Hallo Mondenkind_05, ich erdreiste mich hiermit mich in die Reihe deiner Kritiker einzureihen.
Ich verzichte darauf dich auf Fehler hinzuweisen, dass wäre vergebliche Liebesmüh, aber ich möchte dennoch ein paar Dinge loswerden. Zum einen: Deine Kommentare im Text stören gewaltig. Warum benutzt du nicht einfach ein paar Fußnoten? [1]
Außerdem: Was sollen deine Bitten um Kommentare und das andere Gelaber zu Anfang und Beginn deiner Kapitel. Bitte, meine Liebe, sei so nett, und lass das sein.
Erstens ist es doch jedem klar, dass sich ein Schreiber von seinen Lesern Kommentare wünscht, und zum anderen absolut unprofessionell. Du könntest dir gleich ein Schild umhängen, auf dem du "Anfänger" pinselst. Das hätte den gleichen Effekt.
Zudem kannst du deine eigene Meinung zu den Ereignissen durch deine Erzählweise ausdrücken. Mach die bewusst, dass du, ja genau, richtig gehört, dass DU der Erzähler bist.
Du musst nicht extra erwähnen, dass "Shadow" "Régine" liebt und sie nicht gehen lassen will; du kannst es doch einfach zeigen. Schilder dem Leser, wie Shadow sich fühlt, als man ihm Regine nehmen will, schildere das Gefühl verlassen zu werden, die Angst die Liebste zu verlieren, diesen Stich im Herzen.
Mondenkind_05, du musst dir einmal klar werden, dass du der Erzähler bist. Du allein hast volle Kontrolle über deine Geschichte, du allein entscheidest, wie die Figuren regieren, du allein entscheidest, wie viel der Leser erfährt.
Du musst dir auch klar werden, dass du hier schreibst. Bisher wirkt deine Geschichte nicht geschrieben. Deine Geschichte wirkt wie die Aneinanderreihung von Handlung; wie eine Kritzelei auf Karopapier.
Man erkennt zwar, was du eigentlich zeigen willst, aber die Ausführung ist stümperhaft.
Ich finde es positiv, dass du deine Geschichte betan lässt, aber nicht, dass du die wirklich ehrlich gemeinte Kritik einfach ignorierst.
Bitte, werde dir bewusst, dass du schreibst und versuche zu verstehen, was für ein wundervolles Ausdrucksmittel Worte sein können.
Manche Dinge lassen sich am besten schildern, es gibt Dinge, die man optisch nie zum Ausdruck bringen könnte - eine sanfte Sommerbrise, die dich erschaudern lässt; die Angst, die man empfindet, wenn man nachts alleine ausharren muss, und niemand da ist; das Gefühl dass man die ganze Welt umarmen könnte, weil man so überglücklich ist.
Meine Liebe, dies hier ist wie schon erwähnt kein Hinweis auf Fehler, dieser Kommentar soll dich darauf hinweisen, was du dir entgehen lässt, wenn du auf die selbe Weise schreibst wie bisher.
Ich vergleiche das Schreiben sehr gerne mit dem Zeichnen eines Bildes. Deine Bilder sind bisher alle nur schnell hingekritzelt, dazu noch auf Karopapier. Aber du könntest dir auch einfach mehr Zeit nehmen, die Details in deinem Bild ausarbeiten und dich bemühen, um die Technik zu verstehen. Denn wie man als Zeichner wissen muss, wie man seine Malmaterialien umgeht, so muss man sich als Schreiber damit auskennen, wie man mit Worten arbeitet.
Ich kann dich bisher sehr wohl verstehen, du hängst an dieser Geschichte, du hast schon einiges an Zeit und Arbeit darin investiert. Und (ich greife wieder den Vergleich mit dem Zeichnen auf), du weißt, wie dein Bild werden sollte. Es entspricht zwar nicht exakt deiner Vorstellung, aber du hast dich daran gewagt es zu malen, dich an die Umsetzung getraut.
Das finde ich bewundernswert. Ich kann durchaus mit Mängeln in einer Geschichte leben, so lange ich merke, dass sich der Autor Mühe gegeben hat, und wirklich gewillt ist, sich zu verbessern.
Aber ich habe noch eine Frage an dich, die der eigentliche Anlass meines Kommentars ist: Ich frage mich, was deine Gesamtintention deiner Geschichte ist. Liebes Mondenkind_05, um was geht es dir? Was möchtest du uns mit deiner Geschichte sagen?
Da diese Geschichte schon allein von der Länger her (und auch wegen dem Kommentar das du besonders daran hängst) dein Hauptwerk zu sein scheint, musst du uns doch irgendetwas damit sagen wollen?
Das man etwas schreiben kann, ohne eine Botschaft an den Leser vermitteln zu wollen, lasse ich in diesem Falle nämlich nicht durchgehen. Jede gute Geschichte hat irgendetwas, eine versteckte Wahrheit, einen Kern, der ihr das gewisse etwas gibt. Vielleicht könnte man sogar Seele dazu sagen.
Mein Problem deine Intention herauszufinden ist, dass alles so lieblos hingeklatscht wirkt. Es ist alles so abgehackt, so kurz, dass man als Leser große Probleme hat, deine Absichten darin zu erkennen.
Ich will dich nicht entmutigen, deine Geschichte fortzuführen, und sie dir auch nicht madig machen, ich möchte dich nur dazu animieren, dass du deine Möglichkeiten als Schreiber ausnutzt. Jede Geschichte kann eine gewisse Qualität erreichen, und da ist es egal ob die Charaktere OOC sind, oder Mary Sues vorhanden.
Natürlich bist du noch Anfänger, und da macht man nun bestimmte Fehler, und ich wäre die letzte, die anderen die Verwendung einer Sue vorwirft (vor allem, da ich 08/15 Geschichten gerne mal lese - vorrausgesetzt, sie sind gut geschrieben.)
Ich ende hier an dieser Stelle. Und fürchte, das einiges bösartiger klingt, als es gemeint ist. Aber da du schon 20 bist, gehe ich einfach einmal davon aus, dass du verstehst, dass ich dich keineswegs angreifen will, sondern dich nur animieren will, mehr Mühe und Zeit in deine Geschichte zu investieren.
Ich kann nachvollziehen, dass du wahrscheinlich jede Kritik an deiner Geschichte als persönlichen Angriff empfindest, aber dem ist nicht so. Ich, und auch die anderen Kommentatoren, möchten wirklich, dass du dich verbesserst. Und du kannst dich auch verbessern! Du schaffst es, es ist gar nicht so schwer, man muss es nur wirklich wollen.
Glaube mir, deine Erzählung wird es dir danken. [2]
Und welcher Zeichner betrachtet nicht seine aufwendigen Zeichnungen lieber, als seine Ideenskizzen?
Grüße Apfelmusbaum
P.S. Wenn du irgendwelche Tipps oder Anregungen haben möchtest, ich stehe gerne jederzeit zu Verfügung. Und bevor ich es vergesse: Du bist die Autorin - du entscheidest im Endeffekt was aus deiner Geschichte wird, niemand kann dich zu Veränderungen zwingen. Man muss weder auf seinen Betaleser noch auf seine Leser hören. Aber es zeugt von Größe, sich seine Fehler einzugestehen! :)
[1] Das hier ist übrigens eine. Einfach eine Zahl in Klammern an entsprechender Stelle im Text setzen und dann am Ende deiner Geschichte den eigentlichen Kommentar schreiben. Diese Lösung ist um einiges eleganter, als die derzeitige. Ich benutze zwar auch Klammern - aber diese enthalten bei mir immer relevanten Text zur Geschichte und dienen eigentlich mehr als satzstrukturierendes Element (da ich gerne dazu neige, zu komplexe Satzgebilde zu konstruieren[3]).
[2] Außerdem bin ich mir mehr als sicher dass all die "Motzköpfe" (zu denen ich wohl ab jetzt auch gehöre) dich loben werden, wenn sie merken, dass du dich um eine Verbesserung wirklich bemühst.
[3] Das war übrigens ein Anwendungsbeispiel für eine Klammer.