor.

"Wir haben Nachrichten vom Rudel!" rief sie, fügte jedoch noch winselnd hinzu: "Schlechte, traurige Nachrichten."

"Wir kennen diese Nachricht bereits!" hörten sie plötzlich Lora rufen. "Kommt her! Kommt rein zu uns und verbringt die letzten Stunden mit uns." Sagte Kiran kläglich.

Vorsichtig trotteten Kanya und Shio in die Höhle der Alten. Flanke an Flanke um sich gegenseitig Sicherheit zu geben.

Lora und Kiran gehörten nicht mehr wirklich zum Rudel, dennoch waren sie ein Teil davon und das war den Jungwölfen unbehaglich.

Sie entdeckten die beiden Altwölfe in einer Ecke aneinander gekuschelt liegen. Sowie Ares und Linka es oft gemacht hatte. Trauer übermannte die beiden Jungwölfe und sie krochen leise wiefend zu ihren Großeltern.

Zärtlich beschnüffelten sie sich gegenseitig und Kanya und Shio leckten den Pelz der Alten.

Das Dunkelbraune Fellbüschel zwieschen Loras Pfoten blieb vorerst unbemerkt, oder besser unbeachtet.
 

"Euer Vater und die jüngsten sind tod. Das ist traurig und ein großer Verlust für eure Mutter." Meinte Kiran etwas später, nachdem alle dicht beieinader lagen und sich beruhigt hatten.

Hier oben wo die alten Wölfe lebten war es in den Nächten kühler als im Tal.

"Doch sie darf jetzt nicht verzweifeln. Jetzt wo das Rudel am meisten ihre Führung braucht. Sie muss sich so schnell wie möglich von ihrer Trauer erhohlen." Erklärte der alte Wolf.

Shio nickte und stand auf. "Und wie? Sie ist vollkommen in ihre Gedanken versunken. Und Schatten ist weg."

"Sie ist nicht weg." Sagte plötzlich Lora sanft und leckte das Büschel zwieschen ihren Vorderpfoten. Shio sah überrascht. Er hatte zwar Shadows Geruch bemerkt, doch war er sich nicht wirklich sicher ob sie hier war.

Auch Kanya hatte sie bemerkt, doch diese war nicht überrascht. Sie schleckte entschuldigend den weichen Pelz der Welpin. Sie hoffte Shadow würde ihr die Unachtsamkeit verzeihen.

"Nehmt sie mit und geht! Geht zu eurer Führerin und zu euren Geschwistern."

"Kommt ihr nicht mit? Jetzt braucht das Rudel sicher eure Weisheit." Meinte Shio etwas unsicher. Er hatte eine dunkle Vorahnung. Auch Kanya erging es nicht anders. Traurig blickte sie die alten Wölfe an.

Kiran schüttelte den Kopf. "Wir bleiben hier. Singt für uns, sobald ihr wieder alle beisamen seid."

Ein letztes einander beschnüffeln und schon nahm Shio die Welpin ins Maul und trottete hinaus. Vor der Höhle wartete er auf Kanya, die noch zusah wie die alten Wölfe sich eng aneinader drückten und sich gegenseitig die pelzigen Schnauzen ableckten.

Kiran und Lora legten die Köpfe nieder und machten die Augen zu. Sie schienen zu schlafen. So friedlich und glücklich ...
 

Traurig trottete Kanya dem Rüden hinterher. Sie waren unterwegs zum Rudelplatz und hofften das Mik und Shana und auch ihre Mutter ebenfalls dort waren.

Schweigend legten sie den Weg sehr schnell zurück und waren im Morgengrauen beim Rudelplatz am See.

Linka lag dösend und vor allem allein auf ihrem Alphafelsen und starrte zum See hinaus.

Mik und Shana lagen Seite an Seite an ihrem Lieblingsplatz, doch als sie die drei jüngen Wölfe entdeckten, standen sie sofort auf und liefen zur Begrüßung ihnen entgegen.
 

Freudig fiepten sie sich gegenseitig an. Bissen zärtlich in den Pelz der Ankömlinge und erfreuten sich der Wiedersehensfreude, auch wenn diese eher gedämpft war.

Sie schleckten sich den Pelz ab und beschnüffelten sich. Fast war es als ob sie sich seit Jahren nicht gesehen hätten, auch wenn es nur wenige Stunden gewesen waren. Die Wölfe konnten einfach nicht genung von der Nähe der Anderen bekommen.
 

Nach einiger Zeit kroch Shadow auf den Felsen zu ihrer Mutter. Leise fiepend schleckte sie die Schnaze ihrer Mutter ab und versuchte unter ihren Bauch zu kommen.

Sie hatte Hunger und Milch war noch immer Hauptbestandteil ihrer Nahrung. Muttermilch. Zudem hatte sie schon seit Stunden nichts mehr im Magen.

Leise fiepte Linka Shadow zu und schleckte ihr den Pelz ab. Sie drehte sich auf die Seite und lies die Welpin an ihre Zitzen.

Ihre Schatten lebte noch ... Der Schatten von Ares...

Glücklich das ihre Mutter ihr Leben doch noch nicht aufgeben hatten, zogen sich die Jungwölfe auf ihre Plätze zurück und versuchten zu schlafen.

Heute Nacht würden sie singen. Die ganze Nacht lang, denn ihre Trauer war groß, doch zuerst wollten sie sich noch etwas ausruhen.
 

Als Shadow genung getrunken hatte, verkroch sie sich im warmen Pelz ihrer Mutter.

Sie war müde und gähnte. Linka schleckte die Welpin ab und wusch sie.

"Weißt du warum du Schatten heißt?" fragte Linka sanft.

"Es heißt Shadow Mama." Knurrte die Dunkelbraune mit geschlossenen Augen.

"Ja, dann eben Shadow, doch dein Geburtsname ist Schatten. Weil du deinem Vater sehr ähnlich bist." Erklärte Linka mit trauernder Stimme.

"Ich? Nein! Ich bin ihm nur vom Aussehen her ähnlich, doch ich bin nicht wie er."

Linka lachte leise und sanft. "Doch. Auch wenn du warscheinlich schon jetzt mehr geredet hast, als er in seinem ganzem Leben ..." plötzlich verstummte sie. Ihr Gefährte war tod. Er würde nie wieder etwas sagen können ...

Shadow stubste ihre Mutter sanft und fiepte klagend. Sie wollte das ihre Mutter weiter erzählte. "Du hast doch mal von jemadem erzählt der Papa ganz ähnlich war."

Linka erwachte aus ihrer Trauerstarre, doch ihr Blick blieb leer.

"Ja Kleines. Dieser war dein Bruder. Mik und Shana waren am gleichen Tag wie er geboren. Er war der erste. Er war schweigsam und zeigte selten seine Gefühle, doch er war immer da wenn das Rudel ihn brauchte. Ganz wie Ares, dein Vater ..."erzählte Linka.

"Und wo ist er jetzt?" fragte Shadow neugirig.

"Er ist fort. Er wollte immer schon Führer sein. Er konnte den Gedanken nicht ertragen das jemand über ihm war." Erklärte die Alpha.

"So ein dummer Kerl. Wäre er geblieben, wäre er jetzt Führer.... Wenn er so wie Papa ist, dann werde ich ihn suchen und zu dir bringen! Das Verspreche ich." Fiepte Shadow stolz.

"Ja, tu das Kleines." Sanft stubste Linka die einschlafende Welpin an, doch bevor Shadow im Land der Träume verschwand hatte sie noch eine lezte Frage. "Wie heißt er? Mein Bruder ..."

"Sein Name ist Shen und wenn du ihn finden willst, vertraue dem Wind." Flüsterte Linka und Shadow schlief, den Namen ihres Bruders murmelnd, ein.
 

In der Nacht sangen die Wölfe. Sie trauerten zusammen indem sie mit dem Ruf des Windes den Toten den Weg in Fenrirs gelobtes Land wiesen. Mik und Shana sangen Seite an Seite. Kanya und Shio machten das selbe. Und Linka sang zusammen mit der kleinen Shadow vom Alphafelsen aus.

Und den Wölfen war, als ob durch das singen ihre Trauer weggtragen wurde. Ihnen wurde leichter ums Herz. Die Toten nahmen auf ihrem Weg zu den Sternen die größte Trauer mit und bald würde wohl der Alltag für das Windrudel zurückkehren.
 

Ein neuer Anfang
 

Viele male war die Sonne schon auf und untergegangen, seit dem schrecklichen Verlust bei den Windwölfen. Das Leben ging weiter und das kleine Rudel hatte schon die größte Trauer überwunden, dennoch wollte und wollte das normale Leben einfach nicht zurück kehren.
 

Linkas Herz schmerzte noch immer sehr, denn sie hatte an einem Tag nicht nur ihre Welpen und ihren Gefährten verloren, sondern auch ihre Eltern.

Es war schmerzhaft und die schöne Alphawölfin war nicht mehr so fröhlich und optimistisch wie früher. Sie sprang nicht mehr so leichtfüssig durch die Landschaft, sondern lag nur noch trauernd auf ihrem Lieblingsfelsen auf dem sie früher so viel Zeit mit Ares verbracht hatte ...
 

Mik und Shana kehrten gerade von der Jagd zurück, gefolgt von dem jüngen Shio der jetzt schnell das Jagen auf Großwild erlernen musste.

Zwei ausgewachsene Wölfe waren einfach zu wenig um einen Hirsch oder zumindest ein Reh zu erlegen. Ihre Mutter beteiligte sich noch immer nicht an der Jagd. Sie war einfach noch nicht in der Lage dazu.

So gab es auch diesmal nur zwei Hasen und ein kleines Rebhuhn.

Langsam trotteten die drei Geschwister in die Nähe des Alphafelsen. Kanya und Shadow waren nirgends zu sehen. Sicher übten sie wieder irgendwo Mäusefangen ...
 

"Mutter! Es wäre wirklich gut wenn du dich wieder an der Jagd beteiligen würdest." Sagte Mik streng und sprang zu ihr auf den Felsen. "Es ist nicht gut wenn wir so lange kaum Nahrung haben. Unsere Stärke nimmt ab." Knurrte er, doch Linka reagierte kaum.

"Mutter! Hör auf dich selbst zu bemitleiden und fang endlich wieder zu Leben an!" rief Shana und sprang ebenfalls zu ihrer Mutter und ihrem Bruder auf den Felsen.

Noch immer war Linkas Blick leer. Sie schien in einer Art Dämmerzustand zu verweilen.

"Lasst sie, bitte. Sie ist unsere Mutter und ihr Verlust war groß." Fiepte Shio und blickte besorgt die Älteren an.

"Brüderchen. Versteh doch. Ein Rudel braucht starke Führer sonst gehen wir unter." Erklärte die Weiße energisch und starrte dann wieder zu ihrer Mutter.
 

Einige Augenblicke lang schien die Zeit fast still zu stehen. Mik und Shana sahen ihre Mutter strengt an und der junge Graue sah weg. Plötzlich hörten sie fröhliches Bellen und Fiepen.

Kanya und Shadow kehrten zurück. Shana und ihr Bruder sprangen vom Alphafelsen herunter und liefen mit fröhlich wedelnden Schwänzen ihre beiden Schwestern begrüßen. Nur Shio blieb beleidigt vor dem Felsen seiner Mutter sitzen. Er fragte sich wie die beiden jetzt nur so tun konnten als ob nichts wäre. Sie hatten geraden ihre Mutter angeknurrt und nun waren sie fröhlich wie eh und je.

Der Graue schnaubte verächtlich und zog sich dann in den Wald zurück. Jetzt wollte er allein sein ...
 

Kanya sprang fröhlich an den See, gefolgt von einer stolzen Shadow. Denn die Kleine hatte gerade ihren ersten Hasen erlegt. Das war ein atemberaubendes Gefühl, vor allem weil der Hase fast so groß wie die Welpin selbst war. Ihre erste richtige Jagd!

Shadow lief so schnell wie ihre kleinen Pfötchen sie trugen zu Linka. Kletterte mühsam den Felsen hinauf und legte ihr den Hasen vor die Pfoten. "Schau mal Mama! Jetzt kann ich auch Hasen fangen. Wir müssen also nicht verhungern!" meinte die Kleine und die Wölfin leckte ihr über den Rücken. Es schien so, als ob nur noch Shadow die Alpha aus ihrer Trance wecken konnte. Nichtmal Kanya schaffte es...
 

Es schmerzte die junge Wölfin sehr. Sie erinnerte sich sehnsüchtig an die Zeit zurück als sie noch die Jungste war. Sie hatte so viel Zeit mit Linka verbracht. Sie war viel länger als Shadow bei ihr gewesen und doch war es jetzt allein die Welpin, die den größten Bezug zu der Weißbraunen hatte.

Traurig schlich Kanya sich vom See fort und lief so schnell ihre Pfoten sie trugen. Sie hatte kein Ziel. Sie wollte nur ihrer Wut und ihrem Frust freien Lauf lassen...

Die Jungwölfin achtete nicht auf die Umgebung und ihre Läufe trugen sie wie von Göttern geleitet zu Kirans Berg. Als sie es sich bewusst wurde, kletterte sie schon zu der Sterbenshöhle ihrer Großeltern.
 

Witternd besah sich Kanya in der Höhle um. Es schien niemand hier zu sein. Der Geruch von ihrem Rudel hing zwar in der Luft, aber es lag wohl daran das sie diesen Ort oft besucht hatten in letzter Zeit.

Plötzlich hörte sie ein klagendes Winseln. Sie schnupperte und entdeckte weiter innen den jungen Rüden Shio.

"Was machst du hier?" fragte sie ihn sanft und gesellte sich zu dem Grauen.

"Ich liege hier und denke nach." Erklärte er geistesabwesend.

"Worüber Brüderchen?" hinterfragte Kanya und begann ihm das Fell sauber zu schlecken, so wie sie es oft bei Shadow tat.

Glücklich seufzend lies Shio es über sich ergehend und kuschelte seine Schnauze in Kanyas Fell. "Ich glaube unsere Mutter wird das Rudel nicht länger führen können."

"Das habe ich gemerkt ... Mik und Shana haben gesagt das sie nun die Führung übernehmen würden." Flüsterte Kanya.

"Ja ... Glaubst du es ist gut so?"

"Ich weiß es nicht ... Ich denke wir müssen es zulassen. Unsere Mutter wäre sicher auch dafür das starke Wölfe das Windrudel führen."

Shio nickte sacht und döste auf Kanyas Vorderpfoten ein.

Glücklich lächelte die Wölfin und legte ihren Kopf behutsam auf den Nacken des Grauen.

Sie fand es nicht mehr wichtig das Shadow näher zu Linka stand. Sie göhnte es der Kleinen, hauptsache Linka erwachte zumindest ab und an aus ihren traurigen Tagträumen.

Für Kanya war es das Wichtigste das Shio bei ihr war...
 

...
 

Eigentlich hätte wohl Shana ihre Mutter herrausfordern müssen um Alphawölfin zu werden. Mik, ihr Bruder war schlisslich schon so etwas wie der Alphawolf da er der älteste und stärkste Rüde im Rudel war ... Jedoch war das nichts Besonderes, da neben ihm bloß noch Shio der Jungwolf als Rüde gezählt wurde.

Doch die weiße Wölfin war am Ende ohne große Umstände Alphawölfin geworden.

Linka hatte sich zu Kirans Berg und seiner Höhle zurück gezogen. Die Wölfe hatten den Berg nun den Namen "Linkas Berg" gegeben, wobei die kleine Welpin Shadow natürlich lieber "Mamas Berg" sagte.

Wobei nun auch Shadow kein Welpe mehr war.

Seit ein paar Monaten war sie schlisslich schon ein Jungwolf und tobte zusammen mit Shio und Kanya durch den Wald. Wenn die beiden jedoch ihre Ruhe haben wollten, zog Shadow sich zu ihrer Mutter zurück und diese erzählte ihr viel über ihren Bruder Shen.

Shen hatte das Aussehen seiner Mutter und den Charakter seines Vaters, das hatte sie erfahren...

Mik und Shana verbrachten ebenfalls viel Zeit miteinander. Doch die beiden wussten das sie nicht ewig würden das Rudel führen können. Denn das Windrudel brauchte Nachkommen um weiter exestieren zu können. Das war etwas was die beiden Geschwister nicht bieten konnten.

Wenn Kanya und Shio erwachsen und stark genung waren, würden sie den beiden die Alphaposition überlassen und dann würden sie sich nur noch um die Aufzucht der Welpen und die Jagd kümmern. Bis dahin würde das kleine Rudel weiterhin glücklich leben...
 

Ein neuer Stern am Himmelzelt
 

Das Rudel döste friedlich am See und Shadow spielte mit den Raben am Fluss.

Alles war friedlich und es schien so, als ob nichts diese Ruhe hätte stören können.

Rein gar nichts.
 

Mik und Shana saßen am Alphafelsen und passten auf die Welpin Shadow auf, wobei ...

Der Begriff Welpe war nun nicht mehr so ganz aktuell. Shadow war eine Jungwölfin und schon fast ein Jahr alt. Sie hatte vergessen was mit ihren beiden Brüdern geschehen ist, genau wie auch Kanya und Shio.

Nur noch die beiden "Alphawölfe" erinnerten sich an das Unglück und ... Linka.
 

Vor Lachen prustend kugelten Shio und Kanya im Graß herum und bissen sich gegenseitig spielerisch in den Schweif. Sie lachten und spielten glücklich und unbeschwert.

Als plötzlich ...

Lautes Rabenkreischen und eine quitschende Shadow. Was war los?

Normalerweise war es nichts ungewöhnliches. Wo Shadow war, waren meistens auch die Raben des Waldes nicht weit, aber ...
 

Alamiert liefen die beiden Jungwölfe in die Richtung woher sie Shadows Ruf gehört haben.

Dort angekommen, entdeckten sie zunächst Mik und Shana. Die beiden standen mit aufgesträubten Fell vor dem Fluss und knurrten. Und wo war Shadow?

Kanya trabbte voran und erschrack. Der Fluss, das Wasser ... es war rot!

Und Shadow stand zitternd im Wasser und versuchte etwas zu wittern.

Auch Shio kam nun näher und blieb mit angelegten Ohren hinter den beiden älteren Geschwistern.
 

"Was ist los Shadow?" fragte Kanya zitternd, denn sie hatte eine schlimme Vorahnung.

Shadow drehte sich mit vor Trännen glänzenden Augen um und sah ihre Schwester an.

"Mama! Es ist was mit Mama passiert!" fiepte sie schluchzend.

Kanya erstarrte. "Nein! Das ist nicht wahr! Du lügst doch!" schrie sie plötzlich.

Und ohne jegliche Vorwarnung lief Kanya auch schon los. Richtung Berg. Dort wo Linka die ganze letzte Zeit über gewesen war.
 

Shadow schluchzte und setzte ihrer Schwester fast zeitgleich nach.

Es dauerte nicht lange, da hatte die Jüngere Kanya auch schon eingeholt.

Zusammen liefen sie den steiniger Weg entlang. Sie merkten gar nicht, das Shio ihnen folgte. Zwar war er langsamer, denn er konnte niemals an die Geschwindigkeit der Beiden heran kommen, doch er folgte.
 

...
 

Bei der Höhle angekommen, standen die drei Jungwölfe, unfähig hinein zu gehen.

Vor der Höhle war eine Blutlache die langsam in den kleinen Bach hineinfloss.

Keiner der drei wollte den ersten Schritt wagen und hinein gehen.

"Sagt mir bitte das es nicht wahr ist." Schluchzte die Hellbraune und legte sich hin. Ihre Beine konnte sie kaum noch halten.

Der Graue trat an sie heran und leckte ihr übers Fell, bevor er seine Aufmerksamkeit Shadow zuwendete.

Diese schnüffelte am Blut und fiepte rufend in die Höhle. Sie hoffte das ihre Mutter jetzt einfach raus kommen würde. Das dieses Blut gar nicht das ihre war.
 

"Es ist sinnlos und das weißt du!" fiepte Shio und er weinte. Auch er legte sich hin. Neben Kanya.

Shadow sah die beiden an.

Kanya die ihre Schnauze zwieschen ihren Pfoten vergraben hatte und laut schluchzte.

Shio der Hoffnung suchend seine Nase in Kanyas Fell hatte.

"Nein. Sie lebt bestimmt. Sie muss leben. SIE IST DOCH MAMA!"

Die letzten Worte schrie sie beinahe und wollte schon in die Höhle rennen, doch ... ihre Pfoten versagten und sie fiel ohne Vorwarnung. Laut schluchzend.
 

So langen die drei den ganzen Tag lang. Shadow hatte sie inzwischen zu ihren beiden Geschwistern gesellt damit diese ihr Trost gaben. Mik und Shana waren noch immer nicht aufgetaucht.

Am nächsten Morgen schliefen alle drei fest.
 

...
 

Langsam öffnete Kanya die Augen. Sie entdeckte Shio der schlaftrunken am Bach trank. Shadow die neben ihr lag und ganz verfilztes Fell hatte.

Langsam stand die Hellbraune auf und schüttelte sich.

Mit einem Seufzen sah sie zur Höhle. "Wir müssen Gewissheit haben." Meinte sie ruhig und ihre Brust erzitterte.

Pfote vor Pfote setztend ging sie langsam in die Höhle herein.

Shadow wachte auf und sah ihr nach ohne aufzustehen. "Schwesterchen ..."
 

In der Höhle drin entdeckte Kanya die alte Wölfin. Wobei ... Linka war noch gar nicht so alt gewesen. Es schien fast so als ob ihre Mutter einfach nur friedlich dösen würde.

Als ob alles in Ordnung wäre.

Kanya traute sich kaum näher zu gehen.

Langsam kamen auch Shio und die kleine Shadow herrein und traten neben Kanya.

"Sie schläft doch nur, oder?" fragte die Dunkelbraune hoffnungsvoll.

Kanya sah zu ihrer Schwester und dann zu Shio, welcher die Schnauze senkte und die Augen zusammen kniff.

Da durchfuhr Kanya ein furchtbarer Schmerz. Doch sie wollte stark sein. Für Shadow.

"Sie ... sie ist ..." Wie sollte sie es nur erklären? Ihre Mutter war tot.

Kanya weinte still und schmiegte sich in Shadows weiches Fell. Allen drei Wölfen standen die Trännen im Gesicht. Keiner weinte laut und dennoch teilten sie still die Trauer miteinander.
 

Plötzlich hörten sie Krallenklacken. An den Geräuschen erkannten sie ihre beiden Alphawölfe. Nun waren Shana und Mik doch noch hinauf gekommen.

Shana ging vorwärts und erweiste ihrer Mutter die letzte Liebesgeste, indem sie ihrer toten Körper pflegte.

Mik ging ebenfalls vor, aber nur so weit das er neben den drei Jungwölfen auf einer Reihe stand.

"Wisst ihr ... Mama ist jetzt an einem besseren Ort. Wenn wir heute singen werden, dann weisen wir ihr den Weg in Fenrirs Reich ..." Seine Stimme klang gebrochen und dennoch sehr stark und trost spendend.

"Ihr dürft nie vergessen. Mama wird zu einem Stern werden und immer auf euch aufpassen. Für immer!"

Shio nickte. Ja, Mutter wird immer hier sein.
 

...
 

Am späten Abend war das kleine Rudel wieder im Tal. Gemeinsam putzten sie sich das Fell. Jeder jedem. Alle suchten Trost bei jeweils anderem und dann ... hoben alle gemeinsam die Schnauze gen Himmel.

Shana setzte an und alle folgten ihr mit ihrem Gesang.

Sie heulten so laut es ging um den Schmerz zu verkraften.

Und langsam, ganz langsam erschien ein Stern am Horizong.

Alle wussten, das musste ihre Mutter sein.
 

Und plötzlich ... ganz plötzlich wurde es still, zumindest für Kanya.

Sie hörte nur noch ihre Stimme und brach den Gesang ab.

Die anderen standen still, warum nur?

Sie saß sich um und entdeckte plötzlich ein helles Leuchten.

Was war das? Kanya kniff die Augen zusammen und versuchte hinzusehen.

"Ma ... Mama?" fiepte sie ungläubig.
 

Linka nickte stumm und lächelte.

"Bitte pass gut auf Shadow und die anderen auf. Sie werden dich brauchen. Besonders Shio ... Er wär sonst ganz allein wenn du nicht mehr bei ihm bist." Meinte Linka liebevoll und schmuste sich an ihrer Tochter.

Für Kanya war es ein Gefühl wie ein sanfter, warmer Windhauch und sie genoss es.

"Ja, aber kannst du denn nicht zurück kommen?" fragte Kanya winselnd.

Doch Linka schüttelte leidvoll den Kopf.

"Nein. Leider nicht. Meine Zeit ist gekommen ... Aufwiedersehen Kanya. Ich hoffe das ihr alle glücklich werdet."
 

...
 

Am nächsten Morgen schliefen alle noch, bis auf Kanya und Shadow.

Die beiden Fähen beobachteten wie die Sonne langsam aufging.

"Weißt du was?" hörte Kanya plötzlich Shadow sagen und schüttelte den Kopf "Nein was?"

"Ich werde Shen suchen!" fiepte Shadow stolz.

"Wer ist Shen?" fragte Kanya erstaunt und schielte zu ihrer Schwester.

"Das ist mein Bruder. Mama hat mal von ihm erzählt. Sie sagte er war so wie Papa."

"Ach ... und wozu willst du ihn jetzt noch suchen?"

Die Hellbraune bettete ihre Kopf auf ihre Vorderpfoten und seufzte.

Wozu sollte das suchen jetzt noch einen Sinn haben?

"Ich muss ihn finden. Das habe ich Mama versprochen."

"Achso ..." Kanya döste langsam geistesabwesend ein.

Shadow beobachtete sie noch liebevoll, bevor sie aufstand und langsam loslief.

"Aufwiedersehen Kanya. Wir sehen uns wieder, ja? Und wir bleiben immer Freunde, ganz egal was passiert, ja?" fragte Shadow im gehen.

"Hm ..." machte die Ältere, doch sie hörte die Worte kaum noch. So müde war sie, weshalb sie auch nicht merkte wie die Jungwölfin ging.
 

Der Anfang ...
 

Am spähten Abend waren alle Wölfe des kleinen Rudels wach. Keiner bemerkte so recht Shadows Abwesenheit. Alle dachten sie streunt nur wieder herum und kommt sicher bald wieder.

Alle bis auf Kanya, die etwas unsicher am See stand und ihr Spiegelbild nachdenklich anstarrte.
 

"Was ist los Kanya?" fragte Shio, der eben erst zu ihr gekommen war.

Der graue Jungwolf stupste seine Freundin leicht an, bevor er sich neben sie setzte.

"Ach es ist nichts ... " murmelte die Hellbraune.

"Nichts? Warum bist du dann so betrübt?"

"Wegen Shadow ... ich glaube sie ist fort."

Shio lachte "Ach Unsinn." Meinte er und schleckte Kanya übers Fell. Doch seine Adoptivschwester blieb ernst, so das auch Shio unsicher wurde.

"Glaubst du wirklich sie würde gehen ohne etwas zu sagen?"

"Gestern hat sie darüber gesprochen ... Sie wollte jemanden suchen. Jemanden der so wie Papa ist!"
 

"Du meinst Shen?" hörten die beiden Jungwölfe plötzlich die Stimme ihrer Alphawölfin.

Kanya nickte schweifwedelnd und begrüßte Shana, indem sie sich an sie schmiegte.

"Ja. Ich glaube so hat Shadow ihn genannt."

"Wer ist er?" Auch Shio schmiegte sich an seine ältere Schwester.

"Jemand der furchtbar dickköpfig war. Ein absoluter Idiot." Knurrte Shana.

Plötzlich kam auch Mik dazu und auch er wurde von allen zärtlich begrüßt.

Doch danach wendete er sich Shana zu und lächelte.

"Ein Idiot ... So so. Und wer hat ihn am meisten vermisst als er weg war?"

Die weiße Wölfin kräuselte die Lefzen. "Na ich bestimmt nicht." Wuffte sie beleidigt und stupste ihren Bruder an.

"Ja natürlich ... die Tatsache ist jedoch das alle ihn vermisst haben. Das ganze Rudel ... unseren stolzen Rebell."
 

Kanya schnaubte verachtungsvoll. "Und ausgerechnet ihn will Shadow suchen?"

Shana legte die Ohren an. "Sie will ihn suchen? Shadow ist fort willst du sagen?"

Kanya nickte traurig. "Tut mir Leid ... Ich hätte sie aufhalten müssen."

"Es braucht dir nicht Leid zu tun." Fiepte Mik. "Es ist nur so das Shadow noch so unglaublich jung ist ... Ich hoffe ihr geschieht nichts ..."
 

Shadow unterdessen rannte so schnell sie ihre Pfoten trugen. Sie wusste nicht wohin.

Sie wusste nicht, wo sie mit ihrer Suche beginnen sollte. Ihr Bruder konnte schlisslich überall sein.

Und das schlimmste war, das sie sich vollkommen alleine fühlte.

Sie wünschte sich beinahe sie hätte das Rudel nie verlassen ...
 

Noch am selben Tag wie Shadow nicht mehr da war, entschloss auch Kanya sich das Rudel zu verlassen. Sie verabschiedete sich von allen, denn sie wollte später wiederkehren.

Auch Shio wollte sie begleiten und die beiden ließen eher ungewollt ihre älteren Geschwister zurück.

Sie folgten Shadow's noch relativ frischer Spur, doch diese war schon weit gewandert.
 

"Glaubst du wir finden sie?" fragte Kanya einige Tage später, als sie gerade Rast machen.

"Ganz bestimmt." Meinte Shio daraufhin zuversichtlich.

"Es ist nur so ... Ich hab in letzter Zeit ein so seltsames Gefühl." Murmelte Kanya.

Doch Shio lächelte nur. "Ich hab es auch. Es ist bestimmt nur deshalb, weil wir unsere gewohnte Umgebung verlassen haben."

"Glaubst du wirklich?" Kanya war sich da nicht ganz so sicher.

Um genau zu sein, spürte jeder der beiden Wölfe dieses unheimliche Gefühl.

Nicht nur Kanya und Shio. Nein auch Shadow die so weit von ihnen entfernt war und auch Mik und Shana die zu zweit das Revier der Windwölfe bewachten. Um genau zu sein, hatte jeder Wolf auf der Erde dasselbe Gefühl.
 

Etwas Großes geschah. Aus längst vergangen Zeiten tauchte etwas wieder auf der Erde auf. Und es würde einen neuen Anfang geben. Es würde alles neu werden. Dennoch wusste keiner, was es zu bedeuten hatte, bis eines Tages ...
 

Es war in der Mitte des Tages, die Sonne stand hoch am Himmel, doch plötzlich ...

Der Himmel wurde schwarz und man sah die Sterne. Die Sonne schien weiterhin, als der Himmel langsam begann rötlich zu werden.

Große Aufregung herrschte unter allen Bewohnern.

Auch Kanya und Shio beobachteten diese Schauspiel am Himmel.

"Meinst du die alte Legende wird Wirklichkeit?" fragte Kanya flüsternd und dachte an die alten Geschichten, die sie früher so gern gehört hatte.

Shio brachte kein Wort heraus, sondern nickte nur.
 

Und die beiden sollten Recht behalten. Wenige Zeit später sahen sie am Himmel einen roten Feuerball. Größer und heller als die Sonne, dennoch wurde die Erde dunkel um sie herum.

Viel eher kam der Feuerball immer näher zu Erde und es begann heiß zu werden. So heiß das alle Tiere instinktiv vom Feuerball weg rannten.

Auch die beiden Jungwölfe rannten, konnten jedoch kaum entkommen.

Es gab einfach kein Entkommen. Und es wurde immer heißer und heißer.

Die beiden konnten spüren, wie das Leben aus ihnen wich und plötzlich.
 

Ein kleinerer Feuerball schlug direkt vor den Wölfen auf.

In Panik liefen sie auseinander. Immer weiter weg und noch mehr Feuerbälle schienen sie zu verfolgen. Kanya entkam nur knapp einem der sie beinahe getroffen hätte.

Alles war in Panik und jeder hoffte das es bald vorbei sein würde.
 

Kanya rannte und rannte. Sie dachte nicht mehr weiter darüber nach was sie tat oder wohin sie lief. Sie sah nur die rote Farbe. Sie schmeckte nur den Geruch des Feuers und sie konnte kaum schlucken denn ihre Kehle schien wie eingetrocknet.

Und irgendwann war sie so außer Puste das sie stolperte und einfach liegen blieb.

Sie weinte und flehte die Götter das es aufhört. Es sollte endlich zu Ende sein.

Doch der Untergang ging weiter. Immer weiter und irgendwann war wohl die junge Wölfin vor Erschöpfung eingeschlafen.
 

Einige Tage später war der Feuersturm aus dem Himmel vorbei. Nur noch der Geruch und die Verwüstung erinnerten an die Katastrophe.

Langsam machte die Hellbraune die Augen auf. Was war nur geschehen?

Schwankend richtete sie sich auf. "Was haben wir nur verbrochen?" flüsterte sie gequält.

"Was haben wir nur verbrochen das ihr uns so bestraft!" schrie sie zum Himmel und brach in Tränen aus.

Diese Frage war an die Götter gerichtet, doch diese schwiegen.
 

Nachdem sich die Jungwölfin an einen Fluss geschleppt hatte und mit gierigen Schlückchen ihren Durst löschte, wanderte sie weiter.

Sie hatte vollkommen die Orientierung verloren, weshalb sie auch nicht wusste wo sie hinlief.

Doch eines Morgens sah sie in der Ferne etwas.

Sie lief darauf zu und je näher sie kam, desto mehr erkannte sie einen Wolf der auf der Erde lag.

Sie war glücklich. So glücklich noch andere Wölfe zu sehen, das sie immer schneller wurde.

Kanya lief immer näher und näher und plötzlich ... ganz plötzlich und ohne Vorwarnung blieb sie stehen und starrte zum Wolf vor ihr.
 

Die Hellbraune zitterte und ihr wurde schlecht. Der Wolf, den sie da sah, war tot, was nicht einmal das Schlimmste war.

Das Grausame war, das dieser Wolf nur einen halben Körper hatte.

Dort wo der Hinterleib hätte sein sollen, war nur eine riesige Blutlache und die Knochen ragten einfach in der Luft.

Der restliche Körper war angebrannt und aus allen Öffnungen des Wolfs krochen Maden hervor.

Kanya würgte und stolperte rückwärts.

"Nein, das kann nicht sein. Bitte nicht." Flüsterte sie und lief weg.

Es war zwar keiner gewesen den sie gekannt hat, so hoffte sie, dennoch war dieser Anblick schrecklich.
 

Weitere Tage streunte die einsame Wölfin herum. Sie fand noch mehr Wolfskadaver, wobei einige aussahen als ob sie nur friedlich schlafen würden.

Andere wiederum konnte man nicht mehr erkennen und bei solchen war sie Kanya nicht so sicher, ob es vielleicht einer ihrer Freunde gewesen war.

Doch die Hoffnung blieb, weshalb sie auch weiter suchte.
 

Sie hatte zwar unglaublichen Hunger, dennoch rührte sie die Kadaver, die sie fand, zunächst nicht an. Doch irgendwann gewann der Hunger und sie nagte an einem toten Körper.

Denn sie hatte ein festes Ziel. Sie spürte das Shadow noch lebte, weshalb auch sie überleben musste. Genau deshalb reiste sie auch weiter ... immer weiter.
 

Gerade als Kanya schon lange nichts mehr gefressen hatte, schlich sich ihr ein süßlicher Geruch in die Nase. Frisches Fleisch!

Aufgeregt lief die Jungwölfin dem Geruch entgegen und fand sich vor einem riesigen Bären wieder. Er schien er vor kurzem an Erschöpfung gestorben zu sein, weshalb auch sein Fleisch besonders schmackhaft war.
 

Doch plötzlich schreckte sie ein Geräusch hoch und sie sah sich um. Vielleicht war es ja Shadow. Das wäre so toll, doch leider ...

Leider kam zum Vorschein ein ziemlich heruntergekommener Wolf, doch das war der Hellbraunen egal. Auch das er nur drei Beine hatte war ihr egal.

Sie freute sich so sehr endlich wieder Artgenossen zu sehen und zwar einen Wolf. Einen lebendigen Wolf noch dazu, das sie über seine unfreundliche Art einfach hinweg sah.

"Hallo, mein Name ist Kanya und wer bist du?" fragte sie aufgeregt ...
 

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An dieser Stelle höre ich auf, denn hier beginnt das RPG.

Wenn ihr wissen wollt, wie es mit Kanya (und auch mit Shadow) weitergeht, so schaut hier vorbei:

http://www.fenrirs-wolfe.de.ki/

Da könnt ihr dann auch entweder die Zusammenfassung zu dem RPG lesen, oder aber die entsprechenden Beiträge XD
 

Ich hoffe euch hat diese FF gefallen und ihr hinterlasst einen Kommie, falls ihr es bis zum Schluss durchgehalten habt *g*

Linkas Story

Sie hat im Grunde zwei Teile, aber natürlich poste ich hier jetzt beide gleichzeitig. ^^ Aber sie ist in zwei Sinnesabschnitte aufgeteilt, ihr werdet merken warum, sobald ihrs durchgelesen habt ^^
 

*~*~*~*~*~*
 

Der letzte Weg
 

Linka, einst stolze Alphawölfin eines starken Rudels, war nun nichts weiter als ein Schatten ihres früheren Seins. Durch den Verlust zwei ihrer Welpen und ihrem Gefährten hatte sie nur allzu verständlicher Weise die Trauer übermannt gehabt. Eine Trauer, aus der sie in ihrem Leben nicht mehr rausfinden konnte. Ihr fehlte die Kraft, der Glauben an sich selbst.
 

Langsam, Pfote vor Pfote setzend, schleppte sich die frühere Alphawölfin des Windrudels, den steinernen Weg entlang. Hinauf zu der Höhle ihrer Vorfahren. Zum Berg ehemaliger Führer. Zu Kiras Berg.

Linka hob lächelnd die schwarzen Wolfslippen hoch. Es war ein trauriges Lächeln. Eines, das vergangenen Zeiten galt, die sie nie wieder würde erleben können.

Der Berg. Nun würde er einen neuen Namen bekommen, das wusste die Alpha. Genauso war es auch gewesen, als ihr Großvater gestorben war und ihr Vater diesen Platz eingenommen hatte. Nun würde es wieder so sein. „Alles wiederholt sich. Wieder und wieder und mit mir wird sich dieser Kreis nun endlich schissen", murmelte sie halblaut vor sich hin, stolperte jedoch bei diesen Worten über Geröll.

Ob Linka wusste, welche Bedeutung ihre Worte hatten, war ungewiss. Sie hatte sie einfach nur so dahin gesagt. Es war nur ein Gedanke, von einer trauernden Mutter. Vielleicht hatte ihr Vater oder auch ihre Mutter den selben Gedanken gehabt, bevor sie hier rauf gekommen waren.

Die Wölfin war einige Zeit lang liegen geblieben. Sie wusste nicht, wie lang sie gelegen hatte, denn es interessierte sie nicht. Doch nun richtete sie sich mühsam wieder auf, um zu der Höhle ihrer Eltern zu kommen ... Nein, zu IHRER Höhle. Ihrem neuen Heim.
 

Oben angekommen blies ihr der Wind stark entgegen. Fast so, als ob er sagen wollte, sie dürfte noch nicht hier sein. Das Linka noch nicht bereit dazu wäre, das sie noch unten im Tal gebraucht wurde. Doch die Weißbraune ignorierte dieses Zeichen. So sehr in Gedanken vertieft, hielt sie es nur für den üblichen rauen Wind, der immer auf dieser Anhöhe wehte.

Linka schnüffelte mit halb geschlossenen Augen die Umgebung ab und genehmigte sich dann einen Schluck, aus dem kleinen Bach. Während sie trank, schielte sie ins Tal. Dieser kleine Bach wurde zu einem großen Fluss und mündete in den Sternensee, an welchem ihr Rudelplatz gewesen war.
 

Mit einem Seufzen streckte sie ihre Glieder und begab sich in das Innere der Höhle. Prüfend hob die Wölfin die Schnauze, konnte jedoch nichts gefährliches Wittern. Der Duft ihres Rudels hing in der Luft, die Höhle war wie immer, bis auf die Tatsache das sie nun der einzige Bewohner hier sein würde.

Ihre Augen suchten die Umgebung ab und blieben an dem altem Schlafplatz ihres Vaters hängen. Dort wuchs Moos. Im Inneren der Höhle wuchs Moos! Linka stutzte. Wieso war ihr das früher nie aufgefallen?

Wo die Körper ihrer Eltern waren, fragte sie sich jedoch nicht. Sie wusste, das diese wahrscheinlich schon längst von den Pumas der Berge verschleppt worden waren.

Doch sie machte sich keine Sorgen. Keiner der Pumas hatte es je gewagt einen lebendigen Wolf anzugreifen und sie vertraute darauf, das es auch weiterhin so bleiben würde, weshalb sie es sich auf dem weichen Moos bequem machte und einschlief.
 

Es war kein friedlicher Schlaf. Jede Nacht wurde Linka von Albträumen geplagt. Sieh sah den Bären wieder vor sich. Jenem hatte sie die Augen weg gekratzt, aus Wut, das er ihre Welpen und ihren Gefährten Ares auf dem Gewissen hatte.

Doch der Bär war tot, was wollte er also noch in ihren Träumen?

Sie wünschte sich sehnlichst, das auch die Bären ein Lied der Trauer kennen würden, damit jemand um sie weinen würde und sie das Land der Lebenden verlassen konnten. Wie Wölfe und wie sie es schnellstmöglich wollte.
 

Es waren nun schon einige Tage vergangen und die ehemalige Alphawölfin des Windrudels lag, wie so oft in ihrem Moosbett und starrte auf den Eingang der Höhle.

Auf einmal hörte sie Pfotenklappen auf dem felsigen Untergrund. Linka sah nicht auf, hob weder den Kopf, noch richtete sie ihre Ohren in die Richtung des Höhleneingangs. Sie kannte dieses Schrittmuster und wusste, wer sie da besuchen kam.

„Hallo Mami, guck mal. Ich hab dir einen Hasen mitgebracht!“, hörte sie die Stimme ihrer jüngsten Tochter, Shadow. Stolz klang in ihren Worten mit und als die Hellbraune zu ihr sah, musste sie schmunzeln.

Shadow kam näher und legte den erlegten Hasen vor ihrer Mutter hin.

„Das hast du gut gemacht, kleine Schatten“, entgegnete Linka freundlich, doch ihre Stimme klang dabei unendlich erschöpft.

„Mama!“, fiepte Shadow entrüstet und baute sich vor der alten Wölfin auf. „Es heißt She – do!“ Sie betonte es extra, setzte sich dann neben ihre Mutter und blickte sie an. „Außerdem bin ich nicht mehr klein. Bin schon fast erwachsen!“, fügte die Dunkelbraune hinzu und schleckte ihrer Mutter an der Schnauze.

„Ja, das weiß ich doch, aber für mich bleibst du immer, meine kleine Schatten".

Shadow, die dazu nun nichts mehr sagen konnte, begann von ihrer aufregenden Jagd auf den Hasen zu erzählen, doch Linka hörte ihr kaum zu. Sie dachte nach. Über ihren verstorbenen Gefährten und über Shadows Wurfgeschwister. Wäre sie doch nur rechtzeitig da gewesen. Wären sie alle rechtzeitig da gewesen, dann würde möglicherweise noch das ganze Rudel am Leben sein und ... alle Welpen.

So verging ein weiterer Tag und Shadow machte sich auf den Weg ins Tal. Zurück zum Rudel, obwohl sie viel lieber bei ihrer Mutter geblieben wäre und das wusste Linka auch nur zu gut. Doch sie wollte nicht, das ihre Tochter zusah, wie die ehemalige Alphawölfin ihr Leben verlor. Sie wusste, nicht mehr lange und es würde so weit sein. Ob gewollt oder vom Schicksal bestimmt.
 

Am nächsten Morgen wachte die Hellbraune relativ früh wieder auf. Es war eine traumlose Nacht für sie gewesen. Es war der erholsamste Schlaf, den Linka seit langem gehabt hatte.

Langsam stand sie auf und streckte sich. Ohne auf ihre Umgebung zu achten, wie es Wölfe eigentlich normalerweise machen würden, verlies sie ihren Schlafplatz und ging zum kleinen Bach um etwas zu trinken.

Doch noch bevor ihre Schnauze das Wasser berührte, hörte sie auch schon ein lautes Knurren. Instinktiv legte sie die Ohren an und sah in jene Richtung, aus der es kam. Dort entdeckte sie einen Puma, welcher sie mit einem grimmigen Blick beobachtete.

„Du hast wohl Hunger“, sagte Linka leise, zeigte dabei jedoch keine Angst. Sie fühlte sich bereit, doch ...

„Glaub ja nicht, das sich eine Alphawölfin einfach kampflos ergeben wird!“, rief sie plötzlich laut und ihre Stimme schien wieder an Kraft zu gewinnen.
 

Der Puma verschwendete keine weitere Zeit und stürzte sich fauchend auf die hellbraune Wölfin, welche jedoch geschickt auswich. Mit einem Knurren fiel nun Linka die große Bergkatze an und verbiss sich in seine Schulter. Der Kater jaulte laut auf, doch biss auch er sogleich zu und zwar direkt in eins der Hinterbeine von der Wölfin, riss sie herum und schleuderte Linka von sich weg. Sie winselte schmerzvoll auf, doch war noch lange nicht besiegt. Stattdessen lief sie nun wieder auf den Puma zu, verbiss sich in dessen Hals und brach dem Kater somit das Genick.

Linka lies den Kater los und beobachtete, wie sein Blut in den Bach überging. Sie selbst hatte nur das rechte Hinterbein einbüßen müssen, dennoch wusste sie, das es auch mit ihr bald vorbei sein würde. Zu sehr hatte sie sich in diesem letzten Kampf verausgabt gehabt.

Noch bevor der Puma ganz ausbluten konnte, schob die Wölfin ihn über die Klippe, wo sein Körper in die Tiefe fiel. Sie wollte nicht, das dieser Platz, als solch ein Friedhof enden würde, obwohl er doch schon seit Urzeiten nichts anderes gewesen war.
 

Langsam drehte sie sich um und ging wieder zu ihrem Schlafplatz, wo sie sich bequem hinlegte und die Augen schloss. Linka fühlte schon, wie die Kälte sich langsam durch sie hindurchfraß und sie einzuschläfern suchte.

„Es tut mir Leid“, flüstere sie und öffnete noch einmal kurz die Augen. „Ich hätte euch beistehen müssen, ich hätte die letzten Monate ich selbst sein müssen, doch ... Ich wollte einfach nicht einsehen. Verzeiht mir.“

Die Wölfin schloss wieder die Augen, doch diesmal ...

Sie machte ein paar letzte Atemzüge. Gleichmäßig, immer weniger, bis sie schließlich ganz still und friedlich dalag.
 


 


 

„Wo bin ich?“

Langsam öffnete Linka ihre Augen und sah sich um. Alles war wie immer. Das Mondlicht fiel ins Höhleninnere und erhellte die kahlen Wände mit blauem Licht.

Etwas unsicher richtete sich die Wölfin auf und erschrak. Sie fühlte sich leicht. So leicht, wie schon lange nicht mehr.

„Was ist passiert?“, fragte sie verwirrt und trat einen Schritt nach vorne. Sie erinnerte sich genau an den Puma. Sie hatte ihn getötet. Ihre letzten Kraftreserven verbraucht, müsste sie dann nicht ...

Ruckartig drehte sich die Hellbraune um und erstarrte. Auf dem hell beleuchteten Moos lag ihr Körper. Friedlich, als ob sie schlafen würde. „Also, ist es tatsächlich ..."

Nein, sie wollte es nicht aussprechen. Allein der Gedanke reichte aus, um es zu akzeptieren.

Sie war gestorben.
 

Immer noch etwas unschlüssig stand Linka da und sah zu ihrem irdischen Körper hinab.

Musterte ihr Fell genau, welches ganz verfilzt und verdreckt war. Sie war ausgemagert gewesen und so unglaublich dünn.

Mit Abscheu drehte sie sich um. Wieso war ihr das zu Lebzeiten nicht aufgefallen. Sie hatte sich gehen lassen, wie nie zuvor.

Traurig erinnerte sich Linka an ihre Vergangenheit. Bevor sie ihren Gefährten verloren hatte. Wie fröhlich sie gewesen ist und so schön, wie eine Wölfin nur sein konnte.

Doch nach dem Angriff des Bären war ihr Stolz gebrochen gewesen. Sie war wütend auf sich selbst. So wütend ...

Hastig drehte sie sich wieder um und stürmte zum Höhlenausgang, wo sie jeh stehen blieb.
 

Auf dem Felsvorsprung lagen Wölfe. Ein paar ihrer Nachkommen, welche fest schliefen, dabei eng beieinander liegend.

„Shadow ... Shio und … Kanya ...“ Letzterer schenkte sie einen warmen, liebvollen, aber zugleich auch entschuldigenden Blick.

„Liebe Kanya ... verzeih mir.“ Linka setzte sich neben die braune Wölfin und beobachtete sie beim Schlafen mit einem traurigen Lächeln.

„In der letzten Zeit habe ich dir so wenig Beachtung geschenkt. Viel zu wenig und es tut mir unendlich Leid ...“ Wie sehr wünschte sich die frühere Alphawölfin, das Kanya sie hören würde. Sie wollte sich für ihr Verhalten entschuldigen.

Kanya war als Einzige nicht in das Rudel hineingeboren worden. Linka hatte sie gefunden gehabt und ihr versprochen ihre Mutter zu sein.
 

Die Hellbraune stand wieder auf und strich mit ihrer Schnauze durch das Fell von Kanya. Eigentlich dürfte diese es gar nicht spüren, dennoch öffnete sie für kurze Zeit die Augen und sah Linka verschlafen an. „Mama?“, fragte sie leise.

Die ältere Wölfin war sehr überrascht, doch sie lächelte. „Ja, schlaf weiter, meine kleine Kanya“, sagte Linka sanft und stupste die Braune an, welche ihren Kopf wieder hinlegte und sofort wieder einschlief.

Mit einem Lächeln wendete sich die ehemalige Alphawölfin zu Shadow, welche in der Mitte von den Dreien lag.

„Meine, kleine Schatten ... ich weiß du bist stark ... höre trotzdem immer darauf, was Kanya dir sagt. Sie ist deine große Schwester und deine Patin."

Ob Shadow ihre Worte hörte, wusste Linka nicht, doch sie wollte zu jedem ihrer Schützlinge noch ein paar letzte Worte sagen. Als Abschied.

So kam sie auch zu Shio. Er war der einzige Welpe im vorletzten Wurf gewesen, deshalb war Linka um ihn besonders besorgt.

„Mein lieber Shio ... Alle haben jemanden, nur du bist allein. Aber ..." Linka blickte zur Seite, genau zu Kanya. „Ihr seid gemeinsam aufgewachsen ... ihr seid euch so ähnlich ... Bitte beschütze meine kleine Kanya ..."
 

Mit diesen Worten begab sich Linka ist Tal. Zu den letzten beiden Wölfen ihres früheren Rudels. Zwei Geschwister: Mik und Shana.

Die beiden hatten nach Linkas Abtritt, die Führungsposition übernommen gehabt, deshalb fand die Wölfin sie auch am Alphafelsen vor. Dieser war am Rudelplatz, welches sich am Sternensee befand. Dort schliefen die beiden, Seite an Seite, friedlich nebeneinander.

Linka musste lächelnd, als sie die beiden so sah. „Auch euch muss ich alleine zurück lassen, doch ich bin überzeugt, das ihr das Rudel gut leiten könnt, so das in Zukunft die Windwölfe wieder stark werden. Tut mir Leid, das ich euch dabei nicht mehr helfen kann.“
 

Als der Morgen begann, saß die Hellbraune am Ufer der Mündung des Flusses zum See. Sie beobachtete, wie Mik und Shana sich auf den Weg zum Bergpass machten. Sie hoffte, das die beiden ihren Tod den drei Jüngeren schonend beibringen konnten.

Linka saß sehr lange dort. Sie wartete das ihre Kinder für sie bald singen würden, damit sie ihren Gefährten endlich wiedersehen konnte.

Irgendwann war es Abend geworden und ihr kleines Rudel war wieder im Tal. Linka ging nicht zu ihnen, während die wenigen Wölfe sich einander pflegten und trösteten. Sie wusste, das sie es spüren würden, wenn ein Geist in ihrer Nähe wäre. Und es war nur zu oft, ein eher unangenehmes Gefühl, egal ob der Geist freundlich gesinnt war oder nicht.
 

Erst, als die fünf Wölfe ihre Schnauzen zum Himmel hoben, um das Trauerlied anzustimmen, erhob sich auch die ehemalige Alphawölfin und lief in ihre Nähe.

Sie hörte stumm der Melodie zu. Beobachtete jeden Einzelnen und ihr Blick, blieb zum Schluss an Kanya hängen.

„Ich muss mich bei ihr entschuldigen ... ihr Kraft geben ...“, murmelte sie leise zu sich selbst.

Langsam ging Linka zu der Braunen und wünschte sich, das Kanya, sie nun sehen konnte ... ein letztes Mal.

„Kanya!“, sagte Linka laut, doch zunächst reagierte die Jungwölfin nicht.

„Kanya!“, rief Linka nochmals und es wurde still um sie.

Die Wölfe hatten aufgehört zu singen. Verwundert blickte Linka sich um, und musste feststellen, das die Wölfe in der Zeit stillstanden. Alle ... bis auf Kanya.

„Ma ... Mama?“, fragte Kanya verwundert.

Linka wurde von einem Licht umfasst, was es ihr Recht schwer machte, Kanya zu erkennen. Doch der Jüngeren ging es wohl ähnlich, denn diese kniff die Augen zusammen.

Linka wusste instinktiv, das sie nun sehr bald diese Welt verlassen musste, deshalb wollte sie schnell noch ein paar Worte an Kanya richten.
 

Auf die Frage, der jüngeren hatte sie nur lächelnd genickt.

„Bitte pass gut auf Shadow und die anderen auf. Sie werden dich brauchen. Besonders Shio." Linka verstummte für einen Moment. Eigentlich hatte sie vorgehabt, sich zu entschuldigen, aber nun fing sie mit sowas an. Das Kanya auf die anderen aufpassen sollte. Doch, auch das war wichtig, also redete sie weiter.

„Er wär sonst ganz allein, wenn du nicht mehr bei ihm bist", erklärte Linka mit einer liebevollen Stimme und versuchte sich an ihre Tochter zu schmusen. Sie wusste, das Kanya es nicht richtig spüren konnte. Auch Linka nahm es nicht wirklich wahr. Es war mehr ein Symbol.

„Ja, aber kannst du denn nicht zurückkommen?", hörte sie unerwartet Kanya winseln.

Linka entfernte sich wieder von ihrer Tochter und schüttelte betrübt den Kopf.

„Nein. Leider nicht. Meine Zeit ist gekommen.“

Wie sehr wünschte sich Linka in jenem Moment, das sie wieder zurückkommen konnte, doch leider war dies nicht möglich und das verstand sie auch.
 

Das Licht um sie herum wurde stärker und sie spürte, wie ihre Pfoten den Bodenhalt verloren. „Auf Wiedersehen Kanya. Ich hoffe das ihr alle glücklich werdet“, sagte Linka noch rasch, bevor sich die Zeitstarre wieder löste und sie nun hinauf zum Sternenhimmel getragen wurde. Von der Melodie des Wolfsgesangs.
 

Finish

Die Geschichte eines Traumes

Meine aller erste FF.
 

Selfinsert von feinster Art XD
 

Nun. Ich war damals um die zwölf, wenn ich mich recht erinnere.

Und zu dieser Zeit seit ca. *nachzähl* ... drei oder vier Jahren in Deutschland.

Aber was solls.

Sailor Moon habe ich früher auch schon in Russland immer gerne angeschaut. So berühmt war die ^.^ Ich frage mich ob Pokemon in Russland auch bekannt ist ô.o
 

Egal. Also. Diese FF war die erste die ich jeh geschrieben habe.

Klar, Storys hab ich früher auch schon ausgedacht, doch ich hatte nie welche aufgeschrieben.

Doch diese hier, hab ich zusätzlich auch geträumt XD Also wars ein Grund sie aufzuschreiben.

Damals wusste ich nichtmal das es Fanfictions gab. Ich kannte sowas nicht.

Und Rechtschreibung kannte ich damals auch noch nicht ... ok, jetzt bin ich auch noch nicht sehr viel besser.

Aber mein Satzbau hat sich um einiges gesteigert und meine Beschreibungen wurden ausführlicher.
 

Also schön, hier ist sie. Tut euch das bitte an, wenn ihr wollt:

(Ich habs Originalgetreu aus meinem Heft übernommen, in welchem ich es aufgeschrieben hatte. Also lasst euch von den Fehlerchen nicht stören, sondern lasst sie auf euch wirken. ;)

Die Leerzeilen sind immer an der Stelle, wo ich eine neue Seite angefangen hatte. Ist nämlich ein DIN A5 Heft.)
 

Die Geschichte eines Traumes
 

1. Die Begegnung mit Sailor Merkur.
 

Am Montag ging ich wie immer mit Katharina zu ihr. Dann wahr ich irgend wie weg, als ich wieder zu mir kam, wahr ich ganz durcheinander. „Geht es dir gut?“ fragte mich Katharina „Ja, aber ich fühle mich so komisch.“ Antwortete ich. Plötzlich tauchte sailor Merkur auf, wir haben uns erschrocken aber Merkur sagte „ihr braucht keine Angst haben. Katharina, du bist auserwählt als sailor Merku die Welt zu retten. Olessja, du musst ihr helfen. Katharina du weist was du sagen must.“ „Ja!“ sagte Katharina. „Und ich?“ fragte ich.
 

„Wenn du in ihrer nähe bist wenn sie sich verwandelt, dann verwandelst du dich auch.“ Sagte Merkur „Aber benutzt die Kräfte nur zur guten Zwecken.“ Als wir bei Katharina Hausaufgaben machten, hörten wir draußen Stimmen „Wirf rüber! Pika-a! Ha-ha-ha!” “was ist das?“ fragten wir uns. Wir sind raus gelaufen. „Hört sofort auf!“ rief Katharina. Das wahren Jungs, sie sind sofort weg gelaufen als sie uns sahen. Da sahen wir ein Pikachu der von der Straße einen kleinen Pikachu hohlte und dann verschwand. Wir haben uns gewundert.
 

Oh mann. Das war ein ersten Kapitel? Das? O.O Auch wenn ich wollte, ich glaube ich könnte kaum ein Kapitel so kurz machen. Nicht mehr XD

Wow. Da merkt man schon ne Verbesserung, oder? Aber nun auf zum zweiten Kapi. ^-^
 

2. Der erste Kampf.
 

Am Dinstag nach der Schule sagte Katharina „Irgend wo ist jemand in Gefahr.“ da sagte ich „Wer weiß, vielleicht habe ich Telekinetische Kräfte. Telepatie!“ plötzlich wahren wir ganz wo anders und da sahen wir ein Monster dass einem Mann die Energie entzog. „Macht der Merkur neble, mach auf!“ Katharina sah aus wie Merkur, bloß mit langen, braunen Haaren. Ich hatte einen Mond auf der Stiern, und hatte einen Regenbogen Anzug an und hatte große Flügel (Die ich nicht richtig benutzen konnte). Dan ist wieder sailor Merkur aufgetaucht „Katharina du hast die
 

Gleichen Kräfte wie ich. Olessja, du hast alle Kräfte der saolor Kriegerinen! Dann wahr sie wieder weg. Wir sind zu dem Monster gelaufen. „Aufhören!“ schrie Katharina „wir lassen es nicht zu das du jemanden quelst. Ich bin sailor Merkur und in nahmen des Merkur werde ich dich bestrafen. Dann wahr ich dran „Feuerball flieg, du bist dran Merkur!“ „Ja! Mondstein flieg und sieg! Mit dem Mondstein hats geklappt. „Wo sind wir eigentlich?“ fragte Katharina, ich zeigte auf dass Schild „Nürnberg,...... telepotie.“ Am nechsten Tag in der Schule fragte ich „Du, Katharina ich brauche auch einen anderen Namen.“ „Luna“ sagte sie, und wir lachten.
 

Yey. Wir haben eigentlich ständig gelacht, meine Freundin und ich ^.^

Aber diese ganzen Fehler ... Und außerdem war ich damals anscheinend echt scharf allmächtig zu sein, alles zu können und die tollste zu sein XD

Aber, diese Phase hab ich hinter mir.
 

3. Die 2 sailorkriegerien.
 

Am Mittwoch verabredeten sich Katharina, ich und Uli vür den Nachmitag zum Schwimmen. Ich Schwimbad grief ein Monster die Menschen an, wir haben uns verwandelt ich habe meinen Feuerball los geschickt und Katharina die Seifenblaßen, aber das Monster war stärcker als das letzte. Dass Monster grief Uli an, Katharina bemerkte das Uli eine sailorkriegerin wahr „Ulrike, sage, Macht der Venus nebel, mach auf!“ Uli ferwandelte sich in sailor Venus „Halbmondstrahl flieg und sieg.“ Uli hatte das Monster besigt. Wir haben ihr alles erzählt was vorcher geschehen ist.
 

lol. Ihm Heft siehts mehr aus *g* So viele Rechtschreibfehler an nur einem Haufen. Meine beiden Mamüs würden nen Herzinfakt kriegen XD Aber meine lieben. Flauschi, Rara ... so alt seid ihr noch gar nicht ;)
 

4. Ein neuer Freund
 

Am Donnerstag hatten wir früher aus, weil unsere WTG Lererin nicht da wahr. Wir haben dann die Jungs, die wir am Montag verscheucht haben, getroffen. „Was macht ihr Schurken da?“ fragte Katharina, „Wir suchen das Plüschtier.“ Sagte einer der Jungs, ich sagte dann „Das wahr doch gar kein Plüschtier!“ Danach sind wir weiter gegangen und haben einen Pikachu gesehen mit 7 kleinen Pikachu. Eines der kleinen Pikachu ist zu uns gelaufen „Pika, Pikachu!“ Katharina fragte „Hallo, kleines Pikachu. Willst
 

Du unsehr Freund sein?“ „Picka-a!“ antwortete er freudig, seine Mutter katte auch nichts dagegen. So hatten wir einen kleinen Freund geckrigt der mit uns gegen das Böse kämpfte.
 

Ich hatte damals den ungeheuren Drang aus war, einfach ein wahr zu machen XD Ich bin so kaputt. Ich war so ... *headsick*
 

5. Mein 1 Flug
 

Am Freitag haben wir Pikachu mit zur Schule genommen. In der Pause grief ein Monster die Schüler an. Katharina und Uli haben sich verwnadelt. Das Monster hat fliegende Demonen gerufen, eines hat Uli in die Luft gechoben und fallen gelassen. Ich konnte meine Flügel richtig benutzen und hatte Uli kurz
 

Vorm Aufpral geretet. Das kleine Pickachu hatte mit seinem Donerschock die Demonen besiegt, und Katharina besiegte das Monster. Ich habe danach wieder zu fliegen versucht, aber es ging nicht mehr.
 

munteres Zeitspringen alá „Zurück in die Zukunft“ Für so ein kurzes Pitel hatte ich früher verdammt lange gebraucht ô.o
 

6. Königin Serenity
 

Am Nachmitag gingen Uli und ich zu Katharina. Auf dem Weg zu ihr ist Venus aufgetaucht „Hallo Ulrike. dieses Venuszepter wird euch helfen die anderen Kriegerienen zu finden.“ Bei Katharina, haben wir von der Begegnung
 

erzählt. Dann tauchte Serenety auf „Ihr müsst die Prienzesin finden, aber um sie zu finden, müsst ihr den heiligen Mondcriestal finden.“ „Pikachu?“. Dann ferschwand Serenity. Ich fragte „Wer woll die Prinzessin ist?“ „Uli siht aus wie eine Prienzesin.“ sagte Katharina. „Oh nein! Ich, eine Prienzessin. Das gibt es nicht. Und auserdem habt ihr doch gechört was sie gesagt hat. Wir müssen diesen Christal finden.“ erwiderte Uli „Pika-a!“
 

Ich erinnere mich noch an den Gedanken von damals. „Pikachu muss wohl immer das letzte Wort haben, was?“ ... -___-„ Hatter ihr früher auch so schlechte FFs wie ich geschrieben?
 

7. Sailor Jupiter
 

Am Montag haben wir eine neue
 

Schülerin geckriegt! „Si ist so blöd!“ quaselte Stephan E. „Frau Ammerl stehlte sie uns vor „Das ist Anna Fischer...“ Sie wahr ungefähr so groß wie Tine, ihre Haare wahren lang und schwarz. In der Pause blinkte das Venuszepter „Uli? auf wenn reagiert das Zepter?“ fragte ich. Uli ist zu Anna gegangen, das Zepter fangte an stärker zu blinken. Uli ging zurück „Sie ist eine sailor Kriegerin, aber welche?“

Katharina fragte „Ob sie woll die Prinzesin ist?“

Am nächsten Tag habe ich mich mit Anna angefreundet „Hallo Ann!“ „Hallo.“ Antworete sie. Ich fragte
 

sie nach ihren Hobbis. „Ich gehe in den Karatekurs.“ antworete mir. Dann grief ein Monster uns an, Pikachu hatte in hergefürt (so zusagen). Dann wahren Merkur und Venus da „Wir werden es nicht zu lassen das du Menschen quelst. Ich bin sailor Merkur!“ „Und ich bin sailor Venus!“ Das Monster grief Ann an, da sah Merkur was für eine Sailorkriegerin sie war „Anna! Sag Macht der Jupiter nebel, mach auf!“ nun war Anna sailor Jupiter. Venus hat inzwieschen das Monster geschwecht, und Anna besigte das Monster mit dem Donnerschlag. „Wilkommen im Team sailor Jupiter!“
 

sagte ich „Pikachu!“
 

Uff. Zwei A 5 Seiten lag. Für meine damaligen Verhältnisse ganz schön lang XD

Und das erste Mal tritt ein Chara auf, denn ich gänzlich erfunden hatte ^-^ *sich freu*

Alle anderen exestieren ja tatsächlich. Auch wenn sie in echt ... nun ja ... echter sind! O.o
 

8. Jedyte, der aus dem ewigen Schlaf erwach.
 

Am Dinstag sagte Frau Ammerl „Am Donnerstag machen wir einen Ausflug ...“ Nach der Schule haben wir ein Schrei gehört „Kommt, schauen wir nach was da los ist!“ sagte Katharina. Der Schrei kam von dem Schportplatz, da wahr ein Monster „Wir müssen uns verwandeln!“ sagte Uli. Das Monster verschwand in einem Zeittunnel, wir sind ihm gefolgt, als wir auf der anderen Seite wahren verschwand
 

Der Tunnel. Auf der anderen Seite wahr es kalt und dunkel. Dann haben wir einen Mann in der Luft gesehen der fragte „Wer seid ihr?!“ „Wir sind sailorkriegerinen und kämfen für Liebe und Gerähtichkeit. Aber wer bist du?“ antwortete sailor Merkur. „Mein Name ist Jedite und ich bin aus dem ewigen Schlaf erwacht, und will mich an denMenschen rächen. Euch gebe ich noch eine Schanz bis ihr sailor Moon gefunden habt und dann töte ich sie und werde die Welt regieren.“ Dann wahren wir wieder auf der Erde.
 

Och du meine Güte ... Diese Überschrift ... Diese Güte, *prust* *headsick*
 

9. Die vierte Sailorkriegerin.
 

Am Mittwoch ist ein Mädchen in die Paralelklasse gekommen ihr Name wahr Kasandra sie hatte kurze blonde Haare. In der Pause fangte das Zepter an zu blinken „Das kommt von der neuen Schülerin.“ sagte Uli. Dann, in der Sportstunden grief uns ein Monster an „Los, verwandeln wir uns!“ rief Katharina. Kasandra verwandelte sich in sailor Mars und besigte das Monster. Nach der Schule fragte ich Kasandra „Woher weißt du das du eine Sailorkriegerin bist“ „Ich hatte eine Vision“ ant-
 

wortete sie.
 

Ich halte mich genau an meine Aufzeichnungen XD

Mir fällt grad auf, dass das ganze wie ein Tagebucheintag wirkt.
 

Sailor Moon
 

Am Donnerstag in der Pause. „Jemand ist in Gefahr. Olessja, du kannst uns doch an den Ort telepotiren wo dass Monster ist?“ fragte Katharina „Ich versuch es mal. Telepoti!“ Dann wahren wir wo anders und sahen ein Monster „Los, ferwandelt euch!“ sagte Kasandra wir haben uns ferwandelt und plotzlich fangte das Venuszepter an zu blinken und wir sahen bei dem Monster Tina. „Ist sie sailor Moon?“ fragte Jupiter
 

„Halbmondstrahl flig!“ Ich musste Tina helfen, weil das Monster sehr weit Oben war. „Verwandle dich in sailor Moon!“ sagte ich. Tina sah so aus wie sailor Moon sie hatte sogar die gleiche Friesurbloß andere Haarfarbe. Da ist sailor Moon aufgetaucht und gab ihr ein Zepter mit einem Stern am Ende „Deine Atacke lautet Sternschlag flig uns sieg!“ Dann verschwand sie wieder. Sailor Mars hat das Monster besigt. Tina hat sich gewundert warum sie nicht den Mondstein hat.
 

Hm. Diese Tina gabs wirklich. Ansonsten spricht das Kapitel für sich +.+
 


 

11. Der Ausflug
 

Den Ausflug für den Donnerstag haben wir auf Freitag verschoben, und heute war Freitag wir sind zum Bayrischen Wald gefahren. „Da ist ein Einhorn!“ sagte Katharina „Du hast dich versehen.“ Sagte ich „Ich habe einen Freund mitgebracht!“ sagte Uli, dann öfnete sie ihren Rucksag, und Pikachu sprang heraus „Pika!“ „Wir machen eine Pause.“ Sagte Frau Bauer

Dann grief ein Einchorn an wir haben uns verwandelt „Das ist das Einchorn das
 

ich gesehen habe!“ sagte Merkur „Da ist ein Monster!“ sagte sailor Moon. Dann besigten wir das Monster. „Jetzt ist das Pferd gans fridlich!“ sagte Sandra.
 

;_; Ich weiß nicht ob ich lachen oder weinen soll XD Diese genauigkeite *rofl*

Ich frag mich nur gerade, obs diesen Ausflug tatsächlich gab, oder nicht ... ich weiß zwar das ich wirklich mal mit einer Schulklasse im Bayerischen Wald war, aber ... ich glaub nicht, das es zu dieser Zeit war. Ô.o
 

Pikachu der Held
 

Heute haben wir einen neuen Schüler bekommen. Sein Name ist Markus. In der Pause hat er die kleinen geschlagen. Dann nach der Schule sahen wir das er sich wegtelepotirt hat. Pikachu hat auf uns gewartet und mitgekrigt was pasiert ist. Katharina hat geschpürt das irgend wo ein Monster ist.
 

Wir haben uns ferwandelt, und ich habe uns zum Monster hin telepotiert. Das Monster war sehr, sehr stark, und hat uns 6 besigt. Aber da war ja auch unser kleiner, junger Freund Pikachu. Er besigte das Monster nach vielen, vielen versuchen mit seinem Donnerschock. Er war völig erschöpft. Das Monster ferwandelte sich zurück zum Menschen.
 

Wir hatten damals echt einen Neuen bekommen, der so hieß. Aber er war kein Monster XD
 

Der Kampf mit dem Spiegel. 13.
 

Am Sonntag hat Katharina gespürt das Irgend wo ein Monster ist. Ich habe uns zu dem
 

Monster hintelepotirt. Dann haben wir uns ferwandelt. Als das Monster uns sah hat es von und ebenbilder hergestellt, dann haben wir gegen sie gekämpft. Pikachu war zu müde um zu kämfen und hat aufgehört und in diesem Augenblik hat sein Klon auch aufgehört zu kämfen. Merkur bemerkte es und sagte was passirt ist, dann haben wir und unsere Klonen gemeinsam das Monster besigt, dann wahren die Klonen weg.
 

Ich hatte ne Sauklaue. Nicht, das meine Schrift jetzt leserlicher ist, das nicht. Aber früher habe ich manche Buchstaben nahezu identisch geschrieben ô.o

z.B. das kleine „r“ und „v“ + das kleine „n“. ô.o Alle haben irgendwie gleich ausgesehen.
 

14. Der heilige Mondchristal
 

Ich und Katharina haben uns auf ein Picknick verabredet. Auf der Wiese angekommen haben wir das Einhorn aus dem Bayrischen Wald widergesehen. „Hallo ich bin das Mondeseinhorn und mein Name ist Christaly. Ich hatte die Aufgabe dich zu finden Merkur und dir disen Christal zu geben.“ Dann fing das Horn von ihr an zu leuchten und der heilige Mondchristal erschiechn „Mit diesem Christal könnt ihr die Prinzessin finden.“
 

Langsam find ich gefallen an diesen kurzen Kapis XD Zumindest verliert man da nicht der Überblick. Außerdem hat mir früher an DIN A 5 Heft mit ca. 30 Seiten für eine ganze FF gereicht. Ich vermisse diese Zeiten *g*
 

15. Pika kann Reden
 

Es war Freitag unsere Klasse ging ins Oberhaus-Museum. Zu der Apokalypse-ausstehlung. Uli hat Pika mitgebracht. Katharina tragte immer den Christal mit sich. Pika hat sich die meiste Zeit (komischer Weise) gefürchtet. Dann hat Tina ihn richtig erschreckt. Da sagte Pika „Pika, Pikachu, hör auf damit!“ Tja, wir haben uns natürlich gewundert. Aber Casandra sagte der Christal hat Pika gehoflen schprechen zu lernen.
 

Diese Vorstellung war echt klasse XD Die gabs echt. Dieses Oberhausmuseum ist eigentlich ein früheres Schloss auf einem Berg. Nun ja. Auf jeden Fall gabs damals diese Ausstellung und ich wollte mich andauernd verkrümmeln und das Schloss erforschen *g*
 

16. Endlich Volzelig
 

Am Montag nach der Schule hatten wir gesehen wir Markus und Enderle eine weise Katze geergert hatten. Dann grief sie ein Monster an. Wir haben es besigt, dann hat der Christal die Katze in Gatomon Verwandelt. Sofort ist das Einhorn erschiiene „Wir sind endlich volzelig!“
 

Ich muss die ganze Zeit lachen :D Weiß jemand wann Gatomon und Kari das erste Mal in Digimon aufgetaucht sind? Also das damalige Datum, wo die Fernsehserie lief? Nein? Auch gut XD
 

17. Die Prinzessin
 

Dann fing der Christal an zu leuchten und Merkur verwandelt, und Jedite tauchte auf „So, so. Du bist also die
 

Prinzesin. Na, dann werde ich dich als erstes Vernichten, aber zufor spielen wir ein kleines Spiel, wenn ihr gewinnt werden die Menschen nur meine Sklaven. Wenn ihr verlirt werde ich alle Menschen vernichten. Dann hat er uns in sein Reich telepotiert. Er hat ganz viele Demonen losgeschickt Gatomon und Pikachu haben sie mit Donnerschoks besigt. Dann ist Jedite aufgetaucht er hat Pikachu und Gatomon besigt. Er hat auch die anderen Sailer kriger besigt. Christaly hat ihn verletzt.
 

und wurde auch getötet. Aber Merkur nahm den Christal und hat mit der Macht der Freundschaft ihn besigt. Dann habe ich mir Gewümscht das alle wider lebendig werden. Der Christal hat meinen Wunsch erfühlt.
 

Seltsam, das nicht ich diese ach so tolle Prinzessin war, was? ~.~ Nun ja. Und dieser tolle Endkampf. Keine Sorge. Nur noch ein Abschlusskapi und ihr seid erlöst.

Ach ja. Ich mag irgendwie dieses „telepotieren“ Das klingt irgendwie süß XD
 

18. Sonnenfinsternis
 

Am nächsten Tag war die Sonnenfinsternis. Wärend der Sonnenfinsternis hat Christaly und gezeigt wo wir geboren sind. Das ist doch klar. Merkur auf der Merkur und so
 

weiter. Aber was war mit mir, und Pikachu mit Gatomon. Wir sind in einer Fantasiewelt geboren worden. Dann war die Sonnenfinsternis vorbei. Wir haben das Böse besigt. Der Gristal und unsere kleinen Freunde sind zurück in ihre Welt. Wir führten wieder unser normales Leben. Aber der Abschied fiel uns sehr schwer, darum wollten uns Pika und Gatomon jeden Sommer besuchen.
 

Ende
 

Nun wisst ihr, wann die FF ungefährt beendet war. Wann war bei uns noch mal die total Sonnenfisnternis? Ô.o *das nimmer weiß*

Ich hoffe es hat euch gefallen. Diese kleine Zeitreise (zumindest wars für mich eine) und ihr hinterlasst eure Meinung dazu.

Ich will an dieser Stelle keine konstruktive Kritik hören. Ich weiß was ich falsch gemacht habe +.+ und was ich hätte besser machen können.

Allerdings hab ich nicht vor diese FF in irgendeiner Weise zu verbessern oder zu verändern. Sie ist mein kleiner Schatz =^-^=

Nur für dich ist meine Welt erdacht

Kapitel 1 – Die Prinzessin und ihre Leibgarde
 

Soll ich glücklich darüber sein, das du deinen Tag mit mir teilst oder soll ich weinen, weil ich weiß, das sich unsere Seelen dabei niemals so Nahe kommen werden, wie ich es mir wünschen würde?
 

Dudum, dudum, dudum ...

Ein Herzschlag. Zwei Herzschläge. Drei ...

„Prinzessin!“, schrie ein schwarzhaariges Mädchen. Sie versuchte jemanden am Boden zu erwecken. Wiederbelebt hatte sie jene schon, nur musste diese nur noch aufwachen.

Hustend hatte die braunhaarige Prinzessin das Wasser ausgespuckt und wieder angefangen zu atmen. Nun lag sie regungslos im Grass. Nass war sie. Ihre ganze Kleidung war vollkommen durchnässt. Kein Wunder.

„San! Wach auf!“, schrie nochmals die Schwarzhaarige. Besorgnis lag in ihrem Gesichtsausdruck. Zitternd kniete sie über der Prinzessin.

Die Schwarzhaarige war ebenfalls durchnässt. Von ihren kurzen Haaren tropfte Wasser auf das zarte Mädchengesicht unter ihr. Vielleicht war das auch der Grund für das Erwachen.

San, die Prinzessin kniff die Augen zusammen und murrte etwas Unverständliches, bevor sie diese wieder öffnete und der Schwarzhaarigen wütend in die Augen sah.

„Du versperrst mir die Sicht, Yaso!“, keifte sie, schubste das Mädchen über ihr zur Seite und erhob sich. San drückte ihre langen Haare aus, wobei das Wasser in Strömen runterlief.

Yaso, die Schwarzhaarige beobachtete sie dabei von ihrer Position am Boden aus. Ruhig saß sie da und sagte kein Wort, machte sich innerlich auf das gefasst, was jetzt kommen würde.
 

Nachdem die Prinzessin sich von dem meisten Wasser, was in ihrer Kleidung war, befreit hatte, stemmte sie ihre Hände in die Hüften und blickte zu der Schwarzhaarigen runter.

„Hast du mich vorhin eben geduzt?“, fragte sie streng.

„Äh ... ja, Prinzessin“, antwortete Yaso und machte sich ebenfalls daran sich aufzurichten.

„Du sollst mich aber nicht duzen“, fauchte die Braunhaarige wütend.

Yaso, die nun ebenfalls stand, wirkte klein. Sie war auch ein Stück kleiner als San, doch dadurch das sie nun leicht gekrümmt dastand, wirkte sie geschrumpft. „Verzeiht, verehrte Prinzessin, es war nur ...“, wollte sie antworten, wurde jedoch von San unterbrochen.

„Es interessiert mich nicht, was da war. Ich bin die Prinzessin!“, meinte San aufgebracht und drehte sich auf der Stelle um.

„Ja, Prinzessin. Es wird nie wieder vorkommen“. Yaso klang leicht gekränkt.

San seufzte leise und drehte sich langsam wieder zu ihrer Leibgarde um, wobei sie diesmal jedoch lächelte. „Nun ja ... es sei dir noch einmal verziehen". Ihr zartes Lächeln hatte sich während dieser Worte in ein schadenfrohes Grinsen verwandelt.

Yaso sah auf und musste ebenfalls lächeln, wobei sie jedoch den Kopf schüttelte. „Prinzessin, ihr könnt einen echt zum Narren halten“.

San hob hochnäsig den Kopf „Tja. Das ist eben der Job einer Prinzessin“, lachte sie und ging voran.

Weg vom Fluss an, dem sie sich befanden. In Richtung Schloss, welches in einigen Kilometern Entfernung zu sehen war.

Doch kaum war sie ein paar Schritte gegangen, blieb sie auch schon wieder stehen und sah zurück zu Yaso, die nun in einer lässigen Haltung dastand und sie frech angrinste.

„Was ist los?“, keifte sie mürrisch und kniff dabei misstrauisch die Augen zusammen.

Yaso zuckte mit den Schultern. „Ach nichts Besonderes. Ich dachte nur, ihr wollt euch vielleicht für eure Rettung bedanken", meinte die Schwarzhaarige und schloss dabei die Augen.

San jedoch fing zu lachen an. „Das ist dein Job, als meine Leibgarde mich zu schützen und zu retten, falls ich ihn Gefahr gerate“.

Yaso öffnete die Augen und blickte mürrisch zur Seite, ohne ein Wort zu sagen.

Die Prinzessin jedoch lächelte wieder, als sie so ihre Leibgarde sah und kam zu ihr näher. „Doch dafür, das du nicht schwimmen kannst und mich trotzdem gerettet hast ...“

San musste sich leicht beugen und küsste die kleinere Yaso auf die nasse Wange. Dann stampfte sie wieder in Richtung Schloss. „Wobei du mir natürlich trotzdem irgendwann mal noch sagen musst, wie du das überhaupt geschafft hast. Ich mein Ja, du kannst nicht schwimmen und das Wasser war tief und ..."

San redete und überlegte noch weiter, während Yaso, mit einem leichten Rotschimmer um die Nase, schon wieder halb zusammensank.

Bevor die Schwarzhaarige jedoch vollkommen am Boden landen konnte, drehte sich San wieder um. „HEY! Jetzt komm gefälligst mit, du Tagträumer!“, schrie sie halb wütend, halb lachend. Daraufhin erwacht Yaso wieder aus ihrem Gedankenmeer. „Äh ... yey, Prinzessin. Ich komme!”, antwortete sie und lief los um die Braunhaarige einzuholen.
 

Kapitel 2 – Besuch
 

Ich möchte dich umarmen. Dich berühren und deine Nähe spüren.

Ich will dich nie wieder loslassen und für immer in meinen Armen halten

...

Lass es bitte zu!
 

Im riesigen Zimmer der Prinzessin, im gigantischen Schlosspalastes. Yaso selbst war immer noch in ihren nassen Sachen. Einem schwarzen Shirt, darüber ein Kettenhemd und dazu schwarze Kurzhosen und natürlich die Schuhe nicht zu vergessen. Jene, die die Leibgarde der Prinzessin nicht persönlich kannten, kamen nicht auf den Gedanken, es könnte sich um ein Mädchen handeln. Nicht so, wie sie angezogen war.

San hingegen hatte soeben ihren Sachen entledigt und wollte gerade ein heißes Bad nehmen, als ihr Blick auf die Schwarzhaarige fiel, welche ernst aus dem Fenster in die Ferne blickte, dabei an die Wand gelehnt.

Die Prinzessin kam näher zu Yaso und tippte ihr vorsichtig an die Schulter. „Hey, willst du mit ins Bad kommen?“, fragte sie neugierig.

Die Schwarzhaarige drehte sich zu San um und schüttelte den Kopf. „Nein, Prinzessin. Tut mir Leid, aber ich muss dem König Bericht erstatten, was vorhin vorgefallen ist“, erklärte sie.

Die Braunhaarige senkte enttäuscht den Kopf. „Oh ... schade. Zu zweit macht das Baden mehr Spaß ...“

Yaso lächelte traurig, stieß sich von der Wand ab und wollte das Zimmer verlassen. Bevor sie jedoch die Tür schloss, drehte sie sich noch mal zu der Prinzessin um. In ihrem Gesicht lag einmal mehr ein leichter Rotschimmer. „Prinzessin, steht nicht zu lange so herum, sonst erkältet ihr euch noch“. Mit diesen Worten schloss die Schwarzhaarige die Tür und lies San alleine.

Diese seufzte nur und blickte noch ein paar Augenblicke lang grinsend die Tür an, bevor sie die zweite vorhandene Tür im Zimmer nahm, welche zu ihrem eigenem Bad führte.
 

Yaso lies sich an der Tür gelehnt zu Boden sinken. Ihre Beine hielten sie nicht mehr und sie vergrub ihren Kopf unter ihren Armen. „San ... Warum machst du das?“, fragte sie sich selbst leise.

„Führst du schon wieder Selbstgespräche oder was ist los, Yaso?“, hörte sie plötzlich jemanden sagen.

Die Schwarzhaarige blickte hoch und sah in ein Gesicht, das ihr kurz den Atmen stocken lies. Zuerst glaubte sie San vor sich zu sehen, doch ...

„Prinzessin Lana! ... Sie ... sie haben mich erschreck“, stotterte Yaso und stand sofort auf. „Was machen sie denn hier im Schloss?“

Die Person vor ihr lächelte nachsichtig. „Ich bin zu Besuch und nenn mich nicht Prinzessin. Ich bin jetzt eine Königin, schon vergessen?“, fragte Lana grinsend.

Yaso schüttelte den Kopf. „Verzeiht ... Ich war nur so überrascht euch hier zu sehen“.

„Ja ... das kann ich mir vorstellen", meinte Lana und wollte gerade Yaso zur Seite schieben, um in das Zimmer der Prinzessin einzutreten. Doch die Leibwächterin versperrte ihr den Weg. „Was ist los? Warum lässt du mich nicht zu meiner kleinen Schwester?", fragte Lana, doch wurde sie deshalb keineswegs zornig.

„Prinzessin San ist gerade dabei ein Bad zu nehmen“, antwortete Yaso leise.

Lana hatte Schwierigkeiten die Schwarzhaarige zu verstehen, doch das lies sie sich nicht anmerken. „So, so ... hat mein Schwesterherz dich wieder mal in den Wahnsinn getrieben, nur weil sie sich nackt vor dich stellt?“

Es war ne Feststellung, welche Yaso erschrocken aufblicken lies. „Ich ... nein. Äh ... Sie ... Nein, ich wollte nur sagen, das die Prinzessin gerade ein Bad nimmt und sie San nicht stören sollten“, erklärte Yaso errötet.

Lana lächelte und nickte verständnisvoll. „Schon gut, verstehe schon ...“

Yaso atmete auf und wollte gerade weggehen, als Lana sie plötzlich am Handgelenk festhielt.

Fragend sah sie der Größeren ins Gesicht.

„Weißt du, Yaso ... Du solltest ihr endlich sagen, wie du zu ihr stehst. Es könnte sonst bald zu späht sein.“, meinte Lana, wobei ihre Stimme leicht besorgt, ja irgendwie traurig klang.

„Was meinen Sie damit?", fragte Yaso und ihr war etwas unwohl, wenn sie daran dachte, wie die Stimme, von der Person vor ihr klang, doch fasste sie sich wieder. „Und überhaupt ... wie ich zu ihr stehe, weiß sie ganz genau. Ich bin ihre Leibgarde und muss ihr Leben schützen, koste es, was es wolle“. Yaso klang beherrscht und davon überzeugt, was sie da eben sagte, dennoch verriet der Rotschimmer auf ihrem Gesicht, das sich da noch mehr, als nur das in ihrem Inneren verbarg.

„Ja, aber das meinte ich nicht und das weißt du ganz genau“, sagte Lana ernst und lies das Handgelenk der Jüngeren wieder los.

Yaso sah zu ihr leicht verwirrt auf „Äh ... ich muss zum König“, sagte sie plötzlich, verneigte sich vor Lana und ging den Gang entlang.

Lana jedoch lächelte, wohlwissend, das sie um die wahren Gefühle der beiden bescheid wusste und folgte dann der Schwarzhaarigen etwas langsamer.
 

Yaso kniete vor dem Thron des Königs. Lana, die erste Tochter des Königs, saß auf einem zweiten kleineren Sesseln, der eigentlich San gehörte.

Der König stand auf, nachdem die Schwarzhaarige nun mit ihrem Vortrag geendet hatte.

„So ist das also. Unser Nachbarsland wollte also San entführen ... Nun, vielen Dank Yaso für die Rettung meiner Prinzessin, aber ich fürchte ...“

Der König blickte streng zu der Leibwächterin, welche den Kopf erhoben hatte und den König nun ehrfurchtsam ansah.

Der König seufzte. „Ich habe unseren Nachbarn San versprochen“, meinte er traurig.

Yaso sprang erschrocken auf. „Wie bitte?!“ Ihre Stimme war um eine ganze Oktave höher gestiegen.

Der König sah sie streng an, doch die Schwarzhaarige bemerkte diesen Blick nicht.

„Bei allem Respekt, Majestät, aber ... Ihr habt WAS getan?“, fragte sie noch mal nach.

Der König seufzte. „So ist es nun mal. Wir haben schon lange darüber diskutiert, ob Prinz Agrian und Prinzessin San miteinander verlobt werden sollen, um die Freundschaft zwischen den beiden Ländern zu fördern. Nun, da die beiden alt genug sind, war es an der Zeit und der Prinz ... er hatte wohl etwas übereifrig reagiert“, der König lächelte Yaso etwas gezwungen zu. Ihm schien es auch nicht so recht zu gefallen.

Yaso senkte den Kopf. „Ich verstehe“, meinte sie trocken und verbeugte sich kurz. „Ich bitte darum, jetzt gehen zu dürfen, sofern ihr keine Wünsche mehr an mich habt“.

Der König nickte nur und Yaso ging langsam hinaus.

Lana sah ihr traurig nach und stand dann ebenfalls auf. „Vater, ich geh nun zu San. Ich denke, sie wird mit ihrem Bad nun fertig sein“.

Auch ihr nickte der König zu, woraufhin sie den Thronsaal zügig verlies.
 

Lana saß in einem Stuhl, am Fenster im Zimmer der Prinzessin und beobachtete, was draußen vor sich ging, wobei ihr Blick nur auf einem Punkt fixiert war.

Plötzlich hörte sie jedoch Schritte und drehte sich um. Doch noch eher sie erkennen konnte, um wen es sich handelte, sprang ihr dieser jemand in die Arme.

„LANA!“, rief San fröhlich und umarmte ihre große Schwester.

Lana erwiderte die Umarmung lachend. „Hey, nicht so stürmisch Schwesterchen", meinte sie und schob San, beim Aufstehen etwas von sich weg. „Lass dich mal ansehen. Wow, bist du gewachsen. Die arme Yaso muss jetzt ja auf einen Riesen aufpassen", meinte sie gespielt erschrocken.

„Hey, das ist nicht witzig. Was kann ich denn dafür, das ich ein Stück größer als dieser Zwerg bin?“, fragte die Jüngere mürrisch und verschenkte die Arme vor der Brust.

„Ach, Schwesterchen“, lachte Lana und umamte San „war doch bloß Spaß, aber ...“

Nun lies sie wieder von ihr ab und betrachtete skeptisch ihre Kleidung, welche aus einem einfachen Hosenhemdgewand bestand. „Du solltest dir was anderes anziehen“.

San sah zuerst an sich runter und dann wieder verwirrt zu ihrer älteren Schwester. „Aber warum denn? Ich finde, das reicht für den Tag“.

„Ja, mag sein. Aber ihr bekommt heute hohen Besuch. Du solltest etwas ... Mädchenhafteres anziehen“, erklärte Lana und San verdrehte die Augen.

„Bäh ... kommt heute wieder dieser ... Schönling aus dem Nachbarsland? Der ist so was von ... wäh“. San fehlten die Worte, doch gehorchte sie ihrer Schwester, schon allein aus dem Grund, weil sie wusste, das die Beziehung zu diesem Land unbedingt aufrechtgehalten werden musste, weil sonst womöglich ein Krieg ausbrechen würde.
 

Ein paar Minuten später stand San vor dem großen Zimmerspiegel und betrachtete sich darin. Sie trug ein einfaches, weißes Kleid. Nicht zu schlicht, aber auch nicht zu prunkvoll. Geradeso passend.

„Du siehst gut aus, Schwesterchen“, meinte Lana lächelnd, woraufhin San die Augen verdrehte.

„Ja klar ... Das stimmt doch gar nicht!“, zischte die Jüngere.

Lana zuckte nur mit den Schultern, seufzte und führte ihre Schwester dann zum Fenster.

„Was soll das jetzt werden?“, keifte die Prinzessin und sah mürrisch aus dem Fenster.

„Es gibt da jemanden, der dir doch immer die Wahrheit sagt und diesen jemanden kannst du fragen, ob dir das Kleid besser steht oder diese scheußlichen Hosen, die du immer trägst". Lana deutete auf eine bestimmte Stelle im Schlossgarten und als San ihr mit den Augen folgte, sah sie, wen sie meinte.

Sie atmete wütend aus und lief aus dem Zimmer.
 

Draußen schien die Sonne. San steuerte jedoch ein schattiges Plätzchen unter einem Baum an. „Hey Yaso, sag mal, hast du vor den ganzen Tag in nassen Sachen zu verbringen?“, keifte die Braunhaarige sofort los, als sie angekommen war.

Die Schwarzhaarige sah auf, lächelte und zuckte mit den Schultern. „Sie sind fast trocken“, meinte sie, wurde dennoch unsanft am Arm gepackt und von San auf die Beine gezogen.

„Dann setzt dich wenigstens in die Sonne, sonst erkältest du dich wirklich noch“, sagte die Prinzessin bestimmt und zog die Kleinere hinter sich her, zu einer Sitzbank.
 

Eine Weile saßen sie stumm nebeneinander und beobachteten, wie der Schlossgärtner die Pflanzen begoss.

San saß entspannt da und sonnte sich, bis ihr Blick zufällig auf Yaso fiel, welche sie in dem Augenblick anstarrte.

„Sag mal, beobachtest du mich etwa?“, fragte sie leicht verwirrt und die Schwarzhaarige nickte.

„Ja, das tu ich, Prinzessin“, antwortete die Leibwächterin, sah dann jedoch rauf zum Himmel und lehnte sich an das Holz der Bank, wobei sie die Arme hinter dem Kopf verschenkte.

San kniff misstrauisch die Augen zusammen, lehnte sich etwas vor und sah Yaso an. „Willst du etwas von mir?“

Die Leibwächterin zuckte nur mit den Schultern. „Womöglich, aber ... das könntest du mir nicht geben“.

„Du duzt mich schon wieder und außerdem ... was könnte ich dir nicht geben?“ San wurde noch misstrauischer. Was wollte ihre Leibwächterin nur? Womöglich von ihrer Lebensaufgabe befreit werden? Hm ... ja, das vielleicht. Das könnte sie ihr nicht geben.

Yaso hatte noch immer nicht geantwortet gehabt, während die Prinzessin in Gedanken gewesen war. „Hey Traumtänzer, sag endlich, was du willst!“, keifte die Braunhaarige wütend und piekste Yaso in die Seite.

„Au, das tut weh. Verzeiht Prinzessin, aber meinen Wunsch kann ich euch leider nicht erzählen, er würde euch sicher nicht gefallen“. Die Schwarzhaarige rang sich ein Lächeln ab, seufzte und sah San ernst an, da diese immer noch leicht wütend aussah.

Gerade als die Prinzessin etwas sagen wollte, um genau zu sein, zu fragen, ob ihre Vermutung bezüglich der Freiheit richtig war, rückte Yaso ein Stück näher und umarmte sie plötzlich.

„Prinzessin, ganz egal, was ihr jetzt denkt, aber ... ich werde immer für euch da sein, egal was passiert. Ich werde euch immer beschützen, egal vor was“.

Mit diesen Worten ließ Yaso, die nun vollkommen verwirrte San los und stand auf.

„Wir sollten nun zum Thronsaal gehen, der König erwartet Sie sicher schon“, meinte die Schwarzhaarige und verbeugte sich kurz.

San nickte und stand auf. „Äh ... ja, lass uns gehen“. Die Prinzessin hatte diese Aktion von eben zwar nicht verstanden, doch lies es sich darauf beruhen, denn ... Yaso war manchmal wirklich merkwürdig und San hoffte einfach, das es nur eine Phase war. Schließlich war ihre Wächterin schon seit einiger Zeit so niedergeschlagen und redete nunmehr Schwachsinn.
 

Im Thronsaal wurden gerade Förmlichkeiten ausgetauscht. Da Yaso nicht unbedingt geistig gebraucht wurde, träumte sie wiedereinmal einfach nur vor sich hin.

San war damit beschäftig zu seufzen und den Prinzen des Nachbarlandes wütend anzufunkeln. Der blondhaarige Agrian jedoch lächelte nur charmant und meinte in die Runde, das die Prinzessin wohl schüchtern sei.

Die Könige der beiden Länder unterschrieben einen Friedensvertrag und Lana stand einfach nur in der Gegend zusammen mit ihrem Ehegatten.

„Wir sollten uns noch weiter darüber unterhalten“, meinte plötzlich der König des Nachbarlandes.

Der Vater von Lana und San nickte. „Ganz deiner Meinung". Er wendete sich zu den anwesenden Königskindern. „Wie wär's, wenn ihr alle gemeinsam einen Spaziergang unternehmen würdet. Dabei könnten sich Agrian und San besser kennen lernen und auch euch beiden, meine liebe Lana, würde ein Spaziergang gut tun".

Die Angesprochenen nickten, mehr oder weniger freudig und verließen den Saal.

Yaso folgte automatisch, ohne das ihr etwas gesagt werden musste, hielt sich jedoch in einigen Metern Abstand zu den beiden Königspaaren.
 

Im Schlossgarten gingen Lana und ihr Mann eng umschlungen voran. Die beiden unterhielten sich, Lana erzählte was über ihr Königshaus, zeigte ihrem Gefährten immer mal wieder etwas, achtete aber auch immer wieder auf ihre Schwester und den Prinzen aus dem Nachbarsland.

San und Agrian hielten mindestens einen Meter Abstand voreinander, zumindest tat San dies, während sie mit verschränkten Armen und mürrischem Blick ihrer Schwester folgte.

Agrian versuchte immer wieder sie in ein Gespräch zu verwickeln, doch sie antwortete ihm nur widerwillig und mit gelangweilter oder auch genervter Stimme.

Yaso hingegen schlenderte ziemlich weit hinten und träumte mal wieder mit offenen Augen.
 

„Also Prinzessin ... was für ein Kleid willst du bei unserer Hochzeit tragen?“, fragte Agrian und versuchte ein weiteres Mal näher an San zu gehen.

Diese jedoch blieb einfach stehen und wartete, bis Yaso sie eingeholt hatte. Diese schubste sie dann vor, so das die Schwarzhaarige nun zwischen dem Prinzen und San stand.

Verwirrt blickte Yaso die jüngere Prinzessin an, doch diese achtete nicht wirklich auf sie und verdrehte nur die Augen, wobei sie mürrisch auf Agrian deutete.

„Prinzessin San, du hast meine Frage noch nicht beantwortet!“, meinte Agrian trällernd.

„Ja, ich weiß. Das kommt von daher, das ich kein Kleid zu einer nicht stattfinden Hochzeit anziehen werde“, schnaubte San wütend.

Yaso hätte beinahe ein Freudensprung gemacht, versuchte sich jedoch gedanklich wieder zu fangen und stolperte stattdessen, so das San lachen musste.

„Aber Prinzeschen. Natürlich werden wir heiraten, das haben unsere Väter so beschlossen.“, sprach der Blonde weiter.

San seufzte nur. „Na und. Das heißt, noch lange nicht, das ich mich dem füge, was mein Vater sagt. Ich will nicht irgendeinen Schnösel heiraten, sondern nur die Person dich ich liebe", erklärte San selbstbewusst.

Agrian lachte. „Natürlich. Und das werde ich sein!“ Der war ganz schön eingebildet, fand San, also beschloss sie nicht weiter auf ihn einzugehen.

„Ich brauche Ruhe. Ich gehe“, fauchte sie und gerade als Agrian ihr folgen wollte, drehte sich San um und funkelte ihn böse an. „Ich will allein sein, kapiert! Also wage es nicht mir zu folgen.“ Damit ging sie auch einfach und lies den verwirrten Prinzen zurück.

Auch Lana und ihr Mann waren in der Zwischenzeit stehen geblieben und sahen der Prinzessin ebenso verwirrt nach.

Nur Yaso war nicht verwirrt, sondern nur von einem großen Glückgefühl erfasst und drohte mal wieder einfach zusammenzusinken, als plötzlich San in einigen Metern Entfernung stehen blieb und sich wieder umdrehte.

„YASO! Folge mir auf der STELLE!“, schrie sie und nun kippte die Schwarzhaarige tatsächlich um, vor Schreck.

Lana, ihr Mann und auch Agrian mussten daraufhin lachen. Yaso stieg die Schamröte ins Gesicht, doch auch sie grinste während sie sich aufrichtete und zu der Prinzessin hinlief. Nur San wartete wütend und ungeduldig, das ihre Leibgardistin sich endlich mal beeilen würde.
 

Kapitel 3 – Abschied
 

Sag mir, warum gehst du? Warum lässt du mich allein?

Ich will doch für immer bei dir sein, dich nie verlassen müssen

Denn was hat es doch einen Sinn, das Leben ohne dich?

...

Nein, ich werde dich nicht gehen lassen, niemals!
 

Es waren einige Tage vergangen seit dem Besuch des Nachbarskönigs und seinem Sohn. Seit dem wurde viel nachgedacht und ein paar schwerwiegende Sachen beschlossen.

San war in ihrem Zimmer und packte ihre Sachen zusammen. Yaso saß auf der Fensterbank und drohte bei jeder wippenden Bewegung hinaus zu fallen.

„Aber Prinzessin! Warum darf ich denn nicht mit?“, fragte die Schwarzhaarige und ihr standen die Tränen ins Gesicht.

Auch San fiel es schwer nicht weinen zu müssen. „Das ... weißt du ganz genau. Ich hab es dir schon so oft erklärt. Du darfst nicht mit, weil der Prinz der Meinung ist, das er ganz allein auf mich aufpassen kann und seine Entscheidung muss man respektieren“.

Die Braunhaarige wischte sich mit einem Ärmel über die Augen und legte ein paar weitere Sachen in ihren Koffer.

„Seit wann legst du so viel Wert darauf was andere denken?“, keifte Yaso „Und wieso packst du deine Sachen selbst, du hast für so etwas Diener!“

San blickte auf und starrte wütend zu ihrer Leibwächterin. „Du duzt mich schon wieder! Lass das und geh von der Fensterbank runter!“

Yaso schnaufte tief und sprang von ihrem Sitzplatz, bevor sie sich auf Sans Bett hinsetzte, sie aber nicht ansah, sondern wütend auf die Wand starrte.

San jedoch schnaubte wütend und packte weitere Sachen ein. „Ich will selbst sehen, was ich brauche, das lenkt ab. Außerdem weißt du, das es bei diesem Land sehr leicht zum Krieg kommt, kapiert."

„Ja, Prinzessin“, meinte Yaso leise, stand auf und verlies das Zimmer, mit einem „Ich warte draußen auf Sie“.
 

Als nun alles gepackt war und die Kutsche des Nachbarsprinzen San erwartete, wollte diese ihr Zimmer verlassen, doch die Schwarzhaarige hielt sie auf.

„San ... darf ich dich sprechen?“, fragte Yaso und sah dabei, das erste Mal seit langem der Prinzessin in die Augen.

San sah sie ernst an. „Du duzt mich schon die ganze Zeit ...“

„Ja, ich weiß und es tut mir nicht mal Leid“, meinte Yaso und nahm San an der Hand um sie wieder ins Zimmer zu führen.

„Als ob dir mal was Leid tun würde, also ... was willst du?", meinte San ironisch. „Die Freiheit? Nun, darum brauchst du dir keine Sorgen mehr zu machen. Seit heute bist du eine freie Frau und darfst tun und lassen, was du willst. Du kannst dir sogar selbst nen Prinzen angeln, wenn du willst."

„Nein!“, sagte Yaso plötzlich und schüttelte dabei energisch den Kopf.

„Nein?“, wiederholte San und sah verwirrt zu ihrer Leibgardistin.

„Ich will keinen Prinzen ... ich will auch keine Freiheit, sondern ...“ Yaso stockte und blickte verlegen zu Boden.

„Was willst du dann? Yaso?" San war sichtlich überrascht. Sie hatte bisher immer gedacht, das sie wüsste, was Yaso wollte, doch nun ...

„Es ist so ... Prinzessin ... ich ..." Die Schwarzhaarige stotterte und wusste nicht so recht, wie sie es sagen sollte.

„Nun sag schon ... Gold?“, fragte San nach, dabei Ausnahmsweise mal freundlich.

Yaso schüttelte lächelnd den Kopf und kam stattdessen ein paar Schritte näher.

San war zwar verwirrt, wich jedoch keinen Schritt zurück. Lies stattdessen zu, was danach kam.

Yaso umarmte die Prinzessin und hauchte ihr einen zarten Kuss auf die Lippen.

Schnell jedoch lies sie wieder ab und sank mit hochrotem Kopf zu Boden.

„Tut mir Leid Prinzessin, aber ... ich liebe dich“, gestand die Schwarzhaarige, stand wieder auf und wischte sich die Tränen vom Gesicht. Dabei sah sie nicht zu San, die ebenfalls einen roten Schimmer an den Wangen hatte und Yaso zerstreut ansah.

Die Leibwächterin ging aus dem Zimmer mit einem leisen „Auf wiedersehen, San“ und lies eben jene alleine.

Nun war es San, die zusammensank und anfing zu weinen.
 

Es hatte Zeit gedauert bis San herunter gekommen war, ohne Yaso. Lana hatte sie mitleidig angesehen, doch nichts gesagt. Irgendwie wusste sie, was vorgefallen war und umarmte ihre Schwester.

„Weißt du ... du musst auf deine Gefühle vertrauen. Wenn magst du mehr? Vergiss dabei das Land und denk einmal an dein Wohl“, meinte Lana, gab ihrer Schwester noch einen Abschiedskuss, als auch schon die Kutsche mit dem Prinzen und der Prinzessin losfuhr.
 

Yaso ... wohin hatte sich die Schwarzhaarige verzogen? Weinen saß sie unter ihrem Lieblingsbaum und zitterte, aber nicht vor Kälte. Einerseits war sie erleichtert. Erleichtert endlich das gesagt zu haben, was sie schon seit langem fühlte, aber ... warum tat es dann so weh?

Lana war zu ihr gekommen. „Yaso, darf ich mich zu dir setzten?“, fragte die ältere in einem mütterlichen Ton.

Da die Schwarzhaarige darauf nichts erwiderte, nahm Lana sich einfach das Recht und setzte sich neben sie.

„Du vermisst sie sicher ... Glaubst du, das sie glücklich sein wird, dorthin, wohin sie nun unterwegs ist?“, fragte Lana, doch Yaso gab auch hier keine Antwort.

„Ich glaube nicht. Sie wäre es vorher nicht gewesen, hätte es aber ertragen können, doch ... nachdem du ihr deine Gefühle offen gelegt hast ..." Sie sprach nicht weiter, den Rest konnte sich die Schwarzhaarige ja selbst zusammenreimen.

Und das tat Yaso auch. Ein paar Augenblicke später stand sie plötzlich auf, verneigte sich wortlos vor Lana und lief dann los.

Lana lächelte, als sich ihr Mann zu ihr gesellte und sie liebevoll küsste.

„Glaubst du tatsächlich, das es richtig ist?“, fragte er sie leise und Lana nickte.

„Wenn es um Gefühle geht, ist alles richtig“.
 

„Stopp! Haltet die Kutsche an!“

Die Pferde wieherten erschrocken auf, als San diesen Befehl gab. Mit einem Rucken kam alles zum stehen und Prinz Agrian sah die Prinzessin verstört an. „Was ist los, meine Liebe?“, fragte er und wollte sie küssen, doch San stieß den Blonden von sich.

„Was los ist? Ich werde hier gerade gegen meinen Willen in ein fremdes Land verschleppt, mich versucht irgendein ekliger Schönling zu küssen und ich darf dabei nicht ich selbst sein, DAS ist los!“, fauchte San und sprang aus der Kutsche.

Agrian folgte ihr. „Aber natürlich darfst du das! Wenn du willst, können wir sogar hier in deinem Land bleiben und herum reisen und uns besser kennen lernen und ich lass mir sogar einen Bart wachsen, wenn du willst.“

San drehte sich wütend um. „Als ob das was ändern würde. Du bist ein Mann, du denkst doch nur an dich! Dir ist es doch egal, wie es mir geht!“, schrie San und stampfte weiter in irgendeine Richtung.

Agrian blickte ihr verständnislos nach, als plötzlich. „SAN, pass auf!“, schrie er, doch da war es auch schon zu späht.
 

Räuber waren aufgetaucht und hatten die Prinzessin geschnappt. Bedrohten nun alle, beteiligten mit ihren Schwertern.

„Geld her, oder die Süße hier muss sterben!“, lachte ihr Anführer.

„Nein. Ich bin ein Prinz!“, rief Agrian und zog auch sein Schwert.

Die Räuber jedoch lachten höhnisch auf und schubsten ihn um.

Winselnd kroch Agrian unter seine Kutsche „Bitte, tut mir Nichts. Nehmt mein Gold und von mir aus die Prinzessin, aber tut mir Nichts, bitte!“ Es sah fast so aus, als ob der Prinz gleich anfangen würde zu heulen, was die Räuber noch lauter Auflachen lies.

„Sieh an, sieh an, so ein Feigling", meinte der Anführer und wies seine Männer an die Kutsche auszuladen.

San war geschockt. „Und SO was nennt sich tapferer Prinz? DU wolltest mich beschützen? Deshalb musste ich meine treue Leibwächterin zurücklassen?", schrie sie und kämpfte sich mit Tritten von dem Griff des Räubers frei, der sie festgehalten hatte.

Wütend starrte sie Agrian an und stampfte zu ihm herüber, grob zog sie ihn unter der Kutsche hervor und gab ihm eine schallende Ohrfeige.

Agrian blickte sie verstört an. „Aber Prinzeschen, ich ...“

„Nichts da mit ich“, fauchte San und gab ihm einen Tritt zwischen die Beine, so das der Prinz sich vor Schmerzen krümmend zu Boden sank.

Die Räuber lachten immer noch und besonders deren Anführer, der nun näher zu San gekommen war und sie grob am Arm packte.

„Hehe, ne kleine Wildkatze, was?", meinte er höhnisch und schubste die Prinzessin zu einem seiner Männer. „Jungs, die Kleine nehmen wir mit. So eine kleine Stute wird schon zu zähmen sein, von so einem wie mir.", lachte er.

San versuchte sich zwar zu währen, doch das gelang ihr nicht mehr, kannten doch die Männer nun ihre Taktiken.
 

Yaso derweil, war auf einem ungesatteltem Pferd losgeritten und hatte inzwischen sogar die Kutsche des Prinzen eingeholt, doch zu ihrem Entsetzen ...

„Was? Und ihr habt sie einfach entkommen lassen?“, schrie sie und funkelte den Prinzen angriffslustig an. „Ihr hätte San retten müssen vor diesen Kerlen!“

„Ich weiß ... aber es waren doch so viele.“, wimmerte er, doch die Schwarzhaarige beschäftigte sich nicht weiter mit ihm, setzte sich wieder auf ihr Pferd und ritt los, den Spuren der Räuber folgend, die noch ziemlich frisch waren.
 

San derweil hatte es aufgegeben sich zu währen und wartete auf eine gute Gelegenheit entkommen zu können. Doch leider gaben die Räuber ihr keine.

„Tja, so ein Pech Wildkätzchen", spottete der Anführer „aber nun gut. Widmen wir uns nun den angenehmen Dingen des Lebens zu, hehe." Nun grinste der Räuber auch noch dreckig, was San weiß erbleichen lies.

„Was hast du vor?“, fauchte sie dennoch mutig und nahm wieder die aktive Verteidigung an.

„Ach nichts Besonderes, weißt du ... nur das, wovon ein jeder Mann in seinem Leben träumt", meinte der Räuber und kam dabei immer näher zu der Prinzessin, als plötzlich...
 

„Lass deine dreckigen Finger von meiner San!“, schrie Yaso, die auf einmal angeritten kam.

Mit einem Schrei stürzte sie sich auf den Anführer, direkt vom Pferd und warf ihn dabei zu Boden.

Die ganze Räuberbande war so überrascht, das keiner von ihnen reagieren konnte. Auch San war mehr als überrascht Yaso hier zu sehen und wagte es erst mal nicht sich zu rühren.

Der Anführer hatte sich als Erster von seinem Schock erholt und stieß die Schwarzhaarige von sich.

„Wo kommst du auf einmal her, du dreckiger, kleiner ...“ Ihm fehlten die Worte und er zog sein Schwert hervor und richtete es auf die um vieles kleinere Yaso, die wütend vor ihm stand und ihn anstarrte.

Sie hatte jedoch kein Schwert, was wieder mal typisch für sie war ...

Auch San hatte dies bemerkt und beobachtete nun angsterfüllt, den weiteren Verlauf diesen ungleichen Kampfes.
 

Der Anführer lief schreien auf Yaso zu und fuchtelte dabei mit seinem Schwert nach ihr. Doch die Schwarzhaarige wich jedes Mal wenn er angriff geschickt aus.

„Hey, wenn du nicht angreifst, dann kannst du auch nicht gewinnen“, meinte der Anführer und lachte dabei höhnisch auf.

Doch Yaso lies sich nicht beirren. Als der Anführer sich nun aufrecht hinstellte um seine Männer auf diese, seiner Meinung nach, extrem dumme Taktik aufmerksam zu machen, griff nun Yaso plötzlich an, schubste den überraschten Räuber zu Boden und schnappte sich sein Schwert.

San quietschte erfreut auf, während Yaso unbeirrt den Räuber bedrohte.

„Damit war das aber auch mit deinem Glück!", schrie der Mann und wie auf einen unausgesprochenen Befehl hin, stürzten sich die restlichen Räuber allesamt auf die Schwarzhaarige, die in solch einem Fall vollkommen wehrlos war.

„Yaso, pass auf!“, schrie San, die nun überraschter Weise, frei gekommen war, doch ...

es war zu späht.
 

Einer der Männer war wohl etwas übereifrig gewesen, denn plötzlich ließen sie wieder von der Schwarzhaarigen ab, die nun mit schmerzerfülltem Gesicht zu Boden sank.

Im Kreis standen sie um die Kleine herum. San schrie erschrocken auf und kämpfte sich durch die Banditen in die Mitte, nur um dort geschockt stehen zu bleiben.

Yaso war in die Knie gegangen und sie blutete. Jemand hatte sie mit dem Schwert verletzt und nun drohte sie zu verbluten.

Die Schwarzhaarige sah hoch und entdeckte die Prinzessin. „Lauf San, bitte!“, wimmerte sie und kippte dann vollends nach hinten um.

Doch San dachte nicht im Geringstem daran wegzulaufen. Stattdessen kam sie schnell näher und kniete neben Yaso und hielt ihr den Kopf hoch.

„Yaso, bitte. Du darfst nicht sterben, bitte ...“, schluchzte sie.

Die Schwarzhaarige öffnete einen Spalt breit die Augen und grinste. „Ich sagte doch, ich werde Euch immer beschützen, egal was passiert.“, meinte sie, musste jedoch husten und schloss die Augen wieder.

Langsam wurde ihr unregelmäßiger Atem schwächer und San schüttelte nur den Kopf. „Dummkopf ... du bist solch ein Dummkopf ... YASO!"
 

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Sagt jez bloß ned, das die FF gar nicht hier zu Ende wäre ... sie IST zu Ende ô_o

Alles andere überlasse ich euch und euren Schlaflosen Nächten :P
 

Übriges hat diese Kurzgeschichte einen sehr großen, persöhnlichen Wert für mich.

Das soll euch aber nicht davon abhalten mir konstruktive Kritik zu hinterlassen.

Rotkäppchen

(Eine Geschichte in Märchenform geschrieben .... )
 


 

Es gab mal eine Zeit, da war meine Art gar nicht so scheu wie sie es heute ist. Wir hatten viel Lebensraum und es gab noch genug Wild, auch wenn die meisten Menschen es uns mehr als Streitig machten. Es war aber auch die Zeit wo der Untergang begann. Jene Zeit, die uns für unser Leben geprägt hat.

Ich möchte euch nun eine Geschichte aus dieser Zeit erzählen. Es ist ein Märchen, das ein jeder kennt. Das jeder seinen Nachkommen vor dem Schlafen gehen erzählt: Rotkäpchen.

Allerdings nicht die durch menschliche Augen verzehrte Version, sondern aus unserer Erinnerung: Aus der Sicht der Wölfe!
 

~*~
 

Es war ein Tag der nun schon tausende Wolfsleben zurück liegt. Eigentlich ein recht friedlicher Tag. Anges, ein recht großer Wolf streifte gerade die Grenze seines Heimatreviers ab. Seine Eltern, seine Anführer hatten ihn zwar gewarnt, er solle sich ja nicht zu Nahe an die Siedlungen der Menschen heran wagen, oder gar einem zu Nahe kommen. Doch er war ein unbekümmerter Wolf. Ein fröhlicher und neugirieger. Und dies waren wohl seine größten Schwächen.

Schon zur damaligen Zeit, war es von großem Vorteil, eher zu der vorsichtigen Sorte von Wolf zu gehören. Es sicherte das Überleben ... Doch kommen wir nun zu Anges zurück.

Eigentlich war er noch ein recht junger Wolf, nichtmal zwei Jahre. Aber wie gesagt, hatte er schon eine recht stattliche Größe erreich gehabt. Und so langsam machte er sich dafür bereit fort zu ziehen. Ein eigenes Rudel zu gründen. Eine Familie die er lehren, führen und beschützen konnte. Doch so weit sollte es nie kommen ...
 

Er hatte sich möglicherweise zu Nah an den Waldrand getraut. Dort führte eine Menschenstraße entlang. Es war zwar noch früh am Morgen, die Zeit wo selten ein Mensch den Fuß vor die Türe setzt, dennoch hätte Anges sehr viel vorsichtiger sein müssen.

Nichts ahnend schnupperte er sich seinen Weg am Waldesrand entlang. Und dann erblickte er sie. Ein junges Menschenkind. Es hatte ein langes rotes Kleid und ein ebenso rotes Kopftuch an. Sie roch frisch und munter und schien auch sonst gut gelaunt zu sein. Es sah fast so aus, als ob es für sie ein ganz besonderer Tag werden würde - sie wie auch für Anges.
 

Da der Wolf vorher noch nie einen Menschen leibhaftig gesehen hatte, war seine Neugier natürlich umso größer. Er hielt sich zwischen den Bäumen und beobachtete wie das Menschenkind immer näher zu seinem Standpunkt kam.

Und dann geschah es! Sie blieb plötzlich stehen und erblickte den großen, grauen Wolf. Es war möglicherweise viel mehr Zufall als Absicht gewesen, doch das änderte nichts daran, das sich beide eine Zeit lang ansahen. Etwas unsicher, was der jeweils andere nun tun würde, aber dennoch ohne jegliche Agression.
 

Da das Menschenkind keine Angst zeigte, war Anges so dumm und wagte sich etwas näher an das Mädchen. Hätte er doch bloß auf der Stelle kehrt gemacht und wäre ganz tief in den Wald verschwunden, doch seine Neugier war schlicht zu groß gewesen.

Also näherte er sich behutsam und vorsichtig. Machte sich kleiner als er in Wirklichkeit war, denn Anges wollte den Menschen vor ihm nicht erschrecken.

Und dann geschah es. Von den Geistermärchen der Menschen vernebelt, schrie das Mädchen plötzlich und rannte vor Schreck davon.

Auch Anges hatte der schrille Laut erschreckt und er machte sich ebenso schnell davon. Oder besser gesagt, er wollte es.
 

Es war wohl nicht sein Schicksal, denn während er durch den Wald rannte, spürte er einen plötzlichen, stechenden Schmerz in seiner rechten Hinterpfote.

Er war in eine Beißfalle der Menschen getappt. Verzweifelt versuchte er sich loszureißen, doch es gelang ihm nicht.

So sehr er sich auch bemühte, er konnte nicht frei kommen.

Anges rief nach seinem Rudel. Nach seiner lieben Familie, von dehnen auch einige herbei geielt waren. Doch aus sie konnten nichts tun, außer ihrem Freund Trost zu sprechen und aufzumuntern, das alles wieder in Ordnung kommen würde.

Doch nichts kam in Ordnung. Gar nichts!
 

Wer weiß, was das Menschenkind bei seinem Rudel erzählte hatte, doch noch bevor die Sonne ihren Höchsten Standpunkt erreichen konnte, hörte und roch man schon eine Schar Menschen. Laute und agressive Menschen!

Das Rudel von Anges blieb so lang bei ihrem Freund, wie es nur ging, doch irgendwann wäre eine Begegnung unvermeidbar gewesen. Doch die Sicherheit des Rudels ging vor und so verliesen seine Freunde und Familie den jungen Wolf. Mit Schmerz im Herzen zogen sie davon und liesen den jaulden Wolf alleine in der Falle zurück.

Oh, hätte Anges sich doch bloß still gehalten. Vielleicht wäre er dann irgendwann aus der Falle entkommen und hätte ein Leben in Sicherheit gelebt?

Doch irgendwann fand die Menschenherde ihn. Zwieschen ihnen das rote Mädchen, ängstlich sich an einen der Männer klammernd, deute sie auf den ängstlich knurrenden Wolf in der Falle.

Doch zumindest folterten sie ihn nicht zu Tode, unseren armen Freund. Ein lauter Knall und schon floss der rote Lebenssaft aus seinem Kopf. Seine Seele war hinfort gejagt aus dieser Welt.
 

An diesem Abend, war das Heulen der Wölfe besonders laut und lang. Sie trauten um ihren verstorbenen Freund, dessen Pelz die Menschen mitgenommen haben um zu zeigen, wie stark und furchtlos sie doch waren.
 

~*~
 

Und auch ich, erhebe nun mein Geheul. Auf das die Botschaft irgendwann ankommen möge, bei den ängstlichen und überheblichen. Und auch auf Anges, auf das seine Seele in Frieden ruhen möge!



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  Kiana
2006-07-16T14:23:49+00:00 16.07.2006 16:23
Ich bin total erstaunt, dass ich die erste bin...das ist echt eine tolle Geschichte *gar nich glauben kann*
*total begeistert*
Und as RPG beginnnt an dieser Stelle ? Muss ich mir mal anschauen...bin gespannt wie's weiter ging.
XD


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