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Apocalypse

death is only the beginning
von

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Das verschollene Kapitel 9 ½ Teil 2 (Interlude)

Das verschollene Kapitel 9 ½ Teil 2 (Interlude)
 

Tess stand vor dem Spiegel in ihrem Badezimmer. Sie war bereits frisch geduscht und hatte eine bequeme, zerrissene Jeans und ein einfaches schwarzes Tanktop angezogen.

Das getrocknete Blut an ihrem Körper war verschwunden, nur ein paar feine rote Linien waren zurückgeblieben und zeigten ein paar kleinere Verletzungen.

Ihr Spiegelbild sah sie traurig an, dann griff sie sich an den Hals. Tiefe Bissspuren waren von Yuris Attacke zurückgeblieben und würden wahrscheinlich Narben hinterlassen. Toll, jetzt würde sie bei jedem Blick in den Spiegel an diesen schrecklichen Tag erinnert werden.

Ehe sie sich noch ganz in ihren Gedanken verlor, stopfte sie ihre Sachen, zusammen mit Angies, in die Waschmaschine und verließ den Raum. Wie sich herausstellte, tat sie dies genau zum richtigen Zeitpunkt. L.J. stand mit erhobenen Fäusten vor Nikolai, welcher wiederum ziemlich unbeeindruckt und mit verschränkten Armen vor diesem stand.

“HEY!” war das einzige vernünftige was Tess dazu einfiel “Was soll das?”

“Er hat angefangen.” protestierte L.J.

“Ist mir egal wer angefangen hat, ich werde es beenden.”

Tess packte Nikolai am Arm und schob ihn in Richtung Bad davon. Dann ging sie zu Angie die immer noch saß wo sie saß.

“Männer.” flüsterte sie ihr zu und schüttelte den Kopf “Wir haben es sehr schwer mit ihnen, aber wir können auch nicht ohne sie.”

Angie grinste.

Tess ließ sich neben sie fallen und beobachtete mit gerunzelter Stirn wie L.J. mit einem Erdbeer-Eis kämpfte. Sie beschloss es zu ignorieren, doch wenn er anfangen würde damit ihren guten Sessel voll zu tropfen, würde sie einschreiten müssen.

Eine Weile überlegte sie ob es sich lohnen würde zur Ablenkung den Fernseher einzuschalten, doch wahrscheinlich würde auf jedem Sender das Selbe laufen. Das normale Programm wird unterbrochen, da Raccoon City von der Landkarte gefegt wurde und keiner weiß wieso und weshalb. Man würde Spekulationen hören, weinende Menschen im Interview sehen und völlig aufgebrachte Fernsehmoderatoren. Nein, das musste sie sich jetzt wirklich nicht geben. Das würden sie sich noch früh genug antun müssen.

Mit einem Mal stand Nikolai wieder im Raum. Und er sah alles andere als glücklich aus.

“Warum mussten es unbedingt Sawyers Sachen sein?” fragte er ungläubig.

Es klang wie ein Flehen.

Tess grinste. Nikolai konnte ihren Exfreund noch nie ausstehen.

“Steht dir sehr gut.” sagte sie einfach.

Und es war noch nicht einmal gelogen. Dann fiel ihr Blick auf seinen Arm. Er blutete. Entsetzt sprang Tess auf. Die Hunde. In ihrer ersten Erleichterung hatte sie ganz vergessen, dass er verletzt wurden war. So schnell es ihr Fuß erlaubte war sie bei ihm und zerrte ihn zurück ins Bad. Ohne Widerrede ließ er es über sich ergehen und nahm auf dem Badewannenrand platz während Tess im Schrank nach irgend etwas kramte. Ein paar Sekunden später hatte sie einen Erste-Hilfe-Kasten hervorgeholt, setzte sich neben Nikolai auf den Rand und begann Desinfektionsmittel und Mullbinden vorzubereiten.

Der Erste-Hilfe-Kurs den sie bei ihrer Ausbildung als Agentin jedes Jahr aufs neue belegen musste, hatte seine Spuren hinterlassen und schnell wurde Nikolais Oberarm von einem festen Verband geziert.

“Danke.”

Tess lächelte ohne etwas zu sagen.

Stille. Peinliche Stille. Wie sie solche Momente hasste.

Normalerweise waren Tess und Nikolai beide nicht der typ Mensch denen solche Situationen öfters begegneten, aber heute war es allem Anschein nach soweit.

Nikolai räusperte sich und rutschte etwas auf dem Rand hin und her, Tess starrte auf den Fußboden, sie fühlte sich irgendwie seltsam.

Bevor sie dieses Gefühl genauer definieren konnte stand Nikolai auch schon auf und machte Anstalten aus dem Bad treten zu wollen.

“Tja...” sagte er und ging langsam Richtung Tür “danke, noch mal.”

Als er die Tür fast erreicht hatte nahm er eine Bewegung hinter sich war und fühlte, den Bruchteil einer Sekunde später, wie Tess’ Hand nach seinem gesunden Arm griff.

“Wart mal.” sagte sie leise und wartete selber gerade noch lang genug, bis Nikolai sich zu ihr herum gedreht hatte.

In einem Anflug fiebrigen Verlangens drückte sie ihren Körper gegen den seinigen, umfasste sein Gesicht mit beiden Händen und küsste ihn stürmisch.

Für eine Sekunde schien er überrumpelt, taumelte gegen die Badezimmerwand, doch Tess dachte gar nicht daran von ihm abzulassen. Dann war der Moment auch schon verflogen und Tess spürte seine Hand in ihrem Haar, seine starken Arme die sie fest umschlungen hielten - bis die Türklingel läutete.

Tess löste sich nur ungern von seinen Lippen, doch irgendetwas musste sie sagen und während sie dies tat wurde ihr geschundener Hals liebkost.

“Mach doch mal bitte die Tür auf, Angie!” brachte sie gerade noch so hervor bis Nikolai ihren Kopf wieder zu sich drehte und sich ihre Lippen erneut trafen.

Irgendwo in der Ferne konnte man erahnen, dass L.J. etwas zu Angela sagte.

“Ich mach das schon, bleib sitzen.”

Schritte waren zu hören, eine geöffnete Tür, weitere Schritte im Treppenhaus, leise Stimmen die lauter wurden. Doch das alles interessierte Tess im Moment herzlich wenig, bis plötzlich jemand ihren Namen rief.

“Tess?”

Jill.

“Bin gleich da.” brachte sie zwischen zwei Küssen atemlos hervor.

“Was macht ihr denn da?” war L.J.s raue Stimme zu hören die näher zu kommen schien.

Bevor er sie überraschen konnte, lösten sich die beiden nach einem letzten sanften Kuss voneinander und Tess griff nach dem Erste-Hilfe-Kasten, Nikolai warf sich wieder auf den Rand der Badewanne.

L.J. stieß die Tür auf beide sahen gespielt überrascht auf. Nikolai spielte an seinem Verband herum und Tess stellte das Kästchen zurück in den Schrank.

“Ich bin gleich da.” wiederholte Tess und schloss die Tür des Schrankes.

“Äh...ja, gut.” meinte L.J. nur und ging zurück zu den Anderen.

Tess und Nikolai warfen sich noch einen Blick zu bevor sie ihm folgten.

Jill lehnte mit zufriedener Miene gegen der Spüle. Wahrscheinlich war sie nur so zufrieden wie es im Moment maximal möglich war. Carlos legte gerade Tess' Autoschlüssel zurück auf die Kommode und trat einen Schritt nach vorn. Alle Anderen sahen mit fragendem Blick in die Runde, eine Reaktion der beiden Neuankömmlinge erwartend.

"Und?" wollte Tess endlich wissen.

Erst einen auf hektisch machen und dann nicht mit der Sprache raus rücken. Na das waren ihr Profis.

"Sie haben uns das Band quasi aus den Händen gerissen." begann Carlos nach einer, ihr endlos erscheinenden, Zeit zu erzählen.

"Sie wollten ein Interview mit uns," berichtete Jill weiter und suchte nach irgendetwas in ihrer Gürteltasche "wir sind allerdings schnell wieder verduftet."

Sie hatte gefunden nach was sie suchte und brachte eine arg mitgenommene Zigarettenschachtel zum Vorschein, steckte sich eine Kippe in den Mund und hatte auch schon ein Feuerzeug in der Hand.

"Darf ich?"

Alle sahen zu Tess die bekanntlich Nichtraucher war.

"Ich glaube ich könnte auch eine vertragen." hörte man von Nikolai.

Carlos nickte stumm, L.J. stimmte ebenfalls zu, Angie nippte an ihrer Cola.

Tess starrte interessiert auf die Schachtel die Jill noch in den Händen hielt.

"Ich auch." sagte sie und fischte mit Daumen und Zeigefinger kurzerhand eine aus der Verpackung. Die Anderen taten es ihr lächelnd gleich.

"Okay, ihr habt das Band also abgegeben," war von L.J. zu hören der gerade das herum gereichte Feuerzeug an sich nahm "Und was ist dann genau-"

Seine Frage ging im Klingeln des Telefons unter.

Tess, gerade ein Streichholz erhebend, ließ dieses wieder sinken und war in wenigen Schritten an dem Tischchen auf dem das schnurlose Telefon sich befand. Sie nahm die Zigarette in ihre linke Hand, nahm den Hörer ab und meldete sich mir ihren Nachnamen.

"Carlisle."

"Mein Gott, Kindchen, bin ich froh deine Stimme zu hören."

"Mum!"

Die Anderen wandten sich zu ihr um.

"Was ist denn bei euch da unten passiert? Raccoon ist ja... ich meine...Wie geht es dir?"

"Mir gehts gut," unterbrach Tess den Redeschwall ihrer besorgten Mutter "macht euch keine Sorgen."

"Ich hab dich im Fernsehen gesehen, irgend so ein privates Video, schreckliche Dinge..."

Tess konnte im Hintergrund Stimmen hören. Sie nahm kurz den Hörer vom Ohr.

"Macht mal den Fernseher an." rief sie in die Runde und Nikolai, der am nächsten dazu stand, nahm sich die Fernbedienung und drückte auf die rote Taste ganz oben rechts.

"Dieses Video," war das Nächste was sie von ihrer Mutter hörte "... du sahst so blass aus, man konnte nicht viel erkennen. Geht es dir wirklich gut?"

"Ja, wirklich, das sagte ich doch bereits."

Tess ging in ihr Schlafzimmer wo sich der Rest bereits um den Fernseher versammelt hatte. Es war nicht schwer einen Sender zu finden, der das Band bereits sendete, auf keinem Kanal lief mehr das normale Programm, sogar der Kinderkanal sendete Terris Video.

"Mum, ich muss Schluss machen. Ich melde mich irgendwann bei euch. Kuss."

Im Hintergrund hörte sie noch mal kurz die Stimme ihres Vaters der fragte wie es ihr ging, dann legte sie einfach auf, ließ sich auf die Kante ihres Bettes sinken und starrte wie gebannt auf den Bildschirm.

Da waren sie wieder, Horden von Untoten die durch die Straßen schlurften und nach allem gierten was nach Nahrung aussah. Tess hätte es glatt für einen schlechten Zombiefilm gehalten, hätte sie nicht die furchtbare Gewissheit gehabt, dass dies real war und gerade mal ein paar Stunden zurück lag.

"...diese schockierenden Bilder die uns soeben erreicht haben, bestätigen die Katastrophe in Raccoon City."

Angie, die sich neben Tess gesetzt hatte, verkrampfte sich. Tess legte ihren Arm um die Schulter des Mädchens.

"Du musst dir das nicht ansehen."

Angela nickte, ohne den Blick von dem Mattschirm zu nehmen.

"Doch, das muss ich."

"Carlos Olivera, ehemaliger Umbrella-Mitarbeiter und Jill Valentine, suspendiertes Mitglied der S.T.A.R.S...”

"Was zum-" empörte sich Jill "Woher haben die-? Wie können die-? Wir haben nicht gesagt wer wir sind."

Carlos sagte nur ein Wort:

"Umbrella."

“…mysteriöse Seuche oder Virusausbruch gerät außer Kontrolle, wonach die Umbrella Corporation für den Tod unschuldiger Bürger verantwortlich sein soll die versuchten über die Ravens Gate Bridge aus der Stadt zu entkommen. Dieses Video ist die letzte Arbeit der ehemaligen Reporterin von Raccoon 7, Terri Morales. Das Filmmaterial erzählt eine grausige Geschichte…”
 

Es vergingen ein paar Tage, Tage in denen die Berichterstattungen und die Spekulationen über die Katastrophe weiter ihren Lauf nahmen.

Bereits nach wenigen Minuten hatten sie den Fernsehapparat ausgeschaltet und sich wichtigeren Dingen gewidmet: einem warmen Bad, eine warme Mahlzeit und ein bisschen Schlaf.

Ein feiner Ascheregen hatte einen Tag nach der Vernichtung Raccoons eingesetzt und die gesamte Umgebung mit einer feinen Schicht grauen Staub bedeck. Die Sonne war seit dieser Zeit hinter eine dicken Wolkenschicht verschwunden und ein grauer Himmel war alles was man noch sah. Alles was man sah, war nur noch grau. Dies führte dazu, dass die Menschen Littleton verließen. Nicht für immer, doch die plötzliche Stille und Leere verpasste der Kleinstadt den Scharm einer gottverdammten Geisterstadt.

Tess stand am geschlossenen Fenster ihrer Wohnung und beobachtete wie die leise fallenden Ascheflocken ihr Fensterbrett noch mehr bedeckten. Durch die leeren Straßen der Stadt sah sie einen schwarzen Jeep herauf fahren.

"Sie kommen wieder." informierte sie Angela, die auf dem Boden der Wohnung saß und in ihrem Geografiebuch etwas einzeichnete.

Das Mädchen nahm ihr Buch, stand auf, streifte ihr Kleid glatt und trat neben Tess ans Fenster.

"Ob sie alles bekommen haben?" fragte sie als der Wagen auf Höhe der Eingangstür mitten auf der Fahrbahn parkte und vier in schwarz gekleidete Personen aus dessen Inneren stiegen.

Tess lächelte und strich Angie das Haar zurück.

"Sieht ganz so aus."

Angie reichte Tess das aufgeschlagene Buch. Tess lächelte fast augenblicklich.

“Du hast das Gelbe Meer mit dem Ostchinesischem Meer verwechselt.”

Angie blickte hinunter auf ihre Aufzeichnungen.

“Oh.”

Ein paar Tage nach der Katastrophe hatte Angela ihnen erklärt, dass Alice wieder am Leben war. Keiner konnte sich erklären wieso Angie dies wusste, nicht einmal das Mädchen selber, aber nachdem was sie erlebt hatten gab es keinen Zweifel das dies nicht im Bereich des möglichen lag. Und dann sprudelten Zeit, Ort und Datum aus ihr heraus wo sie wieder auf Alice treffen würden, einfach so, als wäre es das normalste auf der Welt. Der T-Virus war einfach unglaublich...

Also setzten sie sich zusammen und besprachen wie sie es anstellen sollten, Alice aus den Fängen von Umbrella zu befreien und den Konzern endlich, und hoffentlich endgültig, zu Fall zu bringen. Doch dies hatten sie bereits einmal gehofft, und der sichere Beweis dafür, dass Umbrella Dreck anstecken hat wurde als Lüge dargestellt. Nachdem das Videoband öffentlich als Fälschung beschrieen wurden war und Jill und Carlos nun polizeilich gesucht wurden, blieb ihnen nicht mehr viel Zeit. Bald würden die Behörden auf die Idee kommen in den Wohnungen von Carlos' ehemaligen Kollegen nach ihnen zu suchen, auch wenn diese bereits tot waren oder, wie Tess und Nikolai, für tot gehalten wurden. Tess' Wohnung war somit nicht mehr sicher.

Der Tag für Alice’ Befreiung rückte immer näher und als Tess mit Angie hinter ihrem Fenster stand und auf die Straße hinunter schaute war sie sich plötzlich sicher, dass alles wieder gut werden würde, irgendwann, irgendwie...

Angela rannte zur Tür um diese zu öffnen. Fast augenblicklich später kamen Jill, Carlos, Nikolai und L.J. ganz in schwarz gekleidet herein. Auf ihren Anzügen prangte das Umbrella-Logo.

Tess nickte anerkennend.

"Schick. Ich hoffe, ihr habt auch einen für mich."

Jill griff in eine Umhängetasche und warf Tess einen Fabrikgleichen schwarzen Anzug entgegen wie sie ihn auch selber trug.

"Dein Name ist ab jetzt Nora Roberts."

Tess zog eine Augenbraue in die Höhe, als sie auf den Ausweis blickte der an dem Oberteil befestigt war. Eine blonde Frau mit kurzen Haaren war auf dem Passfoto zu sehen. Bis auf die Tatsache, dass Tess lange Haare hatte sah sie ihr zum verwechseln ähnlich. Und da Umbrella keine Passbilder zuließ die dem Original nicht bis aufs Haar glichen, musste Tess wohl oder übel in den sauren Apfel beißen und sich von ihren langen Haaren trennen. Sie seufzte. Tja, was muss, das muss.

Tess sah auf die Uhr. Sie hatten nicht mehr viel Zeit wenn sie San Francisco noch rechtzeitig erreichen wollten. Jill verstand ihre Geste richtig und holte aus einer Schublade eine Schere hervor. Angie packte ihre Sachen zusammen und legte sie zu den restlichen die sie noch mitnehmen würden. Das meiste ließen sie hier. Tess Wohnung musste möglichst so aussehen, als wäre sie früh zur Arbeit gegangen und nie wieder gekommen. Ihr Bett war ungemacht, ein alter Kaffeefilter befand sich noch in der Kaffeemaschine, Geschirr stand unaufgewaschen in der Spüle usw. Alles war so wie sie normalerweise ihre Wohnung verließ.

Es fiel ihr schwer ihre ganzen Sachen zurück zu lassen, aber würden die Leute von Umbrella spitz kriegen, dass sie lebten und hier gewesen waren, wäre ihre "Mission" noch gefährlicher als sie es so schon war.

Tess ging, gefolgt von Jill, ins Bad und die Männer begannen die restlichen Sachen ins Auto zu schaffen. Bald würden sie wissen ob sich all die theoretischen Planungen, über denen sie in den letzten Wochen gebrütet hatten, der Praxis standhalten konnten. Wenn nicht... nun, wahrscheinlich würden sie dann alle sterben. Doch lieber tot, als mit der Gewissheit leben zu müssen nichts unternommen zu haben um diesen Konzern, der für den Tot tausender unschuldiger Menschen verantwortlich ist, aufzuhalten. Tess sah in den Spiegel ihres Badezimmerschrankes und zog den Zopfgummi aus ihrem Haar. Sie dachte, zum grob geschätzten tausendsten Mal, an all die Menschen die umgekommen waren und ihr etwas bedeutet hatten. Nicht zu vergessen, dass sie beinah selber drauf gegangen wäre. Sie dachte an all die Orte mit denen sie so viele Erinnerungen verbunden hatte, all die Dinge die sie nun nie mehr sehen würde. Eine riesige Wut kochte in ihr empor und brachte sie dazu ihre Hand zur Faust zu ballen. Umbrella würde für all das tausendfach büßen. Das schwor sie sich.

Jill fackelte nicht lange und verpasste Tess, mit mehr Geschick als diese es ihr zugetraut hätte, eine Frisur die der auf dem Foto sehr ähnlich sah.

Die abgeschnittenen Haare fanden ihren Weg in einen Müllbeutel den sie später irgendwo entsorgen würden. All ihre Vorbereitungen wären zunichte gewesen wenn Umbrellas Sturmtruppe, zu der sie ja selber mal gehört hatten, in ihrem Mülleimer ganze Haarbüschel finden würde. Sie waren zwar kaltherzig, machtbesessen, gierig und noch viele andere Dinge auch, aber doch konnten sie eins und eins noch zusammen zählen.

Tess schaltete das Licht im Bad aus und ließ die Tür offen stehen, genau wie sie es jeden Morgen tat. Ein benutztes Handtuch lag auf dem Fußboden und der Fernseher in der Ecke stand auf Standbye.

Bevor sie sich zu Nikolai gesellte, der im Treppenhaus auf sie wartete, zog sie die Schublade des Tischchens neben der Tür auf und griff nach dem Fotoalbum voller Erinnerungen.

Wohlwissend, dass sie nie wieder einen Fuß in diese Wohnung setzen würde, sah sie sich ein letztes Mal in den Räumen um die ihr so lange ein gutes zu Hause gewesen waren. Leise zog sie die Tür hinter sich zu, schloss nicht zu, wie sie es nie tat, und sah wehmütig zu Nikolai.

Er lächelte ihr aufmuntert zu.

Anschließend viel es ihr leicht.
 

~Ende des verschollen Kapitels 9 ½ Teil 2 (Interlud)~
 

Für die Mediziner unter euch: Es ist wahrscheinlich, dass eine tiefe Bissspur die eine Narbe hinterlässt genäht werden muss. Doch dies war mir hier egal, Pflaster reichen da vollkommen aus. Wir sind ja keine Weicheier ^^

Das wars jetzt aber endgültig mit dieser FF. Ich bin sehr froh, dass ich sie wirklich beendet habe. Das passiert mir nicht oft, das könnt ihr mir glauben. Aber Resi ist halt etwas ganz besonderes ^_____^

Noch einmal vielen Dank fürs Lesen und die Kommies!!!

Gibt es auch stille Mitleser? *sich frag*

Bis zur nächsten FF, man schreibt sich! *wink*



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  CruelEve
2009-03-21T22:33:05+00:00 21.03.2009 23:33
Ich fand deien ff sau gut,total klasse eben. hoffe resi extintion wird bei dir besser als der film^^

Von: abgemeldet
2007-11-07T15:58:20+00:00 07.11.2007 16:58
Ein etwas spätes Kommentar ^//^ obwohl deine FF schon vor einer Woche (?) gelesen habe *sich schämt*
Aber ich muss dir zu dieser FF gratulieren, denn mir hat sie sehr gut gefallen, besonders, weil du die ganzen Gefühlssachen erst hinten dran gehängt hast, denn diese hat wirklich den letzten Schliff gegeben.

Du verstehst es Spannung aufzubauen, besonders wenn es mal wieder blutig zur Sache geht. Ich liebe RE FFs und ich finde es schade, dass es nur so wenige gibt.

Ich weiß es ist schwer, aber man sollte doch eher FFs schreiben, um selbst Spaß am Schreiben zu haben und nicht um Kommis einzuheimsen. Aber natürlich vertehe ich es, dass Kommis ein schöner Lohn für die verbrachten Stunden vom PC sind ^^ (da ich ja selbst auch FFs schreibe >.<)

Nochmals will ich mein Glückwunsch aussprechen...und so ganz unter uns: alle, die deine FF nicht lesen haben etwas verpasst ^.~
Von:  -Atropos-
2007-09-04T11:09:12+00:00 04.09.2007 13:09
uiui, wer schreibt denn da fleißig kommis? XDDD find´s och doof dass hier so gut wie keiner kommis abgibt 0.o *sich wundert*
aus dem grund hatte ich meine ff ja wieder aus animexx verbannt XDD naja, meine war och nich wirklich toll aber die is wirklich einfach klasse *nod*
Von:  gacktxx
2007-08-30T11:26:40+00:00 30.08.2007 13:26
Es kommt zusammen, was zusammen gehört! Nikolai, ran an den "Speck"!
Eine großartige FF! Fabelhaft!!


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