Zum Inhalt der Seite

Verlorene Liebe

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Entrinnen unmöglich?

Ich bekam Angst. Zum ersten Mal seit langem hatte ich wieder Angst vor Josh. Doch diesmal war mein Bruder nicht da um mich zu retten so wie vor vielen Jahren. Nun musste ich mich alleine gegen ihn stellen, doch das konnte ich nur schwer. Wegen den Tabletten. Mein Körper fing an zu zittern und wurde starr vor Angst. Was war in diesem Moment nur mit ihm los? Ich erkannte Josh nicht mehr wieder. Nicht den jetzigen Josh, nein, ich erkannte in ihm den Josh von damals. Der mich damals vergewaltigen wollte. „Josh…“, entfuhr es meiner Stimme ängstlich. Er hob eine Augenbraue hoch und sah mich genau an. „Mhm… Mein Opfer kann sich nicht bewegen…“, sagte er und leckte sich dann mit der Zunge über seine Lippen was mir noch mehr Angst machte. Hatte er mich gerade als sein Opfer bezeichnet? Ich konnte meinen Ohren nicht trauen!

Nach etlichen Stunden voller Qual, wie es mir vorkam, entfernte sich Josh nun endlich von mir. Ich war ein heulendes, am Bode kauerndes Etwas. Nun hatte ich Angst, Josh wieder in die Augen zu sehen. Am liebsten würde ich zu Matt rennen und mich bei ihm verstecken, doch das würde nicht gehen. Josh hatte mir nämlich gedroht als er mich vergewaltigte, er meinte, wenn ich jemanden erzählen würde, was er mit mir gemacht habe, würde ich bald nicht mehr leben und Matt würde auch dran glauben müssen. Doch das wollte ich nicht, ich liebte Matt viel zu sehr. Also war ich ein Gefangener in diesem Haus, diesem Haus voller Schrecken. „Ach ja, immer, wenn ich dir eine Uhrzeit sage, erwarte ich von dir, dass du um diese Zeit, bereits nackt im Bett bist und auf mich wartest.“, sagte Josh. Anscheinend war er noch nicht wirklich weg von mir. Mir rannen unzählige Tränen an den Wangen herunter. Alles von ihm machte mir Angst. Sein Gesicht, seine Augen, seine Stimme und erst recht seine Taten!

Später legte sich Josh ins Bett und schlief erschöpft ein. Ich versicherte mich erst ob er wirklich schlief, dann schlich ich mich in die Küche. Ich hatte Hunger bekommen, ich hatte heute noch nichts gegessen. Nur etwas von Josh geschluckt… Also holte ich mir irgendetwas zu Essen und aß es schnell auf. Dann schlich ich mich ins Wohnzimmer. Dort legte ich mich auf die Bank. Ich zitterte noch immer und es rannen mir noch immer Tränen über mein Gesicht. Ich hatte immer noch Angst vor ihm. Auf der Bank kauerte ich mich wieder zusammen und versuchte zu schlafen, doch es wollte nicht wirklich klappen, da ich zu große Angst hatte.
 

Die Türklingel wollte nicht aufhören zu läuten, ich hatte mir sogar die Decke, die schon auf der Bank lag, über den Kopf und hoffte, dass es aufhörte zu klingeln. Doch ich irrte mich, wie so oft, die Türklingel hörte nicht auf. Also zwang ich mich auf und öffnete die Tür. Es war Olli. Wahrscheinlich wunderte er sich, warum ich hier war. „Morgen…“, sagte ich und gähnte. Dann kratze ich mich verschlafen am Kopf. „Morgen. Ist unser Mathelehrer schon wach?“, fragte er mich. Anscheinend wunderte er sich gar nicht warum ich ihm aufmachte und er fragte auch nicht nach.

Ich zuckte mit den Schultern. Dann machte ich einen Schritt bei Seite und ließ Olli herein. „Morgen.“, hörte ich die eiskalte Stimme von Josh. „Guten Morgen!“, grüßte Olli Josh. Ich konnte mich nicht bewegen, ich hatte Angst. Angst, dass so etwas wie am Tag zuvor noch einmal passieren könnte. Das war meine größte Angst. Aber heute, so erhoffte ich es mir, würde er mich nicht schon wieder vergewaltigen. „Geh schon mal in mein Arbeitszimmer, Olli. Ich muss noch mit Mickal über etwas Wichtiges reden.“, sagte Josh. Ich hörte, wie sich Ollis Schritte entfernten. Ich senkte meinen Kopf. „Du verlässt das Haus nur, wenn ich es dir erlaube!“, flüsterte er mir ins Ohr und schloss die Haustür. Dann ging er auch. Ich war erleichtert als er nicht mehr in meiner Nähe war.

Ich wünschte mir in solchen Momenten immer, dass ich nie geboren wäre oder frage mich, wie es nur zu so etwas kommen konnte. Ich kann es mir eben nicht erklären. Ich stand noch immer vor der Haustür und mir rannen wieder Tränen über mein Gesicht. Wieso war Josh nur so gemein zu mir? Liebte er mich etwa nicht? Wollte er mit mir nur spielen? Spielte er einfach mit allen, mit denen er spielen wollte? Anscheinend war die Antwort auf diese Fragen ein eindeutiges Ja! Denn mit mir spielte er sich ja auch nur und ich hatte es zuvor nicht einmal mitbekommen. Nein, ich hatte es erst mitbekommen am Tag zu vor.

Nach einer Weile rief jemand meinen Namen. Ich schreckte hoch und sah mich um. „Mickal! Wie oft soll ich dich noch rufen?!“, hörte ich die wütende Stimme von Josh. Ängstlich, vor dem was er von mir wollte, ging ich zu ihm. Mein Blick war noch immer gesenkt. Ich sah ihm nicht in die Augen. „J… ja?“, fragte ich. „Halb fünf, jeden Tag.“, sagte er nur. Ich wusste was er damit meinte. Ich solle mich jeden Tag um halb fünf sich nackt in seinem Bett befinden, das hatte er mir schon erklärt. Ich nickte. Dann sah ich auf die Uhr. Es war kurz vor halb fünf, ich sah mich um, wo Olli war. „Was ist mit…?“, fragte ich und versuchte ihm nicht in die Augen zu sehen. „Mit Olli? Der ist schon vor ner ganzen Weile gegangen, Heulsuse!“, beschimpfte mich Josh und verpasste mir eine Ohrfeige. Meine Wange schmerzte. Sie schmerzte so sehr! Ich hielt meine Hand auf die Wange und hoffte, dass ich dann die Schmerzen nicht mehr so stark spüren würde, doch es klappte nicht wirklich. Schnell ging ich aber in Joshs Zimmer, zog mich aus und legte mich auf den Bauch ins Bett.

Nach ein paar Stunden schlief Josh voller Erschöpfung ein. Ich stand heimlich auf und suchte das Telefon. Ich wählte Matts Nummer. Als er abhob, konnte ich nur flüstern: „Matt?“ „Ja? …Mickal? Was willst du?!“, fuhr er mich gleich an. Mir rannen wieder Tränen herunter. „Pst! Sei bitte leise! Ich brauche deine Hilfe! Josh schläft gerade… Er hat mich gerade wieder vergewaltigt… Er hat mich auch geschlagen… Ich halte das sicher nicht lange aus, Matt… Bitte! Hilf mir!“, schluchzte ich in den Hörer. „Wieso sollte ich? …Moment, sagtest du, er hätte dich vergewaltigt?“, fragte Matt nach mit seiner fürsorglichen Stimme. „Ja…“, schluchzte ich wieder. „Soll ich vorbeikommen, Mick?“, fragte er mich. Matt nannte mich zwar nicht oft Mick, aber es war immer das Zeichen, dass er mich noch liebte.

„Nein… Sonst erfährt er, dass ich dir davon erzählt habe…“, erklärte ich ihm. „Hm… Was soll ich denn dann machen?“, fragte er mich. „Ruf die Polizei an, sag ihnen aber nicht, wer du bist und erklär ihnen bitte, was hier los ist! Bitte, Matt!“, jammerte ich und legte den Telefonhörer auf. Da ich Josh hörte. Er war wohl wieder aufgewacht. Ich schlich mich so schnell ich konnte in die Küche und tat so, als würde ich nach etwas zum Essen suchen.

Plötzlich spürte ich Joshs Hand auf meiner Schulter. Ich erschrak ein wenig. „M… Morgen…“, stotterte ich nur. Ich hatte zu große Angst vor ihm um klar Sprechen oder Denken zu können. „Morgen ist gut.“, scherzte Josh.

Später, nachdem ich ihm erklärt hatte, dass ich zum Psychologen müsse, wegen den Tabletten und so, zog ich mich um und wäre schon fast aus der Wohnung gestürmt. „Warte!“, rief er mir noch nach. Also blieb ich stocksteif stehen. Dann zog er mir meine Kapuze über den Kopf und meinte: „Ich will doch nicht, dass du wegen mir noch krank wirst!“ Ich nickte nur und merkte, dass ich rot wurde. Dann rannte ich aus der Wohnung. Mir war nun egal was er mit mir heute schon gemacht hatte und wie brutal er war. Er hatte auch eine gute, nette Seite, ließ sie aber selten zum Vorschein kommen.

Als ich schon wenige Minuten mit meinem Psychologen sprach, sammelten sich Tränen in meinen Augen. „Gestern erst, merkte ich, dass er sich verändert hatte… Er war nicht der, den ich bis dahin kannte. Er vergewaltigte mich… Heute schlug er mich schon und tat es wieder…“, sagte ich und die Tränen suchten sich ihren Weg über mein Gesicht. Mein Blick war gesenkt. Ich konnte zurzeit niemanden ansehen. Nicht einmal einen Fremden. „Aber… vorhin erst… war er nett zu mir…“, fügte ich noch schnell hinzu bevor er etwas antworten konnte und lächelte in mich hinein.

„Verstehe… Ich verschreibe Ihnen jetzt schwächer Antidepressiva und noch etwas anderes. Beide sind nicht wirklich stark, also sollte es nicht noch einmal zu so etwas kommen wie zur Körperlähmung.“, erklärte mir der Psychologe und verschrieb mir etwas.

Nachdem ich eine halbe Stunde beim Psychologen war, ging ich in die Apotheke um mir meine Medikamente abzuholen die er mir vorhin verschrieben hatte. Und danach musste ich noch in den Supermarkt. Josh hatte mir heimlich eine Liste und Geld in meinen Säckel gesteckt als er mir die Kapuze über den Kopf tat.

Als ich nach der Milch suchte, sah ich plötzlich Matt. „Mick!“, hörte ich ihn rufen. Ich wendete meinen Kopf von ihm ab. Ich hörte, wie sich seine Schritte mir näherten. „Mick, ich freue mich so dich zu sehen! Aber… Was ist mit dir los?“, fragte er mich. „Hallo Matt. Ich hoffe, du hast die Polizei nicht gerufen?“, sagte ich und sah ihn mit einem schiefen Blick an. „Wieso? Du hast doch vorhin gesagt…“, konnte er nur sagen als ich ihm schon ins Wort fiel: „Schon möglich. Aber es war ein Irrtum! Josh ist nicht so! Er hatte nur zu wenig geschlafen! Er ist völlig okay, du brauchst die Polizei nicht rufen! Ich will jetzt nur noch bei ihm sein und zwar allein! Aufwidersehen, Matthew!“ Ich war wütend auf ihn und auf mich selbst. Ich wollte einfach im Moment nicht darüber sprechen, zumindest nicht mit dem Kerl, der mich aus der Wohnung schmiss, nur weil ich ihn betrogen hatte als ich voll war!

Dann ging ich zur Kassa um zu bezahlen und um Matt loszuwerden. Normalerweise war das nicht meine Art, aber diesmal… diesmal musste es eben sein. Er würde mir wahrscheinlich sowieso nur sagen, dass ich mich selbst belügen würde und dass ich auf mein Herz hören solle. Doch was wusste er schon über mich? Nur weil wir 2 Jahre lang zusammen waren, glaubt er, mich zu kennen? Wie er sich zu irren schien.

Nach einer Weile kam ich schon wieder bei Josh zu Hause an. Ich konnte Josh nicht hören, was mich schon wunderte. Ich ging in die Küche und sah dort Josh stehen, er kochte. Nackt! Ich merkte, wie ich rot im Gesicht wurde. Als er mich nach ein paar Sekunden bemerkt hatte, drehte er sich zu mir um und grüßte mich freundlich. Natürlich sah ich ihm nicht ins Gesicht, nein, ich sah in seinen Schritt wo es sich ganz schön breit machte!

„Wo…?“, fragte Josh und folgte meinem Blick. Als er an sich hinunter sah, drehte ich mich um. „Mickal! Du hast mich schon oft nackt gesehen! Das braucht dir doch nicht peinlich sein, Süßer!“, versuchte er mich zu beruhigen und kam auf mich zu. Er legte seinen Kopf auf meine Schulter und schmiegte seinen Körper an den meinigen. „J… Josh…“, stöhnte ich auf als er mir unter meinem Shirt streichelte und mich gleichzeitig am Hals küsste. „Beruhig dich… Es dauert noch ein wenig…“, flüsterte er mir ins Ohr. Dann küssten wir uns innig. Ich liebte solche Momente. Ich nahm seine Hand aus meinem Shirt und drehte mich zu ihm um. Ich sah ihm in seine grauen Augen. Sie waren so schön. Seine Augen glänzten richtig. „Ich… liebe dich…“, flüsterte ich und wurde leicht rot. Ich hatte zuvor nur zu Matt diese 3 Worte gesagt und nun auch zu Josh!

„Ich liebe dich auch…“, sagte er und legte seine Lippen wieder auf die meinigen. Ich streichelte ihm über seinen nackten, warmen Oberkörper. Inzwischen zog mir Josh mein Gewand aus und wollte mich ins Schlafzimmer bringen. Ich löste mich kurz von seinen Lippen und sagte: „Nein…! Hier…!“ Mehr musste ich auch nicht sagen und Josh wusste schon was ich meinte.

Als wir schon zirka eine halbe Stunde erschöpft nebeneinander lagen, fiel mir ein, dass ich meine Medikamente nehmen musste. Ich stand auf und ging zum Medizinkästchen das ganz nah war. Im Moment war es mir nicht peinlich, dass ich nackt vor Josh herumrannte. Er kannte meinen Körper. Ich nahm die starken Antidepressiva. „Von den Tabletten werde ich immer so stark benommen, hab zwar schon andere. Muss diese aber noch ausnehmen. Werde noch eine Weile lang wach im Bett liegen.“, erklärte ich Josh bevor ich die Küche verließ und ins Schlafzimmer ging.

Ich lag wie das letzte Mal schon etwas länger im Bett. Ich hörte wie Josh ins Zimmer kam und sich neben mich legte. Er schmiegte seinen Körper wieder an den meinigen. „Noch wach?“, wollte er wissen. Ich drehte meinen Kopf zu ihm um und sah ihn an. „Was denkst du?“, fragte ich und grinste ihn an. Ich sah etwas in seinen grauen Augen, was mir irgendwie gefiel, aber irgendwie auch nicht.

„Noch mal?“, fragte ich nach und erhielt als Antwort ein Lächeln und dazu ein leichtes Nicken. „Aber nur… wenn du willst…“, sagte Josh und fuhr mit seiner Hand an meinem Körper hinunter. „Ja…“, flüsterte ich als sich seine Hand zwischen meinem Schritt befand und ihn streichelte.
 

Wie üblich klingelte wieder der nervende Wecker. Mürrisch drückte ich ihn ab. „Heute bleibst du noch bei mir…“, sagte Josh und küsste mich auf den Bauchnabel. Ich stöhnte auf. Genau dort war ich sehr erregbar und das wusste er! Wie ich es hasste, wenn er so etwas wusste!

„Wieso?“, fragte ich und zog seinen Kopf zu mir hoch. „Weil ich uns beide krank gemeldet habe!“, sagte Josh und grinste mich finster an. „Außerdem hast du sowieso Fieber… Ich werde auf jeden Fall keinen Kranken allein bei mir zu Hause lassen und erst recht nicht, wenn er so süß ist wie du!“, fügte er außerdem hinzu. „Wann hast du mir bitte Fieber gemessen?“, fragte ich leicht verwirrt. „Als du heute Nacht angefangen hast wie verrückt herumzuzappeln hab ich dir das Fieberthermometer in den Arsch gesteckt. Dann hast du dich irgendwie beruhigt…“, erklärte mir mein Geliebter. Ich wurde natürlich rot.

„D… d… du hast was?“, brüllte ich ihn an. „Ich hab dir das Fieberthermometer in den Arsch gesteckt.“, wiederholte Josh. „Warum hast du mich nicht aufgeweckt?“, fragte ich und machte meine Augen zu, damit ich mich beruhigen konnte und ihn nicht ansehen musste, da ich auf ihn wütend war. „Hab ich ja versucht! Du bist ja nicht aufgewacht… Es ist also nicht meine Schuld!“, verteidigte sich Josh.

Ich legte mich wieder zurück ins Bett, drehte Josh den Rücken zu und deckte mich bis zum Gesicht zu. „Idiot…“, nuschelte ich in die Decke hinein, welche ich mir gerade in den Mund stopfte, damit mich Josh nicht küssen konnte. Ich war einfach zu wütend auf ihn. Wie konnte er mir nur das verdammt Fieberthermometer in den Arsch stecken?! Hätte er nicht besser seinen Schwanz reinstecken können und das Fieberthermometer in meinen Mund? Anscheinend nicht!

„Ach komm schon, Mickal! Sei mir doch nicht böse! Warum bist du jetzt eigentlich wütend auf mich? Doch nicht wegen dem Fieberthermometer, oder?“, fragte mich Josh und beugte sich über mich. Ich antwortete nicht, ich dachte, dass er es sich sowieso denken könnte. „Also doch…“, sagte Josh und seufzte. Dann kuschelte er sich an mich und versuchte mich so zu beruhigen, doch ich ging nicht darauf ein. „Hättest du mir das Fieberthermometer nicht in den Mund geben können?“, fragte ich ihn und nahm kurz die Decke aus meinen Mund. „Hab ich probiert… Du hast es ausgespuckt und den Mund die ganze Zeit weit aufgemacht…“, erklärte er mir. Ich drückte mir die Decke wieder in den Mund und kuschelte mich noch mehr in die Decke anstatt an Josh.

Josh schwieg ein wenig, dann drückte er mich an sich und flüsterte: „Du brauchst doch nicht gleich wegen so was auf mich wütend sein, Mickal! Bitte… es tut mir doch leid…“ Mir rannen bei diesen Worten die Tränen runter. Ich nahm die Decke aus meinem Mund und wendete mich zu Josh. „T… tut es dir wirklich Leid…?“, nuschelte ich und sah ihn in seine wunderschönen Augen. Josh lächelte mich sanft an und nickte. Mich machte es immer wieder glücklich, wenn er ehrlich zu mir war, ich mochte es eben nicht, wenn mich jemand anlog! Auch nicht, wenn es mein bester Freund war!

Ich sah Josh noch eine Weile in die Augen, dann fragte ich ihn: „Hab ich wirklich Fieber?“ „Ja.“, sagte Josh und lächelte mich sanft an. Dann drückte er mir, wie so oft, einen Kuss auf die Stirn. Josh drehte sich kurz um. „Wo ist denn dieses blöde Teil?“, hörte ich ihn genervt reden. Anscheinend suchte er nach etwas. Doch nach was, wusste ich nicht, noch nicht. Als er es gefunden hatte, drehte er sich wieder zu mir um. Er sah mich mit einem frechen Grinsen an. „Wenn du willst, kannst du dir selbst Fiebermessen1“, sagte er und hielt mir das Fieberthermometer unter die Nase. Ich betrachtete kurz das Fieberthermometer. Dann wickelte ich mich aus meiner „Hülle“ – der Decke – aus. Ich nahm das Fieberthermometer und steckte es mir in die Achselhöhle.

Nach zirka einer Minute fing es an zu piepsen. Ich zog es hervor und sah, dass ich wirklich Fieber hatte. „Und?“, fragte mich Josh und versuchte einen Blick auf das Fieberthermometer zu erhaschen. Doch bevor er es sehen konnte, drückte ich ab. „Du hattest Recht…“, sagte ich etwas kleinlaut. „Was? Was hast du gesagt? Ich konnte dich nicht hören, könntest du vielleicht noch mal wiederholen? Aber bitte, etwas lauter.“, versuchte mich Josh zu ärgern. Was er natürlich schaffte. „Du hattest Recht!“, sagte ich etwas lauter. „Wie?“ „DU HATTEST RECHT!“, brüllte ich ihn schon an, so, dass mir schon Tränen in die Augen stiegen. „Recht! Recht! Recht! Ich hatte Recht!“, freute sich Josh und drückte mich an sich.

Nach wenigen Stunden lagen wir mal wieder total erschöpft in Joshs Bett. Er hatte es mal wieder geschafft! Er konnte mich mal wieder irgendwie überreden, dass wir Sex hatten, obwohl ich eigentlich nicht wollte. Fragt sich nur noch, wie er es geschafft hat, denn ich weiß es nicht! So viel steht einmal fest!

Joshs warmen Körper, auf dem ich lag, fühlte sich so schön an. Nichts könnte mir jetzt diesen Moment verderben. Nicht einmal Kevin oder die Ex-Freundin von Josh, wirklich niemand und nichts.

Ich schmiegte mich nur noch näher an ihn. „Ich liebe dich…“, flüsterte ich ihm ins Ohr. Nachdem ich die Worte ausgesprochen hatte, sah ich ihn an und sah, dass er leicht rot wurde in seinem schönen Gesicht. „Ich dich auch…“, flüsterte er mir zu und strich mir dabei eine Strähne von meinem Haar aus meinem Gesicht. Ich kuschelte mich nur noch näher an seinen nackten Körper. Er legte seine Hände auf meinen Rücken und streichelte mich.

Später bekam ich dann Hunger und stand auf. Doch bevor ich in die Küche ging, ging ich zum Kleiderschrank meines Geliebten. Er hatte mir mal gesagt, dass ich seine Sachen ruhig anziehen könnte, also tat ich es auch!

Ich hatte mir Etwas gefunden! Doch bevor ich es mir anziehen wollte, drehte ich mich zu Josh um und merkte, dass er tief und fest schlief. Also zog ich mich schnell einmal an und ging dann in die Küche.

Wenn Josh aufwachen würde, hätte er bestimmt auch Hunger, so dachte ich es mir. Also fing ich an uns etwas Leckeres zu kochen! Denn niemals mehr würde ich Joshs selbst gemachte Schnitzel mit Reis essen! Der Reis war nicht ganz durch und außerdem hatte er ihn total versalzen. Und an die Schnitzel wollte ich erst gar nicht mehr denken, so ekelhaft waren die! Es war total verbrannt, außerdem hatte er statt Zucker Salz genommen! Nachdem ich es gegessen hatte, übergab ich mich natürlich gleich!

Als das Essen fertig war, servierte ich es gleich. Auch wenn Josh noch nicht wach war, würde er schon nach kürzester Zeit das Essen riechen und aufwachen. Soviel ich halt wusste. Plötzlich stand Josh auch schon in der Tür. „Auch schon wach?“, sagte ich und fing an zu Kichern. „Ja, ja!“, sagte Josh nur und setzte sich an den Tisch und fing schon an zu essen, er hatte gerade mal seine Lieblingsboxershorts an, mehr nicht, war ja klar!

„Mahlzeit sagt man doch, oder?“, fragte ich und zog eine Augenbraue hoch. „Oh… Tut mir Leid… Mahlzeit…“, sagte Josh mit vollem Mund und versuchte deutlich zu reden. Dann setzte ich mich auch an den Tisch. Doch, obwohl ich hungrig war, konnte ich nichts essen. Ich stocherte die ganze Zeit nur in meinem Essen herum, darin sah ich die ganze Zeit ein Gesicht. Nicht meines oder Joshs Gesicht, nein, ich sah Matts Gesicht!

„Was ist denn los? Hast du keinen Hunger? Wenn nicht, dann gib mir den Teller.“, sagte Josh. Er wieder so kaltherzig wie vor wenigen Tagen. Jetzt wäre ich wirklich lieber bei Matt. Wenn sich Josh nach dem Essen noch mal ins Bett legen würde um zu schlafen, würde ich mir meine Sachen schnappen und zu Matt rennen, er würde mich schon aufnehmen. Und wenn nicht? Dann… dann würde ich eben auf der Straße schlafen…

Ich schob meinen Teller zu Josh. Dieser nahm ihn sich einfach meinen Teller und dankte mir nicht einmal. Als er fertig war, stand er auf und ging noch mal ins Schlafzimmer. Er meinte, er lege sich noch eine Weile hin, da er Kopfschmerzen hatte. Ich wusch inzwischen noch schnell die Teller ab.

Als ich fertig war, sah ich ins Schlafzimmer, zwar konnte ich Josh nicht wirklich sehen, doch ich dachte, dass er schlafen würde. Also schnappte ich mir meine Sachen und rannte aus der Wohnung. Endlich! Endlich war ich weg von ihm!



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück