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Die Entscheidung - Ein Leben, zwei Wege

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Unsicherheit


 

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Kapitel 2

Unsicherheit

Seufzend schloss Harry die Tür seines Zimmers hinter sich und lehnte sich mit dem Rücken leicht gegen diese. Noch mal entwich ihm ein Seufzen, er schloss die Augen und legte den Kopf in den Nacken, stütze ihn an dem Holz hinter sich ab. Langsam rutschte er mit dem Rücken an der Tür runter, bis er auf dem Boden saß. Er versuchte sich zu entspannen und den Schmerz, der von jedem einzelnen seiner Muskeln ausging, zu ignorieren.
 

Dies wäre leichter, wenn er sich auf sein Bett legen würde, doch er wusste, wenn er dies tun würde, würde er nicht mehr aufstehen können. Denn die Weichheit (wenn man dieses alte vermoderte Ding, das sich seine Matratze schimpfte, überhaupt als weich bezeichnen konnte) und Wärme (noch so eine Sache, über die sich streiten ließe) des Bettes, das wusste er, würde ihn einlullen und zum Schlafen verführen. Doch dies wäre nicht angebracht. Nicht nur wegen der Träume, die dann bestimmt wiederkommen würden - da war er sich sicher-, sondern auch, weil er dann nicht mehr in der Lage wäre aufzustehen, der Schmerz sich noch mehr steigern würde. Und dies wollte er nicht provozieren, da er ohnehin nicht auf der Höhe war, wenn es um seine Kräfte ging. Doch er hatte Glück, dass es „nur“ Schmerzen waren, die von der Gartenarbeit kamen. Denn er hatte es nicht geschafft, die Arbeit in der angegebenen Zeit zu erledigen. Er hatte sich schon auf eine Tirade seiner Tante eingestellt, sowie auf eine Bestrafung durch seinen Onkel.
 

Mit ersterem lag er richtig. Doch letzteres war, wider erwarten, nicht eingetroffen. Die Frage, die man sich jetzt stellen musste, war 'Warum'. Vernon Dursley hatte sich in den Tagen seit Harrys Rückkehr nie davon abhalten lassen, den Jungen zu bestrafen, wenn er eine seiner Aufgaben nicht hatte erledigen können. Doch heute war es anders. Vernon hatte etwas Wichtigeres vor. Er hatte von einem potentiellen Kunden seiner Firma einen dringenden Anruf bekommen. Es ging um einen Geschäft. Möglicherweise der grüßte Auftrag seiner Karriere. Und um genau diesen hinter Dach und Fach zu kriegen, wurde ein kurzfristiges Treffen anberaumt, um die Details zu besprechen wollte. Auch die Ehefrauen waren geladen um die Atmosphäre etwas aufzulockern. Aus diesem Grund rannten die Mr. und Mrs. Dursley vor einer Stunde wie aufgeschreckte Hühner durch das Haus um sich herauszuputzen. Ihr größtes Ziel war es einen guten Eindruck zu machen. Doch bezweifelte Harry, dass ihnen das gelingen würde. Beim Gedanken an seinen Onkel in einem überdimensionalen Anzug und seine Tante in einem schillernden Kleid, das ihre hagere Figur nur noch mehr betonte und streckte, wusste er nicht, ob er weinen oder lachen sollte. Denn beides wäre eine passende Reaktion. Nach der ganzen Hektik, war es nun ganz still im haus. Auch dies war ein Grund dafür, dass Harry es vorzog, nicht zu schlafen. Wann hatte er schon die Gelegenheit allein zu sein? Nun ja, Dudley zählte er nicht mit. Denn auch er würde die Tatsache nutzen, dass seine Eltern nicht außer Haus waren. Entweder würde er sich davon machen, um mit seiner Schlägerbande die Straßen unsicher zu machen, oder er würde seine Freundin (genau, das Walross hatte eine Freundin) ein paar Stunden in aller Ruhe in seinem Zimmer verbringen. Wenn Harry ehrlich war, wollte er gar nicht wissen, was die zwei dort taten. Und bei dem Gedanken an die beiden schüttelte er – mal wieder - den Kopf. Er konnte es immer noch nicht glauben. Besonders, da das Mädchen recht hübsch war. ‚Vielleicht’, dachte er sich, ‚hat sie bloß Angst vor ihm und traut sich nicht ihm einen Korb zu verpassen’. Bei dem Gedanken musste Harry schief grinsen. Wäre doch möglich. Da man den jungen Dursley durchaus mit einer Dampfwalze vergleichen konnte. Und jetzt mal ehrlich, welcher Mensch, der einen gesunden Menschenverstand besaß, stellte sich einer Dampfwalze in den Weg? Na also, niemand, der noch an seinem Leben hing. Und aus diesen beiden Gründen wäre es eher unwahrscheinlich, dass Dudley ausgerechnet zu ihm kommen würde, wenn er mal die Möglichkeit hatte, zu tun was er wollte (was er auch so immer hatte), ohne dass seine Eltern dabei waren.
 

Harry blieb noch ein paar Augenblicke auf dem Boden sitzen, dann erhob er sich langsam, darauf bemüht keine zu schnellen Bewegungen zu machen. Er wollte seinen schmerzenden Muskeln nicht zu viel zumuten. Trotzdem verzog er das Gesicht, als der stechende Schmerz stärker wurde. Im Stillen war er dankbar, wem auch immer, dass ihm zumindest die Schmerzen erspart blieben, die er zusätzlich durch seinen Onkel bekommen hätte. Doch war er sicher, dass sie nicht lange auf sich warten lassen würden. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass sein Onkel die Strafe vergessen würde, war gering. Sehr gering. Leicht schwankend und jeden Muskel bei der kleinsten Bewegung, oder auch bei keiner, schmerzhaft spürend, ging er zu seinem Bett und setzte sich auf der Seite, die dem Fenster zugewandt war, auf dem Boden nieder. Vorsichtig entfernte er das lose Dielenbrett, unter dem er seine Briefe und wenigen Bücher, die er im Zimmer hatte, versteckte, und holte ein altes, in schwarzes Leder gebundenes Buch hervor. Sanft und behutsam strich er mit dem Finger über den Einband und die Beschriftung des Buches. Leider konnte er den Titel nicht lesen. Er war schon bis zur Unkenntlichkeit verblasst und aus den wenigen Buchstaben, die noch zu erkennen waren, konnte er sich keinen Reim machen.
 

Er saß im Schneidersitz, mit dem Rücken leicht am Bett angelehnt, das Buch in den Händen und starrte es an. Er wusste nicht, ob er es öffnen sollte. Denn ihm war klar, dass er sowieso nur wieder diese eine Seite aufschlagen würde. So wie er es schon so oft getan hatte. Einerseits sträubte er sich, dieses Buch zu öffnen, denn es war eindeutig dunkle Magie. Daran gab es keine Zweifel, wenn man sich den Inhalt des Buches besah. Doch andererseits hatte er es unter den privaten Habseligkeiten seines verstorbenen Paten gefunden, die ihm von Remus oder sonst wem zugesandt worden waren. Wenn es Sirius gehört hatte, konnte es ja nicht so schlimm sein, wenn er sich mit dieser „Lektüre“ etwas näher befassen würde, oder? Ohne es zu wollen oder es bewusst wahrzunehmen, hatte er bereits das Buch aufgeschlagen und darin geblättert, bis diese eine bestimmte Seite vor ihm aufgeschlagen war. Seine Hände zitterten leicht, als sein Blick wieder einmal die Seite überflog. Er schluckte. Seine Gedanken rasten. Hier vor ihm, war eine mögliche Lösung seiner Probleme. Wenn er diesen Weg gehen würde, müsste er keine Angst mehr haben. Denn er bezweifelte, dass man ihn dann noch finden würde, wenn er es nicht wollte. Doch war dies auch ein Risiko. Wäre er in der Lage, dies zu tun? Wollte er es überhaupt? Denn dann gäbe es kein Zurück mehr. Man könnte es nie wieder rückgängig machen. Und war es das überhaupt wert? Er hatte keine Sicherheit, dass seine Vermutungen zu trafen. Was wenn es wieder nur Einbildung oder eine Falle war? Wenn er sich wieder irrte?
 

Plötzlich sah er sie wieder, diese dämonischen roten Augen von IHM. Das hämische Grinsen. Und er hörte wieder seine Worte:
 

„Wir kriegen dich!“
 

Er hörte wieder ihre Stimmen. Wie sie besprachen, was sie mit ihm tun würden. Ein Schaudern überfiel ihn. Nein, das würde er nicht zulassen. Bevor es soweit kam, würde er lieber diesen Weg gehen. Das war noch immer besser als das, was ihm bevorstand, wenn er in SEINE Hände fallen würde. Entschlossen blickte er auf das Buch in seinen Händen. Ja, jetzt stand es fest, er würde es tun. Auch wenn die schwarze Magie dafür herhalten musste. Doch plötzlich sah er es wieder vor sich. Sein Pate, der vom Fluch von Bellatrix Lestrange getroffen wurde und durch den Schleier fiel. Seine Freunde, die verletzt wurden. Verletzt, weil sie an ihn geglaubt hatten. Er geriet ins Wanken. Harry kniff die Augen zu und schüttelte den Kopf. Schnell schlug er das Buch zu. Was tat er da? Schon wieder ließ er sich fallen und ignorierte seine Erfahrungen. Ließ sich von dem Buch verführen. Er spürte die Macht, die davon ausging und legte es schnell zurück in das Versteck. Denn das Vorhaben, das sich für kurze Momente in seinen Gedanken verfestigt hatte, war absurd. Wie konnte er sich bloß so sicher gewesen sein, dass es klappen würde? Denn das würde es nie. Es würde schief gehen. Außerdem hatte er keinen Grund, das zu tun. Seine Träume waren genau das. Nur Träume - sie hatten nichts zu bedeuten. Er würde sich nicht wieder von Träumen lenken lassen. Außerdem, sagte nicht der Orden, dass alles in Ordnung war? Dass ihm bisher keine Gefahr drohte? Kurz kam ihm der Gedanke, wie Dumbledore reagieren würde, wenn Harry es doch durchziehen würde. Oder seine Freunde. Doch würde er es nicht tun. Dafür gab es keinen Grund! Das hoffte er zumindest. Er versuchte, diese Gedanken wieder aus seinem Kopf zu verbannen und erhob sich. Mit langsamen Schritten ging er wieder zu seinem Stammplatz, dem Fensterbrett. Dort nahm er seine übliche Position ein und blickte nach draußen. Er redete sich ein, dass er bloß nach Hedwig Ausschau halten wollte, doch wusste er selbst, dass es nicht stimmte. Er konnte nicht anders. Er saß da und wartete.
 

Auf was er wartete? Auf eine Bestätigung seiner Vermutung. Denn tief in seinem Innern wusste er, dass es bald soweit war. ER hatte es ihm ja gesagt. Das Einzige, was er nun tun konnte, war warten. Und hoffen, dass es nie eintreffen würde. Hoffen, dass er sich irrte. Denn wenn er Recht hatte, musste er sich entscheiden. Sollte er es wirklich tun? War er wirklich bereit, diesen Schritt zu gehen? Hatte er denn eine andere Wahl, wenn er am Leben bleiben wollte? Das waren jedoch Dinge, über die er nicht nachdenken wollte. Weil er nicht wusste, wie die Antworten lauteten. Weil er Angst hatte. Doch würde er nicht mehr lange warten müssen.

Denn er hatte Recht. Es war bald soweit. Sogar früher, als ihm lieb war.
 

Der Moment, in dem er sich entscheiden musste, war nicht mehr weit entfernt…
 

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Dieses Kapitel hat ein kleines Lifting bekommen. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Betakuecken
2006-03-30T19:57:19+00:00 30.03.2006 21:57
baaaaaaaaahhhhhhhhhhh!!!
das ist fies! wieso hörst du hier auf???
*seufz* okay, ich mach es ja selbst nicht anders...

und, NEIN, man darf sich nicht vertippen *lol*
ne, scherz! so was lässt sich eh nie vermeiden.

jedenfalls will ich jetzt unbedingt wissen, wie es weiter geht! was steht in dem buch, was ist das überhaupt für eins? es ist schwarzmagisch, fein, aber was für eine art??? grrr... und was ist das für eine möglichkeit, die sein leben so gravierend verändern könnte? ist das eine verwandlung, ohne rückkehr? muss er dann zum beispiel als tier weiterleben?

und der eine satz, dass dudley nicht zu ihm komme würde, um mit ihm das zu tun, was er wöllte... das klingt sehr zweideutig! findest du nicht? soll das extra sein? man kommt da auf sehr misshandelnde gedanken.. wo man mich eh schon psycho schimpft *lol*

das mit der zeit ist schon besser, auf jeden fall! aber es ist immer noch nicht ganz richtig. und zwar die vollendete vergangenheit. zum beispiel die stelle, wo er sich an die gesichter seine freunde, während der ministeriumssache, erinnert. vollendet wäre zum beispiel: gehabt hatte...
du verstehst? etwas, das endgültig vorbei ist.

ansonsten freue ich mich auf das neue kap!^^

bye, mitani

P.S. ich hoffe es stimmt noch:
EEEEEEEEEEEERRRRRRRRRSSSSSSSSSSSSSSTTTTTTTTTTEEEEEEEEE!!!!!


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