Zum Inhalt der Seite

Die Entscheidung - Ein Leben, zwei Wege

Welchen wirst du wählen?
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Begegnung in der Dunkelheit


 

~~~~~~•~°~°~°~•~~~~~~

Kapitel 4

Begegnung in der Dunkelheit

Er konnte nicht mehr. Mit letzter Kraft schleppte er sich voran - die Füße kaum vom Boden hebend. Der Schweiß rann ihm in Strömen herunter. Die Arme in die Seiten gestemmt, in der Hoffnung dadurch das Atmen zu erleichtern. Der Mund, aus dem ein stetiges Keuchen kam, einen Spalt breit geöffnet. Die Augen halb geöffnet und starr auf den Boden gerichtet, um ja keine Unebenheit zu übersehen, die einen Sturz hervorrufen könnten. Denn wenn er stürzen würde, da war er sich sicher, dann wäre er nicht mehr in der Lage wieder aufzustehen um weiterzugehen.
 

Dann geschah es.
 

Er übersah einen Stein und fing an zu straucheln. Und ehe er sich versah, lag er der Länge nach mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden. Durch den Aufprall blieb ihm für kurze Zeit die Luft weg und es wurde ihm schwarz vor Augen. Einen Moment lang blieb er reglos liegen, doch dann schlug er mit der linken Faust auf den Boden. Wieder und immer wieder. Tränen sammelten sich in seinen Augen und rannten ihm über die Wangen. Genauso wie mit jedem Schlag ein geflüstertes ‚Scheiße!’ über seine Lippen kam.
 

Er war verzweifelt.
 

Wie sollte er rechtzeitig nach London kommen, bevor es hell wurde? Wie sollte er das verdammt noch mal anstellen? Wenn er die Zeit schätzen sollte, würde er sagen es sei Mitternacht, also hatte er noch ungefähr sechs Stunden, bis die Sonne aufgehen würde. ‚Wie beruhigend!’ dachte er sarkastisch. Vermutlich würde er, wenn überhaupt, genau dann in London ankommen wenn es hell wurde. Und bei seinem Glück wahrscheinlich gleich einem Haufen Todesser in die Arme laufen. ‚Toll, wirklich toll!’
 

Gleißend helles Licht riss Harry aus seinen Gedanken und brachte ihn dazu den Kopf zu heben. Stumm sah er der immer näher kommenden Lichtquelle entgegen und hörte nach einiger Zeit das Brummen eines Motors. Ruhig wartete er darauf, dass das Auto vorbeifuhr und ihn mit seinen Problemen allein ließ. Doch es kam anders als erwartet. Das Auto fuhr nicht vorbei, sondern hielt ein bis zwei Meter von Harry entfernt an.
 

Verblüfft besah sich dieser den Wagen. Ein dunkelblauer Ford. Stumm beobachtete er, wie das Fenster auf der Fahrerseite runtergekurbelt wurde und eine junge Frau, von etwa 22 Jahren, den Kopf rausstreckte und ihn musterte – wozu sie eigentlich nicht in der Lage sein sollte. Dadurch abgelenkt bemerkte er nicht, dass eine weitere junge Frau aus dem Auto ausgestiegen war und nun um dieses herum auf ihn zuging. Als sie bei ihm ankam, ging sie neben ihm in die Hocke.
 

„Hey Kleiner, alles in Ordnung? Brauchst du Hilfe?“
 

Verwirrt wandte Harry den Blick von der anderen Frau ab und richtete ihn auf die, die ihn angesprochen hatte. Wie konnte es sein? Er hatte doch seinen Tarnumhang an. Wie also konnten sie ihn sehen? Was war los? War der Umhang kaputt? ‚Das könnte gut sein, bei meinem Glück!’, dachte er leicht angesäuert.
 

„Hey, ich rede mit dir! Verstehst du überhaupt was ich sage?“ fragte die junge Frau Harry leicht ungeduldig, als sie keine Antwort bekam.
 

„Du kannst mich sehen?“ brachte Harry immer noch leicht verwirrt über die Lippen und sah sein Gegenüber mit großen Augen an.
 

Leicht verwundert hob die Angesprochene eine Augenbraue und drehte sich zu ihrer Freundin, die noch immer hinter dem Steuer des Wagens saß. Diese zuckte jedoch nur mit den Schultern und wedelte mit einer Hand vor ihrem Gesicht herum. So eine Art von Antwort hatte die am Boden Kniende nicht erwartet und verdrehte nur die Augen. Seufzend drehte sie sich wieder zu dem Jungen, der vor ihr auf dem Boden lag. Beruhigend lächelte sie ihm zu und überlegte, was sie ihm antworten sollte ohne allzu patzig zu klingen. Kaum hatte sie sich die Worte zu Recht gelegt und wollte etwas sagen, unterbrach sie ihre Freundin, die im Auto wartete.
 

„Vielleicht hat er sich beim Hinfallen den Kopf gestoßen und ist deswegen nicht ganz beisammen.“ kam der Ausruf in einer eher trocken gehaltenen Tonlage aus Richtung des Wagens. Mit einem Ruck drehte sich die junge Frau, die neben Harry war, wieder in Richtung Auto um und funkelte ihre Freundin leicht ungehalten an.
 

„Susan! Das geht auch etwas freundlicher!“ Die Angesprochene zuckte nur mit den Schultern und blickte unschuldig zurück.
 

„Mein Gott, Karen. Stell dich nicht so an! Sieh ihn dir doch an. Der hat doch eh kein Wort verstanden, was wir hier reden!“
 

Doch Karen achtete nicht mehr auf ihre Freundin, funkelte sie nur noch ein letztes Mal an und drehte sich jetzt endgültig zu Harry um. Dieser hatte dem Gespräch mit leicht gerunzelter Stirn gelauscht und versuchte endlich zu verstehen, warum sie ihn sehen konnten! Dann blickte er sich etwas um und sah ungefähr zwei Meter hinter sich auf dem Boden seinen Tarnumhang. Jetzt wurde ihm klar, wieso sie ihn sehen konnten, der Umhang musste ihm beim Sturz heruntergefallen sein. Wie auch immer das möglich war. Mit dieser Erkenntnis wandte er sich wieder den beiden jungen Frauen zu. Die, die neben ihm hockte – Karen, wenn er richtig verstanden hatte - sah ihn mit einem freundlichen Blick und einem entschuldigenden Lächeln auf den Lippen - das wohl den Worten ihrer Freundin galt - an.
 

„Warum sollten wir dich nicht sehen können, Kleiner? Was machst du hier eigentlich so ganz allein? Können wir dich irgendwohin mitnehmen?“, fragte sie mit ruhiger und freundlicher Stimme und strich Harry sanft über den Kopf. Harry, durch diese Geste vollkommen irritiert, starrte die junge Frau nur an und war nicht in der Lage irgendetwas zu antworten. Doch bei dieser wurde das Lächeln nur noch breiter aufgrund des Gesichtsausdrucks, den Harry zeigte. Ein leises Kichern entwich ihren Lippen.
 

„Tut mir Leid. Ich hab mich ja noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Karen und dieser unfreundliche Griesgram dort hinten ist Susan. Und wie heißt du, wenn ich fragen darf?“ Auf diese Aussage seitens Karen, war ein beleidigtes Schnauben aus der Richtung des Wagens zu hören. Außerdem führte es dazu, dass sich ein zögerliches Lächeln auf den Lippen Harrys bildete. Was Karen zufrieden zur Kenntnis nahm.
 

„Freut mich. Ich bin Harry… Und ich bin auf dem Weg nach London.“, antwortete Harry nach kurzem Zögern. Karen hob leicht eine Augenbraue.
 

„London? Da hast du aber noch eine weite Strecke vor dir. Komm, wir nehmen dich mit bis nach London.“ Sagte sie bevor sie sich erhob und Harry die Hand entgegenstreckte, um ihm aufzuhelfen. Der Schwarzhaarige nahm ohne darüber nachzudenken ihre Hand und ließ sich aufhelfen. Karen wies ihn an, ihr zum Auto zu folgen und sich auf die Rückbank zu setzen. Doch bevor Harry ihre Anweisung befolgte, raffte er noch schnell seinen Tarnumhang an sich und versteckte ihn unter seinem zu großen Pullover, was von Susan mit zusammengezogenen Augenbrauen beobachtet wurde. Doch sagte sie dazu nichts und wartete darauf, dass Karen und Harry einstiegen, um endlich losfahren zu können.
 

Die ersten Minuten über war es im Auto sehr still und alle hingen ihren Gedanken nach. Doch dann spürte Harry, dass er beobachtet wurde. Verwirrt sah er sich um und bemerkte, dass Susan ihn durch den Rückspiegel beobachtete. Leicht nervös erwiderte er den Blick und fragte sich, ob es eine gute Idee gewesen war, das Angebot von Karen anzunehmen. Und was hatte er sich dabei gedacht? In seiner Situation war das nicht gerade empfehlenswert gewesen. Doch die Wahrheit war, dass er sich gar nichts gedacht hatte. Er war einfach zu überrumpelt gewesen, was zusammen mit seiner Müdigkeit und seiner aufkeimenden Verzweiflung nicht gerade die besten Voraussetzungen waren, um kluge Entscheidungen zu treffen. Und wenn er ehrlich war, war die Verlockung den restlichen (immer noch recht weiten) Weg bis nach London nicht zu Fuß gehen zu müssen zu groß, als dass er es hätte abschlagen können. So in Gedanken versunken schreckte er zusammen, als er Susans Stimme hörte, die ihn etwas fragte. Verwirrt sah er sie an. Was hatte sie gesagt??
 

„Was du hier draußen gemacht hast!“, wiederholte sie ihre Frage, nachdem sie seinen Blick richtig gedeutet hatte, in einer etwas harschen Stimmlage mit einem recht ungeduldigen Blick. Harry senkte den Blick und überlegte was er darauf antworten sollte. Sollte er lügen? Oder besser gar nichts sagen? Doch bei dem Blick, den Susan hatte, war er sich sicher, dass sie das nicht durchgehen lassen und eine Lüge durchschauen würde. Er seufzte leicht und hob den Blick, nur um wieder dem prüfenden Blick von Susan zu begegnen. Stockend und leise fing er zu sprechen an.
 

„Ich… ich bin von meinen Verwandten weggelaufen. Es… es gab einen… einen Streit. Und da war es besser wegzulaufen. Ich will nach London zu… zu… zu meinem Paten…“ Harry stockte. Nun ja, ganz gelogen war es nun auch nicht. Dass er heute schon wieder Ärger mit seinen Verwandten gehabt hatte stimmte und vielleicht würde er ja wirklich zum Grimauldplatz gehen. Nachdem er das hinter sich gebracht hatte, was er vorhatte.
 

Daraufhin war es abermals still im Auto. Susan richtete ihr Augenmerk wieder auf die Straße und dachte über die Worte des Jungen auf der Rückbank nach. Sie bezweifelte nicht, dass er die Wahrheit sagte, auch wenn sie sich sicher war, dass er nicht die volle Wahrheit gesagt hatte. Was sie nicht an seinen Worten zweifeln ließ? Sein ganzes Auftreten und der Klang seiner Stimme. Sowie der Blick seiner Augen. Man konnte die Verzweiflung des Jungen geradezu spüren. Und dass er Angst hatte. Daher bohrte sie nicht mehr weiter nach und gab sich mit der Antwort zufrieden. Karen dagegen drehte sich auf dem Beifahrersitz nach hinten, so, dass sie Harry ins Gesicht sehen konnte. Aufmunternd lächelte sie ihm zu.
 

„Hey Kleiner, das wird schon wieder. Es gibt immer mal wieder Streit in der Familie. Das ist vollkommen normal! Wir bringen dich jetzt zu deinem Paten, keine Sorge! Aber versprich mir, dass du zu Hause anrufst und Bescheid gibst, dass es dir gut geht und wo du bist. Sonst machen sich deine Verwandten noch Sorgen. Einverstanden?“ sprach sie beruhigend auf ihn ein. Harry erwiderte darauf nichts, nickte nur stumm, um zu zeigen, dass er verstanden hatte und ihr zustimmte. Was er jedoch niemals tun würde, wer wusste schon wer sich jetzt im Haus der Dursleys herumtummelte und außerdem bezweifelte er, dass sie sich Sorgen machen würden. Zufrieden lächelte Karen ihm noch mal zu und setzte sich wieder richtig auf ihren Platz hin. Harry schloss die Augen und lehnte den Kopf nach hinten. Er würde in der kurzen Zeit, die er hatte, versuchen sich zu entspannen. Denn er war sich sicher, dass das die letzte Möglichkeit dazu war und die würde er nutzen. Außerdem würden sie bald da sein. In einer Stunde oder so. Wenn man beachtete in welcher Geschwindigkeit Susan die Straßen entlang preschte, würde es wohl weniger als eine Stunde dauern.
 

•~°~°~°~•
 

Mit einem Ruck öffnete Harry wieder die Augen. Wie es schien war er eingedöst. Der Schwarzhaarige sah sich um und fragte sich, was ihn wohl aufgeweckt hatte.
 

„Na Schlafmütze, aufgewacht? Wir sind da.“ unterbrach ihn die amüsierte Stimme von Susan, die sich zu ihm umdrehte um ihn leicht spöttisch und amüsiert anzulächeln. Harry brauchte einen Moment um zu verstehen, was sie gesagt hatte, doch als es langsam zu seinem Hirn durchsickerte wurde ihm auch bewusst WAS ihn aufgeweckt hatte. Die Tatsache, dass das Auto sich nicht mehr bewegt hatte musste zu seinem Aufwachen geführt haben.
 

„Wo genau sollen wir dich jetzt absetzen? Wir sind jetzt nämlich genau in der Stadtmitte von London.“ Hörte er die sanfte und freundliche Stimme von Karen.
 

„Ist schon gut, ich steige hier aus. Mein Pate wohnt nur ein, zwei Straßen von hier entfernt. Vielen Dank fürs Mitnehmen. Auf Wiedersehen.“ Antwortete Harry und bevor eine der beiden jungen Frauen widersprechen konnte, war er bereits aus dem Auto gestiegen und in den dunklen Straßen Londons verschwunden. Stumm blickten ihm die Beiden hinterher und sahen sich dann für einen Moment in die Augen. Bevor sie weiter fuhren konnte man noch ein leise geflüstertes ‚Pass auf dich auf, Kleiner!’ hören. Danach verschwand das Auto und fuhr dem eigentlichen Ziel entgegen, dass es, bevor es diesem Jungen begegnet war, anvisiert hatte.
 

•~°~°~°~•
 

Harry lief die Straßen entlang und sah sich immer wieder um. Obwohl ihn niemand sehen konnte, da er seinen Tarnumhang wieder angezogen hatte, fühlte er sich doch beobachtet und verfolgt. Ein Gefühl, das ihn schon seit Tagen und Wochen begleitete. Er schluckte schwer, denn hier, wo er sich befand, war es sehr riskant. Wo er war? An einem Ort, den die meisten Menschen am Tage mieden, geschweige denn in der Nacht. Zumindest alle Weißmagier. Er war in der Nokturngasse. Was er hier tat? Da war er sich selbst nicht so sicher. Doch er benötigte einige Utensilien und zwar dringend. Denn ohne sie konnte er seinen Plan nicht durchführen. Daher setzte er alles auf eine Karte und hoffte, dass ihn hier niemand erwarten würde.
 

•~°~°~°~•
 

Harry rannte, wie nicht zum ersten Mal in den letzten Stunden, so schnell er konnte. Hinter sich hörte er noch das wütende Fluchen des alten Zauberers, der ihm hinterher humpelte und versuchte, ihn durch einen Fluch aufzuhalten, was ihm eher schlecht als recht gelang. Harry beschleunigte noch mal sein Tempo und achtete darauf, dass die Gegenstände, die er in seinen Armen hielt und auch der Grund waren, dass der Alte hinter ihm her rannte, ihm nicht aus den Armen fielen. Diese Gegenstände hatte er sich 'geliehen', da er sie für sein Vorhaben brauchte. Und wenn er es wirklich durchführen wollte, wobei er sich noch immer nicht so sicher war, musste er so schnell wie möglich die Nokturngasse verlassen. Daher nahm er Kurs auf Muggellondon und hoffte, den Greis hinter sich noch abhängen zu können, bevor er die ganze Nokturngasse auf sie aufmerksam machte.
 

•~°~°~°~•
 

Keuchend blieb Harry in einer dunklen Seitenstraße stehen und holte erst einmal richtig Luft. Erschöpft schloss er die Augen und versuchte sein Herz zu beruhigen, das in wildem Takt schlug. Mit einer Hand stützte er sich an der Wand links von sich ab und lauschte seinem unregelmäßigen Atem. Nach einigen Minuten hatte er sich soweit erholt, dass er wieder halbwegs normal atmen konnte und das Stechen in seinen Seiten aufgehört hatte. Abschätzend blickte er sich um und besah sich seine Umgebung genauer. Zumindest das was man in der Dunkelheit erkennen konnte. Eine enge Gasse, die nur durch eine Seite Zutritt gewährte, da die andere durch eine Mauer verschlossen war. Überall war Dreck und Müll. Doch ansonsten menschenleer. Das müsste genügen, da er nicht mehr viel Zeit hatte. Denn er war sich sicher, dass die Todesser nicht lange auf sich warten lassen würden.
 

Mit eiligen Schritten ging er zur Sackgasse und befreite sie notdürftig vom gröbsten Dreck. Dann verteilte er die Gegenstände, die er 'geliehen' hatte, so auf dem Boden, dass sie einen Kreis bildeten. Es waren Kerzen. Pechschwarz, schmal und zwanzig Zentimeter lang. Ritualkerzen. Nach einem kurzen Moment des Zögerns holte Harry das Buch aus den Taschen des Tarnumhangs, zog diesen aus und ließ ihn zu Boden gleiten. Vorsichtig trat er in den Kreis der Kerzen und stellte sich in die Mitte. Dort schloss er für einen kurzen Augenblick die Augen um sich für das zu wappnen, was gleich geschehen würde. Nachdem er sie wieder geöffnet hatte, schlug er das Buch auf und hatte sogleich die Seite aufgeschlagen, die er benötigte. Tief atmete er ein und fing an, die Formeln, die im Buch standen, zu rezitieren. Die ersten Momente geschah nichts, doch dann fingen die Kerzen Feuer und ein Leuchten ging von dem Kreis aus. Je Länger Harry die Worte vorlas, desto weiter breitete das Leuchten sich aus bis es auch auf ihn überging. Das Gefühl, das er dabei hatte, war seltsam. Es war eine leichte Wärme und es fühlte sich an als würden lauter kleine Stromstöße seinen Körper hoch wandern. Nach einer Zeit wurde das Licht stärker, sodass Harry die Augen schließen musste, auch wurde das rezitieren der Formeln erschwert, da die Stromstöße und die Wärme sich verstärkten und langsam noch weiter zunahmen.
 

Doch hielt er durch.
 

Verbissen klammerte er sich an dass Buch und wiederholte immer und immer wieder die Worte, die im Buch standen (die er inzwischen schon auswendig konnte). Mit einem Mal stockte Harry der Atem und das Buch fiel ihm aus den Händen. Sein Gesicht verzog sich vor Schmerzen, die ihn durchfuhren, und sein Mund öffnete sich für einen stummen Schmerzensschrei, während er in die Knie sackte und sich auf dem Boden vor Qual krümmte.
 

Heiß. Es war so heiß. Und es tat so weh.
 

Harry war nicht in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen. Sein ganzer Körper fühlte sich an, als würde er schmelzen. Jeder einzelne Knochen und Muskel schien sich zu dehnen und dann wieder zusammenzuziehen. Er konnte nicht mehr, er wollte, dass es aufhörte!! Doch tat es das nicht. Es wurde nur noch schlimmer. Langsam machte sich Verzweiflung in ihm breit. War etwas schief gelaufen? Was sollte das! Das war nicht vorhergesehen! Er wollte schreien, um seinen Schmerzen Luft zu machen. Doch er konnte nicht. Nicht ein Ton verließ seine Lippen. Doch dafür hatte er das Gefühl, als würde ihm etwas die Luft abschnüren und er fing an zu röcheln. Langsam sammelten sich Tränen in seinen Augenwinkeln, die dann ungehindert über die Wangen liefen. Ob die Tränen vor Verzweiflung, Angst oder durch die Schmerzen kamen konnte er nicht sagen. Als der Junge nicht mehr konnte, empfing ihn endlich die wohltuende Dunkelheit der Ohnmacht und ließ ihn vor den Schmerzen fliehen, die immer mehr an Intensität zunahmen und kurz vor ihrem Höhepunkt standen. Kurz nachdem Harry das Bewusstsein verloren hatte, gab es einen Lichtblitz, der die Sackgasse in grelles Licht flutete. Als das Licht wieder abnahm, konnte man einen schmalen Körper auf dem Boden erkennen. Und sonst nichts. Weder von den Kerzen noch von dem Buch war eine Spur zu erkennen. Sie waren verschwunden. Doch nach langem Suchen würde man in einer Ecke den Tarnumhang finden können.
 

Die Gasse lag im Stillen und Dunkeln. Niemand würde jemals erraten, war hier gerade geschehen war. Bald würde die Sonne aufgehen und so einiges enthüllen. Doch bis dahin würde alles im Dunkeln bleiben.
 

~~~~~~•~°~°~°~•~~~~~~
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Dieses Kapitel hat ein kleines Lifting bekommen. Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Betakuecken
2006-04-09T20:46:29+00:00 09.04.2006 22:46
BAAAAAHHHH!!! wie kannst du es wagen?! wie kannst du an dieser gittverdammten stelle aufhören????
was ist mit ihm passiert, spucks aus!!!!

na, dass er glück hatte und ihn die beiden frauen mitnahmen, war doch vorauszusehen. harry potter hat normalerweise immer glück!^^ oder?
tja, vielleicht hat man von de schmerzen nichts ins buch geschrieben, damit man den zauber anwendet? wobei wir immer noch nicht wissen, was passiert ist. nur, um das mal zu erwähnen...

einige rechtschreibfehler noch, aber man kann ja nie alles finden!^^" und du hast ein oder zwei wörter vergessen:

>Tief atmete er ein und fing an, die Formeln, die Buch standen...<
da fehlt: `in dem´ buch standen!^^ klingt besser *lol*

jedenfalls würde ich auch gerne wissen,w arum das buch weg ist und die kerzen? und was ist mit dem zauberstab?
mach hurtig weiter!!!

mitani


Zurück